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Funktion der Galle Die Leber produziert zwischen 600 – 1500 ml ...

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<strong>Funktion</strong> <strong>der</strong> <strong>Galle</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Leber</strong> <strong>produziert</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>600</strong> <strong>–</strong> <strong>1500</strong> <strong>ml</strong> <strong>Galle</strong> pro Tag. Sie setzt sich aus 82%<br />

Wasser, 12% <strong>Galle</strong>nsäuren und 4% Fette zusammen. <strong>Die</strong> <strong>Galle</strong> ist pigmentreich, hat<br />

eine goldgelbe Farbe und durch Abbauprodukte (Bilirubin, Biliverdin) <strong>der</strong> roten<br />

Blutkörperchen bedingt.. Ein Anstieg <strong>der</strong> <strong>Galle</strong>farbstoffe im Blut führt zum Ikterus.<br />

Charakteristisch ist die Gelbfärbung <strong>der</strong> Haut und Scleren, lehmfarbener Stuhl,<br />

bierbrauner Urin und Pruritus (Juckreiz).<br />

In <strong>der</strong> <strong>Galle</strong>nblase wird die <strong>Galle</strong> eingedickt, das Fassungsvermögen beträgt 30-75<br />

<strong>ml</strong>. Während <strong>der</strong> Nahrungsaufnahme zieht sich die <strong>Galle</strong>nblase zusammen, die <strong>Galle</strong><br />

fliesst in den Zwölffingerdarm ab. <strong>Die</strong> Nahrungsfette können somit im Darm<br />

aufgenommen werden.


Wie entstehen <strong>Galle</strong>nsteine?<br />

<strong>Galle</strong>nsteine entstehen durch Verschiebung des sogenannten Löslichkeitsgewichtes<br />

mit einer Cholesterin- o<strong>der</strong> Bilirubinübersättigung <strong>der</strong> <strong>Galle</strong> o<strong>der</strong> durch bakterielle<br />

Kontamination.<br />

Vorkommen<br />

<strong>Galle</strong>nsteine sind häufig und finden sich gehäuft bei Frauen. Es wird angenommen,<br />

dass es in <strong>der</strong> Schweiz etwa 2<strong>600</strong>00-450000 Personen über 40 Jahre <strong>Galle</strong>nsteinträger<br />

sind. Allerdings haben 80% <strong>der</strong> Personen zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnose keine<br />

spezifischen Symptome innerhalb von 5 Jahren entwickeln 10% dieser Personen<br />

Symptome, innerhalb von 15 Jahren 18-20%.<br />

70% <strong>der</strong> Patienten mit symptomatischen <strong>Galle</strong>nsteinen entwickeln innerhalb von 2<br />

Jahren wie<strong>der</strong>holte Koliken, bei 1-2% kommt es pro Jahr zu Komplikationen.<br />

Beschwerden<br />

Typische Beschwerden sind kolikartige Schmerzen im rechten Oberbauch, welche in<br />

den Rücken und in die rechte Schulter ausstrahlen können. <strong>Die</strong>ser Schmerz kann<br />

durch eine fettreiche Mahlzeit ausgelöst werden und von Unwohlsein und Uebelkeit<br />

begleitet sein. Solch eine Episode dauert weniger als 4 Stunden<br />

Risikofaktoren für <strong>Galle</strong>nsteinleiden (5F)<br />

Female Frauen sind 2-3x häufiger betroffen<br />

Fair genetische Faktoren<br />

Forty Steinvorkommen steigt mit dem Alter<br />

Fat fett-, zuckerreiche Kost, aber auch Gewichtsreduktion<br />

Fertile mehr als 2 Kin<strong>der</strong>


Diagnostik<br />

Blutwerte<br />

Ultraschall<br />

Ergänzend: Magenspiegelung, Röntgen (MRI)<br />

Komplikationen des <strong>Galle</strong>nsteinleidens<br />

Cholecystitis (Akute <strong>Galle</strong>nblasenentzündung) in 20%<br />

Chronische <strong>Galle</strong>nblasenentzündung<br />

Porzellangallenblase<br />

Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)<br />

Choledocholithiasis (Steine in den <strong>Galle</strong>nwegen) begleitend in 8-15%<br />

Cholangitis (<strong>Galle</strong>nwegsentzündung)<br />

<strong>Galle</strong>nblasenperforation (Durchbruch)<br />

<strong>Galle</strong>nsteinileus (Darmverschluss durch <strong>Galle</strong>nstein)<br />

Chirurgische Therapie<br />

1882 wurde die erste offene, 1986 die erste laparoskopische Cholecystektomie<br />

durchgeführt.<br />

<strong>Die</strong> laparoskopische Cholecystektomie ist heute die Standardtechnik in <strong>der</strong> kurativen<br />

Behandlung <strong>der</strong> symptomatischen Cholecystolithiasis und in über 90% <strong>der</strong> geplanten<br />

Eingriffe möglich.<br />

Ein Verfahrenswechsel auf die offene Methode ist abhängig von Begleiterkrankungen,<br />

Voroperationen und dem Entzündungszustand <strong>der</strong> <strong>Galle</strong>nblase und nicht<br />

zuletzt von <strong>der</strong> Expertise des Operateurs.<br />

Im Falle einer Cholecystitis sollte eine Frühoperation innerhalb von 24-72 H nach<br />

Symptombeginn angestrebt werden. Der so genannte Intervalleingriff <strong>–</strong> nach primärer<br />

konservativer Therapie und Operation erst nach Abklingen <strong>der</strong> Entzündung nach 6<br />

Wochen - wird nur bei beson<strong>der</strong>en, begleitenden Risiken gewählt. In diesem Intervall<br />

kommt es bei ca. 20% zu einem erneuten Schub!


Absolute Notfallindikationen sind eine gangränöse (schwerste) Cholecystitis und ein<br />

<strong>Galle</strong>nblasenempyem.<br />

Welche Komplikationen sind möglich?<br />

Neben allgemeinen Komplikationen kann es in seltenen Fällen (3.1%) zu<br />

Wundkomplikationen (Bluterguss, Entzündung) kommen.<br />

Verletzungen <strong>der</strong> <strong>Galle</strong>nwege sind ebenfalls selten (0.2 <strong>–</strong> 1.2%).<br />

Spitalaufenthalt<br />

Bei einem geplanten Eingriff ist mit einem Spitalaufenthalt von 2-4 Tagen zu rechnen,<br />

in <strong>der</strong> Notfallsituation jedoch teilweise deutlich länger.<br />

<strong>Die</strong> Entstehung von <strong>Galle</strong>nsteine nach Cholecystektomie ist möglich, aber sehr<br />

selten.

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