Blickpunkte - Kinderschutzbund NRW e.V.
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<strong>Blickpunkte</strong><br />
36<br />
Artikel 26<br />
(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden Kindes auf Leistungen<br />
der sozialen Sicherheit einschließlich der Sozialversicherung an (…)<br />
Artikel 27<br />
(1) Die Vertragsstaaten erkennen das Recht jedes Kindes auf einen seiner körperlichen,<br />
geistigen, seelischen, sittlichen und sozialen Entwicklung angemessenen<br />
Lebensstandard an.<br />
(3) Die Vertragsstaaten treffen (…) Maßnahmen, um den Eltern und anderen<br />
für das Kind verantwortlichen Personen bei der Verwirklichung dieses Rechts<br />
zu helfen und sehen bei Bedürftigkeit materielle Hilfs- und Unterstützungsprogramme<br />
insbesondere im Hinblick auf Ernährung, Bekleidung und Wohnung<br />
vor.<br />
Soziale Sicherheit ist für Kinder mehr als nur “satt werden”, Foto:<br />
Maren Beßler, pixelio.de<br />
Enttäuschte Hoffnungen<br />
UN-Tadel für Deutschland<br />
Gegen das Kinderrecht auf soziale Sicherheit wird<br />
in Deutschland in erheblichem Ausmaß verstoßen.<br />
Der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes stellt<br />
bei jedem vorgelegten Staatenbericht Deutschlands<br />
seine Besorgnis über die Situation sowie der<br />
damit verbundenen Handlungsnotwendigkeiten<br />
besonders heraus.<br />
Der Deutsche <strong>Kinderschutzbund</strong> beschäftigt sich<br />
bereits seit den 80ger Jahren mit der zunehmenden<br />
Kinderarmut und hat seit Anfang der 90ger<br />
Jahre das Thema Kinderarmut als deutlichen<br />
Schwerpunkt seiner Aktivitäten festgelegt. „Reiches<br />
Land – Arme Kinder“, „Was sind dem Staat<br />
die Kinder wert?“, „Arme Kinder – Armes Deutschland“,<br />
„Grundsicherung für Kinder jetzt!“ sind die<br />
Schlagworte, die die Aktivitäten und Kampagnen<br />
des Verbandes auf politischer Ebene, aber auch in<br />
der Öffentlichkeit seit mehr als einem Jahrzehnt<br />
charakterisieren. Sie sollen deutlich machen, dass<br />
wir über Kinderarmut in einem der reichsten Länder<br />
der Welt sprechen. Trotz aller Lobbyarbeit – das<br />
zeigen entsprechende Untersuchungen und Statistiken<br />
- hat die Verarmung von Kindern in Deutschland<br />
in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich<br />
zugenommen.<br />
2010 war das „Europäische Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung“. Was hat es gebracht? Trauriges<br />
Resumee: Die Armen im Land werden den größten Teil des Sparpakets als Folge der Finanzkrise tragen.<br />
Die Neuberechnung der Regelsätze für Kinder sowie der Umfang des Bildungspakets bleiben weit hinter<br />
dem zurück, was für eine angemessene Bildungsteilhabe notwendig wäre.