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Erfahrungsbericht Waldbetreuung Krananhänger Wald unter ...

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WALD & ENERGIE<br />

Regionale Versorgungssicherheit hat bei Energieholz einen hohen ideelen Wert.<br />

Spitzenposition für Holz bei erneuerbarer Energie<br />

Wechselspiel aus Preisen, Werten und<br />

Kosten<br />

Holz ist voller hochwertiger Energie.<br />

Ein Festmeteräquivalent (FMe) Holz<br />

kann in Österreich im Durchschnitt mit<br />

einem Energieinhalt von 2.000 kWh bewertet<br />

werden, das entspricht ungefähr<br />

dem Energieinhalt von 200 Liter Heizöl.<br />

Wird die stationäre Verbrennung von<br />

Heizöl zur Raumwärmeerzeugung in<br />

Heizkesseln durch moderne Pelletsfeuerungsanlagen<br />

ersetzt, kann in einem<br />

durchschnittlichen Einfamilienhaus mit<br />

einem Jahresbedarf von fünf Tonnen<br />

Pellets ein Äquivalenzwert von 2.400<br />

Liter Diesel (Heizöl ist als Mitteldestillat<br />

technisch ident mit Dieselkraftstoff)<br />

bzw. bei moderner Motorentechnologie<br />

eine Fahrleistung von etwa 50.000 PKW-<br />

Kilometern ersetzt werden. Errechnet<br />

man einen „Dieselparitätswert“ von<br />

Holz über den umweg der Heizölsubstitution<br />

durch Pellets, ergibt sich bei<br />

derzeitigen Treibstoffpreisen ein Wert<br />

in der Höhe von zirka 300,- Euro pro<br />

FMe beziehungsweise zirka 670,- Euro<br />

pro Tonne. Tatsächlich erzielt eine Tonne<br />

Pellets auf dem Brennstoffmarkt derzeit<br />

aber nur einen Preis von 225,- Euro<br />

18 waldverband aktuell<br />

und wird damit nur mit einem Drittel<br />

des „Dieselparitätswertes“ bewertet.<br />

Was sind die langfristigen volkswirtschaftlichen<br />

Opportunitätskosten, wenn<br />

für die Mobilität und insbesondere für<br />

die land- und forstwirtschaftlichen Maschinen<br />

sehr wertvoller und nur begrenzt<br />

verfügbarer Diesel durch die<br />

Zugabe von Farbstoffen zu Heizöl „entwertet“<br />

und im Keller unwiederbringlich<br />

verheizt wird?<br />

Alles nur Fossil – nichts mehr Erneuerbar?<br />

Ein teurer Irrweg!<br />

Zugegeben – die Rechenübung bzw.<br />

der Denkansatz ist etwas kompliziert.<br />

Aber konkrete Fragestellungen nach<br />

Opportunitätskosten zu erneuerbarer<br />

Energie sind mehr als berechtigt. Was<br />

würde es uns heute kosten, wenn in<br />

den letzten Jahrzehnten in Österreich<br />

nichts in erneuerbare Energien investiert<br />

worden wäre? Welche Belastungen<br />

für die gesamte Volkswirtschaft<br />

und für die einzelnen Haushalte würden<br />

entstehen, wenn wir den gesamten<br />

Energiebedarf, der derzeit über Holz<br />

bedeckt wird, mit fossiler Importenergie<br />

bestreiten müssten? Welchen mit<br />

Preisen kaum bewertbaren Fragen der<br />

Ethik müssen wir uns stellen, wenn wir<br />

unseren Rohölbedarf – wie zuletzt im<br />

Jahr 2010 aus Libyen, Syrien, Iran, Irak<br />

und Nigeria - zum überwiegenden Teil<br />

aus Kriegsregionen importieren? Sehr<br />

rasch wird jedenfalls bei der Antwortsuche<br />

deutlich, dass die ständig wiederholte<br />

Phrase „der Kostenbelastung<br />

durch erneuerbare Energien“ nur der<br />

Irreführung der Konsumenten und nicht<br />

der Wahrheitsfindung dient.<br />

40 Jahre Denkweite - unendlich lang<br />

oder atemberaubend kurz?<br />

Die „fossilen Ritter der kurzfristigen<br />

Kosteneffizienz“ fürchten nichts mehr,<br />

als eine umfassende Diskussion der<br />

langfristigen Kostenwahrheiten im Energiesystem.<br />

Wer jetzt geboren wird, hat bei positiver<br />

Entwicklung der durchschnittlichen<br />

Lebenserwartung sehr gute Chancen,<br />

das Jahr 2100 zu erleben. Bereits jetzt<br />

konkrete Handlungen für den Zeithorizont<br />

bis zur nächsten Jahrhundertwende<br />

zu setzen, bleibt in unserem Wirtschaftsgefüge<br />

aber leider nach wie vor<br />

den <strong>Wald</strong>bauern und Forstwirten vor-

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