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Dezember 2012 - Pfarrverband Weiz

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Seite 5<br />

Der Adler hörte einst viel Rühmens von<br />

der Nachtigall und hätte gerne Gewissheit<br />

gehabt, ob alles auf Wahrheit beruhe.<br />

Darum schickte er den Pfau und die Lerche<br />

aus; sie sollten ihr Federkleid betrachten<br />

und ihren Gesang belauschen.<br />

Als sie wiederkamen, sprach der Pfau: „Der<br />

Anblick ihres erbärmlichen Kittels hat mich<br />

so verdrossen, dass ich ihren Gesang gar<br />

nicht gehört habe.“<br />

Die Lerche sprach: „Ihr Gesang hat mich<br />

so entzückt, dass ich vergaß, auf ihr Federkleid<br />

zu achten.“<br />

1+1+1=1<br />

Pfarre aktuell<br />

Ausstellung mit Dreifaltigkeitsbildern aus der Steiermark<br />

Vorstellungen,<br />

die wir von<br />

Gott haben,<br />

sind oft stärker<br />

durch Bilder,<br />

die wir sehen,<br />

geprägt als<br />

durch Belehrungen,<br />

die wir<br />

hören. Es gibt<br />

in der westlichen<br />

und in<br />

der östlichen<br />

Kirchenkunst<br />

viele Versuche,<br />

die Drei-Eins-heit Gottes ins Bild<br />

zu bringen. Vor allem die Steiermark ist<br />

reich an seltenen Dreifaltigkeits-Bildern.<br />

Die Ausstellung, die jetzt in <strong>Weiz</strong> gezeigt<br />

wird, gibt Einblick in diese Tradition. Sie<br />

stellt uns auch vor die kritische Frage, ob<br />

Christen tatsächlich an einen Gott glauben,<br />

oder nicht doch an zwei oder gar drei Götter.<br />

Die Drei-Eins-heit Gottes ist für Christen ein<br />

ganz zentrales Glaubensgeheimnis; sie ist<br />

auch ein Modell für die ökumenische Einheit<br />

der verschiedenen christlichen Kirchen<br />

und ein Hauptthema im interreligiösen Dia-<br />

Wort zum Leben<br />

Blickwinkel Sr. Ishpriya:<br />

log. - Es lohnt<br />

sich, diese<br />

Bilder anzuschauen<br />

und<br />

ihre Botschaft<br />

zu erfassen!<br />

Die Bilder dieser<br />

Ausstellung<br />

werden durch<br />

kurze Meditationenerschlossen.<br />

Philipp Harnoncourt<br />

Fresko der <strong>Weiz</strong>er Taborkirche<br />

Foto: Franz Sattler<br />

Öffnungszeiten der Ausstellung:<br />

2. <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> bis 20. Jänner 2013,<br />

jeden Sonntag von 9.00 - 12.00 Uhr,<br />

Pfarrsaal <strong>Weiz</strong>berg<br />

Vernissage am Sonntag, 2. <strong>Dezember</strong> um<br />

11.30 Uhr mit Dr. Johannes Rauchenberger<br />

Vortrag und Führung durch die Ausstellung<br />

mit Prof. Dr. Philipp Harnoncourt am<br />

Samstag, 12 Jänner 2013 um 20.00 Uhr<br />

Foto: G. Stühlinger<br />

„Wenn wir zu irgendeinem Zeitpunkt das<br />

ganze Ausmaß menschlicher Freude in<br />

der Welt zusammenfassen könnten, welch<br />

erstaunliche Menge würde das ergeben! Wir<br />

wären überwältigt von Freude und unser<br />

Weg wäre ein Weg der radikalen Hoffnung.“<br />

Reinhard Weinthaler<br />

(Rudolf Kirsten, Hundertfünf Fabeln,<br />

Logos Verlag. Zürich 1960)<br />

(Ishpriya rscj, Es gibt keinen Weg,<br />

es gibt nur das Gehen,<br />

Matthias –Grünewald-Verlag 2010)<br />

http://weiz.graz-seckau.at<br />

Glaube gefragt und<br />

hinterfragt<br />

„Evolutionslehre und christlicher<br />

Schöpfungsglaube widersprechen<br />

sich, Gott und Darwin passen<br />

nicht zusammen!“<br />

Ganz anderer Meinung scheint da der<br />

Wiener Zoologe Kurt Kotrschal zu sein,<br />

wenn er in einem Zeitungskommentar<br />

schreibt: „Gott oder Darwin? Schmonzes!<br />

Die beiden hatten noch nie ein Problem<br />

miteinander, das wurde immer nur<br />

von Menschen konstruiert, denen das<br />

gerade in den Kram passte.“ (Die Presse<br />

19.01.2007) Im Unterschied zu manchen<br />

religiösen Gruppen (vor allem in<br />

den USA) vertritt die offizielle katholische<br />

Kirche seit vielen Jahrzehnten die<br />

Position, dass der Schöpfungsglaube, der<br />

sich in der Bibel poetisch bildhaft(!) ausdrückt,<br />

nicht im Widerspruch zu jenen<br />

wissenschaftlichen Theorien stehen muss,<br />

die besagen, der Mensch habe sich biologisch<br />

aus tierischen Vorformen entwickelt.<br />

In den Vorgängen, die die Biologie<br />

als Evolution beschreibt, kann der Glaube<br />

Gott am Werk sehen, der seine Schöpfung<br />

sich entfalten und mitunter auch sonderbare<br />

Wege gehen lässt. Das Wunder der<br />

Schöpfung und die Würde des Menschen<br />

werden um nichts geringer, wenn man<br />

annimmt, Gott habe den Menschen mittels<br />

Evolution „gebildet“.<br />

Die manchmal gehörte Behauptung,<br />

Charles Darwin (gest.1882) sei von der<br />

katholischen Kirche als „Ketzer“ verurteilt<br />

und sein Buch „Über die Entstehung<br />

der Arten“ (1859) auf den römischen<br />

„Index der verbotenen Bücher“ gesetzt<br />

worden, ist falsch. Die katholische Kirche<br />

meldet nur dann Widerspruch an, wenn<br />

Evolution von manchen so gedeutet wird,<br />

als habe das Leben der Menschen jenseits<br />

der biologischen Wirklichkeit keinen tieferen<br />

Sinn. Dazu sagte Benedikt der XVI.<br />

schon vor einigen Jahren (damals noch<br />

Kardinal): „Das christliche Bild der Welt<br />

ist, dass die Welt in einem sehr komplizierten<br />

Evolutionsprozess entstanden ist,<br />

dass sie aber im tiefsten eben doch aus<br />

dem Logos kommt.“ (J. Ratzinger, Gott<br />

und die Welt, Stuttgart 2000) „Logos“<br />

meint hier: die göttliche Vernunft, die<br />

göttliche Weisheit.<br />

Aus: „Kirchenkritik“ von K. Veitschegger,<br />

redigiert von R. Sommersguter

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