GP Mai 2004 - Kreisverband Potsdam der Garten-und ...
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Seite 10 Märkische Gärtnerpost April 2005<br />
Rosen<br />
zurückschneiden<br />
Spätestens jetzt sollten<br />
Rosen geschnitten werden.<br />
Alle über den Winter<br />
abgestorbenen<br />
Pflanzenteile sollten<br />
ebenso wie die wilden<br />
Triebe entfernt werden.<br />
Gegen Ende des Monats<br />
können auch die Beete<br />
von ihrem Winterschutz<br />
aus Laub <strong>und</strong> Reisig befreit<br />
werden.<br />
Für den Rosenschnitt<br />
gilt allgemein folgende<br />
Regel: Ein schwacher<br />
Rückschnitt führt zu einem<br />
schwachen Austrieb<br />
mit wesentlich<br />
mehr neuen aber<br />
schwächeren Trieben,<br />
während ein starker<br />
Rückschnitt zu einem<br />
starken Austrieb aus<br />
wenigen kräftigen Trieben<br />
führt. Beim Rosenschnitt<br />
sollten die<br />
Schnitte immer etwa<br />
0,5 Zentimeter über den<br />
Knospen geführt werden.<br />
Rosenkohl aussäen<br />
Anfang bis Mitte April<br />
kann Rosenkohl ins<br />
Saatbeet ausgesät werden.<br />
Bis Mitte Juni sollte<br />
er dann an seinen endgültigen<br />
Platz ausgepflanzt<br />
werden. In <strong>der</strong><br />
Fruchtfolge kann er als<br />
ausgesprochene Nachkultur<br />
nach Frühkartoffeln<br />
o<strong>der</strong> Erbsen gepflanzt<br />
werden. Bei Rosenkohl<br />
muss man sich<br />
beson<strong>der</strong>s vor einer<br />
Überdüngung hüten, da<br />
man sonst keine festen<br />
Röschen ernten wird.<br />
Holzaschedüngung soll<br />
dagegen die Entwicklung<br />
fester Rosen unterstützen.<br />
Wussten Sie übrigens,<br />
dass alle Kohlgemüse<br />
von einer bescheidenen<br />
Wildform (Brassica oleracea)<br />
abstammen, die<br />
noch heute in den Mittelmeerlän<strong>der</strong>n,<br />
an <strong>der</strong><br />
Atlantikküste <strong>und</strong> auf<br />
Helgoland wächst?<br />
Verkauf von Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
im Kleingarten bei Pächterwechsel<br />
Im Kleingartenwesen ist es<br />
üblich, dass Baulichkeiten<br />
(z.B.die Laube,das Gewächshaus<br />
usw.) bei Beendigung<br />
des Kleingarten-Pachtvertrages<br />
im <strong>Garten</strong> verbleiben<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> abgebende Pächter<br />
dafür von dem übernehmenden<br />
Pächter Geld erhält,<br />
umgangssprachlich wird<br />
vom „Verkauf des Kleingartens“<br />
gesprochen. Voraussetzung<br />
für einen Pächterwechsel<br />
ist zumeist die Kündigung<br />
des Kleingarten-<br />
Pachtvertrages durch den<br />
Pächter. Gerade die Pächterkündigung<br />
ist jedoch im<br />
B<strong>und</strong>eskleingartengesetz<br />
(BKleingG ) nicht verbal geregelt.<br />
Die dafür geltenden<br />
Bestimmungen sind nach § 4<br />
Abs. 1 BKleinG i.V.m. § 581 Ab<br />
s. 2 BGB die Bestimmungen<br />
über den Mietvertrag (§§ 535<br />
– 580 a BGB). Sie sind anzuwenden,soweit<br />
sich aus den<br />
§§ 582 – 584 b BGB nichts an<strong>der</strong>es<br />
ergibt.<br />
Ist <strong>der</strong> Kleingarten-Pachtvertrag<br />
durch Kündigung<br />
des Pächters beendet worden,<br />
ist <strong>der</strong> Pächter verpflichtet,<br />
den Kleingarten<br />
zurückzugeben (§ 546 Abs. 1<br />
BGB).Aus diesem Paragrafen<br />
ergibt sich auch die Wegnahmepflicht<br />
des Kleingärtners<br />
von Baulichkeiten <strong>und</strong><br />
Anpflanzungen mit Beendigung<br />
des Kleingarten-Pachtvertrages.<br />
Einrichtungen,<br />
mit denen <strong>der</strong> Mieter die<br />
Mietsache versehen hat,<br />
sind zu entfernen (BGH NJW<br />
81, 2564), auch wenn <strong>der</strong> Einbau<br />
mit Zustimmung des<br />
Vermieters geschehen ist<br />
(BGH NZM 99,478,Düss ZMR<br />
90, 218; Köln NZM 98, 767 für<br />
Pachtvertrag) <strong>und</strong> in dessen<br />
Eigentum stehen (BGH NJW-<br />
RR 94, 847) o<strong>der</strong> vom Vormieter<br />
eingebaut (HbgZMR<br />
90, 341; Urteil des Landgerichts<br />
Kassel vom 29.1.1998<br />
zu Kleingartenpachtverträgen<br />
AZ. 1 8 690/97). Aus dem<br />
§ 546 Abs. 1 BGB ergibt sich<br />
die Möglichkeit des Verpächters,<br />
bei Beendigung<br />
des Kleingarten-Pachtvertrages<br />
in jedem Falle vom<br />
Kleingärtner die völlige o<strong>der</strong><br />
teilweise Entfernung von<br />
Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
aus dem Kleingarten<br />
zu verlangen. Gründe für die<br />
Beräumung können unrechtmäßig<br />
errichtete Baulichkeiten,<br />
Waldbäume, <strong>und</strong>ichte<br />
Abwassergruben u. ä.<br />
sein o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kleingarten<br />
soll zukünftig als Parkplatz,<br />
Spielplatz o<strong>der</strong> als eine an<strong>der</strong>e<br />
gemeinschaftliche Einrichtung<br />
genutzt werden<br />
o<strong>der</strong> es fehlt dauerhaft an einem<br />
Nachpächter.<br />
Beabsichtigt <strong>der</strong> Pächter<br />
seine Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
im Kleingarten<br />
zu belassen, ist er auf die Zustimmung<br />
des Verpächters<br />
dafür angewiesen. Der Verpächter<br />
wird damit nur einverstanden<br />
sein, wenn die<br />
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Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
im Kleingarten nicht<br />
mit irgendwelchen Mängeln<br />
behaftet sind <strong>und</strong> ein Nachpächter<br />
bereit ist, die Baulichkeiten<br />
<strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
zu übernehmen.<br />
Hat <strong>der</strong> Verpächter den<br />
Verbleib <strong>der</strong> Baulichkeiten<br />
<strong>und</strong> Anpflanzungen im <strong>Garten</strong><br />
gestattet, findet das<br />
Rechtsgeschäft über die angemesseneAbstandszahlung<br />
(umgangssprachlich<br />
Verkauf) nur zwischen dem<br />
scheidenden <strong>und</strong> neuen<br />
Pächter statt. Der Preis ist<br />
Verhandlungssache <strong>und</strong><br />
richtet sich nach <strong>der</strong> Marktlage.<br />
Der Wert aus dem<br />
Schätzungsprotokoll gibt<br />
dabei wesentliche Orientierungspunkte,<br />
ist jedoch<br />
nicht verbindlich.<br />
Der Eigentumsübergang<br />
von Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
beim Pächterwechsel<br />
unterscheidet sich<br />
also von einem „normalen“<br />
Kaufvertrag. Der Unterschied<br />
liegt darin, dass dieser<br />
Verkauf nicht voraussetzungslos<br />
<strong>und</strong> frei zwischen<br />
den Parteien vereinbart werden<br />
kann. Beide Parteien<br />
sind auf die Zustimmung<br />
des Verpächters angewiesen,<br />
dass Baulichkeiten <strong>und</strong><br />
Anpflanzungen im Kleingarten<br />
überhaupt verbleiben<br />
können. Nur so macht <strong>der</strong><br />
Verkauf in aller Regel einen<br />
Sinn. Daraus ergibt sich<br />
zwingend, dass <strong>der</strong> Verkauf<br />
von Baulichkeiten <strong>und</strong> Anpflanzungen<br />
an einen Dritten<br />
ohne Einbeziehung des<br />
Verpächters dazu führen<br />
kann, dass zwar <strong>der</strong> Preis<br />
dafür gezahlt wurde, aber<br />
<strong>der</strong> Verpächter hinterher aus<br />
dem Pachtvertrag verlangt,<br />
dass Baulichkeiten ganz<br />
o<strong>der</strong> teilweise abgerissen<br />
<strong>und</strong> Anpflanzungen ganz<br />
o<strong>der</strong> Teilweise weggenommen<br />
werden müssen.<br />
Aus vorgenannten Gründen<br />
sind die im Kleingartenwesen<br />
geltenden Regelungen<br />
zum Pächterwechsel<br />
einzuhalten.<br />
Dr. Kärsten<br />
Rechtsanwalt