Blickpunkte - Kinderschutzbund NRW e.V.
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<strong>Blickpunkte</strong><br />
30<br />
Art. 22<br />
(1) Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass<br />
ein Kind, das die Rechtsstellung eines Flüchtlings begehrt oder nach Maßgabe<br />
der anzuwendenden Regeln und Verfahren des Völkerrechts oder des<br />
innerstaatlichen Rechts als Flüchtling angesehen wird, angemessenen<br />
Schutz und humanitäre Hilfe bei der Wahrnehmung der Rechte erhält (…)<br />
Lobbyarbeit auch für Flüchtlingskinder<br />
Bei Flüchtlingskindern gab und gibt es seit<br />
Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte<br />
des Kindes erhebliche Rechtsverletzungen in<br />
Deutschland. Symptomatisch dafür war bereits die<br />
„Vorbehaltserklärung“ der Bundesrepublik, dass<br />
ausländer- und asylrechtliche Bestimmungen nur<br />
unter Außerachtlassung der UN-Kinderrechtekonvention<br />
gelten. Eine skandalöse Tatsache, die der<br />
UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes immer<br />
wieder gerügt hat. Und ein Grund für den DKSB<br />
Landesverband <strong>NRW</strong> e. V., sich für Flüchtlingskinder<br />
und für ihre Rechte zu engagieren. Denn der<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong> tritt für alle sich in Deutschland<br />
aufhaltenden Kinder ein, nicht nur für die<br />
hier Geborenen. In besonderer Weise findet das<br />
Engagement über die Mitarbeit in der „Aktionsgemeinschaft<br />
Junge Flüchtlinge <strong>NRW</strong>“ statt. Darin<br />
arbeiten landesweit tätige Organisationen, nicht<br />
nur aus dem Bereich der Kinder- und Jugendhilfe<br />
und Jugendarbeit, zusammen.<br />
Nicht nur der Landesverband <strong>NRW</strong> hat im Jahr<br />
2011 ein Jubiläum zu feiern, sondern auch die<br />
Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge <strong>NRW</strong>. Sie<br />
wurde in einer Zeit gegründet, in der das Grundgesetz<br />
im Hinblick auf Flüchtlinge geändert wurde.<br />
Damals suchten aufgrund von internationalen<br />
Konfliktlagen viele Menschen in Deutschland<br />
eine sichere Bleibe. Es ist nicht unbedingt als<br />
Errungenschaft zu bewerten, dass Lobbyarbeit für<br />
Flüchtlingskinder noch immer notwendig ist. Seit<br />
nunmehr 20 Jahren besteht sie.<br />
Schutz für alle in Deutschland lebenden Kinder, Foto: Dieter<br />
Schütz, pixelio.de<br />
Die Aktionsgemeinschaft Junge Flüchtlinge <strong>NRW</strong><br />
ruft jedes Frühjahr dazu auf, Flüchtlingskinder an<br />
Ferienfreizeiten zu beteiligen, um ein gegenseitiges<br />
Kennenlernen und gemeinsame wichtige<br />
Erfahrungen zu ermöglichen. So können Kinder und<br />
Jugendliche frühzeitig lernen, in einer kulturell offenen<br />
Gesellschaft zu leben. Es wird ihre Bereitschaft<br />
gefördert, aufeinander zuzugehen. Jedes Jahr zum<br />
Weltkindertag wird ein politischer Appell auf den<br />
Weg gebracht. Kernforderung der letzten Jahre<br />
war die nach einem humanitären und großzügigen<br />
Bleiberecht. Mit Freude ist festzustellen, dass viele<br />
Forderungen der Aktionsgemeinschaft, die über<br />
Schreiben an Ministerien, Gespräche mit politisch<br />
Verantwortlichen, Veranstaltungen oder gemeinsamen<br />
Erklärungen mit anderen Organisationen<br />
publik gemacht wurden, tatsächlich umgesetzt<br />
wurden. So gibt es heute das Zuwanderungsgesetz,<br />
die Schulpflicht in <strong>NRW</strong> für Flüchtlingskinder, Bleiberechtsregelungen<br />
oder die 2005 mit dem “Kick”<br />
(Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und<br />
Jugendhilfe) erfolgte Verpflichtung, minderjährige<br />
Flüchtlinge auf jeden Fall zunächst zur Klärung ihrer<br />
individuellen Situation in Obhut zu nehmen.