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Geologie des Jura VHSZH.pptx - geo-life

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<strong>geo</strong>-<strong>life</strong><br />

<strong>Geologie</strong> <strong>des</strong> <strong>Jura</strong><br />

Gesteine, Erze, Saurier<br />

Volkshochschule Zürich<br />

Einführung Donnerstag, 14. Juni 2012<br />

Exkursion Samstag, 16. Juni 2012<br />

Mark Feldmann<br />

Dr.sc.nat ETH<br />

<strong>Geologie</strong> & Tourismus<br />

Ihr Profi für <strong>geo</strong>-­‐kulturelle Führungen und Exkursionen<br />

Buchholzstrasse 58 | 8750 Glarus | 078 660 01 96 | www.<strong>geo</strong>-­‐<strong>life</strong>.ch


Programm Samstag, 16. Juni 2012 (ohne Staus!)<br />

Ca. 08.15 h Abfahrt Busbahnhof Zürich nach Lommiswil (SO)<br />

09.30 h – 11.00 h Lommiswil, Saurierspuren (einfache Spazierwanderung)<br />

11.00 h – 12.00 h Fahrt nach Herznach<br />

12.00 h – 13.30 h MiSagessen<br />

13.30 h – 15.15 h Erzweg Herznach, Fossilfundstelle Weichlen, Ueken<br />

15.15 h – 15.30 h Fahrt zum Sauriermuseum Frick<br />

15.30 h – 16.30 h Sauriermuseum Frick<br />

Ca. 16.30 h Rückfahrt nach Zürich


MiSagessen in Herznach(?): Samstag, 16. Juni 2012<br />

Soll ich Menues reservieren?<br />

Wenn ja, wieviele:<br />

Vegis?<br />

Nicht Vegis?<br />

Was es gibt, weiss ich allerdings nicht!


<strong>Jura</strong> (205 -­‐ 145 Mio Jahre)<br />

Die Bezeichnung <strong>Jura</strong> geht auf die gut<br />

erkenntliche und fossilreiche Ausbildung <strong>des</strong><br />

Systems im Französischen und Schweizer <strong>Jura</strong><br />

zurück. Eine erste biografische Gliederung wurde<br />

durch William Smith in England (1799) geschaffen.<br />

Im Jahre 1858 beanspruchte Alexander von<br />

Humboldt die Urheberschah der Namensgebung<br />

für sich mit der Begründung, er habe sich bereits<br />

1799 (oder 1795?) auf den <strong>Jura</strong>-­‐Kalkstein als<br />

separate Gesteinsart bezogen. Auch andere<br />

haben diesen Anspruch erhoben; vielleicht kann<br />

man die Urheberschah Alexandre Brongniart<br />

zuschreiben, der 1829 den Ausdruck terrain<br />

jurassique für das benutzte, was im Wesentlichen<br />

Gesteine der jurassischen Formajon im heujgen<br />

Sinn waren. Auf jeden Fall schaffte Leopold von<br />

Buch 1837 das System <strong>Jura</strong>.


Ausgelöst durch die Krähe im Erdmantel zerbrach Pangäa in mehrere auseinanderdrihende Konjnentalschollen, zwischen<br />

denen sich grosse Ozeane zu bilden begannen. Zwei dieser Schollen entwickelten sich dabei zu den eigenständigen<br />

Urkonjnenten Afrika und Europa.<br />

Durch fortwähren<strong>des</strong> Auseinanderdrihen dieser Urkonjnente entstand dazwischen der Tethys-­‐Ozean. An der Grenze der<br />

Konjnentalschollen erfolgte ein Durchbruch von Magma aus dem Erdmantel.<br />

Zerbrechen der Pangäa -­‐> Bildung der<br />

Konjnentalschollen Ur-­‐Europa und Ur-­‐Afrika und <strong>des</strong><br />

Ozeans Tethys (aus Mojou, 2006)


(aus Marthaler, 2005)<br />

(aus Marthaler, 2005)<br />

Zu Beginn der <strong>Jura</strong>zeit zerbrach der Grosskonjnent Pangäa.<br />

Zwischen Nordamerika und Europa öffnete sich der Atlanjk,<br />

zwischen Europa und Afrika die alpine Tethys. Beide Ozeane haben<br />

etwa gleiches Entstehungsalter.<br />

An den zukünhigen Rändern der auseinanderdrihenden<br />

Konjnente wurde die konjnentale Kruste gestreckt, ausgedünnt<br />

und sie zerbrach in Hochzonen und Becken.


In den dunklen Kalken <strong>des</strong> unteren Lias finden sich massenhah auhretenden Versteinerungen von Ammoniten und der Auster<br />

Gryphaea und in den bituminösen Posidonienschiefer triS eine reiche Fauna an Ammoniten ,Repjlien und Fischen zu Tage.<br />

Gryphaea sp.<br />

Fossilien aus den Posidonienschiefern bei Holzmaden (D)


Im Frühen und zu Beginn <strong>des</strong> MiSleren <strong>Jura</strong> entstanden in den flachen Küstenmeeren neben fossilreichen Kalken die<br />

„Posidonienschiefer“ und der kalkarme schwarze Opalinuston (Schwarzer <strong>Jura</strong>).<br />

Der Opalinuston wird von der NAGRA als mögliches Endlagergestein für radioakjve Abfälle in Betracht gezogen. Der hohe<br />

Tonanteil macht den Opalinuston wasserundurchlässig und bindet Radio-­‐Nuklide. Wasserundurchlässiges Gestein soll<br />

garanjeren, dass die hochakjven Nuklearabfälle über Jahrtausende vom Grundwasserfluss getrennt bleiben.<br />

Posidonienschiefer<br />

Opalinuston


Im MiSleren <strong>Jura</strong> wechselten die klimajschen<br />

und ozeanographischen Bedingungen im<br />

Gebiet <strong>des</strong> Tethysmeeres. Es herrschte ein<br />

ähnliches Klima wie heute in der Karibik.<br />

Helle, oolithische Kalke der Hauptrogenstein-­‐<br />

Formajon kontrasjeren mit den schwarzen<br />

Sedimenten <strong>des</strong> Lias und <strong>des</strong> frühen Doggers.<br />

Sie bilden heute in der <strong>Jura</strong>gebirgslandschah<br />

der Nordwestschweiz markante Kalkklippen.<br />

Oolith


Nun erfolgte eine Phase mit ausgeprägter Süddrih <strong>des</strong> Konjnents Afrika. Der gesamte Meeresraum wurde in der Folge in<br />

einzelne Elemente zerteilt, welche später für den Bau der Schweiz prägend waren.<br />

Drih -­‐> Auheilung <strong>des</strong> Ozeanraums in einzelne Elemente, welche den Aurau der Schweiz vorprägen (aus Mojou,<br />

2006)


Verteilung der Konjnente und Ozeane im<br />

MiSeljura (vor 160 Millionen Jahren)<br />

Der Nordatlanjk hat sich noch nicht geöffnet und Europa, Iberien und Nordamerika bilden noch eine Einheit. Die<br />

apulische Halbinsel gehört nach wie vor zu Afrika, wird sich aber bald abtrennen.<br />

Ganz Europa, Apulien und Nordafrika lagen unter Wasser.


Auf den beiden Schelfrändern <strong>des</strong> Piemont-­‐Ozeans lagern sich grosse Mengen von Kalk und Mergel ab. Auf der europäischen<br />

Seite wächst eine kleine Insel aus dem Briançonnais-­‐Schelf, die sich von Europa lösen und mit Iberien wegdrihen wird.<br />

Korallenriffe bezeugen, dass das Nordufer der Tethys in seiner Lage zwischen den Alpen, <strong>des</strong> <strong>Jura</strong>s und <strong>des</strong> Burgunds<br />

schwankte.<br />

Die Verschiebung <strong>des</strong> Riffgürtels im Späten <strong>Jura</strong> in der Nordschweiz


Nerineenkalk (Spiralschnecke) Solothurn


Westeuropa im Unteren <strong>Jura</strong> Westeuropa im Oberen <strong>Jura</strong>


Stammbaum der Landwirbeljere. Nur die heujgen<br />

Tiergruppen sind eingetragen. Die Repjlien (Saurier)<br />

sind farbig markiert.<br />

Wer waren die Saurier? Zuordnung der ausgestorbenen<br />

Repjlien in den Stammbaum. Die Leiste an der linken<br />

Seite gibt das ungefähre Alter der einzelnen<br />

Tiergruppen wieder.


Stammbaum der Dinosaurier


Die Dinosaurierspuren von Lommiswil<br />

Die DinosaurierplaSe ist eine FelsplaSe in einem Steinbruch bei Lommiswil, die mehrere gut erhaltene Fussspuren<br />

von Echsenfuss-­‐Sauriern, vermutlich von Apatosauriern (Brontosauriern) aufweist. Die PlaSe zählt zu den<br />

besterhaltenen aus dem Oberen <strong>Jura</strong>.<br />

Saurierfährte bei Lommiswil<br />

Apatosaurier


Die DinosaurierplaSe ist etwa 145 Mio. Jahre alt, etwa 10.000 m² gross und gehört zum<br />

sogenannten Solothurner Schildkrötenkalk, einer Gesteinsschicht, die viele Fossilien enthält. Es<br />

handelt sich um einen Kalkstein, der auch «Solothurner Marmor» genannt wird.<br />

Auf der DinosaurierplaSe befinden sich 313 TriSsiegel in neun Fährten. Sichtbar sind die<br />

kleineren hufeisenförmigen Abdrücke der Vorderfüsse, etwa 60 Zenjmeter lang und 40<br />

Zenjmeter breit sowie die grösseren, ovalen Abdrücke der Hinterfüsse, rund 120 Zenjmeter<br />

lang und 80 Zenjmeter breit. Die SchriSlänge beträgt etwa 2,5 bis 5,2 Meter, was einer<br />

Hühhöhe von 3 bis 4,5 Meter entspricht.<br />

SaurierplaSe<br />

Saurierfährte


Riesensaurier (Pflanzenfresser)


Eisenoolith, Dogger<br />

Verbreitet sind auch eisenreiche Gesteine, die im<br />

späten Dogger unter ausserordentlichen klimajschen<br />

Bedingungen entlang <strong>des</strong> Nordran<strong>des</strong> der Tethys<br />

entstanden.<br />

Eisen wurde in dieser klimajsch feuchten Zeit<br />

vermutlich aus jef verwiSerten konjnentalen Böden<br />

ausgewaschen und in küstennahen Sedimenten, in<br />

sogenannten Eisenooiden und in submarinen<br />

Eisenkrusten eingelagert.<br />

Eisenoolith, Dogger (Tödi)


Biofilme auf der Oberfläche eines Sandkorns, produziert von Cyanobakterien<br />

Biofilm über einer Sandlage Biofilm mit Kalkausfällungen<br />

Biofilme


Ooide<br />

An Orten mit starkem Wellengang, wachsen um einen Kern (z.B. Sandkorn, Muschelbruchstck) Calcitkristalle, die<br />

sich nach dem Schneeballprinzip ausbreiten. Auf diese Weise entstehen Kügelchen aus Calcit, sogenannte Ooide, die<br />

einen Durchmesser von bis zu 2 Millimeter aufweisen. Heute sind Ooidbildungen ausserhalb der Bahamas wenig<br />

bekannt, doch zur <strong>Jura</strong>zeit waren sie für die Bildung von Kalken und Eisenerzen in unserer Region weit verbreitet.<br />

Gesteine, die aus Ooiden bestehen, heissen Oolithe.<br />

QuerschniS durch ein Ooid Ooidbildung mit Hilfe eines Biofilms


Oolithe<br />

Kalk-­‐Oolith Eisen-­‐Oolith


Eisenweg<br />

Historischer Erzabbau im <strong>Jura</strong>park Aargau<br />

4) Schürfstelle Weichlen, Ueken (Fossilienfundstelle)<br />

5) Ehemaliges Bergwerk Herznach<br />

Archäologische Funde im Fricktal belegen die Eisenerzerzeugung durch die Alemannen. In den schrihlichen Quellen<br />

finden die Erzgruben zwischen Wölflinswil und Herznach erst seit dem 13. Jahrhundert Erwähnung.<br />

Das Hauptabbaugebiet lag damals bei Wölflinswil, wo bis zum 18. Jahrhundert Eisenoolith in offenen Gruben<br />

abgebaut wurde. Ehemalige Schürfstollen sind noch erkennbar.<br />

Anfänglich wurde das Erz bei oder in der Nähe der Gruben verhüSet; die umliegenden Wälder lieferten die<br />

benöjgte Holzkohle. Zunehmender Holzmangel führte zur Entstehung von Schmelzöfen und Hammerschmieden<br />

am Fusse <strong>des</strong> Südschwarzwal<strong>des</strong>, welcher genügend Holzkohle und Wasserkrah für den Betrieb der Blasbälge und<br />

Hämmer lieferte.<br />

Laufenburg, wo nachweislich schon im Jahr 1207 Erz aus dem südlichen Fricktal verarbeitet wurde, entwickelte sich<br />

zu einem Zentrum <strong>des</strong> Eisengewerbes. Um 160 standen im oberen Fricktal noch verschiedene VerhüSungsanlagen<br />

in Betrieb. 2010 konnte die Kantonsarchäologie bei Oberherznach Reste einer solchen Schmelzanlage ausgraben.<br />

Die Erzgewinnung im Hauptabbaugebiet östlich von Wölflinswil erreichte gegen Ende <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts ihren<br />

Höhepunkt und wurde 1743 eingestellt.


Ehemalige Eisenschürfstelle Weichlen (Ueken)<br />

Abraumhalde mit Eisenoolithen, die zum Teil viele<br />

Fossilien (Ammoniten) enthalten (Standort 4 auf Karte).<br />

Hammer mitnehmen, Fossilfunde sozusagen garanjert!


Eisenbergwerk Herznach<br />

1937 nahm das Bergwerk Herznach den Betrieb auf. Die<br />

grösste Jahresprodukjon erreichte die Mine 1941, als<br />

rund 140 Beschähigte im Dreischichtbetrieb 211‘783<br />

Tonnen Erz förderten. Der Hauptstollen, welcher 370<br />

Meter lang ist, kann beim Hauptzugang eingesehen<br />

werden.<br />

Das Erzsilo fasste 1000 t Erzgestein; eine 4.2 km lange<br />

Seilbahn transporjerte das Material zum Bahnhof Frick.<br />

Weil das Herznacher Eisenerz den<br />

Qualitätsanforderungen der Industrie nicht mehr<br />

genügte, schloss die <strong>Jura</strong>-­‐Bergwerke AG 1967 die Grube.


Bergwerksnostalgie


Als einziges Museum der Schweiz zeigt das Sauriermuseum Frick ein vollständiges SkeleS <strong>des</strong> Dinosauriers Plateosaurus, das in<br />

einer Tongrube bei Frick geborgen werden konnte. Nebst vielen Fossilien ist auch ein Film über die spannende<br />

Entdeckungsgeschichte der Fricker Dinosaurier zu sehen.

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