Das Magazin der Burkhalter Technics AG

projekt: zentralgefängnis lenzburg
Der BAu sCHMieGT siCH in Die
eHeMAliGe kiesGruBe.
Ansicht Süd
Ansicht Nord
Längsschnitt
Situation Mst. 1:1000
Die Ansicht Süd zeigt im Hintergrund
die bestehende Strafanstalt
Lenzburg. Das neue Zentralgefängnis
ist über ein Kabeltrassee
mit der Strafanstalt
verbunden. Das Gefängnis besteht
aus drei Vollgeschossen
und einem Dachgeschoss. Der
Neubau ist über die Wilstrasse
erschlossen. Mitarbeiter und
Besucher kommen durch den
äusseren Wirtschaftshof via
Schleuse in den Kontrollraum im
Erdgeschoss. Auf der Nordseite
ist ein Parkplatz mit 40 Feldern
vorgesehen.
| 14 | 15 | aufDRAHT | Burkhalter Technics AG | Herbst 10
Ansicht Ost Ansicht West
Querschnitt
DAs geBäuDe Duckt sich als flacher Betonmonolith
ins Gelände. Sichtbar für den Besucher ist von
aussen als Erstes die 6 m hohe, das Terrain umfassende
Mauer. Sie ist es, die deutlich macht, was sich
dahinter verbirgt.
Das Zentralgefängnis Lenzburg hat je ein Unter-,
Erd- und Obergeschoss. Lang ist das Gebäude,
118 m, und 24 m breit, geplant vom Architekturbüro
Bollhalder + Eberle aus St. Gallen.
Das Zentralgefängnis soll vor allem als Untersuchungsgefängnis
betrieben werden. Im Laufe des
Jahres 2011 geht es etappenweise in Betrieb. Zusätzlich
zu den Untersuchungszellen ist in Lenzburg
ein Trakt für erhöhte Sicherheit installiert, einer für
Halbgefangenschaft, und eine Abteilung 60plus wird
eingerichtet.
Damit geht Lenzburg einen exemplarischen Weg.
In diesem «Altersheim hinter Gittern» wird Resozialisierung
klein geschrieben, denn hier sind Gefangene
untergebracht, die kaum je wieder in die Freiheit
entlassen werden, die aber alle in einem fortgeschrittenen
Alter sind. Hintergrund dieser Neuerung im
schweizerischen Strafvollzug ist das heutige strenge
Regime im Umgang mit Verwahrten. Ihr Tagesablauf
unterscheidet sich von dem anderer Gefangener. Sie
verrichten vor allem Tätigkeiten im Hausdienst und
in der Küche. Die Zellen sind so eingerichtet, dass
Der Besucherkorridor im Erdgeschoss Süd öffnet
sich gegen den halbrunden Hof. Hier sind die
Fenster nicht vergittert, aber aus Sicherheitsglas.
Rechts oben: eine Zelle in der Abteilung Untersuchungshaft
in Normalausstattung, darunter eine
Sicherheitszelle in beruhigendem Pink und ein
Besucherraum mit Trennscheibe.
auch Gefangene mit körperlichen Einschränkungen
betreut werden können. Die Duschen sind mit Haltegriffen
versehen. Sind zusätzliche pflegerische Leistungen
nötig, will die Gefängnisleitung von ausserhalb
die Spitex beiziehen. Ihre Freizeit verbringen
diese Gefangenen unter anderem in einem extra für
sie eingerichteten Garten. Die Architekten haben
dafür eine optisch überzeugende Lösung gefunden.
Auf der Südseite stülpt sich ein Halboval als offener
gestufter Hof Richtung Mauer. Auf Hüfthöhe haben
die Gefangenen die Möglichkeit, einige Quadratmeter
Garten selber anzulegen.