Frau Iren Meier, Bern und Beirut - Dies academicus - Universität Bern

Biografie
Michel Robert Popoff wurde am
5. August 1949 in St-Paul, Tarn,
Frankreich, geboren. Nach seinem
Studium in Veterinärmedizin an der
Ecole Nationale Vétérinaire de
Toulouse und sechs Jahren praktischer
Tätigkeit als Nutztier-Veterinär erwarb
er am Institut Pasteur, Paris, Spezialdiplome
in systematischer Bakteriologie
und Virologie, Immunologie – Immunohämatologie
– Immunopathologie
und in medizinischer Mykologie und
promovierte anschliessend 1985 an
der Université de Paris VII in Mikrobiologie.
Danach bildete er sich im
Rahmen eines Forschungsaufenthalts
an der Tufts University, Boston, weiter
und konnte die wichtige Rolle
verschiedenster Clostridien-Toxine in
der Depolymerisierung von zellulärem
Actin durch ADP-Ribosylierung nachweisen.
Diese Arbeiten zeigten, dass
die Depolymerisierung von zellulärem
Actin durch Toxine von Clostridien,
einer Gruppe von gefährlichen bakteriellen
Krankheitserregern, den zentralen
molekularen Mechanismus der
Gewebeschädigungen und Krankheitserzeugung
dieser Erreger darstellt.
Am Institut Pasteur untersuchte
Michel Popoff dann in grossen
Forschungsanstrengungen mit seinem
Forschungsteam die Wirkungsweisen
verschiedenster Toxine von Clostridien-
Bakterien und legte dadurch die
Grundlagen zu neuen Therapieansätzen
und Entwicklungen neuer Impfstoffe
gegen schwerwiegende Infektionskrankheiten
von Mensch und Tier
wie Botulismus, Tetanus, Enterotoxämie
und Myoglobinurie. Durch seine
Standardwerke über bovinen Botulismus
und über die Regulation Biosynthese
der Neurotoxine bei Clostridium
botulinum und Clostridium tetani hat
Popoff weltweite Anerkennung als
Spezialist von Botulismus und Tetanus
in der Human- und Veterinärmedizin
erworben.
Michel Popoff hat durch die tieferen
Kenntnisse der Wirkungsweisen
der hochaktiven Toxine von Clostridien
mitgeholfen aufzuzeigen, dass diese
nicht nur als gefährliche Substanzen
bei Infektionen, Lebensmittelvergiftungen
und Bioterrorismus bekannt sind,
sondern auch direkt zur Heilung oder
Linderung von muskulären Erkrankungen
eingesetzt werden können und
neuerdings auch in der Kosmetik
angewandt werden.
Ehrendoktorate
Dies academicus 2005
25