20 Jahre Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)

Joachim Becker
Stellvertretender Direktor der LPR Hessen
Als Gründungsbeauftragter für die Landesmedienanstalt
in Thüringen sind mir aus der Anfangszeit fünf
Themenkomplexe in lebhafter Erinnerung geblieben.
Als zentrale fristgebundene Aufgabe galt es zunächst,
bis zum Stichtag 5. November 1991, die konstituierende
Sitzung der Versammlung vorzubereiten und
durchzuführen. Die größte Herausforderung dabei war,
die Entsendung der gesellschaftlich relevanten Gruppen
zu managen, ohne immer exakt zu wissen, wer im Einzelfall als
entsendungsberechtigte Organisation in Betracht kommt.
Zudem sollten in Arnstadt Unterbringungsmöglichkeiten für die damalige TLR
aufgetan werden, die es schlicht nicht gab. Der Landrat half schließlich mit zwei
Räumlichkeiten aus, die vorher von der Staatsanwaltschaft in der Kreisverwaltung in
Arnstadt genutzt worden waren.
Eine eigene Telefonleitung gab es anfangs nicht. Später stand ein analoger
Anschluss, der jeweils von Hand vermittelt wurde, für wichtige Gespräche nach
Voranmeldung zur Verfügung. Telefongespräche in den Westen waren damals noch
Auslandsferngespräche.
Der Gründungsbeauftragte verfügte über keinerlei finanzielle Mittel. Die Thüringer
Staatskanzlei hatte keine geeigneten Haushaltsmittel und die „Einrichtung“ in Berlin
war nicht bereit, für den Aufbau einer Landesmedienanstalt ein Darlehen zur
Verfügung zu stellen. Die LPR Hessen hat daraufhin ausgeholfen und für eine
Bürobasisausstattung die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt.
Last but not least war im Wettbewerb mit MDR und ZDF für die notwendige
Frequenzausstattung für privaten Hörfunk und privates Fernsehen in Thüringen
Sorge zu tragen. Als besonders „charmant“ stellte sich heraus, dass die erste private
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