Steffen Flicker - BDKJ Fulda

BDKJ-Bundesstelle BDKJ-Landesstelle Hessen
An der Jugend nicht sparen
BDKJ gegen Kürzung im EU - Jugendprogramm.
Der Bundesvorstand des Bundes der Deutschen
Katholischen Jugend (BDKJ) appelliert sowohl an
deutsche Abgeordnete im Europäischen Parlament
als auch an die Bundesregierung, die geplanten
Kürzungen für das künftige Jugendprogramm der
Europäischen Union (EU) rückgängig zu machen.
Die Staats- und Regierungschefs haben sich hinsichtlich
des künftigen EU - Haushalts im Dezember 2005 auf einen
Finanzrahmen in Höhe von 862,4 Mrd. EUR für die Jahre
2007 bis 2013 verständigt. Dieser Vorschlag entspricht einer
Mittelkürzung von rund 13 % gegenüber dem Vorschlag der
EU - Kommission vom Juli 2004. „Wie wir jedoch feststellen
mussten, fallen die Kürzungen im Bereich Bildung, Jugend
und Kultur wesentlich höher aus. Wird der aktuelle Vorschlag
des Rates unverändert umgesetzt, würden für das künftige EU
- Jugendprogramm etwa 141 Mio. EUR weniger Finanzmittel
zur Verfügung stehen als für das laufende Programm JUGEND
Es war ein dichter Moment zum Abschluss des Jugendpro-
gramms beim 96. Deutschen Katholikentages: Tausende
Jugendliche stehen dicht an dicht auf dem Schlossplatz, heben
brennende Kerzen in die Höhe. Die Lichter, die an diesem
Samstagabend den Platz erhellen, bilden „ein Netzwerk für
Frieden und gegen Ungerechtigkeit, gegen Terror, Gewalt
und Unrecht in dieser Welt.“ So sagte es Jugendbischof Franz
- Josef Bode am Samstagabend. Nachdem Bundespräses Pfar-
rer Andreas Mauritz das „Politische Nachtgebet“ des Bundes
der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) eröffnete brachte
Bode damit auch die Botschaft des Katholikentages auf den
Punkt.
„Gerade junge Menschen dürfen sich nicht damit abfinden,
dass die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird,
dass Jugendliche keine Arbeit finden, dass die Lebensper-
(2000 – 2006). Dies entspräche einer realen Kürzung von
19 %.“, erläutert BDKJ- Bundesvorsitzende Andrea Hoffmei-
er. Angesichts der wachsenden Distanz von Jugendlichen
zu Institutionen der Europäischen Union hält der BDKJ eine
Kürzung des Programms „Jugend in Aktion“ als Teil der
Programme zur Förderung der europäischen Zivilgesellschaft
daher politisch für völlig inakzeptabel. Der Dachverband der
katholischen Jugendverbände vertritt die Auffassung, dass
die Mittel in den Bereichen Jugend, Bildung und Kultur in
Zukunft sogar noch erheblich aufgestockt werden müssten,
wenn das weitere Zusammenwachsen Europas gelingen soll.
„Deshalb appellieren wir an die Mitglieder der interinstitutio-
nellen Arbeitsgruppe, sich dafür einzusetzen, dass bei dem
angestrebten Haushaltskompromiss zumindest die überpro-
portionale Kürzung von 19 % für das künftige Jugendpro-
gramm rückgängig gemacht wird und die Kürzung nicht
höher ausfällt, als in anderen Haushaltsbereichen der EU“,
so die BDKJ - Chefin.
Tausende Lichter für Gerechtigkeit
Katholikentag: Jugendliche bilden ein „Netzwerk des Lichtes und des Friedens“
spektive von Kindern und Jugendlichen schlechter wird“, so
Bode. Er rief die Jugendlichen dazu auf, sich weiterhin für
Gerechtigkeit in dieser Welt einzusetzen. „Wenn das junge
Menschen mit ihrer extatischen und prophetischen Kraft
nicht tun, wer denn dann?“ Er dankte dem BDKJ in diesem
Rahmen für seine verlässlichen Strukturen.
Zunächst hatten die Besucher beim gemeinsamen Konzert
von MISEROR, Katholikentag und BDKJ „Saarbrücken rockt
für eine Welt“ zu Afro - Beat, Reggae und irischem Pop ge-
feiert. Konzert und Gebet bildeten den Abschluss eines brei-
ten und bunten Programms der Jugend auf dem Katholiken-
tag, bei dem der BDKJ vor allem inhaltliche Schwerpunkte
setzte. „Nun gilt, es die Erfahrungen dieses Katholikentages
für 2008 zu nutzen, um damit ein attraktives und pointiertes
Programm für Osnabrück zu entwickeln“, so der BDKJ - Bun-
desvorsitzende Dirk Tänzler.
• Beate Schneiderwind
• Michael Kreuzfelder
2 BDKJ-Magazin 3 _ 2006 3 _ 2006 BDKJ-Magazin 3
Foto: O. Schopp
Klartext zur Kommunalwahl
Ministerpräsident Koch eröffnete BDKJ - Aktion zur Kommunalwahl
„Jugendraum oder teurer Dienstwagen, Herr Bür-
germeister“ fragt eine Postkarte. „Jugend interes-
siert sich nicht für Politik. Sind sie daran Schuld,
Frau Stadträtin?“ steht provozierend auf einer
anderen. Der BDKJ mobilisierte Jugendliche für die
Kommunalwahl am 26. März und hat eine hessen-
weite Kampagne „Klartext – Jugendliche fragen“
gestartet.
Bei einem Pressetermin in der hessischen Staatskanzlei hatte
Ministerpräsident Roland Koch mit Vertretern der BDKJ - Lan-
desstelle die Aktion eröffnet, einen ersten Fragebogen ausge-
füllt und die Internetseite www.bdkj-hessen.de freigeschaltet.
„Wir wollen Jugendliche über die Kommunalwahl informieren
und als katholische Jugendverbände motivieren, in den Dialog
mit kommunalen Politikern zu treten. In einem Fragebogen
wollen wir von Lokalpolitikern wissen, wie wichtig ihnen die
Jugend ist!“ erklärt Uli Simon, BDKJ - Diözesanvorsitzender,
die Ziele der Kampagne.
Mitmachen konnten dabei katholische Jugendgruppen des
BDKJ in ganz Hessen. Der Kontakt zu den Lokalpolitikern
entstand über einen Fragebogen zum Thema Mitbestimmung,
den Politiker und Jugendliche gemeinsam ausfüllen konnten.
Als Gewinn winkte für die Gruppe ein Berlin – Wochenende,
welches unter allen teilnehmenden Gruppen verlost wurde.
Ministerpräsident Koch würdigte das Engagement der Jugend-
verbände. „Die Aktion hilft, junge Menschen für Politik zu sen-
sibilisieren und zur Wahl zu ermutigen.“ Der Dialog zwischen
Jugend und Politik sei notwendig.
Und bei dem Ausfüllen des ersten Fragebogens ging der Lan-
deschef mit gutem Beispiel voran und wählte bei der Online
- Abstimmung die Werte Wertschätzung, Verantwortung und
Weltoffenheit.
Auf der Aktionswebsite www.bdkj-hessen.de wird ausführlich
erklärt, wie die Kommunalwahl funktioniert und wie man rich-
tig kumuliert und panaschiert. Neben den Fragebögen gibt es
eine Abstimmung über Werte wie Mitbestimmung, Chancen-
gleichheit oder Toleranz.
• Steffen Jahn