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54 Schülerpostkarten sind Ansichtskarten, die mit ... - Fürstenberg

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SCHÜLERPOSTKARTEN AUS DONAUESCHINGEN<br />

56<br />

Klasse 6, der Untersekunda bzw. U II ihr<br />

Schicksal ganz im klassischen Sinne ähnlich<br />

den Irrfahrten des Odysseus als eine<br />

Fahrt zwischen den Felsungeheuern<br />

Scylla und Charybdis hindurch: einen<br />

Teil der Klassenkameraden verschlingt<br />

<strong>die</strong> Ober-Sekunda, hier als Drachen dargestellt.<br />

Badisches und Donaueschinger<br />

Wappen stellen den Bezug zur Heimat<br />

her.<br />

5<br />

Ebenfalls in der klassischen Tradition<br />

sehen sich <strong>die</strong> Einjährigen des Jahres<br />

1908/09 <strong>mit</strong> dem Ausruf des Marathonläufers:<br />

„Nenikäkamen“ - Wir haben<br />

gesiegt. Hier empfängt der Sieger nach<br />

edlem Prüfungswettstreit den Siegerkranz<br />

auf seinem Streitwagen. Diese Karte<br />

wurde von T. Kaiser entworfen. 6<br />

Zum Abitur 1910 trinken zwei Muli in<br />

einer Parklandschaft aus dem Brunnen<br />

der Weisheit. Badisches Wappen und das<br />

Stadtwappen zieren <strong>die</strong> obere linke Ecke<br />

<strong>die</strong>ser von M.R. signierten Karte.<br />

Die Einjährigenkarte 1911 stammt von<br />

Schelling und nimmt vor dem Schulgebäude<br />

zwei Kletterbäume zum Symbol<br />

des Erreichten. „Es ist erreicht“ lautet<br />

infolgedessen auch <strong>die</strong> Devise derer, <strong>die</strong><br />

nun als Infanterist oder Kavallerist <strong>die</strong><br />

Mittlere Reife geschafft haben, andere<br />

purzeln vom Kletterbaum. Auf den Brauch<br />

des Bücherverbrennens deutet der<br />

Bücherberg <strong>mit</strong> dem Hinweis: Ablagern<br />

von Schund zwischen den beiden Kletterbäumen.<br />

8<br />

Die Karte von 1911 zum Abitur, von W.<br />

Str. gezeichnet, zeigt einen häufig dargestellten<br />

und wohl dem bekannten Stich<br />

„Der frohe Wandersmann“ von Ludwig<br />

Richter nachempfundenen Aufbau: Im<br />

Hintergrund <strong>die</strong> Silhouette der Stadt in<br />

7<br />

eigenwilliger Perspektive <strong>mit</strong> den vier<br />

markanten Gebäuden: Volksschule und<br />

Gymnasium, Stadtkirche und Rathaus.<br />

Davor am Waldrand, wohl oberhalb der<br />

Brigach in Richtung Jägerhaus und der<br />

Stadt zum Abschied zuwinkend zwei junge<br />

Männer im Frack <strong>mit</strong> dem „Stürmer“,<br />

der Studentenmütze.<br />

Ein Jahr später, 1912, geht auf der Einjährigenkarte<br />

unter dem badischen Wappen<br />

über einer Hügellandschaft <strong>mit</strong> Donaueschingens<br />

Stadtkirche <strong>die</strong> Sonne der Freiheit<br />

auf. Germania weist einer weiblichen<br />

Kriegerin den Weg in <strong>die</strong> Zukunft. Helm,<br />

Schild <strong>mit</strong> Donaueschinger Wappen und<br />

hoch erhobenes Schwert zeugen vom neuen<br />

Schwung beim Überschreiten der<br />

Donau oder des Lethestroms, in dem nun<br />

nicht mehr benötigte Bücher und Hefte<br />

stromabwärts treiben. Dieser Begriff des<br />

Lethestroms entstammt dem griechischen<br />

Totenkult. Aus ihm tranken <strong>die</strong> Verstorbenen<br />

und tilgten da<strong>mit</strong> alle Erinnerungen<br />

an ihr früheres Dasein. 10<br />

Auf der Abiturkarte 1912 ist Goethes Wort<br />

aus „Faust“ (Nacht, V.418) Flieh! Auf!<br />

Hinaus ins weite Land! das Motto des<br />

jugendlichen <strong>mit</strong>telalterlichen Gralsritters.<br />

Während <strong>die</strong>ser einerseits wie sein<br />

Ross rückwärtsgewandt der Heimat einen<br />

Abschiedsblick zuwirft, weist <strong>die</strong> Körperhaltung<br />

zukunftsgewandt auf <strong>die</strong> vor und<br />

unter ihm liegende Donaulandschaft in<br />

Richtung Wartenberg.<br />

Die Einjährigenkarte 1914 von R. Dotter<br />

stellt - wiederum aktuell - unter dem Leitspruch<br />

Pereat tristitia - <strong>die</strong> Trauer möge<br />

vorbeigehen - einen das Gewehr präsentierenden<br />

Soldaten dar. Auch hier geht <strong>die</strong><br />

Sonne über einer Flusslandschaft auf,<br />

während der Weg über eine Brücke zu<br />

den Höhen der Weisheit führt. Eine<br />

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