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Personenschutz durch Erkennungssysteme

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Weiteren sind Einrichtungen zum Stoppen des Flurförderzeuges<br />

vorzusehen, die von dieser Seite aus in maximal<br />

600 mm Abstand erreichbar sind.<br />

Auf die Auslegung des Personenerkennungssystems haben<br />

die Fahr ge schwin digkeit und das Bremsvermögen des<br />

fahrerlosen Flurförderzeuges maßgebenden Einfluss. Aber<br />

auch die Reaktionszeit des Schutzsys tems selbst sowie die<br />

Zeit, die vom Erkennen des Hindernisses bis zum Einfallen<br />

der Bremsen vergeht, darf bei der Dimensionierung des<br />

Personenerkennungs systems nicht vernachlässigt werden.<br />

Solange sich ein Hindernis im überwachten Fahrweg des<br />

fahrerlosen Flurförderzeuges befindet, muss dieses im<br />

Stillstand verharren. Ein automatisches Wie der anfahren<br />

ist zulässig, wobei die au tomatische Wiederanfahrt frühestens<br />

2 Sekunden nach Entfernung des Hindernisses<br />

erfolgen darf und zuvor eine Warnung von Personen, die<br />

sich in der Nähe aufhalten, erfolgen muss.<br />

Auf Einrichtungen zum Erkennen von Personen kann verzichtet<br />

werden bzw. solche Einrichtungen dürfen abgeschaltet<br />

sein, wenn das fahrerlose Flurförderzeug in einem<br />

abgeschlossenen Bereich (d. h. ein baulich abgetrennter<br />

Bereich, der dem automatischen Verkehr vorbehalten<br />

ist) verkehrt. Dasselbe gilt, wenn sich das fahrer lose Flurförderzeug<br />

im Handbetrieb befindet.<br />

Bumper<br />

Als Personenerkennungssystem werden so genannte<br />

taktile „Bumper“ oder berührungslos wirkende Sensorsysteme<br />

eingesetzt. Bumper sind <strong>Personenschutz</strong>einrichtungen,<br />

die auf Berührung reagieren. Sie können im Allgemeinen<br />

aufgrund ihrer mechanischen Eigenschaften nur<br />

bis zu einer bestimmten Größe angewandt werden, da sie<br />

wegen ihres Eigengewichtes in gewissem Maße <strong>durch</strong>hängen<br />

und bei zu großer Länge den Boden berühren<br />

würden. Der Trend zu immer höheren Fahrgeschwindigkeiten<br />

und zu mehr Komfort führte deshalb zur Entwicklung<br />

berührungslos wirkender Personenerkennungs-<br />

systeme.<br />

Berührungslos wirkende Personenerkennungssysteme<br />

Berührungslos wirkende Personenerkennungssysteme<br />

arbeiten in der Regel mit Ultraschallsensoren oder Laserscannern.<br />

Sie werden häufig in Kombination mit taktilen<br />

Bumpern eingesetzt. Dabei bewirken im Allgemeinen die<br />

be rüh rungs los wirkenden Sensoren ein Ab bremsen des<br />

Flurförderzeuges auf Schleichgeschwindigkeit, sofern sich<br />

ein Hindernis im Fahrweg befindet. Entfernt sich dieses<br />

Hindernis nicht und es kommt zu einer Berührung mit<br />

dem taktilen Bumper, so wird das fahrerlose Flurförderzeug<br />

bis zum Stillstand abgebremst.<br />

Ein weiterer Grund, warum oftmals be rüh rungslos wirkende<br />

Personenerkennungssysteme nicht allein eingesetzt<br />

werden dürfen, liegt in der Totzone vor dem Sensor. Aufgrund<br />

dieser Totzone ist es denkbar, dass eine Person, die<br />

vor ei nem stillstehenden fahrerlosen Flurförderzeug steht,<br />

nicht von den Sensoren detektiert wird. Startet nun das<br />

Betrieb von fahrerlosen Flurförderzeugen<br />

fahrerlose Flur förderzeug, so würde die betreffende Person,<br />

wenn kein zusätzlicher taktiler Bumper vorhanden<br />

wäre, angefahren werden. Das selbe gilt für den Fall, dass<br />

aufgrund der Anzahl und Anordnung der Sensoren direkt<br />

vor dem fahrerlosen Flurförderzeug unüberwachte Bereiche<br />

bestehen.<br />

Berührungslos wirkende Personenerkennungssysteme auf<br />

o. g. Basis haben gemeinsam, dass von einem Sender ein<br />

Medium (Ultraschall, Infrarotlicht) ausgesandt wird. Trifft<br />

dieses Medium auf eine Person oder ein Hindernis im<br />

Fahrweg, so wird es zum Teil reflektiert und von einem im<br />

Flurförderzeug angebrachten Empfänger registriert. Durch<br />

eine nachgeschaltete Auswerteeinheit wird das empfangene<br />

Signal weiterverarbeitet. Aufgrund der in den Auswerteeinheiten<br />

vorhandenen Rechner ist es u. a. möglich,<br />

den Schutzbereich in verschiedene Schutzzonen einzuteilen,<br />

denen be stimm te sicherheitstechnische Reaktionen<br />

wie z. B. Abbremsung des fahrerlosen Flurförderzeuges auf<br />

Schleichgeschwindigkeit 1, Abbremsung auf Schleich geschwindigkeit<br />

2, Not-Stop usw. zugeordnet sein können.<br />

Auch die Konfiguration bestimmter Schutzbereiche ist<br />

prinzipiell möglich.<br />

Bremssystem<br />

Fahrerlose Flurförderzeuge benötigen mechanische,<br />

selbsttätig wirkende Bremsen. Dies bedeutet, dass die<br />

Bremsen mit Energie gelüftet werden und bei Unterbrechung<br />

bzw. Ausfall der Energiezufuhr selbsttätig einfallen.<br />

Die Bremsen müssen in der Lage sein, das fahrerlose<br />

Flurförderzeug innerhalb des Wirkbereiches des Personenerkennungssystemes<br />

unter Berücksichtigung von<br />

Last, Fahrgeschwindigkeit, Reibung und Gefälle des Fahrweges<br />

sowie zulässigem Bremsenverschleiß zum Stillstand<br />

zu bringen. Darüber hinaus müssen sie das fahrerlose<br />

Flurförderzeug und seine maximal zulässige Last auf<br />

der vom Hersteller zugelas senen maximalen Neigung im<br />

Stillstand halten können.<br />

Führungssystem<br />

Die automatische Fahrt fahrerloser Flurförderzeuge wird<br />

meist <strong>durch</strong> Leitlinien gesteuert. Weit verbreitet ist die induktive<br />

Leitlinie (aktive Leitlinie), bei der ein Leitdraht im<br />

Boden verlegt wird (Abb. 1). Als Alternative hierzu können<br />

Metallstreifen oder farbige Klebebänder auf dem Boden<br />

angebracht werden (passive Leitlinie), die von Sensoren<br />

des fahrerlosen Flurförderzeuges abgetastet werden.<br />

Wenn <strong>durch</strong> das Leitfeld keine Kontrolle mehr für die<br />

Lenkung oder die Fahrgeschwindigkeit gegeben ist, z. B.<br />

<strong>durch</strong> Stromausfall bei der induktiven Leitlinie oder <strong>durch</strong><br />

fehlende Bodenmarkierungen bei den beiden anderen<br />

Systemen, muss das fahrerlose Flurförderzeug zwangsläufig<br />

abgeschaltet werden und gebremst zum Stillstand<br />

kommen.<br />

Bei modernen fahrerlosen Flurförderzeugen erfolgt die<br />

Wegführung oftmals in Form einer virtuellen Leitlinie.<br />

Hierbei wird im Flurförderzeug meist über CAD der Fahrweg<br />

abgespeichert. Durch die so genannte Koppelnaviga-<br />

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