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Favoriten des Monats - P-Magazin

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P-Sampler Vol. 2!<br />

Exklusiv vom<br />

29.02. bis 07.03. in<br />

der Innenstadt!<br />

Stadtkulturmagazin<br />

Ausgabe 42<br />

P-Sampler Vol. 2 • Streetworking P• Angeschimmelt Youth Crew<br />

Blackbox mit der Rockformation Diskokugel • Veranstaltungskalender<br />

März 2012<br />

gratis


Stilvoll baden.<br />

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Eine tolle Geschenkidee zu Ostern<br />

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Tel. 0 61 51 / 9 51 56-0 • www.jugendstilbad.de


Hallo Darmstadt.<br />

Es war einmal ... ein Gestaltungsbeirat, der rettete die „Krone“ (vor dem bösen hotel als nachbarn) ... und<br />

ein grüner Oberbürgermeister, der duellierte sich öffentlichkeitswirksam mit der neuen Führung <strong>des</strong> ortsansässigen<br />

Ökostromanbieters (es ging um städtische Einflüsse und dekadente Weihnachtsfeiern). „Und<br />

wenn sie nicht gestorben sind, dann streiten sie noch heute.“ Märchenhafte politische Zustände in Darmstadt.<br />

na ja, zumin<strong>des</strong>t unterhaltsame.<br />

Inhalt<br />

Thema Seite<br />

Vorwort, Inhalt, Impressum 03<br />

<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong> 04 – 09<br />

Suche und finde! 10<br />

P-rojekt Streetworking 12 – 14<br />

Wohnungslos in Darmstadt 16 + 17<br />

Alles über den P-Sampler Vol. 2 18 – 23<br />

besonders ... untertunnelt 24 + 25<br />

Frag Vicky! Folge 4 26 + 27<br />

Angeschimmelt Youth crew 28<br />

hessisch for runaways, Folge 18 29<br />

Aufgeschnappt! 30 + 31<br />

Das literarische Darmstadt im März 32 + 33<br />

neues auf Darmstadts theaterbühnen 34 + 35<br />

Kunstausstellungen im März 36 + 37<br />

Impressum<br />

Thema Seite<br />

Veranstaltungskalender 39 – 51<br />

Out of Darmstadt 54 + 55<br />

Iss was! Folge 20: Gefüllte Auberginen 57 + 58<br />

Kommen und Gehen 60 – 62<br />

Made in Darmstadt:<br />

die tV-Sendung ” Dein Song“ 64 + 65<br />

Black Box mit der<br />

Rockformation Diskokugel 66 + 67<br />

Wrede und Antwort 68<br />

Unter Pappeln, Folge 21 69<br />

hörspiel mit Deniz Alatas 70 + 71<br />

Darmstädter typ: claus K. netuschil 74<br />

Rischdisch (un)wischdisch 74<br />

Stadtkulturmagazin P 42. Ausgabe – März 2012 Herausgeber und Chefredakteur (V.i.S.d.P.): cem tevetogˇlu (ct), redaktion@p-verlag.de, telefon (0163) 7929262<br />

Verlag: P-Verlag, Schleiermacher straße 21 (poolX), 64283 Darmstadt Stellvertr. Chefredakteur: tobi Moka (tm), tobias.moka@p-verlag.de Anzeigen: Jens Engemann (je),<br />

anzeigen@p-verlag.de, telefon (0176) 21964883 Buchhaltung: Katrin Klopfer, katrin.klopfer@p-verlag.de Marketing: Janna hoffmann (jh), janna.hoffmann@p-verlag.de<br />

Artdirektion: André liegl, grafik@p-verlag.de, lisa Zeißler, lisa.zeissler@p-verlag.de, www.rockybeachstudio.de Layout: hans-Jörg Brehm, Melanie Dörsam,<br />

Dani Krug, larissa Spindler, Daniel Wiesen Redaktion dieser Ausgabe: Agges, Florian Baumgärtel (fb), clemens Beier, Jackie Benn (jb), Petra Blank (pb),<br />

Michael caspar, Patrick Demuth (pd), Steffen Falk (sf), Steffen Gerth (sg), Paul Gruen (pg), Alexander heinigk, Meike heinigk (mei), Antje herden (ah), Mathias<br />

hill (mh), Kossi, tabea Köbler (tk), Elisabeth lawonn (lz), Sascha löwel, Victoria Müller (vm), Volker Müller (vmue), Jennifer Pahls (jp), tilmann Schneider (tman),<br />

Gunnar Schulz (gs), Daniel Wildner (daw), Gerald Wrede (gw) Fotoredaktion: Jan Ehlers + laura Morche, www.janehlers.net Facebook: Jo Schulz und Jacob chromy<br />

Druck: Xeinex Media Group, Alicenstraße 23, 64293 Darmstadt Auflage: 13.000 Exemplare Verteilung: über 400 Auslage stellen im Raum Darmstadt<br />

Bezugspreis: gratis (Jahresabo: 25 Euro) Erscheinungs weise: monatlich (Doppelausgaben Dezember/Januar und Juli/August) Nachdruck / Copyright: Alle<br />

Urheberrechte für text und Gestaltung liegen beim P-Verlag. Ein nachdruck der texte und Fotos, die im P veröffentlicht sind, ist – auch in Auszügen – nur nach schriftlicher<br />

Genehmigung <strong>des</strong> P-Verlags erlaubt. Haftung: namentlich oder mit Kürzel <strong>des</strong> Autors gekenn zeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der<br />

Redaktion. Nächste Ausgabe: April 2012 Redaktions schluss: 10. März Veranstaltungs kalender: 15. März Anzeigenschluss: 17. März Erscheinungsdatum: 29. März 2012<br />

www.p-magazin.net und www.facebook.com/pmagazin<br />

InhAltlIch_ P 03<br />

„Sich unterhalten“ spielt auch beim P-Sampler Vol. 2 und dem Streetworking-Projekt <strong>des</strong> P-<strong>Magazin</strong>s eine<br />

entscheidende Rolle – in doppelter hinsicht: Wir berichten über das thema „Armut und Obdachlosigkeit in<br />

Darmstadt“ und möchten Euch animieren, mit hilfsbedürftigen Menschen in Eurer Stadt in Kontakt zu treten<br />

– und sie direkt und ohne Umwege dabei zu unterstützen, sich selbst zu helfen. Wie, das erfahrt Ihr auf den<br />

Seiten 12 bis 23. So viel sei schon mal verraten: Wer Gutes tut, der bekommt auch was Gutes, Unterhaltsames<br />

auf die Ohren.<br />

neben diesen themen gibt es auch in dieser Ausgabe wieder: Menschen, Veranstaltungen, Sensationen!<br />

Aus Darmstadt, in Darmstadt oder made in Darmstadt.<br />

Viel Spaß und Anregung bei der Lektüre! wünscht die P-Redaktion


P 04_AMtlIch<br />

<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

Unwort <strong>des</strong> Jahres: Dönermorde<br />

HINTERGRüNDIGE FOTOS<br />

Zum achten Mal präsentieren sechs Darmstädter Fotografen ihre ihre Ausstellung Ausstellung zum ak<br />

tuellen Unwort <strong>des</strong> <strong>des</strong> Jahres. Ende Januar fiel die Wahl für das Jahr 2011 auf den Begriff<br />

„Dönermorde“. „Dönermorde“. Dieser oft von den Medien Medien verwendete Ausdruck entwürdigt entwürdigt die Opfer<br />

und und ihre Angehörigen–und Angehörigen<br />

– und er verharmlost die die Morde an acht in Deutschland lebenden<br />

türken ürken und einem Griechen, die von der rechtsradikalen Zwickauer<br />

terrorzelle „nationalsozialistischer<br />

nalsozialistischer Untergrund“ Untergrund“ (nSU) ( begangen worden sind. Wir sind gespannt, wie die<br />

Fotografen dieses ernste<br />

thema in ihren Bildern verarbeiten. (fb + jb)<br />

Sieht aus wie die Werke Werke von: von: Stefan Stefan Daub, Julia Baumann, Albrecht<br />

haag, Andreas<br />

Zierhut, Jan Ehlers und Jens Steingässer.<br />

Fotoatelier am Steubenplatz 12 / Do, 01.03., 19 Uhr (Vernissage)<br />

sowie Fr, 02.03., 02.03., bis So, So, 04.03., jeweils jeweils von 11 bis 16 Uhr / Eintritt frei<br />

Naturpur-Award 2011/12 AUSSTELLUNG<br />

Was kommt dabei heraus, wenn sich Schüler (ab der 7. Klasse) aus Darmstadt und<br />

Umgebung praxisorientiert mit dem thema Umwelt befassen? Die Antwort darauf<br />

liefert seit sechs Jahren diese Veranstaltung, die von einem ortsansässigen Energiedienstleister<br />

organisiert wird. Ziel ist es, Jugendliche zum umweltbewussten und<br />

nachhaltigen Energiesparen anzuregen. Beispiele für den Erfolg kann man in Indien<br />

sehen, wo die Idee der Bergsträßer Schülerin lydia heidemann, eine solarbetriebene<br />

lampe aus recyclebaren Materialien, in die tat umgesetzt wurde. Wenn Euch<br />

zukunfts orientiertes Denken und handeln – auch im Kleinen – interessiert, ist diese<br />

Veranstaltung ein echter tipp. (jb + fb)<br />

Centralstation (Halle) / Fr, 02.03. / 13 bis 17 Uhr / Eintritt frei<br />

Absinto Orkestra (Rüsselsheim) vs. Joscho Stephan (Wuppertal) BALKAN-BEAT<br />

Spätestens seit Emir Kusturicas Film-Klassiker „Schwarze Katze, weißer Kater“<br />

ist der Sound Osteuropas paneuropäisiert. Die fünf Musiker <strong>des</strong> Absinto Orkestra<br />

klingen deutlich nach Bucovina, entstammen aber dem hessischen Ried. Wir zitieren:<br />

„Balkan-schwangerer Ethno-Jazz mit rasanter Zigeunergitarre, heißblütiger<br />

Kosaken-Geige, melancholischer Mandoline und einem Balkanbeat-pumpenden<br />

Kontrabass.“ Das trifft es eigentlich ziemlich gut und klingt live nicht nach Plagiat,<br />

sondern überraschend originell und original. Zum 10-jährigen Bühnenjubiläum mit<br />

auf tour: Gypsy-Jazz-Virtuose Joscho Stephan an der Gitarre. (tm)<br />

Klingt wie: Gadjo Swing, Balkan-Folklore, Klezmer, Flamenco, tango, Blues, Musette<br />

Jagdhofkeller (Bessunger Straße 84) / Sa, 03.03. / 20.30 Uhr / 15 Euro<br />

Keinemusik (Berlin) / Toni Rios (Frankfurt) MINIMAL & TECHNO<br />

In Sachen techno und house ist ein bisschen Ebbe eingekehrt in Darmstadt. Gut,<br />

dass wenigstens auf zwei clubs Verlass ist. Die labelnight von Keinemusik aus<br />

Berlin ist dabei ein echtes Minimal-Schmankerl und der Frankfurter toni Rios ein<br />

techno-Urgestein. Bei<strong>des</strong> „Gefällt mir“. (tm)<br />

line-up: Adam Port & ME (Keinemusik), henning Weik & Samuel Maasho (level 6)<br />

Level 6 (Kasinostraße 60) / Sa, 03.03. / 23 Uhr / 8 Euro<br />

line-up: toni Rios (Soap Rec), Skai & Uff légère (Re:Fresh)<br />

Magenta Club (Rheinstraße 40-42) / Fr, 09.03. / 22 Uhr / 8 Euro


<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

Dirk Darmstaedter (HH) / Like A Stuntman (HH/DA) GITARRE, GESANG UND LOS!<br />

Die Klangwerker-Reihe im Künstlerkeller mausert sich zum „must go“ für Freunde<br />

der besseren Gitarren-Musik. Endlich schafft es so auch Dirk Darmstaedter nach<br />

Darmstadt, der von der new York times als „one of Germany’s underground pop<br />

heroes“ bezeichnet wird, gern im Duett Duett mit Bernd Bernd Begemann klampft und und neben<br />

bei tapete Records gegründet hat. Mit like A Stuntman kehrt Ende März eine der<br />

spannendsten Bands <strong>des</strong> lan<strong>des</strong> (teils) heim nach Darmstadt. „Krautrock für die<br />

Post-Radiohead-Generation“ schrieb schrieb die hh-Szene. „Post-Rock trifft Weirdo-Pop“<br />

schreiben wir. wir. (jb + tm)<br />

Dirk Darmstaedter: Künstlerkeller (im Schloss) / Sa, 03.03. 03.03. / 21.30 Uhr Uhr / 13 Euro<br />

Like A Stuntman: Künstlerkeller (im Schloss) / Sa, 31.03. 31.03. / 21.30 Uhr / 10 Euro<br />

Yahoos (D) / Dell, Ramond & Astor (D) 2 x JAzz VOM FEINSTEN<br />

Der Jazz darf in der Jazz-hochburg Darmstadt nicht zu kurz kommen, daher zwei<br />

tipps in einem: Die seit 20 Jahren bestehende Formation Yahoos bewegt sich mit<br />

neuer cD im Spannungsfeld freier Improvisation und Komposition zwischen Jazz,<br />

neuer Musik, trash und noise Rock. Atemberaubend. Ähnliches gilt für das etwas<br />

gemäßigtere, aber ebenso virtuose Dreigestirn christopher Dell, christian Ramond<br />

& Felix Astor. Und Dell, einem der besten Vibraphonisten <strong>des</strong> lan<strong>des</strong>, muss man in<br />

seiner heimatstadt eigentlich immer huldigen. (tm)<br />

Yahoos: Hoffart Theater (Lauteschlägerstr. 28a) / So, 04.03. / 20.30 Uhr / 10 Euro<br />

Dell, Ramond, Astor: Jazzinstitut (Gewölbekeller) / Fr, 09.03. / 20.30 Uhr / 12 Euro<br />

(unter 21 Jahren: 3 Euro)<br />

LYMBYC SYSTYM (USA) + SEBE (DA) POST-ORGANIC-SOUND<br />

AMtlIch_P 05<br />

Das US-label Mush Records ist ein Kleinod für eigenwillige Musiker, die sich keinen<br />

Karriereplänen unterwerfen und umso charmantere, spannendere und emanzipierte<br />

Musik machen. Die beiden Brüder vom lymbyc Systym sind Grenzgänger zwischen<br />

vielen Genres. Inspiriert von tortoise, Explosions in the Sky und Four tet kreieren sie<br />

mit Vintage-Keyboards, laptop und Schlagzeug eine so permanent überraschende<br />

Musik, dass jeder Musik-nerd himmelhochjauchzend frohlockt. Und ich bekenne mich<br />

hiermit als ein solcher. (tm)<br />

Klingt wie: caribou, Berg Sans nipple, Fnessnej, clouddead, Animal collective<br />

Oetinger Villa (Kranichsteiner Straße 81) / Fr, 09.03. / 21 Uhr / 8 Euro<br />

Schublade auf, Verzerrung rein! DOPPELFAVORIT<br />

Ein Darmstädter Abend ganz im Zeichen verzerrter Gitarren, die unterschiedlicher<br />

kaum klingen könnten: In der Oetinger Villa gibt’s Groove-Rock der Darmstädter<br />

Ethon Bill (EP-Release!), dazu Wald- und Wüsten-Rock von Black lizard und Bass-<br />

Rock von Phoenix & Friendz. Im Schlosskeller straighten 70er/80er-Jahre no-Wave-<br />

Punk von Front (Wiesbaden) und wütend-verzerrten Punk/hardcore/crust von Amen<br />

81 (nürnberg), danach Radaudisko mit DJ Robert und carsten calau. Du musst Dich<br />

entscheiden! (ct)<br />

Oetinger Villa (Kranichsteiner Straße 81) / Sa, 10.03. / 21 Uhr / 5 Euro<br />

Schlosskeller / Sa, 10.03. / 22.30 Uhr / 5 Euro (Konzert), ab etwa 1 Uhr 3 Euro<br />

(Radaudisko)<br />

Alle Fotos der <strong>Favoriten</strong>: Veranstalter


P 06_AMtlIch<br />

<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

„Kleider machen Beute“<br />

SAISONALER KLAMOTTENWECHSEL<br />

Wenn der Winter in den Frühling wechselt, dann wechseln auch schicke Kleider,<br />

schöne hosen, rasante Blüschen, wetterfeste Jacken und modische Accessoires<br />

ihre Besitzer(innen) – auf dem 5. Klamottenflohmarkt „Kleider machen Beute“ in<br />

der Knabenschule. natürlich wird die ganze chose auch dieses Mal wieder mit Kuli-<br />

narischem garniert: garniert: der der „Goldene hirsch“ bietet warme Speisen, Fräulein Gisela le-<br />

ckere cupcakes und die Bar allerlei Getränke. Eine schöne Gelegenheit, den Kleiderschrank<br />

schrank neu zu bestücken, nette leute zu treffen und nachhaltig zu handeln. (ah)<br />

Bessunger Knabenschule (Halle) / So, 11.03. / 15 bis bis 19 Uhr / Eintritt Eintritt frei frei<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter unter www.kleidermachenbeute.info<br />

Deutsch-Türkisches Musizieren<br />

MIx IT!<br />

Baglama und türkischer chor <strong>des</strong> Ozan Müzik Evi treffen treffen auf ein bunt gemischtes<br />

Orchester der Akademie für tonkunst. Ein „clash of cultures“, der musikalisch<br />

vereint und nicht trennt. So entstehen Interpretationen türkischer Volkslieder,<br />

neubearbeitungen von Renaissance-Klassikern und neuerdings auch<br />

eigene Kompositionen. Weil das Projekt „Deutsch-türkisches Musizieren“ vorbildhaft<br />

„für die musikalische Reflexion der vielschichtigen kulturellen Identitäten<br />

im Musikschulbereich der Gegenwart“ steht, gab’s 2011 den Förderpreis <strong>des</strong><br />

Darmstädter Musikpreises. Ein gutes Zeichen! (ct)<br />

Staatstheater (Großes Haus) / So, 11.03. / 18 Uhr / 10 Euro<br />

Wohnzimmerkonzert: Wrongkong (Nürnberg) FUNKY INDIE-DISCO<br />

Pssst … wieder ein Wohnzimmerkonzert in einer „secret location“. Einlass nur über<br />

Gästeliste auf www.bedroomdisco.de. Diesmal: tommy Yamaha, nürnbergs wohl<br />

bekanntester DJ & Produzent, der es sogar mit seinen Strike Boys bis auf das<br />

englische label Wall of Sound geschafft hat. Mit seiner Band Wrongkong spielt er<br />

jetzt Punk-Funk-Drive, der an new Yorker Bands wie Rapture oder lcD Soundsystem<br />

erinnert. Aber auch Disco-Pop der Marke Moloko ist ihnen nicht fremd. (tm)<br />

Win Win! Das P verlost 3 x 2 Gästelisteplätze. E-Mail mit Betreff „Schlafzimmerdisko“<br />

bis 10. März an redaktion@p-verlag.de.<br />

Ort noch geheim / Di, 13.03. / 20 Uhr / kein Eintritt, Spende erwünscht<br />

Thomas Meinecke (München) liest & doziert POP, PUNK & POETRY<br />

Pflicht und Vergnügen zugleich für alle, die einem der interessantesten literaten<br />

(Suhrkamp), einem der wagemutigsten Musiker (F.S.K.), einem der besten Radio-<br />

Moderatoren (BR 2), einem der umfassendsten Kultur-theoretiker lauschen möchten.<br />

Im Kontext der „Schlachtpunk“-Ausstellung liest und doziert der grandiose<br />

thomas Meinecke über „Punk, Pop, Poetry“ – mit hintersinnigem Witz, sprachlicher<br />

Brillanz und offenherzigem charme. Ganz besondere Empfehlung! Und an den<br />

Plattentellern: der unvergleichliche DJ chromo. (tm)<br />

Klingt wie: F.S.K., Zündfunk, Klaus Walter, Greil Marcus, David toop, chuck D,<br />

Rainald Goetz<br />

Kunsthalle (Steubenplatz 1) / Do, 15.03. / 19.30 Uhr / 9 Euro


<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

AMtlIch_P 07<br />

„Leises Konzert“ mit Mute Swimmer (Berlin/Brighton) ExPERIMENTELLER FOLK<br />

hinter h Mute Swimmer steht an diesem Abend im Kulturraum „Zucker“ – wie schon<br />

im Oktober 2011, als er die „Gute Stube“ im hoffart theater füllte – der Brite Guy<br />

Dale, Songwriter und visueller Künstler. Ein Mann, eine Gitarre, ein Raum – die mei<br />

sten seiner texte handeln davon, genau da zu sein, wo er gerade ist. Sein Ruf als<br />

fesselnder live-Performer kommt nicht von ungefähr: Mal ungezügelt laut, mal mit<br />

melancholischen Spoken Words Words und auch auch mal mit mit der Gitarre quer durchs durchs Publikum<br />

zieht er selbiges selbiges in seinen Bann. (jp (jp + ct)<br />

Klingt wie: „talking „ heads trashing nick cave’s wendy house in a Samuel Beckett<br />

production“ (credit: ( tom Marsh)<br />

zucker z (Liebigstraße 66) / Fr, 16.03. / 20 Uhr / Eintritt frei (Spende erwünscht)<br />

„Topshake“ mit Markus K. und Weige<br />

FUNK & SOUL<br />

Schöne Scheiben, schöne Reihe: Bei den tanzpartys von topshake machen sich auch<br />

die harten Jungs ganz weich in den hüften. Und es gibt diese großartigen Momente,<br />

wenn Du beim tanzen in die Runde schaust und jeder hat dieses glückselige Grinsen<br />

im Gesicht. So war’s zumin<strong>des</strong>t beim letzten Mal, als Markus K. und Weige im „Sumpf“<br />

ihre feinen Funk- und Soul-Platten ausgepackt haben. Keine top tens, sondern unbekannte,<br />

seltene nummern aus den Sechzigern und Siebzigern. Alles Original 45er<br />

Vinyl. Und dazu gibt’s ein nordisches Bier vom Fass. Groovy, Baby. (pb)<br />

Sumpf (Kasinostraße 105) / Sa, 17.03. / 22 Uhr / 3 Euro<br />

LEE FIELDS & THE ExPRESSIONS (USA) RAUER VINTAGE-SOUL<br />

Es gibt seit einigen Jahren ein großartiges Revival <strong>des</strong> Retro- oder Vintage-Soul.<br />

Besonders das new Yorker Daptone Records (Sharon Jones) hat sich darum verdient<br />

gemacht. Andere labels wie truth & Soul mit lee Fields folgten. Fields ist ein Soul-<br />

Urgestein und kann auf 43 Jahre Karriere und zig Alben zurückblicken. Er steht für<br />

den Soul alter Schule, also die rauere Variante. Mit der Band the Expressions hat er<br />

Musiker der Dap-Kings, der Budos Band und dem Antibalas Afrobeat Orchestra um<br />

sich geschart. Ein Muss für alle James-Brown-Fans! (tm)<br />

Win Win! Das P verlost 3 x 2 Gästelisteplätze. Alles Weitere wenige tage vor dem<br />

Konzert auf www.facebook.com/pmagazin.<br />

Centralstation (Halle) / Mi, 21.03. / 20.30 Uhr / 27,50 Euro<br />

Hysterese (Tübingen) PUNKROCK UNKROCK<br />

hysterese spielen sehr melodischen, fast schon poppigen Punkrock, der trotzdem<br />

schwer nach vorne geht und dabei einen ausgeprägten hang zur Dramatik und<br />

Melancholie hat. Der zweistimmige, männliche /weibliche Gesang bringt zusätzlich<br />

Abwechslung. Waren kürzlich erst mit Sniffing Glue auf tour und haben mehr als<br />

überzeugt. Die Band hat livequalitäten! Zusätzlich wird noch min<strong>des</strong>tens eine<br />

weitere Band aufspielen, welche schnellstmöglich vom Veranstalter Starwhore<br />

bekannt gegeben wird. (gs)<br />

Klingt wie: Wipers, terrible Feelings oder Masshysteri<br />

Bessunger Knabenschule (Keller) / Fr, 23.03. / 22 Uhr / 6 Euro<br />

Alle Alle Fotos der <strong>Favoriten</strong>: Veranstalter


P 08_AMtlIch<br />

<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

Kunstobjekt 12 SCHÖNE DINGE<br />

Zum zwölften Mal, für liebhaber schöner Dinge: Die kleine Messe „Kunstobjekt“<br />

ist wieder Mal zu Gast im großen Saal der Orangerie. Kunsthandwerker aus ganz<br />

Deutschland zeigen und verkaufen ihre Werke. Es gibt Schmuck und Mode aus<br />

neuen Materialien, Unikate und Kleinserien aus holz, Glas, Metall und Keramik, die<br />

zum Staunen und Entdecken einladen. Wer sich für außergewöhnliches Kunsthandwerk<br />

interessiert, ist hier richtig! (jb)<br />

Orangerie / Sa, 24.03., 14 bis 19 Uhr + So, 25.03., 11 bis 18 Uhr / Eintritt frei<br />

Indieclub mit DJ Kai JUBILäUMSEDITION<br />

Es gibt Institutionen, an denen sollte man nicht rütteln, sonst bricht die ganze<br />

Statik zusammen. DJ Kai ist so eine: Seit Mitte der 1990er als DJ in der „Krone“<br />

aktiv, feiert sein Indieclub jetzt zehnjähriges Bestehen – neuerdings in der Rocky<br />

Bar. Indie ist bei ihm meist die etwas geradlinigere Variante, aber für eine ausgelassene<br />

Jubiläumssause genau das Richtige. Es reicht schon, dass der Bauverein<br />

an der Statik der „Krone“ rütteln will. Also honoriert diese Institution in Scharen<br />

und bringt den Kai und Euch zum Wackeln. (tm)<br />

Klingt wie: IndieBritpopElectroDancePunkRock<br />

Goldene Krone (Rocky Bar) / Sa, 24.03. / 22 Uhr / 3 Euro<br />

IDC presents: DJ Suspect (Paris) BREAKSPLOITATION<br />

Die Darmstädter IDc-crew beweist mit dem Pariser DJ Suspect ein absolutes<br />

händchen in Sachen Booking. Der international geachtete DJ Suspect mixt hiphop,<br />

Funk, Breakbeat, Afrobeat und Jazz so galant wie einst in den tagen der Old<br />

School. Mit Afrika Bambaataa und Pete Rock teilte er die Plattenteller, Brand<br />

nubian und MainSource sind Gast auf seiner cD „the funk league“. nix Gangster-<br />

Style, nix ultrafette Bässe, hier wird gestyled und gebreakt zwischen Isaac hayes,<br />

native tongue und Stone throw. Das groovt wie hölle. (tm)<br />

Klingt wie: Jurassic 5, A tribe called Quest, De la Soul, DJ Format, Peanut Butter<br />

Wolf, DJ Shadow<br />

Schlosskeller / Sa, 24.03. / 22 Uhr / 5 Euro<br />

Rex-Film-Gespräch: „Die Alte Frau“ VORFüHRUNG, LESUNG UND GESPRäCH<br />

„In einer Zeit, in der die Veröffentlichung eines Gedichts den tod bedeuten kann,<br />

plant der Schriftsteller Daniil, einen subversiven Roman zu schreiben. Als er sich,<br />

entgegen den Warnungen seines Schriftstellerfreun<strong>des</strong> Sakerdon an die Arbeit<br />

macht, bekommt er Besuch von einer seltsamen, alten Frau. Ihr plötzlicher tod<br />

macht Daniil fortan das leben schwer. Und die Obrigkeit ist ihm dicht auf den<br />

Fersen ...“ Mehr erzählt Euch im „Rex-Film-Gespräch“ der Darmstädter Drehbuchautor<br />

Axel Röthemeyer („Kulturhäppchen“, Darmverlag) ... (ct)<br />

Rex-Kino (Grafenstraße 18-20) / Mo, 26.03. / 20.30 Uhr / 6,40 bzw. 6,90 Euro


<strong>Favoriten</strong> <strong>des</strong> <strong>Monats</strong><br />

Bartmes feat. Fola Dada (Heidelberg) GROOVE-JAzz<br />

P-remiere: „Russendisko“ KINO MIT SCHUSS!<br />

AMtlIch_P 09<br />

club-Jazz kann – wie leider zu oft – aalglatt-schmierig klingen. Er kann aber auch<br />

richtig inspiriert neuere und ältere Facetten der Jazz-historie fusionieren, in ein<br />

überraschend gelungenes Groove-Gewand packen, eine wirkliche grandiose<br />

Sängerin (Fola Dada) einbetten und dabei einen sehr eigenen charme entwickeln:<br />

Bartmes. Das Projekt <strong>des</strong> gleichnamigen Jazz-Organisten spielte zu Recht auf<br />

dem Enjoy-Festival in heidelberg. Jazzpodium urteilt: „Seine schnörkellosen, vielschichtigen<br />

und eigenwilligen Ideen heben sich wohltuend vom Mainstreambrei ab.“<br />

D’accord. (tm)<br />

Klingt wie: herbie hancock, Bugge Wesseltoft, henrik Schwarz, Ben Webster,<br />

nils Petter Molvaer<br />

Centralstation (Saal) / Di, 27.03. / 20 Uhr / Ak 17 Euro<br />

Die Berlinale is’ schuld! Deshalb diesen Monat keine P-review, sondern nur eine<br />

P-remiere ... Die Filmverleiher waren für Absprachen nicht erreichbar, weil lieber in<br />

Berlin (arbeiten und) feiern. So wie Wladimir Kaminer im Sommer 1990, als er nach<br />

Deutschland kam, sein Glück suchte, die „Russendisko“ erfand und zu einem<br />

lebendigen Stück Popkultur wurde. Die Romanverfilmung mit Matthias Schweighöfer<br />

und Friedrich Mücke in den hauptrollen kommt nun ins Kino – und für Euch, liebe<br />

P-leser, gibt’s am P-remierenabend an der Kinokasse nicht nur einen ermäßigten<br />

Eintrittspreis, sondern auch noch ’nen Wodka für umme! (ct)<br />

Darmstädter Kinos / Do, 29.03. / 20 Uhr / 5 Euro (statt regulären 7,90 Euro<br />

– exklusiv mit diesem <strong>Favoriten</strong>-Coupon, gültig für eine Person)<br />

The Vision Bleak (Bayern), Helrunar (Münster), Agrypnie (GG) HäRTEFALL<br />

Ein wahrhaftig düsterer heidenspaß: Zusammen mit Agrypnie als Vorband werden<br />

the Vision Bleak und helrunar den Steinbruch einreißen, so dass Euch die humpen<br />

vom Stehtisch fallen. tiefgestimmte Bässe, finsterer Grunzgesang und fetzende<br />

Gitarrenriffs stehen auf dem hauptprogramm. Die Mischung aus Gothic- und Doom-<br />

Metal (the Vision Bleak) in Verbindung mit dem Pagan-Black-Metal (helrunar) lässt<br />

einem wohlig die trommelfelle vibrieren. Und auch wenn Agrypie nur als Vorband<br />

auftreten, hätten sie die Qualität, mit in der headline <strong>des</strong> ganzen Spektakels zu<br />

rocken. (fb)<br />

Steinbruch Theater (Odenwaldstraße 26, Mühltal) / Fr, 30.03. / 20 Uhr / 20 Euro<br />

8. Weitsicht Festival + Fachmessen „FARO“ und „Multimediale“ VISIONEN<br />

Bereits zum 8. Mal findet das Multi-Media-Festival „Weitsicht“, bei dem (Fern-)<br />

Reise- und Fotoliebhabern gewiss das herz aufgeht, in Darmstadt statt. Mehr als<br />

100 Aussteller rund um die themen Fotografie, Abenteuer, Reisen und Outdoor<br />

werden erwartet. Besonderes Augenmerk gilt diesmal den nationalparks der Erde.<br />

neben acht Multivisionsshows – unter anderem über die Mongolei, den Mekong und<br />

Island – gibt es die „Multimediale“, eine Messe für Foto, Video und Multimedia. Wer<br />

noch den ein oder anderen handgriff an seiner Kamera entdecken möchte, kann an<br />

Seminaren und Workshops teilnehmen. (lz + ct)<br />

Darmstadtium / Sa, 31.03., + So, 01.04. / jeweils ab 10 Uhr / Eintritt zur Fachmesse<br />

frei; Multivisionsshows: Tageskasse je 15 bis 17 Euro, Seminare + Workshops:<br />

je 15 Euro, Anmeldung unter: www.weitsicht-darmstadt.de<br />

Alle Fotos der <strong>Favoriten</strong>: Veranstalter


P 10_ AnSEhnlIch<br />

Suche und finde!<br />

Schöner Leben im Lebensraum<br />

Was, bitte schön, ist das? Geometrisch betrachtet eine Pyramide, wenn auch ein wenig spitzer und etwas<br />

kleiner als die der ägypter.<br />

hinsichtlich eines möglichen Sinns und Zwecks <strong>des</strong> Objektes ergeben sich zwei Möglichkeiten. Einmal spricht<br />

der Auffindungsort mitten in der Darmstädter Fußgängerzone dafür, dass es sich um ein aussortiertes Stück<br />

ladeneinrichtung handelt. In diesem Fall ist es als Sperrmüll zu bezeichnen. Gegen diese Vermutung spricht,<br />

dass zumin<strong>des</strong>t der Autor dieser Rubrik noch keine ähnlich geformte ladeneinrichtung gesehen hat – und dass<br />

diese Erklärung reichlich langweilig erscheint. Spannender klingt da die Deutung als Street-Art-Installation im<br />

öffentlichen Raum. In diesem Fall muss der Künstler einen gewissen Aufwand auf sich genommen haben. neben<br />

der Anfertigung muss das Objekt auch an den Ort transportiert worden sein. Egal, welchen der beiden Ansätze<br />

der leser bevorzugt: Die Darmstädter Stadtreinigung hat das Objekt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits am<br />

Morgen, nachdem dieses Foto entstanden ist, der hiesigen Müllverbrennungsanlage zugeführt. Schade eigentlich.<br />

text + Foto: Paul Gruen


© Koch & Brune Friedensplatz GmBh | Bild: onlY | laYout: alexiadis<br />

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24 Uhr: 2. + 3. 3. 2012<br />

Mo-Sa: 10-19 Uhr / rheinStr. 1 / www.gegenüber.coM


P 12_gesellschaftlich<br />

Ein P für alle!<br />

Gegen Armut und soziale Ausgrenzung in Darmstadt<br />

Es ist so weit! Vom<br />

29. Februar bis zum<br />

7. März wird das P<br />

zur Straßenzeitung:<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit dem Scentral,<br />

der Drogenhilfe-<br />

Einrichtung <strong>des</strong><br />

Diakonischen Werks<br />

Darmstadt-Dieburg,<br />

hat das P hilfsbedürftige Menschen eingeladen, eine<br />

Woche lang als „P-ostbote“ zu arbeiten und das P<br />

zu verkaufen. Gegen einen Spendenbetrag von 1,50<br />

Euro (gerne auch mehr!) bekommt Ihr bei ihnen nicht<br />

nur das aktuelle P, sondern auch den brandneuen<br />

P-Sampler Vol. 2, der in den sonst an den gewohnten<br />

Stellen ausliegenden Gratis-Heften fehlt. Als Lohn ihrer<br />

Arbeit dürfen die P-ostboten den gesamten Erlös<br />

behalten. Mit blauen P-Rucksäcken und orangenen<br />

Fähnchen ausgestattet sind sie an diesen acht Tagen<br />

zwischen 11 und 17 Uhr in Darmstadts Innenstadt<br />

unterwegs. Durch das Streetworking-Projekt will das<br />

P mit Eurer Hilfe einen Beitrag gegen Armut und soziale<br />

Ausgrenzung leisten.<br />

ein Blick hinter die Kulissen:<br />

Die P-ostboten<br />

als wir an einem klirrend kalten februarmorgen vor<br />

dem weißen Bus der streetworker am luisenplatz<br />

unsere P-ostboten zum ersten Mal kennenlernen,<br />

treffen wir auf viel positive Resonanz – und auf ganz<br />

unterschiedliche charaktere. „ich bin euer Mann!“, ruft<br />

eine frau uns mit kräftigem schulterklopfen zu und<br />

erzählt, sie habe schon andere Zeitungen verkauft. ein<br />

heft über Kultur und sogar mit cD, das fände sie aber<br />

besonders gut. ein herr mit langem haar und gutem<br />

geschäftssinn verkündet: „Das ist meine Möglichkeit,<br />

mal ein bisschen Kohle zu schnappen!“ – und schlägt<br />

sogleich die verschiedensten Wege vor, größtmögliche<br />

gewinne zu erzielen. auch eine ganz junge frau, die<br />

obdachlos ist und gerade mit dem entzug kämpft,<br />

schafft es trotz allem, sich zu motivieren: „Na klar,<br />

mach ich das. ist doch viel besser, das zu machen, als<br />

draußen rumzuhängen und nichts zu tun.“ Wochen zuvor<br />

hatten Dietmar lange, Bereichsleiter <strong>des</strong> scentral,<br />

und Ute schnur von der abteilung streetwork ihren<br />

Klienten vom P-rojekt erzählt und schließlich unsere<br />

P-ostboten gefunden. auch Dietmar lange meint: „ich<br />

habe unisono von fast allen gehört, dass sie die idee<br />

gut finden.“<br />

Die P-rojektpartner<br />

Die Räumlichkeiten <strong>des</strong> scentral liegen in einem<br />

verwinkelten alten haus direkt am herrngarten. Über<br />

einen einladenden hof mit Raucherlounge gelangt<br />

man in den „Kontaktladen“, eine art café. Jeder kann<br />

dort mit seinen suchtproblemen vorbeikommen, aber<br />

auch ohne ein bestimmtes Ziel und ohne termin. er<br />

wird in allem unterstützt, bei dem er hilfe braucht.<br />

im fachjargon nennt sich das ein „niedrigschwelliges<br />

angebot“. lange übersetzt: „Das heißt, dass wir das<br />

akzeptieren, was die leute wollen. Das kann in der<br />

tat sein, dass wir einfach nur noch ihre situation<br />

erträglicher machen – oder im günstigsten fall, dass<br />

jemand hochmotiviert kommt und sagt: ’Mir reicht’s<br />

jetzt. ich will eine therapie machen, könnt ihr mir beim<br />

ausstieg helfen?’ “ Das spektrum der hilfeleistungen<br />

ist groß: sowohl eine Dusche und saubere Kleidung<br />

aus der Kleiderkammer kann man hier bekommen als<br />

auch tatkräftige Unterstützung in jeglichem Umgang<br />

mit Behörden. „Man kann sagen, es ist ein großer teil<br />

unserer arbeit, mit bürokratischen Begebenheiten zu


kämpfen, Brückenbauer zu sein, um für den Klienten<br />

etwas zu erreichen“, seufzt Ute Schnur. Als Streetworkerin<br />

ist sie mit ihren Kollegen in der verbleibenden<br />

Zeit mit dem Scentral-Bus unterwegs, verteilt zum<br />

Beispiel kostenlos heißgetränke und Gebäckstücke<br />

am luisenplatz oder versorgt den Straßenstrich in der<br />

Bismarckstraße/Kirschenallee. Als Samaritereinsatz<br />

sieht sie das jedoch nicht, sie beschreibt ihre Arbeit<br />

abgeklärt realistisch: „Wenn ich es mal ganz sachlich<br />

und unromantisch nenne, ist es eine Form der Armutsverwaltung,<br />

der Elendsverwaltung – das ist nicht<br />

schön, aber so etwas ist es. Wir lösen ja nicht die Armut<br />

oder das Elend auf.“<br />

Armut in Darmstadt<br />

Es sind natürlich nicht nur suchtkranke Menschen, die<br />

unter Armut und sozialer Ausgrenzung leiden. Auch<br />

alte Menschen, Kinder aus sozial schwachen Familien<br />

oder Menschen mit Migrationshintergrund sind immer<br />

häufiger betroffen. Doch was bedeutet Armut?<br />

Das Statistische Bun<strong>des</strong>amt definierte zuletzt 2008<br />

die Armutsgrenzen. Für alleinstehende Personen gilt<br />

somit: Wer monatlich weniger als 930 Euro zur Verfügung<br />

hat, ist arm. Es sind jedoch nicht nur finanziellmaterielle<br />

Faktoren, die in den Zustand von Armut mit<br />

hineinspielen. Soziale Isolation und Einsamkeit sind<br />

neben Wohnungslosigkeit und Sucht weitere wichtige<br />

Faktoren.<br />

„Armut ist ein Begriff, den man individuell sehr unterschiedlich<br />

definieren muss“, gibt auch Dietmar lange zu<br />

bedenken. Außerdem hat er beobachtet, dass die Armut<br />

auch in Darmstadt zunimmt: „Wir haben da mit der tafel<br />

ein Barometer; die haben steigende Zahlen“. Und Ute<br />

Schnur fügt hinzu: „Das kam mit dem Euro und hartz IV.“<br />

Im Grunde sei Darmstadt aber keine hochdramatische<br />

Gegend. Die Versorgungslage sei sehr gut, da sind sich<br />

beide einig. Es gäbe ein gut ausgebautes hilfesystem<br />

und auch die Kürzungen und Einsparungen seien noch<br />

zu verkraften. Es gibt ausreichend Schlafplätze für Ob-<br />

GESEllSchAFtlIch_P 13<br />

dachlose, obwohl manch ein Betroffener es nicht aushält,<br />

mit bis zu drei im ungünstigsten Fall stark alkoholisierten,<br />

fremden Zimmergenossen zu übernachten, und<br />

<strong>des</strong>halb dann doch auf der Straße schläft.<br />

Eine erfreuliche Entwicklung ist auf einer anderen<br />

Ebene auszumachen: „Wir haben es hier in Darmstadt<br />

mittlerweile geschafft, dass sich die Politik klar zum<br />

thema äußert und sagt, dass diese leute [Anm. d. Red:<br />

obdachlose Menschen] teil unserer Gesellschaft sind<br />

und eine Daseinsberechtigung haben, auch am luisenplatz,<br />

wo man sie sieht, auch wenn sie optisch oder<br />

sonstwie stören. Knackige Sprüche wie ’Man muss mal<br />

mit dem eisernen Besen über den luisenplatz gehen’<br />

liegen zehn Jahre zurück“, meint lange.<br />

Obwohl die lage insgesamt noch nicht brenzlig sei,<br />

gibt es an vielen Stellen Verbesserungsbedarf. Zum<br />

Beispiel wird durch personelle Einsparungen die Bürokratie<br />

immer schwerfälliger: „Wir haben leute betreut,<br />

die sechs Wochen keine Grundsicherung bekamen,<br />

weil es selbst uns nicht möglich war, den zuständigen<br />

Sachbearbeiter zu erreichen. Also das ist sehr schwierig“,<br />

gibt lange zu. Und er nennt ein weiteres Problem:<br />

„Meiner Meinung nach müsste es für einen relativ<br />

großen teil unserer Klienten tagesstrukturierende<br />

Maßnahmen geben, die im Beschäftigungsbereich<br />

liegen, und da bricht im Moment ganz viel weg. Das ist<br />

verheerend.“ Die Erfahrung zeige: Beschäftigungsprogramme<br />

sind wichtig, um Menschen in ihrem Selbstwertgefühl,<br />

auf ihrem Weg aus der Isolation heraus<br />

und bei ihren Schritten zurück in eine mögliche berufliche<br />

Zukunft zu unterstützen.


P 14_GESEllSchAFtlIch<br />

P-rojekt Streetworking<br />

Auch das P-Streetworking-Projekt fußt auf verwandte<br />

Gedanken. Für eine Woche sollen die teilnehmer einen<br />

Job als P-ostbote haben – eine klar umrissene tätigkeit.<br />

Es ist ein Ziel, ihnen das Gefühl <strong>des</strong> Ausgegrenztseins<br />

in dieser Zeit ein Stück weit zu nehmen, indem<br />

andere auf sie zugehen, um ein P zu kaufen. Mithilfe<br />

dieser Erfahrung und dem finanziellen Zubrot möchten<br />

wir gegen die Armutsfaktoren Mittellosigkeit und<br />

Isolation wirken. Wir hoffen, dass die P-ostboten nicht<br />

nur etwas Geld dazugewinnen, sondern auch Spaß,<br />

Erfolg und nette Kontakte beim Verkaufen <strong>des</strong> März-<br />

Ps haben. Ein Wunsch ist, dass sie ein gutes Gefühl<br />

mitnehmen durch die positive Erfahrung, dass es lohnt,<br />

sich für etwas zu motivieren, und sie sich auf dieser<br />

Grundlage immer besser selbst helfen werden können.<br />

Je mehr von Euch ihr P bei den P-ostboten kaufen, <strong>des</strong>to<br />

besser wird es klappen.<br />

Alle für alle<br />

Jeder Einzelne hat viele Möglichkeiten, Darmstadt<br />

immer mehr zu einem Ort zu machen, in dem Armut<br />

und soziale Ausgrenzung keine chance haben. Es<br />

fängt bei Kleinigkeiten an, wie einem höflichen Umgang<br />

mit Bedürftigen im Innenstadtgebiet. Ute Schnur<br />

bestätigt: „Verständnis in der Öffentlichkeit ist ganz<br />

wichtig.“ Wer richtig aktiv werden möchte, hat die<br />

verschiedensten Möglichkeiten: Vom Großprojekt, in<br />

gemeinnütziger Initiative Jobs und Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

für Betroffene zu schaffen oder eine<br />

Obdachlosenzeitung zu gründen, über gelegentliche<br />

ehrenamtliche Dienste. Die Darmstädter tafel zum<br />

Beispiel empfängt stets freudig freiwillige helfer<br />

(Kontakt und Infos unter www.darmstädtertafel.de).<br />

Auch im Kleinen kann man Gutes tun: Ausgemistete<br />

Klamotten können in der Kleiderkammer <strong>des</strong> Scentral<br />

in der Bismarckstraße 3 (direkt am herrngarten)<br />

abgeben werden, wo sie dann auch garantiert bei<br />

hilfsbedürftigen Menschen landen. Auch gespendete<br />

haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Fernseher<br />

vermitteln Dietmar lange und sein Scentral-team<br />

gern an Personen weiter, die sich solche luxus-Geräte<br />

sonst vom Mund absparen müssten.<br />

Es gibt viele Wege seinen Beitrag zu leisten. Das März-<br />

P auf der Straße zu kaufen, ist ein erster Schritt.<br />

text: tabea Köbler | Gestaltung + Illustrationen: hans-Jörg Brehm<br />

Streetworking P<br />

Was: P-Sonderausgabe März 2012 als<br />

Straßen zeitung (exklusiv mit Sampler!)<br />

Wann: 29. Februar bis 7. März, Mo bis Sa,<br />

vorrangig zwischen 11 und 17 Uhr<br />

Wo: in Darmstadts Innenstadt (siehe Karte links)<br />

Wie viel: 1,50 Euro Spendenbeitrag<br />

1 Luisenplatz vor der Post<br />

2 Luisenplatz vor dem<br />

Luisencenter<br />

3 Marktplatz/ Haltestelle<br />

„Schloss“<br />

4 Weißer Turm<br />

5 Luisencenter Ausgang<br />

Schuchardstraße<br />

6 Wilhelminenstraße/<br />

Elisabethenstraße<br />

7 Ludwigsplatz/<br />

Elisabethenstraße<br />

8 Ludwigsplatz/<br />

Ernst-Ludwigstraße<br />

9 Karolinenplatz „Karo5“<br />

Um es Euch leichter zu machen<br />

die P-ostboten zu finden, haben<br />

wir eine kleine Innenstadt-Karte<br />

(siehe links auf der Rückseite<br />

<strong>des</strong> Rucksacks) entworfen, auf<br />

der Ihr die Bereiche überblicken<br />

könnt, in denen das P mit Sampler<br />

Vol. 2 verkauft wird.


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Schau zum Test vorbei.<br />

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P 16_GESEllSchAFtlIch<br />

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Wohnungslos in Darmstadt<br />

Ursachen, Beratung, zufluchtsorte – und ein Film darüber<br />

Lange zeit hatte es danach ausgesehen, als würde<br />

der Winter in diesem Jahr ausfallen. Ende Januar kam<br />

er dann schließlich doch noch – und wie! In Osteuropa<br />

gab es bereits in der ersten Woche mehrere hundert<br />

Kältetote. Und bei uns? Wohin wenden sich in Darmstadt<br />

diejenigen Menschen, die ohne eigene Wohnung<br />

sind und keine Möglichkeit haben, bei Freunden oder<br />

Verwandten unterzukommen? Wie stellt sich hier<br />

überhaupt die Situation für Wohnungslose dar?<br />

Das Eine gleich mal vorweg: In Darmstadt ist niemand<br />

gezwungen, auf der Straße zu schlafen. Das Recht<br />

auf Wohnung ist im Grundgesetz festgeschrieben<br />

und die Kommunen sind verpflichtet, Unterkünfte für<br />

wohnungslose Menschen bereitzustellen. In Darmstadt<br />

wird dem nachgekommen, auch wenn die existierenden<br />

Einrichtungen vor allem bei extremen Kälteeinbrüchen<br />

mitunter an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.<br />

Verschiedene träger stellen Schlafmöglichkeiten,<br />

sanitäre Einrichtungen und Weiteres für Wohnungslose<br />

zur Verfügung – so beispielsweise das Wohn- und<br />

Übernachtungsheim <strong>des</strong> Diakonischen Werks im Zweifalltorweg<br />

oder das Frauenübergangswohnheim in der<br />

Otto-Röhm-Straße.<br />

Niemand wird weggeschickt<br />

Malvina Schunk studiert Soziale Arbeit an der Evangelischen<br />

hochschule Darmstadt. nebenbei arbeitet<br />

die 24-Jährige in der Zentrale <strong>des</strong> Wohn- und Über-<br />

nachtungsheims. Sie erzählt, dass dort im Zuge <strong>des</strong><br />

Kälteeinbruchs im Januar die im Winter ohnehin etwas<br />

höhere nachfrage nach einem Schlafplatz noch einmal<br />

gestiegen sei. „Aber auch wenn alle Betten belegt<br />

sind, wird niemand weggeschickt – es sei denn, die<br />

betreffende Person hat hausverbot“, erklärt Schunk.<br />

Bis 17 Uhr bestehe zudem die Möglichkeit, Bedürftige<br />

an andere Einrichtungen in der Umgebung weiterzuvermitteln.<br />

Wer später komme und ein volles haus<br />

vorfinde, müsse unter Umständen für eine nacht mit<br />

einem Platz im Wohnzimmer oder auch im Speisesaal<br />

vorliebnehmen.<br />

Auch in einer anderen Einrichtung <strong>des</strong> Diakonischen<br />

Werks in Darmstadt war Malvina Schunk in der Vergangenheit<br />

bereits tätig. Über einen Zeitraum von<br />

insgesamt acht Monaten absolvierte sie zwei Praktika<br />

in der teestube „Konkret“ im Johannesviertel. Bereits<br />

während ihres ersten Praktikums hatte die hobby-<br />

Filmemacherin eine 15-minütige Dokumentation über<br />

diese ambulante Beratungsstelle gedreht, der ein<br />

tagesaufenthaltsbereich für Menschen in Wohnungsnot<br />

angegliedert ist. Beim zweiten Mal stellte sie dann<br />

ein größeres Medienprojekt auf die Beine, in das sie<br />

Klienten der teestube mit einbezog. Drei von ihnen<br />

waren schließlich maßgeblich an der Erstellung <strong>des</strong><br />

fertigen Produkts beteiligt. „Vom Setting her sah es<br />

so aus, dass ich die Klienten eingearbeitet habe: Von


Storyboard über Sequenzen schreiben bis hin zu Kameraführung,<br />

Perspektiven und eben auch, wie man<br />

Interviews führt“, erläutert Schunk.<br />

Ein Film über Wohnungslosigkeit<br />

herausgekommen ist der 90-minütige Interview-Film<br />

„Perspektiven von oben und unten“, der sich intensiv<br />

mit dem thema Wohnungslosigkeit in Darmstadt<br />

auseinandersetzt. Es kommen Passanten in der Darmstädter<br />

Innenstadt zu Wort, Vertreter der einzelnen<br />

Parteien beziehen Stellung zu der Problematik. Der damalige<br />

Sozialdezernent und heutige Oberbürgermeister<br />

Jochen Partsch, Mitarbeiter <strong>des</strong> Amts für Soziales und<br />

Prävention und der bereits erwähnten sozialen Einrichtungen<br />

sowie der Darmstädter Bahnhofsmission äußern<br />

sich zu Ursachen, Möglichkeiten der Prävention,<br />

Beratung und Unterbringung. Auf diese Weise entsteht<br />

ein umfassender Eindruck, der vor allem die Komplexität<br />

<strong>des</strong> themas verdeutlicht. So sind allein die Gründe<br />

dafür, dass Menschen von Wohnungslosigkeit bedroht<br />

sind oder tatsächlich wohnungslos werden, sehr<br />

vielschichtig: Arbeitslosigkeit, Schulden, Sucht oder<br />

Krankheit können dazu führen, dass die Miete irgendwann<br />

nicht mehr bezahlt werden kann. Jugendliche<br />

sind oftmals gezwungen, die elterliche Wohnung zu<br />

verlassen, weil sie die Situation zu hause nicht mehr<br />

ertragen oder rausgeschmissen werden.<br />

Der Film wurde erstmals im Juni 2011 im Darmstädter<br />

Rex-Kino gezeigt. Die Vorstellung war restlos<br />

ausverkauft. Einige Interessierte hätten sogar wieder<br />

weggeschickt werden müssen, erinnert sich Malvina<br />

Schunk. Die Aufführung war kein gewöhnliches Kino-<br />

GESEllSchAFtlIch_P 17<br />

Erlebnis: „Einige Zuschauer waren mit verschiedenen<br />

Aussagen der Interviewten nicht einverstanden. Es gab<br />

zahlreiche Zwischenrufe und lautstarke Einwände“, so<br />

Schunk. Eskaliert sei die Sache aber nicht.<br />

Derzeit sind keine weiteren Aufführungen <strong>des</strong> Films<br />

geplant. Die erste kleine Auflage an DVDs ist bereits<br />

vergriffen. Schunk versichert, dass bald eine zweite<br />

folgen wird. Der Film kann dann über die teestube<br />

„Konkret“ bezogen werden.<br />

text: Volker Müller | Illustration: hans-Jörg Brehm<br />

Perspektiven<br />

Der Film „Perspektiven von oben und unten –<br />

Wohnungslosigkeit in Darmstadt", bald wieder für<br />

7,50 Euro auf DVD erhältlich bei der Fachberatungsstelle<br />

teestube „Konkret“ in der Alicenstraße 29,<br />

telefon (06151) 151501.<br />

Anlaufstellen in Darmstadt:<br />

www.darmstadt.de/leben-in-darmstadt/sozialesund-gesellschaft/obdachlose/index.htm<br />

Öffentliche Wahrnehmung<br />

Ergebnis einer nicht repräsentativen Umfrage<br />

unter Passanten in der Darmstädter Innenstadt<br />

zum thema „Armut und Obdachlosigkeit“:<br />

„Macht mich sehr traurig“,<br />

„Ab und zu leg ich einen Euro rein“<br />

„Normal halt“<br />

„Lui“<br />

„Ich habe in dieser Richtung eine schlechte<br />

Erfahrung gemacht“<br />

„die sollen sich Arbeit suchen“<br />

„jeder Mensch hat Freunde“<br />

„Man könnte in der Suppenküche helfen“<br />

„Straßenzeitung kaufen“<br />

„der Staat kann was machen“<br />

„Im Vorfeld müsste mehr gemacht werden<br />

für diese Menschen“. (jb)


P 18_KlAnGlIch<br />

So iSt DarmStaDt& So bin ich<br />

Informatives und Hintergründiges zum P-Sampler Vol. 2<br />

Liebe P-Leser! Ein weiteres Mal hat sich das P-<br />

Sampler-Team überlegt, wie wir Euch eine Freude machen<br />

können. Nachdem der erste P-Sampler (jedem<br />

zweiten Heft) der Dezember-Ausgabe 2010 quasi<br />

als Weihnachtsgeschenk beilag, haben wir die CD<br />

diesmal nicht nur für die P-Leser produziert, sondern<br />

auch als Unterstützung für hilfsbedürftige Darmstädter.<br />

Wie im Artikel „Ein P für alle“ auf Seite 12 - 14<br />

detailliert beschrieben enthalten diesmal „nur“ 3.000<br />

(der 13.000) Exemplare dieser P-Ausgabe den P-<br />

Sampler Vol. 2. Diese ganz besonders hörenswerten<br />

Exemplare bekommt Ihr nur von unseren speziellen<br />

P-ostboten in der Innenstadt gegen eine Spende (von<br />

jeweils 1,50 Euro – gerne mehr!), die diese dann in<br />

voller Höhe behalten dürfen. Die anderen 10.000 kostenlosen<br />

Hefte liegen an den üblichen mehr als 400<br />

Stellen aus und sind auch, aber eben „nur“ äußerst<br />

lesenswert.<br />

Kommen wir <strong>des</strong>halb zur Frage, was diesmal drauf ist<br />

auf der cD! Der themenschwerpunkt ist wie beim er-<br />

sten P-Sampler wieder lokal gelagert. Allerdings haben<br />

wir diesmal nicht nach coverversionen oder Kollaborationen<br />

von und zwischen Musikschaffenden Darmstadts<br />

gefahndet, sondern dazu aufgerufen, sich in Songs,<br />

tracks und Soundcollagen mit dem eigenen Verhältnis<br />

zu unserer Kleinmetropole zu beschäftigen. Dass dies<br />

hier und da zu ausufernden lokalen lobeshymnen führen<br />

würde, war abzusehen, wurde aber billigend in Kauf<br />

genommen, denn schließlich wusste bereits Fred hill’s<br />

„Schwarz-Weiße negerkapelle“, dass es in Darmstadt<br />

prima, ja gar „besser wie in china“ ist!<br />

Aber keine Angst, es finden sich – wie von einem<br />

Stadtkulturmagazin zu erwarten – auch jede Menge<br />

kritische, skurrile, denkwürdige, persönliche, trinkfeste<br />

und exklusive Blicke auf das Stadtleben. Oder wusstest<br />

Ihr, dass es zu den Vorzügen Darmstadts gehört,<br />

dass hier Blumen und lauch bestens gedeihen? Wenn<br />

es Euch also in Berlin nicht gefällt, Euch Sri lanka zu<br />

aggressiv ist oder Ihr gern den Genitiv benutzt, haut die<br />

Scheibe rein und kommt nach Darmstadt!<br />

01 THE THE THE DURAN DURAN DURAN DURAN SEPTETT FEAT. THEO WILDBAHN<br />

„hot spot - hot hit“ 0:48<br />

Wobei wir schon beim thema sind. Falls Ihr ab und zu in Gefahr seid, zu vergessen,<br />

was an Darmstadt denn so toll ist, müsst Ihr Euch einfach diese vom fast<br />

vergessenen Glorian holtzweyhg unter falschem namen komponierte knappe<br />

Minute reinziehen. Dann fällt’s Euch wieder ein. Und seid Ihr eigentlich schon<br />

mal Glorians mobiler 12-Volt-Disko in Darmstadts Kaschemmen begegnet?<br />

02 CESSENARO AND THE NOBODIES „Endstation Darmstadt“ 3:12<br />

Die achtköpfige Synthie-Rockband wurde 2004 gegründet, schaffte es aber<br />

nie über den Status <strong>des</strong> Geheimtipps hinaus. Die strikte Verweigerungshaltung<br />

und Drogenexzesse der Bandmitglieder erschwerten die Zusammenarbeit mit<br />

Businesspartnern und führten 2009 zur Bandauflösung. Sänger und Bandguru<br />

cessenaro: „Entstanden in geistiger Abenddämmerung, thematisiert ’Endstation<br />

Darmstadt’ die Ambivalenz <strong>des</strong> terminus ’heimat’, der auf lokaler Ebene oftmals<br />

säuseliger Verschwurbelungs-Poesie ausgesetzt ist. Die Ambivalenz lässt sich<br />

auf Grundlage <strong>des</strong> semantischen Differentials begreifbar machen. Auf der Metaebene<br />

behandelt der Song zudem existentielle Menschheitsfragen: Wo kommen<br />

wir her? Wollen wir woanders hin? Wer sind Ich überhaupt?“ hier sind eindeutig<br />

immer noch Drogen im Spiel.<br />

03 TOSH TAYLOR FEAT. KRISO „Darmstadt One Love“ 3:15<br />

hiphop aus Darmstadt – es sollte sich rumgesprochen haben, dass es noch ein<br />

paar Vertreter gibt, die die Fahne dieser Zunft hoch halten. Zu ihnen zählen zum<br />

einen Kriso, welcher schon seit den 1990ern als Mc aktiv in der Szene mitwirkt,<br />

und zum anderen der IDc-DJ und Produzent tosh taylor. Zusammen huldigen sie


KlAnGlIch_ P 19<br />

Darmstadt auf ihre eigene Weise mit Samples, cutz und Raps – und repräsentieren<br />

mit ihrem Song, in dem unter anderem der „Krone-Döner“, Pfungstädter Bier und die<br />

Abwesenheit von Rumstressern und Flüssen wichtige Rollen spielen, die liebe zu<br />

einer kleinen kleinen Großstadt.<br />

04 BRANKO SLAVA SUPERBAND „Heinertown“ 4:25<br />

Und nicht nur Einheimische, sondern auch unsere Freunde aus Vodice, Slowenien,<br />

zollen Südhessen tribut: „When financial crises hit the slovenian market,<br />

sausage prices exploded and made it impossible to live in our country any<br />

longer. So we saddled our donkey, put all our stuff (Mama and Vodka) on the<br />

carriage and rode into the sunset. We came across your town after five weeks<br />

of travelling. Our loyal friend Zlatko the Donkey got very sick and unfortunately<br />

he couldn’t be with us any longer. this was very sad but solved our sausage problem<br />

immediately and so we saddled down again. With enough sausage and potato<br />

juice for all of us we’re gonna party big time tonight and sing heinersongs<br />

with you side by side! na zdravje, bratje in sestre!!!”<br />

05 LäS VEGäS „Nein, nein, nein“ 2:24<br />

Bands sind laut Arne, dem Sänger von läs Vegäs, wie Fußballer: „Es gibt Superstars,<br />

Arbeiter und selbstverliebte Künstler. Würde man für läs Vegäs ein Pendant<br />

im Reich der Kicker suchen, wäre der legendäre Abwehrrecke Uli Borowka<br />

passend. nie einer der ganz großen namen, hat er sich über die Jahre mit seiner<br />

leidenschaft für das Spiel und seiner frechen Schnauze viel Respekt verdient.<br />

Als Fußballer ist er nie mit einem sauberen trikot nach hause gegangen.“ laut,<br />

direkt und mit viel Kämpferherz – das gilt auch für läs Vegäs. Seit 1998 beackert<br />

die Bänd, wenngleich damals noch ohne Ä-Pünktchen, die Bühnen. Poppiger<br />

Punkrock mit nicht immer bierernsten texten. Ihr Sampler-Beitrag „nein,<br />

nein, nein“ ist der passende Soundtrack, um sich gegen ein hotel neben der<br />

„Krone“ zu wehren.<br />

06 SNERFT „Lui Lui“ 3:39<br />

Im Februar 2010 gründeten Joze und nesh Vonk die Band „für seltsames liedgut“<br />

anlässlich einer Kulturhäppchen-Show im Schlosskeller. Für den Song<br />

„lui lui“ konnten sie Katja hünecke als Frauenstimme gewinnen. Das Stück ist<br />

sowohl liebeslied als auch hymne auf Darmstadt. nesh Vonk meint: „Überhaupt<br />

ist ’lui lui’ unser bisheriges Meisterwerk. Allein für die textzeile ’Jeden Morgen<br />

steht er vor ihrer tür – Sie wünscht sich nur, er käme mal zu ihr!’ gebührt uns der<br />

literaturnobelpreis für Musik. Ja, der Erfolg hat uns bescheiden gemacht.“ Die<br />

Programmierung stammt von Joze, text und Gegröle von nesh Vonk. Gerüchten<br />

über ein Ende der Band begegnen sie mit hohn. Der status quo sei schwebend –<br />

im Sinne von transzendenz und Kontemplation. Am 29. September 2010 in den<br />

Ironbar Studios von lolo Blümler aufgenommen, abgemischt am 3. und 4. Oktober<br />

2010 daheim.<br />

07 PETER HORSCH „So ist Darmstadt“ 1:49<br />

Peter horsch, einstmals bei großen Darmstädter combos wie Painting By numbers<br />

und lüge in leitender Funktion tätig, ist nicht nur ein Meister der langsamkeit, sondern<br />

auch ein großer Unvollendeter, wie er selbst weiß: „Es muss so im Jahr 1992<br />

gewesen sein, als ich im Vorprogramm von Milton Fisher [siehe track 23, Anm. d.<br />

Red.] in der Krone auftreten durfte. Ich war gerade ohne Band, hatte aber neue Songs<br />

geschrieben. So entstand ein Soloprogramm unter dem namen ’Die totale Erinnerung’.<br />

Dies hier ist mein damaliger Song über Darmstadt. Ich hatte immer das Gefühl,<br />

es fehle noch eine dritte Strophe und habe versucht, unzählige solcher zu schreiben<br />

(mit Stichworten wie ’Feuerbestattung’, ’Sarkophag aus Beton’, ’Alle Architekten sind<br />

doof’ …), doch irgendwie ist das lied für mich so okay, unvollendet wie ...“


P 20_KlAnGlIch<br />

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08 LIKE A STUNTMAN „Only Tobias“ 2:22<br />

like A Stuntman wohnen, fast ohne Ausnahme, in hamburg und Frankfurt. Und<br />

spielen teilweise in anderen bekannten Bands wie Station 17. Allerdings wohnt<br />

und arbeitet einer der Stuntmänner in Darmstadt – der geneigte leser und hörer<br />

kann ja mal raten, welcher ... Mit Darmstadt verbinden sie nicht nur einige tolle<br />

Konzerterlebnisse, sondern auch alte Freundschaften zu anderen Musikern.<br />

Deshalb war es ihnen eine Freude, einen Beitrag zu diesem Sampler zu leisten.<br />

09 ATOMIC APECAGE BROTHERS „DA Love“ 3:41<br />

Dieser nach Eigenaussage verlauste haufen von in die Jahre gekommenen Beton-Dschungelaffen<br />

hat sich zusammengeschlossen, um im Darmstädter „Käfig<br />

der Glückseligkeit“ die wahre liebe wie ein Feuerwerk über den Köpfen ihrer mitgefangenen<br />

Artgenossen zu verbreiten. Betondschungel-Soul der etwas anderen<br />

Art, um dem entgegenzutreten, was an allen Ecken und Kanten fehlt und doch<br />

die einfachste lösung aller Dinge ist und bleibt: l-I-E-B-E. Die Brüder fordern:<br />

„lasst sie uns aus den Schlafzimmern Darmstadts auf die Straßen zurückholen!<br />

hier soll sie sich wie ein lauffeuer verbreiten, bis auch die letzten Primaten<br />

Darmstadts Knochen schütteln. Get the Groove, start to move … right now!“<br />

10 BETEIGEUzE „Telefunken“ 4:14<br />

Patrick Bessler, der Mann hinter Beteigeuze, möchte sich selbst vorstellen:<br />

„Ich mache meistens Instrumentalmusik. Stellt sich nur die Frage, wie man<br />

ohne text einen Beitrag zu einem Sampler mit dem thema ’Darmstadt und ich’<br />

hinkriegt. Also mal überlegt, was mir an Darmstadt gefällt, und wie man das<br />

vertonen könnte: der nachtflohmarkt auf dem Karolinenplatz! Eine Institution in<br />

Darmstadt und eines meiner lieblingsevents hier. Was ich da so gekauft habe?<br />

Vor allem massenhaft alte lPs, eine Stehlampe, skurrilen Krimskrams, literweise<br />

Bier, dutzende currywürste und ein schönes altes Radio von telefunken.<br />

Von all diesen Sachen inspiriert, hab ich dann ein kleines lied gebastelt, es<br />

kurzerhand ebenfalls telefunken genannt und ans P-<strong>Magazin</strong> geschickt.”<br />

11 DONTCANDJ „Darmstadt“ 4:35<br />

Mit den beiden DJ-Dozentinnen der „Elektroschule“ im Schlosskeller in<br />

4 Minuten 35 Sekunden durch Darmstadts nacht! Die Idee zur liebeserklärung<br />

an Darmstadts charme entstand den beiden chansonettes von DontcanDJ im<br />

Ambrose An Cat DubhAtrox<br />

anning anning anning & & & the the the GoLuckys! GoLuckys! GoLuckys! Beatclub Beatclub Beatclu 21<br />

e e & & The The The Desert Desert Desert Plants Plants Plants Collapse Collapse Collapse Concrete Concrete Concrete Jungle Jungle Jungle Crashing Crashing Crashing Dr Dreams Drea<br />

The The The Data Data Data Break Break Break PLUS PLUS PLUS RobDa RobDa RobDa Dr. Dr. Dr. Woggle Woggle Woggle and and and the the the Radio Radio Radio Ease Ease Ease Up Up Ltd. Ltd. Ltd. Ev Everest Evere<br />

he he Path Path Path to to the the the Dark Dark Dark Side Side Side Fill Fill Fill up up the the the Dub Dub Dub Firewheel Firewheel Firewheel Soundsystem Soundsystem Soundsystem fnes fnessnej fnessnej j Glanc<br />

orilla orilla orilla The The The Wolves Wolves Wolves Jolly Jolly Jolly Goods Goods Goods Li Li Li Ark Ark Ark Larry Larry Larry London London London Project Project Project Atlan Atlan Atlan Jah Jah Jah Sesco Ses<br />

Manges Manges Manges Milton Milton Milton Fisher Fisher Fisher Mind Mind Mind Blowers Blowers Blowers Narsaak Narsaak Narsaak PLUS PLUS PLUS Purge Purge Purge Alter Alter Alter Ego Ego Ego Riddi Riddim Riddim Revo Re<br />

.F.U. .F.U. .F.U. Safe, Safe, Safe, Sane Sane Sane & & Single Single Single Sigura Sigura Sigura Silverscope Silverscope Silverscope Ska Ska Ska Trek Trek Trek Skaliners Skaliners Skaliners Skeleton Skeleton Skeleton Army Ar y<br />

troke troke troke Unit Unit Unit Nurses Nurses Nurses The The The Dass Dass Dass Sägebett Sägebett Sägebett The The The Data Data Data Break Break Break The The The Folks Folks Folks The The The Gobs Gobs Gobs The The The Sa Sate Sat<br />

es es es Woog Woog Woog Riots Riots Riots Till Till Till Sunrise Sunrise Sunrise Tornado Tornado Tornado Stool Stool Stool Gang Gang Gang Rockformation Rockformation Rockformation Diskokugel Diskokugel Diskokugel Toilet Toile Toil<br />

eborn eborn orn eviewonder eviewonder eviewonder Okta Okta Okta Logue Logue Logue Atrox Atrox Atrox Barbara Barbara Barbara Manning Manning Manning & & the the the GoLuckys! GoLuckys! GoLuckys! Beatclu Beatclub Beatclub 2<br />

e e e Concrete Concrete Concrete Jungle Jungle Jungle Crashing Crashing Crashing Dreams Dreams Dreams Cumicom Cumicom Cumicom DA DA DA Dub Dub Dub Du<strong>des</strong> Du<strong>des</strong> Du<strong>des</strong> The The The Folks Folks Folks Dead Dead Dead Beat Beat Beat D<br />

Ltd. Ltd. Ltd. Everest Everest Everest Fear Fear Fear is is the the the Path Path Path to to the the the Dark Dark Dark Side Side Side Fill Fill Fill up up the the the Dub Dub Dub Firewheel Firewheel Firewheel Sou Sound Soun<br />

j j Glance Glance Glance Golden Golden Golden Gorilla Gorilla Gorilla hundemann hundemann hundemann Jah Jah Jah Sesco Sesco Sesco Jolly Jolly Jolly Goods Goods Goods Kackophonia Kackophonia Kackophonia Larry Larry Larry LLon<br />

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LionRock LionRock LionRock Manges Manges Manges Milton Milton Milton Fisher Fisher Fisher Mind Mind Mind Blowers Blowers Blowers Narsaak Narsaak Narsaak PLUS PLUS PLUS Purge Purge Purge Beatsho Beatshots Beatshots Ri<br />

S.F.U. S.F.U. S.F.U. New New New York York York Wannabes Wannabes Wannabes Sigura Sigura Sigura Silverscope Silverscope Silverscope Ska Ska Ska Trek Trek Trek Skaliners Skaliners Skaliners Skeleton Skeleton Skelet Arm A<br />

Benno Benno Benno Herz Herz Herz The The The Dass Dass Dass Sägebett Sägebett Sägebett The The The Data Data Data Break Break Break The The The Folks Folks Folks The The The Gobs Gobs Gobs The The The Satelliter Satellite Satel<br />

lves lves lves Tieflader Tieflader Tieflader Till Till Till Sunrise Sunrise Sunrise Tornado Tornado Tornado Stool Stool Stool Gang Gang Gang Universal Universal Universal aka aka aka Mental Mental Mental Toilet Toilet Toilet Woo<br />

cheborn cheborn cheborn Ambrose Ambrose Ambrose An An An Cat Cat Cat Dubh Dubh Dubh Atrox Atrox Atrox Barbara Barbara Barbara Manning Manning Manning & & & the the the GoLuckys! GoLuckys! GoLuckys! Beatclub Beatclub Beatclu 21<br />

Desert Desert Desert Plants Plants Plants Collapse Collapse Collapse Concrete Concrete Concrete Jungle Jungle Jungle The The The Satelliters Satelliters Satelliters Cumicom Cumicom Cumicom DA D<br />

adio adio adio Ease Ease Ease Up Ltd. Ltd. Ltd. Everest Everest Everest Fear Fear Fear is the the the Path Path Path to<br />

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KlAnGlIch_ P 21<br />

Sommer 2010 auf einem Rücksitz, eingequetscht, schwitzend in einem fremden<br />

Auto einer Mitfahrgelegenheit nach Berlin. noch unbequemer gestalteten sich<br />

auch die weiteren Monate, in denen schwer am lied getüftelt wurde. Schlussen-<br />

dlich fand die lange Schaffensphase („es hatten sich ja schließlich zwei Frauen<br />

zu einigen“) ein Ende mit Veröffentlichung <strong>des</strong> Darmstadt-Songs samt zugehö<br />

rigem Videoclip. Darmstadt, Darmstadt, Move! Move! Get Your Feet Feet On the Floor!<br />

12 THE HALFNAKED COWBOY „Showdown am Lui“ 3:16<br />

Der halbnackte<br />

cowboy hat nach eigener Aussage das cello zur Seite gelegt<br />

(und ich dachte immer, das sei ein Kontrabass!) und tritt nun digital zum Showdown<br />

am lui an. Seine Ugly-two-Kollegen konnten leider nicht kommen, weil<br />

ihnen schon in Frankfurt die Ponys geklaut wurden (dieses thema nehmen wir<br />

weiter hinten nochmal auf, bitte vormerken!). Zu seinem Stück meint er: „Ein<br />

Showdown wird schon seit jeher auf der hauptstraße ausgetragen, wo auch<br />

sonst ... und der lui ist das pulsierende Zentrum der Stadt. hier wurden schon<br />

einige Duelle ausgefochten, man erinnere sich nur an den typen, der dort vor<br />

einigen Jahren mit seinem Kleinwagen eine wilde Amokfahrt hinlegte …“<br />

13 WOOG RIOTS FEAT. SANGESFREUNDE MARTINSVIERTEL<br />

„We Are Not Houston“ 2:58<br />

Auf der Website der englischen tageszeitung the Guardian fanden die Woog<br />

Riots einen Beitrag zum Kontrollzentrum der europäischen Raumfahrt ESOc.<br />

Die deutsche (!) Überschrift lautete “Darmstadt, wir haben ein Problem”. Eine<br />

Anspielung auf den hilferuf von Apollo 13 in Richtung Groundcontrol houston/<br />

texas: „houston, we have a Problem“. noch am selben tag sahen die Woog Riots<br />

beim Melodien-für-Millionen-Festival in der Bessunger Knabenschule die Sangesfreunde<br />

Martinsviertel mit ihrer Interpretation <strong>des</strong> Queen-Klassikers „Flash’s<br />

theme” aus dem berühmt-berüchtigten gelben Album „Flash Gordon”. Und dann<br />

war er auch schon fertig – der Song für die Weltraumstadt Darmstadt!<br />

14 DIE FÖRSTER VOM SILBERWALD „Heinertown City Limits from hell“ 3:38<br />

Die Förster vom Silberwald sind eine süd-ost-hessische Kooperation von rotwildliebenden<br />

Waidmännern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die heimat in<br />

das emotionale Erleben zurückzuführen. Mit hilfe von traditionellen sprachlichen<br />

Elementen (deutsch), meditativer Rhythmik (man kann’s ja hören) und bahn-<br />

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P 22_KlAnGlIch<br />

brechenden gymnastischen Übungen (siehe Konzerte) reißen sie den Dolch <strong>des</strong><br />

allerletzten Zweifels aus jedem Rücken. „heinertown „<br />

city limits from hell“ stellt<br />

den Auftakt zu einer Reihe Reihe von chansons über die schönsten Städte Mitteleu-<br />

ropas dar. Und welche welche Stadt wäre naheliegender für dieses Präludium als diese<br />

Stadt mit dem sprechenden sprechenden namen? Wir sind schon alle gespannt, was als<br />

nächstes kommt.<br />

15 MITGIFT „Meine Heimat“ 2:48<br />

Schon Billy childish wusste es: Punkrock ist nicht tot! Der alten Schule dieses<br />

Genres frönen MitGift seit nunmehr elf Jahren: frisch, fromm, rotzig, frech.<br />

„Meine heimat” ist zwar eines der ältesten MitGift-Stücke, aber trotzdem immer<br />

noch (oder schon wieder) genauso aktuell wie vor elf Jahren, als es geschrieben<br />

wurde.<br />

16 MY SAVIOURS „The Road to Herkules“ 3:51<br />

Die Erlöserkapelle wird nach Babypause wiederauferstehen mit einem Song,<br />

der nach Eigenaussage <strong>des</strong> Frontmanns timo Müller im Vollrausch am tresen<br />

vom herkules erdacht worden sein könnte – „ich bin mir da aber nicht mehr so<br />

sicher.“ Sicher ist er sich hingegen mit seiner Message an die Fans: „Schmeißt<br />

die Palmwedel auf die Straßen Eurer Stadt, My Saviours kommen wieder zur<br />

Rocksalbung.“ heiliger Bimbam!<br />

17 GENERATION EBERSTADT „Neuanfang“ 3:30<br />

Der titel „neuanfang” dokumentiert das Jungenprojekt „Eberstädter Jungs –<br />

Vorurteile ?! – Kein’ Bock drauf!“, das darauf abzielte, die Vorurteile neun- bis<br />

zwölfjähriger Jungs in den Blick zu nehmen beziehungsweise abzubauen.<br />

Zusammen mit dem hiphop-Mobil Frankfurt und den Sozialarbeitern <strong>des</strong> Kinderhauses<br />

„Paradies“, Kai Schuber und Ralf Förstner, hatten die teilnehmenden<br />

Eberstädter Jungs die Möglichkeit, ihre einjährigen Projekterlebnisse im Studio<br />

aufzunehmen – und jetzt auch dem P-ublikum zu präsentieren. Mit „neuanfang“<br />

zeigen sie, was die „Generation Eberstadt“ beschäftigt: die Begegnungen mit<br />

sozial benachteiligten Menschen, ihre Sensibilisierung für das thema und den<br />

Abbau der eigenen Vorurteile. Also lauscher auf und uffgepasst!<br />

18 WESTERN CIRCUS „Pony-Express“ 2:52<br />

Die Band Western circus besteht aus dem Gitarristen Alex Gleichauf, Uli Partheil<br />

am Klavier, christian Spohn am Bass und dem Drummer Max Sonnabend: „Wenn<br />

bei uns in Darmstadt vom Pony-Express die Rede ist, geht es um den legendären<br />

Krone-Wirt und Musiker Peter Gleichauf (1941-2008) und seine unkonventionelle<br />

Art, sich mit der Ponykutsche durch Darmstadt zu bewegen. Es gehörte<br />

seinerzeit zum Stadtbild, ihn vierspännig und mit zehn handpferden auf dem<br />

cityring fahren zu sehen. Jeder, der dieses Bild vor Augen hat, oder noch besser:<br />

mitfahren durfte, weiß, wovon wir spielen. Diesem außergewöhnlichen Mann mit<br />

dem großen herzen, ohne den die Darmstädter Musikkultur heute nicht so wäre,<br />

wie sie ist, ist „Pony-Express“ gewidmet.“<br />

19 SALON ERIKA „Tempo 84“ 3.16<br />

Wenn das leben eine tragikomödie ist, dann spielt Salon Erika, Frankfurter Band<br />

mit Darmstädter Wurzeln, nach eigener Aussage die Filmmusik dazu. Die hauptdarsteller<br />

sind leute in der Straßenbahn, Zufallsbekanntschaften an der theke<br />

und das Pärchen in der Wohnung oben drüber, das morgens um halb sechs die<br />

teller fliegen lässt. Die fünf herren vom Salon huldigen den rastlosen tagen und<br />

nächten, die sie in ihren vernebelten Stammkneipen verbringen. Da diskutieren<br />

sie dann Männersachen und Frauengeschichten. Und zwischendurch laufen sie


KlAnGlIch_ P 23<br />

durch die Straßen ihrer Stadt und fragen sich: „Geh’n – oder bleiben?“. Weil es<br />

manchmal gut ist, darüber zu sprechen, ist ihr lied vom Wegwollen und doch<br />

Bleiben genau richtig hier.<br />

20<br />

ATLAN „Vom Gewinnen und Scheitern“ 2:50<br />

Atlan sind vier Jungs aus Darmstadt, die Ende 2009 beschlossen haben, intelligenten<br />

deutschsprachigen Post-Punk zu spielen. Als Eckpfeiler ihrer Musik sehen<br />

sie captain Planet und Duesenjaeger, denen sie schon einige Male begegnet<br />

sind. Als alteingesessene Darmstädter möchten sie ihren Beitrag zu P-Sampler<br />

Vol. 2 mit einem lied leisten, <strong>des</strong>sen handlung vor der Kulisse Darmstadts<br />

spielt. Atlan empfiehlt (frei nach der letzten Zeile <strong>des</strong> Refrains): „Zum Scheißen<br />

lockt man hunde vor die tür!“<br />

21 ROBOTNIK „Für kurze zeit hellwach“ 3:26<br />

Der titel basiert auf der Sichtung eines SUVs mit plakativem „Atomkraft? nein<br />

Danke!“-Aufkleber auf der A 661 kurz hinter Darmstadt. Die darin verborgene<br />

Doppelmoral ist zwar ein lan<strong>des</strong>weites thema. Dem heiner offenbare sich diese<br />

Problematik hinsichtlich der politischen Farbverhältnisse jedoch auf sehr direkte<br />

Art, so Robotnik. Der text sei zudem Pulitzerpreis-verdächtig, beschäftige<br />

er sich doch mit grundlegenden Fragen der Zivilcourage ebenso hingebungsvoll<br />

wie mit der Standortproblematik liebevoller Kleinstädte inmitten kapitalistischer<br />

Ballungszentren. Musikalisch untermalt von einer Melodie, die in ihrer Schönheit<br />

nur vom Antlitz der Musiker selbst übertroffen wird, präsentiert sich hier eine<br />

weitere Zierde unserer ach so schönen Stadt.<br />

22 DECUBITUS „Allez Les Bleus“ 3:08 + 23 MILTON FISHER „Europapokal“ 2:58<br />

Als Abschluss unseres schönen Darmstädter Allerlei haben wir uns nicht lumpen<br />

lassen und gleich zwei Bonüsse ausgegraben. Der eine oder andere P-leser<br />

und die eine oder andere Stadiongängerin könnte sie schon das ein oder andere<br />

Mal am Böllenfalltor oder auf dem liliensampler „22 Sahnefilets in Blau-Weiß“<br />

(aus dem Jahr 1999) gehört haben: Zwei hymnen an unsere „lilien“ von zwei<br />

Bands aus der Kategorie „gone, but not forgotten“, die man gehört haben muss –<br />

findet jedenfalls das P!<br />

Damit hätten wir ein zweites Mal einen P-Sampler über die Zielgerade gebracht! Und wie beim ersten Mal habe<br />

ich drei Empfehlungen an Euch. Die erste: Drückt auf „Repeat“! Die zweite: Behaltet unsere Facebook-Seite im<br />

Auge, wenn Ihr mehr über die Interpreten wissen wollt! Und die dritte: Geht in den nächsten tagen mit offenen<br />

Augen durch die Stadt – vielleicht findet Ihr ja die Bahnhofshalle aus dem Salon-Erika-Song, die Eckkneipe, die<br />

die Förster besingen, oder gar ein schönes lauch-Beet! www.facebook.com/pmagazin<br />

Allen Bands, Musikern und DJs ein Riesendankeschön für diese einmaligen kreativen Ergüsse und das vergossene<br />

Herzblut! Der P-Sampler Vol. 2 ist zusammen mit dem Stadtkulturmagazin P, Ausgabe 42 (März 2012),<br />

exklusiv erhältlich bei hilfsbedürftigen Personen, die den Sampler vom 29. Februar bis 7. März 2012 in der<br />

Darmstädter Innenstadt gegen einen Spendenbeitrag von 1,50 Euro (gerne auch mehr!) abgeben. Alle Spendeneinnahmen<br />

bleiben komplett bei diesen „P-ostboten“.<br />

text: Mathias hill | Fotos: Bands, Musiker und DJs<br />

CD & wallet produced by: tom Reiss, Software logistics ltd., high Wycombe (UK)<br />

Mastering: lolo Blümler, Ironbar Studios, Darmstadt<br />

Artwork: Rocky Beach Studio, Darmstadt<br />

P-Sampler-Team: Mathias hill, Janna hoffmann, Gunnar Schulz, cem tevetogˇlu, lu, Daniel Wildner<br />

Dieser P-Sampler wird präsentiert von: Darmstädter Förderkreis Kultur e.V., hEAG EAG Kulturfreunde Darmstadt<br />

Gmbh, Zoo Bar und Restaurant, Pilsstube herkules und Goldene Krone Darmstadt.


P24_ARchItEKtOnISch<br />

besonders ... untertunnelt<br />

Der Baukultur auf der Spur: der Citytunnel – „Darmstadts Darm“<br />

Er ist laut und hässlich. An den meisten Stellen<br />

weder besonders radfahrer- noch fußgängerfreundlich.<br />

Dafür leitet er den Verkehr um Darmstadts<br />

zentrum herum: der Cityring. Der Citytunnel<br />

ist der erste Teilabschnitt dieses Verkehrskonzepts,<br />

den ein von der A5 in Darmstadt ankommen<strong>des</strong><br />

Fahrzeug erreicht.<br />

Fährt man entlang der Rheinstraße auf Darmstadts<br />

Mitte zu, taucht man kurz vorher ab und verschwindet<br />

in Darmstadts Unterleib, als wäre dies dem<br />

Stadtnamen geschuldet. Doch „Darmstadts Darm“<br />

will gerade eine für dieses Organ typische Krankheit<br />

verhindern: die Verstopfung. Weil östlich der Stadt<br />

keine Autobahn verläuft, muss der Regionalverkehr<br />

nach Dieburg oder in den Odenwald durch die city –<br />

und das Verkehrsnetz wesentlich mehr Fahrzeuge<br />

verkraften, als es die Größe der Stadt erlaubt.<br />

Während der citytunnel also für Autos den mehr<br />

oder weniger flotten Durchmarsch erlaubt,<br />

ist er für Radfahrer und Fußgänger ein hindernis,<br />

weil er die umliegenden Stadtviertel ausgrenzt und<br />

von der city abschneidet.<br />

Dass Darmstadt eine verhältnismäßig große Fußgängerzone<br />

besitzt, ist mitunter dem 540 Meter<br />

langen citytunnel zu verdanken, <strong>des</strong>sen Bau der<br />

ehemalige Oberbürgermeister heinz Winfried<br />

Sabais Mitte der 1970er Jahre durchsetzte. So<br />

wirbt auch Darmstadt citymarketing damit, dass<br />

„die Darmstädter Innenstadt durch ihre kom-<br />

pakte Bauweise besticht. Die Fußgängerzone<br />

erstreckt sich auf einer Fläche von nur 90.000<br />

Quadratmetern. In nur 7 Minuten durchqueren<br />

Sie die gesamte Fußgängerzone.“<br />

Regelmäßig wurde und wird der Darmstädter<br />

citytunnel auch von Fußgängern heimgesucht.


ARchItEKtOnISch_P25<br />

So veranstalteten dort der Krisenpräventionsrat<br />

Darmstadt und die<br />

Arbeitsgemeinschaft (AG) Kobra<br />

zusammen mit DJ Ufuk Ende der<br />

1990er Jahre zwei „tunnelraves“<br />

mit nebel, laser und technobeats.<br />

Die Vita der DJs schmückt sich<br />

noch heute mit den terminen<br />

dieser offenbar beeindruckenden<br />

Ereignisse. Alle Jahre wieder wird<br />

der citytunnel temporär gesperrt,<br />

wenn die Abiturienten ihren Siegeszug<br />

gegen Pisa feiern – und<br />

dies scheinbar auch unbedingt in<br />

Darmstadts tunnel tun müssen.<br />

„Als sei der city-tunnel ein<br />

künstlich geschaffenes Flussbett,<br />

das nun von Menschen geflutet<br />

wird,“ beschrieb das Darmstädter<br />

Echo den Siegeszug tausender<br />

Darmstädter, die zur Fußball-<br />

Weltmeisterschaft 2010 das 4:0<br />

ihrer Mannschaft gegen Australien<br />

feierten. Wie ein Magnet zieht es<br />

feiernde Fußballfans immer wieder<br />

in den tunnel.<br />

Offenbar strahlt die unterirdische<br />

cityumgehung etwas Reizvolles<br />

aus, sie verbindet die natürliche,<br />

gewohnte Ober- mit der künstlich<br />

geschaffenen Unterwelt. Vielleicht<br />

ist es aber auch die temporär erzeugte<br />

Stadionatmosphäre,<br />

Citytunnel Darmstadt<br />

die uns singend durch das gekachelte Verkehrsbauwerk<br />

ziehen lässt. hoffentlich tun wir das<br />

auch am 1. Juli gegen 22.30 Uhr wieder, falls es<br />

keine Verlängerung gibt.<br />

text: Meike + Alexander heinigk | Gestaltung: Dani Krug<br />

Fotos: lukas Szczepanczyk (Fußballfans) + christian Ian Ray<br />

(tunnelausfahrt) + Baumann, Darmstadt, und t.K. Müller,<br />

Darmstadt, aus dem Archiv Krebs und Kiefer (Baustelle)<br />

Bauherr: Magistrat der Stadt Darmstadt<br />

Auftraggeber: Stadtbauverwaltung<br />

zuständig: tiefbauamt<br />

Bauzeit: Von Februar 1975 bis herbst 1977<br />

(Eröffnung gleichzeitig mit luisencenter)<br />

Tunnellänge: 540 Meter<br />

Öffentliche zu- und Auffahrtsrampen: 350 Meter<br />

Garagen zu- und Auffahrtsrampen: 235 Meter<br />

Umbauter Raum: 84.000 Kubikmeter<br />

Verbauter Stahlbeton: 30.000 Kubikmeter<br />

Verbauter Betonstahl: 3.200 tonnen<br />

Tiefe der Baugrube: 12 Meter<br />

(Quelle: Krebs und Kiefer Beratende Ingenieure<br />

für das Bauwesen, www.kuk.de)


P26_hEIMAtlIch<br />

FRAG VICKY!<br />

Darmstadt für Anfänger - erklärt von einer, die es selbst nicht besser weiß<br />

Berlin, Hamburg, London – alles kein Problem.<br />

Erst Darmstadt brachte mich an meine Grenzen. Wer<br />

wie ich das große Los gezogen hat und an einer der<br />

Darmstädter Hochschulen studieren darf, kann, will,<br />

soll oder muss, dem wird sicher schnell das ein oder<br />

andere Fragezeichen über dem Kopf schweben. Seit<br />

mehr als drei Jahren weile ich nun schon in dieser<br />

Stadt und da mir niemand auf meine Fragen Antwort<br />

geben konnte oder wollte, habe ich mir mein eigenes<br />

Darmstadt zusammengereimt. Natürlich möchte ich<br />

allen Exilanten, zugezogenen und Studi-Frischlingen<br />

mein angeeignetes Wissen nicht vorenthalten. Aber<br />

auch echte Heiner dürfen sich angesprochen fühlen,<br />

wissen doch auch sie nicht alles über die Stadt, in<br />

der sie leben. Diesmal beschäftigen wir uns mit dem<br />

Herzstück der Stadt, dem Darmstädter Residenzschloss.<br />

Eine ordentliche Mogelpackung, wie sich bei<br />

den Recherchen herausstellte.<br />

Andreas B. aus D. möchte wissen: „Liebe Vicky,<br />

stimmt es, dass das Darmstädter Residenzschloss<br />

gar nicht original ist?“<br />

Je<strong>des</strong> Mal, wenn ich die touristenhorden durch<br />

das Schloss pilgern sehe, frag ich mich, was die da<br />

genau bestaunen. Es gibt ja sogar gezielte Führungen<br />

durch das Darmstädter Residenzschloss. Das Schloss<br />

gehört offensichtlich zu den Aushängeschildern der<br />

Stadt Darmstadt, obwohl seine Existenz über Genera-<br />

tionen viel Geld und Unmut gekostet hat. Die meisten<br />

Steine, die wir uns heute anschauen, sind gerade mal<br />

50 Jahre alt und daher auch nicht historischer als das<br />

luisencenter oder das Saladin-Gebäude. Geschichtsträchtig<br />

sind mehr oder weniger nur die Keller <strong>des</strong><br />

Schlosses, da diese aus physikalischen Gründen nicht<br />

zerbombt werden konnten.<br />

Aber wühlen wir uns doch mal durch die geschichtlichen<br />

Fakten. Das, was wir heute Schloss<br />

nennen, war ursprünglich eine Burg, genauer eine<br />

Wasserburg und wurde erstmals im 14. Jahrhundert<br />

erwähnt. Den Aufstieg zum Schloss machte die Burg<br />

dann ein Jahrhundert später, allerdings brachte die<br />

Beförderung auch direkt einige niedergänge mit sich.<br />

Das Schloss wurde in knapp 500 Jahren ganze vier Mal<br />

zerstört und wieder aufgebaut. Zerstört wurde es aber<br />

nicht, weil landgraf Ernst ludwig die Kerze zu nah an<br />

den Vorhang stellte, sondern weil Darmstadt scheinbar<br />

viele Feinde hatte. Jede Zerstörung ging mit einem<br />

Angriff feindlicher truppen einher. Man wollte den<br />

Prachtbau aber offensichtlich nie aufgeben und begann<br />

unmittelbar nach den Angriffen und Zerstörungen wieder<br />

mit dem Aufbau. So kam es, dass das Schloss über<br />

die Jahrhunderte ein buntes Potpourri an Stilelementen<br />

der einzelnen Epochen abbildete. Auch in jüngster Geschichte<br />

blieb das Schloss nicht verschont und wurde<br />

im Zweiten Weltkrieg von den Briten bis auf die Grundmauern<br />

zerbombt.<br />

Abb. 1: Die Schlossmauern nach der Brandnacht Abb. 2: Vom Schloss ins nachkriegs-Darmstadt


hEIMAtlIch_P27<br />

Da die Darmstädter ihr Schloss nicht aufgeben<br />

wollten, haben sie es immer wieder rekonstruiert.<br />

Es ist eines der wenigen Gebäude in der Innenstadt,<br />

dem dieses Privileg zu Gute kam. Die anderen historischen<br />

Bauwerke wurden durch 1950er- und 1960er-<br />

Jahre-Schmuckstücke ersetzt. Wer schon mal das<br />

Vergnügen hatte, hinter die dicken Schlossmauern zu<br />

schauen, vielleicht weil er ein Seminar im Schloss besuchen<br />

musste, wird wissen, wovon ich nun rede: Das<br />

wieder zusammengeschusterte Schloss ist nämlich<br />

eine ordentliche Bruchbude mit schier endlos vielen<br />

Baustellen.<br />

Bekanntermaßen sind nachkriegsbauwerke nicht<br />

für die Ewigkeit gebaut und so kommt es, dass das<br />

Darmstädter Residenzschloss immer mehr Mängel<br />

aufweist, von zugigen Fenstern, nostalgischen Aufzügen<br />

und dem wenig pompösen Interieur mal ganz<br />

abgesehen. In die Sanierung und Instandsetzung<br />

steckt die tU Darmstadt ordentlich Geld, da darf man<br />

sich schon mal die Frage stellen: Wofür das Ganze?<br />

Jetzt wandert nach der örtlichen Polizei auch noch die<br />

Universitäts- und lan<strong>des</strong>bibliothek in einen neubau<br />

ab und das halbe Schloss wird zu einem lernzentrum<br />

umgebaut – für viel Geld, versteht sich.<br />

Einfacher wäre es doch sicherlich, in den leerstehenden<br />

Schlossteilen das 603 und die Krone unterzubringen<br />

– es würde keine Beschwerden mehr geben, der<br />

Bauverein könnte die city mit hotels zupflastern und<br />

das Partyvolk müsste keine längeren Strecken mehr<br />

zurücklegen. Deutschlands erstes Partyschloss ... das<br />

wäre mal ein Aushängeschild – und wirklich sehenswert.<br />

text: Victoria Müller | Fotos: Universitäts-Archiv / tU Darmstadt, Jan Ehlers<br />

Gestaltung: Sandra Wittwer<br />

Wer ist eigentlich Vicky?<br />

Vicky, in einer ostdeutschen<br />

Großstadt geboren, in einer westdeutschen<br />

Metropole zur Schule<br />

gegangen, in einer ausländischen<br />

hauptstadt erwachsen geworden<br />

und in Darmstadt am Stagnieren.<br />

Die Beendigung <strong>des</strong> Studiums in<br />

absehbarerer Zeit und die Aussicht auf eine Großstadt<br />

mit Flussanschluss hält sie hier. Und der<br />

Schlosskeller.<br />

Frag Vicky! Du bist Darmstadt-Greenhorn und hast<br />

Fragen? Dann frag doch! Am besten per Mail an<br />

redaktion@p-verlag.de.<br />

Parov Stelar Band<br />

28. März 2012<br />

03.03. Harry Rowohlt und Oleg Jurjew:<br />

Die russische Fracht<br />

08.03. Youn Sun Nah & Ulf Wakenius<br />

09.03. Tilman Birr<br />

09.03. Verruchte Nacht: Electro-Swing-Party<br />

11.03. Michael Martin: Die Wüsten dieser Erde<br />

13.03. Gretchen Parlato<br />

14.03. Lesung zum int. Frauentag: Alina Bronsky<br />

15.03. Los Van Van<br />

16.03. RockLounge: K.Rings<br />

16.03. Disco minus50plus<br />

17.03. Ass-Dur<br />

21.03. Lee Fields & The Expressions<br />

22.03. Jacob Karlzon 3<br />

23.03. Denis Wittberg & seine Schellack-Solisten<br />

23.03. Serdar Somuncu (darmstadtium/+24.03.)<br />

24.03. Ólafur Arnalds<br />

25.03. TV Noir Konzert<br />

mit Kat Frankie und Francesco Wilking<br />

27.03. bartmes. feat. Fola Dada<br />

28.03. Salut Salon (Staatstheater Darmstadt)<br />

29.03. Caveman (+30./31.03.)<br />

30.03. Boogie Bounce: Disco in der Hüpfburg<br />

01.04. The United Kingdom Ukulele Orchestra<br />

(Staatstheater Darmstadt)<br />

Jeden Samstag: Mellow Weekend<br />

Für jeden Geschmack die richtige Party!<br />

CENTRALSTATION/IM CARREE/DARMSTADT<br />

TICKETS ZUM AUSDRUCKEN:<br />

WWW.CENTRALSTATION-DARMSTADT.DE<br />

HOTLINE: (06151) 3 66 88 99<br />

RMV-KOMBITICKET: WWW.ZTIX.DE/RMV<br />

DESIGN: FORMALIN.DE


P 28 _ hEIMAtlIch<br />

Markante Verzweigungen<br />

Die Angeschimmelt Youth Crew veranstaltet lautstarke Konzerte in der Oetinger Villa<br />

Anfang Februar: Aus dem hinterletzten Raum <strong>des</strong><br />

ziemlich verwinkelten Kellergeschosses der Oetinger<br />

Villa dringt infernalischer Lärm. Ein kleiner, robuster<br />

Kerl stampft von einer Seite zu anderen und brüllt<br />

sich die Seele aus dem Leib. Im Hintergrund prügeln<br />

seine drei Kollegen der französischen Band Cavaliire<br />

derart brachial auf ihre Instrumente ein, als hätten<br />

sie vorher literweise Tabasco gesoffen, um ihrem<br />

zorn den nötigen Brennstoff zu liefern. Der Sänger<br />

ringt nach Atem, das Publikum auch. „Chaos-Core“<br />

steht auf dem Plakat. Trifft es ganz gut.<br />

Eine derart imposante Wucht ist eigentlich die bestimmende<br />

Maxime bei Konzerten der Angeschimmelt Youth<br />

crew (AYc), einem losen haufen von derzeit rund einem<br />

Dutzend Mitstreitern, die seit Ende 2010 regelmäßig<br />

Veranstaltungen im Kulturzentrum Oetinger Villa organisieren.<br />

Und das mit zunehmender Besucher-Resonanz<br />

aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet, da vermehrt internationale<br />

Bands oder Genre-Größen wie turbostaat<br />

oder Saalschutz den Weg nach Darmstadt finden.<br />

„Die Villa bietet ziemlich optimale Bedingungen, um<br />

selbstbestimmt und mit relativ geringen Kosten Konzerte<br />

eher weniger beachteter Genres zu veranstalten“,<br />

meint chris Richter (24), der mit Matin nawabi (24) und<br />

Achim Grube (30) zum engeren Organisationsteam der<br />

AYc gehört. Diese ist nur eine von vielen künstlerischen,<br />

politischen und musikalischen Gruppierungen, die sich<br />

unter dem Dach der Villa tummeln (siehe P-<strong>Magazin</strong><br />

Ausgabe 02, April 2008). „Uns eint die ehrenamtliche<br />

Arbeit und nicht-kommerzielle Ausrichtung, daher hilft<br />

man sich gegenseitig“, sagt nawabi.<br />

Die musikalische Gangart der AYc-Konzerte ist (mit<br />

Ausnahmen wie Post-Rock und Songwriter-Musik)<br />

meist härter – es fallen Begriffe wie Sludge, Doom,<br />

Screamo oder crust. Was für die Allgemeinheit wie<br />

Böhmische Dörfer klingt, sind letztlich makantere Verzweigungen<br />

von Punk, hardcore und Metal. Sicher nicht<br />

jedermanns Sache und weit ab vom Mainstream, aber in<br />

der Konsequenz und Intensität umso beeindruckender<br />

und authentischer. „Und es geht uns um mehr“, sagt<br />

nawabi, „wir sind der Meinung, dass wirklicher Punk<br />

und hardcore nicht nur lifestyle ist, sondern mit einem<br />

bestimmten politischen Verständnis einhergehen sollte.<br />

In unserem Web-Blog angeschimmelt.blogsport.de haben<br />

wir das näher erklärt“. Das klingt erst mal streng, ist<br />

aber wichtig, um sich in der nicht immer ganz einheitlichen<br />

Szene klar zu positionieren.<br />

Ansonsten bevorzugen die AYc-leute eher eine unverkrampfte<br />

und humorige Einstellung, was ja nicht zuletzt<br />

der Gruppenname beweist. „Das ’Angeschimmelt’<br />

haben wir von einer Vorgängergruppe übernommen.<br />

Keine Ahnung, ob die das auf Küchenreste in der Villa<br />

bezogen haben, aber man kann es sich zumin<strong>des</strong>t gut<br />

merken“, schmunzelt Achim Grube. Im März letzten<br />

Jahres veranstalteten sie ihr erstes größeres Festival –<br />

und waren prompt ausverkauft. Jetzt folgt am 17. März<br />

in Zusammenarbeit mit dem AStA der tU Darmstadt<br />

das zweite Festival – mit sieben Bands und einem<br />

großen Rahmenprogramm samt Vorträgen. So etwas<br />

wie eine Werkschau der AYc.<br />

text: tobi Moka | Foto: laura Morche | Gestaltung: Daniel Wiesen<br />

Matin, Chris, Julian und Satscho<br />

1 x Konzert, 1 x Festival<br />

Ruined Families (Athen), Love Channel (Gießen) &<br />

Ayakashi (Mainz):<br />

Sa, 03.03. / 21 Uhr / 6 Euro<br />

Angeschimmelt-Festival mit Celeste (Lyon),<br />

Patsy O’Hara (Bielefeld), Arktika (Köln),<br />

Finistere (Köln) & weiteren Bands<br />

– dazu Vorträge von Andrea Kügler und Daniel Kulla<br />

sowie großes Rahmenprogramm:<br />

Sa, 17.03. / ab 14 Uhr / Eintritt tagsüber frei,<br />

ab 19 Uhr 10 Euro (wahlweise bis 15 Euro)<br />

angeschimmelt.blogsport.de www.oetingervilla.de


Hessisch for runaways<br />

Hessisch zum Wegrenne, Folge 18<br />

Auch in dieser Folge wollen wir ein<br />

Verb untersuchen, das für mehrere<br />

Umschreibungen steht, die in keinster<br />

Weise in Relation zueinander stehen.<br />

Sie werden nur durch die Gabe <strong>des</strong><br />

Heiners miteinander verknüpft,<br />

verschiedensten Tätigkeiten ein<br />

und denselben Namen zu geben.<br />

Folge 18: Was bedeutet im<br />

Heiner-deutschen „klebbern“?<br />

„Klebbern“ entspricht im hochdeutschen<br />

„klappern“, ist also lautmalerischen<br />

Ursprungs. Damit ist ein<br />

gleichmäßiges, sich wiederholen<strong>des</strong><br />

Geräusch gemeint, meist im<br />

Zusammenhang mit Materialien wie<br />

zum Beispiel holz oder Eisen. Der<br />

heiner nun gebraucht es aber auch<br />

für völlig andere tätigkeiten.<br />

Wenn man früher ein oder mehrere<br />

Eier verquirlte (meist geschah das<br />

mit einer Gabel und einem Suppenteller),<br />

so hatte man die „Eier<br />

verklebbert“ – wegen <strong>des</strong> daraus<br />

entstehenden Geräuschs bei der<br />

Ausführung <strong>des</strong> Verquirlens.<br />

Es wurde aber auch für Pferde<br />

benutzt, siehe „en alde Klebber“,<br />

also „ein alter Klepper“. In früheren<br />

Zeiten waren Pferdewägen noch<br />

eine transportmöglichkeit innerhalb<br />

eines Dorfes oder einer Stadt.<br />

Das Geräusch der hufeisen auf<br />

dem damaligen Kopfsteinpflaster<br />

brachte das tier und das Verb dann<br />

in Zusammenhang.<br />

Des Weiteren wurde es wiederum<br />

als Umschreibung für das Musizieren<br />

verwendet. „na, gehsde<br />

heit widder klebbern?“, pflegte in<br />

den 1980er Jahren mein Vater zu<br />

sagen, wenn ich mich verabschiedete,<br />

um zur damals sonntäglichen<br />

Bandprobe zu gehen. Ihm waren<br />

meine rudimentären Schlagzeugversuche<br />

wohl bekannt, da das<br />

Danebenhauen <strong>des</strong> Drumsticks auf<br />

den trommelspannring genau dieses<br />

Geräusch verursachte.<br />

Der Spruch „na, hasde gestern<br />

widder geklebbert?“ kann aber<br />

auch eine völlig andere Vermutung<br />

lOKAlIDIOMAtISch_ P 29<br />

widerspiegeln. Meist unter Männern<br />

gebraucht, wird eine tätigkeit angesprochen,<br />

bei der man vielleicht<br />

auch Musik oder die Englein singen<br />

hört: das Masturbieren. „Klebbern“<br />

beschreibt dabei die Auf- und Abbewegung<br />

der hand, als würde man<br />

ein Gerät bedienen, zum Beispiel<br />

eine luftpumpe. Dann hat das Verb<br />

allerdings keine lautmalerische<br />

Bedeutung – höchstens, wenn der<br />

Ausführende seltsame töne dabei<br />

von sich gibt.<br />

text: Kossi, Foto: Jan Ehlers<br />

Illustration: lisa Zeißler<br />

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P 30_ nEUlIch<br />

Neuigkeiten aus der lokalen Kulturszene<br />

Die lokale Kulturszene ist ständig<br />

in Bewegung – da bekommt man<br />

viele interessante Neuigkeiten nur<br />

am Rande, viel zu spät oder gar<br />

nicht mit. Schluss damit: An dieser<br />

Stelle gibt es immer alle Info-<br />

Häppchen, welche die P-Redaktion<br />

in den letzten Wochen aus der<br />

Darmstädter Kulturszene aufgeschnappt<br />

hat.<br />

„Irgendetwas zwischen Folk, Indie,<br />

country und hausmusik“ – so<br />

beschreibt sich eine Band namens<br />

Short Pants Romance, deren Mitglieder<br />

zum teil in Darmstadt leben.<br />

Wer damit gemeint sein könnte<br />

und woher der merkwürdige Bandname<br />

stammt, erfahrt Ihr auf<br />

www.short-pants-romance.de.<br />

Feinster Schrammelpunk, ein<br />

eingängiger Bandname und texte<br />

über Bauchspeicheldrüsen oder<br />

das Buffet in der BASF-Kantine:<br />

Don Giovannis Super-Ich ist das<br />

neueste Projekt von Okta logue-,<br />

Rollergirls- und Radare-Mitgliedern.<br />

Wer sich traut (und das lohnt sich<br />

definitiv), der klickt auf<br />

www.facebook.com/<br />

dongiovannissuperich.<br />

Die Desert-Metal-newcomer The<br />

Gasoline Disaster haben neue<br />

Proberaum-Demos und ein Video<br />

online. Der Vierer um the Wolves-<br />

Frontröhre Daniel wird demnächst<br />

ins Studio gehen, außerdem plant<br />

man aktuell eine gemeinsame<br />

tour mit den Darmstädter Forest-<br />

Rockern Black lizard.<br />

listn.to/thegasolinedisaster<br />

und www.blacklizard.de<br />

„Bildspuren – Unruhige Gegenwarten“<br />

heißt der Fotowettbewerb, der<br />

vom Foto-Club Darmstadt e.V. im<br />

Rahmen der 7. Darmstädter tagen<br />

der Fotografie veranstaltet wird.<br />

Gefragt ist dabei die Auseinandersetzung<br />

mit der Gegenwart, festgehalten<br />

in ideenreichen Fotoarbeiten.<br />

Alle Jugendliche (bis 19 Jahre) sind<br />

eingeladen, sich mit der Kamera<br />

auf den Weg zu machen. Einsen<strong>des</strong>chluss<br />

ist der 20. März, alle<br />

Informationen auf www.fotoclubdarmstadt.de/bildspuren.<br />

Die hardcore-Boys von Ablaze<br />

veröffentlichten Mitte Februar eine<br />

Split-cD mit the Black Path aus<br />

Kalifornien. Erhältlich für 7 Euro<br />

bei der Band oder über Marked<br />

for Death Records. Songs und auf<br />

die Fresse gibt’s auf<br />

www.facebook.com/ablazehc.<br />

„Meine Abwehr steht“ ist eine Initiative<br />

<strong>des</strong> SV Darmstadt 98, der AG<br />

Kobra und dem Kommunalen Präventionsrat<br />

der Stadt Darmstadt.<br />

Ziel ist es, Kinder und Jugendliche<br />

aus sozial belasteten Familien mit<br />

Spielern der „lilien“ zusammenzuführen<br />

und über themen wie<br />

Suchtprävention zu informieren.<br />

nachdem die Initiative 2011 mit<br />

dem Preis „DFB Kinderträume“<br />

ausgezeichnet wurde, wird nun die<br />

nächste Runde gestartet. Weitere<br />

Infos in regelmäßigen Abständen<br />

auf www.sv98.de.<br />

Tom Wax, one of Darmstadts most<br />

famous DJs, veröffentlicht am 23.<br />

März das Album „WaxWorx 2“ über<br />

sein eigenes label Phuture Wax.<br />

Bock auf pop-elektronische Musik?<br />

Dann checkt www.facebook.com/<br />

TomWaxOfficial.<br />

„Kein Bier für nazis“ war die vielleicht<br />

beste Kneipenkampagne<br />

aller Zeiten. nun wurde der titel in<br />

Kein Platz für Nazis geändert, im<br />

Zuge <strong>des</strong>sen erscheint Anfang März<br />

eine Info-Broschüre der Anti-nazi-<br />

Koordination Darmstadt. Wer’s gern<br />

digital hat, kann sie auch downloaden:<br />

www.asta.tu-darmstadt.de<br />

unter dem Menüpunkt „Antifa“.<br />

Heavy Pleasure aus Griesheim<br />

stehen im Finale <strong>des</strong> „YourGig“-<br />

Bandwettbewerbs 2012! Für die<br />

Show am 21. April in Köln wird ein<br />

Fan-Bus klar gemacht, Anmeldungen<br />

nimmt die Band gerne entgegen.<br />

Des Weiteren hat man soeben<br />

brandneue Aufnahmen im Mörfelder<br />

„Area 58“-Studio fertiggestellt.<br />

Dies und das und vieles mehr auf<br />

www.heavypleasure.bplaced.net/<br />

media.htm.<br />

Wir machten uns schon Sorgen,<br />

da es in der letzten Ausgabe keine<br />

news von ihnen gab – doch jetzt<br />

sind sie zurück: Bushfire präsentieren<br />

ein neues Video zum Song „You<br />

should have known“, produziert von


Benny Richter und Simon Friedl aus<br />

der heinrichstraße. Das Video<br />

und viele weitere tolle clips auf<br />

www.youtube.com/user/<br />

bobMetropolis.<br />

Darmstadts neueste Metal-Formation<br />

All Will Know veröffentlicht<br />

am 2. März ihr Debüt-Album „contact.“<br />

via Deafground Records. Auf<br />

dem neun-Song-Werk sind neben<br />

allerlei musikalischer Finesse auch<br />

Gastbeiträge von Frank nordmann<br />

(Asaru / Ex-Agathodaimon) und<br />

Jagger (Disbelief) zu finden. Die Release-Party<br />

findet im Mai statt, alle<br />

weiteren tour-termine, hörproben<br />

und ein Studio-tagebuch auf<br />

www.facebook.com/allwillknow.<br />

Die Messer Brüder machen ein<br />

Mordstheater: Das Duo wird die<br />

theaterquarantäne-Aufführung<br />

von „plastic is beautiful – Solo für<br />

Andy“ musikalisch live untermalen.<br />

Gespielt wird in der Earl Street (aka<br />

Pallaswiesenstraße 25), Premiere<br />

ist am 9. März. Alle weiteren Infos<br />

in unserer theater-Übersicht auf<br />

Seite 34.<br />

soundcloud.com/messer-brueder<br />

Die Stiftung der Software AG feiert<br />

20-jähriges Jubiläum und hat<br />

sich im Zuge <strong>des</strong>sen etwas ganz<br />

Feines ausgedacht: „Anstiften – 20<br />

Impulse für die Stadt Darmstadt<br />

und den Landkreis Darmstadt-<br />

Dieburg“. Die Initiative richtet sich<br />

an Unternehmen, die als Förderer<br />

von gemeinnützigen Initiativen und/<br />

oder Einrichtungen mit einem Spendenversprechen<br />

von 5.000 Euro<br />

aktiv werden wollen. Anschließend<br />

verdoppelt die Software AG den<br />

Betrag auf 10.000 Euro. Bewerben<br />

kann man sich ab 14. März bei<br />

b.schmidt@sagst.de oder w.hiller@<br />

sagst.de. Alle Informationen auf<br />

www.sagst.de.<br />

Ein wilder Wettlauf durch die<br />

Darmstädter Innenstadt, eine<br />

schier unbezwingbare Gegnerin und<br />

ein unfassbar schickes Aerobic-<br />

Outfit: Im neuen Video von Fnessnej<br />

zum Song „cool Runnings“ wird<br />

allerlei geboten! Ready, set, go:<br />

www.youtube.com/user/<br />

everymoveismonitored<br />

text: Patrick Demuth<br />

Fotos: Veranstalter<br />

Dem Redaktör ist nichts zu<br />

schwör – doch ein bisschen hilfe<br />

ist durchaus erwünscht: Schickt<br />

uns Eure news (zum Beispiel<br />

neue Songs, neues label, Besetzungswechsel,Buchveröffentlichung,<br />

Foto-Wettbewerb etc.) an<br />

aufgeschnappt@p-verlag.de.<br />

Konzertankündigungen bitte weiterhin<br />

an redaktion@p-verlag.de.<br />

nEUlIch_ P 31<br />

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P 32_ lItERARISch<br />

Russische Seemänner<br />

und andere Wunder<br />

Das literarische Darmstadt im März<br />

Erfreuliches und Löbliches gibt es zu vermelden. Der Literaturbetrieb findet sich im März zwar in Leipzig ein,<br />

aber gelesen und vorgelesen wird auch in Darmstadt reichlich. zudem setzt sich der Trend zum Lesungsexport<br />

fort – und so können wir auch in diesem Monat einige spannende Veranstaltungen nicht nur an den gewohnten<br />

Orten besuchen.<br />

01. März<br />

Zum traditionsgemäßen Literarischen Abend lädt<br />

am Donnerstag, 1. März, die literaturinitiative in den<br />

Künstlerkeller im Schloss. Ab 20 Uhr wird dort der<br />

Schweizer Performance-Poet Christian Uetz seine<br />

erste längere liebesgeschichte „nur Du, und nur Ich“<br />

vorstellen, in der zwei Menschen sich über weite Entfernungen<br />

hinweg näher kommen.<br />

03. März<br />

Wodka statt Whisky? Wahrscheinlich<br />

weder noch, denn Harry Rowohlt,<br />

der Vorleser schlechthin, achtet seit<br />

einiger Zeit darauf, dass ihm und uns<br />

seine Bärenstimme erhalten bleibt.<br />

Mit der liest er am Samstag, dem 3.<br />

März, ab 19.30 Uhr aus „Die russische<br />

Fracht“, einem modernen Geisterschiff-Roman<br />

von Oleg Jurjew. Grund genug sicherlich<br />

für den hamburger Übersetzer, in der Centralstation<br />

auch noch die eine oder andere seemännische Anekdote<br />

zu erzählen oder lieder anzustimmen.<br />

05. März<br />

Über „Döblin“, einen der bekanntesten Unbekannten<br />

der deutschsprachigen literatur <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts<br />

hat Wilfried F. Schöller eine umfassende Biografie<br />

verfasst. Am Montag, dem 5. März, werden im Literaturhaus<br />

ab 19 Uhr neben Auszügen aus dem Werk <strong>des</strong><br />

Bremer literaturprofessors und -kritikers auch Original-tondokumente<br />

von Alfred Döblin zu hören sein.<br />

06. März<br />

Ausgewählte Texte von Urs Widmer präsentiert am<br />

Dienstag, dem 6. März, um 17 Uhr der Schauspieler hubert<br />

Schlemmer in den Kammerspielen im Staatstheater.<br />

07. März<br />

Wer am Mittwoch, dem 7. März, die Lesebühne im Literaturhaus<br />

mit seinen texten beehren wird, stand bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht fest. Doch wir dürfen<br />

gespannt sein auf die diesjährigen Preisträger der<br />

Buchmesse im Ried, die ab 19 Uhr von Kurt Drawert<br />

vorgestellt werden.<br />

09. März<br />

Am Freitag, dem 9. März, um 19.30 Uhr liest, slammt<br />

und musiziert Tilman Birr in der Centralstation: „Das<br />

war hier früher alles Feld“.<br />

13. März<br />

Die zweite Hörbar im Staatstheater in diesem Monat<br />

widmet sich am Dienstag, dem 13. März, passend zum<br />

wiederaufgeführten „leiden <strong>des</strong> jungen Werther“ dem<br />

stürmenden und drängenden Johann Wolfgang von<br />

Goethe. Es liest ab 17 Uhr der Schauspieler Andreas<br />

Vögler in den Kammerspielen.<br />

Romantisch geht der Abend im Literaturhaus<br />

weiter: „Die herrlichkeit <strong>des</strong><br />

lebens“ vermutet man gemeinhin<br />

nicht gerade in der Biografie Franz<br />

Kafkas. In der Beziehung zu Dora Diamant<br />

fand Michael Stumpfmüller den<br />

Stoff für einen aufhellenden liebesroman,<br />

aus dem er ebenfalls am Dienstag,<br />

dem 13. März, um 19 Uhr vorlesen wird.<br />

14. März<br />

Anlässlich <strong>des</strong> aktuellen Erfolgs von Sybille lewitscharoffs<br />

„Blumenberg“ widmen sich am Mittwoch,<br />

dem 14. März, Horst Schäfer und Karlheinz Müller im<br />

Literaturhaus dem literarischen löwen-Motiv ab 20<br />

Uhr mit Auszügen aus diesem und anderen Romanen.<br />

15. März<br />

Am Donnerstag, dem 15. März, um 19.30 Uhr untermalt<br />

Thomas Meinecke, Mitglied der Avantgarde-Band<br />

F.S.K. und Popkulturkenner, die Werke der Ausstellung<br />

„Schlachtpunk“ in der Kunsthalle. titel <strong>des</strong> Abends,<br />

den auch DJ chromo als lokaler Support mit ausgewähltem<br />

Vinyl garantiert unangepasst gestalten wird:<br />

„Punk, Pop, Poetry“.


20. März Dass nach einer Flucht nicht nur ein<br />

neues leben beginnen kann, erzählt<br />

Jan Koneffke in seinem neuen Roman.<br />

Am Dienstag, dem 20. März,<br />

stellt der in Darmstadt geborene<br />

und in Wien und Bukarest lebende<br />

Schriftsteller im Literaturhaus ab<br />

19 Uhr „Die sieben leben <strong>des</strong> Felix<br />

Kannmacher“ vor, die er im Rumänien<br />

der dreißiger Jahre zu leben gezwungen ist.<br />

Improvisationen ganz anderer Art gibt es am selben<br />

Abend ab 20.30 Uhr live und direkt im Schlosskeller zu<br />

bestaunen, wenn „Das Kosmische Bla“, vertreten durch<br />

Nesh Vonk und Holger Rößer, die teilnehmer <strong>des</strong> one and<br />

only Darmstädter Improetry Slams dazu aufruft, spontan<br />

zu dichten. titelverteidigerin Jule Weber wird ihren titel<br />

verteidigen. Wer mag, darf ihn ihr streitig machen.<br />

21. März<br />

Spannende Gerichte zu einem fein zubereiteten Mord<br />

präsentiert am Mittwoch, dem 21. März, der Bessunger<br />

Jagdhofkeller, denn „nichts als Erlösung“ verspricht<br />

der Krimi von Gisa Klönne, aus dem sie ab 20.30 Uhr<br />

dort liest.<br />

Tanz<br />

& Yoga<br />

für Kinder<br />

Kindertanz & Yoga<br />

Mi 15:30 – 16:30<br />

Kinderyoga & Pilates<br />

Mi 16:45 – 17:45<br />

www.youga.de<br />

Pilates<br />

& Yoga<br />

gleichzeitig für Sie<br />

Yoga<br />

Verbindet.<br />

Im herzen <strong>des</strong><br />

Johannesviertels.<br />

:Vinyasa Flow Yoga<br />

:Ashtanga Yoga<br />

:Jivamukti Yoga<br />

:Hatha Flow Yoga<br />

:Pilates Synergy und mehr...<br />

Kursplan und<br />

wechselnde worKshops<br />

und retreats:<br />

:www.room-yoga.de<br />

lItERARISch_ P 33<br />

22. März<br />

Auf dass einem dabei nicht die nudel im halse stecken<br />

bleibt: Am Donnerstag, dem 22. März, lesen die Autoren<br />

<strong>des</strong> White-train-Verlags in der nudel- und Salatbar<br />

Grashüpfer in der Alexanderstraße 37. Unter anderem<br />

E. A. Diroll, Ulf R. Berlin und Venom & Claw geben ab<br />

21 Uhr Fantasygeschichten und „Weird Fiction“ zum<br />

Besten.<br />

25. März<br />

Gleich drei lesungen sowie ein Gespräch über diese<br />

finden am Sonntag, dem 25. März, in der Stadtkirche<br />

statt. Der Anlass, um 17 Uhr Alina Bronsky, Ilma Rakusa<br />

und Heinrich Steinfest hinter ein lesepult zu gruppieren,<br />

sind ihre Beiträge in dem Sammelband „Wunder.<br />

Variationen von Zsusza Bánk bis Feridun Zaimoglu“.<br />

Das gemeinsame Gespräch im Anschluss wird von der<br />

Schweizer Journalistin Klara Obermüller moderiert.<br />

27. März<br />

Warum es sich lohnt, in die Ferne zu schweifen, können<br />

wir am Dienstag, dem 27. März, im Literaturhaus erfahren.<br />

Dann berichtet uns Matthias Kneip ab 19 Uhr von<br />

exotischen Erlebnissen „am Rand der Mitte“, die er in<br />

seinem Buch „Reise in Ostpolen“ aufgeschrieben hat.<br />

text: Steffen Falk | Buchcover + Fotos: Verlage, Keke Keukelaar<br />

AnZEIGEn


P 34_ DRAMAtISch<br />

Schlachtpunk und Fröhlichkeiten<br />

Auf Darmstädter Bühnen im März<br />

Der März-Spielplan bringt in Darmstadt ebenso viele<br />

aktuelle wie historische Themen auf die Bühne. Klassiker<br />

sind wiederzusehen, Uraufführungen neu zu<br />

entdecken, die Theaterquarantäne spielt für uns im<br />

alten „Poidomani“ – und das Theaterlabor nimmt uns<br />

mit nach draußen. Lasst Euch mitreißen!<br />

Das Theaterlabor zeigt „Dreck“ von Robert Schneider<br />

an quasi-Originalschauplätzen: Vom Aldi-Parkplatz in<br />

Eberstadt Süd folgen die Zuschauer nadja Soukoup in<br />

der Rolle <strong>des</strong> Rosenverkäufers Shad auf seiner täglichen<br />

Route bis in eine hochhauswohnung <strong>des</strong> „Problemviertels“.<br />

Das theaterstück zum Mitgehen ist am<br />

Donnerstag, dem 1. März, um 11 und um 19 Uhr sowie<br />

an fünf weiteren terminen zu erleben, eine Reservierung<br />

ist notwendig: www.theaterlabor-darmstadt.de<br />

Im Theater Mollerhaus zeigt Grenztänzer e.V. „Das<br />

Elektra-Syndrom: Ein theatraler Schnellschuss.<br />

Weil’s not tut.“. Elektra, die oftmals auf die Bühnen<br />

der Welt gezerrte, unselige tochter <strong>des</strong> Königs Agamemnon<br />

und seiner Frau Klytämnestra, rast – auf<br />

Rache sinnend – vor Wut und Ohnmacht. Soweit der<br />

Mythos. Eine humorvolle Bestandsaufnahme der Generation<br />

zwischen gescheiterten Stuttgart-21-Protesten,<br />

vom Markt absorbierten sozialen Bewegungen, Elite-<br />

„Der Reigen“ auf der Neuen Bühne<br />

Unis und no-Future-Ghettos. Ein Abend über Elektra,<br />

ein Abend über uns und unsere Welt, und den Versuch,<br />

ihr gerecht zu werden. Premiere ist am Freitag, dem<br />

2. März, um 20.30 Uhr. www.theatermollerhaus.de<br />

Ebenfalls im Mollerhaus zu sehen ist „Antilopen“,<br />

die neue Produktion <strong>des</strong> Theater Curioso. Ein theaterstück<br />

<strong>des</strong> Bestseller-Autors Henning Mankell: Ein<br />

Mann, eine Frau, irgendwo in Afrika, am letzten Abend<br />

vor ihrer Rückkehr nach Europa. Das Ende einer Beziehung.<br />

14 Jahre Entwicklungshelfer. Doch wo sind sie<br />

hin, die träume, die Weltanschauung, der tatendrang?<br />

Die hitze zerrt an den nerven. Ungeziefer. Dreck. Gewalt.<br />

Es wird wenig gesprochen und doch viel gesagt.<br />

Das verzweifelte Warten auf den nachfolger gerät<br />

zur Farce. Als der sehnsüchtig Erwartete endlich ankommt,<br />

eskaliert die Situation schließlich. Drei schwedische<br />

Entwicklungshelfer kämpfen gegen die hitze,<br />

Killerameisen, Würmer, den Verlust ihrer Ideale und<br />

nicht zuletzt gegeneinander. Premiere ist am Freitag,<br />

dem 23. März, um 20.30 Uhr. www.theater-curioso.de<br />

Am Sonntag, dem 11. März, um 15 Uhr wird im Rahmen<br />

<strong>des</strong> „Starke Stücke“-Festivals im Mollerhaus das<br />

Stück „Adler an Falke“ aufgeführt. Das Stück erzählt<br />

auf bewegte Weise von lust und Frust <strong>des</strong> Junge-<br />

Seins.<br />

Die Neue Bühne präsentiert ab März ihre neue Produktion<br />

im theater in Arheilgen: „Der Reigen“, berühmtes<br />

Skandalstück von Arthur Schnitzler, spielt in<br />

Wien um 1900 und schildert das Vor- und nachspiel<br />

sexueller Begegnungen von zehn Paaren aus allen<br />

Schichten der Gesellschaft. Damals einer der größten<br />

theaterskandale <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts, bietet uns das<br />

Drama heute einen amüsanten Einblick in – oft nur<br />

scheinbar – verschwundene gesellschaftliche hierarchien<br />

am zeitlosen Beispiel der körperlichen liebe.<br />

Premiere ist am Samstag, dem 3. März, um 20 Uhr.<br />

www.neue-buehne.de<br />

Im Staatstheater hat der siebte Beitrag in der Reihe<br />

„Das Werk von Carl Orff“ Premiere: Die Märchenoper<br />

„Der Mond. Ein kleines Welttheater“ erzählt die Geschichte<br />

vom Weg <strong>des</strong> Mon<strong>des</strong> an den himmel. Die<br />

„Oper für die ganze Familie“, die auf dem gleichnamigen<br />

Grimmschen Märchen basiert, ist zugleich ein


Beitrag zum 200. Jubiläumsjahr <strong>des</strong> Erscheinens der<br />

„Kinder- und hausmärchen“ der Gebrüder Grimm<br />

(Band 1) im Jahr 1812. Premiere ist am Samstag,<br />

dem 3. März, um 19.30 Uhr im Großen haus.<br />

Am Samstag, dem 24. März, können wir um 19.30 Uhr<br />

im Kleinen Haus die erste Uraufführung dieses <strong>Monats</strong><br />

erleben: „Das Ende vom Geld“ ist ein Schauspiel<br />

<strong>des</strong> Schweizers Urs Widmer. hochrangige Vertreter<br />

aus Wirtschaft, Politik und Klerus sind in einem edlen<br />

hotel im schweizerischen Davos zum World Economy<br />

Forum zusammengetroffen. Sogar kritische Stimmen<br />

und die expandierende Konkurrenz aus dem Fernen<br />

Osten sind dabei zugelassen. Man hat sich im Einvernehmen<br />

geeinigt und die jeweils eigenen Interessen<br />

„Adler an Falke“ im Theater Mollerhaus<br />

gesichert. Doch die Abreise nach erfolgreichem Abschluss<br />

wird durch einen plötzlichen Wintereinbruch<br />

unmöglich gemacht. Die teilnehmer sind von der Welt<br />

abgeschnitten. Die Ressourcen werden knapp und die<br />

Situation eskaliert. Die illustre Gesellschaft ist auf<br />

sich zurückgeworfen und gerät über das bange Warten<br />

in einen absurden Wettstreit der Ratschläge, Rechtfertigungen<br />

und Selbstbezichtigungen. In seiner von<br />

luis Buñuels Film „Der Würgeengel“ inspirierten Farce<br />

versetzt Widmer die Vertreter der „Alternativlosigkeit“<br />

in eine Situation, die keine Alternativen zulässt.<br />

„Dass wir Geister sind“ ist, nach dem Erfolg von<br />

„Supernova“ in der vergangenen Spielzeit, das zweite<br />

Stück von Bettina Erasmy, das am Staatstheater<br />

Darmstadt uraufgeführt wird: Klaus, vor zwei Jahren<br />

an Annas Geburtstag und am tag ihrer Verlobung bei<br />

einem Verkehrsunfall ums leben gekommen, taucht<br />

plötzlich wieder auf. Was tun? Wie damit umgehen?<br />

Welchen Einfluss hat das plötzliche Erscheinen von<br />

Klaus auf jeden Einzelnen? Anna und ihr neuer Freund,<br />

ihr Bruder und Klaus’ Eltern sind geschockt. Eben noch<br />

emsig damit beschäftigt, sich der eigenen Existenz zu<br />

versichern, bricht das absolut Unvorhergesehene, das<br />

Unvorstellbare über die Geburtstagsgesellschaft her-<br />

DRAMAtISch _ P 35<br />

ein. Was bleibt von uns, wenn wir gestorben sind?<br />

Bettina Erasmy spürt der Sehnsucht <strong>des</strong> Menschen<br />

nach Unsterblichkeit nach und stellt Fragen zu leben,<br />

tod und Jenseits, ohne Antworten im religiösen Bereich<br />

zu suchen. Premiere ist am Freitag, dem<br />

30. März, um 20 Uhr in den Kammerspielen.<br />

www.staatstheater-darmstadt.de<br />

Das Theater Wilde Mischung aus Berlin ist zu Besuch<br />

in Roßdorf: „Madonna out of Bingen“ ist eine Musikcomedy<br />

über Frauen und hits aus neun Jahrhunderten<br />

mit der Multi-Instrumentalistin Birgitta Altermann.<br />

Am Montag, dem 5. März, um 20 Uhr im Roßdorfer<br />

Sonnensaal , Alte Bahnhofstraße 1a.<br />

www.wilde-mischung.de<br />

Die Theaterquarantäne präsentiert „plastic is beautiful<br />

– Solo für Andy“. Warhol als Künstler und Partylöwe.<br />

Als extravaganter Dandy und schillernde Ikone der<br />

US-Popkultur der 1970er Jahre. Regie: hanno hener,<br />

mit Live-Musik der Messer Brüder thomas Buchenauer<br />

und Florian Malicke. Premiere ist am Freitag,<br />

dem 9. März, um 20.30 Uhr im Earlstreet (ehemaliges<br />

Poidomani) in der Pallaswiesenstraße 25. Karten<br />

unter (06151) 997601, mehr Infos unter<br />

www.theaterquarantaene.de/www.earlstreet.org<br />

Im Abendprogramm der Komödie Tap in Darmstadt<br />

steht die Komödie „Kein Job für Sünder (No Dinner<br />

for Sinners)“ von Edward Taylor auf dem Spielplan.<br />

Jim erwartet seinen Boss zum Aben<strong>des</strong>sen, und für<br />

die erhoffte Beförderung wäre es von Vorteil, wenn er<br />

dem puritanischen Arbeitgeber bis dahin statt seiner<br />

Mitbewohnerin eine Ehefrau vorstellen könnte ... Vorstellungen<br />

finden bis Mitte April mittwochs bis samstags<br />

um 20.15 Uhr und sonntags um 18 Uhr statt.<br />

www.die-komoedie-tap.de<br />

Wir wünschen Euch gute Unterhaltung!<br />

text: tilmann Schneider | Fotos: Veranstalter


P 36_ AnSEhnlIch<br />

Vergnügen und Fröhlichkeiten<br />

Darmstädter Kunstausstellungen im März<br />

Im Atelierhaus und in der Kunsthalle werden wechselseitige<br />

Einflüsse von Bildender Kunst und Musik<br />

thematisiert. Im Prinz-Georg-Garten gehen die Künstlerinnen<br />

mit uns spazieren, auf der Mathildenhöhe<br />

zeigt eine Koreanerin mit arabischem Künstlernamen<br />

die Ergebnisse ihres deutschen Stipendiats, und im<br />

Literaturhaus erzählt eine Berliner Fotografin von Vietnamesen<br />

zwischen Hanau und Hanoi. Es gibt also viel<br />

zu sehen und viel zu erleben diesen Monat – auf geht’s!<br />

Am Sonntag, dem 4. März, um 11.30 Uhr eröffnet<br />

Gloria hasse in ihrer Galerie Keramikum in der Unteren<br />

Mühlstraße 26 in Arheilgen eine neue Ausstellung mit<br />

dem titel „Dose und Gefäß“. Zu sehen sind Arbeiten<br />

mit dem Schwerpunkt Porzellan der beiden Keramikerinnen<br />

Julia Hass und Nona Otarashvili-Becher,<br />

die beide zur Eröffnung anwesend sein werden. Die<br />

Ausstellung dauert bis Samstag, den 24. März, und ist<br />

Donnerstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

www.keramikum.de<br />

Die Galerie Netuschil eröffnet am Sonntag, dem<br />

18. März, um 11 Uhr die neue Ausstellung „Erotische<br />

Fröhlichkeiten“ mit Pastellen und Zeichnungen <strong>des</strong><br />

Darmstädter Künstlers und Berliner Professoren Helmut<br />

Lortz sowie – parallel dazu – „Akt dreidimensional<br />

– Bildhauer zeigen den nackten Menschen“ mit Skulpturen<br />

von Bärbel Dieckmann, Florian Flierl, Georg<br />

Hüter, Viola Jürgens, Wilhelm Loth, Walter Nass und<br />

Eberhard Szejstecki. Vom 18. März bis 21. April, Dienstag<br />

bis Freitag von 14.30 bis 19 Uhr und Samstag von<br />

10 bis 14 Uhr. Informationen zum Rahmenprogramm<br />

gibt es unter www.galerie-netuschil.net.<br />

Eine „Hommage à John Cage – Bilder/Installation von<br />

Bernhard & Meyer“ ist im Raum 6 <strong>des</strong> Atelierhauses<br />

Darmstadt in der Rie<strong>des</strong>elstraße 15 vom 18. bis 24.<br />

März zu sehen. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von<br />

16 bis 18 Uhr, um 16 Uhr gibt es jeweils eine Führung.<br />

Gezeigt werden neueste Arbeiten <strong>des</strong> Darmstädter<br />

Künstlers, die sich mit dem Werk von John Cage auseinandersetzen,<br />

insbesondere mit dem Stück „4’33“.<br />

cage gehörte zu den Pionieren der happenings. Er<br />

beeinflusste die Fluxusbewegung wesentlich und<br />

lehrte in Darmstadt im Rahmen der Ferienkurse für<br />

neue Musik. Abschließend gibt es am Sonntag, dem<br />

25. März, unter dem titel „Ca[ge]rahmt“ ein Konzert<br />

mit Johannes Fischer. Werke von Bevin, Bach, Stamitz<br />

und neuwkerk bilden den Rahmen für Kompositionen<br />

von John cage. Da nur 40 Plätze zur Verfügung stehen,<br />

werden Reservierungen ab 15. März erbeten unter:<br />

atelierhaus-darmstadt@gmx.de, Kennwort: „Konzert-<br />

Fischer“ oder per telefon unter (0171) 4223651.<br />

Unter dem Motto „Fürstliches Vergnügen“ steht der<br />

siebte Kunst-treffpunkt von Freitag, den 30. März,<br />

bis Sonntag, den 1. April, im Prinz-Georg-Garten (im<br />

herrngarten). Drei tage offeriert White Market mit<br />

Claudia Kappenberg und Dorothea Seror Performance-<br />

Kunst: Sie eskortieren beim lustwandeln durch den<br />

Park an einladende Orte, wo die Gäste verweilen können,<br />

um die schönen Seiten <strong>des</strong> lebens zusammen mit<br />

ihnen zu genießen. Besucher können sich mit Köstlichkeiten<br />

füttern lassen, mit den Künstlerinnen händchen<br />

haltend durch den Park promenieren oder sich auf<br />

Bänken niederlassen. Alle Aktionen sind als Kunst<br />

deklariert und sollen finanziell abgegolten werden.<br />

Ankabutas Netz auf der Mathildenhöhe Georg Hüter in der Galerie Netuschil


In der Salon-Diskussion erörtern White Market und<br />

geladene Gäste im Anschluss den Zusammenhang<br />

von Kunst und Geld. Die Aktionen beginnen jeweils<br />

um 14 Uhr, das detaillierte Programm findet Ihr unter<br />

www.kunsttreffpunkt.info.<br />

Jan Peter Thorbecke zeigt Malerei und Grafik in der<br />

Galerie C. Klein im Atelierhaus Vahle in der Schumannstraße<br />

11: „Figuren in der Landschaft“ ist bis<br />

31. März freitags von 15 bis 18.30 Uhr, samstags von<br />

11 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung unter (06151)<br />

75121 oder dr.christiane.klein@t-online.de zu sehen.<br />

www.jan-peter-thorbecke-art.de<br />

Im Schauraum im Literaturhaus Darmstadt in der<br />

Kasinostraße 3 werden unter dem titel „Heimat – Que<br />

Houng“ Fotografien von Nora Bibel ausgestellt. Das<br />

vom Institut für Auslandsbeziehungen geförderte<br />

Projekt beschäftigt sich mit Vietnamesinnen und Vietnamesen,<br />

die vor Jahren ihre heimat verließen, um in<br />

Deutschland zu arbeiten und zu leben, und nun wieder<br />

nach Vietnam zurückgekehrt sind. Die individuellen<br />

lebensläufe der Protagonisten erzählen von einer<br />

persönlichen Sehnsucht, gehen der Frage nach heimat<br />

an sich nach und der engen Verbindung zwischen den<br />

beiden ländern. Geöffnet ist die Ausstellung bis 13.<br />

April jeweils zu den Veranstaltungen im literaturhaus<br />

– oder telefonisch zu erfragen unter (06151) 271608.<br />

www.norabibel.de<br />

Bis zum 15. April zeigt das Museum Künstlerkolonie<br />

die Ausstellung „Ankabutas Netz“ mit Werken der<br />

südkoreanischen Künstlerin Songie Seuk, charlotte-<br />

Prinz-Stipendiatin von 2010. Die Wissenschaftsstadt<br />

Darmstadt vergibt diesen Förderpreis für junge<br />

Absolventinnen und Absolventen hessischer Kunstakademien<br />

und Fachhochschulen alle zwei Jahre. Das<br />

Stipendium soll jungen Künstlern helfen, sich nach<br />

Abschluss ihrer Studienzeit künstlerisch weiterzuentwickeln.<br />

Unter ihrem Künstlernamen Ankabuta („Weib-<br />

Martin Kippenberger – „Kein Capri" in der Kunsthalle<br />

AnSEhnlIch_ P 37<br />

liche Spinne“) zeigt Songie Seuk ihre in dieser Zeit<br />

entstandenen Werke: 28 Arbeiten, darunter sechs Installationen,<br />

zwölf Skulpturen, fünf Arbeiten auf Papier,<br />

vier Gemälde, eine Videoarbeit in den Bildhauer ateliers<br />

im Museum Künstlerkolonie sowie Interventionen im<br />

gesamten Museum (auf insgesamt 650 Quadratmetern).<br />

Am Sonntag, dem 25. März, gibt es um 15 Uhr eine Kuratorenführung<br />

mit Künstlergespräch: „Im Moment suche<br />

ich gute Kiemen" – Ankabuta und Dr. Philipp Gutbrod im<br />

Dialog. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18<br />

Uhr, weitere Infos unter www.mathildenhoehe.info.<br />

„Schlachtpunk. Malerei der Achtziger Jahre“ zeigt<br />

die Kunsthalle in Kooperation mit dem Hessischen<br />

Lan<strong>des</strong>museum Darmstadt . Die deutsche Malerei um<br />

1980 war bei vielen jungen Künstlern stark von der vor<br />

allem aus new York und london herüberschwappenden<br />

Punkszene inspiriert. Der „Stil“ <strong>des</strong> Punk setzte seine<br />

Markierungen von der Urban Street Art bis in die Fotografie<br />

– und hatte direkte Auswirkungen auf die Bildende<br />

Kunst, besonders die Malerei. Die Ausstellung belegt<br />

die „Schlacht“ um überlieferte formale und ikonographische<br />

Muster. Präsentiert werden Werke aus der<br />

seit 1984 im hessischen lan<strong>des</strong>museum Darmstadt<br />

befindlichen Dauerleihgabe „Sammlung tiefe Blicke“.<br />

noch bis 29. April dienstags bis freitags von 11 bis 18<br />

Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 11 bis<br />

17 Uhr zu sehen. höhepunkte <strong>des</strong> Begleitprogramms<br />

sind: am 15. März eine lesung <strong>des</strong> Autors und Musikers<br />

Thomas Meinecke („F.S.K.“) in der Kunsthalle sowie am<br />

27. April 2012 ein Konzert mit der Band Fehlfarben in<br />

der centralstation. www.kunsthalle-darmstadt.de<br />

Ebenfalls vom lan<strong>des</strong>museum kuratiert findet im<br />

Schenck Technologie- und Industriepark in der landwehrstraße<br />

55 noch die Ausstellung „Kleinplastik aus<br />

ägypten“ statt. Gezeigt wird eine kleine Auswahl aus<br />

dem sagenumwobenen land der Pharaonen. Eintritt frei.<br />

text: tilmann Schneider I Fotos: Veranstalter, Martin Kippenberger: © Estate<br />

Martin Kippenberger, Galerie Gisela capitain, cologne<br />

Helmut Lortz in der Galerie Netuschil


www.rockybeachstudio.de


KALENDER MäRz 2012<br />

Donnerstag, 01.03.2012<br />

Benefiz-Event: Mein leben mit Mozart 20:00 h Orangerie<br />

Jam-A-coustic: Poisy (live) 20:00 h Roßdörfer Biergarten<br />

Basement Grooves: IDc crew + BreakYaneck 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: Skaallüren + Zero talent 21:00 h Oetinger Villa<br />

literarischer Abend mit christian Uetz 20:00 h Künstlerkeller im Schloss<br />

club-therapie mit DJ Daniel 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Karaoke night 21:00 h An Sibin<br />

Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

StuDance 21:00 h Magenta club<br />

WarmUp lounge (house, Electro, clubsounds) 22:00 h hollywood<br />

Freitag, 02.03.2012<br />

Into the lion’s Den (Reggae & Dancehall Party) 22:00 h Bessunger Knabenschule (Keller)<br />

Kabarett: Stephan Bauer 20:30 h halbneun theater<br />

Buck Rogers Made Us Do It... Simon Rough 22:00 h lowbrow<br />

Konzert: Millerntor-Brigade (Irish Rebel Folk) 21:30 h Green Sheep Pub<br />

naturPur-Award 2011/12 13:00 h centralstation (halle)<br />

Privataudienz mit SIS + John lemon + Jimmy lesson 22:00 h Ponyhof<br />

Ankata - tanz & Percussion 20:30 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Konzert: the Smokin’ Mojo Filters 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

90s Dance Experience mit DJ D-Zero 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Wish You Were Beer mit cessenaro + Phantozzi 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: Garden Of Eden + Suport (Rock) 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Balkan Beats mit DJ Oually (Berlin) 22:00 h Schlosskeller<br />

Jam Session #2 20:00 h Musische Gruppe Auerbach<br />

Leckeres<br />

Frühstück<br />

und frische<br />

Tellergerichte<br />

Bistro Carpe Diem<br />

Schuknechtstr. 1, 64289 Darmstadt, Tel: 06151 / 79181<br />

Öffnungszeiten: 09:00 bis 01:00 Uhr<br />

ÜBERSIchtlIch_ P 39<br />

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P 40_ÜBERSIchtlIch<br />

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Konzert: capones (Rock ’n’ Pop) 21:30 h An Sibin<br />

Rock & Pop mit DJ Jörg 22:00 h Musikclub Rabe<br />

lesung: Georg huber 20:00 h Das Blumen<br />

Audio Jungle (Viko VoFi-Party) 20:30 h Mensa lichtwiese / tUD<br />

time Warp - Die Party wie damals 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Friday night Fever - Best Of Dance & house 23:00 h nachtcafé<br />

Girlz club (house, R’n’B, charts) 22:00 h hollywood<br />

Best Of Discofox & Dance mit DJ thomy 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Samstag, 03.03.2012<br />

Konzert: Absinto Orkestra feat. Joscho Stephan 20:30 h Jagdhofkeller<br />

Solo-Konzert: Dirk Darmstaedter 21:30 h Künstlerkeller im Schloss<br />

Kabarett: Stephan Bauer 20:30 h halbneun theater<br />

harry Rowohlt und Oleg Jurjew: Die russische Fracht 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Konzert: Ruined Families + love channel 21:00 h Oetinger Villa<br />

Mellow Weekend mit Flat Revo + DJ nouki 22:00 h centralstation (halle)<br />

Konzert: Brakeman (Bluesrock) 21:00 h herrngartencafé<br />

tanzsalon Ü30 mit DJ capo 21:30 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: Delta Danny (Blues) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

hell’s Kitchen mit DJ Kai (nuMetal, Metalcore) 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Rest In Sleaze mit DJ Florian Grey 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Extreme contact Festival mit 4 Metal-Bands 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Kellergymnastik mit leo Yamane + leo Sakaguchi 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: the cash Bags (A tribute to Johnny cash) 21:30 h An Sibin<br />

80er mit DJ tt 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Pokerturnier 19:00 h Martinsstuben<br />

Underground Evolution (Gothic, Industrial, Metal) 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Saturday clubnight - Strictly house 23:00 h nachtcafé<br />

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Premium Saturday (2 Floors) 22:00 h hollywood<br />

Saturday night Fever 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Sonntag, 04.03.2012<br />

Iris Stromberger - Alles theater 19:30 h halbneun theater heater<br />

cD-Release-Konzert: Yahoos 20:30 h hoffart theater<br />

Wohnkeller (Spieleabend und Fernsehen) 19:30 h Schlosskeller<br />

Bildung: Wir machen bunt! 11:00 h centralstation<br />

Konzert: War Requiem (Konzertchor Darmstadt) 17:00 h Darmstadtium<br />

heitere Darmstädter Adressbuch-lesung 19:30 h Gaststätte Gebhart<br />

Montag, 05.03.2012<br />

Wohnzimmer Special - live: Kenneth Minor Unplugged 20:00 h Das Blumen<br />

Filmmusik - live: Magic Of Movie V 19:30 h Staatstheater<br />

Musikcomedy: Madonna Out Of Bingen 20:00 h Sonnensaal, Roßdorf<br />

Rock-, Dance- & Oldie-Monday 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Dienstag, 06.03.2012<br />

Konzert: Boy (AUSVERKAUFt!) 20:30 h centralstation (halle)<br />

Kulturhäppchen: Die Early late night Show 20:30 h Schlosskeller<br />

hörbar: hubert Schlemmer liest Urs Widmer 17:00 h Staatstheater (Kammerspiele/Bar)<br />

Roots & tonic (Reggae-Abend) Baobab Erlebnisbar<br />

Quiz night 21:00 h An Sibin<br />

Pub Quiz 20:30 h crossroads<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Karaoke 20:00 h Music Station, Weiterstadt<br />

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> Seite 05<br />

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Mittwoch, 07.03.2012<br />

Frischzelle 21:30 h Bessunger Knabenschule (Keller)<br />

Salsa mit DJ Jcc 20:30 h herrngartencafé<br />

Musikerstammtisch mit Session (Open Stage) Music Station, Weiterstadt<br />

Donnerstag, 08.03.2012<br />

Konzert: Youn Sun nah & Ulf Wakenius 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Das erste allgemeine Babenhäuser Pfarrerkabarett 20:30 h halbneun theater<br />

Basement Grooves:Step.Edit.Klub + colonel Debugger 22:00 h Schlosskeller<br />

Metropolis - Ensemble Modern (Konzert + Film) 19:30 h Staatstheater<br />

Vernissage: norbert Wolf - traces (Spuren) 19:30 h Farbraum, Sandbergstr. 8<br />

lesung: Inge Zahn 20:00 h Schwarz-Weiß-café<br />

club-therapie mit DJ Daniel 21:00 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Karaoke night 21:00 h An Sibin<br />

Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

StuDance 21:00 h Magenta club<br />

WarmUp lounge (house, Electro, clubsounds) 22:00 h hollywood<br />

Freitag, 09.03.2012<br />

tilman Birr: Das war hier früher alles Feld 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Du machst den Style - Friseurberuf-Erlebnistag 15:00 h Wella Studios, Berliner Allee<br />

Kabbaratz: Eine sichere Bank 20:30 h halbneun theater<br />

Konzert: D.R.A. (Dell, Ramund, Astor) 20:30 h Jazzinstitut (Keller)<br />

Konzert: lymbyc Systym + Support: Sebe 21:30 h Oetinger Villa<br />

Verruchte nacht 2 (Elektro-Swing-Party) 22:00 h centralstation (halle)<br />

2. nacht der Ausbildung - Entdecke Deine Zukunft 17:00 h Darmstadt<br />

Konzert: Die Quietschboys + Support: Bresslufd 20:30 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Konzert: Samuel torres? Ibero-American Project 20:30 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Konzert: Andi lauth (campfire-Rock) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

Dance Experience mit DJ D-Zero 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

hausfrauendisko mit D.JFK 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Black Friday: Undercure (live) + DJ 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Elektroschule: Bedroom Disco (Indie vs. Elektro) 22:00 h Schlosskeller<br />

Re:Fresh mit toni Rios + Skai + Uff légère 22:00 h Magenta club<br />

Plastic Is Beautiful - Solo für Andy (Premiere) 20:30 h EarlStreet<br />

Konzert: Aunt Of Agony + Malcom + Jessy lost 21:30 h An Sibin<br />

Weekend Warm-Up mit DJ JayJay 22:00 h Musikclub Rabe<br />

EinVORTRAG zum Aufwachen:<br />

Lustvoll leben, lustvoll lieben<br />

Aufruf und Anleitung zu einem Leben<br />

voller Freude und Leichtigkeit<br />

mit ROBERT BETZ · 06.03.12 · DARMSTADT<br />

Orangerie · Einlass 18 Uhr · Beginn 19 Uhr · Eintritt € 22,-<br />

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www.robert-betz.de


Friday night Fever - Best Of Dance & house 23:00 h nachtcafé<br />

Girlz club (house, R’n’B, charts) 22:00 h hollywood<br />

Best Of Discofox & Dance mit DJ thomy 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Samstag, 10.03.2012<br />

Dr. Mark Benecke: Kriminalbiologie 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Konzert: corinne Douarre (chansons, Pop) 20:30 h Jagdhofkeller<br />

Kabarett: Arnulf Rating- Stresstest Deutschland 20:30 h halbneun theater<br />

comedy: Osman citir - Peinlich aber wahr 20:00 h Ernst-ludwig-Saal, udwig-Saal, Eberstadt<br />

Mellow Weekend mit DJ Peter Gräber + SanchoSun 22:00 h centralstation (halle)<br />

Konzert: coramali & Mandoferno 20:30 h Kulturwerk, Griesheim<br />

Konzert: the Factory 21:00 h herrngartencafé<br />

Griesheim comedy Show 19:00 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: nixxnice (Pop, Rock) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

DJ Aron’s trashpop-Party 23:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Rehab - Back to the 50s & 60s mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: Eyesolate + cold Skin Burning + Support 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Radaudisko + live: Front + Amen 81 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: Eton Bill + Black lizard 21:00 h Oetinger Villa<br />

Plastic Is Beautiful - Solo für Andy 20:30 h EarlStreet<br />

Saturday night Karaoke 21:00 h An Sibin<br />

Bar Dancing mit DJ Daniel 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Pokerturnier 19:00 h Martinsstuben<br />

Underground Evolution Special mit DJ Ziggy 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Buck Rogers Made Us Do It... Aloha From hell 22:00 h lowbrow<br />

Saturday clubnight - Strictly house 23:00 h nachtcafé<br />

Premium Saturday (2 Floors) 22:00 h hollywood<br />

Saturday night Fever 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Sonntag, 11.03.2012<br />

Michael Martin: Die Wüsten dieser Erde 17:00 h centralstation entralstation (Saal)<br />

Kabarett: Magdeburger Zwickmühle 19:30 h halbneun theater<br />

Deppenkaiser - Eine dreigedrehte Dorfgeschichte 18:30 h Darmstadtium<br />

SchnickSchnack Shopping Vol. 3 11:00 h tanzschule Bäulke<br />

Whisk(e)y Quiz mit Dirk James 19:00 h Green Sheep Pub<br />

Kleider machen Beute (Klamottenflohmarkt) 15:00 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Wohnkeller (Spieleabend und Fernsehen) 19:30 h Schlosskeller<br />

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P 44_ÜBERSIchtlIch<br />

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Montag, 12.03.2012<br />

newcomer night mit Always Damaged (live) 21:00 h An Sibin<br />

Filmtheater: Der große crash - Margin call 20:30 h cityDome Kinos (Rex-Kino)<br />

Rock-, Dance- & Oldie-Monday 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Dienstag, 13.03.2012<br />

Konzert: Gretchen Parlato - the lost and Found 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Kulturhäppchen: café Fernweh 20:30 h Schlosskeller<br />

noch’n Gedicht - Der große heinz Erhardt Abend 20:15 h Die Komödie tap<br />

hörbar: Andreas Vögler liest Goethe 17:00 h Staatstheater (Kammerspiele/Bar)<br />

lesung: Michael Kumpfmüller 19:00 h literaturhaus<br />

Quiz night 21:00 h An Sibin<br />

Pub Quiz 20:30 h crossroads<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Karaoke 20:00 h Music Station, Weiterstadt<br />

Mittwoch, 14.03.2012<br />

Konzert & Kunst-Ausstellung: cornelius Staudt 19:00 h Atelierhaus<br />

lesung zum Intl. Frauentag: Alina Bronsky 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Salsa mit DJ Jcc 20:30 h herrngartencafé<br />

Musikerstammtisch mit Session (Open Stage) Music Station, Weiterstadt<br />

Donnerstag, 15.03.2012<br />

Konzert: los Van Van + Support: DJ Abdul 20:30 h centralstation (halle)<br />

thomas Meinecke: Punk, Pop, Poetry 19:30 h Kunsthalle, Steubenplatz 1<br />

Basement Grooves - live Special 22:00 h Schlosskeller<br />

club-therapie mit DJ Daniel 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Die Brauerei erstrahlt wieder<br />

in mystischem Glanz mit<br />

• fettem Sound von unseren DJs<br />

Peter Gräber (Centralstation) und DJ Mike<br />

• spektakulärer Laser- und Feuershow<br />

• und natürlich unserem Vollmondbier<br />

www.facebook.com/Darmstaedter<br />

www.darmstaedter.de<br />

Donnerstag, 8. März 2012, ab 19.30 Uhr,<br />

in der Darmstädter Privatbrauerei am Hbf.<br />

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Karaoke night 21:00 h An Sibin<br />

Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

StuDance 21:00 h Magenta club<br />

WarmUp lounge (house, Electro, clubsounds) 22:00 h hollywood<br />

Freitag, 16.03.2012<br />

Disco minus50plus mit DJane Vira 21:00 h centralstation (Saal)<br />

Show: Ken Bardowicks - Mann mit Eiern 20:30 h halbneun theater<br />

comedy: Johannes Scherer - Asoziale netzwerke 20:00 h Ernst-ludwig-Saal, Eberstadt<br />

Rocklounge: K.Rings - Klub tour 2012 21:00 h centralstation (lounge)<br />

leises Konzert: Mute Swimmer (UK) 20:00 h Zucker<br />

Amikejo Flamenko (tanzshow mit live-Musik) 20:00 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: the tulips (Rock’n’Roll) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

Kronisch Elektronisch mit DJ Jan (techno) 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Kultur ist mehr als Orchester 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: Dear Snowcap + Sigura 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Schrill und laut: Kiss Me It’s My Birthday 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: the Folks 21:30 h An Sibin<br />

Weekend Warm-Up mit DJ chappi 22:00 h Musikclub Rabe<br />

RexExtra: Goodnight nobody 20:15 h cityDome Kinos (Rex-Kino)<br />

Dubnation: Sucre crew + Duberrycrunch 21:00 h Weststadtclub<br />

Enter the Pit - the Metal-Friday 21:00 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Friday night Fever - Best Of Dance & house 23:00 h nachtcafé<br />

Girlz club (house, R’n’B, charts) 22:00 h hollywood<br />

Best Of Discofox & Dance mit DJ thomy 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Samstag, 17.03.2012<br />

Ass-Dur: 2. Satz - largo Maggiore 19:30 h centralstation (Saal)<br />

St. Patricks Day mit An cat Dubh (live) 20:00 h Ireland Pub, Mauerstraße 22<br />

ÜBERSIchtlIch_ P 45<br />

> Seite 07<br />

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P 46_ÜBERSIchtlIch<br />

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Angeschimmelt Youth crew Festival 2012 14:00 h Oetinger Villa<br />

Kabarett: Sven Kemmler - Moralcarpaccio 20:30 h halbneun theater<br />

42. Mollerkoller 20:30 h theater Moller haus<br />

Mellow Weekend mit DJ Kemal + heinrich Sen 22:00 h centralstation (halle)<br />

Konzert: nightclub (Rockin’ Soul cover) 21:00 h herrngartencafé<br />

neonparty mit Mg King + chris Angel 22:00 h hollywood<br />

80er Party mit DJ Dominatrix 21:30 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: Besidos + Goldstück 20:00 h Jagdhofkeller<br />

Konzert: Jan Jahnson Quartett (Jazz) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

come As You Are mit DJ Kai (Alternative) 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Rest In Sleaze mit DJ Florian Grey 22:00 h Goldene Krone (Rockybar) (Rockybar)<br />

Your Gig Bandwettbewerb (Vorrunde) 20:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Pussy Jungle (Drum’n’Bass Party auf 2 Floors) 22:00 h Schlosskeller<br />

Buck Rogers Made Us Do It... El Pulpo 22:00 h lowbrow<br />

theater: totalschaden 20:00 h Das Blumen<br />

St. Patrick’s Day mit Jamie clarke (live) 21:30 h An Sibin<br />

nachtfieber mit DJ Olaf 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Pokerturnier 19:00 h Martinsstuben<br />

Underground Evolution (Gothic, Industrial, Metal) 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Saturday clubnight - Strictly house 23:00 h nachtcafé<br />

Premium Saturday (2 Floors) 22:00 h hollywood<br />

Saturday night Fever 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Sonntag, 18.03.2012<br />

Frühschoppen mit live-Musik: Eagles Reloaded 11:00 h Staatstheater (Foyer)<br />

hr-Bigband mit August Zirner: Melodram in Jazz 20:00 h Staatstheater<br />

Konzert: Jamie lawson 20:00 h hoffart theater<br />

Wohnkeller (Spieleabend und Fernsehen) 19:30 h Schlosskeller<br />

Konzert: Doozer + Pretty lightning 21:00 h Oetinger Villa<br />

Plastic Is Beautiful - Solo für Andy 18:00 h EarlStreet<br />

Montag, 19.03.2012<br />

cinemafoyer: Vincent will meer 20:00 h Staatstheater (Foyer)<br />

3rd-Monday-Uni-Bachata-Fiesta 21:00 h herrngartencafé<br />

Kabarett: Die Distel - Kampfzone Bun<strong>des</strong>tag 20:30 h halbneun theater<br />

Rock-, Dance- & Oldie-Monday 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Comic Cosmos<br />

ab jetzt in der<br />

Saalbaustrasse 5<br />

Eure Adresse in<br />

Darmstadt für<br />

anspruchsvolle<br />

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literatur<br />

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Dienstag, 20.03.2012<br />

Kulturhäppchen: Das Kosmische Bla (Improetry Slam) 20:30 h Schlosskeller<br />

Konzert: Björn Peng + Über allem thront das Flug 21:00 h Oetinger Villa<br />

lesung: Jan Koneffke 19:00 h literaturhaus<br />

Quiz night 21:00 h An Sibin<br />

Pub Quiz 20:30 h crossroads<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Karaoke 20:00 h Music Station, Station, Weiterstadt<br />

Mittwoch, 21.03.2012<br />

Gisa Klönne liest aus ’nichts als Erlösung’ 20:30 h Jagdhofkeller<br />

Konzert: lee Fields & the Expressions 20:30 h centralstation (halle)<br />

Frischzelle mit Rufus Dipper (live) 21:30 h Bessunger Knabenschule (Keller)<br />

Salsa mit DJ Jcc 20:30 h herrngartencafé<br />

Musikerstammtisch mit Session (Open Stage) Music Station, Weiterstadt<br />

Donnerstag, 22.03.2012<br />

Jazz-Konzert: Jacob Karlzon 3 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Engtanzparty mit DJ heinrich Sen 21:00 h centralstation (lounge)<br />

Whitetrain-lesung 21:00 h Grashüpfer<br />

Basement Grooves: tapejam + christoph Krämer 22:00 h Schlosskeller<br />

club-therapie mit DJ Daniel 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Karaoke night 21:00 h An Sibin<br />

Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

StuDance 21:00 h Magenta club<br />

WarmUp lounge (house, Electro, clubsounds) 22:00 h hollywood<br />

Freitag, 23.03.2012<br />

live: Serdar Somuncu - hassprediger 20:00 h Darmstadtium<br />

Konzert: Denis Wittberg & seine Schellack-Solisten 19:30 h centralstation (Saal)<br />

Kabarett: Mark Britton 20:30 h halbneun theater<br />

Jazztalk089: Uwe theo Kropinski 19:30 h Jazzinstitut (Keller)<br />

Konzert: Stormin’ norman (Folk, Rock, Pop) Green Sheep Pub<br />

Konzert: Vivid curls 20:30 h Jagdhofkeller<br />

Konzert: hysterese (Pop-Punk) + Gäste 21:00 h Bessunger Knabenschule (Keller)<br />

latin Dance night 21:00 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: Andi Kissenbeck’s club Boogaloo 20:30 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Karaoke mit Stritti 20:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

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P 48_ÜBERSIchtlIch<br />

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Elektroswing mit DJ Philipp Aaron 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Rocky Reggae mit DJ General Motors 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: 4th Inc. + the nuri (Rock, Metal) 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Bohemica (Goa, Psytrance, Visuals) 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: high Voltage (Rock classics) 21:30 h An Sibin<br />

Weekend Warm-Up mit DJ JayJay 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Football Is coming home - Die Derbyparty 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Friday night Fever - Best Of Dance & house 23:00 h nachtcafé<br />

Girlz club (house, R’n’B, charts) 22:00 h hollywood<br />

Best Of Discofox & Dance mit DJ thomy 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Samstag, 24.03.2012<br />

live: Serdar Somuncu - hassprediger 20:00 h Darmstadtium<br />

Konzert: Wilson de Oliveira trio 20:30 h Jagdhofkeller<br />

Kabarett: Die Buschtrommel 20:30 h halbneun theater<br />

Konzert: Òlafur Arnalds + Support: nils Frahm 20:00 h centralstation (Saal)<br />

IDc Urban Styles präsentiert DJ Suspect (Paris) 22:00 h Schlosskeller<br />

Mellow Weekend mit Shamir liberg + G-Rilla 22:00 h centralstation (halle)<br />

Konzert: the DustedBrooms (Rock, Soul, Blues) 21:00 h herrngartencafé<br />

Die tanzalternative mit DJ capo 21:00 h Bessunger Knabenschule (Keller)<br />

Konzert: the Beatcats (Akustik-cover) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

10 Jahre Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Diskothekerkollektiv Rote nadel (Indie) 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: 3ling + JnR + last Jeton (Rock) 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

Buck Rogers Made Us Do It... Boing Boing 22:00 h lowbrow<br />

Saturday night Karaoke 21:00 h An Sibin<br />

Stoffwechsel mit DJ Klaus 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Pokerturnier 19:00 h Martinsstuben<br />

Jubiläumskonzert - 60 Jahre Keller-Klub 20:30 h Künstlerkeller im Schloss<br />

Underground Evolution (Gothic, Industrial, Metal) 21:00 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Saturday clubnight - Strictly house 23:00 h nachtcafé<br />

Premium Saturday (2 Floors) 22:00 h hollywood<br />

Saturday night Fever 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Sonntag, 25.03.2012<br />

night Of the Dance 19:00 h Darmstadtium<br />

tV noir Konzert: Kat Frankie + Francesco Wilking 20:30 h centralstation entralstation (Saal)<br />

Wunder - Drei lesungen und ein Gespräch 17:00 h Stadtkirche<br />

Konzert: norbert Grossmann und Freunde 17:00 h Galerie c. Klein<br />

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neue Darmstädter comicbörse 10:00 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Wohnkeller (Spieleabend und Fernsehen) 19:30 h Schlosskeller<br />

ca[ge]rahmt/hommage à John cage 16:00 h Atelierhaus<br />

Montag, 26.03.2012<br />

traditional Folk Music Session Green Sheep Pub<br />

Rock-, Dance- & Oldie-Monday 21:00 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Dienstag, 27.03.2012<br />

Konzert: Bartmes feat. Fola Dada 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Kulturhäppchen: Singer/Songwriterabend 20:30 h Schlosskeller<br />

lesung: Matthias Kneip - Reise in Ostpolen 19:00 h literaturhaus<br />

Quiz night 21:00 h An Sibin<br />

Pub Quiz 20:30 h crossroads<br />

Pub Quiz 20:30 h Green Sheep Pub<br />

Karaoke 20:00 h Music Station, Station, Weiterstadt<br />

Mittwoch, 28.03.2012<br />

Konzert: Parov Stelar Band 21:00 h centralstation (halle) alle)<br />

Salut Salon: Ein haifisch im Aquarium - tour 2012 20:00 h Staatstheater<br />

comedy: nightwash club 20:00 h Jagdhofkeller<br />

Salsa mit DJ Jcc 20:30 h herrngartencafé<br />

Musikerstammtisch mit Session (Open Stage) Music Station, Weiterstadt<br />

Donnerstag, 29.03.2012<br />

caveman: Du sammeln, ich jagen! 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Kabarett: holger Peatz - Ganz Fest loslassen 20:30 h halbneun theater<br />

DJ chromo präsentiert: Unglaubliche Schallplatten 21:00 h centralstation (lounge) ounge)<br />

Basement Grooves: topshake DJ-team + Monologic 22:00 h Schlosskeller<br />

Konzert: Sectarian Violence 21:00 h Oetinger Villa<br />

Plastic Is Beautiful - Solo für Andy 20:30 h EarlStreet<br />

club-therapie mit DJ Daniel 21:00 h Steinbruch-theater, heater, Mühltal<br />

Karaoke night 21:00 h An Sibin<br />

Indie club mit DJ Kai 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

StuDance 21:00 h Magenta club<br />

WarmUp lounge (house, Electro, clubsounds) 22:00 h hollywood<br />

Die große Messe für Foto, Video und Multimedia<br />

Samstag, 31. März<br />

Sonntag, 1. April 2012<br />

jeweils von 10 bis 20 Uhr<br />

2012<br />

Mehr Informationen, Seminartickets und Anmeldung unter:<br />

www.multimediale.de<br />

Veranstaltungsort:<br />

darmstadtium<br />

Schloßgraben 1<br />

64283 Darmstadt<br />

- Über 50 Aussteller<br />

- Pro�seminare<br />

- Praxis Workshops<br />

- Check & Clean<br />

- Live-Präsentationen<br />

Eintritt<br />

frei!<br />

ÜBERSIchtlIch_ P 49<br />

Veranstalter: fotogena GmbH | Rheinstr. 7-9 | 64283 Darmstadt | Tel.: 06151 177376<br />

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P 50_ÜBERSIchtlIch<br />

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Freitag, 30.03.2012<br />

caveman: Du sammeln, ich jagen! 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Kabarett: tina teubner 20:30 h halbneun theater<br />

Bessunger Jam Session 20:30 h Jazzinstitut (Keller)<br />

Goethe’s Faust - Zweiter teil in zwei Stunden 19:00 h Prinz-Emil-Garten Schlösschen<br />

Boogie Bounce - Disco in der hüpfburg 22:00 h centralstation<br />

Konzert: Pfund (cover) 21:00 h linie neun, Griesheim<br />

Konzert: timo Gross Band 20:30 h Bessunger Knabenschule (halle)<br />

Konzert: Grapefruit United (Pop, Rock) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

Konzert: Second home + Skaya (Rock, Soul, Reggae) 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

IDc local heroes - Party auf 2 Floors 22:00 h Goldene Krone<br />

Schöner Rocken (20 Years Of Indie & Alternative) 22:00 h Schlosskeller<br />

liveparade labelnacht 21:00 h Oetinger Villa<br />

Plastic Is Beautiful - Solo für Andy 20:30 h EarlStreet<br />

Konzert: Jimmy cornett & the Dead Men 21:30 h An Sibin<br />

Weekend Warm-Up mit DJ Uwe 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Konzert: the Vision Bleak + helrunar 20:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Friday night Fever - Best Of Dance & house 23:00 h nachtcafé<br />

Girlz club (house, R’n’B, charts) 22:00 h hollywood<br />

Best Of Discofox & Dance mit DJ thomy 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Samstag, 31.03.2012<br />

caveman: Du sammeln, ich jagen! 20:00 h centralstation (Saal)<br />

Konzert: like A Stuntman 21:30 h Künstlerkeller im Schloss<br />

Konzert: An cat Dubh (celtic Folk Rock) 20:00 h An Sibin<br />

hans Scheibner - Klopfzeichen 20:30 h halbneun theater<br />

Konzert: trainwreck + Sugartown cabarett + Kyrest 21:00 h Oetinger Villa<br />

Mellow Weekend mit DJ Peter Gräber + PaulMG 22:00 h centralstation (halle)<br />

AB APRIL 2012!<br />

SONNENBADEN<br />

FAMILIENSONNTAG<br />

JAZZ IM GARTEN<br />

uvm.<br />

Mo - So 11-24 Uhr<br />

www.schlossgarten-darmstadt.de<br />

> Seite 05


Konzert: Uncle Gulus Blues Band 21:00 h herrngartencafé<br />

Konzert: Udo Klopke Band + Support: Durden 20:30 h Jazzinstitut (Keller)<br />

Konzert: the Silverballs (Rock’n’Roll) 22:00 h Goldene Krone (Kneipe)<br />

Strictly British mit DJ Kai (Rock, Pop, Punk) 22:00 h Goldene Krone (Disco)<br />

Dance Experience mit DJ D-Zero 22:00 h Goldene Krone (Rockybar)<br />

Konzert: Waste + Romeo (Rock) 21:00 h Goldene Krone (Saal)<br />

70er80er Party mit DJ Andy 22:00 h Schlosskeller<br />

Musical-Premiere: My Fair lady 19:30 h Staatstheater<br />

läd naid Sürpries 23:00 h Staatstheater (Kammerspiele/Bar)<br />

(Kammerspiele/Bar)<br />

Buck Rogers Made Us Do It... Bösedän 22:00 h lowbrow<br />

nachtfieber mit DJ Olaf 22:00 h Musikclub Rabe<br />

Pokerturnier 19:00 h Martinsstuben<br />

tanzbar - Die Frauendisco 20:00 h Frauenkulturzentrum<br />

Underground Evolution (Gothic, Industrial, Metal) 21:00 h Steinbruch-theater, Mühltal<br />

Saturday clubnight - Strictly house 23:00 h nachtcafé<br />

Premium Saturday (2 Floors) 22:00 h hollywood<br />

8. Darmstädter Weitsicht-Festival 2012 Darmstadtium<br />

Saturday night Fever 20:00 h tanzcafé Papillon<br />

Dieser Kalender entsteht in enger Zusammenarbeit mit<br />

| FeierAbendKultur in Darmstadt.<br />

Alle Events, die bis zum 15. <strong>des</strong> Vormonats auf www.partyamt.de<br />

eingetragen werden, erscheinen automatisch und kostenfrei hier<br />

im Stadtkulturmagazin P.<br />

Grenztänzer Antilopen Der goldene Drache<br />

März 2012<br />

Abendveranstaltungen<br />

Fr 02.03. | Sa 03.03. | 20:30 Das ElektraSyndrom<br />

Grenztänzer e.V. Premiere 02.03.<br />

Do 08.03. | 20:30 Zwei alte Frauchen Theater Transit<br />

Fr 09.03. | Sa 10.03. | 20:30 Eine Dame verschwindet<br />

Theater die stromer<br />

Do 15.03. | 19:00 18/66 Who the fuck are Harold &<br />

Maude Theater Transit/Theater Lakritz<br />

Fr 16.03. | 20:30 achten statt ächten - Werkstattaufführung<br />

Die Hagestolzen<br />

Sa 17.03. | 20:30 44. Mollerkoller Theater Rainer Bauer<br />

Fr 23.03. | Sa 24.03. | Fr 30.03. | Sa 31.03. | 20.30<br />

Antilopen Theater Curioso Premiere 23.03.<br />

Mi 28.03. | 20:30 Der goldenen Drache<br />

Theaterlabor Darmstadt<br />

Kinderveranstaltungen<br />

So 04.03. | 15:00 Lizzy auf Schatzsuche<br />

Theater die stromer<br />

So 11.03. | 15:00 Adler an Falke<br />

Consol Theater Gelsenkirchen im Rahmen <strong>des</strong><br />

Starke Stücke Festival Rhein-Main<br />

So 18.03. | 15:00 Der Kartoffelkönig<br />

Puppentheater Pusteblume<br />

So 25.03. | 15:00 Frei – nach Büchner<br />

Theater 3 D<br />

Theater Moller Haus, Freie Szene Darmstadt e.V.<br />

Sandstraße 10, 64283 Darmstadt<br />

Tel.: 06151-26540<br />

www.theatermollerhaus.de<br />

MÄRZ<br />

BOOGIE<br />

BOUNCE<br />

BIG<br />

BEAT<br />

ÜBERSIchtlIch_ P 51<br />

Bessunger<br />

Jagdhofkeller<br />

Bessunger Straße 84<br />

64285 Darmstadt<br />

Tel. 06151 66 40 91<br />

www.jagdhofkeller.com<br />

03.03. ABSINTO ORKESTRA<br />

Balkan-Folklore, Klezmer,<br />

Flamenco, Tango, Blues, Musette<br />

10.03. CORINNE DOUARRE<br />

Nouvelle Chanson Francaise<br />

21.03. LESUNG MIT GISA KLÖNNE<br />

Teil 3 der Reihe „literarisch |<br />

musikalisch | kulinarisch“<br />

23.03. VIVID CURLS<br />

Gewinner <strong>des</strong> Deutschen Rock &<br />

Pop Preises 2010 und 2011<br />

24.03. WILSON DE OLIVEIRA TRIO<br />

mit Bob Degen und Günter Lenz<br />

28.03. NIGHTWASH LIVE<br />

mit einem Moderator und den<br />

Comedians: Matthias Jung &<br />

Meltem Kaplan<br />

www.nightwash.de<br />

Tickets über www.jagdhofkeller.com<br />

oder im Ticketshop Luisencenter<br />

Tel. 06151 13 45 35<br />

oder allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

> Seite 70<br />

> Seite 09<br />

AnZEIGEn


P 52_ÜBERSIchtlIch<br />

live loops grooves improvisation<br />

coramali<br />

coramali.de<br />

mandoferno<br />

myspace.com/mandofernoda<br />

Samstag, 10.03.2012<br />

Einlass 20.00 UHR<br />

VVK 4,- : AK 6,-<br />

Kulturwerk Griesheim<br />

schöneweibergasse 96<br />

www.kulturwerk-griesheim.de


LEVEL 6 CLUB<br />

DER CLUB FÜR<br />

ELEKTRONISCHE<br />

TANZKULTUR<br />

MÄRZ 2012<br />

03/03<br />

KEINE MUSIK<br />

LABELNIGHT<br />

Adam Port, &ME<br />

10/03<br />

ALL NIGHT LONG<br />

Masomenos<br />

17/03<br />

Audio�y<br />

24/03<br />

WIR SIND ANDERS<br />

Bunte Bummler<br />

30/03<br />

12 STD MARATHON<br />

Karotte<br />

DARMSTADT.<br />

KASINOSTRASSE 60.<br />

WWW.LEVEL-SECHS.DE.


P 54_ ÜBERSIchtlIch<br />

Out of Darmstadt<br />

Kultur in Rhein-Main-Neckar<br />

Das P schaut für Euch über die Stadtmauern. Hier werden erwähnenswerte und monatsaktuelle Veranstaltungen<br />

im Rhein-Main-Neckar-Gebiet – in erster Linie Konzerte, aber auch Theateraufführungen, Ausstellungen,<br />

Lesungen und so weiter – kurz und knackisch vorgestellt. Im März 2012 sind es:<br />

Keretta (Nz)<br />

Sphärisch-experimenteller<br />

Post-Rock aus neuseeland.<br />

Zum ersten Mal in Europa.<br />

Juz Friedrich-Dürr, Mannheim<br />

Fr, 02.03. / 22 Uhr /8 Euro<br />

Flohmarkt<br />

Der legendäre Schlachthof-<br />

Open-Air-Flohmarkt ist zurück!<br />

Wie immer: „Keine händler.<br />

Kein Sexismus. Kein nazikram.“<br />

Schlachthof, Wiesbaden<br />

Sa, 03.03. / ab 12 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Max Prosa (Berlin)<br />

Auftritt im Rahmen <strong>des</strong> „Song -<br />

text-Festival neuer deutscher<br />

Sänger und Poeten“.<br />

Halle_02, Heidelberg<br />

Sa, 03.03. / 21 Uhr / 13 Euro<br />

Jonathan Richman (USA)<br />

Der Ex-„Modern lovers“-Kopf ist<br />

nicht erst seit dem Soundtrack<br />

zu „Verrückt nach Mary“ Kult.<br />

zoom, Frankfurt<br />

Di, 06.03. / 21 Uhr / 18 Euro<br />

¡Más Shake! (Berlin)<br />

„the South American Beat<br />

Invasion From Berlin!“ Mit<br />

Rod González (Die Ärzte).<br />

Ponyhof, Frankfurt<br />

Mi, 07.03. / 22 Uhr / 12 Euro<br />

Francis (SWE)<br />

Ursprung im Folk und Blues.<br />

Dieser wird mit treibendem<br />

Pop-Sound gepaart.<br />

Hafen 2, Offenbach<br />

Do, 08.03. / 20 Uhr / 10 Euro<br />

Lambchop (USA)<br />

Kurt Wagner endlich wieder auf<br />

tour. Weit mehr als nur country.<br />

Union Halle, Frankfurt<br />

Sa, 10.03. / 20 Uhr / 32 Euro<br />

The Jezabels (AUS)<br />

Indie-Alternative-Rock um<br />

die charismatische Frontfrau<br />

hayley Mary.<br />

Das Bett, Frankfurt<br />

So, 11.03. / 20 Uhr / 20 Euro<br />

„Der Kontrabass“ (nach Patrick<br />

Süskind)<br />

theaterstück mit Benjamin hille.<br />

Ein einsamer Orchestermusiker<br />

frönt der hassliebe zu seinem Instrument.<br />

Stalburg Theater, Frankfur<br />

So, 11.03. /20 Uhr / 19 bis 26 Euro<br />

„About Sam“ (Samuel Beckett)<br />

lesung. Es sprechen Rita Böhmer,<br />

Ralf harster, till Weinheimer und<br />

Roger Willemsen.<br />

National Theater<br />

(Schauspielhaus), Mannheim<br />

So, 11.03. / 20 Uhr / 18 Euro


Iranisches Feuerfest<br />

Ein Fest zum triumph <strong>des</strong> lichtes<br />

über die Dunkelheit vor nouruz und<br />

damit vor der tagundnachtgleiche<br />

<strong>des</strong> Frühlings. Warmherzig!<br />

Schlachthof, Wiesbaden<br />

Di, 13.03. /19 Uhr<br />

Eintritt frei (Party: 7 Euro)<br />

Lyambiko (Berlin)<br />

Zeitlose Stimme <strong>des</strong> Jazz!<br />

neues Programm: „lyambiko<br />

sings Gershwin“.<br />

Colos-Saal, Aschaffenburg<br />

Do, 15.03. / 20 Uhr / 20 Euro<br />

Feist (CAN)<br />

leslie Feist ist längst auf dem<br />

Songwriter-Olymp angekommen.<br />

Immer noch großartig.<br />

Jahrhunderthalle,<br />

Frankfurt-Höchst<br />

Do, 15.03. / 20 Uhr / 35 Euro<br />

Selah Sue (BEL)<br />

Fusion aus organischem<br />

hiphop, Ragga-Feeling und<br />

einer Menge Soul-Funk.<br />

Batschkapp, Frankfurt<br />

Mo, 19.03. / 20 Uhr / 21 Euro<br />

Helmet (USA)<br />

20 Jahre „Meantime“. helmet<br />

spielt das Album in voller länge.<br />

Colos-Saal, Aschaffenburg<br />

Di, 20.03. / 20 Uhr / 23 Euro<br />

Kristofer Aström (SWE) &<br />

Mattias Hellberg (SWE)<br />

Ex-Fireside trifft auf Ex-hellacopter.<br />

heute werden eher die<br />

leisen töne angeschlagen.<br />

Schlachthof, Wiesbaden<br />

Di, 20.03. / 20 Uhr / 15 Euro<br />

(hed) p.e. (USA)<br />

Es gibt ihn also noch, den<br />

(guten) alten crossover.<br />

Orange Peel, Frankfurt<br />

Fr, 23.03. / 21 Uhr / 18 Euro<br />

Ravens And Chimes (USA)<br />

Wunderbarer Indie-Art-Rock<br />

der modernen Art.<br />

Brotfabrik, Frankfurt<br />

Mo, 26.03. /20 Uhr / 18 Euro<br />

Deichkind (Hamburg)<br />

hiphop-/Electro-Formation, live<br />

ganz großes Remmidemmi ...<br />

Jahrhunderthalle, Frankfurt<br />

Mo, 26.03. / 21 Uhr / 30 Euro<br />

Other Lives (USA)<br />

Elegischer Indie-Rock. In den USA<br />

mit Radiohead auf tour. tipp!<br />

Brotfabrik, Frankfurt<br />

Di, 27.03. / 20 Uhr / 17 Euro<br />

The Chap (GB/D)<br />

Grandiose live-Band mit einem<br />

echten Weizsäcker als Frontmann.<br />

Amüsanter Indie-Pop.<br />

Hafen2, Offenbach<br />

Di, 27.03. /20 Uhr / 13 Euro<br />

Dean Dirg (Wuppertal)<br />

hardcore-Punk der alten Schiene<br />

à la circle Jerks,<br />

Adolescents und Konsorten.<br />

Juz Friedrich-Dürr, Mannheim<br />

Fr, 30.03. / 22 Uhr / 8 Euro<br />

Barbara Morgenstern (Berlin)<br />

Elektropop? Ein Sound durchsetzt<br />

von drastischem lärm, holpernden<br />

Rhythmen und doch wieder poppigen<br />

Meldodien.<br />

Ponyhof, Frankfurt<br />

Fr, 30.03. /22 Uhr / 15 Euro<br />

20. Internationale<br />

Tattoo-Convention<br />

Größte tattoo-convention in<br />

Europa. Mehr als 600 tätowierer<br />

aus über 20 ländern.<br />

Messe, Frankfurt<br />

Fr, 30.03. bis So, 01.04.<br />

Fr: 15 bis 22 Uhr, Sa: 12 bis 22 Uhr<br />

So: 12 bis 19 Uhr / 20 Euro<br />

„Tutanchamun – Sein Grab und<br />

die Schätze“ (Ausstellung)<br />

Monumentale, lehrreiche und unterhaltsame<br />

Präsentation mit 1.000<br />

Repliken! Einmalig.<br />

Hörzu Wissen Forum (Ecke<br />

Mainzer Landstraße 124,<br />

Güterplatz), Frankfurt<br />

noch bis So, 29.04.<br />

täglich von 10 bis 18 Uhr<br />

16 bis 19 Euro<br />

„Edvard Munch – Der moderne<br />

Blick“ (Ausstellung)<br />

Ein teil der über 140 Gemälde, Fotografien,<br />

Stiche, Zeichnungen, Skulpturen<br />

und Filme war in Deutschland<br />

noch nie zuvor zu sehen!<br />

Schirn Kunsthalle, Frankfurt<br />

noch bis So, 13.05.<br />

Di, Fr, Sa + So von 10 bis 19 Uhr<br />

Mi + Do von 10 bis 22 Uhr<br />

10 Euro<br />

Auswahl + text: Gunnar Schulz + tobi Moka<br />

Fotos: Veranstalter<br />

ÜBERSIchtlIch_ P 55


Unsere Kino-HigHligHts<br />

CinemaxX Darmstadt<br />

Goebelstraße 11<br />

Infos & Tickets:<br />

(06151) 8 705868<br />

Die eiserne Lady Citydome Darmstadt<br />

Großbritannien 2011 | Regie: Phyllida Lloyd | Darsteller: Meryl Streep, Jim Broadbent, Alexandra Roach | FSK: 6 |<br />

Laufzeit: 105 Minuten | Filmstart: 01. März 2012<br />

Die Anfänge als Lokalpolitikerin in einem Bezirk Nordlondons sind für Margaret Thatcher schwer. Die männlichen Kollegen<br />

nehmen sie nicht ernst, erste politische Gehversuche scheitern. Doch dann wird sie 1961 Parlamentssekretärin, ein<br />

Posten als Ministerin folgt. 1979 avanciert sie zur ersten weiblichen Ministerpräsidentin Großbritanniens, ein Amt, das sie<br />

bis 1990 bekleidet. An ihrer Seite steht Ehemann Denis, Vater ihrer Zwillinge, Liebhaber, Berater und Stütze. Als sie 1982<br />

Argentinien nach der Besetzung der Falklandinseln den Krieg erklärt, erhöht sich der politische Druck auf sie.<br />

John Carter In 3D Digital<br />

Darmstädter Kinos<br />

USA 2012 | Regie: Andrew Stanton | Darsteller: Taylor Kitsch, Lynn Collins, Samantha Morton | FSK: 12 | Laufzeit: unbekannt |<br />

Filmstart: 08. März 2012<br />

John Carter ist Soldat im amerikanischen Bürgerkrieg, eckt aber bei seinen Vorgesetzten an und will sich nicht weiter<br />

in den Kampf schicken lassen. Seine Flucht vor der Armee hat er sich allerdings anders vorgestellt, denn plötzlich<br />

findet er sich auf einem fremden Planeten und inmitten eines Kampfs fremdartiger Stämme wieder. Während seiner<br />

Reise verdient er sich den Respekt <strong>des</strong> Anführers einer der Stämme und verliebt sich in eine Prinzessin. Und schließlich<br />

liegt die Zukunft <strong>des</strong> ganzen Planeten in den Händen John Carters.<br />

Türkisch für Anfänger Darmstädter Kinos<br />

Deutschland 2012 | Regie: Bora Dagtekin | Darsteller: Josefine Preuß, Elyas M‘Barek, Anna Stieblich | FSK: 12 |<br />

Laufzeit: 110 Minuten | Filmstart: 15. März 2012<br />

Nach einer Flugzeugnotlandung stranden ein deutsches Mädchen, ein stotternder griechischstämmiger Berliner und<br />

ein türkischer Jung-Macho samt keuscher Muslim-Schwester auf einer einsamen Insel. Bis zur Rettung streiten sie<br />

sich wie die Kesselflicker, schlagen sich durch die Wildnis und testen auf Umwegen die Liebe aus – wie auch die<br />

„forever young“ Mama und der türkische Witwer, die von einer Luxus-Anlage aus Funkkontakt mit ihren Kids halten.<br />

Best Exotic Marigold Hotel Citydome Darmstadt<br />

USA 2011 | Regie: John Madden | Darsteller: Dame Judi Dench, Bill Nighy, Penelope Wilton | FSK: 0 | Laufzeit: 124 Minuten |<br />

Filmstart: 15. März 2012<br />

Als eine Gruppe britischer Pensionäre in Indien eintrifft, um dort den Lebensabend zu verbringen, erwartet sie eine<br />

Überraschung. Ihr als luxuriös angepriesenes Hotel entpuppt sich als etwas heruntergekommenes Entwicklungsprojekt,<br />

in dem der junge indische Hotelleiter seine ersten Gäste überhaupt begrüßt. Schon hier lernen die gereiften<br />

Emigranten, sich an die Gegebenheiten anzupassen und ein Land zu entdecken, das Chaos und Hektik, aber auch<br />

ungewohnte Erfahrungen und Chancen auf Erneuerung bietet.<br />

Die Tribute von Panem Darmstädter Kinos<br />

USA 2012 | Regie: Gary Ross | Darsteller: Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam Hemsworth | FSK: 12 |<br />

Laufzeit: unbekannt | Filmstart: 22. März 2012<br />

Als ihre kleine Schwester als Kämpferin für die diesjährigen Hungerspiele ausgewählt wird, nimmt die 17-jährige<br />

Katniss Everdeen ihre Stelle ein, um den zwölften Distrikt gemeinsam mit dem Bäckersohn Peeta zu vertreten.<br />

Alle zwölf Distrikte müssen jeweils zwei Kämpfer stellen, die in einer Arena bis zu ihrem Tod kämpfen – alles wird<br />

live über tragen. Katniss erweist sich schnell als geschickte Überlebenskämpferin. Als sie sich in Peeta zu verlieben<br />

beginnt, muss sie einen Weg finden, die brutalen Spielregeln auszuhebeln.<br />

Citydome Darmstadt<br />

Wilhelminenstraße 9<br />

Infos & Tickets:<br />

(0 61 51) 29789<br />

Mehr Infos im Kino und unter www.kinos-darmstadt.de<br />

www.facebook.com/ProgrammkinoRex<br />

www.facebook.de /KinosDarmstadt


Iss was!<br />

Folge 20: Gefüllte Auberginen<br />

Endlich werden die Tage draußen länger und die Temperaturen befinden sich auch wieder auf der guten<br />

Seite der Null-Gradgrenze. Da freuen wir uns auf heitere Tage – und stopfen uns die Bäuche mit sonnigen<br />

Leckereien voll. Diesmal gibt’s: gefüllte Auberginen!<br />

Gefüllte Auberginen<br />

Dauert so lang wie: eine Schulstunde Französisch<br />

Sieht aus wie: Schiffchen im Roten Meer<br />

Am besten mit: Reis, Baby!<br />

Nebenwirkungen: Käseschock<br />

Kostet so viel wie: der gute Rotwein dazu<br />

Für vier Personen:<br />

250 g hackfleisch<br />

2 Auberginen<br />

1 Paprika<br />

1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen<br />

1 Dose Pizzatomaten<br />

1 Päckchen passierte tomaten<br />

2 Päckchen Mozzarella (und/oder Parmesan)<br />

1 Feta<br />

1 Zitrone<br />

Oregano, Rosmarin<br />

Paprikapulver, cumin<br />

Salz, Pfeffer, Zucker<br />

Da gibt’s diesmal also Auberginen. Diese komisch<br />

glatten, lila-farbigen Fruchtbeutel, die ausseh’n, als<br />

hätten sie Außerirdische beim Bau der Pyramiden<br />

kurz vor dem Abflug vergessen.<br />

Woher genau sie kommen, weiß man nicht, allerdings<br />

sind sich die meisten Botanik-Experten einig,<br />

dass sie eines irdischen Ursprungs entstammen. So<br />

vermutet man, sie seien aus dem asiatischen Raum<br />

in unsere hiesigen Gemüsebeete gekrabbelt, aber<br />

auch da ist man sich uneins. Ich bin mir ziemlich<br />

sicher, dass die Dinger einfach aus’m Supermarkt<br />

kommen – da hab ich meine nämlich grad gekauft.<br />

Was man hierzulande kaum vermuten mag: Die Dinger<br />

gibt’s in zahlreichen Farben und Formen ... weiß<br />

und rund, gelb und gurkig, violett und tierpenisartig.<br />

Eine exotische Variante könnte so manchem schon<br />

unbewusst in Kindheitstagen über den Weg gelaufen<br />

sein und ich entschuldige mich jetzt schon mal<br />

ausdrücklich für den Raub jeglicher Illusion eines<br />

Gefüllte Aubergine an Rest vom Weihnachtsbaum<br />

naiven Vorschülers: Die Früchte <strong>des</strong> Yps-Ostereierbaums<br />

waren gar keine Eier, sondern nur schnö<strong>des</strong><br />

Auberginen-Gedöns. SKAnDAl! Ich hab’s mir damals<br />

schon gedacht, dass da was faul ist. Die Dinger<br />

ham nämlich roh, abgepflückt und angebissen geschmeckt<br />

– wie tapete ohne Kleister – und hatten so<br />

überhauptgarnix von Ostereiern. net ma die Fabb!<br />

Gekocht und lecker zubereitet schmecken die Dinger<br />

allerdings grandios und man kann unglaublich<br />

viele verschiedene Gerichte mit ihnen auf den tisch<br />

zaubern. Wir stopfen unsere Ranzen heute mit einer<br />

gefüllten Variante und schmeißen so viel Käse<br />

drauf, dass keinerlei Erinnerung an den Geschmack<br />

von Wandverkleidung übrig bleibt! Viel Spaß und<br />

bis zum nächsten „Yps was!“ – dann vielleicht mit<br />

lecker Krabbencocktail aus Urzeitkrebsen.<br />

KÖStlIch_ P 57


P 58_ KÖStlIch<br />

zutaten für gefüllte Auberginen<br />

Zuerst wird das ganze Gemüse ordentlich geschrubbt. Die Auberginen dann<br />

der länge nach halbieren und auf der Schnittseite in Olivenöl kurz, aber<br />

saftig anbraten. Dadurch kann man sie leichter aushöhlen – und genau das<br />

macht Ihr jetzt vorsichtig mit hilfe eines löffels (das Fruchtfleisch braucht<br />

Ihr gleich noch!). Am Ende sollte eine zirka 1 Zentimeter dicke Wand stehen<br />

bleiben, ohne dass der löffel auf der anderen Seite wieder das licht <strong>des</strong><br />

tages erblickt. Die Auberginen-Schiffchen beträufelt Ihr auf der Innenseite<br />

mit Zitronensaft und würzt sie mit Salz und Pfeffer.<br />

Das Fruchtfleisch wird in kleine Würfel geschnitten, ebenfalls in Olivenöl angebraten<br />

und dann bis zur Weiterverarbeitung beiseite gelegt. natürlich habt<br />

Ihr schon längst die Zwiebel und auch die Paprika klein gewürfelt und wartet<br />

nur drauf, sie zusammen mit dem hackfleisch anzubraten. Gesagt, getan –<br />

sobald Euer hackfleisch bräunlich gebrutzelt ist, haut Ihr das ganze Gemüse<br />

inklusive der Aubergineninnereien mit in die Pfanne. Wenn alles ein wenig<br />

weich gebraten ist, gebt Ihr eine Dose gewürfelte tomaten hinzu, würzt ordentlich<br />

mit Salz, Pfeffer, Paprika und cumin und presst zwei Zehen Knoblauch<br />

hinein. Jetzt noch Oregano und Rosmarin dazu und 15 Minuten bei mittlerer<br />

hitze schmoren lassen.<br />

nun mischt Ihr den Feta-Käse darunter und füllt alles in die Auberginen-hälften.<br />

Selbige legen wir in eine Auflaufform und geben das Päckchen tomatensauce<br />

dazu. Um auch sicherzugeh’n, dass Ihr das volle Käse-Inferno zündet,<br />

zu guter letzt alles mit Mozzarella (und/oder frischem Parmesan) belegen<br />

und für eine halbe Stunde abgedeckt bei 180 Grad in den Ofen schieben. Anschließend<br />

noch 10 Minuten ohne Deckel im Ofen braten lassen, bis der Käse<br />

schön gold-braun funkelt.<br />

Die Soße mit Salz, Pfeffer, Zucker und allerlei anderen lieblingsgewürzen abschmecken,<br />

alles auf den teller und ab in de hals damit! lasst’s Euch schmecken!<br />

text: Sascha löwel | Fotos: Jan Ehlers<br />

Auberginen anbraten<br />

Würzen, würzen, würzen<br />

Je nach Gast:<br />

Auch mal Hände waschen<br />

Die Halben voll machen<br />

Käse, Käse, Käse


P 60_ hEIMAtlIch<br />

Kommen und Gehen<br />

Neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie<br />

Welche neuen Läden buhlen in Darmstadt um Kunden? Welche neuen Restaurants und gastronomischen<br />

Konzepte gibt es in der Stadt? Und wer musste schließen? Das erfahrt Ihr ab sofort in der neuen P-Rubrik<br />

„Kommen und Gehen“ – im schnittigen Steckbrief-Stil.<br />

A bis Z Textildruck und Werbemittel<br />

Neuigkeit: Alles-Bedrucker „A bis Z“ ist in die Grafenstraße 20 gezogen, direkt neben<br />

das Eiscafé San Remo. Die nähe zur Innenstadt, 80 qm mehr ladenfläche und<br />

mehr lagerfläche sind die hauptgründe. Die ehemaligen „A bis Z“-Räumlichkeiten<br />

in der Elisabethenstraße 46 hat Miele-Spezial-Vertragshändler Wessely seit Mitte<br />

Januar gemietet und kehrt von der Rü<strong>des</strong>heimer Straße zurück in die Innenstadt.<br />

Ort: Grafenstraße 20, Innenstadt<br />

www.a-z-werbemittel.de<br />

Annu-Linchen<br />

Neuigkeit: Seit Mitte Januar füllt dieses kleine lädchen die lücke, die der legendäre<br />

Kurzwaren-Spezialist „Rodenhäuser“ seit Ende 2010 (nach 60 Jahren!) in<br />

Darmstadt hinterlassen hat. Zwei original „Rodenhäuser“-Schränke mit mehr als<br />

1.000 „Rodenhäuser“-Knöpfen konnte Inhaberin Ramona Baumann in ihr „Annulinchen“<br />

retten. Außerdem im Angebot: Modische Stoffe (auch Plüsch, Walk und<br />

Design) für Kinder und Damen, Kurzwaren aller Art (Reißverschlüsse, nähgarn,<br />

Bordüren, Pailetten usw.), „Farbenmix“-Schnittmuster, selbst-geschneiderte<br />

Modelle und ein Stickservice. DA it yourself!<br />

Ort: Kirchstraße 18 (schräg gegenüber der Stadtkirche etwas versteckt am cityring),<br />

Innenstadt<br />

www.annu-linchen.de<br />

Elektro Saladin<br />

Neuigkeit: Der vom Bauverein geplante 120-Betten-hotelneubau ist vom tisch.<br />

nicht nur die grün-schwarze Stadtregierung ist dagegen, auch der Gestaltungsbeirat<br />

(5 Experten, allesamt nicht-Darmstädter) kam am 17. Februar zu dem<br />

Urteil: „Die hotel-nutzung entspricht in keiner Weise diesem prominenten Ort.<br />

Die architektonische und städtebauliche Qualität <strong>des</strong> Entwurfs ist nicht geeignet,<br />

diesen Diamanten zu heben.“ Der Entwurf <strong>des</strong> Darmstädter Architekten Udo nieper<br />

fiel durch. Momentan also Schwebezustand: Bauverein wartet auf konkrete<br />

Zielvorgaben von Stadt und zeigt sich offen gegenüber (Angeboten von) Dritten.<br />

Dem Bauverein liegt allerdings seit Mai 2011 eine Abrissgenehmigung für das<br />

„Saladin“-Gebäude vor. Derzeit werden noch Gutachten zur Statik der benachbarten<br />

„Krone“ im Falle eines „Saladin“-Abrisses eingeholt.<br />

Ort: landgraf-Georg-Straße 3<br />

www.facebook.com/DarmstadtDaGegen


© christian Grau<br />

Gegenüber (vom Henschel)<br />

Neuigkeit: neueröffnung am Donnerstag, dem 1. März, von 10 bis 19 Uhr, mit<br />

Zucker watte, candy-Bar und Unterwäsche-Aktion. Auf 700 (!) Quadratmetern<br />

Mode „für junge Damen zwischen 15 und 40“. Einrichtung: Industrie-Boden, tafellack-Wände,<br />

individuelle tapeten und Umkleidekabinen, holzelemente in „Used-<br />

Optik“, Kaffeebar mit orientalischen Fliesen, Spiegel mit E-Mail- und Facebook-<br />

Anbindung, loungebereich zum chillen mit iPads. Am Eröffnungswochenende<br />

(2. und 3. März) von 10 bis 24 Uhr geöffnet, the Barbers rock’n’rollen live.<br />

Ort: Rheinstraße 1 (am Friedensplatz), Innenstadt<br />

www.gegenüber.com und www.facebook.com/gegenüber<br />

Henschel & Ropertz<br />

Neuigkeit: Von März bis September Umbau, während der Verkauf weiterläuft.<br />

Investition von 8,5 Millionen Euro in eine neue Klima- und lüftungstechnik,<br />

nottreppen-Modernisierung (aus fünf schmalen werden dabei zwei größere,<br />

dadurch mehr Verkaufsfläche). Und auch die Fassade wird teilweise erneuert:<br />

Die „braune nase“ zum Weißen turm wird durch eine vertikale Glasfront<br />

ersetzt, die Eingänge von Marktplatz und carree neu gestaltet. Ein stylisches<br />

Standort-Bekenntnis.<br />

Ort: Marktplatz 2, Innenstadt<br />

www.henschel-ropertz.de<br />

Hotel Weinmichel<br />

Neuigkeit: Die 1976/77 errichtete sechsstöckige hotel-Ruine (ehemals 160<br />

Betten, seit zehn Jahren leerstehend) wird seit Ende Januar abgerissen. Ein<br />

neu- und Erweiterungsbau war schon 2002 geplant, doch Eigentümer hans A.<br />

W. Michel und der damalige Pächter Karl Eisele (heute „Altes Schalthaus“ und<br />

„Weinschmecker“) wurden sich nicht einig. nun soll ein nüchterner, sechsstöckiger,<br />

48 Meter breiter Geschäfts-Block (unten läden, oben Büros) gebaut<br />

werden, der bis zum „Baumhaus“ von Ot hoffmann am cityring reicht. Der<br />

Gestaltungsbeirat riet dem Investor (Familie Ebert, Wella-Erben) am 17. Februar:<br />

„Auch Wohnungen können rentabel sein.“ Wir finden auch: Büroflächen<br />

stehen doch schon zur Genüge leer in Darmstadt (und bringen dann auch dem<br />

Investor keine Einnahmen)!<br />

Ort: Schleiermacherstraße 10-12, Innenstadt<br />

Luisencenter-News<br />

hEIMAtlIch_ P61<br />

Neuigkeiten: „c & A“ geht raus aus dem luisencenter, statt<strong>des</strong>sen ziehen<br />

ein: Deko-Spezialist „Das Depot“ (zusätzlich zum laden im „Boulevard“) und<br />

Drogeriemarkt „Rossmann“ im Basement (Untergeschoss) – sowie (voraussichtlich<br />

ab Mai) „S. Oliver“ im Erdgeschoss. Renoviert wird gerade bei Bonita<br />

(Damenoberbekleidung) im Erdgeschoss (Eröffnung: 01.03.), bei Dany Shoes<br />

im 1. OG (Eröffnung: 08.03.) sowie bei Vila clothes im Erdgeschoss (08.03.).<br />

Außerdem bekommt Yuffi Döner im Basement einen neuen look.<br />

Ort: Am luisenplatz, Innenstadt<br />

www.facebook.com/luisencenter


P 62 _ hEIMAtlIch<br />

Her mit den Infos!<br />

Ponyreiten am Oberwaldhaus<br />

Neuigkeit: neue Betreiber gefunden. Seit 1990 betreibt Elisabeth Gleichauf<br />

den Ponyverleih (bis vor vier Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Peter Gleichauf,<br />

der 2008 verstarb). nun übergibt sie den Ponyhof aus gesundheitlichen<br />

Gründen – und, weil es ihren Kinder Julius und Katharina durch ihren hauptberuf<br />

(Betreiber der „Krone“) zuletzt immer schwerer fiel, Zeit freizuschaufeln,<br />

um auf dem hof der Mutter mitzuhelfen. neue Betreiber <strong>des</strong> Ponyhofs sind<br />

Susanne Winn und Mario haberthür von der Outdoorschule „Bergwind“. Die<br />

aus 12 Shetland-Ponys bestehende herde, eine eingeschworene Gemeinschaft,<br />

bleibt zusammen.<br />

Ort: Freizeitzentrum am Steinbrücker teich, Dieburger Straße 259<br />

www.oberwaldhaus.com und www.bergwind.org<br />

Soulid (zweiter Heckmann-Laden)<br />

Neuigkeit: Ende März soll der zweite heckmann-laden (Mode und Accessoires<br />

für Frauen, „homöopathisch auch Männersachen“) im ehemaligen<br />

„Strickmoden Pflug“ in der Schulstraße eröffnet werden. Ein „laden mit<br />

Seele“ soll’s werden, so Inhaber Pit heckmann, nachhaltig-ökologisch-sozial<br />

bei Auswahl der Produkte, labels und Einrichtung: alte Möbel, bei Entkernung<br />

entdeckte alte Fliesen, freigelegte Backsteinwand. nomen est omen ... eine<br />

Mischung aus Soul und solide: Monatlich will Pit heckmann einen teil <strong>des</strong><br />

Gewinnes an soziale lokale Projekte spenden und dies transparent darstellen.<br />

Ort: Schulstraße 5, Innenstadt<br />

www.heckmannstore.com<br />

„Zum Storchen“ / „Carstens Stubb“<br />

Neuigkeit: Ende Februar wurde „Storchens Abschiedswochenende“ gefeiert.<br />

Die bisherige Betreiberin claudia Sabitzer sowie Koch und lebensgefährte<br />

carsten Schnakenburg eröffnen am 1. März in Weiterstadt in der Waldstraße<br />

2 „carstens Stubb“ („gemütlich-rustikal“, Schnitzel, Mittagstisch). Streit um<br />

Renovierungskosten und ausstehende Miete mit dem Verpächter, der Darmstädter<br />

Privatbrauerei, ist noch nicht beigelegt. Dennoch ist bereits ein nachfolger<br />

für das Restaurant „Zum Storchen“ gefunden: Anfang März übernimmt<br />

Familie Eleftheriadis (bisher: „Schützenhaus“ in Arheilgen) mit deutscher und<br />

griechischer Küche sowie spezieller Mittagskarte.<br />

Ort: Darmstädter Straße 25, Arheilgen<br />

Watzetreff<br />

Neuigkeit: neuer name, neuer Besitzer: Oliver Zörgiebel hat den seit 42 Jahren<br />

bestehenden Kiosk in der Mollerstraße von Michael Scharf übernommen und<br />

das Sortiment erweitert: neben Zeitschriften, tabak und lotto gibt es jetzt<br />

eine kleine Kaffee-Ecke und eine Poststelle. Außerdem in den Kiosk integriert:<br />

der Mini-Antikladen „troedelhamster“.<br />

Ort: Mollerstraße 17, Martinsviertel<br />

Du hast substanzielle neuigkeiten aus Darmstadts Einzelhandel und Gastronomie für uns?<br />

Dann her damit! Am besten per Mail an redaktion@p-verlag.de (Redaktionsschluss: 10. <strong>des</strong> Vormonats).<br />

Recherche + text: cem teveto ˇglu | Fotos: Einzelhändler + Gastronomen + Betreiber + laura Morche


P 64_ hEIMAtlIch<br />

Die TV-Sendung „Dein Song“<br />

Als „Ozean <strong>des</strong> Elends“ beschrieb der „Spiegel“ die<br />

neue Staffel von Bohlens „DSDS“. Eine gesunde Skepsis<br />

ist immer angebracht, wenn es um das große Pop-<br />

Business geht. Entertainment ist das Schlagwort,<br />

Musik spielt meist nur am Rande eine Rolle. Es geht<br />

um Einschaltquoten, Werbeplatzierungen, Verkaufserlöse.<br />

Und um selbstverliebte Selbstdarsteller – unter<br />

den Juroren oft mehr als unter den Kandidaten. Es<br />

werden Illusionen verkauft, keine Realität. Die meisten<br />

zuschauer wissen das – und wollen es gar nicht anders.<br />

Also brauchen wir hier nicht länger zu moralisieren,<br />

was auf Dauer eh langweilt. Manchmal findet sich<br />

ja wirklich ein Talent – und noch besser: ein glaubwürdigeres<br />

Show-Konzept. Wie im Falle der TV-Sendung<br />

„Dein Song“, an deren Produktion maßgeblich Darmstädter<br />

und Exil-Darmstädter beteiligt sind.<br />

Ellya Franz, Jackie Benn, Alfred Bayer,<br />

Christoph Paulssen<br />

Die Gewinnerin der letzten Staffel von „Dein Song“,<br />

Sarah Pisek mit „Endlich frei“, sorgte mit ihrer Bambi-<br />

Auszeichnung und dem Auftritt bei hape Kerkelings<br />

„Menschen 2011“ für Aufsehen. Auch Kritiker zeigten<br />

sich angetan – von Pisek sowie vom andersartigen<br />

Konzept der casting-Show. „Dein Song“ wird seit dem<br />

Jahr 2008 auf „Kika“ ausgestrahlt, dem gemeinsamen<br />

Kinderkanal von ARD und ZDF. „Beratung statt persönlicher<br />

Kritik, Betreuung statt schadenfreudigem Voyeurismus“,<br />

lobte der Weser-Kurier die dritte Staffel.<br />

Im März startet die vierte.<br />

Mit steinalten 42 Jahren und ersten grauen haaren<br />

sieht sich der P-Redakteur weit jenseits der Zielgruppe<br />

von Kika. Also kurzerhand P-Schülerpraktikantin<br />

Jackie Benn (15 Jahre), die sich nur kurz mit einem „In<br />

meinem Alter ist Kika eigentlich schon uncool“ wehrt,<br />

ins Auto verfrachtet – und ab zum Interview. Wir treffen<br />

auf angenehm entspannte Gesprächspartner:<br />

1.) Alfred Bayer – wohnhaft in Darmstadt und Geschäftsführer<br />

der renommierten Fernseh-Produktionsfirma<br />

„bsb“. Er hat die Show „Dein Song“ miterdacht<br />

und entscheidend konzipiert. 2.) christoph Paulssen<br />

– Musiker und mit Anke Schimpf Geschäftsführer der<br />

Darmstädter Produktionsfirma christine Musics – ist<br />

mitverantwortlich für die musikalische Produktion<br />

der Show. Und 3.) Ellya Franz, bei christine Musics für<br />

Kommunikation und Organisation zuständig.<br />

Paten für die jungen Songschreiber<br />

„Unsere Show ist kein reiner Gesangs-Wettbewerb“,<br />

weist uns Bayer gleich zu Anfang lächelnd zurecht,<br />

„’Dein Song’ ist ein Songschreiber-Wettbewerb, es<br />

geht also genauso um die Komposition, das Arrangement<br />

und die Produktion. Und damit sind wir meines<br />

Erachtens weltweit einzigartig.“ Die teilnehmer – in<br />

der neuen Staffel zwischen elf und 18 Jahre alt – sind<br />

teilweise weit jünger als sonst üblich. Jedem Kandidaten<br />

steht ein musikalischer Pate beiseite – und diese<br />

Auswahl war in den letzten Jahren mehr als prominent<br />

besetzt: nena, David Garrett, Klaus Doldinger, Samy<br />

Deluxe, Boss hoss, Roger cicero, Stanfour, Wolfgang<br />

niedecken, DJ Ötzi, culcha candela und ein Dutzend<br />

weitere. Sicher genügen nicht alle beteiligte Paten<br />

den Qualitätsansprüchen der allesbesserwissenden<br />

P-Redaktion, aber die Auswahl ist breit über mehrere<br />

Genres gefächert und offenbart dadurch deutlich mehr<br />

Offenheit und Gespür für die Belange der Kandidaten.<br />

„Es ist aber nicht ganz einfach, jeweils die gewünschten<br />

Paten zu bekommen. Da haben Managements<br />

Bedenken und es gibt seltsame Sonderwünsche“, sagt<br />

Bayer. Aber seit dem Erfolg von Sarah Pisek und ihrem<br />

Paten, dem „Grafen“ von Unheilig, sei es einfacher<br />

geworden.<br />

Mit dem Darmstädter tV-Regisseur Volker Weicker, der<br />

schon bei Kanzlerduellen, Klitschko-Boxkämpfen, WM-<br />

Endspielen und DSDS-Shows Regie führte, haben die<br />

Macher der Sendung einen weiteren gut vernetzten Protagonisten<br />

an der hand. „Wir waren früher gemeinsam<br />

im Skiclub Darmstadt-Odenwald“, schmunzelt Bayer,<br />

„Weicker verlor eine Wette gegen mich, dass ich nicht<br />

genügend Paten für die erste Show bekäme. Dafür muss<br />

oder darf er jetzt Regie bei unseren Finals führen.“


nach einer Vorauswahl aus zuletzt über 2.000 teilnehmern<br />

gelangen zehn Kandidaten in das Komponistencamp<br />

auf Ibiza und letztlich acht in das Staffel-Finale,<br />

das per telefon-Voting entschieden wird. „Es ist wunderbar<br />

zu sehen, wie sich dort Kandidaten und deren<br />

Kompositionen entwickeln. teilweise sind wir wirklich<br />

überrascht“, meint Paulssen, der sich zusammen<br />

mit Bayer sehr für die Sichtweise von P-Praktikantin<br />

Jackie interessiert. Prompt folgen Einladungen an<br />

sie zu einer Redaktionskonferenz beim ZDF, einer<br />

Vorabbeurteilung <strong>des</strong> neu produzierten Songs von<br />

Sarah Pisek mit Andreas Bourani und einem Besuch<br />

beim Staffel-Finale. Die begeisterte Jackie zeigt sich<br />

jetzt gar nicht mehr abgeschreckt vom mangelnden<br />

„coolness“-Faktor <strong>des</strong> Senders Kika. „Wir haben das<br />

als Familien-Show konzipiert, was ja auch durch die<br />

Auswahl der Paten belegt wird. Da kann man auch gern<br />

Kika einschalten“, wirbt Bayer.<br />

Vielleicht wäre es für das ZDF ja an der Zeit, ein nicht<br />

nur in Kritikerkreisen angesehenes Show-Konzept mal<br />

in den hauptsender zu verlegen? Bis dahin suche ich<br />

schon mal Kika auf meiner Fernbedienung.<br />

text: tobi Moka | Foto: laura Morche | Gestaltung: Melanie Dörsam<br />

Sendedaten „Dein Song“ auf Kika<br />

Die 16-teilige Doku-Soap: ab 05.03., montags bis<br />

donnerstags, 19.25 Uhr<br />

Live-Show „Dein Song – Das Finale“:<br />

Fr, 30.03., 19.05 Uhr<br />

Paten: Rolando Villazón, till Brönner, Guano Apes,<br />

laith Al-Deen, Jupiter Jones, ll, Selig, laFee<br />

Jury: Annett louisan, Joja Wendt, Peter hoffmann,<br />

Jenniffer Kae<br />

Moderation: Johanna Klum, Bürger lars Dietrich<br />

www.kika.de<br />

hEIMAtlIch_ P 65<br />

AnZEIGE


P 66_KlAnGlIch<br />

„Es macht Spaß, subtil zu motzen“<br />

Blackbox mit der Rockformation Diskokugel<br />

Der Weg zum Interview führt über<br />

wenig vertrauenserweckende Dielen<br />

in den vielleicht 40 Quadratmeter<br />

großen Bauch eines Hausbootes.<br />

Das Hausboot „Venus“ liegt in<br />

Frankfurt-Höchst vor Anker und<br />

ist an diesem Abend die Location<br />

für die in Darmstadt und Schlüchtern<br />

beheimatete Rockformation<br />

Diskokugel. Nach knapp 15 Jahren<br />

Bandgeschichte, sechs Alben und<br />

unzähligen Konzerten in ganz<br />

Europa wird nun bald ihr jüngstes<br />

Werk „The Boy With The zorn In<br />

His Side“ veröffentlicht. Bei Bier<br />

und Döner stehen Bassist Mathias<br />

Hill und Keyboarder Magnus G.<br />

Schmerfeld Rede und Antwort.<br />

Ihr spielt heute Abend auf einem<br />

Hausboot. Ist das die außergewöhnlichste<br />

Location, in der Ihr<br />

bisher gespielt habt?<br />

Mathias: Das hausboot ist auf jeden<br />

Fall ziemlich weit vorne. Beim<br />

Berliner-Pop-Marathon Ende der<br />

1990er war es auch spannend. Das<br />

Konzert war im Kellergeschoss<br />

eines ehemaligen Schuhladens und<br />

im alten lager war die Umkleidekabine<br />

– dort waren allerdings auch<br />

ein paar Ratten zuhause.<br />

Magnus: Der Weg in den Kellerraum<br />

führte über eine wacklige hühnerleiter,<br />

aus ganz einfachen Brettern.<br />

Die Bretter bogen sich sehr durch<br />

und wir mussten mit unserem ganzen<br />

Equipment darüber laufen. Wir<br />

hatten Angst.<br />

Mathias: Angst hatten wir auf dem<br />

hausboot noch nie.<br />

[In diesem Moment kracht es im<br />

Hintergrund. Eine Diele ist durchgebrochen]<br />

Mathias [lachend]: Okay, das war<br />

zu erwarten.<br />

Magnus: Die wird schon wieder<br />

repariert.<br />

Gut, dann machen wir mal weiter.<br />

Eure Musik ist äußerst tanzbar.<br />

Seid Ihr im Club eher Tänzer oder<br />

Steher?<br />

Beide: Spätestens ab dem dritten<br />

Gin tonic bewegt sich jeder von<br />

uns.<br />

Mathias: Am Anfang waren wir es<br />

auf unseren Konzerten gewohnt,<br />

dass die leute tanzten. Wenn<br />

keiner tanzte, dachten wir: scheiß<br />

Auftritt. Manchmal achten die Konzertbesucher<br />

aber auch nur auf die<br />

texte. Wir haben gelernt: Es muss<br />

kein schlechtes Konzert sein, wenn<br />

die leute nicht tanzen.<br />

Magnus: Als wir im Münchner Atomic<br />

café spielten, sagte man uns:<br />

hier tanzt nie jemand. Wir haben sie<br />

eines Besseren belehrt.<br />

[Der Geräuschpegel steigt merklich.<br />

Alfred, der Besitzer <strong>des</strong> Hausbootes,<br />

sägt aus einem Brett eine<br />

neue Diele und nagelt sie an die<br />

Bruchstelle.]<br />

Es scheint in vielen Texten so, als ob<br />

Ihr permanent unzufrieden seid. Was<br />

hält Euch vom zufriedensein ab?


Mathias [lachend]: Als nächster<br />

Plattentitel ist im Gespräch: „Auf<br />

der Suche nach der Wurzel meiner<br />

Unzufriedenheit“. Aber eigentlich<br />

sind wir mit uns im Reinen. Außerdem<br />

spricht uns nicht jeder Song<br />

direkt aus der Seele. „Der tag mit<br />

Sid Vicious“ beispielsweise ist aus<br />

der Sicht von Johnny Rotten geschrieben.<br />

Wir sind die erste Band,<br />

die ökologisch wächst.<br />

Der Song ist ein Gedankenspiel:<br />

Wer wäre Sid Vicious heute, wenn<br />

er nicht 1979 gestorben wäre.<br />

Mit welcher verstorbenen Person<br />

würdet Ihr gerne mal ein Gespräch<br />

führen?<br />

Mathias: Auf jeden Fall nicht Sid<br />

Vicious, ich glaube, er hatte keine<br />

große Botschaft.<br />

Magnus: Ich hätte gerne John Peel<br />

[2004 verstorbener englischer<br />

Radio-DJ, Anm. d. Red.] getroffen.<br />

Er war zwar kein Musiker in dem<br />

Sinne, aber eine herausragende<br />

Persönlichkeit.<br />

Mathias: Es gibt ja den Spruch<br />

„never meet your heroes“. Aber Ian<br />

curtis [Sänger von Joy Division,<br />

Anm. d. Red.] hätte ich zumin<strong>des</strong>t<br />

gerne altern gesehen. new Order<br />

mit Ian curtis wäre sicher spannend<br />

gewesen.<br />

Auch Gesellschaftskritik ist aus<br />

Euren Texten herauszuhören. Seht<br />

Ihr Euch als politische Band?<br />

Mathias: nicht wirklich, dafür sind<br />

wir zu abstrakt. Wir würden niemals<br />

singen: „Kauft im Bioladen<br />

oder stoßt Eure Deutsche-Bank-<br />

Aktien ab.“<br />

Magnus: Wenn wir etwas scheiße<br />

finden, haben wir mit der Band ein<br />

Medium, das auch zu äußern – nur<br />

eben nicht direkt, sondern kryptisch.<br />

Es macht Spaß, subtil zu<br />

motzen.<br />

Könnte es sein, dass Ihr Fans von<br />

den „Smiths“ seid?<br />

Magnus [lacht]: Ich glaube, Du hast<br />

die zwei größten Süd- und Mittelhessens<br />

vor Dir.<br />

Mathias: Der Song „Weich wie mein<br />

handschlag“ besteht im Grunde nur<br />

aus Smiths- und Morrissey-titeln,<br />

echte und ausgedachte.<br />

Das erklärt dann auch den Titel<br />

Eurer neuen Platte „The Boy With<br />

The zorn In His Side“, frei nach<br />

dem Smiths-Song „The Boy With<br />

The Thorn In His Side“. Ist das Album<br />

mehr Rock oder mehr Disko?<br />

Mathias: Definitiv mehr Rock. Ich<br />

weiß nicht, ob wir jemals eine richtige<br />

Disko-Phase hatten.<br />

Magnus: Der Bandname ist immer<br />

eher ein Wortspiel.<br />

Mathias: Wir haben am Anfang<br />

gedacht, dass es zwei Gegensätze<br />

sind, die sich ausschließen. Entweder<br />

Rock oder Disco. Das sollte im<br />

Grunde sein wie...<br />

Magnus: … Feuer und Wasser.<br />

Mathias: Genau. Aber das ist ja<br />

heute nicht mehr so.<br />

Gefällt Euch das Dasein als musikalische<br />

Außenseiter oder wollt<br />

Ihr lieber vor 1.000 zuschauern<br />

spielen.<br />

Magnus: Das haben wir als Vorband<br />

und auf Festivals schon öfter getan.<br />

In Düsseldorf haben wir mal<br />

vor 3.000 Menschen gespielt.<br />

Mathias: Ab 400 leuten muss man<br />

diese „Bono-Ansprachen“ machen,<br />

das sind wir nicht gewohnt – und<br />

da haben wir auch keine lust drauf.<br />

Magnus: Der Aufbau der Band<br />

ist sehr demokratisch, da ist es<br />

schwierig die heroische Pose anzunehmen.<br />

Euch gibt es jetzt seit 15 Jahren.<br />

Wann kommt der Durchbruch?<br />

Magnus: Wir wollten nie große<br />

Popstars werden. Das wurde uns<br />

immer nur angedichtet.<br />

Mathias: Wir sind alle voll berufstätig,<br />

da fehlt die Zeit.<br />

Magnus: Mit fast 30 haben wir<br />

uns erst gegründet. Die ersten<br />

Illusionen, ins Pop-Geschäft zu<br />

gelangen, waren da schon vorbei.<br />

Es ist immer schön, Zuspruch zu<br />

bekommen. Dabei bleibt es dann<br />

aber auch.<br />

Ihr habt also schon das erreicht,<br />

was Ihr mit der Band erreichen<br />

wolltet.<br />

Mathias: Genau. Diese Wachstumsdoktrin<br />

muss durchbrochen werden.<br />

Wir sind die erste Band, die ökologisch<br />

wächst ...<br />

Magnus: … und mit dem zufrieden<br />

ist, was sie hat.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

P.S.: Beim anschließenden Konzert<br />

sind übrigens alle Dielen heile<br />

geblieben.<br />

text: Michael caspar | Foto: Jan Ehlers<br />

Rockformation Diskokugel<br />

live<br />

Album-Release „the Boy With<br />

the Zorn In his Side“ (mit Death<br />

by chocolate als Support):<br />

Das Bett (Frankfurt-Gallus)<br />

Fr, 02.03. / 21 Uhr / 11 Euro<br />

KlAnGlIch_ P 67<br />

Die „Rockfo“ als Support der<br />

Fehlfarben:<br />

Centralstation (Halle)<br />

Fr, 27.04. / 20.30 Uhr / 25 Euro<br />

Win! Win! Das P verlost 3 x „the<br />

Boy With the Zorn In his Side“.<br />

Einfach bis 28. März eine Mail mit<br />

dem Betreff „Wachstumsdoktrin“<br />

an redaktion@p-verlag.de schicken.<br />

Viel Glück!<br />

www.rockformation-diskokugel.de<br />

LIGHTS OUT!


P 68_ KOlUMnISch<br />

Wrede und Antwort<br />

Man trinkt kein Bier aus Plastikflaschen!<br />

Ein irreführender Titel für einen<br />

Artikel, welcher sich mit dem<br />

Niedergang der Kultur <strong>des</strong> zigaretten-Rauchens<br />

auseinandersetzt.<br />

Dieses Schriftstück, angestoßen<br />

durch das bun<strong>des</strong>deutsche Tabak-<br />

Werbeverbot in Fernsehen & Kino<br />

und dem damit einhergehenden<br />

Mangel an Marken-Identifikation,<br />

liest sich in nicht einmal einer<br />

zigarettenlänge.<br />

Früher wurde mit Werbeträgern geworben,<br />

mit welchen sich der Bürger<br />

identifizieren konnte oder gar paktieren<br />

wollte. Und damit meine ich<br />

weder Klementine, deren Vater übrigens<br />

der leibkoch <strong>des</strong> letzten sächsischen<br />

Königs gewesen war, noch<br />

den Persil-Mann. Ich meine leute<br />

wie das hB-Männchen, welches<br />

bierselige Klempner ebenso wie<br />

weinselige Beamte zum Päckchen<br />

greifen ließ. Oder den Marlboro-Mann<br />

und den camel-Mann. Erbitterte<br />

Feinde! Ersterer, der cowboy, hatte<br />

seine Anhänger unter denen, die genauso<br />

cool und frei sein wollten wie<br />

er. Die camel-Fans wollten auch so<br />

cool sein wie ihr Idol, aber das hatte<br />

wenigstens einen Führerschein,<br />

einen Jeep – und vor allem nicht den<br />

Als zigarettenwerbung noch geil war ...<br />

nachteil, dort rumlaufen zu müssen,<br />

wo der colt das Gesetz regiert!<br />

Ich war camel-Raucher (ja, bei mir<br />

wirkte die Masche prima, ich hatte<br />

sogar einiges aus der korrespondierenden<br />

Kleidungs- und Schuh-linie).<br />

Es gab typische Reval-Raucher und<br />

deren trotziges Pendant, den frankophilen,<br />

Schal-tragenden Gitanes-<br />

Raucher. Am besten Mais! Bei<strong>des</strong><br />

dem Existenzialismus nahestehende<br />

typen. Ja, es gab sogar – für mehr<br />

als einen Wimpernschlag in der<br />

Geschichte – typische Stuyvesant-<br />

Raucher! In diesem Falle waren<br />

sogar Frauen darunter. Frauen, welche<br />

über Zigarettenspitze und Slim-<br />

Zigaretten mittlerweile auch im<br />

Reich der unwählerischen Raucher<br />

angelangt sind! Das facettenreiche<br />

Statussymbol Filterzigarette hat<br />

sich – ebenso wie die tätowierung –<br />

selbst überlebt.<br />

nach der Medienoffensive von<br />

lucky Strike und dem Siegeszug<br />

der helltabakigen Gauloises sind<br />

es nun vor allem die no-name-<br />

Zigaretten der Discounter, welche<br />

das Stadtbild der Raucherecken<br />

dominieren. Aufgrund <strong>des</strong> Preis-<br />

niveaus reduziert sich Rauchen<br />

heute auf seinen ausschließlichen<br />

Sinn und Zweck: der schlichten<br />

Zuführung von nikotin zwecks<br />

Sucht- und nervositätsbekämpfung.<br />

Sicher wird noch wahnsinnig<br />

viel geraucht, doch „was her<br />

machen“ tut man weder mit einer<br />

Garfield auf dem Schulhof noch in<br />

der Umkleidekabine mit einer Winchester<br />

– oder wie diese ganzen<br />

mund- und fuß<strong>des</strong>ignten Amateur-<br />

Produktpiraten-Kippen heißen. Aber<br />

man soll ja sowieso nicht rauchen.<br />

Jugendliche rauchen ja heutzutage<br />

auch nicht mehr so viel(e) wie früher.<br />

Kein Wunder, wenn die Kippen<br />

scheiße schmecken! Jetzt auch<br />

noch mit diesen Zusätzen, welche<br />

die Zigarette ausgehen lassen! Was<br />

machen jetzt die ganzen Gitarristen<br />

während <strong>des</strong> Solo mit ihren Zigaretten?<br />

nichts mehr mit lässig-zwischen-die-Seiten-Klemmen<br />

und sie<br />

danach weiter rauchen! Selbst bei<br />

Fast Eddie clarke ist das Ding dann<br />

aus. So wie es dieser sich-keinesfalls-unaufklärerische-Zeiten-mittabakwerbungen-in-Fernsehenund-Kino-zurücksehnende<br />

text<br />

nun auch ist.<br />

text: Gerald Wrede | Foto: Jan Ehlers


Unter Pappeln<br />

Lilien-Kolumne, Ausgabe 21: Wie einst in Stadtilm<br />

Unmittelbar nach dem Amtsantritt von Hans Kessler<br />

als Präsident <strong>des</strong> SV Darmstadt 98 sind damals viele<br />

gute Dinge in und um den Verein passiert. Aber nur die<br />

aufmerksamen Beobachter registrierten das wirklich<br />

Besondere: einen Holzkohlegrill. Eigentlich gibt es<br />

so was gar nicht mehr in deutschen Fußballstadien,<br />

meist werden dort die Wurst- und Fleischwaren in<br />

verranzten Fettwannen heißgebadet. So ein wabbeliger<br />

Phosphat-Stengel erinnert irgendwie immer an<br />

Sortimente <strong>des</strong> Spezialversenders Orion.<br />

Oder es gibt alberne Elektrogrills, Authentizitäts-<br />

Attrappen, sozusagen der Frauenfußball <strong>des</strong> Grillens.<br />

Wer sich daheim einen Elektrogrill hinstellt, der hält<br />

auch Walking für eine Sportart. In thüringen, wo die<br />

Menschen mit Bratwürsten in der hand auf die Welt<br />

kommen, soll es ja Kommunen geben, wo das Grillen<br />

mit solchen Geräten als Ordnungswidrigkeit geahndet<br />

wird. Aber am Böllenfalltor gab es quasi über nacht<br />

das Echte, das Gute, das Wahre: besagten holzkohlegrill.<br />

Mit richtiger Glut und gerösteten Würsten, die<br />

nach Feuer und Rauch schmeckten und allein den<br />

Besuch im Stadion rechtfertigten. Wir wussten:<br />

Dieser Verein hat eine große Zukunft.<br />

Doch irgendwann, oh weh – der Grill war verschwunden.<br />

Der Fettwannenimperialismus schien gesiegt<br />

zu haben. Aber weil auch große Männer ihre kleinen<br />

träume pflegen, wünschten wir uns seitdem, dass<br />

die holzkohle wieder glühen möge. Wir ließen nichts<br />

unversucht, als letztes Mittel hätten wir einen Sternmarsch<br />

initiiert, damit kennt man sich ja aus am Böllenfalltor.<br />

Und dann kam dieser beißend kalte tag im Februar,<br />

als Darmstadt und Wehen auf dem Betonrasen eine<br />

Art Fußballspiel veranstalteten und Gino lettieri den<br />

„lilien“ wieder einmal eine lange nase machte. Ach,<br />

wen interessiert schon das 1:0 seiner Wehener Mannschaft?<br />

Denn auf einmal entdeckten auch wir ihn endlich<br />

wieder: DEn hOlZKOhlEGRIll! Die Glut leuchtete<br />

rubinrot, Puderzucker-ähnlich hatte sich weiße Asche<br />

über die Briketts gelegt, wie in einen dicken Mantel<br />

hüllten wir uns in die Wärme, es roch nach Feuer und<br />

Rauch – und auf dem Gitter lagen sie, die gerösteten<br />

Würste, so knackig, so verführerisch. 2,50 Euro kostete<br />

das kleine Glück, in das wir gierig bissen.<br />

Auf holzkohle gegrillte Würste sind etwas Magisches.<br />

Das beweist ein Blick ins Jahr 1450: Der Kurfürst von<br />

Sachsen wollte damals die thüringische Stadt Stadtilm<br />

erobern – kam aber nicht voran. Die Stadt sollte<br />

ausgehungert werden, und die Stadtilmer hatten noch<br />

genau ein Schwein. Daraus fertigten die Menschen<br />

Bratwürste, legten sie auf den Grillrost, so dass er<br />

von den bösen Sachsen gesehen werden konnte. Der<br />

fette Duft der krossen Würste schien die Sinne der<br />

Feinde zu verwirren. Man glaubte, Stadtilm sei voll von<br />

lebensmitteln, hatte bald selber keine mehr – und zog<br />

wieder ab.<br />

Es liegen derzeit keine Informationen vor, ob es heute<br />

sächsische Kurfürsten gibt, die das Böllenfalltor einnehmen<br />

wollen. Sollten sie derlei planen – sie werden<br />

keine chance haben, denn der fette Duft der krossen<br />

Stadionwürste wird sie um den Verstand bringen. Und<br />

<strong>des</strong>wegen ganz ausdrücklich, und so oft Sie wollen:<br />

Danke, hans Kessler ... danke, dass Sie uns die Glut<br />

zurückgebracht haben.<br />

text: Steffen Gerth<br />

zweimal Offenbach und zurück!<br />

Di, 28.02., 19 Uhr:<br />

Kickers Offenbach – SV Darmstadt 98<br />

(hessenpokal-Viertelfinale)<br />

So, 04.03., 14 Uhr:<br />

SV Darmstadt 98 – 1. Fc Saarbrücken<br />

Sa, 10.03., 14 Uhr:<br />

Sc Preußen Münster – SV Darmstadt 98<br />

Di, 13.03., 19 Uhr:<br />

SSV Jahn Regensburg – SV Darmstadt 98<br />

Sa, 17.03., 14 Uhr:<br />

SV Darmstadt 98 – 1. Fc heidenheim 1846<br />

Sa, 24.03., 14 Uhr:<br />

Kickers Offenbach – SV Darmstadt 98<br />

Sa, 31.03., 14 Uhr:<br />

SV Darmstadt 98 – SpVgg Unterhaching<br />

www.sv98.de<br />

BEWEGlIch _ P 69


P 70_KlAnGlIch<br />

„Ich bin jemand, der nie auf den Text hört“<br />

Hörspiel mit Deniz Alatas<br />

Darmstädter Gitarrist, Jazz-Musiker<br />

und Fachmann für einen guten<br />

Longdrink. Deniz Alatas spielt permanent<br />

auf Jam-Abenden, ist musikalisch<br />

in unterschiedlichsten<br />

Bands unterwegs und kennt daher<br />

viele Hits und Standards aus dem<br />

Gitarren-FF. Demnächst steht er<br />

sogar auf einem Festival in Indonesien<br />

auf einer Bühne mit Stevie<br />

Wonder, zugegeben allerdings<br />

leicht zeitversetzt. Songs und<br />

Tracks zu erkennen, sei allerdings<br />

nicht sein Ding, wie er bereits vor<br />

dem Treffen erzählt. Deniz spielt<br />

bevorzugt selber die Musik, was<br />

allerdings dem P-Hörspiel keinen<br />

Abbruch tut. Deswegen auch gleich<br />

in die Vollen und Deniz bei seinem<br />

aktuellen Interesse an Fusion-<br />

Jazz gepackt. Seine eigene Band<br />

„Durden“ (mit Andi Manns und Max<br />

Sonnabend) ist allerdings eine<br />

härtere Schiene als das, was er<br />

jetzt vorgesetzt bekommt.<br />

Koinonia „Celebration“<br />

[Christliche Jazz-Band aus den<br />

80ern mit Abraham Laboriel am<br />

Bass.]<br />

Deniz: Also ich muss bei dem<br />

Sound an Santana denken. Oder Al<br />

Di Meola. Wenn eine Gitarre dabei<br />

ist, dann höre ich besonders darauf.<br />

Aber ansonsten klingt der gesamte<br />

Groove hier so 80er Jahre.<br />

[Deniz’ Begeisterung hält sich in<br />

Grenzen, er hatte eher einen rasend<br />

schnellen Gitarrenlauf erwartet.<br />

Aber er bleibt mit den Ohren<br />

beim Bass-Solo.]<br />

D: Die meisten gehen dann bei der<br />

Jam-Session etwas trinken, aber<br />

ich höre gerne zu.<br />

[Die Gabe „zuhören“ ist ein wichtiger<br />

Part, denn so ist Deniz vor<br />

kurzem auf ein für ihn neues Terrain<br />

gekommen: als Gitarrist einer<br />

Reggae-Band. Grund genug, ihm …]<br />

Scout Niblett<br />

„Uptown Top Ranking“<br />

[… vorzuspielen – die US-amerikanische<br />

Indie-Musikerin mit der Coverversion<br />

eines Reggae-Klassikers.<br />

Song wie Künstlerin sagen<br />

ihm erst mal nichts. Es erinnert ihn<br />

nur an ein Konzert der amerika-<br />

nischen Band Black Dub mit der<br />

famosen Sängerin Trixie Whitley.<br />

Aber als ich das Reggae-Original<br />

der Jamaikaner Althea & Donna<br />

vorspiele …]<br />

D: Ach doch, kenne ich! Aber auch<br />

nur vom Sound her. Ich hab’ eigentlich<br />

gar keine Reggae-Seite an mir,<br />

da ich das bisher nicht gehört habe.<br />

Erst nachdem ich in der Reggae-<br />

Band Ease Up ltd. mitspielte, fing<br />

ich nach etwa einem halben Jahr<br />

an, mir diese Musik bewusst anzuhören.<br />

Die lust kam mit dem Spielen.<br />

Du bekommst immer wieder<br />

andere Eindrücke und musst quasi<br />

anders spielen als sonst. Das<br />

kommt dann automatisch.<br />

[Musiker eben: Spielen aus der<br />

Lust heraus und sich mit seinem<br />

Musikwissen einbringen. Fast unnötig<br />

zu erwähnen, dass Deniz Musik<br />

studiert hat. Das erklärt auch,<br />

warum er privat eher kaum Musik<br />

von Tonträgern hört, wenn er sowieso<br />

alle musikalischen Befindlichkeiten<br />

gleich selber umsetzen<br />

kann. Bewusst hat er das nicht angestrebt,<br />

aber so spielt er im Februar<br />

in einer Rock-Faschings-<br />

Combo in Darmstadt und im März<br />

dann Barry-White-Songs auf einem


Festival in Indonesien. Die Verbindung<br />

dorthin kam über den weltweit<br />

agierenden Musiker James<br />

Simpson zustande. Und ein Blick<br />

auf das Line-Up mit Al Jarreau,<br />

Herbie Hancock, David Sanborn,<br />

Pat Metheny, Erykah Badu und anderen<br />

Schwergewichten reichte<br />

Deniz zur euphorischen Zusage.]<br />

Dan Bau Vietnam<br />

„Rider in the sky“<br />

[Das angesprochene Java-Festival<br />

ist der Aufhänger für das nächste<br />

Stück vom Sampler „Ho! – Roady<br />

music from Vietnam 2000“ <strong>des</strong><br />

Münchner Labels Trikont. Johnny<br />

Cashs Original gespielt von vietnamesischen<br />

Straßenmusikern.]<br />

D [mit breitem Grinsen]: „Sehr gut.“<br />

Wür<strong>des</strong>t Du bei so etwas mitspielen?<br />

D [lächelt]: Wenn’s genug geld gibt<br />

… Das ist eines der ersten Stücke, das<br />

ich je gespielt habe. aus dem lehrbuch<br />

„Schule der Rockgitarre Band 1“.<br />

[Deniz ist aber eher interessiert, in<br />

Indonesien mal Herbie Hancock zu<br />

treffen, als dort mit indonesischen<br />

Straßenmusikern zu jammen. Wer<br />

kann es ihm verdenken.]<br />

D: herbie hancock ist ein Musiker,<br />

den ich viel gehört habe, genauso<br />

Miles Davis.<br />

[Eine gute Vorlage für das nächste<br />

Stück.]<br />

Gun Club „Watermelon Man“<br />

[Wichtige US-Band aus den<br />

1980/90ern, deren Coverversion<br />

nur vage an das Original von Herbie<br />

Hancock angelehnt ist.]<br />

D: „ich bin so jemand, der nie auf<br />

den Text hört. Wenn mir etwas vorgespielt<br />

wird, höre ich immer zunächst<br />

auf die instrumente und<br />

erst beim zweiten oder dritten Mal<br />

vielleicht auf den Text. klingt nach<br />

60/70er Jahre.<br />

90er Jahre.<br />

D: Voll daneben. hancocks Songs<br />

„Back at The chicken Shack “,„Watermelon<br />

Man” und „So what” funktionieren<br />

übrigens immer auf Jam-<br />

Sessions.<br />

Brad Mehldau „Paranoid Android“<br />

[Berühmter US-amerikanischer<br />

Jazz-Pianist mit knapp 20-minütiger<br />

Version.]<br />

D [imitiert den Pianisten und meint<br />

am rechten Ende <strong>des</strong> fiktiven Klaviers]:<br />

Äh, wo sind da noch die anderen<br />

Tasten?! [nach etwa drei Minuten]<br />

... gleich kommt’s, gleich<br />

kommt’s [nickt leicht mit] … was is’n<br />

das, ey? Von welcher Band ist das?<br />

[Wir können uns beide nicht mehr<br />

an den Nachnamen <strong>des</strong> Musikers<br />

erinnern, der bei einer gemeinsamen<br />

Jam-Session auf 603qm<br />

eine genau solche Interpretation<br />

<strong>des</strong> Stückes abgegeben hat. Brad<br />

Mehldau erkennt Deniz allerdings<br />

nicht.]<br />

Joe Satriani „The Bells of Lal”<br />

[Legendärer US-amerikanischer<br />

Rock- & Fusion-Gitarrist. Fast<br />

schon ein letzter Versuch – mit<br />

einem Basslauf am Anfang.]<br />

D: ich würd’ jetzt mal auf Marcus<br />

Miller tippen.<br />

[Später erkennt Deniz richtigerweise<br />

Stu Hamm am Bass. Beim<br />

Gitarreneinsatz schaut er aber<br />

erst mal irritiert.]<br />

D: ist das allan [Holdsworth, Anm.<br />

d. Red.]? aber das ist zu unabgefahren<br />

für allan … das ist eher so<br />

Satriani oder Steve Vai, die Ecke so.<br />

Dieser Einstieg war voll krass. aber<br />

das ist jetzt typisch Satriani … halt<br />

Musik für gitarristen. ich habe früher<br />

mit siebzehn, achtzehn Jahren<br />

Satriani gehört. inzwischen … naja,<br />

ist halt Satriani. aber es gibt immer<br />

noch ein paar Sachen, die hör’ ich<br />

mir gerne an. Die bluesigen Sachen,<br />

da ist nicht so ewiges Rumgefuddel.<br />

Christopher Dell & Roman Flügel<br />

„Perspective Moscow”<br />

[Darmstädter Jazzer & Darmstädter<br />

Elektroniker im Verbund.<br />

Freigeister unter sich.]<br />

D: helge! helge Schneider! … gehört<br />

dieses krasse Rauschen zur Musik<br />

dazu? Fusion aus Free Jazz und<br />

Radiorauschen.<br />

klanglich_ P 71<br />

Es sind zwei Darmstädter.<br />

D: Der Dell, christopher Dell und …<br />

[Den Roman erkennt Deniz allerdings<br />

nicht mehr – und wir reden<br />

zum Schluss über Darmstadt und<br />

den Jazz.]<br />

D: ich find’s halt cool an Darmstadt,<br />

dass man sich so kennt und immer<br />

mal zusammen spielen kann. Du<br />

hast Bassisten, Pianisten, Schlagzeuger<br />

und dann kannst du gucken,<br />

was du machen kannst.<br />

Text: clemens Beier | Foto: laura Morche<br />

From Darmstadt to Indonesia<br />

Deniz alatas tritt am 3. und 4.<br />

März mit dem Barry White Show &<br />

The Pleasure Unlimited Orchestra<br />

beim Java Jazzfestival in Jakarta/<br />

indonesien auf.<br />

Weitere konzerte mit dem<br />

Darmstädter gitarristen:<br />

09.03. Suite, Mannheim<br />

(mit Phongemeinschaft)<br />

16.03. Staatstheater Darmstadt,<br />

Großes Haus (Musical „aida“)<br />

24.03. Musikpalast, Neu-<br />

Anspach (mit The European<br />

Johnny guitar Watson Memorial<br />

Orchestra)<br />

31.03. Jazzinstitut Darmstadt,<br />

Gewölbekeller (mit Durden, als<br />

Support der Udo klopke Band)<br />

Win! Win! Das P verlost 3 EPs<br />

von Deniz alatas’ high-gain-<br />

Jazz-Projekt Durden. Einfach<br />

bis 28. März eine Mail mit dem<br />

Betreff „krasses Rauschen“ an<br />

redaktion@p-verlag.de schicken.<br />

Viel glück!<br />

www.javajazzfestival.com/2012<br />

www.facebook.com/guitardeniz


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P 74_hEIMAtlIch<br />

Darmstädter Typ<br />

Claus K. Netuschil<br />

„Kennen Sie das Sprengel Museum<br />

in Hannover?“, begrüßt mich Claus<br />

K. Netuschil in seiner Galerie in<br />

der Schleiermacherstraße 8. Ich<br />

verneine. „Na, da fahren wir mal<br />

zusammen hin.“ So beginnt unser<br />

vierstündiges Gespräch über Kunst<br />

und Leben – voller Passion, Wissen<br />

und Eloquenz.<br />

„Auf Darmstadt lass ich nichts<br />

kommen“, sagt netuschil. Das<br />

macht hoffnung, dass eine der<br />

letzten professionellen Galerien der<br />

Stadt erhalten bleibt. Bevor er und<br />

seine Frau 1976 die Saalbau-Galerie<br />

(in der Saalbaustraße) eröffneten,<br />

wusste claus K. netuschil lange<br />

nicht, „wohin ich mein Ei legen sollte“.<br />

Zwar verstand ein geschätzter<br />

Onkel, im kleinen claus mit einem<br />

Gemälde <strong>des</strong> Spätromantikers Moritz<br />

von Schwind den Sinn für Malerei<br />

zu wecken. Doch es dauerte, bis sich<br />

netuschil als Student der Kunstgeschichte<br />

und <strong>des</strong> Bibliotheks wesens<br />

mit langem haar und in einen Wildseidenmantel<br />

gewandet durch Berlin<br />

treiben ließ. „Drei Jahre Studium<br />

waren genug. Die Kunstwissen-<br />

schaft zerschneidet ein Bild. Aber<br />

ich wollte hören, was mir ein ganzes<br />

zu sagen hatte“, erzählt er.<br />

Der Kunsthistoriker möchte Kunst<br />

genre-übergreifend vermitteln.<br />

Er spricht vom „Dreigestirn <strong>des</strong><br />

künstlerischen Ausdrucks“: Kunst,<br />

literatur und Musik. Konzerte und<br />

lesungen begleiteten die 350 Ausstellungen<br />

der letzten 36 Jahre. 80<br />

titel hat netuschil im Eigenverlag<br />

herausgegeben, rund 400 Künstler<br />

gezeigt. „Die waren erst älter, dann<br />

gleich alt und nun sind sie alle viel<br />

jünger“, sagt er. Bis zu zehn hoffnungsvolle<br />

klopfen jede Woche an.<br />

Aber nur wenige Künstler passen<br />

in seine „choreografie der Ausstellungsfolge“.<br />

Für diese durchkämt er<br />

Deutschland und halb Europa nach<br />

„malerischen leuten, die sich in die<br />

Kunst reinkippen – ob mit Pinsel<br />

oder Kettensäge“. Aber beim hängen<br />

der Werke lässt er sich nicht reinreden<br />

– auch nicht vom Künstler.<br />

Die Saalbau-Galerie eröffnete mit einer<br />

Ausstellung von Karl thylmann.<br />

Dessen Witwe hatte den 1888 in<br />

Rischdisch (un)wischdisch<br />

Darmstädter Fakten<br />

Darmstadt geborenen Poeten und<br />

Künstler 60 Jahre überlebt. Der<br />

18-jährige netuschil war ihr begegnet<br />

und tief beeindruckt. Ein Buch<br />

und die „kunsthistorisch wichtige“<br />

Ausstellung fruchteten daraus. Doch<br />

der Galerist versteht sich nicht als<br />

Vertreter der Darmstädter Künstler.<br />

nur eine handvoll davon betreut er,<br />

darum gilt er einigen als arrogant.<br />

Aber „die Darmstädter interessieren<br />

viel mehr die Künstler von woanders<br />

her“. heute lagert thylmanns Werk<br />

im Kunstarchiv Darmstadt. claus K.<br />

netuschil ist <strong>des</strong>sen Gründer und<br />

seit 28 Jahren Vorsitzender. Zu seinen<br />

Aufgaben dort gehört auch die<br />

Erstellung <strong>des</strong> Darmstädter Künstlerverzeichnisses.<br />

Zeitgenössische Kunst ist heute<br />

thema <strong>des</strong> Galerie programms. netuschils<br />

große leidenschaft jedoch<br />

gehört dem Darmstädter Expressionismus.<br />

„herr netuschil, was ist<br />

Kunst?“, frage ich zum Abschluss.<br />

„Also, dafür treffen wir uns noch<br />

einmal.“ Gern.<br />

text: Antje herden | Foto: Jan Ehlers<br />

> Das größte naturfreibad Darmstadts, der Woog, ist 435 Jahre alt. Anfangs wahrscheinlich als löschteich<br />

angelegt, fand er um das Jahr 1820 erstmals als öffentlicher Badeteich Erwähnung.<br />

> Uschi Klartböhn aus Darmstadt entwickelte 1973 in der Jakobistraße eine dermathologische Salbe, die<br />

unter dem Produktnamen „Quendolatsch“ leider nie zu Berühmtheit gelangte – und <strong>des</strong>halb nach kurzer<br />

Zeit wieder eingestellt wurde.<br />

> Die Röhr Auto AG baute in Ober-Ramstadt (bei Darmstadt) von 1926 bis 1935 mit etwa 800 Mit -<br />

arbeitern Automobile und andere Fahrzeuge.<br />

> Der Darmstädter hauptbahnhof hat zwölf Bahnsteige.<br />

Das nächste P erscheint am 29. März 2012, Redaktionsschluss: 10., Anzeigenschluss: 17. März 2012<br />

Recherche + text: Agges


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DURCHSTARTEN<br />

Infos unter<br />

06151 2815-755<br />

www.heagwohnbau.de<br />

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Unsere Premieren im März<br />

Katharina Uhland, Stefan Schuster und Anne Hoffmann in Bier für Frauen<br />

Karten und Informationen<br />

www.staatstheater-darmstadt.de | Tel. 06151 2811-600<br />

Der Mond<br />

Ein kleines Welttheater von Carl Orff<br />

Nach dem Märchen der Gebrüder Grimm<br />

Premiere 3. März 2012 | 19.30 Uhr | Großes Haus<br />

Das Ende vom Geld<br />

Schauspiel von Urs Widmer | Uraufführung<br />

Ein To<strong>des</strong>-Experiment im eingeschneiten Luxus-Hotel<br />

Premiere 24. März 2012 | 19.30 Uhr | Kleines Haus<br />

Dass wir Geister sind<br />

von Bettina Erasmy | Uraufführung<br />

Ist die Welt real, oder sind wir alle Geister?<br />

Premiere 30. März 2012 | 20 Uhr | Kammerspiele

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