Posttraumatische Belastungsstörung - Psychosomatik ...
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Georg-August-Universität Göttingen<br />
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />
<strong>Posttraumatische</strong><br />
<strong>Belastungsstörung</strong><br />
Belastungsst rung<br />
WS 2006/07 - Modul 4.2<br />
Erkrankungen der Bewegungsorgane einschließlich<br />
einschlie lich<br />
rheumatischer Erkrankungen und Trauma<br />
U. Buss
Übersicht bersicht<br />
�� Erscheinungsformen und Schweregrade<br />
reaktiver reaktiver Störungen St rungen<br />
�� Fallbeispiel<br />
�� <strong>Posttraumatische</strong> <strong>Belastungsstörung</strong><br />
Belastungsst rung (PTBS) (PTBS)<br />
(Auslööser, (Ausl ser, Definition, Definition, Inzidenz, Inzidenz,<br />
Vorgehen) Vorgehen)<br />
�� Besonderheiten beim Umgang mit Patienten<br />
mit PTBS
„railway railway spine“ spine<br />
ca. 1900
Reaktionen auf Belastungen<br />
Unterscheidung<br />
�� ICD-10 ICD 10 F43.0: Akute Belastungsreaktion<br />
Belastungsreaktion<br />
�� ICD-10 ICD 10 F43.2: Anpassungsst<br />
Anpassungsstörung<br />
rung<br />
�� ICD-10 ICD 10 F43.1: <strong>Posttraumatische</strong><br />
<strong>Belastungsstörung</strong> Belastungsst rung (PTBS)
Gemeinsame Charakteristika<br />
�� belastendes Ereignis als ausschlaggebender<br />
Kausalfaktor<br />
�� ohne Ereignis wäre w re die Störung St rung nicht<br />
entstanden<br />
�� erhebliche Beeinträchtigung Beeintr chtigung der sozialen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Leistungsf higkeit
Klassifizierbare Störungsformen<br />
St rungsformen bei<br />
objektiver/ereignisbezogener Lebensbelastung<br />
Akute<br />
Belastungsreaktion<br />
„bei einem psychisch nicht<br />
manifest gestörten<br />
Menschen als Reaktion auf<br />
eine außergewöhnliche<br />
körperliche oder<br />
seelische Belastung und<br />
klingt im allgemeinen<br />
innerhalb von Stunden oder<br />
Tagen ab“<br />
Postraumatische<br />
<strong>Belastungsstörung</strong><br />
entwickelt sich<br />
??<br />
Anpassungsstörung<br />
„als Zustand von subjektivem<br />
Leiden und emotionaler<br />
Beeinträchtigung,<br />
der… während des<br />
Anpassungsprozesses nach<br />
einer entscheidenden<br />
Lebensveränderung oder<br />
nach belastenden<br />
Lebensereignissen wie auch<br />
schwerer körperlicher<br />
Erkrankung…“
Psychische Komorbidität Komorbidit bei PTBS<br />
�� Angststörungen<br />
Angstst rungen<br />
�� Depressionen<br />
�� Suchterkrankungen<br />
�� Somatisierungen<br />
�� Dissoziative Störungsbilder<br />
St rungsbilder
Akute Belastungsreaktion<br />
Belastungsreaktion<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
� Auftreten Minuten bis Tage<br />
nach Belastung<br />
� rascher Symptomwechsel<br />
� rasches spontanes Abklingen<br />
� selten Übergang in PTBS<br />
Symptomatik<br />
� Gefühl der Betäubung<br />
� Bewusstseinseinengung<br />
� Aufmerksamkeitsstörung<br />
� Desorientiertheit<br />
� sozialer Rückzug<br />
� veg. Angstäquivalente<br />
(Schwitzen, Erröten, Tachykardie)
Akute Belastungsreaktion<br />
Therapieprinzipien<br />
�� vor allem kurze Krisenintervention<br />
(Abklärung (Abkl rung von Suizidalität Suizidalit t und schwerer Angst, u.U.<br />
pharmakologische Therapie, Organisation sozialer<br />
Unterstützung<br />
Unterst tzung)<br />
�� wegen Tendenz zur Spontanremission meist<br />
keine längere l ngere Therapie erforderlich
Anpassungsstörungen<br />
Anpassungsst rungen<br />
Auftreten<br />
�� nach entscheidenden, meist belastenden<br />
Lebensveränderungen<br />
Lebensver nderungen<br />
z.B.<br />
� Verlust durch z.B. Trennung , Tod , Emigration<br />
�� berufliche Zurücksetzung<br />
Zur cksetzung<br />
�� schwere körperliche k rperliche Erkrankungen<br />
Zeitliches Kriterium<br />
�� Beginn innerhalb eines Monats<br />
�� Dauer nicht länger l nger als 6 Monate
Anpassungsstörungen<br />
Anpassungsst rungen<br />
Einteilung nach Symptomatik (ICD-10) (ICD 10)<br />
�� kurze (F43.20) oder längere l ngere (F43.21)<br />
depressive Reaktion<br />
�� Angst und depressive Reaktion gemischt<br />
(F43.22)<br />
�� vorwiegende Beeinträchtigung Beeintr chtigung anderer<br />
Gefühle Gef hle wie z.B. Sorgen, Anspannung Ärger rger<br />
(F43.23)<br />
�� vorwiegende Störung St rung des Sozialverhaltens<br />
(F43.24)<br />
dazugehörige Begriffe: Kulturschock; Trauerreaktion etc.
Anpassungsstörung<br />
Anpassungsst rung<br />
Therapieprinzipien<br />
Erstkontakt: meist Ärzte aus somatischen Fächern (z.B. Hausarzt; im Krkhs)<br />
�� leichtere Schweregrade:<br />
�� Erhöhung Erh hung der sozialen Unterstützung<br />
Unterst tzung<br />
�� entlastendes u. stützendes st tzendes Gespräch Gespr ch<br />
�� Aktivierung von Bewältigungsstrategien<br />
Bew ltigungsstrategien<br />
�� ggf. begleitende medikamentöse medikament se Therapie (cave<br />
�� schwerere Anpassungsstörungen:<br />
Anpassungsst rungen:<br />
cave: : Benzos Benzos !)<br />
�� oft Indikation zur Kurzzeit-Psychotherapie<br />
Kurzzeit Psychotherapie<br />
�� Ziel: Erarbeitung von Bewältigungsstrategien<br />
Bew ltigungsstrategien<br />
Nutzung vorhandener persönlicher pers nlicher Ressourcen
Klassifizierbare Störungsformen St rungsformen (ICD-10) (ICD 10) bei<br />
objektiver/ereignisbezogener Lebensbelastung<br />
Akute<br />
Belastungsreaktion<br />
„bei einem psychisch<br />
nicht manifest gestörten<br />
Menschen als Reaktion<br />
auf eine außergewöhnliche<br />
körperliche oder<br />
seelische Belastung und<br />
klingt im allgemeinen<br />
innerhalb von Stunden<br />
oder Tagen ab“<br />
Postraumatische<br />
<strong>Belastungsstörung</strong><br />
entwickelt sich (nach ICD-10-Kriterien)<br />
„als eine verzögerte oder<br />
protrahierte Reaktion auf ein<br />
belastendes Ereignis oder eine<br />
Situation außergewöhnlicher<br />
Bedrohung oder katastrophalen<br />
Ausmaßes…<br />
die bei fast jedem eine tiefe<br />
Verstörung hervorrufen würde“<br />
Anpassungsstörung<br />
„als Zustand von<br />
subjektivem Leiden und<br />
emotionaler<br />
Beeinträchtigung, der…<br />
während des<br />
Anpassungsprozesses<br />
nach einer entscheidendenLebensveränderung<br />
oder nach<br />
belastenden Lebensereignissen<br />
wie auch<br />
schwerer körperlicher<br />
Erkrankung…“
Trauma = Verletzung<br />
direkte oder indirekte Folge<br />
einer äußeren Gewalteinwirkung<br />
auf den Körper
Trauma<br />
„bio-psycho-soziale Schädigung“<br />
Ereignisse, die eine Bedrohung für<br />
die Unversehrtheit oder das Leben<br />
der eigenen Person oder<br />
das Leben anderer bedeuten
<strong>Posttraumatische</strong> <strong>Belastungsstörung</strong><br />
Belastungsst rung<br />
Definition (Flatten 2005)<br />
Definition<br />
Die <strong>Posttraumatische</strong> <strong>Belastungsstörung</strong><br />
ist eine mögliche Folgereaktion<br />
eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse,<br />
die an der eigenen Person,<br />
aber auch an fremden Personen<br />
erlebt werden können.<br />
In vielen Fällen kommt es<br />
zum Gefühl von Hilflosigkeit, Angst und Entsetzen,<br />
und durch das traumatische Erleben zu einer<br />
Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses.
Traumatisierungstypen<br />
Typ-I-Traumata<br />
Typ Traumata: :<br />
kurze Dauer<br />
einmaliges Auftreten<br />
�� Naturkatastrophen<br />
�� Unfälle Unf lle<br />
�� Technische<br />
Katastrophen<br />
�� Kriminelle<br />
Gewalttaten
Traumatisierungstypen<br />
Typ-II Typ II-Traumata Traumata: :<br />
längere ngere Dauer<br />
wiederholtes Auftreten<br />
�� Geiselhaft<br />
�� Folter<br />
�� Kriegsgefangenschaft<br />
�� Kriegserlebnisse<br />
�� KZ-Haft KZ Haft<br />
�� wiederholte sexuelle<br />
u. körperliche k rperliche Gewalt<br />
�� wiederholte<br />
Vergewaltigung
andere Besonderheiten<br />
bzw. Traumatisierungsaspekte<br />
�� höhere here Belastungsgrade der Opfer bei Gewalt /Traumatisierung,<br />
die durch andere Menschen gezielt verursacht wird<br />
sog. man man made made desaster desaster<br />
�� im Vergleich zu Unfall- Unfall oder Katastrophenereignissen<br />
�� auch schwere und lebensbedrohliche Erkrankungen können nnen<br />
mit einer typischen PTBS – Symptomatik einhergehen
Was beschäftigt besch ftigt Traumatisierte ?<br />
gibt gibt es es Worte? Worte?<br />
warum warum reagiere reagiere ich ich so, so, bin bin ich ich normal? normal?<br />
wann wann geht geht es es mir mir nicht nicht mehr mehr so so ? ?<br />
wie wie wird wird sich sich das das Erlebte Erlebte auf auf mein mein Weltbild Weltbild auswirken auswirken ? ?<br />
wie wie geht geht es es anderen anderen ? ?<br />
wie wie war war ihr ihr sein sein letzter letzter Moment, Moment, was was ist ist meine meine letzte letzte<br />
Erinnerung Erinnerung an an sie sie / / ihn? ihn?<br />
darf darf ich ich wüütend w tend sein, sein, obwohl obwohl ich ich trauere trauere ? ?<br />
wer wer hat hat Schuld, Schuld, was was ist ist meine meine Schuld Schuld ? ?<br />
wie wie kann kann ich ich in in den den Alltag Alltag zurüückfinden zur ckfinden ?<br />
?
Hauptsymptome der PTBS<br />
�� Intrusionen<br />
Flash backs - Alpträume Alptr ume<br />
�� Konstriktion<br />
Vermeidung traumaassoziierter Stimuli<br />
Sozialer Rückzug R ckzug<br />
Numbness Numbness (emotionale Taubheit)<br />
�� Hyperarousal<br />
Schreckhaftigkeit - Hypervigilanz<br />
Schlafstörungen - Reizbarkeit
Symptom: Intrusion<br />
Wiedererleben<br />
Wiedererleben<br />
des des Traumas Traumas<br />
durch durch ungewollt ungewollt<br />
sich sich aufdräängende<br />
aufdr ngende<br />
Gedanken<br />
Gedanken
Traumatisierende Ereignisse:<br />
keine Randerscheinungen (!)<br />
(Flatten, 1998; Kessler et al. 1995)<br />
7 Millionen Tote zwischen 1961 und 1991 durch Naturkatastrophen<br />
jährlich 117 Millionen Menschen von kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
betroffen; seit 1945 zwischen 21 und 40 Millionen Tote in<br />
127 Kriegen<br />
im Lauf des Lebens: > Hälfte aller Menschen traumatische Erfahrung !<br />
USA: 25% 14% Opfer eines lebensbedrohlichen Unfalls<br />
17% der deutschen Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren haben<br />
körperliche Gewalt, Unfall, sexuellen Mißbrauch oder Vergewaltigung<br />
erlebt
PTBS: Epidemiologie I<br />
Pravälenz Prav lenz<br />
(z.B. Perkonigg et al. 2000; Flatten 2005)<br />
�� nach nach Gewaltverbrechen ca. ca. 25% 25%<br />
�� nach nach Kriegsereignissen ca. ca. 20% 20%<br />
�� nach nach Vergewaltigung ca. ca. 50% 50%<br />
�� nach nach schweren schweren Unfallereignissen ca. ca. 15% 15%<br />
�� nach/bei nach/bei schweren schweren Organerkrankungen ca. ca. 15% 15% -- 25%<br />
25%
Traumatisierende<br />
Versorgungs-Situationen Versorgungs Situationen im Krkhs: Krkhs<br />
(z.B. Krauseneck et al. 2005; Flatten 2005)<br />
�� Z.n. Z.n.<br />
schweren (Verkehrs)Unf<br />
( Verkehrs)Unfällen llen mit Polytrauma u. gehäuften geh uften Op´s Op<br />
�� Z.n. Z.n.<br />
Verbrennungen (prolongierte somatische Therapie)<br />
�� unzureichende Sedierung während hrend operativer Eingriffe<br />
(z.B. (z.B. schnelle schnelle Narkoseeinleitung: Kaiserschnitt; Kaiserschnitt; Notfall--Op Notfall Op.; .; kardiale kardiale Eingriffe) Eingriffe)<br />
�� herzchirurgische Op´s Op (resp. ACVB-Op ACVB Op.) .)<br />
�� Z.n. Z.n.<br />
Reanimation bei Kreislaufstillstand<br />
�� Z.n. Z.n.<br />
Myokardinfarkt<br />
�� Z.n. Z.n.<br />
Herztransplantation (Htx ( Htx)<br />
�� Behandlung auf Intensivstation
PTBS-Inzidenz<br />
PTBS Inzidenz in Abhängigkeit Abh ngigkeit des<br />
Traumas<br />
Vergewaltigung,<br />
sex. Missbrauch,<br />
KZ-Haft<br />
Verkehrsunfall<br />
Naturkatastrophen<br />
Zeuge sein von<br />
Unfällen / Gewalt<br />
50-65 %<br />
2–15 %
PTBS: Epidemiologie II<br />
Prävalenz und Verlauf<br />
(z.B. Perkonigg et al. 2000; Cottler, 1992; Breslau, 1991)<br />
�� Lebenszeitpräävalenz<br />
Lebenszeitpr valenz i.d. i.d.<br />
Allgemeinbevöölkerung<br />
Allgemeinbev lkerung 11--10 10 % %<br />
�� Lebenszeitpräävalenz<br />
Lebenszeitpr valenz bei bei Feuerwehrleuten 25% 25% -- 40% 40%<br />
�� Lebenszeitpräävalenz<br />
Lebenszeitpr valenz: : ca. ca. 10% 10% ca. ca. 5% 5%<br />
�� Kinder Kinder und und Jugendliche Jugendliche besonders besonders vulnerabel vulnerabel<br />
�� durchschnittliche Beschwerdedauer 36 36 Monate Monate mit mit und und 64 64<br />
Monate Monate ohne ohne Behandlung<br />
Behandlung<br />
�� Wahrscheinlichkeit der der Chronifizierung Chronifizierung 30% 30%<br />
�� Wahrscheinlichkeit Spontanremission 50%<br />
50%
Allgemeine PTBS-Risikofaktoren<br />
PTBS Risikofaktoren<br />
in Abhängigkeit Abh ngigkeit von Trauma - ereignisbezogen<br />
Ereignis besonders traumatisierend:<br />
�� bei intensiver Bedrohung<br />
�� wiederholtem Vorkommen<br />
�� wenn absichtlich herbeigeführt<br />
herbeigef hrt<br />
�� bei unerwartetem Eintreten<br />
�� wenn keine Kontrolle möglich m glich<br />
�� wenn Hilfe ausblieb<br />
�� bei irreversiblen Schäden Sch den oder Verlusten<br />
�� bei Schuldgefühlen Schuldgef hlen wegen des Ereignisses
PTBS –Risikofaktoren<br />
(individuell – „opferbezogen“)<br />
�� initiale Symptomstärke<br />
Symptomst rke<br />
�� Komorbidität<br />
Komorbidit t<br />
�� lebensgeschichtliche Entwicklung<br />
�� frühe fr he Trennungen / Verluste /<br />
frühere fr here kritische Lebensereignisse<br />
�� familiäre famili re Vorbelastungen mit traumatisierenden Ereignissen<br />
�� niedriger sozioökonomischer sozio konomischer Status<br />
�� mangelnde soziale Unterstützung<br />
Unterst tzung<br />
�� jugendliches oder hohes Lebensalter
Trauma-Mechanismus<br />
Trauma Mechanismus<br />
• Traumatische Zange Zange :<br />
- Überflutende berflutende Angst<br />
- Hilflosigkeit<br />
- Ohnmacht<br />
Hilflosigkeit (nicht (nicht fliehen fliehen köönnen k nnen !!) !!)<br />
Ohnmacht (nicht (nicht dagegen dagegen ankäämpfen ank mpfen köönnen k nnen !!) !!<br />
• Blockade der Reaktionsmöglichkeiten<br />
Reaktionsm glichkeiten<br />
ÜÜberforderung berforderung der der Anpassungsmööglichkeiten<br />
Anpassungsm glichkeiten<br />
des des psychischen psychischen Systems<br />
Systems
Therapieprinzip PTBS<br />
Behandlungsplanung auf der Basis<br />
individueller Diagnostik:<br />
�� Berücksichtigung Ber cksichtigung der Vielschichtigkeit der<br />
Symptomatik (biologisch, psychisch, sozial)<br />
�� Berücksichtigung Ber cksichtigung von Art, Schwere, und sozialem<br />
Kontext des Traumas
Therapeutische Grundprinzipien<br />
�� Stabilisierung<br />
�� Traumabearbeitung<br />
�� Rehabilitation
Stabilisierung<br />
�� Herstellen einer sicheren Umgebung (Verhinderung<br />
weiterer Traumaeinwirkung)<br />
Traumaeinwirkung<br />
�� Organisation eines psychosozialen Helfersystems<br />
�� Aufklärung Aufkl rung ((„„Psychoedukation<br />
Psychoedukation““)) bezüglich bez glich traumatischer<br />
Symptome<br />
�� Hinzuziehung eines in der PTBS-Behandlung<br />
PTBS Behandlung erfahrenen<br />
Psychotherapeuten<br />
�� evtl. symptomorientierte Pharmakotherapie
Cave: Cave:<br />
Interaktionelle Probleme<br />
Traumatisierter<br />
�� verminderte Fähigkeit, F higkeit, sich anzuvertrauen<br />
�� Scham- Scham und Schuldgefühle<br />
Schuldgef hle
Traumabearbeitung<br />
-- Voraussetzungen --<br />
�� nur im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplans<br />
�� ohne ausreichende Stabilisierung keine<br />
Traumabearbeitung !!<br />
�� traumatisierende Ereignisse oder<br />
Beziehungen müssen m ssen abgeschlossen sein
Traumabearbeitung<br />
- Grundannahmen -<br />
�� Traumaverarbeitung durch Traumaexposition:<br />
Traumaexposition<br />
Integration des traumatischen Erlebens in die individuelle<br />
Biographie als Erfahrung, Erfahrung, das das Trauma Trauma üüberlebt berlebt zu zu haben haben<br />
�� Focus der Traumabearbeitung:<br />
intrusives Wiedererleben und daraus resultierende<br />
Verhaltensänderungen<br />
Verhaltens nderungen<br />
�� Methoden: Habituation<br />
Habituation, , kognitive Umbewertung, Umbewertung,<br />
EMDR,<br />
psychodynamische Verfahren
Besondere Aspekte<br />
der Untersuchung Traumatisierter<br />
Cave: Retraumatisierung,<br />
iatrogene Schädigung<br />
deshalb überprüfen, ob<br />
detaillierte Klärung des<br />
Geschehens erforderlich !<br />
keine eindeutige Voraussage<br />
der Reaktion auf Ansprechen<br />
des Traumas möglich !<br />
Selbsteinschätzung der Opfer<br />
einholen!
Gegenübertragung<br />
Gegen bertragung<br />
�� Angst, Furcht<br />
�� Wut<br />
�� Schuld<br />
�� überidentifikatorische<br />
beridentifikatorische Haltung<br />
Empathie--Stress<br />
Empathie Stress<br />
erforderlich ist die Fähigkeit, F higkeit, während w hrend des<br />
Einsatzes Gefühle Gef hle zu kontrollieren
Sekundäre<br />
Sekund re<br />
Traumatisierung<br />
der Helfer<br />
(Rettungssanitäter,<br />
(Rettungssanit ter,<br />
Feuerwehrleute, Ärzte, rzte,<br />
Therapeuten etc.)<br />
insbesondere<br />
bei fehlender Erfahrung !!!<br />
Traumahilfe: Traumahilfe:<br />
Gefahren<br />
(z.B. Reinhard & Maercker 2004)
Risikofaktoren für f r Helfer<br />
�� lang andauernde Großkatastrophen<br />
Gro katastrophen<br />
�� Tote und schwer verletzte Kinder<br />
�� Tod anderer Katastrophenhelfer<br />
�� Fehler während w hrend des Rettungseinsatzes<br />
�� negative Kritik in der Presse<br />
�� Kritik von den Betroffenen selbst
zur Erinnerung…<br />
Erinnerung<br />
<strong>Posttraumatische</strong> <strong>Belastungsstörung</strong><br />
Belastungsst rung<br />
= = gravierende gravierende psychische psychische Stöörung St rung<br />
�� nach belastendem Erlebnis<br />
�� von von außßergew<br />
au ergewööhnlicher hnlicher Schwere Schwere<br />
�� mit mit potenzieller potenzieller oder oder realer realer Bedrohung Bedrohung der der<br />
kköörperlichen rperlichen Unversehrtheit<br />
�� ffüür r sich sich selbst selbst oder oder andere. andere.<br />
�� Auftreten mit einer Latenz von mehreren Wochen,<br />
selten mehr als 6 Monate
Bewältigung<br />
Bew ltigung<br />
Anpassungsstörung<br />
Anpassungsst rung<br />
Integration<br />
Kompensation<br />
T R A U M A<br />
Depression<br />
Angst<br />
Somatisierung<br />
Sucht<br />
Dissoziation<br />
Salutogenese Pathogenese<br />
Akute Belastungsreaktion<br />
PTBS<br />
Persönlichkeits<br />
Pers nlichkeitsänderung nderung<br />
(komplexe PTBS)<br />
Persönlichkeitsst<br />
Pers nlichkeitsstörung rung
Fazit I<br />
Traumatisierungen sind häufiges Ereignis<br />
<strong>Posttraumatische</strong> Störungen sind seltener, aber nicht selten !!<br />
(meist „Auffangmöglichkeit“ in natürlicher sozialer Umgebung)<br />
bei V.a. PTBS psychosomatisches Konsil anstreben bzw.<br />
fachpsychotherapeutische Diagnostik und Behandlung<br />
Therapeutische Interventionen nur nach sorgfältiger<br />
Indikationsstellung !<br />
Stabilisierung vor Traumaexposition !<br />
Traumaexposition (d.h. gedankliche und gefühlsmäßige „Bearbeitung“ )<br />
Grundprinzip der Therapie
Fazit II<br />
�� Selbstfürsorge Selbstf rsorge der beteiligten Helfer wichtig !!!<br />
Gefahr einer sog. sekundären sekund ren Traumatisierung<br />
�� neben der PTBS häufig h ufig noch andere psychopathologische Konsequenzen<br />
des Traumas:<br />
Anpassungs-, Anpassungs , depressive, somatoforme, somatoforme,<br />
Angststörungen<br />
Angstst rungen etc.<br />
�� PTB--Symptomatik<br />
PTB Symptomatik auch bei Vielzahl somatischer Erkrankungen<br />
(Pr Prävalenz valenz: : ca. 5% - 10%; 10% ; schwere Organerkrankungen ca. 15%-25%<br />
15% 25%)<br />
�� PTBS als wichtige Komorbidität Komorbidit in Traumatologie,Chirurgie, Traumatologie,Chirurgie,<br />
Orthopädie,<br />
Orthop die,<br />
Innerer Medizin etc.<br />
�� PTBS-Symptome<br />
PTBS Symptome zum Teil stärker st rker beeinträchtigend beeintr chtigend als primäre prim re<br />
somatische Erkrankung/Läsion<br />
Erkrankung/ sion
Abt. f. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie<br />
Dr. U. Buss<br />
E N D E<br />
http://www.psychosomatik.uni<br />
http:// www.psychosomatik.uni-goettingen.de<br />
goettingen.de/lehre_skripte.htm<br />
lehre_skripte.htm
Literatur zum Thema: PTBS<br />
• Sachsse, U (2004): Traumazentrierte Psychotherapie – Theorie, Klinik und<br />
Praxis. Stuttgart, Schattauer-Verlag<br />
• Huber, M (1997): Trauma und die Folgen. Bd. 1+2; Jungfermann-Verlag<br />
• Hüther, G (1999): Biologie der Angst. Wie aus Stress Gefühle werden.<br />
Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht -Verlag<br />
• AWMF-Leitlinien für PTSD:<br />
www.uni-duesseldorf.de/WWW/AWMF/ll/psytm010.htm<br />
• Informationen der deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatherapie<br />
unter:<br />
http://www.degpt.de/info/info%20primaerversorg.pdf