Neurowissenschaften und Traumatherapie
Neurowissenschaften und Traumatherapie
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Vorwort<br />
Die <strong>Neurowissenschaften</strong> sind mit über 35.000 Publikationen weltweit jährlich<br />
das expandierende Wissensgebiet. Selbst Fachk<strong>und</strong>ige haben Schwierigkeiten hier<br />
die Übersicht zu behalten. Die meisten Arbeiten sind gr<strong>und</strong>wissenschaftlich orientiert<br />
.Ein Teil der Studien ist relevant für die Posttraumatische Belastungsstörung<br />
<strong>und</strong> beschäftigt sich mit den Funktionen des impliziten <strong>und</strong> expliziten Gedächtnissystems.<br />
Einen Übersichtsartikel liefern hierzu Martina Piefke <strong>und</strong> Hans Markowitsch,<br />
die zu den renommierten deutschen Neurowissenschaftlern gehören.<br />
Einen Beitrag, der gr<strong>und</strong>lagenwissenschaftlich orientiert ist, aber doch Schlussfolgerungen<br />
für das therapeutische Vorgehen bei der Behandlung von Traumapatienten<br />
zulässt, beschäftigt sich mit Neuronalen Korrelaten traumatischer autobiographischer<br />
Erinnerungen <strong>und</strong> stammt aus der Forschergruppe um Martin Driesen<br />
zusammen mit Silvia Fernando <strong>und</strong> Thomas Beblo.<br />
Diese Gruppe ist vor allem durch Arbeiten auf dem Gebiet der Sucht- <strong>und</strong><br />
Traumaforschung bekannt geworden.<br />
Es folgen dann drei anwendungsorientierte Arbeiten .Die Studie von meiner<br />
Arbeitgruppe – Miriam Rackowitz, Micha Strack <strong>und</strong> Anna de Jong – <strong>und</strong> mir<br />
versucht neurowissenschaftlichen Erkenntnisse in ein Behandlungsprogramm im<br />
ambulanten Bereich umzusetzen. Es liegen hierzu mittlerweile drei Studien mit<br />
sehr guten Effekten vor.<br />
Eine weitere Studie zusammen mit Stefanie Schmidt, Christel Lüdecke <strong>und</strong><br />
Micha Strack bringt das Behandlungsprogramm EMDR <strong>und</strong> Biofeedback.. bei<br />
einer besonders schwierigen Gruppe von komplex traumatisierten substituierten<br />
Traumapatienten zur Anwendung. Trauma <strong>und</strong> Suchttherapie müssen hier in besonderer<br />
Weise aufeinander abgestimmt werden.<br />
Schließlich wird eine Langzeitstudie über das stationäre Behandlungskonzept<br />
des bekannten Traumaforschers Ulrich Sachsse zusammen mit Stefanie Müller<br />
vorgestellt.<br />
So soll die Gr<strong>und</strong>idee des vorliegenden Buches Gestalt annehmen, gr<strong>und</strong>lagenbezogene<br />
Arbeiten <strong>und</strong> die Behandlungskonzepte in Beziehung zu setzen.<br />
Mögen sowohl Praktiker als auch Forscher hier einige Anregungen für ihre<br />
Arbeit finden.<br />
Göttingen, 5. März 2009