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Minijobs erfolgreich umgewandelt! - Jobcenter Dortmund

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argumente<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> und <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna – das Magazin<br />

beraten Bewerberzentrum und Bewerbercafé eröffnet | JobOffensive | entwickeln <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> arbeitet an Leitbild | Führungsebene<br />

erweitert | beschäftigen <strong>Minijobs</strong> | Förderung von Arbeitsverhältnissen | kooperieren Bündnis Teilzeit-Ausbildung | Best Ager |<br />

einsteigen Förderzentrum | Haus der Jugend in Selm | qualifizieren Weiterbilden bringt weiter | fördern Jobcafés für Migrantinnen<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

und Kreis Unna:<br />

<strong>Minijobs</strong><br />

<strong>erfolgreich</strong><br />

<strong>umgewandelt</strong>!<br />

2. HJ-12


04_ beraten _ Bewerberzentrum // Bewerbercafé //<br />

Beste Betreuung für Jobsuchende am Königshof und an der Steinstraße<br />

05_ einsteigen _ JobOffensive // „Wir gehen in die Offensive! //<br />

Intensivere Betreuung von Langzeitarbeitslosen mit Arbeitserfahrung<br />

06_ entwickeln _ Leitbild // Das Ziel? Identifikation! //<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hinterfragt sein Selbstverständnis<br />

09_ entwickeln _ Eine starke Spitze // <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> erweitert Führungsebene //<br />

Heike Bettermann verantwortet den Schwerpunkt „Markt und Integration“<br />

10_ beschäftigen _ <strong>Minijobs</strong> // Der Mann fürs Grün //<br />

Ernst Wittkop hat mit 63 Jahren endlich seinen Traumjob gefunden<br />

14_ kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung // Netzwerk geht online //<br />

Wer privat Verantwortung trägt, ist auch im Job zuverlässig<br />

16_ bewegen _ FAV // <strong>Dortmund</strong>: Helfer im Handwerk //<br />

Kreis Unna: Anpacken in der Autoverwertung<br />

18_ kooperieren _ Best Ager // Immer nach vorne schauen //<br />

BVB-Oldstar Theo Redder unterstützt den Job-Club für ältere Arbeitslose<br />

20_ einsteigen _ Förderzentrum // Den eigenen Weg finden //<br />

Das Plan B Förderzentrum lässt jungen Erwachsenen Raum, sich zu erproben<br />

22_ einsteigen _ Haus der Jugend in Selm // Keiner darf verloren gehen //<br />

Drei Institutionen kooperieren unter einem Dach<br />

24_ qualifizieren _ Weiterbilden bringt weiter // Polit-Talk auf dem roten Sofa //<br />

33 starke Weiterbildungsträger informierten im <strong>Dortmund</strong>er U<br />

26_ fördern _ Jobcafés // Migrantinnen stärken ihre Kompetenzen //<br />

Austausch und Informationen rund um die Jobsuche<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Jahr 2012 neigt sich dem Ende zu. Bevor jetzt die hektische<br />

Vorweihnachtszeit beginnt, präsentieren wir Ihnen die letzte<br />

Ausgabe von argumente in dieser Form.<br />

argumente gibt es seit 2008. Das Magazin wurde konzipiert, um<br />

arbeitsmarktpolitische Maßnahmen näher zu beleuchten und<br />

Einblicke in die Arbeit der <strong>Jobcenter</strong> zu geben. Wir haben dazu<br />

viele positive Rückmeldungen erhalten. Durch einige Artikel<br />

konnten wir auch neue Diskussionen anstoßen und Problembewusstsein<br />

wecken. Wir können also mit Stolz sagen, dass unser<br />

Magazin „gute Argumente“ für Engagement und Einsatzbereitschaft<br />

im arbeitspolitischen Bereich geliefert hat.<br />

Nun ist es Zeit, argumente eine neue, zeitgemäße Form zu geben.<br />

Ab 2013 wird aus unserem Magazin eine Zeitung: handlicher,<br />

kompakter – aber nicht weniger informativ. Im sogenannten<br />

„Berliner Format“ kommt die Frühjahrsausgabe heraus: Mit<br />

klarer Berichterstattung und Hintergrundinformation – und das<br />

in der gewohnten, journalistisch hohen Qualität – halten wir Sie<br />

weiter auf dem Laufenden.<br />

Für das kommende Jahr 2013 wünschen wir Ihnen schon jetzt<br />

alles Gute und ein geruhsames Weihnachtsfest 2012.<br />

Ihr Ihr<br />

Uwe Ringelsiep Frank Neukirchen-Füsers<br />

Geschäftsführer Geschäftsführer<br />

<strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

02 _ argumente argumente _ 03<br />

_ 10<br />

_ 14<br />

_ 20<br />

_ 26<br />

Foto: Peter Dorn


eraten _ Bewerberzentrum und Bewerbercafé<br />

› Bewerberzentrum am<br />

Königshof und Bewerbercafé an<br />

der Steinstraße eröffnet<br />

Beste Betreuung für Bewerber<br />

Vier voll ausgestattete EDV-Arbeitsplätze im Erdgeschoss des<br />

<strong>Jobcenter</strong>-Standortes Königshof und die Betreuung durch<br />

Bewerbungsprofis – das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hat seinen<br />

Service für Kundinnen und Kunden in der Bewerbungsphase noch<br />

weiter verbessert und Mitte des Jahres ein Bewerberzentrum eröffnet.<br />

Im Herbst folgte außerdem die Einrichtung eines Bewerbercafés<br />

am <strong>Jobcenter</strong>-Standort Steinstraße.<br />

„Das Bewerberzentrum und das Bewerbercafé sind ein echtes<br />

Plus für Jobsuchende“, erklärt Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>. „Mit kompetenter Begleitung<br />

können Kunden des <strong>Jobcenter</strong>s hier ihre Bewerbungen schreiben.<br />

Aber das ist noch nicht alles. Gemeinsam mit einem Bewerbungscoach<br />

können sie ihre Suchstrategien überprüfen und ihre bisherigen<br />

Bewerbungsaktivitäten analysieren. Das sind die richtigen<br />

Bausteine für mehr Erfolg im Bewerbungsverfahren.“<br />

Yvonne Apelhorst vom Bildungszentrum Westfalen für<br />

Wirtschaft, Handel und Soziales e.V. (bzw), die am Königshof die<br />

Bewerber unterstützt, erläutert das Procedere: „Die Kunden des<br />

<strong>Jobcenter</strong>s erhalten von ihren Arbeitsvermittlern einen sogenannten<br />

Zuweisungszettel mit einem konkretem Jobangebot. Mit unse-<br />

rer Hilfe erstellen sie hier im Bewerberzentrum alle Bewerbungsunterlagen:<br />

Foto, Anschreiben und Lebenslauf. Inklusive Briefmarke<br />

und Umschlag landet die Bewerbung dann noch am selben Tag im<br />

Briefkasten.“<br />

Die Bewerbungscoaches haben für die Kundinnen und<br />

Kunden viele gute Tipps aus der Praxis parat: Sie entwickeln<br />

gemeinsam mit ihren Klienten Selbstmarketingstrategien, trainieren<br />

Bewerbungsgespräche und zeigen Wege auf, wie Interessenten<br />

offene Stellen oder für sie interessante Unternehmen aufspüren<br />

können. Yvonne Hurdes vom bzw berichtet: „Das Angebot läuft seit<br />

Mai dieses Jahres und wird sehr gut angenommen.“<br />

Auch das Bewerbercafé, das im Herbst an der Steinstraße<br />

an den Start gegangen ist, verzeichnet viele Besucher. Sowohl im<br />

Bewerberzentrum als auch im Bewerbercafé werden die Kundinnen<br />

und Kunden des <strong>Jobcenter</strong>s nicht nur professionell bei der Erstellung<br />

ihrer Unterlagen unterstützt, sie können auch kostenlos im Internet<br />

Stellen recherchieren oder Online-Bewerbungen verschicken.<br />

Das komplette Bewerbungspaket gibt’s schließlich auf USB-Stick<br />

zur weiteren Verwendung.<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> hat am Standort Steinstraße (Fotos links und rechts) ein Bewerbercafé und am Standort Königshof ein Bewerberzentrum eingerichtet. Fotos (3): Joe Kramer<br />

04 _ argumente<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Dietmar.Geissen@jobcenter-ge.de<br />

› Dieter.Hellweg@jobcenter-ge.de<br />

„Wir gehen in die Offensive!“<br />

einsteigen _ JobOffensive<br />

› Intensivere Betreuung für Langzeitarbeitslose mit Arbeitserfahrung<br />

Bis zu 250 Personen betreut ein<br />

Arbeitsvermittler im <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong>. Trotz immer effektiverer<br />

Abläufe, aussagekräftiger Profilerstellung<br />

und intensiver Kooperation mit Arbeitgeberservice,<br />

Sachbearbeitung und Trägern<br />

können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

bei diesen Zahlen nicht jeden Einzelnen<br />

so intensiv fordern oder fördern wie sie<br />

es gerne wollen. Im Projekt „JobOffensive“<br />

ist das seit dem ersten Oktober anders. In<br />

insgesamt drei Teams kümmern sich rund<br />

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um jeweils<br />

„nur“ 100 Kunden. Christoph Schulte,<br />

ein „alter Hase“ in Sachen Arbeitsvermittlung,<br />

freut sich: „Endlich kann ich meine<br />

Vorstellungen von einer individuellen,<br />

zielgerichteten Betreuung und Arbeitsvermittlung<br />

umsetzen.“<br />

Die Joboffensive ist ein auf zwei Jahre<br />

angelegtes Modellprojekt. Es soll Langzeitarbeitslose<br />

durch intensivere Betreuung in<br />

Arbeit bringen. Das Vorhaben zielt vor allem<br />

auf Langzeitarbeitslose mit abgeschlossener<br />

Ausbildung oder längerer Arbeitserfahrung<br />

– deren Chancen auf einen Job also<br />

trotz teils jahrelanger Arbeitslosigkeit noch<br />

vergleichsweise gut sind. Bereichsleiterin<br />

Daniela Tomczak betont: „Die Arbeitsaufnahme<br />

steht im Vordergrund und nicht die<br />

Qualifizierung.“<br />

Für das von Bund und Land geförderte<br />

Projekt hat das <strong>Jobcenter</strong> 30 neue<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.<br />

Rund zehn Teammitglieder bringen<br />

bereits Erfahrungen aus anderen Bereichen<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s mit.<br />

Die Struktur der JobOffensive sieht<br />

vor, dass an den drei <strong>Jobcenter</strong>-Standorten<br />

jeweils ein Team aktiv ist, das sich auf die<br />

Vermittlung konzentriert. Vier Sachbear-<br />

Das Team „JobOffensive“ betreut Arbeitsuchende mit großem Vermittlungspotenzial besonders intensiv. Foto: Joe Kramer<br />

beiter für das Leistungsrecht halten den<br />

Arbeitsvermittlern den Rücken frei. Daniela<br />

Tomczak erläutert: „Wir werden deutlich<br />

mehr Menschen in Arbeit vermitteln, das<br />

erhöht den Verwaltungsaufwand: Leistungsbezug<br />

und Arbeitseinkommen werden neu<br />

ausgerechnet, der Unterstützungsbedarf<br />

muss neu ermittelt werden, im Idealfall<br />

werden wir Kundenakten für immer schließen,<br />

weil Kunden endlich wieder selbst für<br />

ihren Lebensunterhalt aufkommen können.“<br />

Nachdem die 30 neuen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in einer intensiven<br />

Schulung im <strong>Jobcenter</strong> für ihre neue Aufgabe<br />

fit gemacht wurden, hat zum Projektstart<br />

Anfang Oktober noch einmal eine Fortbildung<br />

für alle Teammitglieder begonnen.<br />

Auf dem Programm standen eine Woche<br />

lang Themen wie Vertriebs- und Arbeitgeberorientierung<br />

oder Personalbeschaffung.<br />

„Es ist wichtig, dass die Arbeitsvermittler<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s mit beiden Seiten gut<br />

umgehen können – mit den Arbeitgebern<br />

ebenso wie mit den Jobsuchenden“, erklärt<br />

Daniela Tomczak. Nur so kann die intensive<br />

Betreuung Früchte tragen. Das Aufgabenspektrum<br />

der Arbeitsvermittler reicht von<br />

einer stärkenorientierten Beratung bis hin<br />

zur Begleitung bei Bewerbungsgesprächen.<br />

Nach einem Jahr möchte das <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong> zirka 1.450 Langzeitarbeitslose<br />

vermittelt haben.<br />

Die JobOffensive baut auf Erfahrungen<br />

auf, die das <strong>Jobcenter</strong> Berlin in einer<br />

Pilotphase gemacht hat. In der Rhein-Ruhr-<br />

Region setzen unter anderem die <strong>Jobcenter</strong><br />

in Duisburg, Köln und <strong>Dortmund</strong> das<br />

Projekt um – nach <strong>erfolgreich</strong>em Verlauf<br />

könnte die intensive Betreuung für bestimmte<br />

Zielgruppen bundesweit Schule<br />

machen. Evaluiert und begleitet wird die<br />

JobOffensive vom Bund und vom Land<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Daniela.Tomczak @jobcenter-ge.de<br />

argumente _ 05


entwickeln _ Leitbild entwickeln _ Leitbild<br />

Verschiedene Arbeitsgruppen<br />

feilen am Leitbild des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

<strong>Dortmund</strong>.<br />

Fotos (5): Joe Kramer<br />

Das Ziel ? Identifikation !<br />

Einmal im Jahr treffen sich Führungskräfte und Bereichsleiter des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> zu einer Klausurtagung.<br />

Im November 2011 entbrannte auf einer solchen Tagung eine angeregte Debatte über das Selbstverständnis<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> – über den Umgang mit den Kunden, die interne Kommunikation und<br />

den Führungsstil. Für welche Werte sollen beziehungsweise können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> in Zukunft einstehen?<br />

06 _ argumente<br />

› Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> erarbeitet ein Leitbild<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Christian.Scherney@jobcenter-ge.de<br />

„Es war die richtige Diskussion zur rechten Zeit“, meint Christian<br />

Scherney, Pressesprecher des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong> und Projektleiter<br />

für die Leitbildentwicklung. Fragen zum Selbstverständnis<br />

„waberten“ bereits seit Zusammenlegung von Arbeitsagentur und<br />

kommunaler Grundsicherungsbehörde zu ARGEn durch alle Mitarbeiterebenen,<br />

aber eine nachhaltige Planung für ein Selbstbild<br />

wurde erst 2012 möglich. Denn erst seit 2011 steht die gesetzliche<br />

Grundlage für eine dauerhafte Struktur der Institution <strong>Jobcenter</strong><br />

fest. Scherney: „Um deutlich zu machen, dass wir ein soziales<br />

Dienstleistungsunternehmen sind und nicht bloß eine Behörde, die<br />

Geld auszahlt, haben wir den Leitbildprozess angestoßen.“<br />

Das Ziel: Identifikation! Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s erarbeiten gemeinsam Leitsätze, hinter denen sie<br />

hundertprozentig stehen können. Wer am Ende sagen kann: „Mein<br />

Arbeitgeber – das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> – steht für Werte, auf die<br />

ich stolz bin, die ich selbst mitentwickelt habe und die uns gemeinsam<br />

in unserer täglichen Arbeit tragen“, der wird seine Arbeit<br />

effektiver, zufriedener und besser erledigen.<br />

Im April 2012 fiel die Entscheidung, den Leitbildprozess mit<br />

externer Unterstützung umzusetzen. Das Heranziehen einer Beratungsfirma<br />

war ein Signal an die Belegschaft, dass auch die Führungsebene<br />

bereit ist, den kritischen Blick von außen zuzulassen.<br />

„Unabhängigkeit ist uns wichtig“, fasst Scherney zusammen und<br />

ergänzt: „Ohne Hilfe von außen hätten wir den Prozess sicher nicht<br />

so effektiv und zielorientiert angehen können.“<br />

Eines war dem Lenkungskreis für das Leitbild besonders<br />

wichtig: dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance haben,<br />

daran mitzuwirken. Ein Leitbild, das von außen „übergestülpt“<br />

oder von oben „vorgegeben“ werde, verfehle seinen Sinn.<br />

„An dem Leitbild­Prozess wollte ich mitarbeiten, weil es mich<br />

interessiert zu wissen, wo das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> aktuell<br />

steht und in welche Richtung es sich entwickeln möchte. Mein<br />

Wunsch ist es mitzuhelfen, die Arbeitsabläufe für die Zukunft<br />

noch mehr zu optimieren.“<br />

Julia Berens,<br />

Sachbearbeiterin im<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

„Die Chance mitzugestalten und im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung<br />

Einfluss nehmen zu können, ist neben der inhaltlichen<br />

Herausforderung auch eine ganz besondere persönliche<br />

Erfahrung. Im Austausch mit allen Ebenen erlebe ich aktuell<br />

hautnah, wie sich unser <strong>Jobcenter</strong> nunmehr nicht nur eine<br />

Hausnummer gibt, sondern auch eine ‚Seele’ …“<br />

Tobias Brun,<br />

stellvertretender<br />

Teamleiter im<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

<strong>Jobcenter</strong>-Mitarbeiter Tobias Brun bestätigt das: „Die zunehmende<br />

Komplexität sowie der schnelle gesellschaftspolitische und<br />

wirtschaftliche Wandel im <strong>Jobcenter</strong> lassen bisweilen bei Mitarbeitern,<br />

Führungskräften, Kunden und Kooperationspartnern Vorstellungen<br />

von Werten und Vorbildern vermissen. Mit der Entwicklung<br />

eines Leitbildes wird eine ‚verbindliche’ Richtschnur definiert, die<br />

Bereiche der Geschäftspolitik, der Unternehmensidentität, der<br />

Organisationskultur und auch der persönlichen Wünsche und<br />

Sehnsüchte einbezieht.“<br />

In Zusammenarbeit mit Experten der Steria Mummert<br />

Consulting AG wählte das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> eine Umsetzung,<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezieht, sie aber zeitlich<br />

nicht zu sehr belastet. Vier Arbeitsgruppen mit Mitgliedern aller<br />

Hierarchieebenen widmeten sich zunächst den Kernthemen Führung,<br />

Mitarbeiter, Organisation und Kunden. Die Ergebnisse der<br />

Arbeitsgruppen wurden im nächsten Schritt dem Lenkungskreis<br />

– bestehend aus Geschäftsführung, Bereichsleitern, Personalrat und<br />

Gleichstellungsbeauftragter – vorgestellt. Den aus diesen Runden<br />

konsolidierten Entwurf konnten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im Rahmen von zwei Workshops kennenlernen. Außerdem<br />

informiert ein regelmäßiger Newsletter über die Entwicklungsschritte<br />

des Prozesses. Christian Scherney: „Die Mitarbeiterworkshops<br />

haben viele neue Aspekte gebracht, von Entwurfsstadium zu<br />

Entwurfsstadium wird das Leitbild konkreter und Kernaussagen<br />

schälen sich heraus.“ Nach weiteren Workshops auf Führungskräfteebene<br />

Ende 2012 soll das Leitbild schließlich im Februar 2013<br />

veröffentlicht werden.<br />

argumente _ 07


entwickeln _ Leitbild<br />

› Vier Fragen an<br />

Unternehmensberater<br />

Ronald de Jonge<br />

argumente: Was sind die Besonderheiten<br />

an dem Leitbildprozess im <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong>?<br />

Ronald de Jonge: Der Leitbildprozess im<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> ist ein gutes Beispiel,<br />

wie man Mitarbeitern Beteiligungsmöglichkeiten<br />

einräumen kann. Gerade für<br />

die spätere Umsetzung und das Leben des<br />

Leitbilds in der Organisation ist das ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor. In vielen Unternehmen<br />

wird die Einbindung gescheut.<br />

Aufgrund des Auftrages des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

ist es besonders wichtig, die verschiedenen<br />

Perspektiven – zum Beispiel von<br />

Mitarbeitern, Führungskräften, Kunden<br />

und Arbeitgebern – in ein ausgeglichenes<br />

Verhältnis zu bringen.<br />

argumente: Wie stellen Sie sicher, dass die<br />

Belange und Vorstellungen aller Mitarbeiter<br />

berücksichtigt werden?<br />

Ronald de Jonge: Wir haben ein Vorgehen<br />

gewählt, das vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten<br />

bietet. So sind zum Beispiel die<br />

Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen<br />

– auch die Leiter – alle Mitarbeitende<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s. Darüber hinaus werden<br />

alle Mitarbeiter über einen Newsletter und<br />

durch ihre Führungskräfte in regelmäßigen<br />

Abständen informiert und können<br />

auch hier ihr Feedback einfließen lassen.<br />

argumente: Ein Leitbild soll die Frage beantworten<br />

„Wofür stehen wir als Gemeinschaft?“<br />

Zeichnet sich schon etwas ab, wie<br />

die Antwort für das <strong>Jobcenter</strong> lauten wird?<br />

Ronald de Jonge: Es finden zwar noch<br />

einige Workshops und Arbeiten statt, aber<br />

dennoch zeichnet sich bereits ab, dass<br />

die Mitarbeitenden möchten, dass das<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> als „DER kompetente<br />

Ansprechpartner auf dem <strong>Dortmund</strong>er<br />

Arbeitsmarkt“ wahrgenommen wird.<br />

argumente: Häufig werden die Inhalte<br />

eines Leitbildes beziehungsweise einzelne<br />

Bausteine abgelehnt oder aber das Leitbild<br />

wird als „Ansammlung von Allgemeinplätzen“<br />

als nicht orientierungsgebend<br />

kritisiert. Wie kann man das vermeiden?<br />

Ronald de Jonge: Steria Mummert<br />

Consulting besitzt umfangreiche Erfahrungen<br />

in der Organisationsentwicklung<br />

von Behörden. Daher können wir sagen,<br />

dass unser erprobtes Vorgehensmodell<br />

genau die von Ihnen genannten Ergebnisse<br />

verhindert. Letztlich ist vor allem<br />

die Mitarbeiterbeteiligung der Schlüssel<br />

zum Erfolg, und hier befinden wir uns auf<br />

einem guten Weg.<br />

argumente: Was sind in Zukunft Ihre Aufgabenbereiche?<br />

Heike Bettermann: Die Teams im Bereich<br />

Markt und Integration arbeiten gezielt daran,<br />

die Hilfebedürftigkeit unserer Kunden<br />

zu beenden und diese in eine Anstellung<br />

– bevorzugt auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

– zu bringen. Das kann nur gelingen, wenn<br />

die Qualität der Beratung im <strong>Jobcenter</strong><br />

noch besser wird, wenn wir neue Qualifikations-<br />

und Integrationsprojekte anstoßen<br />

können und dafür auch Mittel aus den<br />

Bundesförderprogrammen und von der<br />

Europäischen Union bekommen und wenn<br />

alle lokalen Akteure in <strong>Dortmund</strong> – Arbeitsagentur,<br />

<strong>Jobcenter</strong>, Stadt <strong>Dortmund</strong>,<br />

die Maßnahmenträger oder die Migrantenselbsthilfeorganisatoren<br />

– gut zusammenarbeiten.<br />

Meine Aufgabe ist es, die internen<br />

Prozesse zu steuern und zu verbessern, den<br />

Kontakt zu allen arbeitsmarktpolitischen<br />

Akteuren in <strong>Dortmund</strong> zu pflegen und<br />

Fördermittel nach <strong>Dortmund</strong> zu holen.<br />

Eine starke Spitze<br />

› Führungsteam erweitert<br />

Das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> betreut im Jahresmittel zirka<br />

59.460 Kunden und ist damit das fünftgrößte in<br />

Deutschland. Um Mittel noch effizienter einsetzen, kommunale<br />

Arbeitsmarktstrategien noch besser umsetzen<br />

und Drittmittel gezielter akquirieren zu können, hat das<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> seine Führungsebene erweitert.<br />

Neben Geschäftsführer Frank-Neukirchen Füsers und<br />

dem stellvertretenden Geschäftsführer Jörg Dannenberg<br />

verantwortet jetzt Heike Bettermann als Leiterin in der<br />

Geschäftsführungsebene den Bereich „Markt und Integration“.<br />

argumente sprach mit Heike Bettermann über<br />

ihre Qualifikation für diese Aufgaben und über ihre Motivation,<br />

Neues zu bewegen.<br />

argumente: Die Qualität der Beratung verbessern<br />

– wie geht das?<br />

Heike Bettermann: Unseren Arbeitsvermittlern<br />

steht mit Leitfäden und Schulungen<br />

bereits gutes Arbeitsmaterial für Beratungen<br />

zur Verfügung. Ich möchte aber dahin<br />

kommen, dass ein Gespräch von Kunde zu<br />

<strong>Jobcenter</strong>mitarbeiter wieder von Angesicht<br />

zu Angesicht geführt wird und nicht über<br />

einen Computerbildschirm hinweg. Nur im<br />

persönlichen Gespräch können die Vermittler<br />

wirklich Stärken und Potenziale unserer Kunden<br />

erkennen. Das Anklicken der Rubriken in<br />

unseren Profilmasken ist hilfreich, wird aber<br />

nicht immer den Menschen gerecht.<br />

argumente: Welche Qualifikation bringen Sie<br />

für die neue Aufgabe mit?<br />

Heike Bettermann: Eine Menge Erfahrung,<br />

gute Kontakte und die Motivation, wirklich<br />

Neues zu bewegen. Ich habe nach dem<br />

Abitur „Arbeitsvermittlung“ von der Pike aus<br />

gelernt, in einem dualen Studium an der FH<br />

Mannheim kombiniert mit einer Ausbildung<br />

bei der damaligen Bundesanstalt für<br />

Arbeit. Bis 2005 habe ich beim Arbeitsamt<br />

<strong>Dortmund</strong> erst als Sachbearbeiterin, dann als<br />

Ausbildungsvermittlerin und Berufsberaterin<br />

gearbeitet und dort schließlich den Bereich<br />

„Ausbildungsmarkt“ mitverantwortet. Mit<br />

Gründung der ARGE habe ich mich voller<br />

Elan auf die Themen Markt und Integration<br />

insbesondere für den U25-Bereich gestürzt.<br />

Damals herrschte eine große Aufbruchsstimmung,<br />

wir hatten viele neue Möglichkeiten,<br />

Projekte zu konzipieren und Dinge auszuprobieren.<br />

Inzwischen sind viele Abläufe<br />

im <strong>Jobcenter</strong> etabliert. Kreativität und Mut<br />

erwarte ich von meinen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern aber weiterhin – in der<br />

Beratung, in der Maßnahmengestaltung und<br />

in der Mittelakquise.<br />

argumente: Ein 9-to-5-Job ist das sicher<br />

nicht und Sie sind wahrscheinlich eher selten<br />

hier am Schreibtisch anzutreffen …<br />

entwickeln _ Führungsebene<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Heike.Bettermann@jobcenter-ge.de<br />

Foto: Christian Scherney<br />

Heike Bettermann: Ja, das stimmt. Ich<br />

stehe in ständiger Kommunikation mit den<br />

Arbeitsmarktbeteiligten in dieser Stadt, führe<br />

Gespräche mit Trägern, spreche mit Beteiligten<br />

auf Landesebene von Ministerien oder<br />

GiB und halte natürlich engen Kontakt zu<br />

den Teamleitern und Führungskräften.<br />

argumente: Was sind die nächsten Ziele, die<br />

Sie mit den 30 Teams erreichen möchten?<br />

Heike Bettermann: Wir möchten die hohe<br />

Anzahl an Minijobbern in <strong>Dortmund</strong><br />

reduzieren und erreichen, dass auch Menschen<br />

mit nicht so guter Qualifikation eine<br />

niederschwellige Beschäftigung finden, die<br />

gerecht entlohnt wird. Über Arbeitskreise<br />

mit direkter Mitarbeiterbeteiligung möchte<br />

ich Projekte anstoßen, über die wir die Ziele<br />

der kommunalen Arbeitsmarktpolitik besser<br />

mit Europa- und Landesmitteln verknüpfen<br />

können. <strong>Dortmund</strong> war schon oft Pilotstadt<br />

für innovative Projekte, das soll in Zukunft<br />

noch häufiger vorkommen!<br />

08 _ argumente argumente _ 09


eschäftigen _ <strong>Minijobs</strong> beschäftigen _ <strong>Minijobs</strong><br />

Der Mann fürs Grün<br />

„Die Arbeit hier macht mir so viel Spaß, wenn ich<br />

darf, mache ich das auch noch mit 70“, sagt Ernst<br />

Wittkop. Der 63­Jährige ist „die gute Seele“ auf<br />

der Golfanlage in Herdecke. Er sorgt als Platz­Marshal<br />

für die Sauberkeit des Platzes, das Einhalten<br />

von gebuchten Startzeiten, Greenfees und das Beachten<br />

der Golfregeln und der Etikette. Am Empfang<br />

unterstützt er das Büroteam des Clubs und<br />

auch die Greenkeeper schätzen Ernst Wittkop als<br />

kompetente Hilfskraft. Bis zu diesem „Traumjob“<br />

war es jedoch ein langer Weg.<br />

10 _ argumente argumente _ 11<br />

Fotos (4): Joe Kramer


eschäftigen _ <strong>Minijobs</strong><br />

KoMMeNtaR<br />

Wer im Minijob beschäftigt ist, hat keine<br />

Möglichkeit, eine staatliche Förderung für<br />

eine private Altersvorsorge in Anspruch<br />

zu nehmen. Und das ist bei den heutigen<br />

Rentenerwartungen dringend angeraten.<br />

Selbst wer „ordentlich“ verdient, wird<br />

später von der staatlichen Rente allein<br />

keine großen Sprünge machen können.<br />

Ein 1977 Geborener, der 35 Beitragsjahre<br />

in der Rentenkasse vorweisen kann<br />

und zirka 2.700 Euro verdient, wird im<br />

Jahr 2035 – inflationsbereinigt und ohne<br />

Rentenanpassungen gerechnet – ungefähr<br />

750 Euro Rente erhalten. Als sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigter hat er<br />

aber die Möglichkeit auch mit geringen<br />

Beiträgen zusätzlich privat vorzusorgen<br />

und bekommt über die Riesterrente noch<br />

Zuschüsse vom Staat.<br />

12 _ argumente<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Team Minijob <strong>Dortmund</strong><br />

jobcenter-dortmund.Team552@jobcenter-ge.de<br />

Telefon: 0231/842-1670<br />

› <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna<br />

Jürgen Klose, Fachexperte Markt und Integration<br />

Juergen.Klose@jobcenter-ge.de<br />

Telefon: 02303/2538-537<br />

Anfang der 1980er Jahre hatte der Maschinenbautechniker<br />

seine Anstellung aufgegeben, um die elterliche Gastwirtschaft<br />

zu übernehmen. Den aus einer kleinen Landwirtschaft<br />

entstandenen Betrieb leitete er viele Jahre lang gemeinsam<br />

mit seiner Frau. Harte Arbeit, wenig Urlaub, kaum Freizeit. Die Ehe<br />

zerbrach nach 24 Jahren. Das Gastronomiegeschäft ging immer<br />

mehr zurück. Schweren Herzens entschloss sich Ernst Wittkop den<br />

Betrieb zu verkaufen – Haus und Grundstück übernahm der Bochumer<br />

Golfclub. Für den leidenschaftlichen Golfspieler wenigstens<br />

ein schwacher Trost. „Mit dem Erlös konnte ich zumindest meine<br />

Schulden decken, und ich behielt als nicht-zahlendes Gründungsmitglied<br />

die Möglichkeit, weiter Golf zu spielen“, berichtet er.<br />

Frau weg, Haus weg, Job weg. Die Ersparnisse zur Altersvorsorge<br />

waren nach und nach aufgebraucht. Doch aufgeben war nicht<br />

Ernst Wittkops Ding: „Ich bin durch und durch Sportler und habe<br />

immer wieder versucht, mich zu motivieren.“ Es folgten viele Jobs<br />

– als Weinberater im Großhandel, als Aushilfe auf der Golfranch<br />

in <strong>Dortmund</strong>. Wittkop: „Ich habe immer gearbeitet. Doch oft<br />

bekam ich nur einen Minijob. Davon konnte ich nicht leben und<br />

musste beim <strong>Jobcenter</strong> zusätzlich Unterstützung beantragen.“ Im<br />

Nachhinein bewertet Wittkop diesen „schweren Gang“ sehr positiv.<br />

„Ich wurde freundlich behandelt und vor allem sehr gut beraten.“<br />

Zwischenzeitlich auf 400-Euro-Basis auf der Golfanlage in Herdecke<br />

tätig, unterstützte ihn seine Arbeitsvermittlerin, um den neuen<br />

Arbeitgeber von den Vorteilen einer sozialversicherungspflichtigen<br />

Anstellung zu überzeugen. Heute arbeitet Ernst Wittkop festangestellt<br />

in Teilzeit auf der Herdecker Anlage, eine Anstellung in<br />

Vollzeit hat ihm seine Chefin in Aussicht gestellt.<br />

„Ernst Wittkop ist natürlich als Mitarbeiter für eine Golfanlage<br />

ein Glücksfall“, sagt Susanne Cziske, Leiterin des Teams Minijob<br />

im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>. Seine Leidenschaft für den Sport, seine<br />

Fachkompetenz, seine Bereitschaft, an Wochenenden zu arbeiten<br />

und sich auf äußerst flexible Arbeitszeiten einzustellen und sein<br />

ruhiger, freundlicher Umgang mit den Gästen machen ihn zum<br />

idealen Mitarbeiter. Susanne Cziske ergänzt: „Dieser Fall macht<br />

aber auch deutlich, welche unerkannten Potenziale bei unseren<br />

Kundinnen und Kunden schlummern.“<br />

beschäftigen _ <strong>Minijobs</strong><br />

Weniger <strong>Minijobs</strong> – mehr Perspektiven<br />

› Sozialversicherungspflichtige Anstellungen sind die bessere Alternative<br />

Ende September 2012 beschloss das Bundeskabinett, die<br />

Verdienstgrenze für <strong>Minijobs</strong> auf 450 Euro auszuweiten. Das<br />

<strong>Dortmund</strong>er Aktionsbündnis „Mehrwert schaffen – Minijob<br />

umwandeln“ aus <strong>Jobcenter</strong>, DGB, verdi, dem Einzelhandelsverband<br />

Westfalen-Münsterland e.V., der Kreishandwerkerschaft und der<br />

Wirtschaftsförderung weist darauf hin, dass volkswirtschaftlich<br />

gesehen die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung deutliche<br />

Vorteile gegenüber einem Minijob bietet. Die Experten mahnen:<br />

<strong>Minijobs</strong> verstärken Lohndumping und unterstützen die Altersarmut.<br />

Studien zufolge wünschen außerdem zwei Drittel der Minijobber,<br />

ihre Arbeitszeiten ausweiten zu können.<br />

Wenn ein Teil der bislang in <strong>Minijobs</strong> organisierten Arbeit<br />

in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung <strong>umgewandelt</strong><br />

würde, könnten so mehrere tausend Arbeitsplätze entstehen und<br />

die Arbeitslosigkeit mit ihren negativen Auswirkungen könnte<br />

gesenkt werden. Unter diesem Gesichtspunkt sei die Ausweitung<br />

der Verdienstmöglichkeiten beim Minijob das falsche Signal. Detlef<br />

Janke-Erler, Bereichsleiter beim <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>: „<strong>Minijobs</strong><br />

können eine sinnvolle Ergänzung in einzelnen Betrieben darstellen.<br />

Aber sie schaffen keine Identifikation mit dem Unternehmen,<br />

bauen keine Altersvorsorge auf und reichen grundsätzlich nicht<br />

zum Leben.“<br />

Die Beraterinnen und Berater des Minijob-Teams im <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong> sprechen deshalb nach und nach mit allen Minijobbern,<br />

die ergänzende Leistungen vom <strong>Jobcenter</strong> erhalten. Dabei<br />

stellen sie häufig fest: Es ist nicht die mangelnde Qualifikation der<br />

Minijobber, sondern die unzureichende Kommunikation im Betrieb,<br />

die verhindert, dass aus dem Minijobber eine sozialversicherungspflichtig<br />

beschäftigte Kraft wird. Gemeinsame Gespräche mit<br />

Arbeitnehmer und Arbeitgeber helfen dann, eine Brücke zwischen<br />

beiden zu bauen. „Wir appellieren an die Unternehmen, die Fähigkeiten<br />

ihrer Minijobber nicht zu unterschätzen und die Möglichkeiten<br />

einer festen Anstellung in Betracht zu ziehen“, sagt Susanne<br />

Cziske, Leiterin des Teams Minijob im <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>.<br />

Auch die Berater vom <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna arbeiten seit 2011<br />

verstärkt daran, Kundinnen und Kunden, die ihr Minijob-Gehalt<br />

aufstocken müssen, in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung<br />

zu bringen. Die Aktion „Minimax“ wird seit 2012 evaluiert.<br />

Im Beratungsgespräch klären die <strong>Jobcenter</strong>-Mitarbeiter im Kreis<br />

Unna über die Vorteile einer „festen“ Anstellung auf und geben<br />

den Minijobbern einen Info-Flyer für den Arbeitgeber mit. „Häufig<br />

ist das der erste Schritt, miteinander ins Gespräch zu kommen“,<br />

berichtet Jürgen Klose, Fachexperte für Markt und Integration<br />

beim <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna. Angebote des Arbeitgeberservices, die<br />

Unternehmer in Sachen Förderung und Weiterbildung zu beraten,<br />

folgen. „Unser Ansatz ist es, dass jeder Berater im <strong>Jobcenter</strong> nach<br />

und nach alle Kundinnen identifiziert, die für eine Umwandlung<br />

in Frage kommen“, so Klose. In diesem Zusammenhang macht er<br />

darauf aufmerksam, dass der Wiedereinstieg ins Arbeitsleben über<br />

einen Minijob durchaus seine Berechtigung habe. „Hat sich ein<br />

Mitarbeiter im Minijob bewährt, sollte aber immer geprüft werden,<br />

ob durch organisatorische Maßnahmen im Unternehmen oder<br />

durch gezielte Weiterbildung nicht auch mehr drin ist“, meint der<br />

Experte.<br />

Die Akteure aus <strong>Dortmund</strong> und dem Kreis Unna tauschen<br />

sich regelmäßig auch mit anderen <strong>Jobcenter</strong>n und Kooperationspartnern<br />

aus. Welche Vorgehensweisen zur Umwandlung von<br />

<strong>Minijobs</strong> haben sich bewährt? Wie können Arbeitgeber noch intensiver<br />

für die Thematik sensibilisiert werden? Außerdem nehmen sie<br />

gemeinsam mit den <strong>Jobcenter</strong>n in Bielefeld und Duisburg an einer<br />

über zwei Jahre dauernden Evaluierung teil. Diese wird zeigen, welche<br />

Aktivitäten besonders effektiv waren und eventuell bundesweit<br />

Schule machen können.<br />

INFo<br />

KReIS UNNa:<br />

aKtUeLLe ZahLeN ZUR aKtIoN „MINIMax“<br />

› Umwandlungen 2011: 538<br />

› Umwandlungen 2012 (Stand Oktober): 332<br />

Stichprobe zur Nachhaltigkeit:<br />

› Von 48 Umwandlungen von <strong>Minijobs</strong> in sozialversicherungspflichtige<br />

Anstellungen bestanden nach einem Jahr noch 24<br />

unbefristete Arbeitsverhältnisse.<br />

› Förderquote: Im Kreis Unna wurden Arbeitsverhältnisse, die vom<br />

Minijob in eine sozialversicherungspflichtige Anstellung überführt<br />

wurden, in 50 Prozent der Fälle öffentlich gefördert.<br />

DoRtMUND:<br />

aKtUeLLe ZahLeN voM teaM „MINIJob“<br />

› Umwandlungen bisher: 466 (Stand: 11/2012, davon 49 in 2011)<br />

Verteilung der Umwandlungen auf die Branchen:<br />

› Dienstleistung: 35 %<br />

› Gewerblich-technisch: 21 %<br />

› Handel: 19 %<br />

› Hotel- und Gastgewerbe: 13 %<br />

› Gesundheit, Pflege und Soziales: 12 %<br />

argumente _ 13


kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung kooperieren _ Teilzeit-Ausbildung<br />

Wer privat Verantwortung trägt,<br />

ist auch im Job zuverlässig!<br />

Sie hatte das Wirtschaftsabitur in der Tasche und einen Studienplatz für BWL in Aussicht, da wurde<br />

Marion Luscher (27) ungewollt schwanger. „Aus Mangel an Betreuungsmöglichkeiten konnte ich mein<br />

Kind zunächst nicht allein lassen“, berichtet sie. Bis zu acht Stunden Uni am Tag, zu Hause lernen und<br />

ein Kind alleine erziehen – damit fühlte sich die junge Frau überfordert.<br />

Marion Luscher: „Als sich der Alltag eingespielt hatte und<br />

mein Kind in den Kindergarten gehen konnte, fiel mir<br />

dann die Decke auf den Kopf.“ Sie wollte arbeiten. Aber<br />

nicht nur jobben. Sondern einen Beruf mit Aufstiegschancen<br />

erlernen. Die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit eröffnete ihr<br />

neue Perspektiven. Marion Luscher absolviert jetzt eine Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau bei der gGID – gemeinnützigen Gesellschaft für<br />

interkulturelle Dienstleistungen.<br />

Um die Möglichkeit einer Ausbildung in Teilzeit in <strong>Dortmund</strong><br />

mehr publik zu machen, hat sich das Bündnis für Teilzeitausbildung<br />

gegründet. In einer von der Arbeiterwohlfahrt (AWO),<br />

Unterbezirk <strong>Dortmund</strong>, der Regionalagentur und dem <strong>Jobcenter</strong><br />

initiierten Veranstaltung kamen sich Arbeitgeber und zukünftige<br />

Auszubildende im Herbst näher. Im übervollen Sitzungssaal der<br />

AWO schaltete das Bündnis zudem eine neue Internetplattform –<br />

www.teilzeitausbildung-dortmund.de – frei. Hier finden Unternehmen<br />

Informationen und können sich als Arbeitgeber, die in Teilzeit<br />

ausbilden, listen lassen. Bewerber, die sich für eine Ausbildung<br />

in Teilzeit interessieren, finden Kontaktadressen, Info-Flyer zum<br />

Download und Beratungsangebote.<br />

14 _ argumente<br />

› Netzwerk Teilzeit-Ausbildung ist jetzt online<br />

INFo<br />

teILZeItaUSbILDUNg IN DeR PRaxIS<br />

Es gibt zwei Varianten der Teilzeitausbildung:<br />

1) Die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts beträgt<br />

mindestens 25 Wochenstunden oder 75 Prozent der wöchentlichen<br />

Arbeitszeit. Die Gesamtausbildungsdauer verlängert sich<br />

in der Regel nicht.<br />

2) Die Ausbildungszeit verlängert sich um ein Jahr. Dabei beträgt<br />

die Arbeitszeit einschließlich des Berufsschulunterrichts mindestens<br />

20 Wochenstunden.<br />

Bei beiden Varianten besuchen die Auszubildenden die Berufsschule<br />

in Vollzeit. Die Ausbildungsvergütung reduziert sich entsprechend<br />

der mit dem Arbeitgeber vereinbarten Arbeitszeit. Der<br />

Urlaubsanspruch richtet sich nach der Anzahl der Arbeitstage.<br />

„Besonders junge Menschen mit Familienverantwortung<br />

haben es schwer, einen Ausbildungsplatz zu finden“, meint die<br />

Landtagsabgeordnete Gerda Kieninger, Vorsitzende des AWO-<br />

Unterbezirksvorstands <strong>Dortmund</strong>. Deshalb fördere das Ministerium<br />

für Arbeit, Integration und Soziales Nordrhein-Westfalen<br />

bereits seit vier Jahren Ausbildungsplätze in Teilzeit. Aktuell hat das<br />

Land neue Mittel für das Jahr 2013 bereitgestellt. Andreas Gora,<br />

AWO-Unterbezirks-Geschäftsführer, ergänzt: „Unserer Erfahrung<br />

nach sind junge Menschen, die im Privatleben viel Verantwortung<br />

tragen, auch im Berufsleben sehr gewissenhaft.“<br />

Auch Christoph Schulte, bei der DEW21 verantwortlich für<br />

Personalentwicklung und -organisation, berichtet von den Vorzügen<br />

„seiner“ Auszubildenden in Teilzeit: „Wir bilden pro Jahr<br />

35 junge Menschen aus, darunter sind bereits seit 2006 immer<br />

wieder auch Auszubildende in Teilzeit. All diese Kandidaten waren<br />

stets überdurchschnittlich motiviert.“<br />

Die Arbeitswelt verändert sich. Die Beschäftigtenstatistik<br />

zeigt, dass die Zahl der Arbeitsverhältnisse in Teilzeit in den<br />

vergangenen Jahren gewachsen ist. Mehr Alleinerziehende und der<br />

Wunsch, nach der Babypause, Beruf und Kind zu kombinieren,<br />

Beim Netzwerk-Tag stellten<br />

sich drei junge Frauen vor,<br />

die noch auf der Suche nach<br />

einer Ausbildung in Teilzeit<br />

sind. Petra Kulinna (r.) sucht<br />

einen Ausbildungsplatz im<br />

Bereich „Kinderbetreuung“<br />

oder als Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte.<br />

Armina Amzi (l.) möchte<br />

einen kaufmännischen Beruf<br />

erlernen, gern im Textilfachhandel.<br />

Stephani Tchoumkeu<br />

spricht fließend Deutsch und<br />

Französisch, hat Erfahrung im<br />

Logistik-Bereich und würde<br />

diese Kenntnisse gern in einer<br />

Ausbildung vertiefen.<br />

Foto: Joe Kramer<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de<br />

nehmen zu. „Nur im Ausbildungsbereich<br />

gab es bisher kaum die Möglichkeit, die<br />

Wochenstundenzahl zu reduzieren“, erläuterte<br />

Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>. Dabei sei<br />

eine Ausbildung in Teilzeit eine wichtige<br />

Ergänzung zu den etablierten Ausbildungswegen,<br />

damit sich die Betroffenen nicht zu<br />

weit vom Arbeitsmarkt entfernen. „Es ist<br />

eine Frage der Organisation, viele Beispiele<br />

zeigen, dass es gut funktionieren kann“,<br />

meint Neukirchen-Füsers.<br />

Mareike Treber (24) bestätigt das.<br />

Auch sie hat es nach verschiedenen Versuchen,<br />

wieder ins Berufsleben einzusteigen,<br />

über eine Teilzeitausbildung geschafft und<br />

absolviert jetzt das dritte Jahr einer Ausbildung<br />

zur Einzelhandelskauffrau bei einer<br />

Bäckereikette.<br />

argumente _ 15


eschäftigen _ FAV beschäftigen _ FAV<br />

Helfer im Handwerk<br />

› Gezielte Förderung<br />

hilft auch älteren<br />

Arbeitsuchenden<br />

Er war schon viele Jahre arbeitslos, ist<br />

über 50 Jahre alt und leidet an Diabetes<br />

– trotz aller Bemühungen fand<br />

Dieter Gess keine Arbeit. „Zu viele Vermittlungshemmnisse!“,<br />

heißt es da im Fachjargon.<br />

Auch einen Führerschein besitzt Dieter<br />

Gess nicht – das schränkt die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

noch weiter ein. Dank<br />

des Förderprogramms FAV (Förderung<br />

von Arbeitsverhältnissen) des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

<strong>Dortmund</strong> fand Dieter Gess jetzt endlich<br />

eine Anstellung. Das macht nicht nur ihn,<br />

das macht auch seinen neuen Arbeitgeber<br />

glücklich.<br />

Dieter Gess arbeitet als Helfer in der<br />

Tischlerei von Karsten Lassek. Der Zwölf-<br />

Mann-Betrieb in <strong>Dortmund</strong>-Huckarde<br />

benötigte dringend jemanden, der zuverlässig<br />

und gewissenhaft Hilfsarbeiten erledigt,<br />

ein „Mädchen-für-alles“, das für einen<br />

reibungslosen Ablauf des Betriebs sorgt.<br />

„Mit Dieter Gess haben wir endlich einen<br />

solchen Mitarbeiter gefunden“, berichtet<br />

Karsten Lassek. Gerade für einfache Helfertätigkeiten<br />

im Handwerk sei es schwierig,<br />

geeignetes Personal zu finden, berichtet der<br />

Meister. Er fasst seine Erfahrungen zusammen:<br />

„Auszubildende sollen ja etwas lernen,<br />

besser Qualifizierte sind sich meist zu fein,<br />

junge, ungelernte Kräfte sind häufig unzuverlässig<br />

und unpünktlich.“<br />

Der Arbeitsplatz von Dieter Gess wird<br />

gefördert. Wer einen Langzeitarbeitslosen<br />

einstellt, erhält vom <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> je<br />

nach individueller Situation einen Zuschuss<br />

bis zu 75 Prozent, bei schwerbehinderten<br />

16 _ argumente<br />

Tischlermeister Karsten Lassek (l.) freut sich über die Unterstützung von Dieter Gess. Foto: Christian Scherney<br />

Menschen bis zu 100 Prozent, des Arbeitsentgelts,<br />

plus den pauschalierten Arbeitgeberanteil<br />

an der Sozialversicherung (ohne<br />

Arbeitslosenversicherung). Die Förderdauer<br />

beträgt zunächst zwölf Monate, eine Verlängerung<br />

ist im Einzelfall um maximal ein<br />

weiteres Jahr möglich.<br />

Dieter Gess ist motiviert und packt<br />

immer da zu, wo es gerade nötig ist. Er<br />

begreift seine Arbeit als „die Chance in<br />

seinem Leben“. Seinen Chef überzeugte er<br />

vor allem im Vorstellungsgespräch. „Der<br />

Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s hat mir<br />

25 Adressen potenzieller Kandidaten vermittelt“,<br />

berichtet Karsten Lassek. Mit acht<br />

Interessenten hat er ein Gespräch geführt,<br />

Dieter Gess machte schließlich das Rennen.<br />

Nach der Probezeit sind auch letzte Bedenken<br />

ausgeräumt, soeben hat Dieter Gess<br />

schrieben. Tischlermeister Karsten Lassek<br />

ist zuversichtlich: „Wenn er so weiter macht,<br />

kann er bei uns alt werden.“<br />

Petra Luhmann, Teamleiterin im<br />

Arbeitgeberservice und verantwortlich<br />

für FAV im <strong>Jobcenter</strong>, empfiehlt anderen<br />

interessierten Arbeitgebern: „Der direkte<br />

Kontakt zum Arbeitgeberservice des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

lohnt sich immer. Wir kommen in<br />

den Betrieb, machen konkrete Vorschläge,<br />

welche Mitarbeiter für ein Unternehmen<br />

in Frage kommen und klären die Fördermöglichkeiten.“<br />

Unter der Rufnummer<br />

0231/842-2888 stehen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter im Arbeitgeberservice<br />

für Förderanfragen bereit. Seit Beginn des<br />

Programms im Frühjahr 2012 konnte das<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> 61 Langzeitarbeits-<br />

lose in einen geförderten Arbeitsplatz<br />

Anpacken in der Autoverwertung<br />

Als erster Arbeitgeber im Kreis Unna hat Bertil Wendt das neue<br />

Programm FAV (Förderung von Arbeitsverhältnissen) genutzt. Er<br />

suchte für seine Autoverwertung tatkräftige Unterstützung. „Der<br />

Neue mache sich sehr gut“, freut sich Unternehmer Wendt. „Natürlich<br />

muss man anfangs Zeit investieren, um Mitarbeiter anzulernen,<br />

aber das macht sich letztlich bezahlt.“ Bertil Wendt hat bereits in<br />

den vergangenen Jahren Langzeitarbeitslose über Förderprogramme<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s Kreis Unna eingestellt und die sind teilweise<br />

heute noch in seinem Betrieb tätig. „Motivation und Engagement<br />

stehen bei mir im Vordergrund“, erklärt er. „Alles andere lernt man<br />

mit der Zeit.“<br />

Ab sofort können Arbeitgeber der Region vom <strong>Jobcenter</strong><br />

Kreis Unna bis zu 75 Prozent Lohnkostenförderung erhalten, wenn<br />

sie einen langzeitarbeitslosen Arbeitnehmer einstellen. Das neue<br />

Förderprogramm FAV macht dies möglich. Das speziell entwi-<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong>:<br />

Petra.Luhmann@jobcenter-ge.de<br />

› <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna<br />

stellen@jobcenter-ge.de<br />

einen unbefristeten Arbeitsvertrag unter- vermitteln.<br />

Bertil Wendt nutzt als erster Arbeitgeber im Kreis Unna das neue Förderprogramm. Foto: <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna<br />

FAV<br />

NEUES<br />

PRoGRAMM<br />

ckelte Programm für eine ausgewählte Gruppe langzeitarbeitsloser<br />

Menschen soll vielen Arbeitslosen langfristig eine Chance auf dem<br />

Arbeitsmarkt bieten.<br />

Arbeitgeber, die sich über das neue Förderprogramm FAV<br />

informieren möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s Kreis Unna unter der Rufnummer 02303/27 37 47<br />

oder senden eine E-Mail an stellen@jobcenter-ge.de.<br />

argumente _ 17


kooperieren _ Best Ager<br />

Theo Redder:<br />

„Immer nach vorne schauen!“<br />

› Der Job-Club Best Ager 50plus bekommt prominente Unterstützung<br />

Aus dem aktiven Arbeitsleben ist Theo Redder (71) schon<br />

länger ausgeschieden. Zur Ruhe gesetzt hat sich der ehemalige<br />

Fußballprofi jedoch nie. Er ist im Ältestenrat des BVB tätig<br />

und jüngst hat er zugesagt, den Job-Club Best Ager in <strong>Dortmund</strong> als<br />

Repräsentant zu unterstützen. „Der Kontakt zum Job-Club ist über<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Anja Henkel<br />

henkel@best-ager-50plus.de<br />

Ex-Fussballprofi Theo<br />

Redder (r.) fachsimpelte<br />

beim Job-Club „Best Ager“<br />

mit einer Besucherin, die in<br />

ihrer Freizeit als Ordnerin<br />

beim BVB arbeitet. Die neue<br />

Koordinatorin des Job-Clubs<br />

„Best Ager“ Anja Henkel (im<br />

Hintergrund) freut sich über<br />

die Schirmherrschaft des<br />

BVB-Veterans.<br />

Foto: Joe Kramer<br />

den BVB an mich herangetragen worden. Es gab damals eine Anfrage<br />

zu einer Botschaftertätigkeit für den Bezirk <strong>Dortmund</strong>. Da ich wusste,<br />

dass in Gelsenkirchen Gerhard Rehberg diese Funktion übernommen<br />

hat und es aktuell für die Stadt <strong>Dortmund</strong> noch keinen Botschafter<br />

gab, habe ich nicht gezögert und zugesagt“, berichtet Theo<br />

Redder. Für die älteren Langzeitarbeitslosen, die im Job-Club Best<br />

Ager wieder für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden, bringt Theo<br />

Redder viel Verständnis mit. „Ich habe Zeiten des großen Erfolgs erlebt,<br />

weiß aber auch, wie es ist, wenn man ziemlich unten ist“, erzählt<br />

er offen. Die vom Vater übernommene Bäckerei ging leider pleite,<br />

sein Auskommen verdiente er danach über viele Jahre als Bäckermeister<br />

bei einer Kaufhauskette. „Aber ich war immer ein Kämpfer,<br />

nie so ein filigraner Techniker wie Aki Schmidt“, meint er verschmitzt.<br />

„Meine Mutter hat mir mit auf den Weg gegeben, weder neidisch<br />

nach oben noch bedrückt nach unten, sondern immer nach vorne<br />

zu schauen!“ Diese optimistische Haltung möchte Theo Redder den<br />

Besucherinnen und Besuchern des Job-Clubs Best Ager vermitteln.<br />

Vor allem aber möchte er als Repräsentant des Job-Clubs, Arbeitgeber<br />

und Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass der demografischen<br />

Wandel unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen stellt<br />

und ältere Arbeitnehmer zahlreiche Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

haben, die häufig unterschätzt werden. „Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass auch die jüngere Generation viel von dem Wissen und den<br />

Erfahrungen älterer Arbeitnehmer profitieren kann. Klar hat sich das<br />

Arbeitsleben gerade seit dem Internetzeitalter stark verändert. Alles<br />

ist schneller und schnelllebiger geworden. Es kommt jedoch meiner<br />

Meinung nach auf den Mix an. Wenn ältere und jüngere Menschen<br />

zusammen arbeiten, dann können beide nur voneinander profitieren.<br />

Wissen und Erfahrung müssen weitergegeben werden. Es hat sich<br />

zum Beispiel noch kein Auszubildender selbst unterrichtet“, meint<br />

Theo Redder.<br />

Anja Henkel, seit März 2012 neue Koordinatorin im Job-Club<br />

Best Ager, freut sich sehr über das Engagement des BVB-Oldstars.<br />

„Nach einer kurzfristigen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt gehen<br />

die Vermittlungszahlen seit dem Herbst wieder zurück, Langzeitarbeitslose<br />

und unter den Langzeitarbeitslosen die Älteren betrifft das<br />

im besonderen Maße“, weiß die Expertin. „Da können wir solche<br />

Unterstützer wie Theo Redder sehr gut gebrauchen!“<br />

Der <strong>Dortmund</strong>er Job-Club Best Ager ist Teil des regionalen Beschäftigungspakts<br />

im Revier, der im Rahmen des Bundesprogramms<br />

„Perspektive 50plus – Beschäftigung in den Regionen“ durch das<br />

Bundesministerium für Arbeit und Soziales als ein herausragendes<br />

Modellprojekt gefördert wird. In Zusammenarbeit mit ruhrgebietsweit<br />

acht Grundsicherungsstellen und über 30 freien Bildungsträgern<br />

sind es insgesamt elf Job-Clubs, die im Revier ältere Arbeitssuchende<br />

wieder ins „Trainingslager schicken“. Neben Bewerbercoachings,<br />

Computerseminaren oder Englischunterricht setzt das Kursprogramm<br />

auch auf Schwerpunktthemen wie „Mobilität“, „Gesundheit“<br />

und „Sozialkompetenz.<br />

„Mit Nordic-Walking-Angeboten, Yogakursen oder einer<br />

Rückenschule bringen wir unsere Kundinnen und Kunden im<br />

wörtlichen Sinne in Bewegung“, erläutert Anja Henkel. Denn die<br />

psycho-sozialen Folgen einer längeren Arbeitslosigkeit seien nicht zu<br />

unterschätzen. Im Job-Club spielen Austausch, Kommunikation und<br />

bewegen _ Best Ager<br />

Gemeinschaft neben der Vermittlung von Know-how eine wichtige<br />

Rolle. Unterstützt wird das Konzept durch eine freundliche und entspannte<br />

Atmosphäre: Die Räume haben kein Behördencharakter, die<br />

Teilnahme ist freiwillig, das Betreuungsraster eng.<br />

Eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

in Nürnberg zeigt: Je älter ein Bewerber ist, desto geringer<br />

sind die Chancen, eine neue Stelle zu finden – egal, wie hoch qualifiziert<br />

er oder sie ist. Ein Problem, dass den Machern des Job-Clubs<br />

durchaus bewusst ist. Sogenannte Arbeitgeberscouts suchen deshalb<br />

gezielt den Kontakt zu Unternehmen und Wirtschaftsverbänden.<br />

Anja Henkel baut zudem derzeit das bestehende Netzwerk über die<br />

Wirtschaftsförderung oder die IHK weiter aus und stellt auf Veranstaltungen<br />

unermüdlich die positiven Kompetenzen älterer Arbeitnehmer<br />

in den Vordergrund. Anja Henkel: „Ältere Arbeitnehmer sind<br />

in der Regel sehr zuverlässig und bringen ihrem Arbeitsplatz eine<br />

große Wertschätzung entgegen.“<br />

Anja Henkel hat im kommenden Jahr viel vor. Zunächst will sie<br />

die Zusammenarbeit mit dem <strong>Jobcenter</strong> noch effektiver gestalten und<br />

die Organisationsabläufe der Einrichtungen untereinander verbessern.<br />

So sollen Kundinnen und Kunden des <strong>Jobcenter</strong>s bereits im<br />

Erstgespräch besser über die Möglichkeiten des Job-Clubs informiert<br />

werden. Außerdem soll das Kursangebot besser organisiert werden.<br />

Henkel: „Wir haben aktuell Wartezeiten von bis zu drei Monaten, das<br />

darf nicht sein!“ Außerdem will die Koordinatorin die Kampagne<br />

„Unternehmen mit Weitblick“ erneut ausschreiben. Die Aktion richtet<br />

sich an Unternehmen, die ältere Langzeitarbeitslose einstellen. „Für<br />

die Auszeichnung der Gewinner planen wir einen ganz besonderen<br />

Rahmen“, berichtet sie. Job-Club-Mitglieder werden dann ein Kabarett<br />

aufführen, dass sie derzeit im Rahmen eines Kursangebots mit<br />

einem Theaterprofi erarbeiten. „Das hört sich spannend an“, findet<br />

auch Theo Redder und fügt augenzwinkernd hinzu: „Fast so spannend<br />

wie ein Revier-Derby.“<br />

ab UND ZU aUCh aUF DIe ÄLteReN höReN<br />

Theo Redder gewann als Aktiver von Borussia <strong>Dortmund</strong> 1965<br />

den DFB-Pokal und 1966 den Europapokal der Pokalsieger. Er ist<br />

zweiter Vorsitzender des Ältestenrates des BVB, eines Gremiums<br />

aus maximal zwölf Mitgliedern, die mindestens seit 30 Jahren<br />

dem Verein angehören oder als ehemalige aktive Spieler große<br />

sportliche Verdienste für den Verein erworben haben. Über seine<br />

beratende Funktion beim BVB sagt er: „Alle unsere Mitglieder<br />

sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst. Wir möchten unser<br />

Wissen und unsere Expertise gerne an den Verein weitergeben.<br />

In den letzten Jahren hat sich im und um den Verein herum viel<br />

verändert. Diese bewegten Zeiten haben wir alle miterlebt. Da<br />

macht es Sinn, ab und zu mal auf die Älteren zu hören.“<br />

18 _ argumente argumente _ 19<br />

INFo


einsteigen _ Förderzentrum<br />

Den eigenen Weg finden<br />

20 _ argumente<br />

› Im plan B Förderzentrum können sich junge Erwachsene erproben<br />

Wir sitzen auf Stühlen aus Holz und Metall im Stile von Gerrit Rietveld. Um uns herum herrscht ein buntes<br />

Treiben: An unterschiedlichen Ständen präsentieren junge Erwachsene, was sie im letzten halben Jahr in<br />

Projektgruppen erarbeitet haben. Metallbauer führen stolz einen Edelstahlgrill vor, Kosmetikpraktikantinnen<br />

bieten eine kostenlose Maniküre an, die Projektgruppe Hotel­ und Gaststättengewerbe, Hauswirtschaft<br />

und Ernährung reicht köstlichen Stuten mit selbstgemachter Konfitüre.<br />

Die Stühle im Bauhaus-Design sind ebenfalls in der Metallwerkstatt<br />

entstanden. Da macht Pascal (19) jetzt auch mit.<br />

Er nimmt am Angebot des plan B Förderzentrums teil,<br />

einem Projekt für Jugendliche und junge Erwachsene unter 25,<br />

die im SGB II Leistungsbezug stehen. Pascal versucht irgendwie<br />

herauszufinden, welcher Beruf ihn interessieren könnte. Er möchte<br />

sich orientieren, seinen Weg zu finden. Denn bisher war er ziellos.<br />

„Ich habe die Schule abgebrochen. Ich weiß nicht, was ich einmal<br />

beruflich machen soll“, sagt er. „Vielleicht bringt mich das hier ja<br />

weiter.“ Die Chancen dafür stehen gut. 39 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern der Projektgemeinschaft betreuen 200 Jugendliche –<br />

ein hoher Betreuungsschlüssel. Die jungen Erwachsenen können<br />

13 Berufsfelder kennenlernen – eine Vielfalt an Auswahlmöglichkeiten.<br />

„Rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind aus dem<br />

Förderzentrum bereits in Arbeit oder Ausbildung gemündet – eine<br />

tolle Quote bisher“, berichtet Frank Plass, Leiter des Förderzentrums.<br />

Julia (24) sieht durch die Teilnahme am Projekt bereits<br />

klarer. Sie arbeitet aktuell im Gemüseanbau. „Für so eine Tätigkeit<br />

habe ich mich schon länger interessiert, die Praxisarbeit zeigt mir,<br />

dass ich in der Landwirtschaft oder in einer Gärtnerei gern eine<br />

Ausbildung machen würde“, sagt die junge Frau.<br />

Das plan B Förderzentrum ist ein Gemeinschaftsprojekt von<br />

fünf erfahrenen <strong>Dortmund</strong>er Jugendberufshilfeträgern. Nach der<br />

Zuweisung durch das <strong>Jobcenter</strong> und einer kompakten diagnostischen<br />

Eingangsphase haben die jungen Erwachsenen maximal eineinhalb<br />

Jahre lang die Möglichkeit, sich in verschiedenen Berufen<br />

zu erproben. Durchschnittlich verweilen die jungen Erwachsenen<br />

sieben Monate im Projekt. Denn das Ziel des Prozesses ist die<br />

schnelle Vermittlung in Arbeit oder in eine Ausbildung. Das Motto<br />

lautet: So kurz wie möglich, so lange wie nötig. „Wir bieten eine<br />

intensive sozialpädagogische Begleitung“, erläutert Ulrike Fischer,<br />

stellvertretende Projektleiterin. Stressbewältigung, Bewegungsprogramme,<br />

der Umgang mit Suchtproblemen und das Heranführen<br />

an eine gesunde Ernährung begleiten die berufliche Orientierung.<br />

Ulrike Fischer ergänzt: „Außerdem versuchen wir, bei unseren<br />

Teilnehmern schulische und sprachliche Defizite abzubauen.“ Fast<br />

eineinhalb Jahre hat die Projektplanung für das Förderzentrum im<br />

Vorfeld gedauert. „Das Ergebnis überzeugt“, meint Regine Kreickmann,<br />

beim <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> zuständig für den U 25-Bereich.<br />

„Das plan B Förderzentrum ist kein starres Gebilde, es bietet eine<br />

große Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten und geht intensiv auf<br />

die individuellen Probleme der einzelnen Teilnehmer ein.“<br />

INFo<br />

So FUNKtIoNIeRt DaS PLaN b FöRDeRZeNtRUM<br />

› individuelle Stabilisierung<br />

› Beseitigung von Vermittlungshemmnissen<br />

› Berufliche Orientierung und betriebliche Erprobung<br />

› Projektarbeiten im Berufsumfeld<br />

› Jobcoaching<br />

› begleitende Maßnahmen zur Gesundheitsorientierung<br />

› Abbau von Schul- und Sprachdefiziten<br />

tRÄgeR voN PLaN b FöRDeRZeNtRUM<br />

› Dobeq gGmbH<br />

› GrünBau gGmbH<br />

› Stadtteil-Schule <strong>Dortmund</strong> e.V.<br />

› Werkhof Projekt gGmbH<br />

› Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

NetZweRKPaRtNeR voM PLaN b FöRDeRZeNtRUM<br />

› AWO – Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />

› PEAG Transfer GmbH<br />

› Projekt Deutsch Lernen – pdL<br />

› St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrum e.V.<br />

einsteigen _ Förderzentrum<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› regine.kreickmann@jobcenter-ge.de<br />

Foto: Joe Kramer<br />

argumente _ 21


einsteigen _ Haus der Jugend einsteigen _ Haus der Jugend<br />

Keiner darf verloren gehen<br />

› Integrationsarbeit im „Haus der Jugend“ in Selm<br />

V.l.n.r.: Jürgen Bartel (Agentur für Arbeit), Sylvia Engemann und Monika R. Raman (Stadt Selm)<br />

sowie Hans-Josef Brune (<strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna) haben das „Haus der Jugend“ ins Leben gerufen.<br />

Nicht jeder Jugendliche, der die Schule<br />

schmeißt, lebt von der Grundsicherung.<br />

Auch Arztsöhne oder Anwaltstöchter<br />

durchleben ihre Krisen. Viele<br />

Jugendliche aus Familien im SGB II-Bezug<br />

hätten hingegen das Potenzial einen guten<br />

Schulabschluss zu machen, würden sie nur<br />

mehr Unterstützung und Fürsorge erleben.<br />

Erkennt dies niemand, bleiben sie „auf der<br />

22 _ argumente<br />

Strecke“. Junge Menschen geraten aus den<br />

unterschiedlichsten Gründen aus der Balance.<br />

Weil Vorbilder fehlen, weil sie sozial<br />

ausgegrenzt werden, weil sie psychische<br />

Probleme haben. „Keiner dieser Jugendlichen<br />

darf verloren gehen“, sagt Sylvia Engemann,<br />

Beigeordnete der Stadt Selm.<br />

Deshalb wurde für die Stadt Selm ein<br />

Kooperationsprojekt ins Leben gerufen, das<br />

Fotos: Katrin osbelt<br />

die drei arbeitsmarktpolitischen Akteure –<br />

Agentur für Arbeit, <strong>Jobcenter</strong> und Jugendamt<br />

– regelmäßig an einen Tisch bringt<br />

und jungen Menschen ganzheitliche Hilfe<br />

für den Start ins Berufsleben bietet. Das<br />

„Haus der Jugend“ in Selm wendet sich an<br />

Jugendliche und junge Erwachsene, die auf<br />

der Schwelle von der Schule in den Beruf<br />

stehen. Die enge Zusammenarbeit der drei<br />

Das Modell­Projekt „Haus der Jugend“ bringt drei Institutionen unter ein Dach. Genau genommen unter<br />

das Dach der Stadtverwaltung Selm. Dort leisten die Jugendberufshilfe, das <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna sowie die<br />

Agentur für Arbeit gemeinsam Integrationsarbeit für Selmer Jugendliche.<br />

Institutionen will aber noch mehr erreichen: Im Idealfall erkennen<br />

die Berater in Zukunft eher als bisher, dass ein Jugendlicher auf<br />

eine Krise zusteuert. „Und sie leiten dann ganz gezielt gut aufeinander<br />

abgestimmte Hilfsangebote ein“, erläutert Monika R. Raman<br />

vom Jugendamt der Stadt Selm. Arbeitsagentur, <strong>Jobcenter</strong> und<br />

Jugendamt kümmern sich traditionell mit unterschiedlichen Beratungs-<br />

oder Unterstützungsangeboten um Jugendliche und junge<br />

Erwachsene. Die Arbeitsagentur bietet in enger Kooperation mit<br />

den Schulen Berufsorientierungen an. Das <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna ist<br />

in Kontakt zu jungen Menschen, die häufig in sozial schwachen Familien<br />

leben. Das Jugendamt tritt in der Regel auf den Plan, wenn<br />

Jugendliche auffällig werden: zum Beispiel die Schule verweigern<br />

oder mit Drogen in Kontakt gekommen sind.<br />

Die Zuständigkeiten der Institutionen sind vom Gesetzgeber<br />

klar definiert. „Teilweise überschneiden sich die Angebote, teilweise<br />

ergänzen sie einander, teilweise haben Mitarbeiter aller drei<br />

Ämter mit den gleichen Jugendlichen zu tun“, erläutert Hans-Josef<br />

Brune vom <strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna in Selm. „Hier können wir jetzt<br />

ein individuell auf die Bedürfnisse des Jugendlichen abgestimmtes<br />

Fallmanagement einleiten, ohne dass der Betroffene von Amt zu<br />

Amt geschickt wird.“ Denn im „Haus der Jugend“ stimmen sich die<br />

Verantwortlichen von <strong>Jobcenter</strong>, Arbeitsagentur und Jugendamt<br />

regelmäßig untereinander ab und entscheiden gemeinsam, wer die<br />

Federführung für den Einzelfall übernehmen soll. Dafür kommt<br />

Jürgen Bartel, der als Berufsberater der Arbeitsagentur seinen<br />

Schreibtisch eigentlich in Lünen stehen hat, regelmäßig nach Selm,<br />

um an Fallbesprechungen teilzunehmen oder Sprechstunden für<br />

die Selmer Jugendlichen vor Ort anzubieten.<br />

Oberstes Ziel der „Taskforce“ unter dem Dach des Alten<br />

Amtshauses in Selm-Bork ist die berufliche Integration. Im Fokus<br />

sind in erster Linie diejenigen jungen Menschen, die es aufgrund<br />

ihrer familiären Situation oder schlechter schulischer Leistungen<br />

besonders schwer haben, einen Job zu finden. Das „Haus der<br />

Jugend“ vermittelt ihnen einen persönlichen Ansprechpartner, der<br />

gemeinsam mit ihnen Qualifizierungs- und Beratungsangebote<br />

auslotet.<br />

Um das Modellprojekt zu verwirklichen, haben alle Institutionen<br />

ihre Personaldecke verstärkt. Für die rund 300 Selmer<br />

Jugendlichen im SGB II-Bezug wurde beim <strong>Jobcenter</strong> der Betreuungsschlüssel<br />

erhöht. Die Stadt Selm hat eine zusätzliche Stelle nur<br />

für die Koordination von Fragen der Jugendberufshilfe im Rahmen<br />

des Modellprojekts eingerichtet.<br />

Selm ist eine der ersten Städte in Nordrhein-Westfalen, die<br />

auf eine derart enge Kooperation aller beteiligter Institutionen für<br />

den zielorientierten Übergang von der Schule in den Beruf setzt.<br />

„Damit können wir nicht nur für den Kreis Unna, sondern bundesweit<br />

zum Vorbild werden“, meint Jürgen Bartel von der Bundesagentur<br />

für Arbeit. Als kleine Stadt mit rund 27.000 Einwohnern<br />

biete Selm beste Voraussetzungen für das Pilotprojekt, ergänzt<br />

Sylvia Engemann. Die Wege der Akteure untereinander seien kurz.<br />

Außerdem seien die Träger für Projekte der Jugendberufshilfe eng<br />

miteinander vernetzt.<br />

Seit Frühjahr 2012 arbeiten <strong>Jobcenter</strong>, Agentur für Arbeit und<br />

Stadt daran, das Projekt „Haus der Jugend“ nach vorne zu bringen.<br />

Im Juli 2012 segneten alle Gremien der Institutionen die Kooperationsvereinbarung<br />

ab. Jetzt geht es darum, Daten miteinander<br />

abzugleichen, Schnittstellen zu definieren und alle Handelnden aus<br />

den Bereichen Schule und Beruf im Kreis Unna miteinzubeziehen.<br />

Nach und nach sollen möglichst viele Dienstleistungen für Jugendliche<br />

unter einem Dach im Selmer Amtshaus gebündelt werden.<br />

„Wir bieten zum Beispiel auch Bewerbungstrainings direkt hier vor<br />

Ort an“, sagt Hans-Josef Brune. „Auf dem Flur entsteht gerade eine<br />

PC-Ecke für die Jobsuche im Internet. Ein Jobcoach steht interessierten<br />

Jugendlichen mit Rat und Tat zur Seite.“<br />

aNSPReChPaRtNeR IM „haUS DeR JUgeND“<br />

› Monika R. Raman<br />

Stadt Selm – Amt für Jugend, Schule, Familie und Soziales<br />

Übergangsmanagement Schule-Beruf<br />

Telefon: 02592/69-234 • m.raman@stadtselm.de<br />

› Jürgen Bartel<br />

Bundesagentur für Arbeit Lünen – Berufsberatung<br />

Telefon: 02306/91079-142 • jurgen.bartel@arbeitsagentur.de<br />

› Hans-Josef Brune<br />

<strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna – Teamleiter in der Geschäftsstelle Selm<br />

Telefon: 02592/69-0 • Hans-Josef.Brune@jobcenter-ge.de<br />

argumente _ 23


qualifizieren _ Weiterbildungstag qualifizieren _ Weiterbildungstag<br />

Weiterbilden bringt weiter<br />

› Polit-Talk auf dem roten Sofa<br />

Auch für Unternehmer, Betriebsräte,<br />

Personalentwickler und Existenzgründer<br />

bot die Messe Information<br />

über individuelle und betriebliche Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

Bo Bäckström,<br />

Initiator der Veranstaltungsreihe „Business<br />

Breakfast“, führte als „rasender Reporter“<br />

Kurzinterviews mit Vertretern der Arbeitsagentur,<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s, der Wirtschaftsförderung<br />

und der Weiterbildungsträger.<br />

Anschließend lud Jutta Reiter, Vorsitzende<br />

des DGB in der Region <strong>Dortmund</strong>-Hellweg,<br />

zum Polit-Talk auf dem roten Sofa ein. Sie<br />

sprach mit Joachim Beyer von der Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Dortmund</strong>, Jürgen Koch,<br />

dem Geschäftsführer der Arbeitsagentur<br />

<strong>Dortmund</strong>, Frank Neukirchen-Füsers,<br />

Geschäftsführer des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>,<br />

und mit Bo Bäckström, Geschäftsführer der<br />

Consultingfirma Albatross 78 International,<br />

über „Wege der Fachkräftesicherung in der<br />

Region <strong>Dortmund</strong>“.<br />

Joachim Beyer schilderte, dass sich<br />

in <strong>Dortmund</strong> der Fachkräftebedarf von<br />

Branche zu Branche sehr unterschiedlich<br />

abzeichne. In den akademischen Berufen<br />

sei <strong>Dortmund</strong> durch die facettenreiche<br />

Hochschullandschaft relativ gut versorgt, im<br />

Handwerk oder zum Beispiel im Gesundheitsbereich<br />

sei ein Mangel jedoch vorprogrammiert.<br />

„Vergleicht man offene Stellen<br />

mit den Zahlen der Arbeitssuchenden<br />

funktioniert offenbar das Matching nicht“,<br />

meinte Beyer. Frank Neukirchen-Füsers<br />

wendete ein: „Vielen Arbeitsuchenden, vor<br />

allen diejenigen, die bereits über längere<br />

Zeit arbeitslos sind, fehlt es an Qualifikationen.<br />

Wir müssen unsere Qualifizierungsangebote<br />

noch stärker am Markt orientieren,<br />

denn Qualifizierung ist die Eintrittskarte<br />

in den Beruf.“ Dies sei jedoch bei immer<br />

knapper werdenden öffentlichen Mitteln<br />

keine leichte Aufgabe. „Mehr skandinavische<br />

Verhältnisse“ wünschte sich zustimmend<br />

auch Bo Böckström. Der Unternehmensberater<br />

bringt Erfahrungen aus Schweden mit.<br />

Dort sei das Budget für Weiterbildung gemessen<br />

an den Arbeitslosenzahlen doppelt<br />

so groß wie in Deutschland. „In Skandinavien<br />

werden vor allem auch ältere Arbeitslose<br />

mitgenommen und die Vermittlungszahlen<br />

zeigen, dass sich das richtig lohnt“, ergänzte<br />

er. Jürgen Koch stimmte zu, dass Weiterbildung<br />

auch in Zukunft ein wichtiger<br />

Baustein im Rahmen der Arbeitsvermittlung<br />

bleiben müsse. Neben der überbetriebli-<br />

Das Foyer des <strong>Dortmund</strong>er „U“s war Kulisse für ein<br />

buntes Programm zum Aktionstag „Weiterbilden<br />

bringt weiter – <strong>Dortmund</strong> kommt zusammen“ im September<br />

2012. 37 <strong>Dortmund</strong>er Bildungsdienstleister<br />

präsentierten ihr Angebot. Nach ein paar „Bildungshäppchen“<br />

in Form von multikulturellem Fingerfood<br />

hatten die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit,<br />

eine Bildungsmeile entlang zu schlendern und<br />

an Info­Tischen mit Vertretern der Weiterbildungsträger<br />

ins Gespräch zu kommen, sich über Kurse und<br />

Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.<br />

chen Qualifizierung sollten aber auch neue<br />

Möglichkeiten, sich in einem Unternehmen<br />

aus- oder weiterzubilden, geschaffen werden.<br />

Koch: „Wir müssen die Unternehmen<br />

an den Tisch bekommen und deren Bedarfe<br />

genauer ermitteln.“ Abschließend befragte<br />

Jutta Reiter Frank Neukirchen-Füsers,<br />

welche Schritte aus seiner Sicht im Kampf<br />

gegen die Langzeitarbeitslosigkeit eingeleitet<br />

werden müssten. „Wir haben in <strong>Dortmund</strong><br />

zirka 30.000 Erwerbslose in der Grundsicherung<br />

und die Mittel für Qualifizierung<br />

und Entwicklung sind begrenzt“, erläuterte<br />

Frank Neukirchen-Füsers. „Uns stehen für<br />

diesen Bereich nur noch zirka 50 Prozent<br />

des Budgets im Vergleich zu den Vorjahren<br />

zur Verfügung.“ Seine Forderung lautete,<br />

dass die Finanzierung von dreijährigen<br />

Umschulungen auch weiterhin über drei<br />

Jahre gesichert sein müsse. Außerdem sei es<br />

ein Anliegen auch schwächere Kandidaten<br />

zu einem Abschluss zu bringen. So sollte der<br />

Markt sich mehr für Berufe öffnen, die nur<br />

eine zweijährige Ausbildung erfordern. „Die<br />

zweijährige Ausbildung ist ein interessanter<br />

Weg für alle, die gut in der Praxis sind, aber<br />

sich mit Schule und Lernen schwer tun“,<br />

meinte der <strong>Jobcenter</strong>-Chef.<br />

Ein Forum für mehr Wissen<br />

Seit rund 20 Jahren bietet das <strong>Dortmund</strong>er Weiterbildungsforum (dwf.) <strong>Dortmund</strong>er<br />

Bürgerinnen und Bürgern eine unabhängige Beratung über das breit gefächerte Weiterbildungsspektrum<br />

an. Das dwf. bündelt 37 Weiterbildungseinrichtungen. Die Agentur für<br />

Arbeit, das <strong>Jobcenter</strong> und die Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Dortmund</strong> fungieren als beratende<br />

Mitglieder. Die Beratungsstelle des dwf. gehört auf Bundes- und Landesebene dem<br />

Arbeitskreis „Bildungs- und Weiterbildungsberatung” des Deutschen Städtetages sowie<br />

dem „Runden Tisch Bildungsscheck” an.<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

Beratung Weiterbildung<br />

Tel. 0231 / 9 50 90 00 7 oder 8<br />

Informationen für Unternehmen<br />

Tel. 0231 / 2 86 14 93<br />

piepenbrink.dwf@dokom.net<br />

37 StaRKe weIteRbILDeR :<br />

› Agentur für Berufsbildung e.V.<br />

› alfatraining Bildungszentrum e.K.<br />

› Auslandsgesellschaft NRW e.V.<br />

› Außerbetriebliche Ausbildungsstätte<br />

HWK <strong>Dortmund</strong> GmbH<br />

› Berlitz Deutschland GmbH<br />

› Berufsförderungswerk <strong>Dortmund</strong><br />

› Berufsfortbildungswerk des DGB gGmbH<br />

› Bildungskreis Handwerk e.V.<br />

› Bildungsmeile<br />

› Bildungszentrum Ruhr-Lippe GmbH<br />

› COMCAVE.COLLEGE GmbH<br />

› DAA Deutsche Angestellten-Akademie<br />

GmbH<br />

› DBS Training & Consulting GmbH<br />

› dobeq GmbH<br />

› DGB-Bildungswerk NRW e.V.<br />

› EWZ Entwicklungszentrum für berufliche<br />

Qualifizierung und Integration GmbH<br />

› Evang. Bildungswerk <strong>Dortmund</strong><br />

› FAW gGmbH<br />

Fortbildungsakademie der Wirtschaft<br />

› Gesellschaft für Bildung und Berufe e.V.<br />

› grieseler gmbh<br />

› Grone gGmbH<br />

› Handwerkskammer <strong>Dortmund</strong><br />

› IAL Institut für angewandte Logistik<br />

gGmbH<br />

› IMPULSE GmbH<br />

› IHK zu <strong>Dortmund</strong><br />

› Institut für Berufliche Bildung AG<br />

› KOBIseminare (KOBI e.V.)<br />

› maxQ im bfw – Unternehmen für<br />

Bildung<br />

› MOVE Verkehrsbildungszentrum<br />

<strong>Dortmund</strong> GmbH<br />

› REFA Nordwest e.V.<br />

› RWTÜV Akademie GmbH<br />

› Steuer- und Wirtschaftsakademie GmbH<br />

› TOP CAD Schule GmbH<br />

› TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG<br />

› TÜV Rheinland Akademie GmbH<br />

› Volkshochschule <strong>Dortmund</strong><br />

› WBS TRAINING AG<br />

› Weiterbildungsinstitut WbI GmbH,<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

24 _ argumente argumente _ 25<br />

Foto: Joe Kramer<br />

INFo


fördern _ Jobcafés fördern _ Jobcafés<br />

Migrantinnen stärken ihre Kompe tenzen<br />

› Im Jobcafé gibt’s Diskussionen, Informationen und Unterstützung<br />

In <strong>Dortmund</strong> leben rund 167.000 Menschen mit<br />

Zuwanderungsgeschichte aus 172 Nationen. Viele<br />

von ihnen – auch viele Frauen – möchten gern arbeiten,<br />

haben aber keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Häufig hindern sie daran Sprachbarrieren, traditionell­familiäre<br />

Strukturen oder mangelnde Qualifikationen.<br />

Gemeinsam mit dem Verbund der sozial­kulturellen<br />

Migrantenselbstorganisationen in<br />

<strong>Dortmund</strong> (VMDo) und der Stadt <strong>Dortmund</strong> hat das<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> bereits vor zwei Jahren ein<br />

Projekt auf die Beine gestellt, dass Migrantinnen<br />

aus <strong>Dortmund</strong> unterstützt hat, eine Anstellung zu<br />

finden.<br />

Die Idee: In sogenannten Jobcafés – das erste wurde<br />

2010 in der Selimiye-Moschee in der Hessischen Straße<br />

eröffnet – treffen sich arbeitssuchende Migrantinnen in<br />

ungezwungener Atmosphäre. Ansprechpartnerinnen sind drei<br />

Diplom-Pädagoginnen und drei Diplom-Betriebswirtinnen, die<br />

in den Räumen von Migranten-Vereinen Frauen bei der Jobsuche<br />

im Internet unterstützen und Tipps für Sprachkurse oder<br />

Fortbildungsmöglichkeiten geben.<br />

Nach dem <strong>erfolgreich</strong>en Pilot-Versuch mit türkischstämmigen<br />

Frauen stellt die Arbeitsgruppe das Projekt jetzt<br />

auf breitere Füße. Im Herbst dieses Jahres lud der VMDO zur<br />

großen Auftaktveranstaltung für insgesamt zwölf Jobcafés in<br />

ganz <strong>Dortmund</strong> ein. „Wir übernehmen die Personalkosten, die<br />

beim VMDO für die fachliche Unterstützung der Frauen in den<br />

zwölf Cafés entstehen“, erläutert Heike Bettermann, stellvertretende<br />

Geschäftsführerin des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>. In sieben<br />

Vororten können sich nun Frauen mit Migrationshintergrund<br />

über Angebote und Chancen auf dem Arbeitsmarkt informieren<br />

– und finden dort Ansprechpartnerinnen, mit denen sie auch<br />

in ihren Muttersprachen kommunizieren können. Die Mitar-<br />

26 _ argumente argumente _ 27


fördern _ Jobcafés informieren _ Meldungen<br />

Adile (Bild links) berichtet im Jobcafé über ihre Ausbildung. Interessiert hören die anderen Besucherinnen zu und fragen nach. Fotos (4): Joe Kramer<br />

beiterinnen beherrschen Türkisch, Russisch, Englisch, Französisch<br />

und Arabisch. Das Projekt läuft über drei Jahre. „Die Frauen finden<br />

die Cafés an ihnen vertrauten Orten vor“, sagt Dr. Ümit Koşan,<br />

Projektleiter beim VMDO, „in Moscheen, Stadtteilcafés, Gemeindezentren<br />

oder in den Räumen von Migrantenvereinen.“<br />

Während der VMDO die Man- oder besser Women-Power<br />

beisteuert und das <strong>Jobcenter</strong> die Personalkosten trägt, sorgt die<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> für die technische Ausstattung der Jobcafés. „Der<br />

Umgang mit PC und Internet spielt heute eine entscheidende Rolle<br />

bei der Jobsuche“, sagt Reyhan Güntürk von der Migrations- und<br />

Integrationsagentur <strong>Dortmund</strong>. Deshalb ermöglicht das Projekt<br />

allen Frauen den Zugang zu den neuen Medien. Die Stadt <strong>Dortmund</strong><br />

will sich aber auch bei der Vermittlung von Praktikumsplätzen<br />

einbringen und so die Frauen ermutigen, ihre Kompetenzen,<br />

Potenziale und Erfahrungen in der Praxis unter Beweis zu stellen.<br />

Heike Bettermann ergänzt: „Wir planen auch Veranstaltungen,<br />

in denen ‚Vorbilder’ – Frauen mit Migrationshintergrund,<br />

die fest im Berufsleben stehen – ihre Geschichte erzählen und<br />

Erfahrungen weitergeben.“ Denn nichts sei motivierender, als mit<br />

jemanden zu sprechen, der ähnliche Erfahrungen wie man selbst<br />

gemacht hat, und es schließlich „geschafft“ habe.<br />

Eine solche Erfolgsgeschichte erzählt Adile bei einem Treffen<br />

im Jobcafé in Derne. Sie absolviert aktuell eine Ausbildung zur<br />

Familienpflegerin im Frauenzentrum Huckarde und beendet bald<br />

ihr Anerkennungsjahr. „Diese Möglichkeit habe ich bekommen,<br />

weil ich gute deutsche Sprachkenntnisse habe und nachweisen<br />

konnte, dass ich mindestens sechs Jahre einen Mehrpersonenhaushalt<br />

geführt habe“, berichtet Adile. Denn eine abgeschlossene<br />

Berufsausbildung, die eigentlich Voraussetzung für die Fortbildung<br />

ist, hat Adile nicht. „Ich bin nach der neunten Klasse von der Schule<br />

abgegangen und habe danach zwar viele Jahre gearbeitet, aber<br />

keinen Ausbildungsberuf erlernt“, erläutert sie.<br />

Interessiert fragen die Frauen im Jobcafé nach. Şukran möchte<br />

wissen: „Was sind deine Aufgaben als Familienpflegerin?“ Sie<br />

erfährt, dass Adile zeitweise in Haushalten hilft, die gerade eine Krise<br />

erleben. Wenn die Mutter im Krankenhaus ist oder die Angehörigen<br />

mit der Pflege kranker Familienmitglieder überfordert sind,<br />

dann übernimmt sie zum Beispiel hauswirtschaftliche Aufgaben<br />

oder die pädagogische Betreuung von Säuglingen, Kleinkindern<br />

und Jugendlichen. Das finden viele ihrer Zuhörerinnen spannend.<br />

Denn ähnliche Aufgaben erledigen sie ja auch täglich – in der<br />

eigenen Familie oder ehrenamtlich. So arbeitet Hatice auf Honorarbasis<br />

in einer städtischen Kinderbetreuung. Eine Gruppe des<br />

EgiKür e.V. (Frauenbildung und Kultur e.V.), in dessen Räumen<br />

das Jobcafé untergebracht ist, bereitet Caterings für Veranstaltungen<br />

vor. Diplom-Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin Dilek Batin-<br />

Özkan, Leiterin des Jobcafés, berichtet: „Die Frauen haben alle<br />

Qualifikationen erworben und beachten alle Vorschriften, die das<br />

Gesundheitsamt verlangt.“ Jetzt bieten sie ihre Speisen auf Festen<br />

oder Messen wie dem ‚<strong>Dortmund</strong>er Herbst‘ an. Viele der Frauen,<br />

die sich hier treffen, würden ihre Fähigkeiten gern in einer fair<br />

bezahlten Anstellung beweisen. Aber der Einstieg – Stellensuche,<br />

Bewerbung, Vorstellungsgespräch – ist bisher noch nicht gelungen.<br />

Deshalb tauschen sich die Leiterinnen der <strong>Dortmund</strong>er<br />

Jobcafés untereinander aus, stimmen Kursprogramme miteinander<br />

ab und schmieden Ideen für Vortragsveranstaltungen. Heute<br />

schauen die Pädagogin Lilia Toraman, die in Hörde und Scharnhorst<br />

russischsprachige Frauen betreut, und die Betriebwirtin Duaa<br />

Aweimer, die in der Nordstadt in zwei arabisch-sprachigen Jobcafés<br />

aktiv ist, vorbei. Dilek Batin-Özkan: „In den ersten Veranstaltungen<br />

haben wir die Frauen motiviert und ihre Kompetenzen kennengelernt,<br />

jetzt geht es darum, Sprache und Kommunikationsfähigkeiten<br />

zu verbessern, bis wir schließlich mit den Bewerbungstrainings<br />

starten.“ Weitere Themen auf dem Seminarplan sind unter<br />

anderem Zeitmanagement, Renten- und Versicherungsfragen oder<br />

Exkursionen zu verschiedenen Arbeitgebern.<br />

Der Vormittag endet mit einer angeregten Diskussion über<br />

Vorurteile, Selbsteinschätzung und der Fähigkeit, einander zuzuhören.<br />

Mittendrin: Lilia Toraman, die selbst in Russland aufgewachsen<br />

und in Deutschland unter anderem Turkologie studiert hat. Sie<br />

beantwortet Fragen auf Türkisch und übersetzt für die deutschsprachigen<br />

Gäste. Ohne jegliche Vorbehalte wandert sie versiert<br />

„zwischen den Welten“.<br />

Sie wollen mehr wissen?<br />

› Gabriele.Herweg-Zaide@jobcenter-ge.de<br />

SEELISCHE GESUNDHEIT UND ARBEITSWELT<br />

Ein Symposium zur Thema „Seelische Gesundheit<br />

und Arbeitswelt“ fand am Sonntag,<br />

dem 25. November 2012, in den Räumen<br />

der DASA in <strong>Dortmund</strong> statt. Die Partner<br />

des <strong>Dortmund</strong>er Bündnisses für seelische<br />

Gesundheit informierten in Vorträgen und<br />

Diskussionsrunden über das Zusammenspiel<br />

seelischer Erkrankungen mit einer Erwerbstätigkeit.<br />

Wie leistungsfähig können<br />

KUNDEN LoBEN<br />

DAS JoBCENTER<br />

DoRTMUND<br />

Beim Fußball spielt <strong>Dortmund</strong> ganz<br />

oben mit. Bei der Beurteilung des <strong>Jobcenter</strong>s<br />

durch seine Kunden auch. Das<br />

ergab eine Kundenzufriedenheitsumfrage<br />

der Bundesagentur für Arbeit. In<br />

den Kategorien „Zufriedenheit mit<br />

den Mitarbeitern“ sowie „Freundlichkeit<br />

der Vermittler“ liegt das <strong>Jobcenter</strong><br />

auf Platz fünf im Bund und belegt in<br />

NRW den zweiten Platz. Bei den Rahmenbedingungen<br />

wird das <strong>Jobcenter</strong><br />

<strong>Dortmund</strong> im Vergleich zu ähnlich<br />

großen <strong>Jobcenter</strong>n zum Spitzenreiter.<br />

Frank Neukirchen-Füsers, Geschäftsführer<br />

des <strong>Jobcenter</strong>s <strong>Dortmund</strong>: „Das<br />

ist der Verdienst unserer Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und Ergebnis<br />

einer konsequenten Kundenausrichtung.“<br />

Schulungen durch das hauseigene<br />

Trainernetzwerk – in 2012 allein<br />

17.000 Mitarbeiterstunden – sorgen<br />

für eine gut informierte Belegschaft.<br />

Außerdem wurden Gebäude verschönert<br />

sowie Kinderbetreuungsmöglichkeiten<br />

und Bewerberzentren eingerichtet.<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />

sein? Welche Berufsgruppen sind besonders<br />

gefährdet, wemm es um psychosoziale Belastungen<br />

geht? Macht Arbeitslosigkeit krank?<br />

Diese und viele weitere Fragen erörterten<br />

die Experten. Außerdem lieferten zwei Betroffene<br />

einen Erfahrungsbericht. Das <strong>Dortmund</strong>er<br />

Bündnis für seelische Gesundheit<br />

hat sich auf die Fahnen geschrieben, das<br />

Wissen über psychische Erkrankungen zu<br />

erweitern, Stigmatisierungen zu vermeiden,<br />

über Bedingungen zu informieren, die psychische<br />

Gesundheit zu fördern und auf die<br />

Weiterentwicklung des Versorgungssystems<br />

hinzuwirken.<br />

Ein ausführlicher Bericht über die Veranstaltung<br />

erscheint in der Frühjahrausgabe<br />

von argumente.<br />

Die zweijährige Ausbildung ist ein interessanter Weg für alle, die gut<br />

in der Praxis sind, aber sich mit Schule und Lernen schwer tun. Darauf macht<br />

das <strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong> Jugendliche, die im SGB II-Bezug sind und sich eine<br />

Ausbildung wegen der theoretischen Anforderungen nicht zutrauen, aufmerksam.<br />

Im Gegensatz zu der dreijährigen oder dreieinhalbjährigen Ausbildung<br />

gibt es hier mehr praktische Anteile und weniger Theorie und doch hat man<br />

am Ende der zwei Jahre einen anerkannten Berufsabschluss in der Tasche. Bei<br />

vielen zweijährigen Berufsausbildungen besteht außerdem die Möglichkeit,<br />

in das dritte Lehrjahr eines verwandten Berufes einzusteigen, und dort einen<br />

zweiten Berufsabschluss zu machen. Wer zum Beispiel den Ausbildungsberuf<br />

„Modenäherin“ erlernt, kann anschließend noch die „Modeschneiderin“ draufsatteln.<br />

Foto: Fotolia<br />

28 _ argumente argumente _ 29


Danke! auch an alle ungenannten Kooperationspartner.<br />

Fördern und integrieren – das sind die zentralen Aufgaben der <strong>Jobcenter</strong>. Dabei bauen wir auf eine fruchtbare<br />

Zusammenarbeit mit den zahlreichen Projektträgern. Öffentlich geförderte Beschäftigung ist eines<br />

der zentralen Instrumente für die Integration von erwerbsfähigen Hilfeempfängern in den allgemeinen<br />

Arbeitsmarkt. Öffentlich geförderte Beschäftigung kann aber nur mit Arbeitgebern realisiert werden, die<br />

Know­how, Qualität und soziales Engagement vereinen. Wir sagen an dieser Stelle deshalb allen Institutionen<br />

„Danke!“, die Projekte der <strong>Jobcenter</strong> mitentwickeln und umsetzen.<br />

agentur für berufsbildung e.v.<br />

Prinz-Friedrich-Karl-Str. 14<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/95 20 52 34<br />

info@uv-do.de • www.uv-do.de<br />

arbeiterwohlfahrt (awo)<br />

Unterbezirk <strong>Dortmund</strong><br />

Klosterstr. 8-10<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/99 34-0<br />

info@awo-dortmund.de<br />

www.awo-dortmund.de<br />

auslandsgesellschaft NRw e.v.<br />

Steinstr. 48 • 44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 38 00-0<br />

wegener@agnrw.de<br />

www.agnrw.de<br />

außerbetriebliche aus bildungs<br />

stätte der hand werkskammer<br />

<strong>Dortmund</strong> ggmbh<br />

Huckarder Straße 111<br />

44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/1 84 00-0<br />

ausbildung@aa-hwk.de<br />

www.aa-hwk.de<br />

berufsförderungswerk<br />

<strong>Dortmund</strong> im Nw<br />

berufsförderungswerk e.v.<br />

Hacheneyer Straße 180<br />

44265 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7109-0<br />

info@bfw-dortmund.de<br />

www.bfw-dortmund.de<br />

berufsfortbildungswerk des<br />

Dgb gmbh<br />

Emscherstr. 66<br />

45891 Gelsenkirchen<br />

Tel. 0209/7 00 92 70<br />

info@bfw-ruhr.de<br />

www.bfw-ruhr.de<br />

bildungskreis handwerk e.v.<br />

Lange Reihe 67<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/51 77-140<br />

www.bildungskreis-<br />

handwerk.de • info@bildungskreis-handwerk.de<br />

bildungsmeile gbR<br />

Schützenstraße 183<br />

44147 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7 76 49 39<br />

info@bildungsmeile.de<br />

www.bildungsmeile.de<br />

bvwL<br />

bildungswerk verkehr wirtschaft<br />

Logistik NRw e.v.<br />

Im Spähenfelde 51<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 69 80 - 0<br />

kaatz@bvwl.de • www.bvwl.de<br />

bildungszentrum<br />

Ruhr-Lippe gmbh<br />

Reinoldistr. 17-19<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/52 84 56<br />

dortmund@br-l.de • www.br-l.de<br />

bildungszentrum westfalen<br />

für wirtschaft, handel und<br />

Soziales e.v.<br />

Hamburger Straße 110<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/52 38 35<br />

www.bildungszentrumwestfalen.de<br />

Caritasverband <strong>Dortmund</strong> e.v.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 48-160<br />

info@caritas-dortmund.de<br />

www.caritas-dortmund.de<br />

CJD <strong>Dortmund</strong><br />

Umweltwerkstatt<br />

Martener Str. 429<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/96 13 07-0<br />

manfred.trinkert@cjd.de<br />

www.cjd-dortmund.de<br />

CJD Integrationsbetrieb<br />

Zeche germania ggmbh<br />

Entsorgungsfachbetrieb -<br />

Reinigungsdienst<br />

Martener Str. 429<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/961307-112<br />

manfred.trinkert@cjd.de<br />

www.cjd-dortmund.de<br />

CoMCave.CoLLege gmbh<br />

Hauert 1 (Technologiepark)<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/7 25 26-0<br />

schulung@comcave.de<br />

www.comcave-college.de<br />

Daa Ruhr-Mitte<br />

Friedhof 6-8<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/14 08 38<br />

info.daa-dortmund@daa-<br />

bw.de • www.daa-dortmund.de<br />

DbS training & Consulting<br />

gmbh<br />

Im Spähenfelde 51<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/88 08 81 90<br />

info@dbs-consulting.net<br />

www.dbs-consulting.net<br />

DeKRa akademie gmbh<br />

Alter Hellweg 52<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/96 10 15-0<br />

dortmund.akademie@dekra.com<br />

www.dekra.com<br />

Dgb bildungswerk NRw e.v.<br />

Ostwall 17–21<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 70 44-0<br />

info@dgb-bildungswerk-nrw.de<br />

www.dgb-bildungswerk-nrw.de<br />

Diakonisches werk <strong>Dortmund</strong><br />

und Lünen ggmbh<br />

Rolandstr. 10 • 44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-273<br />

gf@diakoniedortmund.de<br />

www.diakoniedortmund.de<br />

ISb-Regie für<br />

arbeits gelegen heiten<br />

Rolandstr. 10 • 44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-174<br />

isb-regie@diakoniedortmund.de<br />

www.diakoniedortmund.de<br />

ISb e.v. - Die träger koope ration<br />

<strong>Dortmund</strong>er beschäf tigungs-,<br />

Qualifizierungs- und<br />

beratungsträger<br />

Koordinierungstelle:<br />

Unnaer Str. 44<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 40 96-42<br />

info@isb-dortmund.de<br />

www.isb-dortmund.de<br />

Dobeq gmbh<br />

Klosterstraße 8–10<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/99 34-0<br />

info@dobeq.de • www.dobeq.de<br />

<strong>Dortmund</strong>er tafel e.v.<br />

Osterlandwehr 31–35<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02 31/47 73 24-0<br />

info@dortmunder-tafel.de<br />

www.dortmunder-tafel.de<br />

euro-Schulen Ruhr gmbh<br />

Geschwister-Scholl-Str. 22<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/95 29 64-10<br />

info@es.dortmund.eso.de<br />

www.dortmund.eso.de<br />

evangelisches bildungswerk<br />

<strong>Dortmund</strong> • Reinoldinum<br />

Schwanenwall 34<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/84 94-401<br />

bildungswerk@vkk-do.de<br />

www.ebw-do.de<br />

ewZ entwicklungszentrum<br />

für berufliche Qualifizierung<br />

und Integration gmbh<br />

Evinger Platz 11<br />

44339 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/72 84 84-0<br />

info@ewz-do.com<br />

www.ewz-do.com<br />

Fahrschule wurzel gmbh<br />

Brackeler Hellweg 128<br />

44309 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/9 25 25 25<br />

info@fahrschule-wurzel.de<br />

www.fahrschule-wurzel.de<br />

FAW gGmbH • Akademie<br />

Kronenstraße 6<br />

44139 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/92 05-20<br />

sachbearbeitung@fawdortmund.de<br />

• www.faw.de<br />

Förderungsgesellschaft für<br />

das hotel- und gaststättengewerbe<br />

mbh<br />

Gabelsbergerstraße 18<br />

59069 Hamm<br />

Tel. 02385/93 26-0<br />

umschulung@hoga-bildung.de<br />

www.hoga-bildung.de<br />

frankepartner gmbh<br />

Martin-Schmeißer-Weg 14<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/97 51 41-26<br />

info@frankepartner.net<br />

www.frankepartner.net<br />

gbb gesellschaft<br />

für bildung und beruf e.v.<br />

Untere Brinkstr. 81-89<br />

44141 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/55 72 17-0<br />

bschnittker@yahoo.de<br />

www.gbb-gruppe.de<br />

gewerkstatt ggmbh<br />

Schleipweg 20<br />

44805 Bochum<br />

Tel. 0234/23 63 64<br />

info@gewerkstatt.de<br />

www.gewerkstatt.de<br />

gFa gesellschaft zur<br />

För de rung der arbeits aufnahme<br />

mbh & Co. Kg<br />

Mallinckrodtstraße 62<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02331/9 71 08-12<br />

info@tertia.de • www.tertia.de<br />

grieseler gmbh<br />

Emil-Figge-Str. 80<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/97 42 77 28<br />

info@grieseler-gmbh.de<br />

www.grieseler-gmbh.de<br />

grone bildungszentren NRw<br />

gmbh<br />

Kampstr. 38 • 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/91 45 50-0<br />

dortmund@grone.de<br />

www.grone.de<br />

IMPReSSUM<br />

Herausgeber /V.i.S.d.P.:<br />

<strong>Jobcenter</strong> <strong>Dortmund</strong><br />

Frank Neukirchen-Füsers<br />

(Geschäftsführer)<br />

Südwall 5 – 9<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon: 0231.842-2190<br />

www.jobcenterdortmund.de<br />

grünbau gmbh<br />

Unnaer Straße 44<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/8 40 96-0<br />

info@gruenbau-dortmund.de<br />

www.gruenbau-dortmund.de<br />

handwerkskammer <strong>Dortmund</strong><br />

Reinoldistr. 7–9<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/54 93-164<br />

info@hwk-do.de<br />

www.hwk-do.de<br />

IN vIa Katholische Mäd chensozialarbeit<br />

<strong>Dortmund</strong> e.v.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/1848-138<br />

info@invia-dortmund.de<br />

www.invia-dortmund.de<br />

Industrie- und handelskammer<br />

zu <strong>Dortmund</strong><br />

Märkische Str. 120<br />

44141 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/54 17-420<br />

info@dortmund.ihk.de<br />

www.dortmund.ihk24.de<br />

maxQ. – Partner für<br />

Kompetenz und Qualität<br />

im Netzwerk gesundheit,<br />

erziehung und Soziales<br />

Hüttenstr. 9 • 44795 Bochum<br />

Tel. 0234/9 30 40 11<br />

bochum@maxq.net<br />

www.maxq.net<br />

Mütterzentrum <strong>Dortmund</strong> e.v.<br />

Hospitalstraße 6<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/14 16 62<br />

muetterzentrum@dokom.net<br />

www.muetterzentrumdortmund.de<br />

PariSozial – gemeinnützige<br />

gesellschaft für paritätische<br />

Sozialdienste mbh<br />

Friedensplatz 7<br />

44135 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 99 89-12<br />

marianne.schobert@paritaetnrw.org<br />

• www.paritaet-nrw.org<br />

Projektfabrik e.v.<br />

Ruhrtal 5 • 58456 Witten<br />

Tel. 02302/2 03 52 30<br />

kontakt@projektfabrik.org<br />

www.projektfabrik.org<br />

tÜv Nord bildung<br />

Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Tel. 0201/8929-832<br />

info@tuev-nord.de<br />

www.tuev-nord.de<br />

Rag bILDUNg gmbh<br />

bZ <strong>Dortmund</strong><br />

Bärenbruch 128<br />

44379 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 02 31/96 70 00 12<br />

bzdortmund@ragbildung.de<br />

www.ragbildung.de<br />

ReFa Nordwest e.v.<br />

Verband für Arbeitsgestaltung,<br />

Betriebsorganisation und<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Emil-Figge-Straße 43<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/75 81 00-0<br />

info@refa-nordwest.de<br />

www.refa-nordwest.de<br />

RwtÜv akademie gmbh<br />

Industriestr. 3 • 59425 Unna<br />

Tel. 02303/9 61 10-11<br />

info@rwtuev-akademie.de<br />

www.rwtuev-akademie.de<br />

SKM - Katholischer verein<br />

für soziale Dienste in<br />

<strong>Dortmund</strong> e.v.<br />

Propsteihof 10<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/18 48-117<br />

info@skm-dortmund.de<br />

www.skm-dortmund.de<br />

Sozialdienst Katholischer<br />

Frauen e.v.<br />

Anna-Zillken-Berufskolleg<br />

Arndtstraße 5 • 44135 <strong>Dortmund</strong><br />

sekretariat@anna-zillkenberufskolleg.de<br />

• www.annazillken-berufskolleg.de<br />

<strong>Jobcenter</strong> Kreis Unna<br />

Uwe Ringelsiep<br />

(Geschäftsführer)<br />

Bahnhofstr. 63<br />

59423 Unna<br />

Telefon: 02303.2538-0<br />

www.jobcenter-kreis-unna.de<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> 50/7<br />

Hospitalstraße 2-4<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231-5 02 25 07<br />

owozny@stadtdo.de<br />

Stadt <strong>Dortmund</strong> – ausschuss<br />

für Soziales<br />

Friedenplatz 1<br />

44122 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel.: 0231/50-2 20 11 oder<br />

0231/50-2 20 12<br />

ufeuler@stadtdo.de<br />

oder wweber@stadtdo.de<br />

Stadtteil-Schule e.v.<br />

Oesterholzstr. 120<br />

44145 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/81 67 10<br />

info@stadtteil-schule.de<br />

www.stadtteil-schule.de<br />

toP CaD/CaM-Schule gmbh<br />

Erfurter Straße 21<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/56 22 12-45<br />

info@top-cad.de<br />

www.top-cad.de<br />

TÜV NORD Akademie •<br />

geschäftsstelle Rhein-Ruhr<br />

Gildehofstr. 2 • 45127 Essen<br />

Tel. 0201/3 19 55-28<br />

akd-rr@tuev-nord.de<br />

www.tuev-nord.de<br />

tÜv Rheinland<br />

akademie gmbh<br />

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 27<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/9 76 15-313<br />

matthias.senft@de.tuv.com<br />

www.tuev-akademie.de<br />

verein zur Förderung einer<br />

anthroposophisch orientierten<br />

aus- und Fortbildung für<br />

Altenpflege e.V. • Fach seminar<br />

für altenpflege<br />

Mergelteichstr. 47<br />

44225 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/71 07-339<br />

pflegeseminar@freenet.de<br />

www.altenpflegeseminar.net<br />

Konzept und Umsetzung:<br />

KO2B – Agentur für<br />

Kommunikation<br />

Korte Geitke 2<br />

44227 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon: 0231.79307-50<br />

Telefax: 0231.79307-55<br />

www.ko2b.com<br />

Redaktion: Katrin Osbelt<br />

Layout: Vera Berger, <strong>Dortmund</strong><br />

vhS <strong>Dortmund</strong><br />

Hansastr. 2-4 • 44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/50-2 47 27<br />

vhs@dortmund.de<br />

http://vhs.domap.de<br />

wbI startup gmbh –<br />

.garage ruhr<br />

Hermannstr. 75 (Stiftsforum)<br />

44263 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/4 74 10-0<br />

info@garagedortmund.de<br />

www.garagedortmund.de<br />

wbS training ag<br />

Stockholmer Allee 32c<br />

44269 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/75 44 70<br />

info@wbstraining.de<br />

www.wbstraining.de<br />

weiterbildungsinstitut<br />

wbI gmbh<br />

Westenhellweg 85-89<br />

44137 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/91 44 05-0<br />

info@weiterbildungsinstitut.de<br />

www.weiterbildungsinstitut.de<br />

werkhof Projekt ggmbh<br />

Nordring 43 • 59423 Unna<br />

Tel. 02303/2805-0<br />

h.pollmann@werkstatt-<br />

unna.de<br />

www.werkhof-projekt.de<br />

westfälische almetalbahn e.v.<br />

Mooskamp 23<br />

44359 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/3 95 64 17<br />

projekt@bahnhof-mooskamp.de<br />

www.bahnhof-mooskamp.de<br />

wirtschaftsdienst<br />

handwerk gmbh<br />

Lange Reihe 62<br />

44143 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/51 77-140<br />

klasen@handwerk-dortmund.de<br />

www.wdh.innung-dortmund.de<br />

30 _ argumente argumente _ 31<br />

Titelfoto:<br />

Joe Kramer<br />

Druck:<br />

Scholz-Druck und<br />

Medienservice GmbH & Co. KG<br />

Höfkerstraße 31<br />

44149 <strong>Dortmund</strong><br />

www.scholz-druck.de<br />

Auflage: 3.000 Stück<br />

wirtschaftsförderung<br />

<strong>Dortmund</strong><br />

Töllnerstr. 9-11<br />

44122 <strong>Dortmund</strong><br />

Tel. 0231/50 2 20 59<br />

info@wirtschaftsfoerderungdortmund.de<br />

• www.wbf-do.de<br />

arbeit und Lernen ggmbh<br />

der Diakonie<br />

Hellweg 31 - 33,<br />

59423 Unna<br />

www.diakonie-ruhr-hellweg.de<br />

competence<br />

bildungs- und beratungs<br />

gmbh<br />

Drakenkamp 8<br />

48565 Steinfurt<br />

www.competencegmbh.de<br />

Multikulturelles Forum e.v.<br />

Münsterstr.46b<br />

44534 Lünen<br />

www.multikulti-forum.de<br />

werkstatt im Kreis Unna<br />

gmbh<br />

Nordring 43<br />

59423 Unna<br />

www.werkstatt-im-kreisunna.de

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