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Fünf-Gänge-Menü - Valtra

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S o n d e r d r u c k<br />

aus 06/2010<br />

Schleppertest <strong>Valtra</strong> T 182 Versu:<br />

<strong>Fünf</strong>-<strong>Gänge</strong>-<strong>Menü</strong><br />

Auch wenn das Design etwas Traditionelles vermuten lässt, mit dem Versu serviert <strong>Valtra</strong> fünf<br />

Lastschaltstufen und andere leckere Details. An welchen Rezepten die finnischen Köche noch feilen können,<br />

erfahren Sie von den Vorkostern M. Neunaber und H. Wilmer, gespickt mit Fotos von S. Tovornik.<br />

<strong>Valtra</strong> Vertriebs GmbH<br />

Micheletalweg 4 | 87616 Marktoberdorf<br />

Telefon: 0049 8342 7781-00 | Fax: 0049 8342 7781-28<br />

E-Mail: info.traktoren@valtra.com<br />

Internet: www.valtra.de<br />

profi · 48084 Münster · Internet: www.profi.de · E-Mail: service@profi.de<br />

Telefon +49 (0)25 01/8 01-15 58 · Telefax +49 (0)25 01/8 01-3 59


profi TEST<br />

Auch wenn das Design etwas Traditionelles vermuten lässt,<br />

mit dem Versu serviert <strong>Valtra</strong> fünf Lastschaltstufen und andere<br />

leckere Details. An welchen Rezepten die finnischen Köche noch<br />

feilen können, erfahren Sie von den Vorkostern M. Neunaber<br />

und H. Wilmer, gespickt mit Fotos von S. Tovornik.<br />

haben keine Ahnung, ob<br />

die Typenbezeichnung „Versu“<br />

einen tieferen Sinn hat<br />

IWir<br />

oder ein Fantasiename ist.<br />

Sie steht in jedem Fall für das neue Getriebe,<br />

das statt der früher bei <strong>Valtra</strong> üblichen<br />

drei Lastschaltstufen jetzt fünf unter Last<br />

schaltbare Übersetzungen bietet.<br />

Doch als der Testkandidat auf den Hof<br />

kam, waren wir als Erstes von dem Motor<br />

beeindruckt. Der hubraumstarke Sisu<br />

74CTA-4V schnurrt wie eine Katze: Wir hatten<br />

noch nie einen Schlepper im Test, der<br />

subjektiv so leise lief. Das ist vielleicht auch<br />

der im Wendeschalthebel integrierten Parkbremse<br />

zu verdanken. Legt man diese ein,<br />

wird automatisch die Leerlaufdrehzahl von<br />

850 auf 650 U/min abgesenkt. Das reduziert<br />

nicht nur den Lärm, sondern spart<br />

nebenbei auch noch Diesel.<br />

Diesel ist ein wichtiges Stichwort für die<br />

Messungen beim DLG-Testzentrum. <strong>Valtra</strong><br />

gibt den T 182 mit einer Leistung von 125<br />

kW/170 PS (nach der ehrlicheren ECE R 24!)<br />

bei der Nenndrehzahl von 2 200 min -1 an.<br />

Mit dem Boost, der bei Zapfwellenarbeiten<br />

und ab dem dritten Gang beim Transport aktiv<br />

ist, sind es maximal 147 kW/200 PS (allerdings<br />

nach ISO 14396) bei 2 000 min -1 .<br />

Auf dem Zapfwellenprüfstand hatte<br />

der T 182 bei Nenndrehzahl (mit Boost)<br />

132,1 kW, maximal waren es 139,8 kW bei<br />

1 900 Touren — prima! Auch der Dieselverbrauch<br />

von 262 g/kWh bei Nenndrehzahl<br />

und sogar nur 235 g/kWh bei Maximalleistung<br />

gibt keinen Anlass zur Klage.<br />

Im Gegenteil: Im praxisnahen Powermix-Test<br />

unterstrich der <strong>Valtra</strong> T 182 mit einem Mittelwert<br />

von 284 g/kWh noch einmal seine<br />

Sparsamkeit.<br />

profi 6/2010<br />

<strong>Valtra</strong> T 182 Versu:<br />

<strong>Fünf</strong>-<strong>Gänge</strong>-<strong>Menü</strong><br />

Lediglich bei der Leistungscharakteristik<br />

hätten die Finnen noch ein wenig nachwürzen<br />

können: 36 % Drehmomentanstieg (bei<br />

über 30 % Drehzahlabfall), nur knapp 8 kW<br />

Überleistung und ein Anfahrmoment von<br />

100 % sind eher Hausmannskost.<br />

Umso gespannter waren wir auf den<br />

zweiten Teil des <strong>Menü</strong>s: das neue „Versu“-<br />

Getriebe. Neben den fünf Lastschaltstufen<br />

werden hier ja auch die vier <strong>Gänge</strong> per<br />

Knopfdruck geschaltet, indem man neben<br />

den Tasten auf der Armlehne auch den<br />

unter der Armlehne versteckten Knopf<br />

drückt.<br />

Das ging anfangs noch etwas langsam,<br />

wurde aber durch ein Software-Update —<br />

zumindest beim Fahren mit Schaltautomatik<br />

— deutlich beschleunigt. Eine echte<br />

Verbesserung ist die Steigerung von<br />

drei auf fünf Lastschaltstufen. Man<br />

kommt zwar „nur“ auf 30/30 Übersetzungen<br />

(5 Lastschaltstufen, 4 <strong>Gänge</strong><br />

plus 2 Kriechgänge) statt 36/36<br />

Übersetzungen beim „HiTech“ (3 Lastschaltstufen,<br />

4 <strong>Gänge</strong> und 3 Gruppen).<br />

Doch die 8 <strong>Gänge</strong> im Hauptarbeitsbereich<br />

reichen noch aus, und<br />

schließlich kann man ja jetzt fünf<br />

Stufen unter Last wechseln.<br />

Das Schalten der Lastschaltstufen<br />

ist okay, geht aber nicht so butterweich,<br />

wie wir es vom <strong>Valtra</strong>-Getriebe<br />

mit drei Lastschaltstufen kennen.<br />

Bei der Wendeschaltung ist dafür aber<br />

alles beim „Alten“ geblieben — vorbildlicher<br />

kann man die Richtung nicht wechseln!<br />

Und da war ja noch die integrierte<br />

Parkbremse...<br />

Leider nicht erweitert wurde die <strong>Menü</strong>karte<br />

bei der Zapfwellenausstattung. Es gibt


profi TEST<br />

-20 % -10 % 0 +10 % +20 %<br />

Zugarbeiten: Mittelwert 276 g/kWh und 10,28 l/ha<br />

1 Schwer Pflug<br />

(100 % Last) Grubber<br />

2 Mittelschwer Pflug<br />

(60 % Last) Grubber<br />

Zapfwellenarbeiten: Mittelwert 282 g/kWh und 4,19 l/ha<br />

3 Schwer Kreiselegge<br />

(100 % Last) Mähwerk<br />

4 Mittelschwer Kreiselegge<br />

(70 % Last) Mähwerk<br />

5 Leicht Kreiselegge<br />

(40 % Last) Mähwerk<br />

Gemischte Arbeiten: Mittelwert 304 g/kWh und 4,14 l/ha<br />

6 Miststreuer<br />

7 Presse<br />

8 Transport 1)<br />

Powermix <strong>Valtra</strong> T 182 Versu<br />

Powermix 284 g/kWh<br />

<strong>Valtra</strong> T 182 Versu: Vier <strong>Gänge</strong> und<br />

fünf Lastschaltstufen mit lastschaltbarer<br />

Wendeschaltung und Schaltautomatiken<br />

ergeben zusammen 20/20<br />

<strong>Gänge</strong>. Zusammen mit dem serienmäßigen<br />

Kriechgetriebe (ab 760 m/h)<br />

sind es 30/30 Geschwindigkeiten.<br />

20 Vorwärtsgänge<br />

und 20 Rückwärtsgänge<br />

8 <strong>Gänge</strong> von 4 bis 12 km/h<br />

A2 4,7<br />

A3 5,7<br />

A4 7,1<br />

A5 8,6<br />

B1 7,5<br />

B2 9,4<br />

B3 10,3<br />

B4<br />

B5<br />

C1<br />

11,8<br />

C2<br />

C3<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 km/h<br />

-50 -40 -30 -20 -10 0 10 20 30 40 50 km/h<br />

P<br />

N<br />

R<br />

V<br />

Der Sechszylinder<br />

von Sisu mit 7,4 l<br />

Hubraum schnurrt<br />

wie eine Katze und<br />

ist sparsam im<br />

Verbrauch.<br />

Unten links steht der Powermix-Wert in g/kWh als Mittel aller 7 gemessenen<br />

Zyklen. Die Mittelwerte der Bereiche „Zugarbeiten“, „Zapf wellenarbeiten“ und<br />

„Gemischte Arbeiten“ sind mit dem Kraftstoffverbrauch in Gramm pro Kilowatt<br />

und Stunde und in Litern pro Hektar in der Tabelle ange geben.<br />

Die gelbe Grundlinie der Grafik markiert den Durchschnitt aller bisher gemessenen<br />

Powermix-Kandidaten. Die Länge der Balken zeigt, wie viel der Schlepper in dem<br />

jeweiligen Zyklus prozentual besser (grün) oder schlechter (rot) war als der Durchschnitt<br />

aller bisher gemessenen Powermix-Kandidaten. Der Mittelwert für den<br />

Powermix liegt im Durchschnitt aller gemessenen 52 Testkandidaten derzeit bei<br />

302 g/kWh.<br />

1) Der Zyklus „Transport“ wird derzeit noch nicht angegeben.<br />

Der <strong>Valtra</strong> T 182 Versu liegt beim Powermix besser als der Durchschnitt. Der<br />

Powermix-Gesamtwert ist um knapp 6 % niedriger als der Mittelwert aller bisher<br />

gemessenen Kandidaten.<br />

nach wie vor nur zwei Drehzahlen: Sie müssen<br />

sich beim Kauf entscheiden für die Kombination<br />

540/1000 oder 540E/1000. Und<br />

für die externe Bedienung ist vorher eine<br />

Aktivierung in der Kabine notwendig.<br />

Über 1,5 Tonnen mehr hebt der Versu im<br />

Vergleich zu früheren Testkandidaten von<br />

<strong>Valtra</strong> in dieser Klasse. Die Hubkraftkurve<br />

hat zwar nach wie vor einen flachen Verlauf,<br />

aber der <strong>Valtra</strong> hebt unten wie oben fast<br />

8 Tonnen, das reicht selbst für eine sehr<br />

schwere Bestellkombination.<br />

Ähnlich ist es auch bei der Hydraulik (mit<br />

separatem Ölhaushalt!): Unser Testkandidat<br />

war mit der serienmäßigen 115-l/min-Pumpe<br />

ausgestattet. Bereits damit hat die DLG<br />

Die luftgefederte Vorderachse sorgte zusammen<br />

mit der semi-aktiven Kabinenfederung<br />

für einen sehr guten Fahrkomfort. Dank<br />

beweglicher Kotflügel liegt der Wendekreis<br />

unter 13 Metern.<br />

eine maximal nutzbare Hydraulikleistung<br />

von 32,4 kW gemessen — prima. Und wer<br />

möchte, kann für 500 Euro mehr die 160-l/<br />

min-Pumpe ordern, dann bleiben keine<br />

Wünsche mehr offen.<br />

Das gilt auch für die Ausstattung mit<br />

Steuerventilen: Maximal acht (fünf hinten,<br />

drei vorne) kann man für den Versu bekommen.<br />

Und bis auf ein einfaches „On/Off“-<br />

Ventil im Heck sind diese auch alle in Zeit<br />

und Menge einstellbar. Der kleine, monochrome<br />

Monitor vorne in der Armlehne ist<br />

zwar bei Sonne nicht so gut ablesbar, erleichtert<br />

zusammen mit dem Drehschalter<br />

profi 6/2010 www.profi.de


Die durchgehende Hubkraft hat die DLG mit ordentlichen 8 t gemessen. Im<br />

Heck kann man neben Hubwerk und Zapfwelle auch zwei Hydraulikventile<br />

bedienen (kleines Bild) — und zwar links und rechts!<br />

(samt entsprechender Vorprogrammierungen)<br />

aber die Einstellung. Wir haben bei den<br />

Vorprogrammierungen aber schmerzlich<br />

vermisst, dass die Ventile dann alle keine<br />

Schwimmstellung haben.<br />

Die Ölanschlüsse sitzen aufgeräumt und gut<br />

beschriftet im Heck, sind aber durch die Neigung<br />

nach außen kaum von einer Seite zu<br />

kuppeln — schade. Schade fanden wir auch,<br />

dass der Kreuzhebel auf der Armlehne entweder<br />

nur für zwei Steuerventile vorne<br />

oder hinten genutzt werden kann. Eine kombinierte<br />

Bedienung zum Beispiel vom Packer<br />

im Fronthubwerk und dem Spuranzeiger im<br />

Heck ist damit nicht möglich, was aber laut<br />

<strong>Valtra</strong> schon bald geändert werden soll.<br />

Weitere Details aus unserem Praxiseinsatz<br />

Nicht eine Zusammenfassung der Gesamtbewertung,<br />

sondern eine Aufzählung positiver<br />

und weniger positiver Praxisdetails.<br />

Positiv B<br />

Fronthubwerk mit Rangiermaul<br />

B<br />

Luftgefederte Vorderachse gut,<br />

B<br />

aber nur mechanisch zu sperren<br />

Stabile, schwenkbare<br />

B<br />

Vorderrad-Kotflügel<br />

Geräumiger, sicherer Aufstieg<br />

B<br />

plus<br />

Im Wendeschalthebel sind die Parkbremse<br />

und eine Drehzahlabsenkung integriert —<br />

sehr gut!<br />

plus<br />

Die aktive Kabinenfederung machte einen<br />

sehr guten Eindruck.<br />

plus<br />

Negativ E<br />

Die Werkzeugkiste<br />

sitzt<br />

unter einer<br />

Abdeckung,<br />

die Pole der<br />

Batterie sind<br />

nur mit einem<br />

Schraubenschlüssel<br />

zugänglich.<br />

minus<br />

Der Sitz kann<br />

(serienmäßig!)<br />

ganz einfach<br />

nach hinten<br />

gedreht werden.<br />

Perfekt<br />

z. B. für einen<br />

Krananhänger.<br />

Externe Bedienung für ein Steuerventil<br />

B<br />

Kupplung für Druckluftschlauch hinten<br />

B<br />

Ebener Kabinenboden einfach<br />

B<br />

zu reinigen<br />

Heckscheibe sollte weiter öffnen<br />

E<br />

Anhängersteckdose an Kabinenrück-<br />

E<br />

wand (Kabel reicht oft nicht)<br />

Beifahrersitz lästig zu klappen<br />

E<br />

und unbequem<br />

Lob gibt es für die Seitenstabilisatoren des<br />

Hubgestänges, die <strong>Valtra</strong> von dem finnischen<br />

Hersteller LH Lift bezieht. Der Oberlenkerhalter<br />

hinten ist aber eine Fehlkonstruktion.<br />

Er ist schlecht zu bedienen, und<br />

der Oberlenker steht wie ein „Spieß“ nach<br />

hinten raus. Außerdem muss er demontiert<br />

werden, wenn man das Zugmaul nach oben<br />

aus der Schiene ziehen will. Hier sollten die<br />

Köche die Rezeptur noch mal überdenken.<br />

Sehr viel Lob bekam der Fahrkomfort des<br />

T 182. Das Zusammenspiel der (serienmäßigen!)<br />

luftgefederten Vorderachse mit der<br />

neuen (ebenfalls serienmäßigen!), aktiv geregelten<br />

Kabinenfederung „AutoComfort“<br />

funktioniert offensichtlich sehr gut.<br />

Bei dieser hydropneumatischen Federung<br />

wird automatisch permanent der Härtegrad<br />

der Stoßdämpfer angepasst. Und wie gesagt,<br />

wir haben noch keinen Schlepper gefahren,<br />

der subjektiv leiser läuft; auch wenn die von<br />

der DLG gemessenen 72,1 dB(A) nicht die<br />

Rekordmarke darstellen.<br />

Keine geschlossenen Ablagen,<br />

E<br />

kein Kühlfach<br />

Kriechgruppe sehr schlecht zu schalten<br />

E<br />

Bremsen schlecht zu dosieren,<br />

E<br />

aber Vierradbremse lieferbar<br />

minus<br />

Die kleinen Knöpfe der externen<br />

Bedienung müssen in der Kabine<br />

aktiviert werden. Der Oberlenkerhalter<br />

macht keinen stabilen Eindruck.<br />

minus<br />

Die schrägen Ölanschlüsse sind kaum von<br />

einer Seite zu kuppeln, und der Oberlenkerhalter<br />

ist nicht praxisgerecht.<br />

profi 6/2010 www.profi.de


profi TEST<br />

Unten im Bild der Hebel<br />

für die Kriechgruppe und<br />

die Vorwahl der zwei<br />

Zapfwellendrehzahlen.<br />

Der Ein-/Ausschalter für<br />

die Zapfwelle ist ebenfalls<br />

auf die Seitenkonsole<br />

verbannt.<br />

Der Handgashebel sowie die Ventile 3 und 4<br />

sind unter dem Handgriff prima zu bedienen.<br />

Die fünf Lastschaltstufen werden mit den<br />

„Hase“- und „Schildkröte“-Knöpfen gewechselt.<br />

Drückt man den schwarzen Knopf unter<br />

der Armlehne (unteres Bild) gleichzeitig,<br />

wechseln die vier <strong>Gänge</strong>.<br />

Hubkraft (daN)<br />

10 000<br />

9 000<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

Guter Aufstieg, viel Platz und mit 72 dB(A) angenehm leise: Die Kabine des T 182 Versu. Leider<br />

gibt es noch sechs Pfosten, und es fehlen Ablagen und ein Kühlfach.<br />

Die beweglichen Vorderrad-Kotflügel sind<br />

sehr solide, und der Wendekreis ist für einen<br />

180-PS-Schlepper mit weniger als 13 m<br />

(275 cm Radstand, 2,04 m Spur) voll in Ordnung.<br />

Noch besser fällt die Bewertung für<br />

die Nutzlast von mehr als 5 t aus.<br />

Auch der Aufstieg in die Kabine mit versetzten,<br />

griffigen Stufen, sehr guten Handgriffen<br />

und Beleuchtung ist vorbildlich. Die<br />

Türen haben einen Rahmen, schließen sehr<br />

gut und sind mit nur einem Griff zu öffnen<br />

— alles prima! Wir haben aber Ablagen und<br />

<strong>Valtra</strong> T 182 Versu: Hubkraft und Hubkraftbedarf I<br />

Bestellkombination 4 805 kg<br />

Bezeichnungen<br />

bitte nachtragen!<br />

Pflug 1 933 kg<br />

Hubstreben lang: Durchgehend 7 490 daN, Hubweg 79,0 cm<br />

Hubstreben kurz: Durchgehend 7 830 daN, Hubweg 67,6 cm<br />

Fronthubwerk: Durchgehend 2 910 daN, Hubweg 72,6 cm<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90100 110 120<br />

Hubweg (cm)<br />

<strong>Valtra</strong> T 182 Versu: Die rote Kurve zeigt die gemessene Hubkraft (90 % des Maximalwertes) als<br />

durchgehende Hubkraft an den Koppelpunkten der Unterlenker. Da kann es ganz oben bei einer<br />

sehr schweren Bestellkombination mal eng werden. Bei verkürzten Hubstreben (gelbe Kurve)<br />

mit 340 daN mehr Hubkraft und 11,4 cm weniger Hubweg gibt es aber auch hier kein Problem.<br />

ein Kühlfach sehr vermisst. Und der Beifahrersitz<br />

ist ein ziemlich einfach gehaltenes<br />

Brett mit wenig Beinfreiheit.<br />

Unnötig schwierig macht <strong>Valtra</strong> die Bedienung<br />

durch die Anzeigen und Schalter(-beschriftungen).<br />

Viele Anzeigen sind doppelt<br />

vorhanden (z. B. welcher Gang eingelegt ist),<br />

andere wichtige Dinge (wie z. B. die Anzeige<br />

der Zapfwellendrehzahl) muss man erst<br />

anwählen oder sie sind gar nicht vorhanden<br />

(Aktivität/Schwimmstellung der Steuerventile).<br />

Dagegen bekommen andere Punkte wie<br />

die leistungsfähige Zusatzheizung bei den<br />

starken Minustemperaturen im Winter ein<br />

genauso dickes Plus wie z. B. der flache, sehr<br />

einfach zu reinigende Kabinenboden.<br />

Kommen wir beim Dessert zum Fazit: Bis<br />

zum Auftritt im Gourmet-Restaurant ist es<br />

noch ein Stück. Daran ist nicht unbedingt<br />

die etwas traditionelle Aufmachung schuld,<br />

sondern eher Dinge wie die Ausstattung mit<br />

nur zwei Zapfwellendrehzahlen oder der<br />

fehlende Feinschliff z. B. bei der Bedienung<br />

der Hydraulik oder anderen Details (Ablagen,<br />

Kühlfach etc.).<br />

Mit dem T 182 Versu bietet <strong>Valtra</strong> aber ein<br />

sehr zünftiges „<strong>Fünf</strong>-<strong>Gänge</strong>-<strong>Menü</strong>“, das sicher<br />

sehr viele Geschmäcker treffen dürfte.<br />

Und zwar, ohne dass die vom Ober präsentierte<br />

Rechnung zu hoch ausfällt: Der T 182<br />

Versu kostet laut Liste in der (ziemlich kompletten!)<br />

Serienausstattung mit 50 km/h,<br />

Vorderachs- und Kabinenfederung sowie<br />

Fronthubwerk und vier Steuerventilen rund<br />

114 000 Euro ohne MwSt.<br />

profi 6/2010 www.profi.de


<strong>Valtra</strong> T 182 Versu z<br />

Die technischen Daten<br />

Motor I 132 kW/180 PS (nach ISO 14396) bei<br />

2 200 min-1 ; max. 147 kW/200 PS (mit Boost);<br />

was sergekühlter Sechszylindermotor (Tier 3/<br />

Euro IIIa) Sisu 74 CTA-4V mit CommonRail,<br />

Turbolader und Ladeluftkühlung; 7,4 l Hubraum;<br />

Kraftstofftank mit 385 l.<br />

Getriebe I 30/30: 4 <strong>Gänge</strong>, 5 LS-Stufen, plus<br />

serienmäßige Kriechgruppe ab 760 m/h,<br />

lastschaltbare Wendeschaltung, Schaltautomatiken;<br />

40 km/h ECO oder 50 km/h.<br />

Bremsen I Nasse Mehrscheibenbremsen<br />

hydraulisch; vorne Allradzuschaltung (a. W.<br />

Vierradbremse); hydraulische Parkbremse;<br />

Druckluftanlage Serie.<br />

Elektrik I 12 V, Batterie 174 Ah, Lichtmaschine<br />

150 A; Anlasser 4,2 kW/5,7 PS.<br />

Hubwerk I Kat. III; EHR mit Unterlenkerregelung<br />

und Schwingungstilgung; Schlupfregelung<br />

und Frontkraftheber Serie.<br />

Hydraulik I Axialkolbenpumpe mit 115 l/min<br />

(a. W. 160 l/min), 205 bar, bis zu 8 elektr. dw-<br />

Steuergeräte mit Zeit- und Mengensteuerung,<br />

ein s/w-Ventil; 47 l Öl entnehmbar.<br />

Zapfwelle I 540E/1 000 oder 540/1 000;<br />

1 3/8 Zoll, 6 Keile, elektrohydraulisch,<br />

Frontzapfwelle auf Wunsch.<br />

Achsen und Fahrwerk I Planetenachse mit Lamellen-Differenzialsperre,<br />

wie Front antrieb<br />

elektrohydraulisch geschaltet, VA-Federung<br />

Serie; Testbereifung 540/65 R 30 vorne und<br />

650/65 R 42 hinten.<br />

Pflege und Wartung I Motoröl 19 l (Wechsel<br />

alle 500 h); Getriebeöl 55 l (2 000 h), Hydrauliköl<br />

65 l (1 000 h); Kühlsystem mit 31 l.<br />

Preis I In Serienausstattung mit 50 km/h,<br />

gefederter Vorderachse und Fronthubwerk<br />

114 080 € (ohne MwSt.), Frontzapfwelle<br />

3 306 €; Rückfahreinrichtung 5 476 €.<br />

Leistung und Drehmoment<br />

Leistung (kW)<br />

150<br />

Boost<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

Drehmoment (Nm)<br />

kW<br />

700<br />

Motordrehzahl (min-1 25<br />

Nm<br />

600<br />

0<br />

1000 1500 2000<br />

500<br />

2500<br />

)<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

Absolut (l/h)<br />

50<br />

Boost<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Relativ (g/kWh)<br />

l/h<br />

g/kWh<br />

300<br />

250<br />

Motordrehzahl (min-1 0<br />

200<br />

1000 1500 2000 2500<br />

)<br />

Messwerte -Testzentrum<br />

Breite I 253 cm<br />

Zapfwellenleistung (mit Boost) I<br />

Maximal (1 900 min -1 ) 139,8 kW<br />

Bei Nenndrehzahl 132,1 kW<br />

Dieselverbrauch (mit Boost) I<br />

Spez. bei max. Leistung 235 g/kWh<br />

Spez. bei Nenndrehzahl 262 g/kWh<br />

Maximal/bei Nenndrehzahl 39,3/41,3 l/h<br />

Drehmoment I<br />

Maximal 779 Nm (1 500 min -1 )<br />

Drehmomentanstieg 36,0 %<br />

Drehzahlabfall 31,8 %<br />

Anfahrmoment 100 %<br />

Getriebe I<br />

Gangzahl von 4 bis 12 km/h 8<br />

Hubkraft Heck I (90 % max. Öldruck, korr.)<br />

Unten/Mitte/Oben 7 600/7 490/7 600 daN<br />

Hubweg unter Last 79,0 cm (23 bis 102 cm)<br />

Hubkraft Front I (90 % max. Öldruck, korr.)<br />

Unten/Mitte/Oben 2 910/3 320/4 000 daN<br />

Hubweg unter Last 67,6 cm (53,7 bis 121,3 cm)<br />

Hydraulikleistung I<br />

Betriebsdruck 192 bar<br />

Max. Menge 116,2 l/min<br />

Max. Leistung 32,4 kW (107,1 l/min, 182 bar)<br />

Zugleistung I<br />

Max. 124,4 kW bei 1 900 min -1 263 g/kWh<br />

Bei Nenndrehzahl 112,1 kW 296 g/kWh<br />

Lautstärke I (unter Last am Fahrer-Ohr)<br />

Kabine geschlossen/offen 72,1/83,9 dB(A)<br />

Abbremsung I<br />

Maximale mittlere Verzögerung 5,0 m/s 2<br />

Pedalkraft 27 daN<br />

Wendekreis I<br />

Ohne/mit Frontantrieb 12,00/12,75 m<br />

Testgewicht I<br />

Vorderachse 3 580 kg<br />

Hinterachse (m. 320 kg Radgewicht) 4 070 kg<br />

Leergewicht (m. 320 kg Radgewicht) 7 650 kg<br />

Zulässiges Gesamtgewicht 12 500 kg<br />

Nutzlast (ohne Radgewichte) 5 170 kg<br />

Leistungsgewicht 58 kg/kW<br />

Radstand 275 cm<br />

Spurweite vorne/hinten 204/192 cm<br />

Bodenfreiheit 52,0 cm<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

im Kennfeld (mit Boost)<br />

Arbeitsbereiche<br />

Leistung<br />

Drehzahl<br />

Länge I 571 cm (mit Frontkraftheber)<br />

Höhe I 306 cm (Auspuff!)<br />

g/<br />

kWh l/h<br />

Normzapfwelle 540 100 % - - -<br />

Sparzapfwelle 540E 100 % 1 539 228 34,0<br />

Normzapfwelle 1000 100 % 2 000 242 40,0<br />

Sparzapfwelle 1000E 100 % - - -<br />

Motor im Abregelbereich 80 % max. 271 34,2<br />

Hohe Leistung 80 % 90 % 250 31,6<br />

Transportarbeiten 40 % 90 % 296 18,6<br />

Wenig Leistung, ½ Drehzahl 40 % 60 % 249 15,8<br />

Hohe Leistung, ½ Drehzahl 60 % 60 % 235 22,3<br />

Die Testurteile<br />

Motor I<br />

Leistungscharakteristik 1,6<br />

Kraftstoffverbrauch 1,3<br />

Zugleistung/Zapfwellenleistung 1,4<br />

Sehr ordentliche Leistungswerte und brauchbare<br />

Charakteristik; Kraftstoffverbrauch besser<br />

als der Durchschnitt dieser Klasse, deshalb<br />

aufgewertet.<br />

Getriebe I /<br />

Gangabstufung/Funktionen 2,5<br />

Schaltbarkeit 2,0<br />

Kupplung, Gas 2,1<br />

Zapfwelle 3,4<br />

8 <strong>Gänge</strong> von 4 bis 12 km/h sind nicht zu viel,<br />

dafür jetzt aber fünf Lastschaltstufen mit<br />

Schaltautomatiken, nur zwei Zapfwellendrehzahlen<br />

sind in dieser Klasse aber zu wenig.<br />

Fahrwerk I<br />

Lenkung 2,2<br />

Allrad- und Differenzialsperre 1,3<br />

Hand- und Fußbremse 1,8<br />

Federung Vorderachse/Kabine 1,6<br />

Gewicht und Nutzlast 1,2<br />

Schlepper mit ordentlicher Wendigkeit und<br />

mit (serienmäßiger!) gefederter Vorderachse<br />

und sehr gutem Fahrkomfort. Sehr praktische<br />

Parkbremse, gute Automatikfunktionen von<br />

Allrad und Sperre, sehr hohe Nutzlast.<br />

Hubwerk/Hydraulik I<br />

Hubkraft/Hubweg 1,5<br />

Bedienung 2,0<br />

Leistung Hydraulik (Serie) 2,7<br />

Steuergeräte 2,2<br />

Anschlüsse 2,2<br />

Hubweg gut, Hubkraft okay, aber Hubkraftkurve<br />

flach; Leistung der Hydraulik gut, auf<br />

Wunsch aber größere Ölpumpe lieferbar,<br />

Anschlüsse im Heck gut beschriftet, aber von<br />

einer Seite schlecht zu kuppeln.<br />

Kabine I<br />

Platzangebot und Komfort 1,8<br />

Sicht 2,1<br />

Heizung und Lüftung 2,7<br />

Lautstärke 1,8<br />

Elektrik 2,0<br />

Verarbeitung 2,0<br />

Wartung 1,5<br />

Aufstieg und Platzangebot prima, Lautstärke<br />

mit 72 dB(A) unter Last auch subjektiv sehr<br />

leise.<br />

Eignungsprofil I EE E Z B BB<br />

Basisansprüche A<br />

Mittlere Ansprüche A<br />

Hohe Ansprüche A<br />

Ackerarbeiten A<br />

Grünlandarbeiten A<br />

Transportarbeiten A<br />

Frontladerarbeiten A<br />

Preis I Niedrig Hoch<br />

103 000 bis 108 000 € A<br />

plus Mehrwertsteuer in Grundausstattung;<br />

Angaben aus profi-Schlepperkatalog 2009.<br />

Bewertung I<br />

BB sehr gut, B gut, Zdurchschnittlich,<br />

E unterdurchschnittlich, EE mangelhaft<br />

Die Einzelnoten als Auszüge ergeben nicht<br />

zwangsläufig mathematisch eine Gesamtnote.<br />

profi 6/2010 www.profi.de


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