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Unsere Konzeption - in Neumünster

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Familienzentrum<br />

<strong>Konzeption</strong><br />

1


Impressum:<br />

Herausgeber: Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

Fachdienst K<strong>in</strong>der und Jugend<br />

Familienzentrum Kita E<strong>in</strong>feld<br />

Fotos: Kita E<strong>in</strong>feld<br />

2. Auflage 2010<br />

Wir haben uns entschieden, für die Benennung von Berufstiteln die weibliche Form zu wählen, weil unser<br />

Berufsbild von weiblichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen geprägt ist und damit die Lesbarkeit erleichtert wird.<br />

2


Trägerschaft Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

Die kont<strong>in</strong>uierliche Qualitätsentwicklung<br />

dient der Sicherung und<br />

Steigerung der Qualitätsstandards.<br />

Mit der regelmäßigen Eltern- und<br />

K<strong>in</strong>derbefragung genießt sie über<br />

die Landesgrenzen h<strong>in</strong>weg Anerkennung<br />

Die Stadt <strong>Neumünster</strong> hat sich seit<br />

Jahrzehnten die Betreuung der K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten zur Aufgabe gemacht.<br />

9 K<strong>in</strong>dertagesstätten s<strong>in</strong>d im<br />

Stadtgebiet verteilt und bieten e<strong>in</strong> neutrales,<br />

unabhängiges Angebot auf gutem<br />

Standard <strong>in</strong> Wohnungsnähe. Damit ist<br />

die Stadtverwaltung e<strong>in</strong>er der größten<br />

Träger von K<strong>in</strong>dertagestätten <strong>in</strong> <strong>Neumünster</strong>.<br />

Die Stadtverwaltung verfolgt kont<strong>in</strong>uierlich<br />

das Ziel, familienfreundliche<br />

Bed<strong>in</strong>gungen auf der Basis der gesetzlichen<br />

Grundlagen zu schaffen, die die<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Arbeitswelt<br />

ermöglichen.<br />

Das Angebot umfasst die ganztägige<br />

Betreuung der Altersstufen von 1-14<br />

Jahren und Angebote für stadtteilorientierte<br />

Integration.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Trägerschaft 3<br />

Vorwort 5<br />

Geschichte 7<br />

K<strong>in</strong>dheit heute -Zukunft der K<strong>in</strong>der 8<br />

Konsequenzen für unsere Arbeit 9<br />

<strong>Unsere</strong> pädagogische Arbeit: Theoretische Grundlagen<br />

Unser Bildungsverständnis 10<br />

Wie K<strong>in</strong>der lernen 10<br />

<strong>Unsere</strong> Erziehungs- und Bildungsarbeit 11<br />

Zusammenhänge von Spielen, Lernen und Bildung 12<br />

Bildungsarbeit mit K<strong>in</strong>dern 13<br />

Beobachten und Dokumentieren 16<br />

<strong>Unsere</strong> pädagogische Arbeit: Praktische Umsetzung<br />

Über unsere Gruppen 17<br />

Tageslauf und Jahreslauf 25<br />

Räume 29<br />

Die Übergänge 33<br />

Ernährung - Gesundheit - Geschlechtsidentität 35<br />

Gewaltprävention - „Faustlos“ 37<br />

Familienzentrum 38<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen 39<br />

Zusammenarbeit 41<br />

Transparenz und Dokumentation 42<br />

Zusätzliche Angebote 43<br />

Öffentlichkeitsarbeit 44<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen 45<br />

Schutzauftrag bei K<strong>in</strong>deswohlgefährdung 47<br />

Schlusswort 48<br />

Literaturh<strong>in</strong>weis 49<br />

4


Vorwort<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>nen und liebe Leser,<br />

wir freuen uns, dass Sie sich für die <strong>Konzeption</strong> unserer K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung - im<br />

folgenden Kita genannt - <strong>in</strong>teressieren. Sie erhalten e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> unsere Arbeitsweise.<br />

Wir orientieren uns an den Grundlagen des pädagogischen Handlungskonzeptes zum<br />

Situationsansatz, das von e<strong>in</strong>em Lernen <strong>in</strong> Erfahrungs- und Handlungszusammenhängen<br />

ausgeht, sowie an unseren eigenen Erfahrungen und den aktuellen Erkenntnissen<br />

der Wissenschaft, wie K<strong>in</strong>der die (Um-) Welt erforschen, ihre Erfahrungen machen<br />

und Erkenntnisse sammeln.<br />

Dies vor dem H<strong>in</strong>tergrund des im K<strong>in</strong>dertagesstättengesetz verankerten Betreuungs-,<br />

Erziehungs- und Bildungsauftrags.<br />

K<strong>in</strong>der, Eltern und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen bilden e<strong>in</strong>e lebendige Geme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong> der Kita, <strong>in</strong><br />

der sich K<strong>in</strong>der und Erwachsene vielfältig begegnen und erleben.<br />

Viel Spaß beim Lesen.<br />

Das Team der Kita E<strong>in</strong>feld<br />

5


K<strong>in</strong>der<br />

Du kannst ihnen<br />

de<strong>in</strong>e Liebe geben,<br />

aber nicht<br />

de<strong>in</strong>e Gedanken,<br />

denn sie haben<br />

ihre eigenen Gedanken.<br />

6<br />

Khalil Gibran


Zur Geschichte<br />

1948<br />

begann die K<strong>in</strong>derbetreuung <strong>in</strong> E<strong>in</strong>feld <strong>in</strong> der heutigen DLRG-Station am See.<br />

Später <strong>in</strong> der Neuen Straße.<br />

1956<br />

wurde die K<strong>in</strong>dertagesstätte am Bollbrück neu gebaut. Der Anfang war e<strong>in</strong><br />

zweigruppiger K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong> der damals eigenständigen Geme<strong>in</strong>de E<strong>in</strong>feld.<br />

Mit der E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dung E<strong>in</strong>felds wurde die K<strong>in</strong>dertagesstätte zu e<strong>in</strong>er der heute<br />

9 E<strong>in</strong>richtungen der Stadt <strong>Neumünster</strong>.<br />

1974<br />

wurde das Gebäude durch drei weitere Gruppenanlagen, Turnhalle, Küche und<br />

Nebenräume erweitert.<br />

1990<br />

zogen die Hortk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> die freigewordenen und neu gestalteten Räume des<br />

Vorderhauses (ehemals Wohnung der Geme<strong>in</strong>deschwestern) e<strong>in</strong>, und die Kita<br />

wurde um e<strong>in</strong>e Gruppe erweitert.<br />

1995<br />

ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrative Gruppe für die stadtteilorientierte Integration von beh<strong>in</strong>derten<br />

K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>gerichtet worden. Damit s<strong>in</strong>d wir heute e<strong>in</strong>e der größten K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

<strong>in</strong> städtischer Trägerschaft mit dem umfassenden Angebot der<br />

Ganztagsbetreuung für K<strong>in</strong>der bis zu 14 Jahren und K<strong>in</strong>der mit Beh<strong>in</strong>derung.<br />

2000<br />

wurde die K<strong>in</strong>dertagesstätte nach erheblicher Zerstörung durch e<strong>in</strong>en Brand<br />

grundlegend erneuert und renoviert. Sie präsentiert sich jetzt als freundliche,<br />

helle E<strong>in</strong>richtung mit vielfältigem großflächigem Angebot von Räumen und Außengelände.<br />

2008<br />

wird das Betreuungsangebot für K<strong>in</strong>der unter 3 Jahre erweitert, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong>e Regelgruppe<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e altersgemischte Gruppe umgewandelt wird. Die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

wird Familienzentrum im Rahmen des Pilotprojektes der Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

2009<br />

Die zweite altersgemischte Gruppe wird e<strong>in</strong>gerichtet und die offene Hortgruppe<br />

mit 30 K<strong>in</strong>dern startet.<br />

7


K<strong>in</strong>dheit heute – Zukunft der K<strong>in</strong>der<br />

Mit den Fragen:<br />

Wie leben K<strong>in</strong>der heute?<br />

Wie könnte ihre Zukunft aussehen?<br />

haben wir uns im Rahmen der <strong>Konzeption</strong>sentwicklung befasst.<br />

E<strong>in</strong>deutige Antworten darauf gibt es für uns nicht, aber Tendenzen.<br />

Die PISA-Studie hat Wissenslücken aufgezeigt <strong>in</strong> unserer Wissensgesellschaft. Beim<br />

Lernen heute geht es nicht um die Anhäufung von Wissen, sondern um den Umgang<br />

mit Wissen - se<strong>in</strong>er Erschließung und E<strong>in</strong>ordnung.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus brauchen K<strong>in</strong>der soziale und emotionale Fähigkeiten und Fertigkeiten.<br />

Sie brauchen Vertrauen zu sich, Mut, Kooperationsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Ausdauer<br />

und Kritikfähigkeit.<br />

Die oft enge Wohnsituation und verkehrsreiche Umweltsituation sowie die Dom<strong>in</strong>anz<br />

der Medien und die oft verplante Freizeit schränken die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Freiräumen<br />

e<strong>in</strong>. Sie werden <strong>in</strong> ihrem natürlichen Bewegungsdrang, <strong>in</strong> ihrer Eigenaktivität und im<br />

spontanen Spielen mit anderen K<strong>in</strong>dern bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

„K<strong>in</strong>der eignen sich die Welt heute vorwiegend aus „zweiter Hand“ an, anstatt sie durch<br />

Handeln, Ausprobieren und Experimentieren selbst zu entdecken. “E<strong>in</strong>er Verarmung<br />

an körperlicher Bewegungsmöglichkeiten im k<strong>in</strong>dlichen Alltag steht e<strong>in</strong>e Überflutung<br />

mit S<strong>in</strong>nesreizen, vor allem im visuellen und auditiven Bereich gegenüber.“ (Renate<br />

Zimmer)<br />

K<strong>in</strong>der haben heute e<strong>in</strong>e Vielzahl von Angeboten und viele Programme zur Auswahl,<br />

aber s<strong>in</strong>d arm an Möglichkeiten zu eigenständiger, selbstgestalteter Weltaneignung.<br />

Die Zukunft der K<strong>in</strong>der fordert von ihnen lebenslanges Lernen und Anpassung an sich<br />

schnell verändernde Arbeits- und Lebenssituationen.<br />

Der gesetzliche Auftrag der K<strong>in</strong>dertagesstätten be<strong>in</strong>haltet die Erziehung, Betreuung<br />

und Bildung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesse<strong>in</strong>richtungen: K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />

Bildungse<strong>in</strong>richtungen für K<strong>in</strong>der vor der Schule.<br />

8


››› Konsequenzen für unsere Arbeit<br />

K<strong>in</strong>der brauchen e<strong>in</strong>e liebevolle Umgebung, <strong>in</strong> der sie sich wohl- und angenommen<br />

fühlen. Nur so können sie aktiv und voller Neugierde ihre soziale und d<strong>in</strong>gliche Welt<br />

kennen lernen und Erfahrungen mit Geme<strong>in</strong>schaft und gesellschaftlichen Werten machen.<br />

Wir halten für die K<strong>in</strong>der Freiräume bereit für selbständige Betätigung und bieten Gelegenheit<br />

für die für ihre Entwicklung so wichtigen ganzheitlichen Erfahrungen für<br />

Körper und S<strong>in</strong>ne. Dadurch erleben K<strong>in</strong>der Lernen mit Freude und Spaß.<br />

In unserer Arbeit wollen wir durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>novative, zukunftsorientierte Pädagogik die<br />

Lebenssituation von K<strong>in</strong>dern mit e<strong>in</strong>beziehen und e<strong>in</strong>e Balance zwischen Tradition und<br />

Innovation herstellen.<br />

9


<strong>Unsere</strong> pädagogische Arbeit: Theoretische Grundlagen<br />

››› Unser Bildungsverständnis<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d eigenständige Persönlichkeiten,<br />

stets neugierig, aktiv und <strong>in</strong> Bewegung.<br />

Sie wollen sich, die Anderen und die<br />

Welt selbständig handelnd und forschend<br />

kennen lernen.<br />

Bildung als Selbstbildung gel<strong>in</strong>gt, wenn<br />

das ganze K<strong>in</strong>d mit allen S<strong>in</strong>nen errreicht<br />

wird.<br />

„ Das ganze K<strong>in</strong>d kommt <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten - nicht nur der Kopf“<br />

Heute<br />

››› Wie K<strong>in</strong>der lernen<br />

Prof. Zimmer / 2004 K<strong>in</strong>dergarten<br />

K<strong>in</strong>der lernen ganzheitlich – mit allen S<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> Bewegung, mit Phantasie, Gefühl und<br />

Verstand. Um etwas zu verstehen, muss e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d es erleben und „begreifen“ können.<br />

Jedes K<strong>in</strong>d bestimmt dabei se<strong>in</strong> eigenes Tempo, <strong>in</strong>dem es entsprechend se<strong>in</strong>en Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten handelt. Um diese zu erweitern, braucht es<br />

• andere K<strong>in</strong>der<br />

• Unterstützung durch Erwachsene<br />

• Orientierungen und Vorbilder<br />

• (anregende) Räume und Materialien (<strong>in</strong> und mit denen dies möglich ist)<br />

• Freiräume und angeleitete Aktivitäten<br />

• Rückzugs- und Bewegungsmöglichkeiten<br />

• Raum zum Experimentieren und Forschen<br />

• Möglichkeiten für selbständige Entscheidungen<br />

• Lob und Anerkennung.<br />

10


››› <strong>Unsere</strong> Erziehungs- und Bildungsarbeit<br />

Unser Ziel ist es, die k<strong>in</strong>dlichen Basiskompetenzen ( Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenzen)<br />

zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten.<br />

K<strong>in</strong>der können bei uns Geborgenheit erleben und Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> entwickeln,<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong> aufbauen, Toleranz erleben, phantasievoll und kreativ <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>schaft mit anderen ihren Lebensweg gestalten. Wir unterstützen sie dar<strong>in</strong>, achtsam<br />

mit sich, den anderen, der Natur und den Menschen umzugehen.<br />

Grundlage unserer Arbeit ist e<strong>in</strong>e Mischung aus verschiedenen pädagogischen Ansätzen.<br />

Ausgangsbasis <strong>in</strong> unserer Arbeit ist die differenzierte Beobachtung des Spiels, der Bezüge<br />

<strong>in</strong> der Gruppe und der Bildungsprozesse der K<strong>in</strong>der unter Berücksichtigung ihrer<br />

Lebensgeschichte.<br />

Aus der Reflektion und der Ausrichtung auf unsere pädagogischen Ziele entwickeln<br />

sich Projekte und Angebote, die der Entwicklung und Förderung der K<strong>in</strong>der gerecht<br />

werden.<br />

Wer vom Ziel nicht weiß,<br />

kann den Weg nicht f<strong>in</strong>den<br />

Christian Morgenstern<br />

Sich selbst und<br />

andere akzeptieren<br />

Bedürfnisse<br />

wahrnehmen<br />

und äußern<br />

Soziales Lernen <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

11<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

aufbauen<br />

Selbständigkeit<br />

entwickeln


››› Zusammenhänge von Spielen und Lernen<br />

Die vorrangige Aktivität der K<strong>in</strong>der ist das Spiel. Im Spiel lernen sie. Es eröffnet für sie<br />

die Möglichkeit Erlebtes zu verarbeiten, Gefühle auszudrücken, Regeln zu erleben und<br />

festzulegen. Sie lernen Entscheidungen zu treffen mit wem und womit sie spielen. Daraus<br />

sammeln sie eigene Erfahrungen und entwickeln Kreativität. Das Spiel, das alle<br />

S<strong>in</strong>ne anspricht, den Bewegungsdrang des K<strong>in</strong>des aufnimmt und die Situation schafft,<br />

<strong>in</strong> der sich das K<strong>in</strong>d wohl fühlt, legt die Basis für das Lernen. Durch Analyse der eigenen<br />

Erlebnisse kommen die K<strong>in</strong>der zum „Aha-Effekt“. Die K<strong>in</strong>der können Erlebtes und<br />

Erkanntes <strong>in</strong> Sprache fassen und noch e<strong>in</strong>mal nachempf<strong>in</strong>den.<br />

Erlebtes verarbeiten<br />

und Gefühle ausdrücken<br />

Regeln erfassen und<br />

danach handeln<br />

Selbsterfahrungen<br />

sammeln<br />

Materialerfahrungen<br />

sammeln und<br />

experimentieren<br />

Kreativität entwickeln<br />

und fördern<br />

Erleben – Erkennen<br />

- Benennen<br />

Sprachkompetenz<br />

entwickeln<br />

12<br />

Freie Spielwahl<br />

Vielfältige<br />

Bewegungsmöglichkeiten<br />

Soziale Beziehungen<br />

knüpfen


Bildungsarbeit mit K<strong>in</strong>dern<br />

So (er-) leben K<strong>in</strong>der Bildungsaktivitäten <strong>in</strong> unserer Kita:<br />

aufgezeigt an Beispielen zu den 6 Bildungsbereichen<br />

der Leitl<strong>in</strong>ien zum Bildungsauftrag von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

des Landes Schleswig-Holste<strong>in</strong><br />

Körper, Bewegung und Gesundheit<br />

Die Bildungsbereiche „Körper“, „ Bewegung“ und „Gesundheit“ s<strong>in</strong>d eng mite<strong>in</strong>ander<br />

verbunden.<br />

Klettern und balancieren,<br />

erleben die K<strong>in</strong>der bei uns im Außengelände, bei<br />

Spaziergängen und <strong>in</strong> der offenen Turnhalle.<br />

Schleppen, heben, tragen und Kräfte messen stärkt<br />

das Körperbewusstse<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der.<br />

Frühstück im K<strong>in</strong>dercafe ermöglicht K<strong>in</strong>dern selbstbestimmt und aktiv am<br />

Thema „Ernährung“ teilzunehmen. Sie artikulieren und empf<strong>in</strong>den Hunger,<br />

Sättigung, Durst und erleben lustvolle und s<strong>in</strong>nliche Freude an Nahrung<br />

und Geschmacksbildung.<br />

Sprache, Zeichen / Schrift und Kommunikation<br />

Zum Alltag <strong>in</strong> unserer K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung gehören der Umgang mit Sprache und<br />

Sprachen, mit Schrift und anderen Zeichen dazu.<br />

Kritzelbriefe im Sand s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Vorform zum Schreiberwerb.<br />

Im Stuhlkreis Reime, Lieder, Verse sprechen und<br />

K<strong>in</strong>der ihre Erlebnisse erzählen lassen, ist e<strong>in</strong>e<br />

Gelegenheit Sprachkompetenzen zu erweitern und<br />

anzuregen.<br />

13


Mathematik, Naturwissenschaft und Technik<br />

Im Freispiel und im angeleiteten Spiel machen die K<strong>in</strong>der vielfältige Erfahrungen mit<br />

mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Ersche<strong>in</strong>ungsformen.<br />

Mengen im Sand e<strong>in</strong>- und ausfüllen.<br />

In der Bewegungsbaustelle können K<strong>in</strong>der<br />

Hebelgesetze erfahren.<br />

Welche Form wirft welchen Schatten?<br />

Den K<strong>in</strong>dern stehen verschiedene Spiele für<br />

mathematische Grunderfahrungen zur Verfügung.<br />

Kultur, Gesellschaft, Politik<br />

Kulturelle, gesellschaftliche und politische Grunde<strong>in</strong>stellung werden schon früh durch<br />

Gruppenerfahrung erworben.<br />

Im Freispiel lernen K<strong>in</strong>der Regeln auszuhandeln und e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Sie lernen unterschiedliche familiäre und kulturelle Lebensformen kennen<br />

und übernehmen im geschützten Rahmen Verantwortung.<br />

14


Ethik, Religion und Philosophie<br />

K<strong>in</strong>der beschäftigen sich früh mit S<strong>in</strong>n-Fragen. K<strong>in</strong>der fragen nach dem Woher und<br />

Woh<strong>in</strong> des Lebens, nach Gut und Böse und sie stellen religiöse und philosophische<br />

Fragen.<br />

Besondere Erlebnisse lösen Staunen aus.<br />

Musisch- ästhetische Bildung und Medien<br />

Sie nehmen Unterschiede wahr<br />

und setzen sich für andere e<strong>in</strong>.<br />

In jeder Gruppe haben die K<strong>in</strong>der die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Materialien<br />

ause<strong>in</strong>ander zusetzen und ihre Gedanken, Ideen und Gefühle auszudrücken.<br />

In der Kreativecke malen, zeichnen K<strong>in</strong>der und gestalten mit verschiedenen<br />

Materialien.<br />

Bücher und Radiorecorder stehen den K<strong>in</strong>dern zur freien Verfügung,<br />

Kamera und PC stehen angebotsweise zur Verfügung.<br />

15


››› Beobachten und Dokumentieren<br />

Es ist uns wichtig, die Themen der K<strong>in</strong>der zu erkennen und aufzunehmen.<br />

Dazu ist es unerlässlich, K<strong>in</strong>der im Spiel zu beobachten.<br />

In besonderen Fällen halten wir die Beobachtung schriftlich fest, um unsere Beobachtungen<br />

zu überprüfen, k<strong>in</strong>dliches Verhalten zu analysieren und daraus pädagogische<br />

Maßnahmen abzuleiten.<br />

Die Beobachtungsunterlagen und Entwicklungsmappen dienen auch dazu, <strong>in</strong> Beratungsgesprächen<br />

die Entwicklung des K<strong>in</strong>des zu dokumentieren und für Eltern transparent<br />

zu machen.<br />

Wir beg<strong>in</strong>nen die Dokumentation mit dem E<strong>in</strong>tritt <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagesstätte und halten<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im Jahr den Entwicklungsstand im Beobachtungsbogen fest.<br />

Wir dokumentieren den Sprachstand aller K<strong>in</strong>der ab dem 4. Lebensjahr.<br />

16


<strong>Unsere</strong> pädagogische Arbeit: Praktische Umsetzung<br />

››› Über unsere Gruppen<br />

Bedeutung der Gruppe<br />

Täglich kommen 141 K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> unser großes Haus. Damit sie sich gut zurecht f<strong>in</strong>den<br />

können, spielen und leben wir mit ihnen <strong>in</strong> 7 Gruppen. Hier f<strong>in</strong>den besonders die jüngeren<br />

K<strong>in</strong>der Sicherheit und Geborgenheit.<br />

Die K<strong>in</strong>der erleben feste Bezugspersonen<br />

und Spielpartner<br />

und entwickeln <strong>in</strong> den Gruppenverbänden<br />

e<strong>in</strong> Zusammengehörigkeitsgefühl.<br />

Die Identifikation mit der Gruppe<br />

wird durch den Gruppennamen<br />

unterstützt.<br />

Individualität und Geme<strong>in</strong>schaftsfähigkeit gehören zusammen. In der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

der K<strong>in</strong>der lernen die K<strong>in</strong>der das soziale Mite<strong>in</strong>ander. Hier f<strong>in</strong>den sie Freunde und lernen<br />

ihre Interessen zu vertreten, sich durchzusetzen und zurückzunehmen, vor e<strong>in</strong>er<br />

größeren Gruppe zu sprechen, geme<strong>in</strong>sam nach Kompromissen zu suchen und sich zu<br />

entscheiden.<br />

17


Regelgruppen<br />

Jede Elementargruppe ist e<strong>in</strong>e alters- und geschlechtsgemischte Gruppe von bis zu 22<br />

K<strong>in</strong>dern im Alter von 3-6 Jahren, die von 2 Pädagog<strong>in</strong>nen geleitet wird.<br />

Jede Gruppe entwickelt ihre eigenen Themen und Gruppenprozesse, je nach den Bed<strong>in</strong>gungen<br />

und Bedürfnissen, die K<strong>in</strong>der und Erwachsene mitbr<strong>in</strong>gen ( z.B. kann <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Gruppe e<strong>in</strong>e Tierbeobachtung im Vordergrund stehen, während <strong>in</strong> der anderen<br />

Gruppe Ausflüge und die Erkundung der Umgebung zum Thema werden).<br />

Bis nach dem Mittagessen bleiben die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Gruppen.<br />

Die Ganztagsk<strong>in</strong>der werden aus verschiedenen Gruppen zusammengeführt und verleben<br />

den Nachmittag <strong>in</strong> unseren Ganztagsgruppen. Im Nachmittag ist e<strong>in</strong>e feste Ruhezeit<br />

e<strong>in</strong>geplant und viel Zeit im Bewegungsraum. Zwischendurch gibt es e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Imbiss. Je nach den Arbeitszeiten der Eltern werden die K<strong>in</strong>der abgeholt.<br />

18


Der Hort<br />

30 K<strong>in</strong>der im Alter von 6-14 Jahren nutzen den Hort.<br />

Die Tagesstruktur ist stark durch das Schulleben geprägt.<br />

Bis zum Schulbeg<strong>in</strong>n kann der Frühdienst genutzt werden.<br />

Je nach Schulschluss werden die K<strong>in</strong>der von 4 pädagogischen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen empfangen.<br />

Der Hort ist e<strong>in</strong>e wichtige Ergänzung zu Elternhaus und Schule. E<strong>in</strong>e enge Zusammenarbeit<br />

zum Wohle des K<strong>in</strong>des zwischen Eltern, Lehrkräften und den Pädagog<strong>in</strong>nen im<br />

Hort ist wichtig und sehr erwünscht.<br />

Offene Hortgruppe<br />

Mit der Erweiterung der Horträumlichkeiten auf 2 Häuser wird das Konzept <strong>in</strong> die offene<br />

Gruppenarbeit umgewandelt. Dieses Konzept orientiert sich an den Bedürfnissen<br />

der K<strong>in</strong>der und lässt ihnen die freie Entscheidungsmöglichkeit zwischen Mittagessen,<br />

Freizeitaktivität und Hausaufgaben.<br />

Anlaufstation nach Ende der Schule ist das Gebäude am Bollbrück Haus I<br />

Hier haben die K<strong>in</strong>der die Möglichkeit, Ranzen und Persönliches <strong>in</strong> ihren eigenen<br />

Fächern aufzubewahren.<br />

Gleich nebenan ist der Essensraum, unser „Restaurant“. Im Zeitraum von 12.00-14.00<br />

Uhr können die K<strong>in</strong>der ihre Essenszeit selbstbestimmt wählen.<br />

Das Essen wird während der gesamten Zeitspanne durch e<strong>in</strong>e Pädagog<strong>in</strong> betreut.<br />

Im oberen Bereich des Hauses ist der Hausaufgabenraum.<br />

In der Zeit von 12.30-14.30 Uhr wählen die K<strong>in</strong>der frei ihre Hausaufgabenzeit.<br />

Das Gebäude am Grandsee 25 -Haus 2 -wird für die Freizeitgestaltung genutzt.<br />

Im unteren Bereich bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> Kreativraum mit anliegender Bauecke.<br />

Im Kreativbereich stehen verschiedene Materialien für kreatives Wirken zur freien Verfügung.<br />

19


Unterschiedliche Techniken und Angebote werden durch die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>itiiert.<br />

Die K<strong>in</strong>der haben die Möglichkeit die Arbeiten dekorativ auszustellen.<br />

Die vollständig e<strong>in</strong>gerichtete Küche ermöglicht geme<strong>in</strong>sames Kochen und Backen.<br />

Im oberen Geschoss bef<strong>in</strong>den sich die „Spielothek“ und der „Relax–Raum“.<br />

Die „Spielothek“ bietet Platz für Brett- und Tischspiele.<br />

Im „Relax-Raum“ lädt die große gemütliche Couch zum Bücher lesen oder zum Musik<br />

hören e<strong>in</strong>.<br />

Die großzügige überdachte Terrasse ist e<strong>in</strong> geschützter Außenraum, der den Aufenthalt<br />

an der frischen Luft - auch bei Schmuddelwetter - möglich macht.<br />

Der kle<strong>in</strong>e Hausgarten ist direkt mit dem großzügigen, naturnahen Außengelände der<br />

Kita verbunden.<br />

Die offene Arbeit ermöglicht den K<strong>in</strong>dern freie Entscheidungen und Mitbestimmung<br />

im Alltag. Gleichzeitig gibt es haltgebende Strukturen und Rituale. Die K<strong>in</strong>der lernen<br />

ihre Freizeit s<strong>in</strong>nvoll zu gestalten und sich <strong>in</strong> Gruppen unterschiedlichen Alters zu bewegen.<br />

Unterschiedliche Aktivitäten aus den Bereichen Sport, Erlebnis, Umgebung, Natur und<br />

kreativer Gestaltung werden angeboten.<br />

20


Die Ferien<br />

planen wir mit den K<strong>in</strong>dern geme<strong>in</strong>sam und bereiten e<strong>in</strong> Programm vor, das aus Gewohntem,<br />

Wünschen und Neuheiten gemischt wird.<br />

Die Hausaufgaben<br />

Die Hausaufgaben werden von e<strong>in</strong>er pädagogischen Fachkraft begleitet. Sie achtet auf<br />

e<strong>in</strong>e gute, ruhige Arbeitsatmosphäre und steht zur Hilfestellung zur Verfügung, leistet<br />

jedoch ke<strong>in</strong>e gezielte Nachhilfe.<br />

Die Hausaufgabenzeit soll <strong>in</strong> der Regel für K<strong>in</strong>der der 1. und 2. Klasse nicht länger als<br />

e<strong>in</strong>e halbe Stunde und für die höheren Klassenstufen max. 1 Stunde betragen.<br />

Der Freitag ist hausaufgabenfrei!! und ermöglicht damit mehr Aktionen, die das<br />

Gruppenleben stärken.<br />

.<br />

21


Integrative Gruppe<br />

Durch<br />

In dieser Gruppe werden 11 nicht beh<strong>in</strong>derte<br />

und 4 beh<strong>in</strong>derte oder von Beh<strong>in</strong>derung bedrohte<br />

K<strong>in</strong>der geme<strong>in</strong>sam betreut. Die Chancen<br />

liegen <strong>in</strong> der geme<strong>in</strong>samen Akzeptanz und<br />

Interaktion. Geleitet wird die Gruppe von e<strong>in</strong>er<br />

Erzieher<strong>in</strong> und e<strong>in</strong>er Heilpädagog<strong>in</strong>.<br />

• geme<strong>in</strong>sames Spielen,<br />

• geme<strong>in</strong>same Erfahrungen des Alltags,<br />

• geme<strong>in</strong>sames Bewältigen von Schwierigkeiten,<br />

lernen die beh<strong>in</strong>derten und nicht beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der mite<strong>in</strong>ander und vone<strong>in</strong>ander.<br />

Um allen K<strong>in</strong>dern gerecht zu werden, ist es wichtig, sowohl den Gedanken der sozialen<br />

E<strong>in</strong>gliederung als auch den Gesichtspunkt der <strong>in</strong>dividuellen Förderung zu beachten.<br />

Förderung f<strong>in</strong>det im Wesentlichen <strong>in</strong> Alltagssituationen statt.<br />

Entwicklungsauffällige K<strong>in</strong>der zeigen uns <strong>in</strong> besonderem Maße, was letztlich alle K<strong>in</strong>der<br />

brauchen, sie selbst jedoch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er bewussteren, besonders reflektierten Form.<br />

Rhythmus, Rituale, elementare S<strong>in</strong>neserfahrungen werden <strong>in</strong> erhöhtem Maße e<strong>in</strong>gefordert.<br />

Der Gew<strong>in</strong>n der geme<strong>in</strong>samen Erziehung ist auf Seiten der beh<strong>in</strong>derten, wie<br />

auch der nicht beh<strong>in</strong>derten K<strong>in</strong>der bedeutend und begleitet sie als bereichernde Lebenserfahrung<br />

auf ihrem weiteren Weg.<br />

“Es ist normal, verschieden zu se<strong>in</strong>.“<br />

22


Die altersgemischten Gruppen<br />

In diesen Gruppen werden 10 K<strong>in</strong>der im Alter von drei bis vier Jahren und 5 K<strong>in</strong>der<br />

unter drei Jahren betreut.<br />

Die unter 3-jährigen K<strong>in</strong>der brauchen Raum alles <strong>in</strong> ihrer Umwelt zu begreifen, zu erforschen<br />

und e<strong>in</strong>er Bedeutung zuzuordnen. Sie br<strong>in</strong>gen ihre Interessen und Bedürfnisse<br />

über Emotionen und Gesten zum Ausdruck. Die Pädagogen begleiten beobachtend<br />

diesen Prozess, um die Erfahrungswelt <strong>in</strong>dividuell zu gestalten. In dem engen B<strong>in</strong>dungskonzept<br />

liegt die Chance altersgerecht zu fördern. Der Alltag wird wesentlich geprägt<br />

durch die Schlüsselsituationen ( das Ankommen, der Abschied, das Essen und die<br />

Körperpflege) .<br />

Der Gruppenraum ist auf die Bedürfnisse von kle<strong>in</strong>eren und größeren K<strong>in</strong>dern ausgerichtet.<br />

Er bietet Möglichkeiten sich abzugrenzen, um <strong>in</strong>dividuell und altersspezifisch<br />

zu spielen und zu lernen. Er hat e<strong>in</strong>en Essplatz für die Kle<strong>in</strong>en und e<strong>in</strong>en speziell gestalteten<br />

Bewegungsplatz. Zusätzlich gibt es Nebenräume mit e<strong>in</strong>em freundlich gestalteten<br />

Wickelplatz und unterschiedlich kuscheligen Schlafplätzen.<br />

Durch das geme<strong>in</strong>same Spielen lernen die K<strong>in</strong>der aufe<strong>in</strong>ander Rücksicht zu nehmen<br />

und entwickeln Durchsetzungsvermögen. Die älteren K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d für die „Kle<strong>in</strong>en“<br />

außerdem e<strong>in</strong> Vorbild. Es bieten sich erweiterte Chancen für das soziale Lernen.<br />

Die E<strong>in</strong>gewöhnungszeit wird <strong>in</strong>dividuell auf das e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d abgestimmt. Vor der<br />

E<strong>in</strong>gewöhnungszeit f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> kennenlernen zwischen der Bezugserzieher<strong>in</strong> und dem<br />

Elternteil statt. Es werden Informationen über das K<strong>in</strong>d gesammelt und die E<strong>in</strong>gewöhnungszeit<br />

besprochen, um für jedes e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d den bestmöglichen Weg der E<strong>in</strong>gewöhnung<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

23


Gruppenübergreifende Aktivitäten<br />

Neben den festen Gruppenbezügen, die den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> ihren Gruppen Halt geben, ermöglichen<br />

wir auch die Begegnung mit K<strong>in</strong>dern aus allen anderen Gruppen. Dazu gibt<br />

es verschiedene gruppenübergreifende Aktivitäten, die im Wochen- oder Jahresrhythmus<br />

wiederkehren.<br />

• Im K<strong>in</strong>dercafe treffen sich die K<strong>in</strong>der<br />

aus allen Gruppen.<br />

•Im Freispiel draußen und auf den<br />

Fluren f<strong>in</strong>det geme<strong>in</strong>sames Spiel<br />

statt.<br />

• Manche K<strong>in</strong>der nutzen die Möglichkeit<br />

andere Gruppen zu besuchen.<br />

24<br />

• 1x wöchentlich treffen sich je 2 Gruppen<br />

zum S<strong>in</strong>gkreis (vor den großen<br />

Festen wie Laternelaufen, Weihnachten,<br />

Ostern, Fasch<strong>in</strong>g festigen wir das<br />

geme<strong>in</strong>same Repertoire mit allen<br />

K<strong>in</strong>dern).<br />

•Feste und Ausflüge werden geme<strong>in</strong>sam<br />

gestaltet.<br />

• Musikwochen bieten wir für <strong>in</strong>teressierte<br />

K<strong>in</strong>der an.


››› Tageslauf und Jahreslauf bieten Ritual und Orientierung<br />

Die immer wiederkehrende Struktur des Tagesablaufs <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Gruppe gibt den<br />

K<strong>in</strong>dern Sicherheit und Vertrauen. Sie orientieren sich an der Abfolge der Ereignisse.<br />

6.30 - 8.00 Uhr treffen sich die ersten K<strong>in</strong>der aus allen Gruppen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raum, um<br />

den Tag ruhig zu beg<strong>in</strong>nen mit selbst gewählten Spielen.<br />

Um 8.00 Uhr wechseln die Frühdienstk<strong>in</strong>der und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> ihre Gruppen.<br />

Bis 9.00 Uhr kommen alle K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihren Gruppen an. Bis dah<strong>in</strong> können sie <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Bereichen spielen und sich <strong>in</strong> Ruhe von ihren Eltern verabschieden. Danach<br />

beg<strong>in</strong>nen verschiedene Aktivitäten, die zu e<strong>in</strong>em Projekt gehören, zur jahreszeitlichen<br />

Erfahrung oder zur <strong>in</strong>dividuellen Förderung (Konstruieren, Werken, Konzentrationsspiele).<br />

Von 8.00 bis 10.30 Uhr können die K<strong>in</strong>der im Cafe frühstücken, wenn sie sich <strong>in</strong><br />

ihrer Gruppe abgemeldet haben.<br />

Um 12.00 Uhr bereiten die Essensk<strong>in</strong>der ihren Mittagstisch vor mit Tischdecken,<br />

Händewaschen und Essen aus der Küche holen. Der geme<strong>in</strong>sam gesprochene Tischspruch<br />

eröffnet die Mahlzeit.<br />

„Schwimmt der Wal durch den Kakao,<br />

ist er braun und nicht mehr blau.<br />

Schwimmt er durch das Wasser,<br />

ist er wieder blasser.<br />

Guten Appetit“<br />

Bis 13:oo Uhr werden e<strong>in</strong>ige K<strong>in</strong>der abgeholt.<br />

Um 16:00 Uhr schließt die Kita.<br />

25


Besonderes im Tageslauf<br />

Das freie Spiel<br />

eröffnet den Tag –<br />

die h<strong>in</strong>zukommenden K<strong>in</strong>der werden <strong>in</strong>tegriert.<br />

Im freien Spiel bestimmen die K<strong>in</strong>der, wer mit wem<br />

und was gespielt wird. Nach Absprache mit den Päda-<br />

gog<strong>in</strong>nen können sie ihr Spiel auch nach draußen und <strong>in</strong> die Flure oder andere Gruppen<br />

verlegen. Die Lenkung des Freispiels geschieht <strong>in</strong>direkt über anregende Raumgestaltung,<br />

e<strong>in</strong> immer wieder verändertes<br />

Materialangebot und das Aufgreifen<br />

der Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der durch die<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen. Im freien Spiel haben<br />

die K<strong>in</strong>der die größte Möglichkeit sich<br />

ihre Welt zu erschließen und Erlebtes<br />

zu verarbeiten.<br />

Der Kreis / Die K<strong>in</strong>derversammlung / Partizipation der K<strong>in</strong>der<br />

Täglich trifft sich jede Gruppe zum Gesprächs- und Spielkreis. Die Beteiligung aller<br />

K<strong>in</strong>der ist sehr wichtig. Zuerst wird die Anwesenheit mit den K<strong>in</strong>dern überprüft und<br />

fehlende K<strong>in</strong>der benannt. Dabei helfen Fotos oder Zählste<strong>in</strong>e. Dann werden Lieder gesungen,<br />

F<strong>in</strong>gerspiele und Reime geübt und Spiele mit Spaß und Spannung gespielt. Die<br />

Tagesaktivitäten und besondere Vorkommnisse werden hier geme<strong>in</strong>sam besprochen.<br />

In dieser Runde werden geme<strong>in</strong>same Regeln erarbeitet, Regelüberschreitungen besprochen,<br />

Wünsche und Beschwerden geäußert. Dadurch lernen K<strong>in</strong>der zuzuhören und<br />

abzuwarten und vor e<strong>in</strong>er Gruppe zu sprechen, dadurch fühlen sie sich ernst genommen<br />

und akzeptiert. Rederecht hat, wer das Symbol (z.B. den Quasselball, den Redestab)<br />

<strong>in</strong> der Hand hält.<br />

26


Aktivitäten und Projekte<br />

Projekte<br />

Täglich werden verschiedene Aktivitäten<br />

für die K<strong>in</strong>der angeboten. Sie entstehen<br />

aus Ideen der K<strong>in</strong>der oder der Erwachsenen.<br />

Manchmal s<strong>in</strong>d es kle<strong>in</strong>e kurzzeitige<br />

Angebote, manchmal werden sie über<br />

mehrere Tage weiter geführt.<br />

Projekte beg<strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>em spannungsreichen E<strong>in</strong>stieg, der die K<strong>in</strong>der mit allen S<strong>in</strong>nen<br />

anspricht und führt mit e<strong>in</strong>em roten Faden e<strong>in</strong> Thema durch e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum.<br />

Im Gruppenteam wird die Entscheidung für e<strong>in</strong> Projektthema nach ausführlichem Austausch<br />

über die Beobachtungen getroffen. Die Pädagog<strong>in</strong>nen tragen e<strong>in</strong>e erste Stoffsammlung<br />

zusammen.<br />

Aufgabe der Pädagog<strong>in</strong>nen ist es, den roten Faden zu halten und weiterzuführen.<br />

Das Projektthema wird K<strong>in</strong>dern und Eltern vorgestellt: Ihre Ideen s<strong>in</strong>d wichtig und e<strong>in</strong><br />

Prozess des Mite<strong>in</strong>ander entsteht. Das Projekt wird über Zeichnungen, Fotos und Texte<br />

beschrieben. Diese Dokumente s<strong>in</strong>d Grundlage für die weitere Entwicklung des Projektes.<br />

Ergebnisse und Verlauf e<strong>in</strong>es Projektes s<strong>in</strong>d nicht vorhersehbar, aber jedes Projekt<br />

hat e<strong>in</strong> Ende, und der Prozess wird den Erwachsenen präsentiert.<br />

27


Besonderes im Jahreslauf<br />

Ausflüge<br />

Gruppenausflüge stehen <strong>in</strong> der Regel im <strong>in</strong>haltlichen<br />

thematischen Zusammenhang oder gehören<br />

zum Wochenrhythmus z.B. der Wald- und Wiesentag.<br />

In unregelmäßigen Abständen f<strong>in</strong>den sie auch als<br />

Gesamtunternehmung des Elementarbereichs<br />

statt. E<strong>in</strong> besonderes Ereignis im Jahr ist die Woche im K<strong>in</strong>derferiendorf. Täglich werden<br />

alle Elementark<strong>in</strong>der morgens mit großen Bussen <strong>in</strong> das K<strong>in</strong>derferiendorf <strong>in</strong> den<br />

Stadtwald gefahren, erleben den Tag im Stadtwald mit se<strong>in</strong>em Erlebnispfad und dem<br />

Tierpark und kommen mittags wieder zurück.<br />

Waldwoche und Seetage<br />

Individuell für jede Gruppe haben diese Naturerlebnisse<br />

Platz <strong>in</strong> der Jahresplanung und s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wertvolle Bereicherung<br />

für die Umwelterfahrung und die Kenntnisse der<br />

Umgebung.<br />

Die Ausflüge zum nahe gelegenen E<strong>in</strong>felder See<br />

erweitern die Naturerfahrung rund ums Wasser<br />

mit se<strong>in</strong>er Tier- und Pflanzenwelt.<br />

Feste<br />

Geburtstagsfeste werden mit <strong>in</strong>dividuellem Ritual <strong>in</strong> jeder Gruppe gefeiert. Im Mittelpunkt<br />

steht das Geburtstagsk<strong>in</strong>d. Es kann sich Lieder und Spiele zur Gestaltung aussuchen.<br />

Traditionelle Feste wie Laternelaufen, Weihnachten, Ostern und Fasch<strong>in</strong>g und besondere<br />

Anlässe werden von allen K<strong>in</strong>dern und Erwachsenen geme<strong>in</strong>sam gefeiert. Sommerfest<br />

und Laternenfest s<strong>in</strong>d Höhepunkte im Jahreslauf und b<strong>in</strong>den Familien, Freunde<br />

und Ehemalige e<strong>in</strong>.<br />

28


››› Räume<br />

Alle Räume, auch die Waschräume und Flure, s<strong>in</strong>d Spiel-, Erfahrungs- und Entdeckungsorte.<br />

Die Aufteilung und Ausstattung regt zum Spielen auf verschiedenste Weise an und<br />

dient damit der Entwicklung von Wahrnehmung, Bewegung und Sprache. Je nach Projekt<br />

und Situation gibt es Materialien, die zeitweise gesondert zusätzlich für die K<strong>in</strong>der<br />

bereitgestellt werden.<br />

Es gibt e<strong>in</strong>e gute Auswahl an Spielzeug und Spielmaterial für jede Altersstufe. Wir legen<br />

Wert auf ausgewählte und bewährte Qualität. Alle Materialien s<strong>in</strong>d jeweils s<strong>in</strong>nbezogen<br />

zugeordnet und für die K<strong>in</strong>der zugänglich.<br />

Die Räume haben e<strong>in</strong>e helle und freundliche Ausstrahlung. Möbel und Beleuchtung<br />

s<strong>in</strong>d variabel und situationsbezogen zu verändern. Fotos, Zeichnungen und Werke der<br />

K<strong>in</strong>der werden ausgestellt.<br />

Nischen bieten Rückzugsmöglichkeiten und ermöglichen das Spiel <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen.<br />

Freie Flächen ermöglichen Bewegung und das Zusammense<strong>in</strong> <strong>in</strong> der großen Gruppe.<br />

Spielhaus und Hochebene geben den K<strong>in</strong>dern die Möglichkeit, Erlebtes und Wahrgenommenes<br />

– auch Belastendes – mit den anderen K<strong>in</strong>dern nachzuspielen. Sie tauschen<br />

sich aus und lernen von- und mite<strong>in</strong>ander. E<strong>in</strong> zentrales Thema der K<strong>in</strong>der ist: Wer b<strong>in</strong><br />

ich? Sie vergleichen, sie ahmen nach, sie entdecken Neues. Das Spiel wird unterstützt<br />

durch Utensilien zum Verkleiden, durch Alltagsgegenstände und Spiegel.<br />

Am Kreativtisch f<strong>in</strong>den die K<strong>in</strong>der verschiedene Papiere,<br />

Stifte, Farben, Schere, Garne, P<strong>in</strong>sel, Natur-, Alltags- und<br />

Recycl<strong>in</strong>gmaterialien. Sie können kreativ nach eigenen Ideen,<br />

nach Vorlage und Vorbild mit den Materialien arbeiten.<br />

Der Gruppenraum bietet verschiedene Flächen um ihre<br />

Werke auszustellen.<br />

29


Die Flure s<strong>in</strong>d Bewegungs- und Spielflure mit wechselnden<br />

Angeboten. Podeste und Decken laden zum Bauen<br />

von Höhlen und Kletterburgen e<strong>in</strong>. Das Ballbad und die<br />

verschiedenen Schaukeln regen zum Spr<strong>in</strong>gen und Wippen<br />

an.<br />

Spiegel s<strong>in</strong>d Medien der Begegnung mit sich selbst, den andern und der Umgebung.<br />

Verschiedene Spiegel (Spiegeldreieck und Zerrspiegel) ermöglichen vielfältige Wahrnehmungen,<br />

regen an und machen Spaß. Sie fasz<strong>in</strong>ieren und begeistern, können aber<br />

gleichzeitig auch irritieren, täuschen und betrügen.<br />

Die K<strong>in</strong>derküche<br />

Hier haben die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Gruppen (max. 6 K<strong>in</strong>der)<br />

die Möglichkeit zu ersten Kocherfahrungen und zur<br />

Übung von Alltagsfähigkeiten.<br />

Die offene Turnhalle ist ausgestattet mit unterschiedlichen<br />

Kletter- und Turngeräten. Verschiedene Bewegungslandschaften können aufgebaut<br />

werden und ermöglichen den K<strong>in</strong>dern vielfältige Bewegungserfahrungen. Die<br />

offene Turnhalle ist e<strong>in</strong> ständiges Bewegungsangebot mittwochs, donnerstags und<br />

freitags von 9.00 – 11.00 Uhr. Zwei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen begleiten den Ablauf. Es wird e<strong>in</strong><br />

wechselndes Angebot unter Beachtung der unterschiedlichen Bedürfnisse der K<strong>in</strong>der<br />

aufgebaut.<br />

30


Das K<strong>in</strong>dercafe ist unser Frühstücksraum. Hier können die K<strong>in</strong>der bestimmen, wann,<br />

mit wem und was sie essen möchten. Es ist uns sehr wichtig, dass K<strong>in</strong>der ihren Hunger<br />

und Durst selbst erspüren und dann entscheiden lernen, was und wie viel sie essen<br />

möchten.<br />

Sie wählen zunächst das Geschirr aus und suchen sich e<strong>in</strong>en Platz ihrer Wahl. Die Auswahl<br />

am Buffettisch bietet e<strong>in</strong> ausgewogenes Angebot. Die K<strong>in</strong>der können zwischen<br />

Brotsorten, Obst, Gemüse und Käse wählen. Getränke, Marmelade und Butter stehen<br />

auf den Tischen. Montags und freitags s<strong>in</strong>d Müslitage.<br />

In der Regel ist m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Erwachsener mit im Cafe um zu unterstützen oder kle<strong>in</strong>e<br />

Missgeschicke (z.B. vergossene Milch) zu beheben.<br />

31


Unser Außengelände rund um die Kita ist groß und durch das Uförmige<br />

Gebäude <strong>in</strong> drei vone<strong>in</strong>ander abgegrenzte Spielbereiche<br />

geteilt.<br />

Im Innenhof gibt es e<strong>in</strong>e hügelige<br />

Fläche mit Hängematte und<br />

Weidentipis. Daneben die großzügige<br />

Sandfläche mit Rutsche,<br />

Reck und Schaukeln für wichtige<br />

Bewegungserfahrung. Im<br />

Gebüsch haben K<strong>in</strong>der die<br />

Möglichkeit sich zurückzuziehen.<br />

H<strong>in</strong>ter dem Gebäude ist der Spielplatz naturnah gestaltet.<br />

Die Wasserpumpe lädt zum Spielen und Experimentieren mit Wasser und Matsch e<strong>in</strong>.<br />

Matschen ist e<strong>in</strong>e elementare Erfahrung.<br />

Schmutzige Kleidung ist <strong>in</strong> Kauf zu nehmen.<br />

Gebüsche unterteilen die verschiedenen Spielbereiche.<br />

Die Baustelle mit Brettern, Reifen, Ste<strong>in</strong>en und Baumstämmen<br />

regt zum konstruktiven, phantasievollen Bauen<br />

an.<br />

Die Spielgeräte zum Klettern, Hangeln, Balancieren, Turnen und die Fahrzeuge (Roller,<br />

Dreiräder, Sw<strong>in</strong>gcarts, ....) fördern die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrer Grobmotorik.<br />

Der <strong>in</strong>s Gebüsch e<strong>in</strong>geschnittene Irrgarten führt zum S<strong>in</strong>nesgarten. In dem geschützten<br />

Bereich erfahren die K<strong>in</strong>der durch die Kräuterbeete verschiedene Düfte und kle<strong>in</strong>e Naturerkundungen.<br />

Der „öffentliche“ Spielplatz und der Marktplatz bieten Erweiterungen mit Hügeln zum<br />

Besteigen und Kullern, im W<strong>in</strong>ter auch zum Rodeln und Rutschen.<br />

32


››› Die Übergänge<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Der Übergang von Zuhause <strong>in</strong> die Welt der Kita ist für Eltern,<br />

K<strong>in</strong>der und Pädagog<strong>in</strong>nen nicht leicht. Wir geben dieser Phase<br />

daher viel Raum. Im Aufnahmegespräch entscheiden Eltern mit<br />

der Leiter<strong>in</strong> über die Gruppenwahl.<br />

Die aufgeklebten Fußspuren im Flur führen Eltern und K<strong>in</strong>d geme<strong>in</strong>sam<br />

zu dem ausgewählten Gruppenraum und zur ersten Begegnung<br />

mit dem Gruppenteam. Diese ersten kurzen E<strong>in</strong>drücke<br />

s<strong>in</strong>d wichtig und brauchen Wiederholung.<br />

Nach den ersten Kontakten durch Voranmeldung und Aufnahme<br />

bespricht die Gruppenleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ersten Elterngespräch die<br />

Vorlieben und Besonderheiten der K<strong>in</strong>der sowie die Gestaltung<br />

der ersten Tage. In den letzten Wochen des zu Ende gehenden<br />

Kita–Jahres bieten wir Schnuppertage für die ersten Erfahrungen<br />

an. Die ersten Wochen gestalten wir auf jedes K<strong>in</strong>d abgestimmt.<br />

Wir bauen den Loslöseprozess langsam auf,<br />

<strong>in</strong>dem wir die Zeiten, die das K<strong>in</strong>d ohne Eltern<br />

<strong>in</strong> der Gruppe bleibt, langsam verlängern.<br />

E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>gangsritual (z.B. e<strong>in</strong> bestimmter Platz,<br />

e<strong>in</strong> kurzes geme<strong>in</strong>sames Spiel, das W<strong>in</strong>ken am<br />

Fenster) helfen über Trennungssorgen h<strong>in</strong>weg.<br />

Das Liebl<strong>in</strong>gskuscheltier oder das Schmusetuch<br />

s<strong>in</strong>d ebenfalls gute Helfer. Eltern und Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

helfen K<strong>in</strong>dern, <strong>in</strong>dem sie offen<br />

über Gefühle sprechen, auch über die eigenen.<br />

Es ist wichtig, dem K<strong>in</strong>d deutlich zu sagen,<br />

wann Eltern gehen und zugleich, dass sie wiederkommen.<br />

Um Sicherheit bei Ihrem K<strong>in</strong>d<br />

aufzubauen, s<strong>in</strong>d Absprachen <strong>in</strong> den ersten<br />

Tagen besonders wichtig e<strong>in</strong>zuhalten. <strong>Unsere</strong><br />

„Großen“ helfen auf ihre Weise den neuen K<strong>in</strong>dern, sich <strong>in</strong> die Gruppe e<strong>in</strong>zuleben.<br />

33


Das Jahr vor der Schule<br />

Durch genaue Beobachtung und Wahrnehmung erfahren<br />

wir, ob wir Ihr K<strong>in</strong>d für schulreif halten. Dazu<br />

braucht das K<strong>in</strong>d Fähigkeiten<br />

• im emotionalen Bereich<br />

• im kognitiven Bereich<br />

• im motorischen Bereich<br />

• im sozialen Bereich<br />

<strong>Unsere</strong> E<strong>in</strong>schätzung besprechen wir gern auf<br />

Wunsch mit Ihnen im Beratungsgespräch auf der<br />

Grundlage der Dokumentationen aus dem letzten<br />

Jahr.<br />

Mit den K<strong>in</strong>dern bereiten wir das Thema Schule auf, <strong>in</strong>dem wir<br />

• mit K<strong>in</strong>dern, Eltern und Pädagog<strong>in</strong>nen die Lerngeschichte schreiben.<br />

• das Projekt zur phonologischen Bewusstheit „Ohrenkönig“ vor der E<strong>in</strong>schulung<br />

e<strong>in</strong>setzen.<br />

• Bücher zum Thema anschauen und lesen.<br />

• die Grundschule besuchen und den Schulweg üben.<br />

• e<strong>in</strong>e Schulstunde miterleben.<br />

• wechselseitige Besuche von Kita und Grundschule planen.<br />

• beim lang ersehnten Abschiedsfest das Kita–Diplom überreichen.<br />

• Lesepatenschaften mit den 3. Schulklassen bilden.<br />

34


››› Ernährung - Gesundheit - Geschlechtsidentität<br />

Essen hält Leib und Seele zusammen<br />

Wir bieten e<strong>in</strong> ausgewogenes, ausreichendes<br />

Frühstück an. Getränke stehen den K<strong>in</strong>dern<br />

den ganzen Tag zur Verfügung.<br />

Die Ganztagsk<strong>in</strong>der bekommen e<strong>in</strong> vollwertiges<br />

Mittagessen und am Nachmittag e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Zwischenmahlzeit. Beim Mittagessen<br />

achten wir auf e<strong>in</strong>e ruhige und kommunikative Atmosphäre und die Vermittlung von<br />

k<strong>in</strong>dgerechter Esskultur.<br />

<strong>Unsere</strong> Essensregeln<br />

� K<strong>in</strong>der füllen sich selber auf<br />

� Geme<strong>in</strong>sam anfangen<br />

� Am Tisch essen<br />

� Mit Messer und Gabel essen<br />

� Wenn ich satt b<strong>in</strong>, b<strong>in</strong> ich satt<br />

� E<strong>in</strong> Schälchen Nachtisch + e<strong>in</strong>mal Nachschlag<br />

35


Was hält die Zähne gesund?<br />

Nach dem Frühstück werden die Zähne<br />

geputzt. E<strong>in</strong>mal im Jahr kommt die<br />

Zahnärzt<strong>in</strong> des Fachdienstes Gesundheit<br />

und schaut sich die Zähne der K<strong>in</strong>der<br />

an.<br />

2-mal jährlich spielen besonders geschulte<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen speziell entwickelte<br />

Puppenspiele zur gesunden Ernährung<br />

und Zahnpflege. Verbunden ist<br />

das mit dem gründlichen E<strong>in</strong>üben des<br />

richtigen Bürstens.<br />

Me<strong>in</strong> Körper<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d neugierig und entdecken ihren Körper genauso neugierig wie sie ihre Umwelt<br />

entdecken, z.B. beim Umziehen, beim Baden, beim Toilettengang.<br />

Wir halten diese Entdeckungen für wichtig und unterstützen sie mit Büchern und Liedern.<br />

Wir wollen die Fragen der K<strong>in</strong>der altersgerecht und sachlich beantworten. K<strong>in</strong>der <strong>in</strong><br />

dieser Altersstufe begegnen sich frei und ungezwungen und probieren Berührung aus.<br />

Genauso wichtig ist es „NEIN“ sagen zu lernen, wenn K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> komisches Gefühl<br />

bemerken. Die Grenzen, wann e<strong>in</strong>e Berührung angenehm oder unangenehm ist, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

jedem K<strong>in</strong>d anders. Die eigene Grenze zu spüren und aufzuzeigen, wollen wir mit K<strong>in</strong>dern<br />

immer wieder ansprechen und erlebbar machen.<br />

36


Gewaltprävention – “Faustlos“<br />

Faustlos ist e<strong>in</strong> für den K<strong>in</strong>dergarten entwickeltes Curriculum, das impulsives und aggressives<br />

Verhalten von K<strong>in</strong>dern verm<strong>in</strong>dern und ihre soziale und emotionale Kompetenz<br />

steigern soll. Faustlos ist <strong>in</strong> drei Bereiche unterteilt: Empathie, Impulskontrolle<br />

und Umgang mit Ärger und Wut.<br />

Das Programm wird <strong>in</strong> allen Elementen spielerisch mit Unterstützung von Bildern und<br />

Handpuppen e<strong>in</strong> mal wöchentlich durchgeführt.<br />

37


Familienzentrum<br />

„Wir bauen die Wege dort, wo die Menschen sie gehen!“<br />

Das Familienzentrum E<strong>in</strong>feld ist Bestandteil e<strong>in</strong>es Pilotprojektes der Stadt <strong>Neumünster</strong>.<br />

Wir möchten Treffpunkte für alle Generationen im Stadtteil E<strong>in</strong>feld schaffen.<br />

Die Möglichkeiten bieten Kontakte zu knüpfen, Informationen auszutauschen, Freundschaften<br />

zu schließen und sich zu engagieren.<br />

Aufbauend auf die professionelle K<strong>in</strong>dertagesstättenarbeit wird e<strong>in</strong> breitgefächertes<br />

Angebot zur Beratung und Unterstützung für Familien <strong>in</strong> unterschiedlichen Lebenssituationen<br />

angeboten.<br />

<strong>Unsere</strong> Ziele:<br />

• Begegnungsmöglichkeiten schaffen und Kontakte fördern<br />

• Familien begleiten und entlasten<br />

• Vorbeugende Angebote entwickeln<br />

• Den Dialog zwischen den Generationen fördern<br />

<strong>Unsere</strong> Angebote zur Zeit s<strong>in</strong>d:<br />

• Bewegungsangebote für K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />

• Verschiedene offene Möglichkeiten für Austausch und Kontakt<br />

z.B. ist Montagsbratwurst e<strong>in</strong> Treffpunkt für alle Generationen und f<strong>in</strong>det<br />

jeden 1. und 3. Montag im Monat statt<br />

• Unterschiedliche Kurse z.B. Computerkurs für Senioren<br />

38


MitarbeiterInnen<br />

23 Pädagog<strong>in</strong>nen, die Leiter<strong>in</strong> und 3 Hauswirtschaftskräfte bilden das Mitarbeiterteam.<br />

Das gesamte Team bietet e<strong>in</strong>e sichere Basis für alle K<strong>in</strong>der, aus der heraus sie ihre Wege<br />

mit zwischenmenschlichen und d<strong>in</strong>glichen Erfahrungen f<strong>in</strong>den können.<br />

››› Die Pädagog<strong>in</strong>nen<br />

verstehen sich als Erzieher<strong>in</strong>nen und Bildungsbegleiter<strong>in</strong>nen. Sie s<strong>in</strong>d immer mit den<br />

K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Kontakt und haben so auch die Sicht auf das e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>d und se<strong>in</strong>e Möglichkeiten.<br />

Sie bereiten für und mit den K<strong>in</strong>dern die Räume <strong>in</strong> der Kita vor, schaffen die<br />

Grundlage e<strong>in</strong>er ansprechenden und anregenden Umgebung. Sie moderieren, beobachten,<br />

strukturieren, begleiten, fragen, er<strong>in</strong>nern, geben Hilfestellungen, Anregungen und<br />

Impulse, s<strong>in</strong>d geduldig, liebevoll und haben immer den roten Faden <strong>in</strong> der Hand. Sie<br />

geben den K<strong>in</strong>dern soviel Hilfe wie nötig und so wenig wie möglich, um ihrer Neugier,<br />

ihrer Eigenständigkeit und ihren kreativen Gestaltungsideen viel Raum zu lassen. Konflikte<br />

und Ause<strong>in</strong>andersetzungen gehören zum Aufwachsen dazu. Die K<strong>in</strong>der sollen erst<br />

e<strong>in</strong>mal selber Lösungen suchen- klappt das nicht, unterstützen die Pädagog<strong>in</strong>nen.<br />

Die Pädagog<strong>in</strong>nen haben die Aufsichtspflicht. Sie müssen nicht jederzeit alle K<strong>in</strong>der im<br />

Auge haben, aber sie müssen auf der Grundlage der <strong>in</strong>dividuellen Entwicklung e<strong>in</strong>es<br />

jeden K<strong>in</strong>des wissen, wo es sich und mit wem aufhält. Sie geben jedem K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>en Vertrauensvorschub<br />

durch klare und e<strong>in</strong>deutige Absprachen. (Dazu gehört z.B. die persönliche<br />

Begrüßung und Verabschiedung.) Sie tragen Sorge dafür, dass ke<strong>in</strong>e Gefahrenquellen<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d. Offene Tore und Türen gehören zum Grundkonzept unserer<br />

Kita. Den Umgang mit diesen offenen Grenzen betrachten wir als wichtige Lernerfahrung,<br />

die die Unterstützung von Pädagog<strong>in</strong>nen, Eltern und K<strong>in</strong>dern braucht. Die Pädagog<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d auch Ansprechpartner für die Eltern, sie begleiten und beraten Eltern<br />

und K<strong>in</strong>der während der gesamten Kita-Zeit.<br />

39


››› Die Leiter<strong>in</strong><br />

ist neben der organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Führung verantwortlich<br />

für das Team der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und bietet diesen und den Eltern fachliche Beratung<br />

und Hilfe an. Darüber h<strong>in</strong>aus fördert sie die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit der pädagogischen<br />

<strong>Konzeption</strong> und entwickelt diese mit den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen weiter und unterstützt<br />

und begleitet deren Umsetzung.<br />

››› Die Hauswirtschaftskräfte<br />

s<strong>in</strong>d zuständig für die Versorgung mit Essen und Tr<strong>in</strong>ken sowie für die Re<strong>in</strong>igung und<br />

Pflege der Kita. Sie s<strong>in</strong>d während der Betriebszeit anwesend und haben auch immer e<strong>in</strong><br />

offenes Ohr für kle<strong>in</strong>e Problemchen der K<strong>in</strong>der.<br />

›››Praktikanten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserer E<strong>in</strong>richtung willkommen, denn wir bilden gerne KollegInnen aus. Sie<br />

arbeiten <strong>in</strong> der Gruppe mit und machen ihre eigenen Erfahrungen. Wir arbeiten mit<br />

den verschiedenen Fachschulen und Schulen zusammen und tauschen uns über die<br />

pädagogische Arbeit aus.<br />

››› Freunde und Förderer<br />

unterstützen die Kita mit Zeit, Geld und ihrem Know how.<br />

40


Zusammenarbeit<br />

››› Zusammenarbeit im Team<br />

Zur Zusammenarbeit <strong>in</strong> dem großen Team brauchen wir den Austausch, Absprachen<br />

und die Freude am Lernen vone<strong>in</strong>ander und mite<strong>in</strong>ander. Jede Mitarbeiter<strong>in</strong> hat bestimmte<br />

Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, die sich aus ihrer Funktion und<br />

aus den Absprachen im Team ergeben.<br />

Im Dreiwochenrhythmus f<strong>in</strong>den regelmäßige Dienstbesprechungen statt, um Grundsätzliches<br />

zu <strong>in</strong>haltlichen, organisatorischen und Verwaltungsfragestellungen zu besprechen.<br />

Zusätzlich gibt es Besprechungszeiten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Teams und Gruppenteams<br />

für die Bearbeitung von Projekten und Festen oder <strong>in</strong>dividuellen Fördermaßnahmen<br />

für K<strong>in</strong>der. Für den schnellen Info-Transport gibt es e<strong>in</strong> wöchentliches Kurzgespräch<br />

vor dem allgeme<strong>in</strong>en Dienstbetrieb.<br />

Besondere Fähigkeiten und Ausbildungen kommen der gesamten E<strong>in</strong>richtung zugute:<br />

• Zusatzausbildung <strong>in</strong> Psychomotorik<br />

• Heilpädagogik<br />

• Qualifikation zur Sprachförderung<br />

››› Zusammenarbeit mit Eltern<br />

Eltern s<strong>in</strong>d die wichtigsten Menschen für ihre K<strong>in</strong>der. Das vertrauensvolle und wertschätzende<br />

Zusammenwirken von Eltern und Pädagog<strong>in</strong>nen ist die Voraussetzung für<br />

e<strong>in</strong>e erfahrungsreiche und freudevolle Kita-Zeit. Durch das ganze Jahr können sich<br />

Eltern auf viele Weisen beteiligen und <strong>in</strong>formieren:<br />

• Besuch der Elternabende<br />

• Beteiligung an Ausflügen<br />

• Hospitationen<br />

• Lesen der Protokolle und der Info-Briefe<br />

• Teilnahme und Gestaltung von Feiern und Aktionen<br />

• Unterstützung mit Know how und Material<br />

• E<strong>in</strong>zelgespräche<br />

41


Transparenz und Dokumentation<br />

Die Pädagog<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>teressiert an den Ideen, Gedanken und Geschichten der K<strong>in</strong>der,<br />

nehmen diese auf, machen sich Notizen und beziehen sie <strong>in</strong> ihre tägliche Praxis<br />

e<strong>in</strong>. Die Beobachtungen und das fachliche Wissen s<strong>in</strong>d die Basis für Planungen von<br />

Aktivitäten und Projekten, Veränderung <strong>in</strong> den Räumen und dem Tagesablauf sowie<br />

für Materialbeschaffung und die Zusammenarbeit mit den Eltern.<br />

Die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen beziehen die Me<strong>in</strong>ungen der Eltern mit e<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem sie ihr Handeln<br />

so transparent wie möglich gestalten, ihre Arbeit dokumentieren und <strong>in</strong> Gesprächen<br />

mit Eltern und auf Elternabenden diskutieren.<br />

Aktivitäten und Projekte werden an den P<strong>in</strong>–Wänden bekannt gemacht. In den Abholzeiten<br />

der K<strong>in</strong>der können Kurz<strong>in</strong>formationen gelesen werden. Erweiterte Informationen<br />

bieten die Info-Briefe. Die Werke der K<strong>in</strong>der werden ausgestellt und manchmal<br />

wird auch der Entstehungsprozess mit Hilfe von Zeichnungen und Fotos dargestellt.<br />

Die Dokumentation dient nicht der Darstellung endgültiger Ergebnisse, sondern es<br />

s<strong>in</strong>d Notizen, die den augenblicklichen Stand festhalten und die durch Handeln weiter<br />

entwickelt werden.<br />

››› Umfrage - Evaluation der Elternme<strong>in</strong>ung<br />

Im Zwei-Jahresrhythmus f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e ausführliche anonyme Elternbefragung statt. Die<br />

ausgewerteten Daten werden im Mitarbeiter-Team und <strong>in</strong> der Elternvertretung beraten.<br />

Das dient der ständigen Orientierung und Korrektur der pädagogischen Arbeit.<br />

››› Die Elternvertretung<br />

ist die grundlegende Form der Elternbeteiligung nach den hierfür geltenden Richtl<strong>in</strong>ien.<br />

Am Anfang des Kita-Jahres wählt die Elternversammlung jeder Gruppe Elternsprecher<br />

und Vertreter. Die gewählten Sprecher bilden die Elternvertretung, die sich<br />

unregelmäßig etwa 6 mal jährlich trifft und <strong>in</strong> der Regel die Kita <strong>in</strong> ihren Anliegen unterstützt.<br />

42


Zusätzliche Angebote<br />

Zur Förderung der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> besonderen Bereichen stehen spezielle Angebote zur Verfügung:<br />

• Zur therapeutischen Unterstützung arbeitet die Logopäd<strong>in</strong> der Sprachambulanz<br />

an zwei Vormittagen mit e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>dern, Eltern und Kle<strong>in</strong>gruppen.<br />

• Die Motopäd<strong>in</strong> des Fachdienstes Gesundheit fördert zwei Gruppen mit jeweils<br />

vier K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>mal wöchentlich.<br />

• Spezielle Sprachbildung <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen durch e<strong>in</strong>e Mitarbeiter<strong>in</strong> der Kita.<br />

• Heilpädagogen für Frühförderung kommen nach Absprache für e<strong>in</strong>zelne K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> die jeweilige Gruppe.<br />

• Die Zahnärzt<strong>in</strong> des Fachbereiches Gesundheit führt jährlich die zahnärztliche<br />

Untersuchung zur Früherkennung durch. Ergänzend dazu f<strong>in</strong>den jährlich zwei bis<br />

drei spielerische E<strong>in</strong>heiten zur Zahnpflege und –prophylaxe statt.<br />

• Unterschiedliche Kurse im Rahmen des Familienzentrums.<br />

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Öffentlichkeitsarbeit<br />

Das Familienzentrum Kita E<strong>in</strong>feld versteht sich als Ort der Begegnung und Kommunikation<br />

im Stadtteil. Wenn Eltern positiv über ihre Erfahrungen mit uns im Stadtteil<br />

und anderswo erzählen, ist das die beste Werbung.<br />

Wir stellen unsere Arbeit <strong>in</strong>teressierten Eltern und Bürgern <strong>in</strong> unserer E<strong>in</strong>richtung<br />

gerne persönlich vor.<br />

E<strong>in</strong> Hausflyer präsentiert die Kurzvorstellung. Das städtische Faltblatt erweitert den<br />

Zusammenhang zum Träger.<br />

Gelegentlich werden Projekte und Besonderheiten von der regionalen Presse aufgenommen.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Institutionen im Stadtteil wird gepflegt. Kontakte bestehen<br />

zu den anderen Kitas, der Grundschule, dem Beratungszentrum Mittelholste<strong>in</strong> und<br />

den zuständigen Fachdiensten der Stadt <strong>Neumünster</strong>.<br />

Wir beteiligen uns an Stadtteilfesten und am Weltk<strong>in</strong>dertag.<br />

In mehrjährigen Abständen laden wir zum Tag der offenen Tür e<strong>in</strong>.<br />

Den ausführlichen Internetauftritt mit visuellem Rundgang f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

www.neumuenster.de/kita-e<strong>in</strong>feld<br />

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Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

››› Lage<br />

Das Familienzentrum liegt mitten im Stadtteil E<strong>in</strong>feld besonders verkehrsberuhigt <strong>in</strong><br />

unmittelbarer Nähe zum Schulzentrum. Die K<strong>in</strong>der kommen alle aus dem Stadtteil. Der<br />

Marktplatz vor der E<strong>in</strong>richtung, der öffentliche Spielplatz h<strong>in</strong>ter dem Gebäude und der<br />

E<strong>in</strong>felder See bieten e<strong>in</strong>e gute Erweiterung der Spielmöglichkeiten.<br />

››› Öffnungszeiten<br />

In der Kita werden 141 K<strong>in</strong>der von e<strong>in</strong> bis vierzehn Jahren betreut. Frühdienst 06.30<br />

Uhr bis 08.00 Uhr. Halbtags 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr oder bis 13.00 Uhr mit Mittagessen.<br />

Ganztags bis maximal 16.00 Uhr.<br />

Die Kita schließt drei Wochen <strong>in</strong> den Sommerferien von Schleswig-Holste<strong>in</strong>, zwischen<br />

Weihnachten und Neujahr, sowie am Tag nach Christi Himmelfahrt. Nach besonderer<br />

Absprache zwischen Träger und Elternvertretung schließt die Kita, um den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

die Teilnahme an Teamfortbildungen zu ermöglichen.<br />

››› Information und Anmeldung<br />

Die rechtzeitige Voranmeldung der K<strong>in</strong>der ist wichtig. Zum Ausfüllen des hierzu erforderlichen<br />

Formulars ist e<strong>in</strong>e Term<strong>in</strong>absprache mit der Leiter<strong>in</strong> erwünscht, da dann<br />

auch die Zeit für e<strong>in</strong>en Rundgang durch die Kita und zum Atmosphäre schnuppern und<br />

für Fragestellungen e<strong>in</strong>geplant werden kann.<br />

Die Anmeldung ist auch onl<strong>in</strong>e über www.neumuenster.de/kita-e<strong>in</strong>feld möglich.<br />

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››› Aufnahme<br />

Aufgenommen werden K<strong>in</strong>der frühestens ab dem ersten Lebensjahr. Vorrangig aus<br />

dem Stadtteil E<strong>in</strong>feld. Die Aufnahme richtet sich nach den gültigen Richtl<strong>in</strong>ien der<br />

Stadt <strong>Neumünster</strong>. Bei der Verteilung auf die Gruppen wird auf e<strong>in</strong> ausgewogenes Verhältnis<br />

von Jungen und Mädchen und e<strong>in</strong>e gute Altersmischung geachtet. Die Aufnahme<br />

erfolgt meist im Sommer.<br />

››› Elternbeitrag<br />

Der zu zahlende Elternbeitrag richtet sich nach der gültigen Gebührensatzung der Stadt<br />

<strong>Neumünster</strong>. Ermäßigungen nach der Sozialstaffel werden gegebenenfalls vom zuständigen<br />

Fachdienst K<strong>in</strong>der und Jugend berechnet und gewährt.<br />

››› Ausbildung, Qualifikation und Fortbildung der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

Alle Pädagog<strong>in</strong>nen haben e<strong>in</strong>e fachlich qualifizierte Ausbildung zur Erzieher<strong>in</strong>, K<strong>in</strong>derpfleger<strong>in</strong>,<br />

Sozialpädagogischen Assistent<strong>in</strong> oder Heilpädagog<strong>in</strong>. Im Rahmen der f<strong>in</strong>anziellen<br />

und zeitlichen Möglichkeiten nehmen alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen an <strong>in</strong>dividuellen<br />

Fortbildungen teil.<br />

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Schutzauftrag bei K<strong>in</strong>deswohlgefährdung<br />

„ K<strong>in</strong>der haben e<strong>in</strong> Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische<br />

Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen s<strong>in</strong>d unzulässig.“<br />

( § 1631, Abs.2BGB)<br />

Das Bürgerliche Gesetzbuch bezeichnet es als K<strong>in</strong>desgefährdung, wenn das geistige,<br />

körperliche und seelische Wohl des K<strong>in</strong>des gefährdet ist und die Erziehungsberechtigten<br />

nicht bereit oder <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, die Gefahr abzuwenden. Nur wenn diese Voraussetzungen<br />

erfüllt s<strong>in</strong>d – und nur dann! – ist der Staat berechtigt, <strong>in</strong> das Recht der elterlichen<br />

Sorge e<strong>in</strong>zugreifen, um das Wohl des K<strong>in</strong>des sicherzustellen.<br />

Der Gesetzgeber hat das Gesetz „Schutzauftrag bei K<strong>in</strong>deswohlgefährdung“ § 8a SGB<br />

VIII, verabschiedet, für dessen Umsetzung die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

In Zusammenarbeit mit den Trägern von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen wurden Verfahrensschritte<br />

entwickelt, um auf e<strong>in</strong>e vermutete oder offensichtliche K<strong>in</strong>deswohlgefährdung<br />

sicher und schnell reagieren zu können.<br />

Verfahren für den Schutz von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> unserer E<strong>in</strong>richtung bei Gefahren, die von<br />

den dort Beschäftigten ausgehen können.<br />

In unserem Familienzentrum werden nur Personen beschäftigt, die sich für die jeweilige<br />

Aufgabe nach ihrer Persönlichkeit eignen und e<strong>in</strong>e dieser Aufgaben entsprechende<br />

Ausbildung haben ( Fachkräfte) oder aufgrund besonderer Erfahrungen <strong>in</strong> der sozialen<br />

Arbeit <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, die Aufgabe zu erfüllen.<br />

Die persönliche Eignung im S<strong>in</strong>ne des § 72 SGB VIII wird n. a. durch die regelmäßige<br />

Vorlage des Führungszeugnisses überprüft.<br />

Bei begründetem Verdacht e<strong>in</strong>er Gefährdung des Wohles e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des durch e<strong>in</strong>e /<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung Beschäftigte/n ist unverzüglich die Leitung der<br />

E<strong>in</strong>richtung zu <strong>in</strong>formieren. Die Leitungskraft wird im Rahmen des Schutzauftrages<br />

nach § 8a SGB VIII tätig werden.<br />

Bei begründetem Verdacht e<strong>in</strong>er Gefährdung des Wohles e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des durch die Leitungskräfte<br />

der E<strong>in</strong>richtung ist unverzüglich der Träger der E<strong>in</strong>richtung zu <strong>in</strong>formieren.<br />

Die verantwortliche Kraft beim Träger wird im Rahmen des Schutzauftrages § 8a<br />

SGB VIII tätig werden.<br />

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Schlusswort<br />

Wir verstehen diese <strong>Konzeption</strong> als Arbeitsgrundlage, die wir ständig überprüfen und<br />

aktualisieren. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Gedanken, die sich aus Beiträgen<br />

von K<strong>in</strong>dern, Eltern und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen entwickeln, werden besprochen und gegebenenfalls<br />

aufgenommen.<br />

Unser Dank gilt den Referent<strong>in</strong>nen, Frau Silke Pumpenmeier und Frau Monika Thissen,<br />

die den Entwicklungsprozess <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dertagestätte und die Entstehung der vorliegenden<br />

<strong>Konzeption</strong> mitgestaltet und geprägt haben.<br />

Das Team des Familienzentrums Kita E<strong>in</strong>feld<br />

<strong>Neumünster</strong>, 2010<br />

Cathar<strong>in</strong>a Appelhagen, Sab<strong>in</strong>e Beckmann-Gibbisch, Margarita Beher, N<strong>in</strong>a Berg, Hannelore<br />

Böhls, Annemarie Hillbrand, Sonja Janetzky, Reg<strong>in</strong>e Jansen, Susanne Kunkat, Jeannette<br />

Matzko, Birgit Meve, Reg<strong>in</strong>e Rahlf, Gerda Reger, Nadja Scheerer, Viola Seifert, Nad<strong>in</strong>e Teske,<br />

Kar<strong>in</strong> Vollmann, Sandra Wagner, Völke Wiech, Brigida Zurkan<br />

---------------------------------------------------------------------------<br />

Träger: Die vorliegende <strong>Konzeption</strong> wird befürwortet und genehmigt.<br />

Stadt <strong>Neumünster</strong><br />

Der Oberbürgermeister<br />

Fachbereich III<br />

Fachdienst Jugend Marita Rieck<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte E<strong>in</strong>feld<br />

---------------------------------------------------------------------------<br />

Elternvertretung: Die vorliegende <strong>Konzeption</strong> ist der Elternvertretung vorgestellt worden.<br />

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Literaturh<strong>in</strong>weis<br />

1. Norbert Huppertz „Erleben und Bilden im K<strong>in</strong>dergarten“ (Herder, 1995)<br />

2. Arm<strong>in</strong> Krenz „ Situationsorientierter Ansatz <strong>in</strong> der sozialpädagogischen<br />

Praxis“ (Herder, 1993)<br />

3. Dieter Breithecker u.a. „Zukunft K<strong>in</strong>dergarten“ (GABAL, 2002)<br />

4. Gerl<strong>in</strong>de Lill „Von Abenteuer bis Zukunftsvisionen- Qualitätslexikon für K<strong>in</strong>dergartenprofis“<br />

(Beltz, 2001)<br />

5. M<strong>in</strong>isterium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig<br />

– Holste<strong>in</strong> „Erfolgreich Starten Leitl<strong>in</strong>ien zum Bildungsauftrag von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen<br />

mit Handreichungen“<br />

Unser Erfolg muss am Glück<br />

unserer K<strong>in</strong>der gemessen werden,<br />

die <strong>in</strong> jeder Gesellschaft zugleich<br />

die verwundbarsten Bürger und<br />

deren größter Reichtum s<strong>in</strong>d.<br />

49<br />

Nelson Mandela


Familienzentrum Kita E<strong>in</strong>feld<br />

Bollbrück 1b<br />

24536 <strong>Neumünster</strong><br />

Tel: 04321 – 52 85 84<br />

Fax: 04321 – 25 06 28<br />

Mail: kita.e<strong>in</strong>feld@neumuenster.de<br />

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