Download - GSG Oldenburg
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20092<strong>GSG</strong>-Magazin<br />
12. Jahrgang · Kostenlos<br />
Visionen für Übermorgen<br />
Bürger entwerfen <strong>Oldenburg</strong>s Zukunft<br />
Vorsicht, Falle!<br />
Die zehn größten Wohnirrtümer<br />
Ältere Semester<br />
Wenn Senioren zur Uni gehen<br />
Bauen & Wohnen in und um <strong>Oldenburg</strong><br />
<strong>GSG</strong> baut die neue VHS<br />
Unter einem Dach<br />
Catrin Zemke, Teilnehmerin am VHS-Projekt<br />
„Lebenswelten – verinnerte Orte“
Orientierung verloren?<br />
LzO Finanz-Check<br />
Der direkte Weg aus dem Finanz-Irrgarten:<br />
Wir zeigen Ihnen, wo Sie derzeit stehen – und<br />
wie Sie weiterkommen. Nutzen Sie unsere<br />
vorausschauende Planung.<br />
Alles im grünen Bereich. Mit Ihrer LzO.<br />
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Der gute Tipp<br />
Diese Veranstaltungen zu besuchen,<br />
lohnt sich ganz sicher!<br />
Die Wissenschafts-Geisterbahn<br />
Fotos: Bernhard Weber-Meinardus, Kulturetage, Weser-Ems-Halle, Stadt der Wissenschaft<br />
Inhalt<br />
Eine Reise und Theatererfahrung der besonderen Art<br />
in einer ungewöhnlichen Dimension – und nichts für<br />
schwache Nerven! Bis 27. September freitags, samstags<br />
und sonntags im Notkrankenhaus unter der IGS Flötenteich.<br />
17 Hippies<br />
Gospelfestival<br />
Denken hilft!<br />
Swutch.de<br />
Veranstaltungen<br />
im Nordwesten<br />
Tanzmusik aus einem klugen Mix von Balkan-Folklore,<br />
Ami-Rock, Brit-Pop und französischem Chanson. Die<br />
17 Hippies bestechen durch Energie und auf den Punkt<br />
gebrachtes Zusammenspiel! 16. September, Kulturetage.<br />
Vier Gospelchöre aus Wiefelstede, Jade, Varel und<br />
Olden burg stellen am 17. Oktober in der Weser-Ems-<br />
Halle Ausschnitte aus ihren Programmen vor und<br />
demonstrieren dabei die ganze Bandbreite des Gospelgesangs.<br />
Bernhard Wolff, der geniale Rückwärtssprecher aus der<br />
Auftaktveranstaltung von <strong>Oldenburg</strong>s Jahr als „Stadt der<br />
Wissenschaft“, kommt zurück an die Hunte: Mit der<br />
Show „Denken hilft“ gastiert er am 7. November im<br />
Staatstheater.<br />
Inhalt<br />
Interview 4<br />
News 5<br />
Thema 6<br />
Weitblick 12<br />
Küchengeflüster 14<br />
Visionen 16<br />
Schöner wohnen 18<br />
Menschlich gesehen 21<br />
Service 23<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
„Bildung für alle“ – dieses Motto<br />
haben sich die Volkshochschulen auf<br />
ihre Fahnen geschrieben. Für alle:<br />
für Alte und Junge, für Männer und<br />
Frauen, für Menschen mit Migrationshintergrund,<br />
für Arme und Reiche.<br />
Ein Gedanke, mit dem wir von der<br />
<strong>GSG</strong> uns absolut anfreunden können.<br />
Und deshalb freuen wir uns ganz<br />
besonders, die Volkshochschule<br />
im kommenden Jahr als Nachbarn<br />
begrüßen zu können. Die Vorbereitungen<br />
für den Neubau gegenüber<br />
dem Hauptbahnhof haben bereits<br />
be gonnen, schon bald geht es richtig<br />
zur Sache. So wird das Viertel, in dem<br />
seit einigen Jahren ja auch die <strong>GSG</strong><br />
ihren Firmensitz hat, immer attraktiver.<br />
Die LzO hat hier kürzlich ihre<br />
neue Zentrale in Betrieb genommen<br />
und gleich nebenan in der EWE-Arena<br />
errangen <strong>Oldenburg</strong>s Basketballspieler<br />
die Deutsche Meisterschaft. Hoffen<br />
wir, dass sich in den kommenden<br />
Monaten ähnliche Erfolge einstellen –<br />
für Sie alle.<br />
Impressum<br />
Herausgeber <strong>GSG</strong> OLDENBURG BAU- UND WOHNGESELLSCHAFT MBH, Straßburger Str. 8, 26123 <strong>Oldenburg</strong> V.i.S.d.P. Stefan Könner<br />
Konzeption und redaktionelle Leitung Medienbüro Spitzer-Ewersmann, Donnerschweer Str. 90, 26123 <strong>Oldenburg</strong> Redaktionelle<br />
Mitarbeit Thorsten Bernatzek, Stefanie Brinkmann-Gerdes, Klaus Kayser, Stephan Klein, Ernst Mastall, Doris Pannbacker, Rainer Zietlow.<br />
Olaf Peters Gestaltung und Produktion STOCKWERK2, <strong>Oldenburg</strong> Fotografie Frank Pusch Anzeigen Werbeagentur STOCKWERK2,<br />
Tel. (04 41) 93 00 20-0 Druck Flyerheaven, <strong>Oldenburg</strong>.<br />
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Ihre<br />
3
4<br />
INTERvIEW<br />
Schlüterstraße, Schinkelstraße, Semperhof –<br />
Straßen namen sind keinesfalls Schall und Rauch.<br />
Wo immer die <strong>GSG</strong> neue Wohnviertel erschließt,<br />
braucht jeder Weg eine sinnvolle Bezeichnung. Sie<br />
zu erklären, das ist Aufgabe von Martin Teller.<br />
Der 43-jährige Historiker und Geograf weiß alles<br />
über <strong>Oldenburg</strong>s Straßennamen. Und wenn einer<br />
fehlt, wird er gern um Hilfe gebeten.<br />
Frage: Wie muss man sich das vorstellen?<br />
Die Stadt erschließt ein neues<br />
Gewerbe- oder Wohngebiet. Und<br />
dann müssen sie dazu die Straßennamen<br />
erfinden?<br />
Martin Teller: Das ist sehr verkürzt<br />
dargestellt. Ich werde gewöhnlich<br />
angeschrieben, entweder mit der<br />
Bitte, Vorschläge von Straßennamen<br />
zu prüfen oder einen eigenen zu<br />
nennen – oder auch beides.<br />
Und dann denken Sie sich einen<br />
Namen aus?<br />
Nein, ich denke mir nichts aus. Ich<br />
bin Historiker und habe mich sehr<br />
intensiv mit der Siedlungs- und<br />
Landschaftsgeschichte <strong>Oldenburg</strong>s<br />
beschäftigt. Ich habe die gesamte<br />
Literatur hierzu studiert, Bildbände<br />
und historisches Kartenmaterial – und<br />
das alles ziehe ich heran, um einen<br />
Namen zu finden.<br />
Nach welchen Kriterien gehen Sie vor?<br />
Die Stadt wünscht zum Beispiel, dass<br />
alte Flurnamen nicht in Vergessenheit<br />
geraten. Also sehe ich mir an, wo<br />
die neue Straße liegt. Dann studiere<br />
ich alte Karten und versuche herauszufinden,<br />
ob irgendwo ein alter Flurname<br />
verzeichnet ist.<br />
Was ist ein Flurname?<br />
Als die Menschen in dieser Gegend<br />
sesshaft wurden, haben sie Wälder<br />
gerodet um Ackerland zu gewinnen.<br />
Und dieses Land wurde nicht Parzelle<br />
23 genannt, wie wir das vielleicht<br />
täten, sondern etwa „Feld hinter dem<br />
Wiesenbusch“ oder „Hinter der tiefen<br />
Kuhle“. Oft sind diese Namen dann in<br />
Karten verzeichnet und damit zu Flurnamen<br />
geworden. Wenn ich so etwas<br />
finde, schlage ich den Namen der Flur<br />
als Straßennamen vor. Und bei den<br />
Vorschlägen anderer prüfe ich, ob<br />
sich der Name irgendwie historisch<br />
belegen lässt.<br />
Wer sind die anderen? Wer darf<br />
Straßen namen vorschlagen?<br />
Eigentlich jeder Bürger. Oft machen<br />
es die Anwohner einer neuen Straße –<br />
oder wie letztens der Bürgerverein<br />
Martin Teller, Experte für<br />
Straßenbezeichnungen<br />
Der Herr<br />
der Namen<br />
beim Bakenweg. Den Namen hatte<br />
der Verein vorgeschlagen. Ich habe<br />
das dann geprüft und festgestellt,<br />
dass Mitte des 19. Jahrhunderts eine<br />
Flur an dieser Stelle so benannt war.<br />
Deswegen habe ich grünes Licht<br />
geben.<br />
Gibt es auch Namensvorschläge, bei<br />
denen sich Ihnen die Nackenhaare<br />
sträuben?<br />
Ja und nicht nur mir. Vor einiger Zeit<br />
haben der Sachbearbeiter der Stadt,<br />
der für die Namensvergabe zuständig<br />
ist, und ich gemeinsam den Kopf<br />
geschüttelt über einen Vorschlag.<br />
Eine neue Straße in der Nähe des<br />
Recyclinghofes sollte tatsächlich „Zum<br />
Abfallwirtschaftsbetrieb“ genannt<br />
werden. So was geht nicht.<br />
Es gibt ja auch Straßennamen, die<br />
nicht nach Fluren benannt sind, etwa<br />
nach Künstlern, Architekten oder<br />
Militärs, wie die Gneisenau- und die<br />
Scharnhorststraße. Wirken Sie hier<br />
auch mit?<br />
Eher seltener. Ich denke, eine<br />
Stadt wie <strong>Oldenburg</strong> hat das Recht,<br />
Straßen nach berühmten Personen zu<br />
be nennen – selbst wenn die nicht aus<br />
<strong>Oldenburg</strong> kommen. Und zum Militär<br />
hatte diese Stadt immer eine besondere<br />
Beziehung, was gelegentlich<br />
heikel sein kann. Es gibt tatsächlich<br />
manchmal Auseinandersetzungen um<br />
historische Personen, insbesondere,<br />
wenn sie eine Nazi-Vergangenheit<br />
haben. Es ist ja schon mehrfach vorgekommen,<br />
dass Straßen deswegen<br />
umbenannt worden sind. 7
Gut angelegte 20.000 Euro<br />
<strong>GSG</strong> fördert „Kaufhaus der Werkstätten“ in der Kleinen Kirchenstraße. Seit<br />
November 2007 betreiben die Gemeinnützigen Werkstätten <strong>Oldenburg</strong> (GWO)<br />
in der Kleinen Kirchenstraße 5 ihren eigenen kleinen Laden. Im „Kaufhaus der<br />
Werkstätten“ (KDW) werden ausschließlich Produkte aus Werkstätten für<br />
Menschen mit Behinderung verkauft. Daneben informieren GWO-Mitarbeiter<br />
über ihre Arbeit. Die <strong>GSG</strong> unterstützt diese Aktivitäten. Im Juni überreichte Geschäftsführer<br />
Stefan Könner Kaufhaus-Chefin Christin Zalfen einen Scheck über<br />
20.000 Euro. Das Geld soll zur Finanzierung einer Stelle für das Frei willige Soziale<br />
Jahr verwendet werden. „Durch die Einrichtung dieser Stelle wird es möglich,<br />
die Betreuung der Beschäftigten im KDW noch weiter zu verbessern“, freut sich<br />
Katharina Hauken, die hier zurzeit ihr Freiwilliges Soziales Jahr ableistet. 7<br />
Der Container am Kasinoplatz zeigte<br />
studentisches Wohnen anno 1969.<br />
Momos, Thupka, Buttertee<br />
Kunchok Gedon, ein Tibeter im Kennedy-Viertel<br />
Kunchok Gedon eröffnete in der<br />
Kennedystraße einen tibetischen<br />
Imbiss. Was gibt’s im Imbiss?<br />
Pommes natürlich, Bratwurst, auch<br />
mal Döner und ‘ne Pizza. In der<br />
Kennedystraße ist das anders. Der<br />
aus dem chinesisch besetzten Tibet<br />
geflüchtete Kunchok Gedon bietet in<br />
seinem Imbiss Momos, Thupka und<br />
Buttertee – alles Speziali täten aus<br />
seiner Heimat – an. Auf dem Dach des<br />
Häuschens weht die tibetische Flagge,<br />
an den Seiten flattern bunte Gebetsfahnen<br />
im Wind. Ganz wie überall in<br />
dem Land auf der zentral asiatischen<br />
Hochebene, das vor mehr als<br />
Wohnzimmer und Hörsaal<br />
NEWS<br />
FSJ’lerin Katharina Hauken freut<br />
sich über die Geldspende der <strong>GSG</strong>.<br />
2029 sind Studentenwohnung und Hörsaal eins. Wie Studierende wohnen,<br />
das weiß kaum jemand in <strong>Oldenburg</strong> besser als die <strong>GSG</strong>. Seit langem vermietet<br />
die Wohnungsgesellschaft an Studentinnen und Studenten. Da lag es nahe, bei<br />
einer Aktion im Rahmen des Projekts „Ab in die Mitte“ mitzumachen, dass sich<br />
mit Studentenbuden 1969, 2009 und 2029 befasste. In der Innenstadt waren<br />
drei Container aufgestellt, die zeigen sollten, wo und wie kluge Köpfe ihre Ideen<br />
entwickelten bzw. entwickeln werden. Deutlich wurde insbesondere beim Blick<br />
in die Zukunft, dass eine technologische Revolution im Wohn- und Lernbereich<br />
bevorsteht. Globale Vernetzung ist für heutige Akademiker selbstverständlich.<br />
2029 werden sie Vorlesungen des Professors von zu Hause aus per Telekommunikation<br />
abrufen. Die Studentenbude wird dann zugleich Wohnzimmer als auch<br />
Hörsaal sein. 7<br />
50 Jahren von China besetzt wurde<br />
und immer wieder in den politischen<br />
Schlagzeilen steht. Gedon flüchtete<br />
in den Neunzigern ins Nachbarland<br />
Indien. Dort traf er seine spätere Frau,<br />
mit der er 2001 nach Deutschland<br />
kam.<br />
Na klar, in seinem Imbiss, den er<br />
in diesem Frühsommer eröffnete,<br />
führt Gedon auch Cola, Chips und<br />
Eis. Schließlich ist das Büdchen bei<br />
den Sportplätzen seit langem eine<br />
Art Nahversorgungsstation für das<br />
Kennedy-Viertel. Sein Hauptaugenmerk<br />
legt der frühere Lehrer indes<br />
auf die tibetischen Speisen. Die<br />
wichtigste Zutat dabei ist Tsampa,<br />
geröstetes Gerstenmehl, das mit<br />
Tee, Butter und Salz zu einem Brei<br />
verrührt wird. Zu den bekanntesten<br />
Gerichten zählen die Momos, mit<br />
Fleisch, Käse oder Gemüse gefüllte<br />
Teigtaschen, oder Thupka, mit Fleisch<br />
oder Gemüse gefüllte Dampfnudeln.<br />
Obligatorisch ist die Tasse Buttertee.<br />
Er stärkt den Körper durch seine<br />
Reich haltigkeit an Proteinen und<br />
Fetten und garantiert auch in den<br />
kalten Bergregionen die Aufrechterhaltung<br />
der Körper temperatur. 7<br />
5
6<br />
THEMA
<strong>GSG</strong> errichtet VHS-Neubau<br />
Unter einem Dach<br />
<strong>Oldenburg</strong>s Volkshochschule erhält endlich eine Heimat: Direkt neben ihrer Zentrale baut<br />
die <strong>GSG</strong> das neue Hauptgebäude der Bildungseinrichtung. Die Fertigstellung ist für den<br />
Sommer kommenden Jahres vorgesehen.<br />
Wenn Stephan Klein aus seinem<br />
Arbeitszimmer schaut, sieht er die<br />
Zukunft vor sich. Zumindest ihre<br />
ersten Vorboten. Vier Männer vom<br />
Kampfmittelräumdienst haben mehr<br />
als 100 Bohrpfähle rund acht Meter<br />
in den Boden getrieben. Mittels einer<br />
Sonde untersucht der Trupp, ob sich<br />
tief unten in der Erde womöglich<br />
Überreste von Bomben und Granaten<br />
befinden. Stephan Klein nickt zufrieden:<br />
„Nun geht’s los!“<br />
Der Architekt verantwortet das<br />
nächste Großbauvorhaben der <strong>GSG</strong>:<br />
den Neubau der Volkshochschule<br />
(VHS) am Hauptbahnhof. Mit einer<br />
Investition von 6,8 Millionen Euro<br />
soll an der Karlstraße ein fünfgeschossiges,<br />
modernes und komplett<br />
barrierefrei zugängliches Schulungs-<br />
und Verwaltungsgebäude entstehen.<br />
Es wird auf rund 4.300 Quadrat-<br />
THEMA<br />
metern unter anderem Platz für 34<br />
Unterrichts räume bieten. Über dem<br />
<strong>GSG</strong>-Parkplatz wird ferner auf Betonständern<br />
ein etwa 300 Quadrat meter<br />
umfassender Trakt mit so genannten<br />
Bewegungsräumen thronen. Im Erdgeschoss<br />
des im Bauhausstil geplanten<br />
Würfels soll es eine Caféteria und ein<br />
großzügiges Foyer geben. „Zudem<br />
haben wir“, so sagt Stephan Klein,<br />
„bei der Planung großen Wert auf<br />
eine energetisch sinnvolle Lösung<br />
gelegt“. So wird der KfW-60- Standard<br />
erreicht. Und aufs Dach kommt eine<br />
rund 30 Quadratmeter große Solaranlage.<br />
Überlegungen, die vielen verschiedenen<br />
Standorte der Volkshochschule<br />
zusammenzuführen, wurden erstmals<br />
bereits in den siebziger Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts angestellt.<br />
„Der Zustand ist im Grunde schon<br />
3<br />
7
8<br />
3<br />
THEMA<br />
Jana Blaney, stellvertretende VHS-Direktorin Stephan Klein, Architekt bei der <strong>GSG</strong><br />
„Wenn wir als VHS langfristig neue<br />
Meilen steine setzen wollen, müssen<br />
wir unsere räumliche Situation<br />
verbessern.“<br />
lange unhaltbar“, bekräftigt die stellvertretende VHS-<br />
Direktorin Jana Blaney. Der ganze Standort Waffenplatz mit<br />
vier Häusern gleicht einem Provisorium und sorgt regelmäßig<br />
für Unzufriedenheit bei Mitarbeitern und Kunden.<br />
Der Bildungs einrichtung fehlt es hier an einem zentralen<br />
Empfang, einem Gesicht. Zudem entsprechen viele Unterrichtsräume<br />
nicht mehr den heutigen Anforderungen.<br />
Folge, so Blaney: „Durch unklare Strukturen, fehlende<br />
Orientierung und lange Wege verlieren wir Kunden.“<br />
Und diejenigen, die bleiben, müssen sich mit einer<br />
Reihe von Unzulänglichkeiten abfinden. Wer etwa in<br />
diesem Sommer die gemeinsam von der VHS und der<br />
ARGE <strong>Oldenburg</strong> initiierte Ausstellung „Lebenswelten –<br />
verinnerte Orte“ (die übrigens noch bis zum 30. August<br />
zu sehen ist) ansehen wollte, landete am Ende im nüchternen<br />
VHS-Haus C. Der schmucklose Zweckbau passte<br />
vielleicht einst perfekt zu einer Versicherungsgesellschaft.<br />
Der beeindruckenden Schau über Menschen, die infolge<br />
des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten,<br />
konnte er jedoch nicht den angemessenen Rahmen bieten.<br />
Und auch die Arbeitsmöglichkeiten für die sechs Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer an dem von Karin M. Peters<br />
geleiteten Projekt ließen zu wünschen übrig. So musste<br />
etwa Ulf Schatz zum Schneiden der Filme jeweils wieder<br />
nach Hause fahren. „Das kann es doch wirklich nicht sein“,<br />
sagt er. Und Uwe Rastedt klagt: „Es geht gar nicht so sehr<br />
darum, ob uns das lästig ist. Aber ein konzentriertes und<br />
effektives Arbeiten wird durch das ständige Hin und Her<br />
enorm erschwert.“<br />
„Die Volkshoch schule sorgt sicherlich<br />
für eine Belebung nördlich des Bahnhofs,<br />
von der wir alle profitieren<br />
werden.“<br />
Jana Blaney fühlt sich durch solche Meinungen in ihrer<br />
Ansicht bestätigt. Um im Wettbewerb der Bildungseinrichtungen<br />
(zurzeit gibt es allein in <strong>Oldenburg</strong> rund 70<br />
davon) bestehen zu können, müsse die Volkshochschule<br />
sich neu aufstellen. Eine größere Flexibilität und Funktionalität<br />
sei gefordert, selbstverständlich eine zeitgemäße<br />
technische Ausstattung und ein angenehmes Ambiente.<br />
„Wir sind auch ein Wirtschaftsbetrieb, der sich auf einem<br />
hart umkämpften Markt behaupten muss. Wir wissen,<br />
dass wir gute Produkte anbieten, verkennen aber auch<br />
nicht, dass deren Verpackung häufig nicht stimmt.“ In<br />
den vergangenen Jahren wurden intern deshalb immer<br />
wieder Anforderungsprofile erstellt und Diskussionen über<br />
die richtigen Strategien geführt. Damit die zweitgrößte<br />
städtische VHS in Niedersachsen ihren Jahresetat von rund<br />
5,5 Millionen Euro decken könne, haben wir uns vielseitig<br />
aufgestellt, betont Blaney. Einerseits müssten – Stichwort<br />
„Bildung für alle“ – gemeinwohlorientierte, kostengünstige<br />
Kurse angeboten, andererseits fachspezifische Lehrgänge<br />
und individuell maßgeschneiderte Firmenseminare offeriert<br />
werden. Deutlich wird: „Wenn wir langfristig und nachhaltig<br />
neue Meilensteine setzen wollen, müssen wir unsere<br />
räumliche Situation verbessern.“<br />
Wichtigste Erkenntnis aller Beratungen: Möglichst viele<br />
Standorte sollen unter einem Dach zusammengefasst<br />
werden. Die Entscheidung für den Neubau am Hauptbahnhof<br />
bedeutet deshalb die Aufgabe des Waffenplatzes. Auch<br />
der Kulturspeicher in der Wallstraße, die Räumlichkeiten in<br />
der Grundschule Staakenweg sowie die Kunstwerkstätten<br />
und Seminarräume in der Lindenstraße sollen in Zukunft<br />
nicht mehr genutzt werden. „Aber keine Sorge, in den
Ulf Schatz, Kursteilnehmer<br />
„Zum Schneiden meiner Videofilme<br />
musste ich immer nach Hause fahren.<br />
So kann das doch wirklich nicht<br />
weiter gehen.“<br />
Stadtteilen und den Außenstellen Hatten und Wardenburg<br />
werden wir mit unseren Kursen selbstverständlich<br />
auch weiterhin präsent sein“, stellt Blaney klar. Und<br />
verspricht: „Die Lernbedingungen, die Atmosphäre und<br />
Angebotsvielfalt werden den gewachsenen Erwartungen<br />
der Bürge rinnen und Bürger, der Institutionen und Firmen<br />
an Qualität und Durchführung von Dienstleitungen entsprechen.“<br />
Ferner bleibe Bildung für Menschen in <strong>Oldenburg</strong><br />
„ein Gut, das für sie weitgehend unabhängig von ihrer<br />
sozialen Schichtzugehörigkeit und finanziellen Rahmenbedingungen<br />
erwerb- und erreichbar“ sei.<br />
Besonders erfreut zeigt sich Blaney zudem darüber,<br />
nördlich des Bahnhofs Teil eines aufstrebenden Standorts<br />
zu werden. „Das ist ein sehr spannendes Quartier, das sich<br />
noch im Entwicklungsprozess befindet. Wir wollen daran<br />
teilhaben.“ Zudem gebe es bereits viele Anknüpfungspunkte<br />
zum benachbarten Bildungszentrum für Technik<br />
und Gestaltung, dem BZTG sowie der Berufsschule III, „die<br />
durch die räumliche Nähe intensiviert werden können“.<br />
Architekt Klein kennt das Viertel schon etwas länger.<br />
Die <strong>GSG</strong> hat sich hier mit ihrer Zentrale bereits vor<br />
einigen Jahren angesiedelt. Auf den neuen Nachbarn ist<br />
er gespannt: „Die Volkshochschule dürfte ganz sicher für<br />
eine weitere Belebung sorgen, von der wir alle profitieren<br />
werden.“ Die gemeinsam mit der Stadt <strong>Oldenburg</strong> erarbeiteten<br />
Planungen sind jedenfalls ehrgeizig. Einerseits soll<br />
der Bau dem Mieter VHS endlich die erhoffte neue Heimat<br />
bieten, andererseits soll er auch eine städtebaulich relevante<br />
Lösung darstellen. Und das alles angesichts eines –<br />
THEMA<br />
wie <strong>GSG</strong>-Geschäftsführer Stefan Könner sagt – „sportlichen<br />
Fahrplans“. Erste Überlegungen wurden im Frühjahr 2008<br />
angestellt, konkret geplant ab dem letztjährigen August.<br />
Richtfest dürfte im Winter sein. Mit der Fertigstellung wird<br />
ein halbes Jahr später, ab Mitte 2010 gerechnet.<br />
Ó Übrigens: Vom Baufortschritt können sich Interessierte<br />
im Internet ein Bild machen. Eine Webcam überträgt das<br />
Geschehen auf die Seiten www.gsg-oldenburg.de und<br />
www.vhs-ol.de. 7<br />
9
10<br />
THEMA<br />
Bildung für alle – Bildung mit Tradition<br />
Das Lernen endet nie – diesem Gedanken fühlen sich<br />
die Volkshochschulen seit jeher verpflichtet. In den<br />
letzten 20 Jahren haben sie sich zum Marktführer in<br />
der Weiterbildung entwickelt – und angesichts hoher<br />
Arbeitslosenzahlen, den schlechten Ergebnissen der<br />
Pisa-Studie und des Zuwanderungsgesetzes ganz<br />
neue Perspektiven entwickelt.<br />
Der Gedanke des lebenslangen Lernens geht zurück<br />
auf den dänischen Pädagogen und Politiker Nikolai<br />
Frederik Severin Grundtvig. 1844 gründete er die erste<br />
Volkshochschule der Welt: Rødding Højskole in Südjüt-<br />
Neben dem Kurs- und Seminarprogramm<br />
ist vor allem eine Vielzahl<br />
an Projekten interessant. Hier eine<br />
Übersicht:<br />
A.B.C.-Projekt<br />
Das Team des A.B.C.-Projekts begleitet<br />
erwachsene Analphabeten, die in<br />
einer Gruppe jeden Vormittag Lesen,<br />
Schreiben und Rechnen lernen. Dabei<br />
erforschen die Beteiligten die stattfindenden<br />
Lehr- und Lernprozesse.<br />
Info: Achim Scholz,<br />
Tel. (04 41) 5 94 86 35,<br />
scholz@abc–projekt.de<br />
Berufspraktische Weiterbildung<br />
für Migranten<br />
Für Chancengleichheit und gelungene<br />
Integration ist die berufliche<br />
Integration ein wichtiger Baustein.<br />
Deshalb unterstützt die „Berufspraktische<br />
Weiterbildung“ Migranten,<br />
sich auf dem deutschen Arbeitsmarkt<br />
zu orientieren, ihre Sprachkenntnisse<br />
zu erweitern und sich erfolgreich zu<br />
bewerben.<br />
Info: Claudia Grove, Tel. (04 41)<br />
9 23 91 32, grove@vhs-ol.de<br />
Foto: © René Schulte – Fotolia.com<br />
Beschäftigung und Qualifizierung<br />
im gewerblich-technischen Bereich<br />
In insgesamt sechs Bereichen können<br />
langzeitarbeitslose Erwachsene im<br />
Projekt tätig werden: Bau, Maler,<br />
Holz, Metall, Küche sowie Garten-<br />
und Landschaftsbau.<br />
Info: Rolf Bischof,<br />
Tel. (04 41) 8 85 00 25,<br />
bischof@vhs-ol.de<br />
Dreisprung<br />
Langzeitarbeitslose Frauen sollen auf<br />
den Übergang in einen Beruf vorbereitet<br />
werden – das ist das Ziel des<br />
Projekts „Dreisprung“. Hierzu werden<br />
die Teilnehmerinnen einerseits in berufspraktischen<br />
Fähigkeiten geschult,<br />
andererseits absolvieren sie Praktika.<br />
Info: Brigitte Schulze-Liedtke,<br />
Tel. (04 41) 8 85 24 25,<br />
schulze-liedtke@vhs-ol.de<br />
Integrationslotsen<br />
Integrationslotsen helfen Neuzuwanderern<br />
bei der Orientierung in einer<br />
für sie fremden Umgebung und unterstützen<br />
schon länger hier lebende<br />
Migranten und Spätaussiedler bei der<br />
land. Bis es in Deutschland so weit war, vergingen noch<br />
58 Jahre. Hier eröffnete die erste Volkshochschule 1902<br />
im Bürgersaal des Roten Rathauses in Berlin. Ludwigshafen<br />
und Kaiserslautern folgten wenig später. Ziel war<br />
es von Beginn an, Menschen Bildung zukommen zu<br />
lassen, die bis dahin davon ausgeschlossen waren.<br />
Der erste Höhepunkt der Gründungswelle war Ende<br />
der zwanziger Jahre erreicht. Auch in <strong>Oldenburg</strong> gab<br />
es bereits ein Landesamt für Volkshochschulen. Die<br />
Nationalsozialisten unterbanden jedoch während ihrer<br />
Herrschaft den Betrieb. So wurde 1946 der Verein<br />
Volkshochschule <strong>Oldenburg</strong> neu gegründet. Drei Jahre<br />
später gab es bereits erste Kurse zur beruflichen Bildung<br />
von Erwerbslosen. 1968 wurde die ehemalige Schule<br />
am Waffenplatz zum festen Standort der VHS an der<br />
Hunte.<br />
Auf der Landkarte Deutschlands finden sich heute<br />
knapp 1.000 Volkshochschulen. Sie beschäftigen rund<br />
7.700 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowie fast 200.000 nebenberufliche Lehrkräfte, die in<br />
den Kursen und Veranstaltungen jährlich rund neun<br />
Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen<br />
können.<br />
sprachlichen, schulischen, beruflichen<br />
und gesellschaftlichen Integration.<br />
Yasemin Kocatas,<br />
Tel. (04 41) 9 23 91 21,<br />
kocatas@vhs-ol.de<br />
<strong>Oldenburg</strong>er Jugendwerkstatt<br />
Neues erlernen, Vertrauen in das<br />
eigene Können gewinnen, Eigeninitiative<br />
entwickeln: Unter diesem<br />
Motto bietet die Jugendwerkstatt der<br />
VHS <strong>Oldenburg</strong> (OJW) Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen vielfältige<br />
Unterstützung beim Übergang Schule<br />
– Beruf.<br />
Info: Gerd Hunke,<br />
Tel. (04 41) 9 57 27 77,<br />
hunke@vhs-ol.de<br />
Umschulungsbegleitende Hilfe<br />
Die Nachfrage nach Stützunterricht<br />
durch Umschüler wird immer größer.<br />
Im Auftrag der Agentur für Arbeit<br />
bieten wir deshalb fortwährend Hilfe<br />
an, damit die Umschüler die Abschluss -<br />
prüfungen im ersten Anlauf schaffen.<br />
Info: Wolfgang Hockmann,<br />
Tel. (04 41) 9 57 24 50,<br />
hockmann@vhs-ol.de
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Melden sie sich unter<br />
WWW.UEBERMORGENKONGRESS.DE<br />
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kostenlose Shirt<br />
“ÜBERMORGENMENSCH”<br />
Melden Sie sich persönlich an! Anmeldeschluss bis zum 30.09.2009. Senden Sie Ihre Anmeldung an<br />
Organisationsbüro Übermorgenkongress • Sven Gábor Jánszky • Marschweg 54 • 26122 <strong>Oldenburg</strong><br />
per E-Mail an: anmeldung@uebermorgenkongress.de oder per Fax an: 0441-7770776<br />
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Name Vorname<br />
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Straße/Nr. PLZ/Ort<br />
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Telefon E-Mail<br />
11
12<br />
WEITBLICK<br />
Sommerzeit, Gartenzeit. Das Ehepaar<br />
Schalldach verbringt die schönste Zeit des<br />
Jahres am liebsten in seiner grünen Oase<br />
gleich hinterm Haus – und teilt sich den Platz<br />
mit Fröschen und Igeln, Katzen und Vögeln.<br />
„Das ist er!“ Helena Schalldach<br />
weist auf ihren ganzen Stolz, den<br />
Garten hinterm Haus in der Liegnitzer<br />
Straße. Ein Potpourri in Blumen<br />
und Accessoires, sehr markant, sehr<br />
farbenfroh. „Oder finden Sie ihn<br />
etwa kitschig?“ Kitschig? Wenn dort<br />
der berühmt-berüchtigte deutsche<br />
Gartenzwerg wohnen würde …,<br />
aber keine Spur davon. Das Kleinod<br />
erinnert eher an eine Liebhaberei. „Ja,<br />
der Garten ist mein liebstes Hobby“,<br />
bestätigt die 67-jährige <strong>Oldenburg</strong>erin,<br />
die hier seit 17 Jahren und<br />
mit ihrem Mann Ernst (70) ständig am<br />
Garten herumtüftelt. „An den Pflanzen<br />
hat er aber nichts verloren“, sagt<br />
Helena Schalldach augen zwinkernd.<br />
Nein, Ehemann Ernst ist für die<br />
Elektrik zuständig. Das Ehepaar, Eltern<br />
eines erwachsenen Sohnes, freut<br />
sich immer, wenn die beiden Enkel<br />
Marc (7) und Tarik (10) zu Besuch<br />
kommen und Garten und Terrasse als<br />
Spiel wiese nutzen. „Dann ist es hier<br />
lebendig.“<br />
Ernst Schalldach hat einen guten<br />
Job gemacht. Der Garten ist nicht<br />
schlecht verkabelt. Da ist der elektrisch<br />
betriebene Springbrunnenteich,<br />
samt Miniatur-Wasserrad. „Im<br />
letzten Jahr sind dort drei Frösche<br />
eingezogen“, erzählt der gelernte<br />
Elektriker. Kaum zu glauben, in diesem<br />
vergleichsweise kleinen Teich?<br />
„In diesem Jahr sind es nur zwei.“<br />
Er hat den Fröschen eine Holzleiter<br />
gebaut, damit sie über den glatten<br />
Rand des Teichbeckens hinwegkommen.<br />
Die beiden Eheleute fühlen sich
wie im Reich der wilden Tiere. Drei<br />
Igel haben sich ebenfalls eingenistet.<br />
„Ich habe in einen großen Blumentopf<br />
ein Loch geschnitten und ihn<br />
umgekehrt aufgestellt. Dann hat es<br />
nicht lange gedauert, bis der erste Igel<br />
kam.“ Vögel – auch gefährdete Arten<br />
wie der Gartenrotschwanz – schauen<br />
bei den Schalldachs gern vorbei und<br />
holen sich Nahrung aus dem Futterhäuschen,<br />
das gelegentlich auch<br />
schon von Eichhörnchen geplündert<br />
wird. „Hier ist immer was los“, erzählt<br />
Helena Schalldach.<br />
Das findet offenbar auch Perserkatze<br />
Mira, die auf ihrem Sessel wie<br />
in einem Hochsitz thront und das<br />
Geschehen im Garten im Blick hat.<br />
Der zugelaufene schwarze Kater<br />
Stummel zieht es hingegen vor, im<br />
zweiten Stock des Hauses auf einem<br />
Stuhl zu schlafen. Der Kater ist extrem<br />
scheu. Ein vorsichtiges Annähern<br />
quittiert er mit einem Sprint die<br />
Treppe hinunter und in den Garten<br />
hinaus. „Der ist jetzt erstmal weg“,<br />
sagt die Gartenfreundin. Das Ehepaar<br />
verbringt viel Zeit in ihrem Refugium.<br />
WEITBLICK<br />
Auf du und du mit<br />
dem Gartenrotschwanz<br />
„Wir frühstücken hier, essen zu Mittag<br />
und sitzen auch abends draußen.“<br />
Ernst, der Elektriker, hat dafür eine<br />
alte Grablampe umfunktioniert. „Das<br />
ist vielleicht makaber, aber es war viel<br />
zu schade, sie wegzuwerfen“, berichtet<br />
Helena Schallbach, während sie<br />
auf eine Fernbedienung drückt. Und<br />
schon geht im Innern der Lampe eine<br />
Glühbirne an. „Nur fünf Watt, aber im<br />
Dunkeln reicht das, um das Beet zu<br />
erleuchten“, sagt ihr Mann. 7<br />
13
14<br />
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Foto: Robert Paul van Beets – Fotolia.com; Basilikum (re.): www.photocase.de<br />
Der Spielfilm beginnt in einer Viertelstunde<br />
und der Magen knurrt.<br />
Also keine Zeit mehr, selbst zu<br />
kochen. Schnell beim Lieferservice<br />
anrufen. Aber wie findet man den<br />
richtigen?<br />
Naeim Moshtagh dachte zuerst,<br />
da wolle ihn jemand veräppeln.<br />
150 Pizzen, Aufläufe und Nudelgerichte<br />
sollte er liefern. Mittags. Der<br />
Inhaber der Pizzeria Castello fragte<br />
lieber zweimal nach. „Doch, doch,<br />
stimmt schon“, kam die Antwort. Der<br />
Chef eines neu eröffneten Elektromarktes<br />
wollte sich seinen Mitarbeitern<br />
gegenüber erkenntlich zeigen.<br />
„Also haben wir uns flugs ans Werk<br />
gemacht“, erinnert sich der gebürtige<br />
Iraner. Das größte Problem bestand im<br />
Warmhalten der fertigen Speisen. „So<br />
viele Boxen hatten wir natürlich nicht.“<br />
Die mobilen Pizzaboten sind gut im<br />
Geschäft – auch wenn Groß aufträge<br />
der genannten Art eher selten vorkommen.<br />
Beinahe täglich liegt ein<br />
neuer Flyer irgendeines Pizza-, Gyros-<br />
oder Thai-Bringdienstes in den Briefkästen.<br />
„Erstklassige Leckereien“ und<br />
„schnelle Abwicklung“ versprechen<br />
die meisten. Gar nicht so einfach, sich<br />
für den richtigen zu entscheiden.<br />
Erfahrene Leckermäuler schwören<br />
natürlich auf ihren Stammlieferanten<br />
und raten von Experimenten ab.<br />
Grundsätzlich gilt: Ein Bringdienst, der<br />
fest zu einem angesehenen Restaurant<br />
gehört, hat die besten Voraussetzungen.<br />
In der Regel sind hier<br />
Fachkräfte am Werk. „Wir machen<br />
So finden Sie<br />
den richtigen<br />
Pizzadienst<br />
keinen Unterschied, ob wir eine<br />
Pizza für den Verzehr im Restaurant<br />
oder für die Lieferung backen“, stellt<br />
Castello-Chef Moshtagh klar.<br />
Allerdings: Bei kulinarischen<br />
Allroundern sollte man zumindest<br />
vorsichtig sein. Wer eine Weltreise<br />
anbietet – also sowohl Pizza<br />
Calzone und den Souvlaki-Teller, als<br />
auch gebratene Ente und indisches<br />
Chicken-Curry –, kann kaum ein<br />
Spezialist sein. Auch eine große und<br />
bunte Speisekarte ist keinesfalls ein<br />
Zeichen für Qualität. Fragen Sie vor<br />
Ihrer Bestellung am Telefon lieber,<br />
ob es eine Empfehlung des Hauses<br />
gibt und ob frische Zutaten verwendet<br />
werden. Champignons vom<br />
Tage schmecken einfach besser als die<br />
(billigeren) aus Dose oder Glas.<br />
Beim Vergleich der Preise gilt es<br />
vor allem auf die Größe der Pizzen zu<br />
achten. Ein Wagenrad kostet selbstverständlich<br />
mehr als die handtellergroße<br />
Miniversion. Zudem kann ein<br />
Hinweis auf die Lieferzeit wertvoll<br />
sein. Naeim Moshtagh: „An den<br />
Wochenenden kann es abends schon<br />
mal über eine Stunde dauern, bis der<br />
Fahrer an der Tür klingelt.“ Da ist der<br />
Spielfilm schon fast vorbei. Schneller<br />
satt wird, wer telefonisch die<br />
Be stellung aufgibt, dann aber seine<br />
Speisen selbst abholt. Und übrigens:<br />
Aufpreise für längere Anfahrten sind<br />
bei manchen Lieferdiensten durchaus<br />
üblich. Sie lassen sich jeden Kilometer<br />
extra bezahlen – es sei denn, es geht<br />
um 150 Pizzen, Aufläufe und Nudelgerichte.<br />
7
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15
16<br />
vISIONEN<br />
Visionen für Übermorgen<br />
Die Zukunft gestalten – Bürgerinnen<br />
und Bürger sollten das nicht ausschließlich<br />
Politikern und professionellen<br />
Planern überlassen. Eine<br />
gute Möglichkeit, Einfluss zu<br />
nehmen, bildet der erste deutsche<br />
Übermorgen kongress, der im Oktober<br />
mit Unterstützung der <strong>GSG</strong> im<br />
Einkaufsland famila und im <strong>Oldenburg</strong>ischen<br />
Staatstheater stattfindet.<br />
„Alles ist erlaubt“ – das ist eine<br />
der grundlegenden Regeln, wenn<br />
man sich in großen Unternehmen<br />
zum Brainstorming trifft. Jede Idee<br />
darf ausgesprochen werden, kein<br />
noch so abwegiger Gedanke ist tabu.<br />
Schließlich können sich gerade aus<br />
den unkonventionellen Einfällen<br />
zukunftsträchtige Ansätze für die<br />
weitere Arbeit entwickeln. So soll<br />
es auch vom 18. bis 20. Oktober in<br />
<strong>Oldenburg</strong> sein, wenn erstmals in<br />
Deutschland ein Übermorgenkongress<br />
stattfindet. Eingeläutet wird er von<br />
einem so genannten „OpenSpace“,<br />
bei dem interessierte Bürgerinnen<br />
und Bürger die Zukunft ihrer Stadt<br />
zum Thema machen. Dabei wird es<br />
etwa um Fragen gehen wie „Wie sieht<br />
<strong>Oldenburg</strong> im Jahr 2020 aus?“, „Wie<br />
leben, wohnen und arbeiten wir?“<br />
oder „Wie werden sich die Menschen<br />
ernähren?“.<br />
Kaffeesatzleserei und Stochern im<br />
Nebel? „Keinesfalls“, widerspricht<br />
<strong>GSG</strong>-Geschäftsführer Stefan Könner,<br />
der das Vorhaben tat kräftig unterstützt.<br />
„Die Weichen für unsere<br />
Zukunft werden bereits heute<br />
gestellt.“ Und gerade für ein Immobilienunternehmen<br />
sei es notwendig,<br />
„schon jetzt Antworten auf die Fragen<br />
zu finden, die die Bürger erst in zehn<br />
Jahren stellen werden“. Ein Stichwort<br />
sei etwa der demografische Wandel,<br />
der die Bedürfnisse der Kunden rasant<br />
verändere.<br />
Damit es beim „OpenSpace“ nicht<br />
kreuz und quer durcheinander geht<br />
und die Debatten ins Chaotische<br />
abdriften, sollen thematisch orientierte<br />
Arbeitsgruppen gebildet<br />
werden. Unter der Leitung von Innovationsexperten<br />
und Unternehmensentwicklern<br />
soll ein Zukunftsszenario<br />
<strong>Oldenburg</strong>s entstehen. „Wir wollen<br />
gemeinsam die Kreativität der ganzen<br />
Stadt herauskitzeln“, sagt Lutz Herbst,<br />
Leiter Centermanagement famila und<br />
einer der Initiatoren und Gastgeber<br />
des „OpenSpace“. Aus seiner Sicht<br />
gebe es ein „gigantisches Potenzial,<br />
über das wir nachdenken müssen“.<br />
Am Ende des Tages wird aus<br />
tausenden Ideen ein riesiges Bild
der Übermorgenstadt entstanden<br />
sein. Die besten davon werden vorgestellt<br />
und an den beiden Folgetagen<br />
bei einem Fachkongress von 200<br />
Innovationschefs großer deutscher<br />
Unternehmen weiter debattiert. Veranstalter<br />
Sven Gábor Jánszky verfügt<br />
über reichlich Erfahrung mit solchen<br />
Treffen. Seit 2002 kommen alljährlich<br />
im Sommer unter seiner Regie 200<br />
ausgesuchte Manager und Vordenker<br />
der Medien wirtschaft, der Computer-,<br />
Handy-und Marken industrie, der<br />
Auto- und Textilwirtschaft mit<br />
Zukunftsforschern, Science- Fiction-<br />
Autoren, Designern und Kreativen in<br />
Halle (Saale) zusammen. Im Rosengarten<br />
der Burg Giebichenstein<br />
denken sie die Entwicklungen der<br />
kommenden zehn Jahre voraus und<br />
entwickeln die Geschäftsmodelle<br />
der Zukunft. Unter anderem erhalten<br />
fünf junge Unternehmensgründer in<br />
einem Kurzreferat die Chance, ihre<br />
Geschäfts idee binnen drei Minuten<br />
erfahrenen Akteuren der Branche<br />
vorzustellen.<br />
Für <strong>Oldenburg</strong> – hier findet der<br />
nicht öffentliche Teil des Kongresses<br />
im Staatstheater statt – verspricht<br />
Jánszky „eine besondere Themenexpertise,<br />
eine branchenübergreifende<br />
Teilnehmerschaft und eine<br />
einzigartige Atmosphäre“. Schon<br />
in den Wochen zuvor wird in der<br />
Stadt das Umzugsfieber ausbrechen:<br />
Umzugskisten werden verteilt und<br />
Listen verfasst mit den Dingen, die<br />
ins Jahr 2020 mitgenommen werden.<br />
Die An meldung zum „OpenSpace“<br />
ist kostenlos. Jeder <strong>Oldenburg</strong>er ist<br />
herzlich eingeladen, an der Entwicklung<br />
der Zukunftsvisionen seiner<br />
Über morgenstadt teilzunehmen. Zur<br />
Planung der Arbeitsgruppen ist es<br />
nötig, dass sich die Teilnehmer vorab<br />
im Organisationsbüro anmelden.<br />
Bitte geben Sie dabei Ihren<br />
Namen, das Geburtsjahr, Adresse,<br />
Telefon nummer und Email-Adresse<br />
an. Senden Sie diese Anmelde informationen<br />
bitte per Email, Fax oder Brief<br />
an die folgenden Adressen. 7<br />
Ó Organisationsbüro Übermorgenkongress,<br />
Sven Gábor Jánszky,<br />
Marschweg 54, 26122 <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Fax: (04 41) 7 77 07 76, Email:<br />
anmeldung@uebermorgenkongress.de<br />
Zukunft Alter<br />
in der Übermorgenstadt<br />
In der Reihe ÜberMedizin finden<br />
vom 11. bis 13. September in<br />
<strong>Oldenburg</strong> die zweiten Thementage<br />
„Zukunft Alter in der Übermorgenstadt“<br />
statt.<br />
„ÜberMedizin“ ist der Beitrag der<br />
vier <strong>Oldenburg</strong>er Krankenhäuser<br />
zu <strong>Oldenburg</strong>s Jahr als „Stadt der<br />
Wissenschaft“ betitelt. Über einen<br />
Zeitraum von fast zwei Monaten<br />
finden in einem Zelt am Pferdemarkt<br />
Vorträge und andere Veranstaltungen<br />
statt. Themenbereiche sind<br />
„Der Mensch und seine Ersatzteile“,<br />
„Nacht des Schlafes“, „Herzklopfen“,<br />
„Medizin leicht verdaulich“, „Kinder,<br />
Kinder“, „Gemeinsam sind wir stark“<br />
und „Die Medizin steht Kopf“. Die<br />
Kliniken treten dabei ganz bewusst<br />
gemeinsam auf.<br />
Zu den Höhepunkten des Programms<br />
zählen die Thementage<br />
„Zukunft Alter in der Übermorgenstadt“.<br />
Während am 11. September<br />
Experten über das Alter(n) diskutieren,<br />
kommen am 12. und 13. September<br />
in der bau_werk-Halle am<br />
vISIONEN<br />
Pferdemarkt Bürgerinnen und<br />
Bürger zu Wort. Die Klinikchefs<br />
fordern alle <strong>Oldenburg</strong>erinnen und<br />
<strong>Oldenburg</strong>er zum Mitmachen auf:<br />
„Packen Sie das Thema Alter an,<br />
bei Ihnen ist es gut aufgehoben.“<br />
Nie zuvor wurden Menschen so alt<br />
wie heute – wie wollen sie später<br />
leben in Ihrer Stadt? Wie lernen, wie<br />
wohnen, wie sich engagieren?<br />
In Vorträgen geht es etwa unter<br />
dem Titel „Damit wir übermorgen<br />
nicht alt aussehen“ um Ideen und<br />
Strategien aus anderen Kommunen.<br />
Ron Torenbosch vom Department of<br />
City Planning and Economic Affairs<br />
erläutert die Seniorenpolitik in<br />
Groningen. Gesundheit, Aktivität und<br />
Wohnen im Alter stehen im Zentrum<br />
von drei Vorträgen zum Schwerpunkt<br />
„Was bietet <strong>Oldenburg</strong> schon jetzt –<br />
Wo sind Entwicklungspotenziale?“,<br />
mit denen drei Bürgerforen eröffnet<br />
werden.<br />
Über die komplette Veranstaltungsreihe<br />
„ÜberMedizin“ und ihre<br />
einzelnen Programmpunkte<br />
können Sie sich im Internet unter<br />
www.uebermedizin.de informieren.<br />
17
18<br />
SCHöNER WOHNEN<br />
Die zehn häufigsten<br />
Wohnirrtümer<br />
Darf der Nachbar in seiner Wohnung Schlagzeug spielen? Nicht? Darf sich die Schönheit<br />
von nebenan splitterfasernackt auf dem Balkon sonnen? Nein? Sparen Energiesparlampen<br />
Energie? Ja, klar! Alles falsch. Wir haben uns die zehn häufigsten Wohnirrtümer etwas genauer<br />
an gesehen.<br />
1 „Energiesparlampen<br />
sparen Energie“<br />
Die EU hat es beschlossen, bis August<br />
2012 sollen alle normalen Glühlampen<br />
verschwunden sein und durch<br />
Energiesparlampen ersetzt werden.<br />
Das soll das Klima schonen und den<br />
Geldbeutel der Verbraucher. Statt<br />
100 Watt nur 20 Watt bei gleicher<br />
Lichtstärke – klingt logisch, ist es aber<br />
nicht, wie jetzt eine britische Studie<br />
herausgefunden hat. Energiesparlampen<br />
geben nämlich kaum Wärme<br />
ab – und Wohnungen mit den<br />
Sparbirnen müssen um zwei bis drei<br />
Grad wärmer beheizt werden. Ob die<br />
zusätzlichen Heizkosten den Stromspareffekt<br />
wieder auffressen, ist noch<br />
nicht klar.<br />
2<br />
„Schlagzeugspielen ist<br />
verboten!“<br />
Falsch! Das Landgericht Nürnberg<br />
hat einem Schlagzeuger täglich 45 bis<br />
90 Minuten Übungszeit zugesprochen<br />
– außer sonntags, denn am siebten<br />
Tage soll der Mensch ja ruhen, auch<br />
der Musiker. Überhaupt, die Hausmusik.<br />
Deren Qualität spielt keine<br />
Rolle, hat das Oberlandesgericht in<br />
Karlsruhe entschieden und einem<br />
Saxofonisten zwei Stunden tägliche<br />
Übungszeit zugestanden und am<br />
Sonntag eine. Und wehe dem, der<br />
einen Berufs musiker im Haus wohnen<br />
hat, denn die dürfen länger. Ist nun<br />
alles erlaubt? Bei Zimmerlautstärke<br />
ja, bei mehr das, was im Mietvertrag<br />
steht.<br />
3<br />
„Geht nicht: Nackedeis<br />
auf dem Balkon“<br />
Auch das ist nicht richtig. Laut einem<br />
Urteil des Amtsgerichts Merzig ist es<br />
in den Sommermonaten durchaus üblich,<br />
nackt auf dem Balkon zu liegen.<br />
Und das dürfe nicht grundsätzlich beanstandet<br />
werden. Ausnahme: Kinder<br />
werden belästigt. Was direkt zur<br />
Anzeige führen kann, ist jedoch Sex<br />
auf dem Balkon. Das Amtsgericht in<br />
Bonn sah hierdurch den Hausfrieden<br />
gebrochen. Der Nachbar und sogar<br />
der Vermieter dürfen wegen Hausfriedensbruch<br />
klagen. Blumenkästen<br />
sind auf dem Balkon übrigens immer<br />
gestattet (Amtsgericht München), sie<br />
dürfen nur niemandem auf den Kopf<br />
fallen.
4<br />
„Keine Haustiere!“<br />
Das mag sein, dass der Vermieter<br />
keine Tiere in der Wohnung<br />
sehen möchte. Verbieten kann er die<br />
Tierhaltung nicht. Das hat der Bundesgerichtshof<br />
erst kürzlich entschieden<br />
– und alle anders lautenden Klauseln<br />
in Mietverträgen für nichtig erklärt.<br />
Das gilt auch für An merkungen, nach<br />
denen der Vermieter um Erlaubnis<br />
gefragt werden muss, wenn die<br />
Anschaffung eines Tieres geplant ist.<br />
Doch das Urteil ist kein Freibrief,<br />
sich in der Wohnung einen Privatzoo<br />
zuzulegen. Denn es gilt für<br />
Kleintiere wie Ziervögel, Zierfische,<br />
Hamster & Co. Schon bei Katzen sind<br />
sich Juristen uneins, ob sie noch als<br />
„Kleintiere“ anzusehen sind. Und bei<br />
Bello hat das Gericht empfohlen, die<br />
Interessen von Mieter und Vermieter<br />
gegeneinander abzuwägen.<br />
5<br />
„Einmal Party im<br />
Monat darf sein“<br />
Falsch! Das Gerücht geistert schon<br />
seit Jahrzehnten durch die Lande,<br />
dass eine große, laute Feier im Monat<br />
bis tief in die Nacht hinein niemand<br />
verwehren dürfe. Erlaubt ist – überhaupt<br />
keine Party dieser Art. Denn:<br />
Bei allen Feiern müssen Mieter auf<br />
ihre Nachbarn Rücksicht nehmen,<br />
wie Ulrich Roperts, Rechts-Experte<br />
des Deutschen Mieterbundes, erklärt.<br />
Die Nachtruhe von 22 Uhr gelte – vor<br />
allem draußen – immer. Eine herbeigerufene<br />
Polizei würde dann in jedem<br />
Fall einschreiten.<br />
6<br />
„Der Vermieter muss<br />
verlorene Schlüssel ersetzen“<br />
… und für jede andere Schusseligkeit<br />
seiner Mieter haften? Unsinn. Für<br />
kleinere Reparaturen muss der Mieter<br />
schon aufkommen, wenn sie die<br />
Höhe von 200 Euro im Jahr oder acht<br />
Prozent der Kaltmiete nicht überschreiten.<br />
Einen verlorenen Schlüssel<br />
selbst zu ersetzen, gehöre zu solchen<br />
„Reparaturen“, so der Hamburger<br />
Immobilexperte Peter Kutter. Allerdings<br />
müsse eine solche Klausel über<br />
Kleinreparaturen eigens im Mietvertrag<br />
stehen.<br />
7<br />
„Bei Trennung: Wer auszieht,<br />
zahlt keine Miete mehr“<br />
Auch verkehrt, es sei denn … Glücklich<br />
eingezogen, verkracht sich das<br />
Paar. Sie packt die Koffer, geht und<br />
denkt, dass sie mit den Mietzahlungen<br />
nichts mehr zu tun hat. Falsch!<br />
Nach Angaben von Haus & Grund<br />
Deutschland haften ausgezogene<br />
Mieter grundsätzlich für die gesamten<br />
Mietrückstände, auch dann, wenn sie<br />
nicht mehr in der Wohnung leben.<br />
Es sei denn, nur ein Partner hat den<br />
Mietvertrag unterschrieben, dann ist<br />
der andere aus dem Schneider – egal<br />
wie lange er oder sie dort gewohnt<br />
hat.<br />
8<br />
„Erlaubt: Miete kürzen,<br />
wenn Wohnung zu klein ist“<br />
Namentlich bei Altbauten kann es<br />
vorkommen, dass die im Grundriss<br />
angegebene Quadratmeterzahl nicht<br />
mit der tatsächlichen Wohnungsgröße<br />
übereinstimmt. Wer dann mit<br />
dem Zollstock nachmisst und bei<br />
der kleinsten Abweichung die Miete<br />
kürzen will, ist auf dem falschen<br />
Dampfer. Nach einem Urteil des<br />
Bundes gerichtshofs muss die Differenz<br />
mindestens zehn Prozent von den<br />
Angaben abweichen, um die Miete<br />
kürzen zu können. Bei einer 80 qm<br />
großen Wohnung wären das acht<br />
Quadratmeter. Besser wäre es, den<br />
Vermieter zu bitten, den Miet vertrag<br />
der tatsächlichen Größe anzupassen.<br />
9<br />
„Drei Nachmieter<br />
– dann ist die<br />
Kündigungsfrist egal“<br />
Ganz falsch! Auch wenn<br />
manchmal das Leben einen<br />
schnellen Umzug erfordert,<br />
reicht es nicht aus,<br />
dem Vermieter drei Nachmieter zu<br />
präsentieren, um mit der Kündigungsfrist<br />
nichts mehr zu tun zu haben. Der<br />
Vermieter müsse den Nachmietern<br />
nicht zustimmen und der Mieter sei<br />
dann keineswegs aus dem Schneider,<br />
so Ulrich Roperts vom Deutschen<br />
Mieterbund. Tatsächlich hat es<br />
eine Drei-Nachmieter-Regelung im<br />
Rahmen der Mieterschutzgesetze nie<br />
gegeben. Sie ist ein reines Fantasieprodukt.<br />
10<br />
SCHöNER WOHNEN<br />
„Der Hausflur ist ein<br />
prima Lagerplatz“<br />
Ist er nicht. Der Hausflur ist nicht<br />
Bestandteil des Mietvertrages und<br />
gehört somit überhaupt nicht zur<br />
Wohnung. Nach Angaben von<br />
Haus und Grund Deutschland hat<br />
der Mieter kein Recht, schmutzige<br />
Schuhe, Fahrräder, aber auch Blumentöpfe<br />
und Pflanzen dort abzustellen.<br />
Es gibt nur eine einzige Ausnahme,<br />
die die Gerichte immer wieder bestätigt<br />
haben: Kinderwagen dürfen im<br />
Treppenhaus abgestellt werden, weil<br />
es nicht zumutbar ist, die sperrigen<br />
Wagen durchs Treppenhaus in die<br />
Wohnung zu schleppen. 7<br />
19
2020<br />
SCHöNER WOHNEN<br />
Die Möwe ist los!<br />
Am liebsten begleitet sie Kreuzfahrtschiffe<br />
über die sieben Weltmeere,<br />
nun hat sie sich in <strong>Oldenburg</strong>-<br />
Bloherfelde niedergelassen – die<br />
freche „Volker Möwe“. Auf 88<br />
Garagentoren im Kennedy-Viertel<br />
soll sie eine neue Heimat finden.<br />
Im Juni haben arbeitslose <strong>Oldenburg</strong>er<br />
Jugendliche begonnen, die<br />
Flächen unter der Anleitung von<br />
Volker Seifen mit Möwe-Motiven zu<br />
bemalen.<br />
„ Coole Idee“, freut sich Mirja und<br />
taucht ihren Pinsel in den Topf mit<br />
blauer Farbe. Volker Seifen hat schon<br />
mal vorskizziert. Nun geht es für<br />
Mirja darum, die Fläche auszumalen,<br />
die das Meer darstellen soll. Möwe<br />
und Meer, das gehört schließlich<br />
zu sammen. Und „Volker Möwe“ ist<br />
viel unterwegs in aller Welt, vor allem<br />
über dem Meer. Als „unglaublich<br />
neugierig und ein Symbol für Toleranz“<br />
charak terisiert sein Schöpfer<br />
den Vogel. Eigen schaften, die <strong>GSG</strong>-<br />
Geschäftsführer Stefan Könner gut<br />
gefallen: „Damit ist er in diesem<br />
multikulturell geprägten Quartier doch<br />
bestens aufgehoben.“<br />
„Unsere Bauflächen im<br />
Gebiet Alexanderhaus<br />
sind für Familien<br />
sehr attraktiv“,<br />
betont <strong>GSG</strong>-<br />
Geschäfts führer<br />
Stefan Könner.<br />
Für Familien mit<br />
Kindern bietet das<br />
Baugebiet Alexanderhaus gute Rahmenbedingungen.<br />
Schulen liegen in<br />
Fahrradentfernung. Ein Kinder garten<br />
mit Krippe mitten im Baugebiet steht<br />
kurz vor der Fertigstellung. Und die<br />
Kinder wachsen in einem ausgesprochen<br />
grünen Stadtteil auf. Insbesondere<br />
die großzügigen Grünanlagen<br />
bieten Möglichkeiten für Streifzüge,<br />
Entdeckungen oder Spaß und Spiel<br />
Dieses Quartier, damit sind<br />
die Kennedy- und die Albert-<br />
Schweitzer-Straße in Bloherfelde<br />
gemeint. „Viele reden über dieses<br />
Viertel, aber nur wenige kennen<br />
es“, meint Könner. Deshalb gefällt<br />
ihm, dass ein Künstler wie Volker<br />
Seifen für positive Aufmerksamkeit<br />
sorgt, indem er die Garagentore als<br />
Leinwände nutzt. Die Motivideen<br />
bezieht der Künstler aus der Nachbarschaft:<br />
„Hier gibt es Menschen aus so<br />
vielen Ländern, da fällt uns zu jedem<br />
auch ein passender Spruch ein.“<br />
Volker Möwe ist nämlich nicht auf<br />
den Schnabel gefallen.<br />
Unterstützt wird das „Kunstprojekt<br />
Kennedy-Viertel“ von der ARGE und<br />
vom Jugendamt der Stadt <strong>Oldenburg</strong>.<br />
Die Jugendlichen kommen aus dessen<br />
Malerwerkstatt. Sie freuen sich über<br />
Erfolgserlebnisse. „Kleine Fehler<br />
lassen sich bei dieser Arbeit durch<br />
schnelles Überstreichen leicht korrigieren“,<br />
meint Sozialarbeiter Wilfried<br />
Bielenberg schmunzelnd. Für mehrere<br />
Wochen stehen die arbeitslosen<br />
Jugendlichen unter Seifens künstlerischer<br />
Obhut. Diese Arbeitsweise hat<br />
Kinderbonus für Baugrundstücke<br />
auf dem Bolzplatz oder Basketballfeld.<br />
„Wir haben uns entschlossen, dem<br />
Beispiel der Stadt <strong>Oldenburg</strong> zu<br />
folgen und räumen Baufamilien in<br />
ausgewählten Bereichen zweier neu<br />
erschlossener Baufelder beim Grundstückskauf<br />
bis zu 5.000 Euro Kinderrabatt<br />
ein“, sagt Könner. „Das ist unser<br />
Betrag zur familiengerechten Stadt.<br />
Auch wir möchten, dass Familien in<br />
<strong>Oldenburg</strong> bleiben und nicht in den<br />
Speckgürtel ziehen.“<br />
Konkret räumt die <strong>GSG</strong> Interessenten<br />
mit Kindern, die noch in Haushalt<br />
leben, beim Grundstückskauf Rabatte<br />
von 3.000 € (ein Kind) bzw. 5.000 €<br />
(zwei und mehr Kinder) ein.<br />
er<br />
schon<br />
im vergangenen<br />
Jahr<br />
erprobt, als er anlässlich der Fußball-<br />
Europameisterschaft eine sich ebenfalls<br />
im Besitz der <strong>GSG</strong> befindende,<br />
rund 90 Quadratmeter große Mauer<br />
an der Wehde straße mit einem<br />
Wandbild gestaltete. „Da wollten<br />
wir die großartige und friedliche<br />
Stimmung auf den Rängen zeigen.“<br />
Dass das gelungen ist, bewiesen viele<br />
wohlmeinende Kommentare von<br />
Passanten und Jugendlichen.<br />
Im Kennedyviertel lautet das Ziel,<br />
auf die Lebendigkeit und Vielfalt im<br />
Stadtteil hinzuweisen. „Wir haben<br />
hier den wohl interessantesten Mix<br />
der Kulturen der Stadt“, weiß <strong>GSG</strong>-<br />
Geschäftsführer Könner, „und wollen<br />
den auch abbilden“. 7<br />
Ó Informationen bei der <strong>GSG</strong> erteilt<br />
Jan Meyer, Tel. 97 08-117.<br />
<strong>Oldenburg</strong>s neuer Stadtteil Alexanderhaus<br />
www.gsg-oldenburg.de<br />
Bauen & Wohnen in und um <strong>Oldenburg</strong><br />
Ein Stadtteil mit Zukunft<br />
Alexanderhaus<br />
Alexanderhausbroschüre 2009 07.indd 1 14.07.09 16:29
Ältere Semester<br />
Die Koto, das Tamtam, Muschelhörner<br />
oder der Rummeltopf – Erika<br />
Dobrat kennt sie alle. Ungewöhnliche<br />
Musikinstrumente aus der<br />
ganzen Welt haben es ihr angetan.<br />
Sie ist nur eine von mehreren<br />
zehntausend "älteren Semestern" an<br />
deutschen Universitäten.<br />
„Kultur macht das Leben einfach schöner“,<br />
betont Erika Dobrat. Und die<br />
gebürtige <strong>Oldenburg</strong>erin („Mein Alter<br />
liegt zwischen 70 und 79“) hat einen<br />
durchaus weit gefassten Kulturbegriff.<br />
Sie beschäftigt sich mit Sprachen, begeistert<br />
sich für Kunstgeschichte und<br />
Ästhetik, hat einen Faible für Literatur.<br />
Zurzeit treibt sie etwa die Frage um,<br />
ob in der deutschen Sprache Witz,<br />
Humor und Satire einen Platz haben.<br />
Erika Dobrat ist als eine von rund<br />
500 Gasthörerinnen und -hörern an<br />
der Carl-von-Ossietzky-Universität<br />
in Olden burg eingeschrieben. Die<br />
meisten Kommilitoninnen und<br />
Kommilitonen, so weiß Christiane<br />
Brokmann-Nooren vom Zentrum<br />
für wissenschaftliche Weiterbildung<br />
zu berichten, „sind deutlich älter als<br />
60 Jahre“. Die Generation 60plus<br />
stellt inzwischen fast jeden Zweiten<br />
der rund 40.000 Gasthörer an deutschen<br />
Universitäten. Nach Angaben<br />
des Statistischen Bundesamts hat sich<br />
dieser Anteil in den vergangenen zehn<br />
Jahren verdoppelt.<br />
Was bringt Menschen in der zweiten<br />
Hälfte ihres Lebens dazu, noch einmal<br />
oder erstmals die Uni zu besuchen?<br />
„Es ist sicherlich so, dass der Wunsch<br />
nach lebensbegleitendem Lernen<br />
bei vielen im Vordergrund steht“,<br />
sagt Brokmann-Nooren. Die Dinge<br />
wandeln sich und man will nicht den<br />
Anschluss an die Entwicklung verpassen,<br />
sondern Wissenslücken füllen.<br />
Zudem sind die Hürden für das 1983<br />
in <strong>Oldenburg</strong> eingeführte Gast studium<br />
(„studium generale“) besonders<br />
niedrig gehalten – anders als etwa in<br />
Bamberg, München oder Regensburg.<br />
Helge Thormann, Sprecher der Gasthörenden:<br />
„Es gibt in <strong>Oldenburg</strong> keine<br />
speziellen Einstiegsvoraussetzungen.<br />
Niemand fragt, ob man irgendwann<br />
mal Abitur gemacht hat.“ Nur das<br />
Inte resse an Weiterbildung sollte ausgeprägt<br />
sein. Wer einmal unverbindlich<br />
zum „Schnuppern“ kommt, werde<br />
– so unterstreicht Brokmann-Nooren –<br />
schnell feststellen, „dass wir hier auch<br />
nur mit Wasser kochen“.<br />
Insgesamt bieten zurzeit rund 50<br />
deutsche Hochschulen Bildung für<br />
die ältere Generation an. Mit speziellen<br />
Angeboten haben sich etwa die<br />
„Universität des dritten Lebensalters“<br />
in Göttingen, das Seniorenkolleg an<br />
der Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg und die erste deutsche<br />
Senioren-Universität in Bad Meinberg<br />
bei Bielefeld einen Namen gemacht.<br />
MENSCHLICH GESEHEN<br />
In <strong>Oldenburg</strong> können Gasthörer<br />
unter rund 300 Veranstaltungen<br />
pro Semester wählen und sich ihren<br />
individuellen Stundenplan maßschneidern.<br />
Wer nur eine Veranstaltung<br />
aussucht, zahlt dafür 82 Euro.<br />
Wer sich für mehrere entscheidet, ist<br />
mit einer Gebühr von 99 Euro dabei.<br />
Veranstaltungen, die für Gasthörende<br />
geöffnet sind, werden in einer eigenen<br />
Broschüre vorgestellt.<br />
Der Enthusiasmus, mit dem Erika<br />
Dobrat, die seit 50 Jahren in einer<br />
<strong>GSG</strong>-Wohnanlage an der Stresemannstraße<br />
lebt, seit mehr als zehn Jahren<br />
an der Uni aktiv ist, ist kaum zu<br />
toppen. Vier bis sechs Vorlesungen<br />
besucht sie pro Woche. „Lernen<br />
macht mir einfach Spaß und ich<br />
habe einen großen Wissenshunger“,<br />
sagt sie. 7<br />
Ó Info: Ansprechpartnerin für potenzielle<br />
Gasthörerinnen und Gasthörer<br />
an der Uni <strong>Oldenburg</strong> ist Waltraut<br />
Dröge, Tel. (04 41) 7 98 22 75.<br />
Zu sätzliche Informationen gibt es im<br />
Internet unter der Adresse www.uni-<br />
oldenburg.de/zww/20808.html.<br />
Dort kann auch das ausführliche<br />
Veranstaltungs verzeichnis angefordert<br />
werden.<br />
21
22<br />
MENSCHLICH GESEHEN<br />
<strong>GSG</strong> startet Pilotprojekt Nachbarschaftstreff<br />
Mittendrin im Leben<br />
Die <strong>GSG</strong> bereitet sich auf den demografischen Wandel vor. Die Bevölkerung altert und der<br />
Bedarf und die Ansprüche ans Wohnen verändern sich. So wurde erst im Mai die Anlage<br />
für das „Betreute Wohnen“ an der Bloherfelder Straße fertiggestellt. Nun folgte im Juni die<br />
Eröffnung des ersten Nachbarschaftstreffs „mittendrin“ im Quartier Rostocker Straße.<br />
„Das Betreute Wohnen ist eine<br />
wunderbare Einrichtung, die sich<br />
aber nicht jeder leisten kann“, sagte<br />
Stefanie Brinkmann-Gerdes im Mai<br />
und versprach in Kürze ein neues<br />
Pilotprojekt zu starten, „das einen<br />
Teil des Angebotes des Betreuten<br />
Wohnens mit aufgreift“. Brinkmann-<br />
Gerdes ist bei der <strong>GSG</strong> zuständig für<br />
den Sozialen Dienst und für Wohnkonzepte.<br />
Bereits im Juni eröffnete<br />
der erste Nachbarschaftstreff im<br />
Güstrower Weg 5 – und mehr als<br />
35 Bewohner der <strong>GSG</strong>-Wohnungen<br />
ringsherum kamen. „Sehr beachtlich“,<br />
staunte Brinkmann-Gerdes.<br />
Die <strong>GSG</strong> hat eigens eine Wohnung<br />
mitten im Viertel (daher der Name<br />
„mittendrin“) herrichten lassen.<br />
Derzeit gibt es an drei Tagen in der<br />
Woche Programm. Am Montag ist<br />
von 15 bis 17 Uhr Spielenachmittag,<br />
am Mittwoch im gleichen Zeitraum<br />
offener Treff für alle und am<br />
Donners tag von 11.30 bis 13.30 Uhr<br />
gemeinsames Kochen und Mittagessen.<br />
Während dieser Zeiten ist eine<br />
Ansprechpartnerin des häuslichen<br />
Kranken- und Altenpflegedienstes<br />
AMBULANT anwesend, um zu helfen,<br />
wo der Schuh drückt. „Wir sehen das<br />
Wochenprogramm nur als Einstieg“,<br />
sagt Brinkmann-Gerdes, „nach einiger<br />
Zeit wird sich herausstellen, wie sich<br />
der Bedarf entwickelt“.<br />
Das Kuratorium Deutsche Altershilfe<br />
sowie die Bertelsmann Stiftung haben<br />
verschiedene Analysen vorgelegt, aus<br />
denen hervorgeht, dass quartiersbezogenen<br />
Konzepten zum Leben<br />
und Wohnen im Alter eine besondere<br />
Bedeutung zukommt. Drei Handlungsbereiche<br />
seien hier besonders wichtig:<br />
Die Unterstützung des selbstständigen<br />
Wohnens durch bauliche, soziale und<br />
pflegerische Angebote. Die Integration<br />
spezieller Wohnangebote für Menschen,<br />
die nicht mehr in der eigenen<br />
Wohnung versorgt werden können<br />
sowie die Stärkung der sozialen<br />
Netze und der nachbarschaftlichen<br />
Solidarität.<br />
Vor allem Letzteres hat der Nachbarschaftstreff<br />
im Blick. So soll ein<br />
regelmäßiger Mittagstisch etabliert<br />
werden. „Ein Mittagstisch ist oft<br />
Türöffner, um die Bewohner in einen<br />
Nachbarschaftstreff zu locken.“ Weiter<br />
ist eine Zusammenarbeit mit dem örtlichen<br />
Sportverein geplant, um altersgerechte<br />
Angebote zu erstellen. „Und<br />
natürlich sind auch diverse andere<br />
Dinge denkbar, von den Bewohnern<br />
initiiert“, sagt Brinkmann-Gerdes. So<br />
wie die „Gruppe grün“, die die Wiese<br />
vor dem Haus gestalten, vielleicht<br />
sogar einen kleinen Gemüsegarten<br />
anlegen könnte – des Mittagstisches<br />
wegen. Aber: Es geht nicht nur um<br />
Kurzweil und Zeitvertreib, sondern um<br />
kleine Hilfen im Alltag, um die sich der<br />
Pflegedienst AMBULANT kümmert.<br />
So sei es durchaus vorstellbar, dass<br />
in einem der drei Räume in Zukunft<br />
ein Angebot für die Tagesbetreuung<br />
eingerichtet wird.<br />
Es ist kein Zufall, dass sich die <strong>GSG</strong><br />
das Quartier um die Rostocker Straße<br />
für das neue Pilotprojekt ausgesucht<br />
hat. Es ist mit seinen 400 Wohnungen<br />
überschaubar. Ein Drittel der<br />
Be wohner ist über 60 Jahre alt. Und<br />
von diesen Älteren ist wiederum ein<br />
Drittel im Quartier verwurzelt, lebt<br />
über 25 Jahre dort. Gute Voraussetzungen<br />
für einen Nachbarschaftstreff<br />
also. „Und es wird sicher nicht<br />
der letzte bleiben.“ 7
Herzlich<br />
willkommen<br />
bei der <strong>GSG</strong>!<br />
Wählen Sie bitte immer<br />
Rufnummer (04 41) 97 08<br />
plus Durchwahl:<br />
Abteilung vermietung /<br />
instandhaltung<br />
Abteilungsleiterin<br />
Birgit Schütte -114<br />
birgitschuette@gsg-oldenburg.de<br />
Assistenz<br />
Silke Sonneborn-Probst -128<br />
silkesonneborn-probst@gsg-oldenburg.de<br />
Stellvertretende Abteilungsleitung<br />
Klaus Kayser -125<br />
klauskayser@gsg-oldenburg.de<br />
Sozialer Dienst<br />
Ernst Mastall -159<br />
vermietungsbezirke<br />
OL-Süd/West<br />
Kreyenbrück, Bümmerstede, Bloherfelde,<br />
Eversten, Haarentor<br />
Anatolij Root -135<br />
anatolijroot@gsg-oldenburg.de<br />
Corinna Triphaus -221<br />
corinnatriphaus@gsg-oldenburg.de<br />
OL-Nord/Ost, Landkreis OL<br />
Nadorst, Ohmstede, Donnerschwee,<br />
Osternburg, Bürgerfelde, Dietrichsfeld<br />
Mathias Arnold -136<br />
mathiasarnold@gsg-oldenburg.de<br />
Andrea Köpper -181<br />
andreakoepper@gsg-oldenburg.de<br />
Servicebüro Eversten/Bloherfelde/<br />
Haarentor<br />
Bernd Sieg -170<br />
Ivonne Hohnhorst -172<br />
gsg-eversten@ewetel.net<br />
Öffnungszeiten für das Servicebüro in Eversten:<br />
Mo, Mi 8.00–12.00 Uhr, Do 15.30–17.00 Uhr<br />
Christiane Heise -170<br />
gsg-bloherfelde@ewetel.net<br />
Servicebüro Nadorst/Ohmstede/<br />
Donnerschwee<br />
Friedhelm Obergöker -171<br />
Holger Kliesch<br />
gsg-nadorst.ohmstede@ewetel.net<br />
Servicebüro Bürgerfelde/Osternburg<br />
Markus Riesenbeck -173<br />
Petra Mauerhoff<br />
gsg-buergerfelde-osternburg@ewetel.net<br />
Servicebüro Kreyenbrück<br />
Ralf Mauerhoff -174<br />
Melanie Gnoyke<br />
gsg-kreyenbrueck@ewetel.net<br />
Servicebüro Studenten<br />
und Landkreis <strong>Oldenburg</strong><br />
Thomas Hillmann -175<br />
Sprechzeiten Myliusstr. 9 / 11<br />
Mi 8.30 – 10.00 Uhr<br />
Sprechzeiten Groninger Str. 9<br />
Mo 8.30 – 10.00 Uhr / Di 15.00 – 16.00 Uhr /<br />
Fr 8.30 – 10.00 Uhr<br />
servicebuero-studenten@ewetel.net<br />
instAndhAltung<br />
Reparaturannahme<br />
Bianca Baum -132<br />
biancabaum@gsg-oldenburg.de<br />
abteilung wohnungseigentum /<br />
finanzierung<br />
Abteilungsleiter<br />
Thorsten Bernatzek -133<br />
thorstenbernatzek@gsg-oldenburg.de<br />
Assistenz<br />
Sylvia Heister -134<br />
sylviaheister@gsg-oldenburg.de<br />
Stellvertretende Abteilungsleitung<br />
Bernd Heinemann -105<br />
berndheinemann@gsg-oldenburg.de<br />
Ute Strömer -147<br />
utestroemer@gsg-oldenburg.de<br />
mietenneubereChnung<br />
Andreas Peters -112<br />
andreaspeters@gsg-oldenburg.de<br />
Marlies Saathoff -111<br />
marliessaathoff@gsg-oldenburg.de<br />
Abteilung mArketing / vertrieb<br />
Abteilungsleiter<br />
Rainer Zietlow -188<br />
rainerzietlow@gsg-oldenburg.de<br />
Assistenz<br />
Bianca Jenn -194<br />
biancajenn@gsg-oldenburg.de<br />
Verkauf<br />
Harald Hattermann -113<br />
haraldhattermann@gsg-oldenburg.de<br />
Grundstücksangelegenheiten<br />
Jan Meyer -117<br />
janmeyer@gsg-oldenburg.de<br />
Sozialer Dienst / Wohnkonzepte<br />
Stefanie Brinkmann-Gerdes -154<br />
stefaniebrinkmann-gerdes@gsg-oldenburg.de<br />
Internetbeauftragter<br />
Rainer Zemke -190<br />
rainerzemke@gsg-oldenburg.de<br />
Abteilung reChnungswesen<br />
Abteilungsleiter<br />
Christian Gluth -142<br />
christiangluth@gsg-oldenburg.de<br />
Assistenz<br />
Gunda Spradau -141<br />
gundaspradau@gsg-oldenburg.de<br />
Stellvertretende Abteilungsleitung<br />
Ingo Stoffers -139<br />
ingostoffers@gsg-oldenburg.de<br />
Mietzahlungsangelegenheiten<br />
Monika Grube -145<br />
monikagrube@gsg-oldenburg.de<br />
Olaf Backe -140<br />
olafbacke@gsg-oldenburg.de<br />
Umlagenabrechnungen<br />
Rolf Wessels -149<br />
rolfwessels@gsg-oldenburg.de<br />
teChnisChe Abteilung<br />
Abteilungsleiter<br />
Horst Kache -110<br />
horstkache@gsg-oldenburg.de<br />
Assistenz<br />
Andrea Vowinkel -109<br />
andreavowinkel@gsg-oldenburg.de<br />
ArChitekten<br />
Stephan Klein -180<br />
stephanklein@gsg-oldenburg.de<br />
Andreas Handke -120<br />
andreashandke@gsg-oldenburg.de<br />
projektleitung<br />
Hans Röbber -106<br />
Helmut Müller<br />
helmutmueller@gsg-oldenburg.de<br />
-157<br />
Detlef Wernecke -108<br />
detlefwernecke@gsg-oldenburg.de<br />
Hans-Michael Fuß -161<br />
michaelfuss@gsg-oldenburg.de<br />
<strong>GSG</strong>-Notdienst<br />
Telefon: (01 72) 4 22 41 12<br />
Heizungsanlagen / Thermen<br />
Telefon: (01 80) 1 39 32 01<br />
www.gsg-oldenburg.de<br />
gsg-info@gsg-oldenburg.de<br />
Öffnungszeiten der <strong>GSG</strong>-Zentrale Straßburger Straße 8: Öffnungszeiten der Servicebüros:<br />
Mo–Mi 8.00–16.30 Uhr | Do 8.00–17.00 Uhr Mo–Fr 8.00–12.00 Uhr<br />
Fr 8.00–13.00 Uhr Servicebüro in Eversten:<br />
Mo, Mi 8.00–12.00 Uhr<br />
Do 15.30–17.00 Uhr<br />
SERvICESEITE<br />
23
Ein Anschluss –<br />
alles drin!<br />
Allgemeine Hinweise:<br />
- Standardmäßig erfolgt kein postalischer Rechnungsversand.<br />
Die Rechnung wird online in einem passwortgeschützten<br />
Bereich zur Verfügung gestellt.<br />
- Das Telefon-/Internetmodem stellen wir Ihnen für die<br />
Vertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung<br />
(Das Telefon-/Internetmodem ist und bleibt Eigentum der AWE)<br />
- Auf Wunsch: Vor-Ort-Installationsservice 39,90 EURO<br />
- Versandkosten der Hardware 9,90 EURO,<br />
bei Abholung 0,00 EURO<br />
Änderungen / Irrtümer vorbehalten (s. auch AGB, Leistungsverzeichnisse,<br />
Preislisten)<br />
31) Mindestvertragslaufzeit 12 Monate<br />
32) Max. Verbindungsgeschwindigkeit<br />
z. Zt. 4000 kBit/s <strong>Download</strong>, 512kBit/s Upload<br />
33) Monatlicher Preis, inklusive Mehrwertsteuer,<br />
zzgl. einmalige Einrichtungsgebühr 69,00 EURO<br />
36) Exklusive Sonderrufnummern, Auslandsgespräche,<br />
Satellitentelefonnetze und Mobilfunknetze –<br />
s. sep. Preisliste<br />
37) Studentenprodukt, Vorlage eines gültigen Studentenausweises<br />
der Universität <strong>Oldenburg</strong> (Oldb.) notwendig.<br />
Abweichende Mindestvertragslaufzeit: 6 Monate<br />
40) Gilt für die ersten 6 Monate, ab dem 7. Monat 28,80 EURO<br />
Internet<br />
Telefon<br />
So viel Komfort muss sein! So viel Freiheit muss sein!<br />
Nur für Studenten – mit kurzer Vertragslaufzeit:<br />
31) 36)<br />
CALL COMFORT<br />
31) 32)<br />
WEB COMFORT<br />
31) 32) 36)<br />
CALL & WEB FUSION<br />
19,90<br />
€ mtl.33)<br />
19,90<br />
€ mtl.33)<br />
23,30<br />
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40)<br />
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bestehenden Kabelanschluss AWEcable ist das<br />
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Und das Beste: Service vor Ort statt Callcenter<br />
im Nirgendwo.<br />
36) 37)<br />
CALL CAMPUS<br />
32) 37)<br />
WEB CAMPUS<br />
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Sprechen Sie uns an:<br />
0441-93070 - 71<br />
AWEcom<br />
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9,90<br />
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