09.02.2013 Aufrufe

54 Schülerpostkarten sind Ansichtskarten, die mit ... - Fürstenberg

54 Schülerpostkarten sind Ansichtskarten, die mit ... - Fürstenberg

54 Schülerpostkarten sind Ansichtskarten, die mit ... - Fürstenberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

14<br />

15<br />

16<br />

SCHÜLERPOSTKARTEN AUS DONAUESCHINGEN<br />

58<br />

1938 präsentiert sich der Abiturient stolz<br />

<strong>mit</strong> großer Abiturschere: Der Bart ist ab!!<br />

heißt das Motto und Es lebe <strong>die</strong> Freiheit!!<br />

Die Karte ist <strong>mit</strong> KIL signiert. 23<br />

Diese Tradition der Abiturientenkarte<br />

wurde nach Beendigung des Krieges noch<br />

kurz fortgeführt.<br />

Die auch 1978 in der 200 Jahrschrift abgebildete<br />

Erinnerungskarte zum Abitur<br />

1946 zeigt <strong>die</strong> nach erfolgreich bestandenem<br />

Abitur erfolgte Bücherverbrennung,<br />

wobei, wie der Autor des Beitrags, Walter<br />

Merklein, S.52 humorvoll feststellt, dem<br />

ehemaligen Klassenlehrer Josef Hall ob<br />

<strong>die</strong>ser skandalösen und verwerflichen<br />

Tat im wahrsten Sinne des Wortes ‘der<br />

Hut hoch’ geht.<br />

1947 schuf F. Wintermantel <strong>die</strong> Karte zum<br />

Abitur, auf der auf einer Waage einerseits<br />

von Lehrkräften Wissen in Form von großen<br />

Wackersteinen in <strong>die</strong> linke Waagschale<br />

geladen wird, auf der anderen Seite versuchen<br />

Schüler trickreich <strong>die</strong> Balance zu<br />

halten bzw. zu ihren Gunsten zu verän-<br />

dern.<br />

25<br />

24<br />

1948 reckt und streckt sich ein schweißgebadeter<br />

Abiturient auf einem Bücherhaufen<br />

<strong>mit</strong> dem Spruch stehend: Aus eigner<br />

Kraft / hab ich's geschafft / Jetzt bin<br />

ich/ aufs andere pfeiff ich!<br />

1950 schaut ein Abiturient in <strong>die</strong> ungewisse<br />

Zukunft, hinter ihm ein Stapel<br />

Bücher und auch der geflickte Hosenboden<br />

zeugt von einer harten Schulbank.<br />

Die Karte zeigt Rudolf Hauger und<br />

stammt von Ewald Mösch. 7<br />

Hier<strong>mit</strong> endet <strong>die</strong>ser Brauch. Die Gründe<br />

dafür <strong>sind</strong> sicher vielfältige. So hat sich<br />

das Verhältnis des Schülers zu seiner<br />

Schule im Laufe der Jahrzehnte genauso<br />

geändert wie seine Sehweise des Abiturs,<br />

das nun vielleicht eher als individuelle<br />

denn als kollektive Leistung gesehen<br />

wird. Auch das Telephon als neues<br />

Medium mag dazu beigetragen haben,<br />

dass <strong>die</strong> Tradition zugunsten anderer Mitteilungsformen<br />

aufgegeben wurde.<br />

1 Vgl. Ulf Wielandt, Vergessene Tradition. In Sammler-Journal<br />

11 (1982) Heft 2, S. 136f.<br />

Vgl. hierzu auch Werner Mezger, Die Bräuche der<br />

Abiturienten. Vom Kartengruß zum Supergag.<br />

UVK spezial. Konstanz 1993<br />

2 Dieter Städele, Kitsch und Kunst im Kleinformat.<br />

<strong>Schülerpostkarten</strong>, ein vergessener Brauch. Konstanz<br />

1986<br />

3 Ulf Wielandt, Rottweiler <strong>Schülerpostkarten</strong>, in:<br />

Rottweiler Heimatblätter 43. Jg. (1982) Nr. 4<br />

Ders.: Die Einjährigenkarte der Realschule Rottweil<br />

1905-18, in Rottweiler Heimatblätter 50. Jg.<br />

(1989) Nr. 4<br />

Ders.: <strong>Schülerpostkarten</strong> aus dem Bodenseeraum.<br />

Abitur - Abschied: Vom ‘hurra’ zum ‘autsch’. In:<br />

Hegau. Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und<br />

Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein,<br />

Donau und Bodensee. 46 (1989), erschienen Juni<br />

1991, S. 147-163<br />

Ders.: <strong>Schülerpostkarten</strong> aus dem Lehrerseminar,<br />

in Rottweiler Heimatblätter, 61. Jg. (2000) Nr. 6<br />

4 Herrn Willi Hönle aus Donaueschingen sei nochmals<br />

sehr herzlich nicht nur dafür gedankt, dass<br />

er mir aus seiner umfangreichen Sammlung einen<br />

sehr großen Teil der hier vorliegenden Abiturienten-<br />

und Einjährigenkarten zur Verfügung stellte,<br />

sondern auch für manche zusätzliche Information,<br />

<strong>die</strong> ich seinem Band „Donaueschingen in alten<br />

Ansichtspostkarten 1890 - 1915“, Donaueschingen<br />

1986, entnehmen konnte.<br />

5 Herrn Hilpert danke ich dafür, dass er mir <strong>die</strong>se<br />

sowie vier weitere Karten zur Verfügung stellte<br />

(Abi 1912, 1928 und <strong>die</strong> Einjährigenkarte von<br />

1924)<br />

6 Vgl. hierzu D. Städele. a.a.O. S. 21ff<br />

7 Die meisten <strong>die</strong>ser Schülerkarten <strong>sind</strong> auch im<br />

Projekt Internet am <strong>Fürstenberg</strong>-Gymnasium<br />

Donaueschingen unter dem Stichwort ‘Postkartenmuseum’<br />

zu finden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!