Das FINANZMAGAZIN - und Stadtsparkasse Dillingen ad Donau
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4 _ F I N A N Z M A G A Z I N ENERGETISCHE SANIERU N G<br />
BEITRAG VON LANDRAT LEO SCHRELL<br />
Energetische Gebäudesanierung als<br />
Bestandteil eines nachhaltigen<br />
Energie- <strong>und</strong> Klimaschutzkonzepts<br />
Die energetische Gebäudesanierung wird<br />
bei der zukünftigen Sicherstellung einer zuverlässigen,<br />
umweltschonenden <strong>und</strong> bezahlbaren<br />
Energieversorgung eine Schlüsselfunktion<br />
einnehmen. Die Reaktorkatastrophe<br />
von Fukushima hat uns vor Augen<br />
geführt, dass die Kernkraft eine von Menschen<br />
letztlich nicht zu 100 Prozent beherrschbare<br />
Technik ist. Die vom Deutschen<br />
B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> der Bayerischen Staatsregierung<br />
beschlossene Energiewende ist<br />
nach meinem Dafürhalten deshalb konsequent<br />
<strong>und</strong> richtig. Sie wird die Kommunen<br />
<strong>und</strong> die Bevölkerung allerdings vor große<br />
Herausforderungen stellen. So erfordert beispielsweise<br />
die Produktion von Strom auf<br />
Basis regenerativer Energien bei der Bevölkerung<br />
noch mehr Akzeptanz, vor allem<br />
bei der Windkraft als sehr energieeffiziente<br />
Technologie.<br />
Primäres Ziel muss jedoch auch im Interesse<br />
eines effektiven Klimaschutzes sein, nachhaltig<br />
<strong>und</strong> konsequent Energie einzusparen.<br />
Deshalb bietet der Landkreis <strong>Dillingen</strong><br />
bereits seit fünf Jahren jeden zweiten <strong>und</strong><br />
vierten Donnerstag im Monat im Landratsamt<br />
eine kostenlose Energieberatung an. In<br />
dem 30 Minuten umfassenden Gespräch er-<br />
,,<br />
geltenden Energieeinsparverordnung“<br />
halten die Gebäudeeigentümer Impulse zum<br />
bewussten Energiesparen, zum nachhaltigen<br />
Einsatz erneuerbarer Energien bei der<br />
Strom- <strong>und</strong> Wärmeerzeugung sowie zu einer<br />
umfassenden energetischen Gebäudesanierung<br />
mit Modernisierung der Heizungsanlagen<br />
<strong>und</strong> einer gezielten Wärmedämmung<br />
von Gebäuden. Im Wechsel stehen<br />
dafür 19 ausgebildete Energieberater<br />
zur Verfügung, die auch zu staatlichen För-<br />
derprogrammen beraten. Zudem ist die<br />
Energieberatung regelmäßig auf den Wirtschaftsausstellungen<br />
im Landkreis, so auch<br />
vom 7. bis 11. März 2012 auf der WIR in <strong>Dillingen</strong>,<br />
vertreten.<br />
Der Landkreis selbst geht bei der energetischen<br />
Gebäudesanierung mit gutem Beispiel<br />
voran. Im Jahr 2005 wurde ein Mit-<br />
„Die Sanierung oder der Neubau von<br />
Kreiseinrichtungen erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich nur<br />
noch unter strenger Einhaltung der<br />
arbeiter der Hochbauverwaltung im Landratsamt<br />
mit dem Gebäudeenergiemanagement<br />
beauftragt, das zu einem energieeffizienten<br />
Betrieb der Kreiseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> nennenswerten Einsparungen beim<br />
Strom-, Wasser- <strong>und</strong> Wärmeverbrauch geführt<br />
hat. So wurde der gesamte Wärmeverbrauch<br />
seither um etwa 15 Prozent gesenkt<br />
<strong>und</strong> jährlich konnten r<strong>und</strong> 140.000<br />
Euro eingespart werden.<br />
www.sparkasse-dillingen.de<br />
Daneben hat der Landkreis bereits vor Jahren<br />
damit begonnen, im Rahmen seines Gebäudesanierungskonzepts<br />
die Wärmeversorgung<br />
seiner Kreiseinrichtungen nach <strong>und</strong><br />
nach auf erneuerbare Energien umzustellen,<br />
weil es dazu aus ökologischen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> politischen Gründen keine<br />
sinnvolle Alternative gibt. Mit einer Ausnahme<br />
werden in wenigen Wochen alle Einrichtungen<br />
umgestellt sein, die überwiegend<br />
über die Forstbetriebsgemeinschaft<br />
<strong>Dillingen</strong> mit Hackschnitzel versorgt werden.<br />
Damit leistet der Landkreis aktiv einen<br />
Beitrag sowohl zum Klimaschutz als auch<br />
zur regionalen Wertschöpfung.<br />
Die Sanierung oder der Neubau von Kreiseinrichtungen<br />
erfolgt seither gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
nur noch unter strenger Einhaltung der geltenden<br />
Energieeinsparverordnung (EnEV).<br />
Bei der gr<strong>und</strong>legenden Sanierung des denkmalgeschützten<br />
ehemaligen Postgebäudes<br />
in <strong>Dillingen</strong> wurden die Maßstäbe höher angelegt.<br />
So werden die Anforderungen der<br />
EnEV 2009 bei Weitem übertroffen, indem<br />
Fenster mit Dreifach-Verglasung sowie eine<br />
Lüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut<br />
<strong>und</strong> die Geschosse gedämmt wurden.<br />
Auch der r<strong>und</strong> 9,3 Mio. Euro teure Neubau<br />
des Schülerheims in Höchstädt, der im<br />
Herbst 2009 in Betrieb genommen wurde,<br />
wurde nicht nur zeitgemäß ausgestattet,<br />
sondern vor allem im Niedrigenergiestandard<br />
errichtet <strong>und</strong> wird seither durch eine<br />
Biomasseheizanlage mit Wärme versorgt.<br />
Eine fachmännische energetische Gebäudesanierung<br />
hat viele Vorteile <strong>und</strong> führt zu<br />
einer klassischen Win-win-Situation. So senkt<br />
sie den Energieverbrauch <strong>und</strong> damit die<br />
Energiekosten, schafft ein angenehmes<br />
Wohnklima <strong>und</strong> trägt ganz wesentlich zum<br />
Klimaschutz bei. Gleichzeitig sichert sie<br />
Arbeitsplätze <strong>und</strong> schafft durch Aufträge an<br />
örtliche Handwerksunternehmen Wertschöpfung<br />
in der Region.<br />
Leo Schrell, Landrat