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Besteht ein Widerspruch zwischen Inklusion und Diagnostik?

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enbezogene Einschätzung, entwicklungspsychologische Einordnung) <strong>und</strong><br />

dementsprechend die Methoden wählen,<br />

• Subjektangemessene Lerngegenstandsbestimmung: nächste Lernschritte sollen<br />

möglichst konkret <strong>und</strong> diagnostisch verankert beschrieben werden,<br />

• Qualität der Schlussfolgerungen: zeigt sich in der Plausibilität individueller<br />

Fördervorschläge.<br />

Bezüglich des Aspekts der Förderrelevanz ist zu berücksichtigen, dass nicht alle<br />

in der sonderpädagogischen <strong>Diagnostik</strong> <strong>ein</strong>gesetzten Verfahren förderrelevante<br />

Inhalte prüfen, bzw. dass deren Förderrelevanz oft sehr unterschiedlich ausgeprägt<br />

ist. All<strong>ein</strong> unter Verwendung von Verfahren, die nur <strong>ein</strong>e sehr geringe<br />

Aussagekraft in Hinblick auf Planung von Förderung implizieren, kann k<strong>ein</strong><br />

begründeter Fördervorschlag formuliert werden. Mit Hilfe zeitökonomischer<br />

normorientierter Gruppentests (s. o.) zur Erfassung von Intelligenz oder von<br />

Schulleistungen lassen sich nur sehr <strong>ein</strong>geschränkt förderrelevante diagnostische<br />

Erkenntnisse gewinnen. Hilfreicher sind hierfür auf Kompetenzentwicklungsmodellen<br />

aufbauende diagnostische Verfahren, die <strong>ein</strong>e Kompetenzstufenzuordnung<br />

(wie z. B. die KEKS-Aufgaben 10 ) oder Profilanalyse von Fähigkeiten<br />

(wie z. B. das IEL 1 11 ) erlauben. Letztgenannte Verfahren unterstützen die pädagogische<br />

Zielfindung <strong>und</strong> mit Hilfe der ihnen zugr<strong>und</strong>e liegenden Entwicklungs-<br />

bzw. Kompetenzerwerbsmodelle, lässt sich der Prozess der weiteren Förderung<br />

planen <strong>und</strong> reflektieren.<br />

3. Gr<strong>und</strong>versorgung aller Schulen mit Sonderpädagogen für die <strong>Diagnostik</strong><br />

<strong>und</strong> Förderung in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache <strong>und</strong> emotionale<br />

soziale Entwicklung versus »Pro-Kopf-St<strong>und</strong>enzuweisung« bei diagnostisch<br />

festgestellten Förderbedarf<br />

Sonderpädagogen zur Förderung von Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern mit Förderbedarf<br />

in den Bereichen Lernen, Sprache <strong>und</strong> emotionale soziale Entwicklung<br />

sollten insbesondere Gr<strong>und</strong>schulen <strong>und</strong> Regionalen Schulen pauschal nach <strong>ein</strong>em<br />

angemessenen Zuweisungsschlüssel personell zugeordnet werden. Verfügt<br />

10 Landesinstitut für Lehrerbildung <strong>und</strong> Schulentwicklung, Kompetenz-Erfassung in Kita <strong>und</strong><br />

Schule, Im Internet unter http://www.li.hamburg.de/keks/, 2011. Zuletzt aufgerufen am 20.<br />

Juli 2012.<br />

11 K. Diehl, B. Hartke, Inventar zur formativen Evaluation des Lesenlernens im ersten Schuljahr,<br />

Göttingen 2012.<br />

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