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Therapiezieländerung und Therapiebegrenzung in der ...

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3 <strong>Therapiezielän<strong>der</strong>ung</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapiebegrenzung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Intensivmediz<strong>in</strong><br />

1. Präambel<br />

Aufgabe des Arztes 1 ist es, unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten Leben zu<br />

erhalten, Ges<strong>und</strong>heit zu schützen <strong>und</strong> wie<strong>der</strong> herzustellen sowie Leiden zu l<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Sterbenden bis zum Tod beizustehen. Der Mediz<strong>in</strong> stehen dazu immer mehr <strong>und</strong> differenziertere<br />

Möglichkeiten zur Verfügung. Der Arzt hat im Rahmen se<strong>in</strong>er professionellen Verantwortung zu<br />

entscheiden, welche <strong>der</strong> vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten <strong>in</strong>diziert s<strong>in</strong>d.<br />

Bereits die Alternative, etwas tun zu können o<strong>der</strong> es zu unterlassen, zw<strong>in</strong>gt <strong>in</strong> <strong>der</strong> konkreten<br />

Situation dazu, diese Entscheidung zu treffen.<br />

Auch wer abwartet, trifft e<strong>in</strong>e Entscheidung.<br />

Die ärztliche Verpflichtung zur Lebenserhaltung besteht nicht <strong>in</strong> jedem Fall. Es können<br />

<strong>Therapiezielän<strong>der</strong>ung</strong> <strong>und</strong> <strong>Therapiebegrenzung</strong> geboten se<strong>in</strong>.<br />

Die mediz<strong>in</strong>ische Indikation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wille des Patienten s<strong>in</strong>d Gr<strong>und</strong>voraussetzungen bei <strong>der</strong><br />

Festlegung <strong>der</strong> Diagnostik <strong>und</strong> <strong>der</strong> Therapie.<br />

Ärztliche Entscheidungen gründen sich auf mediz<strong>in</strong>isches Wissen, ethische Pr<strong>in</strong>zipien <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> juristische, soziokulturelle <strong>und</strong> ökonomische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Zu den wesentlichen ethischen Pr<strong>in</strong>zipien, die zu beachten s<strong>in</strong>d, zählen Menschenwürde,<br />

Autonomie, Fürsorge, Nicht-Schaden <strong>und</strong> Gerechtigkeit.<br />

Dieses Positionspapier möchte dem Arzt bei se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuell zu verantwortenden<br />

Entscheidungen e<strong>in</strong>e Orientierungshilfe bieten.<br />

Spezielle ethische Fragen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> pädiatrischen Intensivmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

potenziellen postmortalen Organspende bleiben unberührt.<br />

1 Im vorliegenden Text wird durchgängig die männliche Form benutzt. Im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> Gleichbehandlung s<strong>in</strong>d diese<br />

Bezeichnungen als nicht geschlechtsspezifisch zu betrachten.

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