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AUFSUCHENDE SUCHTHILFE - Kassel

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strAssensoziAlArbeit-streetwork- für Alkoholkonsumierende<br />

menschen im öffentlichen rAum des stAdtteils wesertor-<br />

begegnung möglich mAchen<br />

S<br />

eit April 2010 arbeite ich, Petra<br />

Diederich, als Diplom Sozialarbeiterin<br />

/ -pädagogin<br />

der Suchtberatung des Diakonischen<br />

Werkes <strong>Kassel</strong> als<br />

Streetworkerin hier im Stadtteil.<br />

Das Projekt der aufsuchenden<br />

Suchtarbeit ist eines von drei Projekten<br />

des Diakonischen Werkes <strong>Kassel</strong>, das<br />

die Hessische Gemeinschaftsinitiative<br />

„Soziale Stadt“ finanziell unterstützt.<br />

Was macht die aufsuchende Suchtarbeit<br />

für mich aus? „Ich bin nicht besser,<br />

ich bin anders“,<br />

- Respekt vor anderen Lebensgeschichten<br />

- Keine Berührungsangst vor Andersartigkeit<br />

- Kontakt- und Beziehungsangebot<br />

durch wertfreie Haltung.<br />

Streetwork heißt für mich in erster Linie,<br />

Menschen, die von ihrer Umwelt<br />

sonst nur Ablehnung und Vorurteile erfahren,<br />

wahrzunehmen. Um die Trinkerszene<br />

im Stadtteil kennenzulernen und<br />

mich als Ansprechpartnerin für Suchtkranke<br />

bekannt zu machen, ging ich bei<br />

Projektbeginn auf die Menschen, die in<br />

der Öffentlichkeit Alkohol tranken, zu<br />

und lud sie zu einem Kaffee in mein Büro<br />

bei der neuen Brüderkirche ein. Zur<br />

Zeit habe ich regelmäßigen Kontakt mit<br />

50 Personen, davon neun Frauen, im Alter<br />

von 24 bis 61 Jahre.<br />

Mein sozialpädagogisches Vorgehen<br />

für die streetwork-Suchtarbeit ist vorrangig<br />

die Präsenz im Stadtteil als feste<br />

Anlaufstelle und ist Voraussetzung für<br />

ein stadtteilbezogenes Angebot.<br />

AusgAbe Nr. 16 - wiNter 2011 /9. JAhrgANg<br />

Über ein wertfreies Kontaktangebot<br />

wird ein vertrauensvolles setting für<br />

mögliche suchtspezifische Einzelfallhilfe<br />

angeboten, z.B. Vermittlungen in weiterführende<br />

Hilfen (Selbsthilfegruppen,<br />

Entgiftung, Substitution, tagesklinische<br />

Behandlung, ambulante Therapie).<br />

Abstinenz ist nicht das Ziel. Es soll<br />

durch Reflexion des Suchtverhaltens,<br />

Trinkmengenreduzierung und tagesstrukturierenden<br />

Angeboten eine Verbesserung<br />

der aktuellen Lebens- und<br />

Gesundheitssituation erreicht werden<br />

(Harm Reduction-Schadensminimierung).<br />

Schwerpunktmäßig handelt es sich bei<br />

der niedrigschwelligen Suchtarbeit um<br />

freizeitpädagogische und tagesstrukturierende<br />

Angebote als Alternative zum<br />

trinkenden Alltag, z.B. gemeinsam Frühstücken<br />

und den Tag beginnen, Spielenachmittag,<br />

sonntäglicher Filmbrunch,<br />

aktivierende Angebote: Fußballgruppe,<br />

Kanuausflüge, Freizeitfahrten mit<br />

Übernachtung. Unterstützung im Alltag:<br />

Haushalt, Begleitung zu Arztbesuchen<br />

und Ämtergängen, Wohnraumsuche,<br />

Umzugs- und Renovierungsunterstützung<br />

mit Hilfe des Quartierservice. Aufbau<br />

eines sozialen Umfeldes und Kontakt<br />

zu abstinent lebenden Menschen.<br />

Die aufsuchende Suchthilfe ist neben<br />

der Klientenarbeit auch Kooperationspartner<br />

im Stadtteil für juristische<br />

Betreuer, Bewohner, Stadtteilakteure<br />

(Sprungbrett Stadtteilwerkstatt, Stadtteilmanagement,<br />

Ortsbeirat, Geschäftsleute,<br />

Vermieter).<br />

FW<br />

Leben und Wohnen<br />

F o r u m W e s e r t o r 11<br />

unt<br />

Petra Diederich im Gespräch<br />

im Innenhof der Neuen<br />

Brüderkirche.<br />

Stadtteilbewohenr treffen<br />

sich vor der Neuen Brüderkirche<br />

zum Gespräch.<br />

Ein Stadtteilbewohner<br />

säubert den Treffpunkt vor<br />

der neuen Brüderkirche.

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