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FACILITY MANAGEMENT<br />

ALS ERFOLGSFAKTOR<br />

FÜR IMMOBILIENVERWALTUNGEN<br />

Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management<br />

zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Master-Thesis zur Erlangung des akademischen Grades<br />

Master of Science in Facility Management<br />

eingereicht am Department <strong>für</strong> Bauen und Umwelt<br />

der Donau-Universität Krems<br />

Wilhelmine Haiderer-Pils<br />

Matrikel Nr. 0764109<br />

Betreuer: Ing. Harald Steinberger, MAS, CMC<br />

Krems am, 04. Mai 2009


Name AutorIn: Wilhelmine Haiderer-Pils<br />

Lehrgang/Jahrgang: FM 07/09 Seitenanzahl: 110<br />

Department <strong>für</strong> Bauen und Umwelt<br />

Abstract<br />

Titel: Facility Management <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen<br />

Untertitel: Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Name AutorIn:<br />

Lehrgang/Jahrgang: Seitenanzahl:<br />

Inhalt: CAFM stellt ein Werkzeug dar, welches nur durch die effiziente und effektive Benützung der Endanwender<br />

zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen kann. Daraus abgeleitet standen die Endanwender<br />

mit ihren Erwartungen, Widerständen, Ängsten und Anforderungen an CAFM im Mittelpunkt der<br />

Betrachtungen. Das definierte Ziel des Unternehmens ist es, eine Transparenz der Daten, Informationen<br />

und Kosten in den immobilienspezifischen Bereichen zu erzeugen. <strong>Die</strong> unternehmensinternen Ablaufprozesse<br />

ganzheitlich zu betrachten, zu optimieren und damit verbunden die Akzeptanz der Endanwender zu<br />

erreichen.<br />

Hintergrund: <strong>Die</strong> Erstellung einer Notfalldatenbank (<strong>für</strong> eine 24-Stunden-Notrufhotline) stellte die Problematik<br />

redundanter und teilweise nur mit erhöhtem Suchaufwand zu implementierender Daten dar. Für<br />

das verantwortungsbewusste Betreiben von Immobilien ist es unerlässlich, eine zentral zur Verfügung<br />

stehende, aktuelle Datenbasis zu haben.<br />

Hypothese: Der Verfasser geht von der Annahme aus, dass die Einführung von CAFM zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer „klassischen“ zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen kann.<br />

Methode und Belege: Nach Darstellung der theoretisch wissenschaftlichen Grundlagen wird das Unternehmen<br />

vorgestellt. Eine IST-Analyse wird am Beispiel „Übergabe - Neubauprojekt“ durchgeführt. <strong>Die</strong><br />

daraus resultierende Basis <strong>für</strong> Verbesserungen wird herangezogen, um die Anforderungen an CAFM zu<br />

definieren. Empirische Untersuchungen, sowohl in der Auseinandersetzung mit themenrelevanten Studien<br />

<strong>als</strong> auch mit Fragebogen und Experteninterviews im beschriebenen Unternehmen, werden durchgeführt.<br />

Nach Zusammenführung der Ergebnisse trägt eine SWOT-Analyse dazu bei, die Methode des weiteren<br />

Vorgehens zu entwickeln. <strong>Die</strong> Erweiterung des MTO-Konzeptes durch die Verbindung mit Zielen und Visionen,<br />

die sowohl <strong>für</strong> die Organisation, <strong>für</strong> die Menschen, die Prozesse <strong>als</strong> auch <strong>für</strong> die Technik bedeutend<br />

sind, sollen eine solide Basis <strong>für</strong> die Einführung von CAFM mit begleitendem Change Management darstellen.<br />

Als Konsequenz <strong>für</strong> die Umsetzung wird eine Methode entwickelt, die die Voraussetzungen erfüllt,<br />

die Einführung von CAFM erfolgreich durchführen zu können. Humane Schlüsselfaktoren bzw. kritische<br />

Erfolgsfaktoren werden identifiziert, um optimierte Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Unternehmensführung und<br />

die Mitarbeiter, im Zuge der Veränderungsprozesse zu schaffen.<br />

These: Durch den mit der Einführung von CAFM verbundenen Nutzen <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen, wird<br />

die Hypothese verifiziert. Wenn es gelingt, die Erkenntnisse der Untersuchungen im Zusammenhang mit<br />

dem erweiterten MTO-Konzept in der Praxis umzusetzen, kann davon gesprochen werden, dass Facility<br />

Management einen Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen darstellt.<br />

Betreuer:<br />

Ing. Harald Steinberger, MAS, CMC<br />

Weitergabe gesperrt: nein<br />

Datum:<br />

Schlagwortkatalog:<br />

Facility Management, Computer Aided Facility Management, Immobilien<strong>management</strong>, Change<br />

Management, Kritische Erfolgsfaktoren, Humane Schlüsselfaktoren, MTO-Konzept,<br />

SWOT-Analyse.


Name Author: Wilhelmine Haiderer-Pils<br />

Course/Year: FM 07/09 Number of pages: 110<br />

Department of Building and Environment<br />

Abstract<br />

Title: Facility Management as a factor of success in property <strong>management</strong><br />

Subtitle: Can the introduction of Computer Aided Facility Management contribute the<br />

sustainable success of a future-oriented property <strong>management</strong>?<br />

Name Author:<br />

Course/Year: Number of pages:<br />

Content: CAFM represents a supporting tool, which can contribute to reach the company targets only by<br />

efficient and effective use of end-users. Starting from this conceptual axiom, the end-users with all their<br />

expectations, resistance, anxieties and demands, have been the focus and centre of our reflexions. The<br />

well-defined goal of an enterprise is to produce a transparency of data, information and costs regarding<br />

those areas, which are specific for the domain of real estate. The overarching goal is to achieve the<br />

acceptance by the end-users, using the means of a holistic perception of workflow within the enterprise as<br />

well as the process of optimisation of these workflow processes.<br />

Background: The creation of an emergency data base (for 24 hours emergency call hotline) constituted<br />

the problematic phenomenon of redundant data, which are only be implemented with a significant<br />

increased search effort. In order to run and manage real estate properties in the spirit of responsibility it<br />

appears to be essential to have wide access to an up-to-date and centrally available data-base.<br />

Hypothesis: The author proceeds from the assumption that the introduction of CAFM can contribute to<br />

the sustainable success of a “classical” future – oriented property <strong>management</strong>.<br />

Method and evidence: Following the description of the theoretical as well as scientific foundations of the study,<br />

the case of a specific enterprise, which serves as an exemplary case study, is explained. A “Status-Quo Study” is<br />

performed, using the “Handover of a new property project”. The main results of that case study and their impact on an<br />

improvement-profile are instrumentalised in order to define the requirements as far as CAFM is concerned. The next<br />

methodological step consists in empirical studies regarding other studies, which are relevant for that study, on the one<br />

hand and in questionnaires as well as expert interviews within the specific enterprise, which is the focus of the casestudy,<br />

on the other. After a systematic and comparative triangulation of these research results we go a step further by<br />

the design and implementation of a SWOT-analysis. Both stages of our research inform the methodology of the next<br />

steps of research. The expansion of a MTO-concept in forming a synergy between targets and visions, which are of<br />

significant importance for the overall organisation, for the people involved, for the general processes as well as for the<br />

involved technology, forms the solid basis for the implementation of CAFM and accompanying Change Management.<br />

As a result of the study, we develop a methodology, which is creating all necessary preconditions for a successful<br />

implementation of CAFM. Finally we identify human key-factors as well as critical success-criteria, which are<br />

facilitating optimal contextual conditions for <strong>management</strong> and staff in the course of the processes of step-change.<br />

Thesis: The hypothesis has been successfully verified by the achieved benefits for property<br />

<strong>management</strong>s as a consequence of an introduction and implementation of CAFM. If a conversion of our<br />

study within the context of a modified MTO-concept into a practical implementation proves to be<br />

successful, we can hypothesis that FM constitutes a success factor for property <strong>management</strong>.<br />

Supervisor:<br />

Ing. Harald Steinberger, MAS, CMC<br />

Transmission prohibited: no<br />

Date:<br />

Subject catalogue:<br />

Facility Management, Computer Aided Facility Management, property <strong>management</strong>, Change<br />

Management, critical success criteria, human key-factors, MTO-concept, SWOT-analysis.


Erklärung<br />

Ich versichere hiermit wahrheitsgemäß, dass diese Master-Thesis bis auf die, den<br />

Betreuern bereits bekannten Hilfen selbstständig angefertigt, alle Hilfsmittel vollständig<br />

und genau angegeben und alles kenntlich gemacht zu haben, was aus der Arbeit anderer<br />

unverändert oder mit Änderungen entnommen wurde.<br />

Krems, am 04. Mai 2009


Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen, die zum Entstehen dieser Master-Thesis und<br />

zum Abschluss des Lehrganges beigetragen haben, bedanken.<br />

Mein großer Dank gilt meinem Mann und meinen Kindern <strong>für</strong> das Verständnis, <strong>als</strong> Ehefrau<br />

und Mutter manchmal nicht greifbar gewesen zu sein, und besonders meinen<br />

erwachsenen Kindern, die durch ihre universitären Erfahrungen ihrer in der Lebensmitte<br />

stehenden Mutter gerade am Beginn des Universitätslehrganges viele gute Tipps geben<br />

konnten, um den Einstieg in die Wissenschaft zu schaffen.<br />

Meinem Chef, Herrn Direktor Günter Hanko und unserem Leiter der Immobilienverwaltung<br />

Herrn Prokurist Otmar Amon <strong>für</strong> den Glauben an meine Fähigkeiten, mir diesen Lehrgang<br />

einfach zuzutrauen und mich in meinem Vorhaben immer tatkräftig zu unterstützen. Mei-<br />

ner lieben Kollegin Michi, die mich während der Modulwochen vertreten hat und die an-<br />

fallenden Arbeiten mit großer Sorgfalt und Verlässlichkeit erledigt hat.<br />

Meinem Lehrgangsleiter Herrn Mag. Klaus Lettenbichler, der immer <strong>für</strong> uns alle da war,<br />

uns von Beginn an motiviert und begleitet hat und immer ein offenes Ohr <strong>für</strong> unsere klei-<br />

nen Schwächen gehabt hat.<br />

Besonderer Dank gilt meinem Betreuer Herrn Ing. Harald Steinberger, MAS, <strong>für</strong> seine<br />

Geduld, mich bei einem der bedeutungsvollsten Abschnitte in meinem Leben – eine gute<br />

Master-Thesis zu schreiben – qualitätsorientiert, fachspezifisch und vor allem menschlich<br />

immer tatkräftig unterstützt und begleitet hat.<br />

Herrn Dr. Helmut Floegl <strong>für</strong> sein Bemühen uns in die Wissenschaft einzuführen.<br />

Frau Andrea Endl <strong>für</strong> die organisatorische und liebevolle Begleitung unseres Lehrganges.


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 KURZFASSUNG ............................................................................................... 9<br />

2 EINLEITUNG ................................................................................................... 13<br />

2.1 Hintergrund .................................................................................................... 13<br />

2.2 Abgrenzung der Arbeit .................................................................................. 14<br />

2.3 Methode der Arbeit ........................................................................................ 14<br />

2.4 Ziel der Arbeit................................................................................................. 15<br />

2.5 Aufbau der Arbeit........................................................................................... 16<br />

3 THEORETISCH WISSENSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN ............................. 17<br />

3.1 Begriffe – Definitionen – Abgrenzung .......................................................... 17<br />

3.1.1 Facility Management....................................................................................................... 18<br />

3.1.2 Computer Aided Facility Management............................................................................ 26<br />

3.1.3 Immobilien<strong>management</strong>.................................................................................................. 30<br />

3.1.4 Change Management - Organisationsentwicklung ......................................................... 32<br />

3.1.5 Daten-, Informations- und Wissens<strong>management</strong> ........................................................... 35<br />

4 AUSGANGSLAGE – RAHMENBEDINGUNGEN ............................................ 39<br />

4.1 Das Unternehmen .......................................................................................... 39<br />

4.1.1 Unternehmensgeschichte ............................................................................................... 39<br />

4.1.2 Grundsätze gemeinnütziger Bauvereinigungen.............................................................. 39<br />

4.1.3 Förderungsgrundlagen – Neubau ................................................................................... 40<br />

4.1.4 Unternehmenskultur........................................................................................................ 40<br />

4.1.5 Aufgaben des Unternehmens ......................................................................................... 41<br />

4.1.6 Unternehmensstruktur..................................................................................................... 43<br />

4.1.7 Stufen der Einführung – Unternehmen/Abteilungen ....................................................... 43<br />

4.1.8 Unternehmensorganisation............................................................................................. 44<br />

4.1.9 Umfeld- und Unternehmensanalyse ............................................................................... 45<br />

4.1.10 MTO-Konzept <strong>als</strong> Grundlage der Einführungsstrategie.................................................. 46<br />

4.1.11 Ziele des Unternehmens <strong>für</strong> die Zukunft......................................................................... 47<br />

4.1.12 Visionen .......................................................................................................................... 48<br />

4.2 IST-Situation am Beispiel „Übergabe – Neubauprojekt“............................. 48<br />

4.2.1 Das Beispiel .................................................................................................................... 48<br />

4.2.2 Datenherkunft.................................................................................................................. 49<br />

4.2.3 Aktuelle Methoden der Datenerhebung und Dateneingabe............................................ 50<br />

4.2.4 Basis <strong>für</strong> Verbesserungen............................................................................................... 51<br />

4.2.5 Anforderungen an CAFM ................................................................................................ 52<br />

4.3 Erfahrungen – ausgewählte Studien ............................................................ 53<br />

4.3.1 Einführung von IT-Systemen – Erreichung der Ziele...................................................... 54<br />

4.3.2 Change Management im Rahmen von ERP-Implementierungsprojekten...................... 54<br />

4.3.3 Hindernisse im Einführungsprozess ............................................................................... 55<br />

4.3.4 Verständnis von Change Management in IT-Projekten .................................................. 56<br />

4.3.5 Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> zukünftige Implementierungsprojekte............................... 58<br />

4.3.6 CAFM-Fallbeispiele......................................................................................................... 59<br />

4.3.7 Ergebnisse – Fallbeispiele CAFM................................................................................... 59<br />

Seite 6


Inhaltsverzeichnis<br />

5 EMPIRISCHES VORGEHEN – METHODEN................................................... 61<br />

5.1 Empirische Forschung .................................................................................. 61<br />

5.2 Begründung <strong>für</strong> die gewählten Forschungsmethoden ............................... 61<br />

5.2.1 Fragebogen – Mitarbeiter................................................................................................ 62<br />

5.2.2 Experteninterviews – Führungskräfte ............................................................................. 63<br />

5.2.3 Experteninterviews – Mitarbeiter..................................................................................... 64<br />

5.2.4 Inhalte – Fragebogen und Experteninterviews ............................................................... 65<br />

5.2.5 Durchführung der empirischen Untersuchungen ............................................................ 65<br />

6 ERGEBNISSE DER EMPIRISCHEN UNTERSUCHUNG ................................ 66<br />

6.1 Fragebogen .................................................................................................... 66<br />

6.2 Experteninterviews ........................................................................................ 71<br />

6.3 Zusammenführung der Ergebnisse.............................................................. 74<br />

6.3.1 SWOT-Analyse der IST-Situation ................................................................................... 74<br />

6.3.2 Humane Schlüsselfaktoren – Kritische Erfolgsfaktoren.................................................. 75<br />

6.3.3 Verbesserungspotenziale ............................................................................................... 75<br />

6.3.4 Chancen – Risiken durch Einführung von CAFM ........................................................... 76<br />

7 KONSEQUENZEN FÜR DIE UMSETZUNG .................................................... 77<br />

7.1 Betrachtung des Projektumfeldes ................................................................ 77<br />

7.2 Grundlagen des Projekt<strong>management</strong>s......................................................... 78<br />

7.3 Vorgangsweise – Change Management ....................................................... 79<br />

7.4 Konzept zur Einführung von CAFM - Change Management ....................... 80<br />

7.4.1 Ansätze der CAFM-Einführung ....................................................................................... 80<br />

7.4.2 Darstellung der Vorgangsweise ...................................................................................... 81<br />

7.4.3 Ziele, die mit der Einführung von CAFM verfolgt werden ............................................... 83<br />

7.4.4 Anforderungen/Bedarf an CAFM .................................................................................... 84<br />

8 RESÜMEE UND AUSBLICK ........................................................................... 85<br />

8.1 Ziele ................................................................................................................ 85<br />

8.2 Ein Blick in die Zukunft ................................................................................. 87<br />

9 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS........................................................................ 88<br />

10 ABBILDUNGSVERZEICHNIS ......................................................................... 90<br />

11 LITERATURVERZEICHNIS............................................................................. 91<br />

11.1 Zeitschriften/Broschüren .............................................................................. 94<br />

11.2 Arbeitshefte.................................................................................................... 94<br />

11.3 Richtlinien und Normen................................................................................. 95<br />

11.4 Internetquellen ............................................................................................... 95<br />

12 GLOSSAR ....................................................................................................... 97<br />

13 ANHANG ....................................................................................................... 101<br />

13.1 Links zu Facility Management Verbänden ................................................. 101<br />

13.2 Wichtige Gesetze – Immobilienbereich ...................................................... 101<br />

Seite 7


Inhaltsverzeichnis<br />

13.3 Begleitschreiben <strong>für</strong> die Fragebogen ......................................................... 102<br />

13.4 Fragebogen .................................................................................................. 103<br />

13.5 Interviewleitfaden Experten-/Mitarbeiterinterviews ................................... 108<br />

Seite 8


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Kurzfassung<br />

1 Kurzfassung<br />

In Anbetracht der gegenwärtigen Turbulenzen am Finanz- und Wirtschaftsmarkt, die<br />

weltweit ihre Auswirkungen zeigen, werden auch Unternehmen der Immobilienbranche<br />

flexibel reagieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Hier ist es von essentieller<br />

Bedeutung <strong>als</strong> Unternehmen, die strategisch richtigen Entscheidungen, auf der Basis von<br />

aktuellen Daten und Informationen, zu treffen und großen Wert auf hohe Kundenorientierung<br />

und -zufriedenheit zu legen. Das beschriebene Unternehmen ist eine gemeinnützige<br />

Wohnbaugesellschaft in Niederösterreich. <strong>Die</strong> Schwerpunkte finden sich im Neubaubereich,<br />

in der Sanierung des Altbestandes und im Verwaltungsbereich. Als Folgeerscheinung<br />

der instabilen, wirtschaftlichen Situation wird die Finanzierung von Neubauobjekten<br />

<strong>für</strong> Wohnungssuchende zunehmend schwieriger. Auch der Arbeitsmarkt zeigt schon Tendenzen,<br />

Arbeitnehmerzahlen zu reduzieren, Insolvenzen werden immer häufiger. So wird<br />

sich möglicherweise der Schwerpunkt der Wertschöpfung des <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmens<br />

in die verstärkte Vermarktung vorhandener Immobilien und in den Verwaltungsbereich<br />

verlagern.<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, zu untersuchen inwieweit die Einführung von<br />

Computer Aided Facility Management (in der Folge kurz CAFM bezeichnet), im Zusammenhang<br />

mit den damit verbundenen Änderungsprozessen, zum nachhaltigen Erfolg,<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen kann. Also näher zu definieren,<br />

warum Facility Management ein Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen sein kann.<br />

Es gilt die Hypothese zu prüfen, die relevanten Prozesse, Abläufe und Maßnahmen aufzuzeigen,<br />

die erforderlich sind, um die Einführung von CAFM aus Sicht der Anwender<br />

erfolgreich abzuwickeln. <strong>Die</strong> von der Geschäftsleitung erwarteten Erfolgs- und Optimierungspotenziale<br />

in wirtschaftlicher (z.B. Bereitstellung von Auswertungen zur Entscheidungsfindung),<br />

technischer (z.B. rasche Reaktionsfähigkeit bei Störungen) und rechtlicher<br />

Hinsicht (z.B. Gewährleistungsfristen) werden tatsächlich umgesetzt und erreicht werden,<br />

wenn die Akzeptanz und Motivation der Endanwender vorhanden ist. Eine frühzeitige Einbindung<br />

aller am Prozess Beteiligten und ein an ihre Bedürfnisse und Anforderungen angepasstes<br />

Softwareprodukt werden zum nachhaltigen Unternehmenserfolg beitragen.<br />

In einer Zeit hochentwickelter Informationstechnologien wird von Kunden erwartet, dass<br />

ein Unternehmen in der Lage ist, über aktuelle immobilienbezogene Daten und Informationen<br />

zu verfügen. <strong>Die</strong> <strong>Die</strong>nstleistungsqualität wird den Ansprüchen und Erwartungen der<br />

Kunden gerecht, und die Kundenzufriedenheit verleiht dem Unternehmen gleichzeitig ein<br />

positives, verlässliches und qualitätsorientiertes Image und trägt dazu bei, den wirtschaftlichen<br />

Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.<br />

Für Immobilienunternehmen, wie das in der vorliegenden Arbeit beschriebene, sind<br />

Immobilien das Kerngeschäft. Daraus abgeleitet sind zur Erreichung der strategischen<br />

Ziele unterstützende Prozesse des Facility Managements von Bedeutung, die während<br />

der Nutzungsdauer zur Werterhaltung, Ertragssteigerung, Kundenzufriedenheit und Kostenoptimierung<br />

<strong>für</strong> die Nutzer (Mieter und Eigentümer), um nur einige zu nennen, beitragen.<br />

Für den interessierten Leser sei noch angeführt, dass im dritten Kapitel näher auf die Definitionen<br />

<strong>für</strong> Facility Management (in der Folge kurz FM bezeichnet) bzw. Berufsbild des<br />

Facility Managers und CAFM eingegangen wird.<br />

Zusätzlich wird auf das Literaturverzeichnis verwiesen, wobei vom Verfasser der vorliegenden<br />

Arbeit angestrebt wurde aktuelle, themenrelevante Literatur zu den in dieser<br />

Master-Thesis angesprochenen Themenbereichen im Verzeichnis anzuführen.<br />

Seite 9


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Kurzfassung<br />

In der Einleitung wird die Erstellung einer Notfall-Datenbank, <strong>als</strong> unterstützendes Instrument,<br />

zur Durchführung einer 24-Stunden-Notruf-Hotline <strong>für</strong> technische Gebrechen, <strong>als</strong><br />

Hintergrund angeführt, die Einführung von CAFM in Erwägung zu ziehen. <strong>Die</strong> Problematik<br />

redundanter 1 und teilweise nicht vorhandener Daten bzw. nur mit erhöhtem Suchaufwand<br />

in die Datenbank zu implementierender Daten wird zum Anlass genommen, die bisher<br />

durchgeführte Datenablage (Papier und digital) in Frage zu stellen. Es wurde die Notwendigkeit<br />

sichtbar, die aktuell stattfindenden Prozesse der Datenerfassung, -erhebung und<br />

-ablage zu verändern. Wie im vierten Kapitel näher beschrieben, befinden sich die zu<br />

betreuenden Wohnhausanlagen in verschiedenen Bezirken des Landes Niederösterreich.<br />

Um z.B. Störungsbehebungen effizient durchführen zu können, ist die rasche Verfügbarkeit<br />

aktueller immobilienbezogener Daten erforderlich.<br />

Nichtziel der vorliegenden Arbeit ist es, die technische Integration der zu implementierenden<br />

CAFM-Software in die bestehende IT 2 -Architektur zu beschreiben. Der Fokus<br />

der Betrachtungen und Untersuchungen findet sich im vorgenannten Unternehmen, seinen<br />

Mitarbeitern und dem unmittelbaren Umfeld. Andere Immobilienverwaltungen oder<br />

gemeinnützige Wohnbaugesellschaften werden nicht in die Untersuchungen mit einbezogen.<br />

CAFM stellt ein Werkzeug dar, welches nur durch die effiziente und effektive Benützung<br />

der Anwender zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen kann. Daraus abgeleitet<br />

sollen die Endanwender mit ihren Bedürfnissen, Ängsten, Unsicherheiten, Widerständen<br />

und Anforderungen an Software-Systeme im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen.<br />

Im Sinne des MTO-Konzeptes von Ulich, (siehe Abb. 19 Das ganzheitliche MTO-Konzept)<br />

ist das Zusammenwirken von Mensch, Technik und Organisation ausschlaggebend <strong>für</strong><br />

den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. <strong>Die</strong> gegenseitige Abhängigkeit und das<br />

Zusammenwirken bieten erst die Voraussetzungen <strong>für</strong> die optimale Nutzung und die Erreichung<br />

der angestrebten Wertschöpfung. Wenn diese drei Elemente in einer effizienten<br />

Verbindung stehen, ergibt sich daraus Mitarbeiterzufriedenheit, Zuverlässigkeit und Qualität<br />

der erbrachten Leistungen. <strong>Die</strong> FM-Entwicklungsplanung sollte daher nicht primär von<br />

der Technik bestimmt werden, sondern erst nach Optimierung der unternehmensinternen<br />

Prozesse, unter Einbeziehung der Menschen, diese Abläufe mit der Technik verbunden<br />

werden. <strong>Die</strong> Definition von Zielen und die Erarbeitung von Visionen im Zusammenhang<br />

mit dem MTO-Modell bieten eine solide Basis, um die Einführung von CAFM mit begleitendem<br />

Change Management 3 erfolgreich durchzuführen.<br />

Im dritten Kapitel werden die theoretisch wissenschaftlichen Grundlagen zur Klärung,<br />

Abgrenzung und Zielsetzung der Begrifflichkeiten, FM, CAFM und Immobilienverwaltung<br />

erläutert. <strong>Die</strong> Bedeutung und den Bezug zur Forschungsleitenden Frage. Veränderungs<strong>management</strong><br />

(Change Management), das in einem Zusammenhang mit Einführungsprozessen<br />

von Software-Produkten steht.<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung von Daten, Informationen und dem daraus generierbaren Wissen, <strong>als</strong><br />

vierter Produktionsfaktor 4 <strong>für</strong> Unternehmen, werden näher beschrieben.<br />

Nach Klärung der themenrelevanten Begrifflichkeiten wird dazu übergegangen die Ausgangslage<br />

und die Rahmenbedingungen im vierten Kapitel näher darzustellen. Das<br />

Unternehmen, der geschichtliche Hintergrund, die Unternehmensorganisation,<br />

Unternehmenskultur, Aufgaben und Ziele werden beschrieben, um im Anschluss daran<br />

die beeinflussenden Umfeld-Faktoren des Unternehmens zu definieren.<br />

1 Redundanz = Im Überfluss vorhanden – Redundanzfrei = auf das Wichtigste konzentriert, Quelle: Duden,<br />

Fremdwörterbuch, 2000.<br />

2 IT = Informationstechnologie.<br />

3 Siehe drittes Kapitel.<br />

4 Vgl. Dippold, 2005, Seite 4.<br />

Seite 10


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Kurzfassung<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung der IST-Situation wird am Beispiel „Übergabe - Neubauprojekt“ vorgenommen.<br />

Von der unternehmenseigenen Bauabteilung wird die Immobilie an die Abteilung<br />

„Immobilien<strong>management</strong> – Miete“ zur Verwaltung übergeben. <strong>Die</strong> internen Ablaufprozesse<br />

zur Generierung der Daten werden dargestellt. <strong>Die</strong> Darstellung der Basis <strong>für</strong><br />

Verbesserungen soll dazu dienen, Optimierungen und Anforderungen an CAFM zu<br />

definieren. <strong>Die</strong> Einführung von CAFM ist vorerst im Verwaltungsbereich mit den<br />

angeschlossenen kaufmännischen Abteilungen und in der Abteilung Projektentwicklung<br />

geplant. Eine Erweiterung auf das gesamte Unternehmen ist in naher Zukunft (ev. 2011)<br />

vorgesehen.<br />

<strong>Die</strong> Einführung einer CAFM-Software bzw. eines CAFM-Systems 5 wird in der Literatur<br />

oftm<strong>als</strong> mit dem Hauptaugenmerk auf die technische Sichtweise beschrieben. Das Erreichen<br />

operativer und strategischer Ziele steht im Vordergrund. Eine monetäre Bewertung<br />

wird vorgenommen (Return on Investment - Rentabilität - ROI 6 ). Zahlreiche theoretische<br />

Konzepte der technischen Implementierung werden angeführt.<br />

Um CAFM in der Praxis erfolgreich zu implementieren, bedarf es, nach Ansicht des Verfassers,<br />

einerseits einer funktionsfähigen Informations-Technologie mit einer auf alle<br />

Software-Systeme abgestimmten Infrastruktur (Hardware, Schnittstellen) und eines<br />

strukturierten Projekt<strong>management</strong>s. <strong>Die</strong> Akzeptanz der Endanwender und eine effiziente<br />

Unterstützung der unternehmensinternen Prozesse werden maßgeblich von dem Engagement<br />

der Führungskräfte beeinflusst.<br />

Auf der anderen Seite soll im fünften Kapitel anhand vom Verfasser durchgeführter,<br />

empirischer Untersuchungen mittels Fragebogen und Experteninterviews und den daraus<br />

abgeleiteten Ergebnissen und in Zusammenführung mit den Erkenntnissen der im vierten<br />

Kapitel beschriebenen Studien festgestellt werden, ob z.B.:<br />

• die frühzeitige Einbindung und Vorbereitung der Endanwender vor dem Entscheidungs-<br />

und Implementierungsprozess sowie die Unterstützung der Unternehmensleitung<br />

ein wesentliches Erfolgskriterium darstellt?<br />

• begleitende Change Management-Aktivitäten, Anwender-freundliche Bedienung<br />

und ein auf die IT-Vorkenntnisse der Enduser abgestimmtes Schulungskonzept<br />

essentiell sind, um die nötige Akzeptanz, das Verhindern von Widerständen und<br />

intrinsische (von innen her kommende) Motivation zu erzielen?<br />

• die angestrebten Unternehmensziele, Strategien, Visionen und Nutzen von CAFM,<br />

über intensive unternehmensinterne Kommunikation vermittelt, eine nachhaltige<br />

Akzeptanz des Systems und damit eine effiziente Erfassung, Implementierung und<br />

Pflege zentral verfügbarer Daten gewährleistet?<br />

Durch Experten-, Mitarbeiterinterviews und Durchführung einer Befragung mittels Fragebogen<br />

in den Abteilungen Immobilien<strong>management</strong> Miete/Eigentum, den angeschlossenen<br />

kaufmännischen Abteilungen und der Abteilung Projektentwicklung soll im empirischen<br />

Teil der vorliegenden Arbeit untersucht werden, welche Erwartungen, Ziele, Lösungsansätze,<br />

Risiken und welcher Nutzen von der Einführung von CAFM erwartet wird. <strong>Die</strong><br />

Kombination von quantitativer (Fragebogen) und qualitativer (Leitfadengestützte Experteninterviews)<br />

Forschung soll eine verlässliche und gültige Messung und Beantwortung<br />

der Forschungsfrage gewährleisten. Fragebogen ermöglichen es Antworten bzw. Meinungen<br />

von Mitarbeitern zu erhalten, die sie in der direkten Kommunikation möglicherweise<br />

nur eingeschränkt offen beantworten würden.<br />

5<br />

Zur Unterscheidung der Begriffe – siehe 3. Kapitel.<br />

6<br />

Vgl. May, 2006, Seite 95, ROI = Quantifizierter, monetärer Nutzen durch Investition (= Einmalkosten) zur<br />

Erreichung dieses Nutzens. ROI ist ein relativer Wert, statische Methode der Wirtschaftlichkeitsrechnung.<br />

Seite 11


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Kurzfassung<br />

Dem wäre noch hinzuzufügen, dass das „Werkzeug – Fragebogen“ im gegenständlichen<br />

Fall dazu verwendet wurde, um ein Bewusstsein <strong>für</strong> die geplante Änderung der Prozesse,<br />

verursacht durch die Einführung von CAFM, zu entwickeln. Visionen zu erarbeiten, wie<br />

jeder Einzelne es erleben würde, wenn nach Informationen nicht gesucht werden muss.<br />

<strong>Die</strong> Wertigkeit der Teamarbeit zu schätzen. Im alltäglichen Arbeitsablauf wird die fachliche<br />

Kompetenz der Mitarbeiter nicht immer der Leistung entsprechend gewürdigt. <strong>Die</strong> frühzeitige<br />

Einbindung in die vorbereitenden Maßnahmen, mit Unterstützung der fachspezifischen<br />

Erfahrung der Endanwender, erhöht ihre Akzeptanz und die Bereitschaft lösungsorientiert<br />

mitzuwirken. „Betroffene zu Beteiligten“ zu machen.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Befragungen und Experteninterviews, näher beschrieben im sechsten<br />

Kapitel, dienen <strong>als</strong> Basis zur Erstellung einer SWOT-Analyse. <strong>Die</strong> SWOT-Analyse<br />

(Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken) soll die Sichtweise auf problematische Bereiche<br />

(Risiken und Schwächen) und Potenziale des Unternehmens (Chancen und Stärken)<br />

richten. <strong>Die</strong> frühzeitige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken, die mit<br />

der Einführung von CAFM verbunden sein können, in Anbetracht der Auswirkungen auf<br />

Mensch – Technik – Organisation, der soziotechnischen Ebene, soll eine ganzheitliche<br />

Sichtweise ermöglichen und die Einführungsstrategie positiv beeinflussen. <strong>Die</strong> Definition<br />

von humanen Schlüsselfaktoren und kritischen Erfolgsfaktoren dient dazu, eine erfolgreiche<br />

Implementierung von CAFM aus Sicht der Mitarbeiter und der Geschäftsleitung zu<br />

ermöglichen. <strong>Die</strong> Frage beantworten zu können: „Welche Faktoren sind ausschlaggebend,<br />

um Mitarbeiter in Phasen von Umstrukturierungen, Neuorganisationen und Änderungen<br />

von Ablaufprozessen zu motivieren, innovativ, kreativ und organisatorisch mitzuwirken?“<br />

Als Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung, die Inhalte des siebenten Kapitels sind, wäre zu<br />

erwähnen, dass es Ziel ist, eine Methode bzw. ein Konzept zur Einführung von CAFM zu<br />

entwickeln, welches den Projektablauf mit begleitendem Change Management in zwei<br />

Ebenen betrachten wird. <strong>Die</strong> Ebene des unternehmerischen Denkens und Handelns, die<br />

rationale Ebene und die Ebene des Veränderungs<strong>management</strong>, die emotionale Ebene.<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnisse der durchgeführten empirischen Untersuchungen, die kritischen Erfolgsfaktoren,<br />

die Optimierungspotenziale und die Kommunikation des Nutzens von<br />

CAFM werden in die Einführungsstrategie eingebunden.<br />

Mit einem Ausblick in die Zukunft und einem Resümee der vorliegenden Arbeit werden im<br />

achten Kapitel auch Grenzen des FM <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen aufgezeigt. Das Verwalten<br />

und Betreiben von Immobilien ist mit unzähligen Rechtsvorschriften verknüpft, die<br />

fortlaufende Aktualisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen würde wohl die Grenzen<br />

von CAFM Lösungen sprengen. In diesem Bereich würde die Entwicklung einer digitalen<br />

Aktualisierungsmöglichkeit eine bedeutende Zeitersparnis <strong>für</strong> Führungskräfte darstellen.<br />

Auch sind nach dem Rechtsverständnis des Autors die gesetzlichen Regelungen der<br />

digitalen Ablage von Verträgen und Rechnungen mit rechtswirksamen Konsequenzen<br />

noch unzureichend gelöst.<br />

Nach Darstellung der Zusammenfassung und der Feststellung, inwieweit die definierten<br />

Ziele der vorliegenden Master-Thesis erreicht wurden, soll feststehen, ob die<br />

Hypothese/These wahr oder f<strong>als</strong>ch ist.<br />

Da mir Gleichbehandlung sehr wichtig ist:<br />

Bei sämtlichen Texten sind die weiblich-grammatikalischen Formen im Sinne der Gleichbehandlung<br />

sinngemäß in den angeführten männlichen enthalten, sofern sie nicht explizit<br />

angeführt werden.<br />

<strong>Die</strong> Verwendung der nach den grammatikalischen Regeln der deutschen Sprache korrekten<br />

männlichen Sprachformen stellt somit keine Diskriminierung dar, sondern ist in<br />

diesem Fall <strong>als</strong> geschlechtsneutral zu interpretieren.<br />

Seite 12


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Einleitung<br />

2 Einleitung<br />

2.1 Hintergrund<br />

Zum Thema der vorliegenden Arbeit wäre anzuführen, dass es dem Autor, <strong>als</strong> Immobilienverwalter<br />

tätig, ein persönliches Anliegen ist, die Potenziale, die sich durch den Einsatz<br />

von FM in klassischen Immobilienverwaltungen bieten können, im eigenen Unternehmen<br />

zu erkennen. Visionen zu entwickeln und die Zukunft mit zu gestalten.<br />

<strong>Die</strong> Einführung von CAFM soll zum nachhaltigen Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung<br />

beitragen. <strong>Die</strong> Lebensdauer von Wohnimmobilien erstreckt sich weit über<br />

die berufliche Tätigkeit ihrer Errichter und auch der Immobilienverwalter. Um die Betreuung<br />

und Bewirtschaftung in der Nutzungsphase effizient und nachhaltig durchführen zu<br />

können, bedarf es einer zentral verfügbaren und aktualisierten Informations- und Datengrundlage.<br />

<strong>Die</strong>se Herausforderung wird im beschriebenen Unternehmen angenommen,<br />

um den nächsten Generationen die Basis zu schaffen, die vorhandenen Immobilienwerte<br />

weiter zu erhalten und betreuen zu können.<br />

„Über den Tellerrand hinausschauen!“ wie von Dr. Karl Fröstl in der Ausgabe „Österreichische<br />

Immobilienzeitung“ vom 14. Dezember 2007, in seinem Artikel „Der Immobilienverwalter<br />

<strong>als</strong> zukunftsorientierter <strong>Die</strong>nstleister“ folgendermaßen angeführt:<br />

„Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der zukunftsorientierte Immobilienverwalter<br />

neben der Abwicklung der klassischen Immobilienverwaltung analog zu seinen spezifischen<br />

Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der von ihm verwalteten Objekte Zusatzdienstleistungen<br />

überlegen und anbieten sollte, um auch mittel- und langfristig gute Unternehmensergebnisse<br />

zu erzielen. Für die Zukunftsentwicklung ist es daher wesentlich,<br />

dass der erfolgreiche Immobilienverwalter die strategische Ausrichtung des eigenen Unternehmens<br />

nachhaltig analysiert und eine konkrete organisatorische und betriebswirtschaftliche<br />

Planung vornimmt“. 7<br />

Als Erweiterung des <strong>Die</strong>nstleistungsportfolios wurde die Einrichtung, einer „24-Stunden-<br />

Notruf-Hotline“ <strong>für</strong> technische Gebrechen, <strong>als</strong> Service-Leistung <strong>für</strong> die Kunden des Unternehmens<br />

geplant. Als Kunden und Nutzer des Unternehmens werden in der vorliegenden<br />

Arbeit, die Mieter und Eigentümer der betreuten bzw. im Eigentum der gemeinnützigen<br />

Wohnbaugesellschaft stehenden Wohnhausanlagen verstanden. Wie im vierten Kapitel<br />

noch näher erläutert wird, befinden sich die Wohnhausanlagen in verschiedenen Bezirken<br />

des Landes Niederösterreich, sind <strong>als</strong>o vom Unternehmensstandort unterschiedlich weit<br />

entfernt.<br />

<strong>Die</strong> Serviceeinrichtung einer Notruf-Hotline <strong>für</strong> technische Gebrechen außerhalb der Geschäftszeiten<br />

sollte unter anderem das Ziel verfolgen, sich in der Wahrnehmung der<br />

Kunden <strong>als</strong> innovatives dienstleistungsorientiertes Unternehmen zu positionieren.<br />

Um Störungsbehebungen effizient organisieren zu können, wurde <strong>als</strong> „Werkzeug“ eine<br />

Notfalldatenbank erstellt. Ziel war es, die wichtigsten gebäuderelevanten Daten <strong>für</strong> technische<br />

Störungen in diese Datenbank aufzunehmen, um im Anlassfall aktuelle Daten zur<br />

Verfügung zu haben.<br />

<strong>Die</strong> Problematik redundanter und teilweise nicht aktueller Daten wird zum Anlass genommen,<br />

die bisher durchgeführte Datenpflege bzw. Dokumentenablage (Papier und digital)<br />

in Frage zu stellen und daraus die Notwendigkeit abzuleiten, die aktuell stattfindenden<br />

Prozesse der Datenerfassung, -erhebung und -ablage zu überdenken und die Einführung<br />

von CAFM zu planen.<br />

7 Vgl. Immobilien-Zeitung, Ausgabe 23/24, 14. Dezember 2007, Seite 421.<br />

Seite 13


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Einleitung<br />

Daten, die nur mit erhöhten Suchaufwand zu generieren sind, verhindern es nicht nur Arbeitsabläufe<br />

fließend und qualitätsorientiert durchführen zu können, sondern beanspruchen<br />

Zeitressourcen der Mitarbeiter, die nicht zur Wertschöpfung beitragen.<br />

In Anlehnung an die Definition der EuroFM (siehe Seite 18) wird deutlich, dass durch den<br />

Einsatz von FM und CAFM in Immobilienverwaltungen zur Optimierung der Immobilien<br />

über den gesamten Lebenszyklus beigetragen werden kann. Dazu bedarf es aber einer<br />

funktionsfähigen Informationsinfrastruktur, mit der eine möglichst Anwender-freundliche<br />

und nachhaltige Generierung, Aufbereitung und Auswertung aller benötigten Informationen<br />

gewährleistet ist und Transparenz geschaffen wird.<br />

2.2 Abgrenzung der Arbeit<br />

Nichtziel ist es, die technische Integration der zu implementierenden CAFM-Software in<br />

die bestehende IT-Architektur zu beschreiben. Andere Immobilienverwaltungen oder gemeinnützige<br />

Wohnbaugesellschaften werden in die Untersuchungen nicht einbezogen.<br />

Der Fokus der Betrachtungen und Untersuchungen liegt im beschriebenen Unternehmen,<br />

seinen Mitarbeitern und dem unmittelbaren Umfeld. Daher können die durchgeführten<br />

empirischen Untersuchungen auch <strong>als</strong> nicht repräsentativ bezeichnet werden.<br />

2.3 Methode der Arbeit<br />

Nach Darstellung der theoretisch wissenschaftlichen Grundlagen wird das Unternehmen<br />

vorgestellt. <strong>Die</strong> Betrachtung der IST-Situation im Zusammenhang mit den aktuellen Methoden<br />

des Daten<strong>management</strong>s wird am Beispiel einer in den Verwaltungsbereich übernommenen,<br />

neu errichteten Wohnhausanlage beschrieben. <strong>Die</strong> daraus resultierende<br />

Basis <strong>für</strong> Verbesserungen wird herangezogen, um die Anforderungen an CAFM zu<br />

definieren. Empirische Untersuchungen sowohl in der Auseinandersetzung mit<br />

themenrelevanten Studien in aktueller Literatur <strong>als</strong> auch mit Fragebogen und<br />

Experteninterviews im beschriebenen Unternehmen werden durchgeführt, um eine<br />

praxisrelevante Erforschung und Identifikation von humanen Schlüssel- und kritischen<br />

Erfolgsfaktoren zu ermöglichen.<br />

<strong>Die</strong> Durchführung empirischer Untersuchungen sowohl quantitativ mit Fragebogen <strong>als</strong><br />

auch qualitativ in der Form von leitfadengestützten Experten- und Mitarbeiterinterviews<br />

sollen nach Zusammenführung der Ergebnisse und Erstellung einer SWOT-Analyse dazu<br />

beitragen, die Methoden des weiteren Vorgehens zu entwickeln, sowohl im Rahmen des<br />

Projekt<strong>management</strong>s <strong>für</strong> die einzuführende Software <strong>als</strong> auch im Bereich des<br />

begleitenden Change Managements.<br />

Der Nutzen der empirischen Untersuchung (Fragebogen, Experten- und Mitarbeiterinterviews)<br />

besteht nicht nur in den Daten, die sie liefert, sondern darin, dass sie die Aufmerksamkeit<br />

der Befragten synchronisiert und so einen gemeinsamen Aufbruch ermöglicht. Es<br />

beginnt damit, dass alle Mitarbeiter den Fragebogen erhalten und durchblättern. Viele<br />

füllen ihn nicht nur aus, sondern diskutieren auch mit Kollegen darüber. 8 Im Anschluss<br />

daran, soll im Rahmen der Mitarbeiterinterviews näher auf die Chancen, Risiken, Stärken<br />

und Schwächen, die mit der Implementierung der neuen Software verbunden sein können,<br />

eingegangen werden.<br />

Damit verbunden soll es auch Ziel der empirischen Untersuchungen sein, den Mitarbeitern<br />

einen gedanklichen Anstoß zu geben, ein Gefühl <strong>für</strong> die Wertigkeit der selbst erbrachten<br />

Arbeitsleistung zu entwickeln. <strong>Die</strong> ganzheitliche Sicht auf den Arbeitsprozess zu<br />

richten, den täglichen Arbeitsablauf einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.<br />

Das Bewusstsein zu schärfen, dass im Team gearbeitet wird, und dass Kollegen auch<br />

soziale Bedürfnisse haben.<br />

8<br />

Vgl. http://www.umsetzungsberatung/de/methoden/mitarbeiterbefragung.php?layout=druck, [09. 03. 2009].<br />

Seite 14


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Einleitung<br />

<strong>Die</strong> sich aus der Auswertung der empirischen Untersuchungen ergebenden Konsequenzen<br />

<strong>für</strong> die Umsetzung und weitere Vorgangsweise bieten, im Zusammenhang mit der<br />

Betrachtung der themenrelevanten Literatur, dem interessierten Leser einen Einblick über<br />

eine mögliche Methode zur Einführung von Computer Aided Facility Management.<br />

<strong>Die</strong> vorliegende Arbeit erhebt keinen Anspruch darauf eine allgemein gültige Handlungsanweisung<br />

vorzugeben. Ziel ist es vielmehr durch die gewählte Vorgangsweise zu belegen,<br />

dass Facility Management zu einem nachhaltigen Erfolg <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen<br />

beitragen kann. <strong>Die</strong> Einführung von CAFM soll Auslöser sein, um unternehmensinterne,<br />

organisatorische Veränderungen zu beginnen, Arbeitsprozesse zu analysieren, den<br />

„Menschen mit seinen Bedürfnissen“ in den Mitarbeitern zu berücksichtigen, die technische<br />

Infrastruktur an die Ablaufprozesse und die Erwartungen der Endanwender anzupassen<br />

und nachhaltige Optimierungen durchzuführen.<br />

2.4 Ziel der Arbeit<br />

Das konkrete Ziel der Arbeit ist es, eine Methode zu entwickeln, die die Voraussetzungen<br />

erfüllt, die Einführung von CAFM erfolgreich durchführen zu können. Humane Schlüsselfaktoren<br />

bzw. kritische Erfolgsfaktoren zu identifizieren, die es ermöglichen, optimierte<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Unternehmensführung und die Mitarbeiter, im Zuge der Veränderungsprozesse<br />

zu schaffen.<br />

<strong>Die</strong> Zufriedenheit der Mitarbeiter und daraus folgend auch die Kundenzufriedenheit zu<br />

fördern, um damit einen indirekten Einfluss auf die Wertschöpfung des Unternehmens zu<br />

leisten.<br />

Da die Einführung von CAFM im beschriebenen Unternehmen tatsächlich durchgeführt<br />

wird, ist es von Bedeutung eine Methode zu entwickeln, die in der Praxis umgesetzt werden<br />

kann.<br />

In Anbetracht des raschen Wandels, z.B. im Bereich der technischen Ausstattungen in<br />

Wohnhausanlagen und die damit verbundenen Betreiberpflichten, sind Informationen in<br />

Archiven oder Papierordnern zu einer verantwortungsbewussten Betreuung nicht mehr<br />

ausreichend. Eine effiziente Unterstützung durch geeignete Softwareprodukte, wie CAFM,<br />

wird oft aufgrund der anfallenden Kosten und unternehmensinternen Veränderungen nicht<br />

„gewagt“.<br />

Durch das Aufzeigen des mit der Einführung von CAFM verbundenen Nutzens soll vielleicht<br />

die eine oder andere Immobilienverwaltung dazu angeregt werden, auch im Interesse<br />

des eigenen Unternehmens, sich mit dieser spannenden Thematik „Facility Management“<br />

und „Computer Aided Facility Management“ näher auseinander zu setzen und<br />

die Sinnhaftigkeit einer Einführung von FM und CAFM zu erkennen – damit den Wandel<br />

von der Immobilienverwaltung zum Immobilien<strong>management</strong> zu vollziehen.<br />

Ziel ist es die Forschungsleitende Hypothese zu verifizieren, dass die Einführung von<br />

CAFM zu einem nachhaltigen Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung<br />

beitragen kann und damit der Einsatz von Facility Management einen Erfolgsfaktor <strong>für</strong><br />

Immobilienverwaltungen darstellt.<br />

Seite 15


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Einleitung<br />

2.5 Aufbau der Arbeit<br />

Abb. 1 Theoretischer Teil – Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Abb. 2 Empirischer Teil – Ergebnisse – Konsequenzen<br />

Eigene Abbildung<br />

Seite 16


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3 Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1 Begriffe – Definitionen – Abgrenzung<br />

Ein Erfolgsfaktor [Herv. d. Verf.] ist eine Größe, die einen Einfluss auf den Erfolg eines<br />

Unternehmens hat. Grundlegendes Ziel der Erfolgsfaktorenforschung ist es die Determinanten<br />

9 zu ermitteln, die den Erfolg oder den Misserfolg eines Unternehmens langfristig<br />

wirksam beeinflussen. Unter einem strategischen Erfolgsfaktor wird eine Variable 10 verstanden,<br />

die den strategischen Erfolg langfristig maßgeblich zu beeinflussen vermag. 11<br />

Kritische Erfolgsfaktoren sind Eigenschaften, deren positive Ausprägung zur Schaffung<br />

und Sicherung von Unternehmenserfolg beiträgt. 12<br />

Nach Auswertung der empirischen Untersuchungen und Erstellung einer SWOT-Analyse<br />

wird die Definition von kritischen Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> die „Einführung von CAFM“ angestrebt.<br />

Der nicht zu unterschätzende Kostenfaktor der Implementierung von CAFM, erfordert<br />

eine gezielte Planung und Auseinandersetzung mit den damit verbundenen Änderungen<br />

in den Prozessen des Unternehmens. <strong>Die</strong>s soll gleichzeitig die Möglichkeit bieten,<br />

durch den effektiven Einsatz von Facility Management einen nachhaltigen Erfolg <strong>für</strong> die<br />

Immobilienverwaltung zu erzielen.<br />

<strong>Die</strong> Vision der nachhaltigen Entwicklung ist, dass „Zukunft gelingt“. Der Begriff der<br />

Nachhaltigkeit [Herv. d. Verf.] ist untrennbar mit dem Namen Gro Harlem Brundtland<br />

(Norwegische Politikerin, geb. 1939) verbunden. <strong>Die</strong> nach ihr benannte Kommission<br />

definierte 1987: „Eine Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie die Bedürfnisse der<br />

heutigen Generation befriedigt, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen aufs Spiel zu<br />

setzen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ 13<br />

Es muss gelingen, den Energie- und Materialbedarf von Herstellungsprozessen, Produkten<br />

und <strong>Die</strong>nstleistungen durch technologische Innovationen zu senken (Steigerung der<br />

Energie- bzw. Materialeffizienz). Ressourcenintensive Branchen müssen schrumpfen,<br />

während ressourcenextensive Branchen wachsen (ökologischer Strukturwandel). 14<br />

Zu den Aspekten der Nachhaltigkeit gehören die drei Säulen der Nachhaltigkeit, die zur<br />

langfristigen Sicherstellung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Leistungsfähigkeit<br />

der Gesellschaft beitragen.<br />

Hier kommen, wie Schulte (2000) anführt: „Wesentliche Aspekte der modernen FM-Philosophie“<br />

zum Tragen:<br />

• die umfassende Bearbeitung der Facilities („Ganzheitlichkeit“),<br />

• die gemeinsame Nutzung erfasster Daten (Aufwandsoptimierung durch Vermeidung<br />

von Redundanzen),<br />

• die Transparenz aller Facilities, FM-Bereiche und Aspekte. 15<br />

Es wird erst gelingen Ressourcen zu schonen, wenn durch geeignete Maßnahmen, z.B.<br />

den Einsatz von CAFM, ausgewertet werden kann, wo ressourcenintensive Prozesse<br />

stattfinden, um anschließend Möglichkeiten zu finden diese Vorgänge zu optimieren.<br />

9<br />

Determinante, die; 1. BIOLOGIE die Keimentwicklung bestimmender Faktor 2. etwas, das e-e Entwicklung<br />

bestimmt, in http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html, [31. 03. 2009].<br />

10<br />

Variable = veränderliche Größe, Quelle: Duden, Fremdwörterbuch, 2000.<br />

11<br />

Vgl. http://www.cbaumgarth.net/PDFs/mafoII_p_erfolgfaktorenforschung.pdf, [27. 03. 2009].<br />

12<br />

Vgl. Roithmayr, 2003, Seite 4.<br />

13<br />

Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 313.<br />

14<br />

Vgl. http://lexikon.meyers.de/wissen/nachhaltige+Entwicklung+%28Sachartikel%29, [25. 02. 2009].<br />

15 Quelle: Schulte, 2000, Seite 369.<br />

Seite 17


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.1 Facility Management<br />

3.1.1.1 Historische Entwicklung und Definitionen<br />

Mitte der 50er-Jahre entwickelte sich erstm<strong>als</strong> der gedankliche Ansatz des FM. Dam<strong>als</strong><br />

sollten Bürolandschaften Produktivitätssteigerungen der Mitarbeiter bewirken. Gegen<br />

Ende der 70er-Jahre wurde dieser Gedanke von den Amerikanern konsequent umgesetzt<br />

und weiterentwickelt. Der Zusammenhang zwischen Facilities 16 und der Produktivität<br />

wurde untersucht. 1979 wurde das Facility Management Institute (FMI) in den USA gegründet.<br />

Auf einer Konferenz des FMI entstand im folgenden Jahr die National Facility<br />

Management Association (NFMA). <strong>Die</strong> Mitgliederzahlen des Verbandes wuchsen stetig.<br />

1982 kam es zur Umbenennung in International Facility Management Association (IFMA).<br />

IFMA hat heute weltweit über 15.000 Mitglieder. Mitte der 80er-Jahre kam der Gedanke<br />

nach Europa. Wie andere europäische Länder gründete Deutschland 1989 einen nationalen<br />

FM-Verband, die German Facility Management Association (GEFMA), mit dem Ziel,<br />

die FM-Aktivitäten in Deutschland zu fördern. 17<br />

Facility Management Austria (FMA – gegründet 1995) und IFMA Austria (gegründet 1998)<br />

sind die Informations- und Kommunikationsplattform im Bereich FM in Österreich. FMA<br />

versteht sich <strong>als</strong> Bindeglied zwischen FM Anwendern, FM Nutzern, der Ausbildung und<br />

der Wissenschaft. <strong>Die</strong> erfolgreiche Aufbauarbeit der letzten Jahre hat dazu geführt, dass<br />

der Begriff Facility Management ein allgemein „Anerkannter“ geworden ist. 18<br />

<strong>Die</strong> Kernidee des Konzepts Facility Management basiert auf dem Geschäftsmodell von<br />

Michael Porter, das zwischen den Primärprozessen und den unterstützenden Prozessen<br />

unterscheidet. Primärprozesse leisten einen direkten Beitrag zur Wertschöpfung einer<br />

Organisation oder eines Unternehmens, unterstützende Prozesse unterstützen und<br />

verbessern den Primärprozess und liefern einen indirekten Beitrag zur Wertschöpfung.<br />

Facility Management ist ein unterstützender Prozess zur Steuerung der Facilities, der<br />

Grundstücke, Gebäude, Anlagen, Einrichtungen, Maschinen, Installationen und Infrastrukturen<br />

einer Organisation, eines Unternehmens. 19<br />

Das FM-Konzept reicht von der Planung über die Errichtung, Bewirtschaftung, (Um-) Nutzung<br />

bis hin zum Abriss und verlangt eine ganzheitliche Sichtweise, die über die des Planers,<br />

Haustechnikers oder Verwalters weit hinausgeht. Damit verbunden ist die Herausbildung<br />

eines neuen Berufsbildes und neuer komplexer <strong>Die</strong>nstleistungen ebenso wie die<br />

Entwicklung und Vermarktung neuartiger Informationstechnischer Systeme, die den Facility<br />

Manager bei seinen vielfältigen Aufgaben unterstützen. 20<br />

Als Grundlage und zum Verständnis des Begriffes „Facility Management“ sollen im Folgenden<br />

ausgewählte Definitionen angeführt werden. <strong>Die</strong> Definition der EuroFM (EuroFM<br />

ist ein Netzwerk von über 70 Organisationen aus mehr <strong>als</strong> 15 europäischen Ländern) 21 ,<br />

Glasgow, 1999:<br />

FM ist der ganzheitliche strategische Rahmen <strong>für</strong> koordinierte Programme, um Gebäude,<br />

ihre Systeme und Inhalte kontinuierlich bereitzustellen, funktionsfähig zu halten und an die<br />

wechselnden organisatorischen Bedürfnisse anzupassen. 22<br />

16<br />

Facilities = Objekte, die <strong>für</strong> die Durchführung von Facility Prozessen benötigt werden.<br />

17<br />

Vgl. Feyerabend/Grabatin, 2006, Seite 23.<br />

18<br />

Vgl. http://www.ifma.at/9.html, [24. 03. 2009].<br />

19<br />

Vgl. http://www.donau-uni.ac.at/de/department/bauenumwelt/bereich/fmsecurity/index.php, [22. 01. 2009].<br />

20<br />

Vgl. Nävy, 2006, Geleitwort zur 1. Auflage.<br />

21<br />

Das Anliegen von EuroFM ist die Förderung und Verbreitung von FM-Wissen und die Anwendung in der<br />

Praxis.<br />

22 Vgl. Nävy, 2006, Seite 2.<br />

Seite 18


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

In der ÖNORM A 7000, herausgegeben vom Österreichischen Normungsinstitut (2000)<br />

wird Facility Management wie folgt formuliert:<br />

Facility Management ist ganzheitliches Management der Immobilien und der materiellen/immateriellen<br />

Infrastruktur einer Organisation mit dem Ziel der Verbesserung der Produktivität<br />

des Kerngeschäftes. FM ist ein interdisziplinärer Ansatz, der die Bereiche Technik,<br />

Ökonomie, Ökologie und Recht verbindet.<br />

Da die ÖNORM A 7000 <strong>als</strong> Vornorm qualifiziert wurde, folgte 2007 die Europäische Norm<br />

EN 15221-1, die den Zweck erfüllen soll, eine Festlegung der Begriffe auf dem Gebiet des<br />

FM zu erreichen. Der Begriff FM wird in dieser Norm wie folgt formuliert:<br />

<strong>Die</strong> Integration von Prozessen innerhalb einer Organisation zur Erbringung und Entwicklung<br />

der vereinbarten Leistungen, welche zur Unterstützung und Verbesserung der Effektivität<br />

der Hauptaktivitäten der Organisation dienen.<br />

Der Anwendungsbereich des Facility Managements umfasst und integriert ein sehr breites<br />

Spektrum an Prozessen, <strong>Die</strong>nstleistungen, Aktivitäten und Einrichtungen. <strong>Die</strong> Abgrenzung<br />

der Hauptaktivitäten von den Unterstützungsleistungen wird von jeder Organisation selbst<br />

vorgenommen. Der Anwendungsbereich kann im Bezug auf den Bedarf des<br />

Auftraggebers in zwei Hauptgruppen unterteilt werden:<br />

• Fläche und Infrastruktur<br />

• Mensch und Organisation<br />

Mit der Fokussierung auf den Bedarf wird die Kundenorientierung des FM unterstrichen.<br />

Aufgrund der Komplexität und der sich ändernden Märkte unterliegt der Bedarf des Auftraggebers<br />

laufenden Veränderungen.<br />

Das Grundprinzip des FM besteht im ganzheitlichen Management auf strategischer und<br />

taktischer Ebene, um die Erbringung der vereinbarten Unterstützungsleistungen (Facility<br />

Services) zu koordinieren. <strong>Die</strong>s erfordert spezielle Facility Management-Kompetenzen<br />

und unterscheidet das FM von der isolierten Erbringung einer oder mehrerer <strong>Die</strong>nstleistungen.<br />

23<br />

Dr. Hellerforth (2006) formuliert in ihrer Publikation eine Arbeitsdefinition mit direktem<br />

Bezug zu Immobilienunternehmen und betont den Aspekt der Ganzheitlichkeit:<br />

Facility Management ist die ganzheitliche, integrierte und umfassende Bedarfsermittlung,<br />

Planung, Erstellung, Inbetriebnahme, Bewirtschaftung und Verwertung von Grundstücken,<br />

Immobilien, Einrichtungen, Anlagen und damit zusammenhängenden Prozessen sowie<br />

Infrastrukturen mit der Zielsetzung einer Ertragssteigerung und Werterhaltung <strong>für</strong> den<br />

Investor. Eine Kostenoptimierung <strong>für</strong> den Nutzer (Stakeholder), der Kundenstatus hat,<br />

indem die verschiedenen Aufgaben rund um Gebäude abteilungsübergreifend integriert<br />

werden. 24<br />

23 Vgl. EN 15221-1, Ausgabe 2007, Seite 4ff.<br />

24 Vgl. Hellerforth, 2006, Seite 3ff.<br />

Seite 19


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Der Deutsche Verband <strong>für</strong> Facility Management (GEFMA) hat in seiner Richtlinie<br />

100-1:2004 angeführt:<br />

Facility Management (FM) ist eine Managementdisziplin, die durch ergebnisorientierte<br />

Handhabung von Facilities 25 und Services (<strong>Die</strong>nstleistungen, die neben Facilities <strong>für</strong> die<br />

Durchführung von Facility Prozessen benötigt werden) im Rahmen geplanter, gesteuerter<br />

und beherrschter Facility Prozesse (Prozess, der unter Einbeziehung von Facilities und<br />

Services im Rahmen eines FM-Systems Eingaben in Facility Produkte umwandelt) eine<br />

Befriedigung der Grundbedürfnisse von Menschen am Arbeitsplatz, Unterstützung der<br />

Unternehmenskernprozesse und Erhöhung der Kapitalrentabilität bewirkt.<br />

Hierzu dient die permanente Analyse und Optimierung der kostenrelevanten Vorgänge<br />

rund um bauliche und technische Anlagen, Einrichtungen und im Unternehmen erbrachte<br />

(<strong>Die</strong>nst-) Leistungen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. 26<br />

Abb. 3 Allgemeines Prozessmodell <strong>für</strong> Facility Management<br />

Quelle: GEFMA 100-1:2004, Seite 2.<br />

Das allgemeine Prozessmodell <strong>für</strong> FM zeigt, dass die Anforderungen des Kunden (z.B.<br />

FM-Anwender, Auftraggeber, Mitarbeiter, Nutzer, etc.) an das FM klar verständlich festgelegt<br />

werden. Entsprechend dem Grundsatz der Produktorientierung soll dies möglichst<br />

anhand der geforderten Ergebnisse erfolgen. Um das Verständnis <strong>für</strong> Anforderungen an<br />

den FM-<strong>Die</strong>nstleister in vollem Umfang zu gewährleisten, ist eine Vereinbarung über Service<br />

Levels 27 und Messgrößen zweckmäßig. <strong>Die</strong> Durchführung erfolgt in Form geplanter,<br />

gesteuerter Prozesse. Das Ergebnis sind Facility Produkte, deren Merkmale den Kundenanforderungen<br />

entsprechen. Aus der Erfüllung der Anforderungen ergibt sich <strong>für</strong> den<br />

Kunden ein Nutzen, der zur Zufriedenheit führt. 28<br />

Nach DIN EN ISO 8402, (1995) wird der Prozess so definiert:<br />

„Ein Prozess ist ein Satz von in Wechselwirkung stehenden Mitteln und Tätigkeiten, die<br />

Eingaben in Ergebnisse umgestalten.“<br />

Ein guter Prozess zeichnet sich dadurch aus, dass alle Funktionen und Aufgaben, sowie<br />

alle Mitarbeiter und Organisationseinheiten so optimal verkettet sind, dass von Prozessanfang<br />

bis Prozessende ein zielführender, schneller, reibungsloser und kostenoptimaler<br />

Ablauf gegeben ist, und hat zum Ziel, zur Zufriedenheit der Prozess-Kunden (sowohl interne<br />

<strong>als</strong> auch externe Kunden) beizutragen. 29<br />

25<br />

Facilities = Objekte, die <strong>für</strong> die Durchführung von Facility Prozessen benötigt werden.<br />

26<br />

Quelle: GEFMA 100-1:2004, Seite 3.<br />

27<br />

Siehe Glossar Seite 100.<br />

28<br />

Vgl. GEFMA 100-1:2004, Seite 2.<br />

29<br />

Vgl. Unternehmensorganisation, Prischl, FM-Universitätslehrgang 07/09.<br />

Seite 20


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.1.2 Strukturierung des FM in Lebenszyklusphasen<br />

Als Lebenszyklus wird die sich wiederholende Abfolge zeitlicher Abschnitte (Lebenszyklusphasen)<br />

in der Entstehung, Nutzung und Verwertung von Facilities bezeichnet (z.B.<br />

Bauliche und technische Anlagen, Einrichtungen, Ausstattungen, Geräte, Infrastrukturen,<br />

Arbeitsmittel, Energie, Hard- und Software). 30<br />

Wie in der nachfolgenden Abbildung „Lebenszyklusphasen mit FM-Hauptprozessen“<br />

sichtbar, wird FM zu einem Geschäftsfeld mit wachsender Komplexität. Und: Komplexe<br />

Aufgaben lassen sich nur mit ganzheitlichen Konzepten bewältigen. 31<br />

Abb. 4 Lebenszyklusphasen mit FM-Hauptprozessen<br />

Eigene Abbildung nach GEFMA 100-1:2004, Seite 7.<br />

Eine Überschneidung der Hauptprozesse: Vermarktung, Beschaffung, Betrieb und Nutzung,<br />

Umbau und Sanierung und das Managen von leerstehenden Objekten, der Tätigkeitsbereiche<br />

der Facility Manager und der Immobilienverwalter wird sichtbar. Wie noch in<br />

der Folge angeführt, betreuen Immobilienverwalter die Immobilie vorwiegend in der Nutzungsphase.<br />

Vorerst sollen die Anforderungen an das FM aufgezeigt werden:<br />

• Unterstützung von Unternehmens-Kernprozessen<br />

• Erhöhung der Leistungsfähigkeit betrieblicher Arbeitsplätze<br />

• Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheitsschutz <strong>für</strong> die Mitarbeiter<br />

• Erhaltung baulicher und anlagentechnischer Werte<br />

• Einhaltung gesetzlicher Vorschriften<br />

• Erhöhung von Nutzungsqualitäten<br />

• Reduzierung von Nutzungskosten 32<br />

• Betrachtung der gesamten Nutzungsdauer<br />

• Integration von Mensch-Arbeitsplatz-Arbeitsprozess und Technologie<br />

30 Vgl. GEFMA 100-1:2004, Seite 4.<br />

31 Vgl. HLK, FM – Sonderausgabe 5/2007, Seite 15.<br />

32 Vgl. GEFMA 100-1:2004, Seite 3.<br />

Seite 21


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Rechtliche Grundlagen des FM bilden Richtlinien und Normen, die zwar nicht bindend<br />

sind, jedoch ein gemeinsames Verständnis schaffen.<br />

Ein weiterer Integrationsaspekt ergibt sich aus der Beziehung zwischen Eigentümer,<br />

Betreiber und Nutzer. Alle drei Parteien haben unterschiedliche Sichtweisen und Erwartungen<br />

an die Facilities. Der Eigentümer (Investor) betrachtet die Immobilie <strong>als</strong> Investitionsobjekt<br />

und richtet somit seinen Fokus auf die zu erwartende Rendite. Der Betreiber hat<br />

die Aufgabe, seine <strong>Die</strong>nstleistungen (Services) bei höchstmöglicher Qualität zu<br />

marktfähigen Preisen anzubieten. Der Nutzer erwartet eine optimale Unterstützung seiner<br />

Kernprozesse unter den Aspekten hoher Flexibilität, gutem Service, kontinuierlicher<br />

Qualität und geringer Kosten. Dabei ist es <strong>für</strong> den Nutzer nicht entscheidend, ob es sich<br />

um angemietete oder um eigen genutzte Flächen handelt. 33<br />

3.1.1.3 Interpretationen des Begriffes Facility Management<br />

Innerhalb der Komplexität des Begriffes FM lassen sich verschiedene Interpretationsrichtungen<br />

erkennen, die sich <strong>als</strong> eigene Bereiche oder Ansätze im FM etabliert haben. <strong>Die</strong><br />

Interpretationen stellen nur eine mögliche Sichtweise dar. In der Praxis kommt es zu<br />

Überschneidungen, da die Begriffe nicht eindeutig abgrenzbar sind:<br />

• […] die Architektur [Herv. d. Verf.] mit einer sehr lebenszyklusorientierten<br />

Sichtweise<br />

• […] das Gebäude<strong>management</strong> [Herv. d. Verf.] mit der Konzentration auf die<br />

operative Leistungserbringung während der Nutzungsphase<br />

• […] das Immobilien<strong>management</strong> [Herv. d. Verf.] <strong>als</strong> eine Führungskonzeption <strong>für</strong><br />

den Immobilienbereich<br />

• […] das Industrial Facility Management [Herv. d. Verf.], welches eine<br />

Kombination mit der Fabrikplanung darstellt 34<br />

Wenn FM der eigentliche Geschäftszweck einer Unternehmung ist, wird von Unternehmen<br />

gesprochen, die FM <strong>als</strong> Primär-Prozess betreiben. Hierzu zählen z.B. aus dem Bereich<br />

Gebäude<strong>management</strong> die FM-<strong>Die</strong>nstleister oder die klassischen Immobilienunternehmen<br />

(property-companies) aus den Bereichen Gewerbeimmobilien oder der Wohnungswirtschaft.<br />

Eine weitere Differenzierung gibt es im öffentlichen Sektor, dort wird das<br />

FM <strong>als</strong> Public Real Estate Management (PREM) bezeichnet. 35<br />

3.1.1.4 Facility Management – Immobilien<strong>management</strong><br />

Das Corporate Real Estate Management (CREM) ist ein Führungskonzept <strong>für</strong> den Immobilienbereich<br />

in Unternehmen. Darunter wird das aktive, ergebnisorientierte, strategische<br />

wie operative Management betriebsnotwendiger und nicht betriebsnotwendiger Immobilien<br />

verstanden. In Abgrenzung zum Immobilien<strong>management</strong> wird das CREM in sog.<br />

„non-property-companies“ angewendet (Industrie, Handel- und <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen),<br />

die über einen umfangreichen Grundbesitz verfügen, sich jedoch in ihrem Kerngeschäft<br />

nicht mit Immobilien beschäftigen. Das CREM hat sich aus der traditionellen Liegenschaftsverwaltung<br />

entwickelt und wird nun der Bedeutung der Immobilie <strong>als</strong> strategische<br />

Ressource des Unternehmens gerecht. 36<br />

3.1.1.5 Facility Management – Gebäude<strong>management</strong><br />

Unter Gebäude<strong>management</strong> (GM) werden sämtliche Leistungen, die zum Unterhalt von<br />

Gebäuden erforderlich sind, verstanden. GM ist ein Teilbereich des FM, der Leistungen<br />

während der Nutzungsphase von Gebäuden umfasst, und konzentriert sich auf die Verwaltung<br />

und Bewirtschaftung von bestehenden Immobilien.<br />

33 Quelle: Nävy, 2006, Seite 4.<br />

34 Quelle: Nävy, 2006, Seite 9.<br />

35 Vgl. Nävy, 2006, Seite 10ff.<br />

36 Vgl. Nävy, 2006, Seite 9ff.<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Als Gebäude<strong>management</strong> wird die Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften<br />

von Gebäuden einschließlich der baulichen und technischen Anlagen (TGM)<br />

auf Grundlage ganzheitlicher Strategien verstanden. Dazu gehören auch die infrastrukturellen<br />

(IGM) und kaufmännischen (KGM) Leistungen. Gebäude<strong>management</strong> zielt auf die<br />

strategische Konzeption, Organisation und Kontrolle, hin zu einer integralen Ausrichtung<br />

der traditionell additiv erbrachten einzelnen Leistungen. (DIN 32736 Gebäude<strong>management</strong>,<br />

2000). 37<br />

Abb. 5 Abgrenzung FM/Gebäude<strong>management</strong> (GM)<br />

Zeit und Organisationshorizont, Quelle: GEFMA 100-1:2004 38<br />

• Facility Management überspannt den gesamten Lebenszyklus von Facilities;<br />

o Gebäude<strong>management</strong> nur die Nutzungsphase<br />

• Facility Management beinhaltet eine normative und strategische Führung mit entsprechenden<br />

Entscheidungsbefugnissen<br />

o Gebäude<strong>management</strong> umfasst die operative Führung sowie die <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

selbst<br />

• zum Facility Management gehören nicht delegierbare Leistungen<br />

o <strong>Die</strong> Leistungen des Gebäude<strong>management</strong> können vollständig fremd vergeben<br />

werden 39<br />

3.1.1.6 Ziele – Facility Management<br />

FM sorgt <strong>für</strong> einen langfristigen Erhalt oder eine Erhöhung der Vermögenswerte von Unternehmen<br />

in Form von Bausubstanz, Anlagen und Einrichtungen (Facilities). Durch den<br />

sparsamen und gezielten Einsatz von Ressourcen begrenzt und verringert FM die gebäude-<br />

und servicebedingten Kosten über den gesamten Lebenszyklus und trägt damit<br />

zur Nachhaltigkeit bei. Durch eine optimale Arbeitsplatzgestaltung sorgt FM <strong>für</strong> erhöhtes<br />

Wohlempfinden bei den Mitarbeitern und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg.<br />

40<br />

37 Vgl. Nävy, 2006, Seite 12.<br />

38 Quelle: GEFMA 100-1:2004, Seite 12.<br />

39 Quelle: GEFMA 100-1:2004, Seite 12.<br />

40 Vgl. http://www.gefma.de/definition.html, [24. 03. 2009].<br />

Seite 23


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.1.7 Kompetenzbereiche des Facility Managers<br />

In Fachkreisen wird weltweit über den Inhalt des Begriffes „Facility Management“ nachgedacht.<br />

Mit immer neuen Definitionen wird versucht, die vielschichtige Form eines <strong>Die</strong>nstleistungspaketes<br />

mit wenigen, da<strong>für</strong> umso bedeutungsvolleren Worten zu umschreiben.<br />

IFMA Schweiz engagiert sich <strong>für</strong> die Förderung des Berufsstandes und hat 2005 das Berufsbild<br />

des Facility Managers wie folgt definiert. Aus der Sicht der IFMA umfassen die<br />

Fähigkeiten und Fertigkeiten des Facility Managers folgende neun Kompetenzbereiche:<br />

• Betrieb und Instandhaltung<br />

• Immobilien<br />

• Mensch und Umwelt<br />

• Planung und Projekt<strong>management</strong><br />

• Organisation der Facility Services<br />

• Finanzen<br />

• Qualitätsbewertung und Innovation<br />

• Kommunikation<br />

• Technik 41<br />

Abb. 6 Kompetenzbereiche des Facility Managers nach IFMA<br />

Quelle: IFMA Schweiz, 2005. 42<br />

GEFMA beschreibt das Berufsbild des Facility Managers <strong>als</strong> „Generalist“ mit Kenntnis in<br />

Betriebsführung, Marketing und Informatik. Zu seinen Aufgaben gehören strategische<br />

Planung und kreative Konzeption. Entscheidend ist sein kundenorientiertes Denken, denn<br />

der Facility Manager ist immer, egal ob intern oder extern, <strong>Die</strong>nstleister seines Kunden.<br />

In seinem Qualifikationsprofil vereint er eine Vielzahl an technischen, organisatorischen<br />

und kaufmännischen Qualifikationen. Er ist es, der die Unterstützungsprozesse, sogenannte<br />

Sekundärprozesse, <strong>für</strong> die unterschiedlichen Kernprozesse in Industrie- und<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen sowie in öffentlichen Organisationen und Einrichtungen<br />

plant, steuert und überwacht. Er beherrscht klassische Managementtechniken, er hat eine<br />

Persönlichkeit, die führen, präsentieren und delegieren kann, und er zeigt Teamgeist. 43<br />

41<br />

Quelle: http://www.ifma.ch/cms/fileadmin/Ausbildung/Artikel_Berufsbild_IFMA_Schweiz_2005_FMS_V1-<br />

3.pdf, [08. 12. 2008].<br />

42<br />

Quelle: http://www.ifma.ch/cms/fileadmin/Ausbildung/Artikel_Berufsbild_IFMA_Schweiz_2005_FMS_V1-<br />

3.pdf, [08. 12. 2008].<br />

43<br />

Vgl. http://www.gefma.de/berufsbild.html, [08. 12. 2008].<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

In Anbetracht der enorm zunehmenden Dynamik des Wirtschaftslebens ist jedoch die<br />

Betrachtung der Qualifikation im klassischen Sinne nicht mehr ausreichend. Es ist erforderlich<br />

geworden, die individuellen Voraussetzungen <strong>für</strong> berufliche Tätigkeiten auch aus<br />

einer anderen Perspektive zu betrachten. Dabei stehen die sogenannten Kompetenzen im<br />

Mittelpunkt. Ausgehend von den unterschiedlichen Handlungsarten werden auch unterschiedliche<br />

Kompetenzen unterschieden, die in der folgenden Abbildung dargestellt<br />

sind. 44<br />

Abb. 7 Handlungskompetenz – Ziel der Kompetenzentwicklung im FM<br />

Eigene Abbildung nach Runge 45 .<br />

<strong>Die</strong> Bewältigung der vielfältigen Arbeitsaufgaben im FM erfolgt zu einem großen Teil unter<br />

Rückgriff auf das während des praktischen Handelns entstehende und sich vertiefende<br />

Wissen. Demzufolge wächst die Bedeutung des durch praktische Tätigkeiten erworbenen<br />

Erfahrungswissens <strong>als</strong> entscheidende Ressource <strong>für</strong> die erfolgreiche Gestaltung der<br />

FM-Prozesse. 46<br />

Hier wäre noch hinzuzufügen, dass im Immobilienverwaltungsbereich diese Kompetenzen<br />

von gleicher Bedeutung sind. <strong>Die</strong> Betreuung der Kunden des Unternehmens, ob Firmen,<br />

Behörden oder Mieter/Eigentümer verlangt von Immobilienverwaltern mehr <strong>als</strong> nur „das<br />

Verwalten“ der Immobilien.<br />

44<br />

Vgl. http://www.ifma-deutschland.de/dokument/article/kompfm.htm, Prof. Dr. Fritz Runge, [25. 03. 2009].<br />

45<br />

Vgl. http://www.ifma-deutschland.de/dokument/article/kompfm.htm, Prof. Dr. Fritz Runge, [25. 03. 2009].<br />

46<br />

Vgl. http://www.ifma-deutschland.de/dokument/article/kompfm.htm, [25. 03. 2009].<br />

Seite 25


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.2 Computer Aided Facility Management<br />

Bei näherer Betrachtung der vorhandenen Definitionen von FM wird die Komplexität dieser<br />

Managementdisziplin sichtbar. Kurz und prägnant wird der interdisziplinäre 47 Charakter<br />

des FM durch die Definition (NN 2006c) der IFMA verdeutlicht:<br />

„Facility Management is a profession that encompasses multiple disciplines to ensure<br />

functionality of the built environment by integrating people, place, process and technology."<br />

Abb. 8 FM <strong>als</strong> Integrator<br />

Eigene Abbildung in Anlehnung an Pilger 48<br />

Bei diesem in der Abbildung dargestellten Begriffsverständnis wird auf die Koordination<br />

des physischen Arbeitsumfeldes (place) mit den Arbeitsausführenden Menschen (people),<br />

den Arbeitsmethoden (process) und der alles umspannenden Technologie abgestellt. 49<br />

Spätestens mit dieser Definition wird deutlich, dass unter computergestützter Arbeit im FM<br />

mehr <strong>als</strong> nur eine Software zu verstehen ist. <strong>Die</strong> Komplexität und bereichsübergreifende<br />

Wirkung des CAFM stellt erhebliche Anforderungen an alle Beteiligten. So ist die Einführung<br />

eines CAFM-Systems in einem Unternehmen <strong>als</strong> komplexes Projekt vom Konzept<br />

bis hin zur Implementierung zu organisieren und konsequent zu führen. 50<br />

CAFM bildet einen Schwerpunkt im Informations<strong>management</strong> von Immobilien. Ein CAFM-<br />

System kann, wie schon die Bezeichnung Computer Aided Facility Management verdeutlicht,<br />

das FM nur unterstützen – wenn auch <strong>als</strong> mächtiges und unverzichtbares Werkzeug.<br />

„CA“ kann „FM“ nicht ersetzen. Somit kann ein CAFM-System nur so gut aufgebaut sein,<br />

wie es das FM einer Organisation ist. 51<br />

Vorerst sollen die häufig gleichwertig besetzten Begriffe CAFM-Software und CAFM-System<br />

unterschieden werden.<br />

47 Quelle: http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html, [28. 03. 2009], interdisziplinär: 1. mehrere<br />

�� Disziplinen (4) umfassend, fächerübergreifend 2. die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen ��<br />

Disziplinen (4) betreffend.<br />

48 Quelle: Pilger, SS 08, FH Joanneum.<br />

49 Vgl. Schulte/Pierschke, 2000, Seite 34.<br />

50 Vgl. May, 2006, Seite 5f.<br />

51 Vgl. May, 2006, Seite 302.<br />

Seite 26


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.2.1 CAFM-Software – Definition<br />

Als CAFM-Software im Sinne dieser Richtlinie gelten Software-Werkzeuge, welche die<br />

spezifischen Prozesse des Facility Managements und die daran direkt oder indirekt (z.B.<br />

<strong>als</strong> Informationsnachfrager) beteiligten Personen unterstützen. Alle im Lebenszyklus von<br />

Facilities anfallenden Daten werden elektronisch verarbeitet. 52 Dabei sollen zumindest die<br />

nachfolgenden FM-Kernprozesse bzw. Funktionalitäten enthalten sein:<br />

• Bestandsdokumentation<br />

• Flächen<strong>management</strong><br />

• Umzugs<strong>management</strong><br />

• Vertrags<strong>management</strong><br />

• Vermietungs<strong>management</strong><br />

• Betriebskosten<strong>management</strong><br />

• Reinigungs<strong>management</strong><br />

• Schlüssel<strong>management</strong><br />

• Energiecontrolling<br />

• Instandhaltungs<strong>management</strong> 53<br />

<strong>Die</strong> Bearbeitung grafischer und alphanumerischer Daten auf Basis einer oder mehrerer<br />

Datenbanken wird <strong>als</strong> unverzichtbares Merkmal einer CAFM-Software verstanden. Zur<br />

räumlichen Orientierung ist eine visuelle Darstellung mit Bearbeitungsmöglichkeiten erforderlich.<br />

54<br />

3.1.2.2 CAFM-System – Definition<br />

Eine individualisierte und damit auf die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens<br />

bzw. einer Branche angepasste Komplettlösung zur Unterstützung der Prozesse des<br />

Facility Managements […]. Ein CAFM-System kann aus einer CAFM-Software, der Kombination<br />

mono 55 funktionaler Software-Werkzeuge oder sonstiger Standard- oder<br />

Individu<strong>als</strong>oftware bestehen und ist bei Bedarf an die kaufmännische Unternehmenssoftware<br />

und Gebäudeautomationssysteme über Schnittstellen anzubinden. 56<br />

Abb. 9 Basis des CAFM-Systems<br />

Eigene Abbildung nach May, 2006 57<br />

52 Quelle: GEFMA 400:2007, Seite 1.<br />

53 Vgl. GEFMA 400:2007, Seite 2ff.<br />

54 Quelle: GEFMA 400:2007, Seite 1.<br />

55 Mono = allein, einzig, einzeln, Quelle: Duden, Fremdwörterbuch, 2000.<br />

56 Quelle: GEFMA 400:2007, Seite 1.<br />

57 Quelle: May, 2006, Seite 6.<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.2.3 Informationslogistik - Daten<br />

<strong>Die</strong> Unterstützung der unternehmensinternen Prozesse und Arbeitsabläufe durch CAFM<br />

wird durch die zentrale Verfügbarkeit der gebäuderelevanten Daten ermöglicht. Eine<br />

Analyse und Bedarfserhebung der zu implementierenden Daten und Informationen soll<br />

einerseits den effizienten Datentransfer der vorhandenen Daten in das neue Softwareprodukt<br />

ermöglichen, andererseits ist die Datentiefe bzw. -qualität zu definieren. Zur Bedeutung<br />

der adäquaten Datentiefe kommen die Erkenntnisse der Informationslogistik zum<br />

Tragen. Informationslogistik beschäftigt sich mit den Problemen des Informationsflusses<br />

und der Informationskanäle. Augustin formuliert <strong>für</strong> die Informationslogistik das folgende<br />

Grundprinzip, Ziel des logistischen Prinzips ist die Bereitstellung:<br />

der richtigen Information, vom Empfänger verstanden und benötigt<br />

zum richtigen Zeitpunkt, <strong>für</strong> die Entscheidungsfindung ausreichend<br />

in der richtigen Menge, so viel wie nötig, so wenig wie möglich<br />

am richtigen Ort, beim Empfänger verfügbar<br />

in der erforderlichen Qualität, ausreichend detailliert, wahr, verwendbar 58<br />

Der Transport von Informationen kann demnach genauso von logistischen Überlegungen<br />

geleitet werden wie der Transport realer Güter. 59<br />

3.1.2.4 Kostenverteilung – Einführung CAFM<br />

CAFM bildet einen Schwerpunkt im Informations<strong>management</strong> von Immobilien. May führt<br />

an, dass die Erfassung der Daten den größten Kostenblock bei der Einführung von CAFM<br />

darstellt. Bis zu 75 % der Kosten können hierauf entfallen. Krimmling beziffert die durchschnittliche<br />

Kostenverteilung, wie in der nachfolgenden Abbildung verdeutlicht, in einem<br />

ähnlichen Rahmen, wobei er betont, dass die Softwarekosten oft <strong>als</strong> Entscheidungskriterium<br />

herangezogen werden, die aber nur etwa 20 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.<br />

50%<br />

10%<br />

Beratung Hardware Software<br />

5%<br />

5%<br />

10%<br />

20%<br />

Schulung Systemanpassung Datenerfassung<br />

Abb. 10 Durchschnittliche Kostenverteilung bei der Einführung von CAFM 60<br />

Eigene Abbildung in Anlehnung an Krimmling.<br />

Aus diesem Grund lohnt es sich, die Methoden der Datenerfassung genau zu kennen und<br />

zu optimieren und insbesondere durch eine intelligente Nutzung der vorhandenen Informationsressourcen<br />

die Kosten zu senken. Das Motto einer jeden Datenaufnahme lautet<br />

„Weniger ist mehr“. Das wird aber nur erreicht, wenn die mit der CAFM-Einführung verfolgten<br />

Ziele klar definiert und in einem Pflichtenheft formuliert worden sind. 61<br />

58 Vgl. Augustin, zitiert in Krcmar, 2005, Seite 55.<br />

59 Vgl. Krcmar, 2005, Seite 55.<br />

60 Vgl. Krimmling, 2008, Seite 162.<br />

61 Vgl. May, 2006, Seite 198.<br />

Seite 28


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.2.5 <strong>Die</strong> Bedeutung von CAFM <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen<br />

<strong>Die</strong> Bedeutung liegt in der zentralen Verfügbarkeit der immobilienrelevanten Daten. Im<br />

gemeinnützigen Wohnbau wird die Gewährung von Förderungsmitteln, davon abhängig<br />

gemacht, in welcher Form nachhaltige Bauweisen und Energie einsparende, technische<br />

Anlagen geplant sind. Wartungsverträge, Heizungsbetreuungen, Lieferungen von<br />

Brennstoffen und das Service <strong>für</strong> Wohnraumkomfortlüftungsanlagen, um nur einige zu<br />

nennen, erfordern eine genaue Dokumentation, um gesetzliche und technische<br />

Anforderungen zu erfüllen. <strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit der dazu benötigten Daten<br />

ermöglicht eine rasche, kompetente und dienstleistungsorientierte Behandlung.<br />

Gerade die Frage „Warum CAFM?“ durch einen potenziellen Nutzer sollte bereits in der<br />

konzeptionellen Phase der CAFM-Einführung durchgeführt werden. <strong>Die</strong> Beantwortung<br />

dieser Fragestellung ist verbunden mit einer kritischen Auseinandersetzung der<br />

IST-Situation des Unternehmens. Sie weckt Visionen und kann damit zugleich eine<br />

Motivation <strong>für</strong> die langfristige Projektumsetzung werden. Zu beachten ist, dass die Frage<br />

nach dem „Warum CAFM?“ auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden<br />

muss. Eine Nutzensbetrachtung kann sowohl aus Sicht des Investors bzw. Eigentümers,<br />

aus Sicht des Verwalters <strong>als</strong> auch berechtigterweise aus Sicht des Nutzers erfolgen.<br />

Nutzenpotenziale, die u.a. aus der Sicht einer Immobilienverwaltung vorrangig sind:<br />

• (…) Hohe Verfügbarkeit und Werterhaltung der baulichen und technischen Anlagen<br />

durch planmäßige Instandhaltung bei überschaubarer Verwendung der Mittel<br />

• Wertsteigerung der Bausubstanz durch gezielte Modernisierung<br />

• Verbesserung der Nutzungsqualität der Immobilien und dadurch positiver Einfluss<br />

auf die Wohnqualität der Nutzer<br />

• Schnelle Reaktionsfähigkeit auf Anfragen zum Gebäude- und Anlagenbestand […]<br />

• Verursachergerechte Kostenzuordnung (z.B. Objektzuordnung durch eigen<br />

erbrachte Leistungen im operativen Bereich – Haustechniker [Zusatz d. Verf.])<br />

• [...]Verkürzte und kostengünstige Planung (z.B. Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten)<br />

• Höhere Verfügbarkeit und Nutzungsqualität der Immobilie 62<br />

Folgende Ziele werden häufig mit einer CAFM-Einführung verfolgt:<br />

• Transparenz, Aktualität und Vermeidung von Informations-/Datenredundanzen sowie<br />

unnötigen Kosten innerhalb des Unternehmens<br />

• Zugriff auf notwendige Informationen zu jeder Zeit an jedem Ort, tagesaktuell<br />

• Lokalisation von Schwachstellen, Kostentreibern und Optimierungspotenzialen<br />

(Kennzahlen und Benchmarking 63 )<br />

• Durchgängigkeit der FM-Prozesse (Zusammenführung von Informations-<br />

/Datenflüssen und DV-Anwendungen)<br />

• Wertschöpfung durch Effizienz, Transparenz und Controlling […]<br />

• Instandhaltungs<strong>management</strong> (Vertrags<strong>management</strong>, Instandhaltungsstrategie) 64<br />

• Filtern und Aufbereiten von Informationen<br />

• Vorbereitung von Entscheidungsvorlagen (Auswertungen)<br />

• Bereitstellung von Planunterlagen<br />

62<br />

Quelle: May, 2006, Seite 7ff.<br />

63<br />

Benchmarking ist eine Technik, mit Hilfe derer die eigene Leistung mit der Leistung des Wettbewerbs d.h.<br />

mit dem leistungsfähigsten Unternehmen am Markt verglichen wird. Vgl. Hellerforth, 2006, Seite 712.<br />

64<br />

Vgl. http://www.cad-news.de/pdf/Ausgabe_01_2005_Seite11-13.pdf, [24. 03. 2009].<br />

Seite 29


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.3 Immobilien<strong>management</strong><br />

Zum Immobilien<strong>management</strong> gehören alle Funktionen, die mit dem Eigentum an Grund<br />

und Boden und mit dessen wirtschaftlicher Nutzung verbunden sind.<br />

Immobilien<strong>management</strong> bezieht sich in der vorliegenden Arbeit auf die Verwaltung von<br />

Wohnhausanlagen einer gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft. Schon aus dem Begriff<br />

„gemeinnützig“ kann abgeleitet werden, dass „das Wohnen“ ein Grundbedürfnis darstellt.<br />

Kernaufgabe ist es, Menschen, die eine Wohnung suchen, nicht nur mit Unterkünften zu<br />

versorgen, sondern attraktiven Wohnraum zu bieten und durch laufende Erhaltungs- und<br />

Sanierungsmaßnahmen bei bestehenden Objekten zur Verbesserung der Wohnsituation<br />

beizutragen.<br />

Wie Mag. Malloth in seiner Publikation „Immobilien<strong>management</strong>“ anführt, „(…) rund 90 %<br />

unseres Lebens verbringen wir Menschen in geschlossenen Räumen – und <strong>für</strong> diese<br />

90 % an Leben sind Immobilienmanager verantwortlich“. Somit reicht die Verantwortlichkeit<br />

von Immobilienverwaltungen weit über den Tellerrand wohnrechtlicher Inhalte hinaus<br />

tief in unsere Gesellschaft. <strong>Die</strong> Betrachtung des Liegenschafts<strong>management</strong>s im<br />

Spannungsfeld zwischen der bestmöglichen Bewirtschaftung der Immobilie <strong>für</strong> den<br />

Kunden einerseits und der Schaffung höchstmöglicher Wohn- und Arbeitszufriedenheit<br />

andererseits stellt hohe Anforderungen an Immobilienverwaltungen.<br />

Noch vor wenigen Jahren wurden diese <strong>Die</strong>nstleistungen nur langsam weiterentwickelt<br />

und erweitert. <strong>Die</strong> klassische Immobilienverwaltung beschäftigte sich mit Wert<br />

erhaltenden Maßnahmen, mit der Verrechnung der Mietzinse, Errichtung von Verträgen,<br />

der technischen Hausverwaltung und mit der Betreuung der Wohnhausanlagen. <strong>Die</strong><br />

Kundenbeziehungen waren stark von Reaktionen statt von Aktionen geprägt. 65<br />

Aktuell mit einer seit 01. April 2009 rechtswirksamen Wohnrechtsnovelle 2009 konfrontiert,<br />

liegt es im Verantwortungsbereich von Immobilienverwaltungen sich mit den aktuellen<br />

wohnrechtlichen und konsumentenschutzrechtlichen Grundlagen, um nur einige anzuführen,<br />

auseinander zu setzen und entsprechend flexibel zu agieren. Seit 1. Jänner 2009<br />

ist die Vorlage eines Energieausweises <strong>für</strong> Gebäude bzw. Wohnungen verpflichtend.<br />

Der Energieausweis ist der nach Maßgabe der jeweiligen, landesrechtlichen, technischen<br />

Bauvorschriften zu erstellende Ausweis über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden.<br />

<strong>Die</strong> Berechnung des Energiebedarfs steht dabei im Vordergrund, es wird eine Gesamtenergiekennzahl<br />

berechnet sowie Empfehlungen <strong>für</strong> die Optimierung der Energieeffizienz<br />

angegeben. Zur Ausstellung eines Energieausweises sind gebäuderelevante Daten unerlässlich,<br />

in CAFM eingepflegte, aktuelle Daten können diese Basisdaten rasch verfügbar<br />

machen und damit bereits einen ungehinderten Arbeitsfluss sicherstellen.<br />

Wohnrechtliche Grundlagen bilden vor allem das Mietrechtsgesetz (MRG), das Wohnungseigentumsgesetz<br />

(WEG) und das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG). Gesetzliche<br />

Regelungen, die sämtliche Aufgabenbereiche der Immobilienverwaltung steuern<br />

und regeln, werden nicht beschrieben, die nähere Auseinandersetzung ist nicht Gegenstand<br />

dieser Arbeit.<br />

Es ist kaum noch möglich, alle Aspekte der Immobilie mit dem erworbenen Wissen, abzudecken.<br />

Trotzdem verlangt der Markt (die Kunden) den Immobilienverwaltern ab, Generalist<br />

zu sein. Hier kann es von entscheidendem Vorteil sein, Facility Management <strong>als</strong><br />

Fachbereich im Unternehmen zu positionieren. Es gilt Synergien zu nützen und die<br />

Kompetenzen des Immobilienverwalters und des Facility Managers zu verbinden, um den<br />

Kundenanforderungen und den strategischen Zielen des Unternehmens gerecht werden<br />

zu können.<br />

65 Vgl. Malloth, 2007, Seite 14f.<br />

Seite 30


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Wenngleich Facility Management seine Ursprünge und Schwerpunkte im Bereich der immobilen<br />

Arbeitswelt hat, so können die Methoden und Instrumente gerade in der Wohnungswirtschaft<br />

erfolgreich angewandt werden. <strong>Die</strong> Anforderungen an das Facility Management<br />

sind hierbei entsprechend anzupassen. 66<br />

3.1.3.1 Berufsbild des Immobilienverwalters<br />

Der Immobilienverwalter ist in das Gewerbe des Immobilientreuhänders integriert. Welche<br />

Tätigkeiten der Immobilientreuhänder ausüben darf, sind in § 117 Gewerbeordnung<br />

(GewO) 1994 geregelt. Das Gewerbe des Immobilientreuhänders umfasst die Tätigkeiten<br />

der Immobilienmakler, Immobilienverwalter und der Bauträger.<br />

Laut § 117 (3) GewO 1994 umfasst der Tätigkeitsbereich des Immobilienverwalters sämtliche<br />

Tätigkeiten, die zur Verwaltung von bebauten und unbebauten Liegenschaften, deren<br />

Erhaltung, Instandsetzung, Verbesserung und Sanierung notwendig und zweckmäßig<br />

sind.<br />

Das Gewerbe des Immobilientreuhänders zählt gemäß § 94 Z 35 GewO zu den reglementierten<br />

Gewerben, der Nachweis der Befähigung ist Voraussetzung, um das Gewerbe<br />

ausüben zu können. 67<br />

<strong>Die</strong> Wirtschaftskammer der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, <strong>als</strong> Interessensvertretung<br />

der gewerblichen Immobilienverwalter skizziert das Berufsbild des Immobilienverwalters<br />

(einschließlich immobilienbezogenes FM).<br />

<strong>Die</strong> Tätigkeit des Immobilienverwalters (immobilienbezogener Facility Manager) kann im<br />

Wesentlichen in zehn Obergruppen unterteilt werden:<br />

• Immobilienbezogenes FM<br />

• Treuhändische Buchhaltung, das Rechnungswesen und Zahlungsverkehr<br />

• Steuer- und Abgabenwesen<br />

• Betreuung von Immobilien im weiteren Sinne von Erhaltungsmaßnahmen bis zu<br />

jeglicher Form von Verbesserungsmaßnahmen<br />

• Beratung in allen einschlägigen Immobilienangelegenheiten<br />

• Vertretung von Eigentümern unter Berücksichtigung der Interessen der Nutzer<br />

• Organisation und Koordination der Willensbildung von Eigentümern und sonst<br />

Beteiligten<br />

• Nutzerbezogenes Flächen- und Mieten<strong>management</strong><br />

• Professionelles Center<strong>management</strong><br />

• Finanzierung und Bewertung<br />

Der österreichische Immobilienverwalter ist ein nach strengen Prüfkriterien ausgewählter<br />

und ausgebildeter Immobilienmanager (unter Einschluss aller Agenden des immobilienbezogenen<br />

FM). Seine primäre Aufgabe ist die treuhändische und bestmögliche Bewirtschaftung<br />

des ihm anvertrauten Immobilienvermögens. Er hat in seinem Bereich besondere<br />

Befugnisse vor Gericht und Behörden. Der Immobilientreuhänder vereinigt höchste<br />

Kompetenz <strong>für</strong> das gesamte Immobilienwesen und ist auch <strong>als</strong> solcher primärer Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> alle Immobiliendienstleistungen. 68<br />

Wie die Definition des österreichischen Immobilienverwalters von Seiten der<br />

Wirtschaftskammer verdeutlicht, wird hier nicht zwischen Facility Manager und<br />

Immobilienverwalter unterschieden.<br />

66 Quelle: GEFMA 100-1:2004, Seite 10.<br />

67 Vgl. Danler/Vogt, 2008, Seite 7ff.<br />

68 Vgl. http://www.wkimmo.info/i/wko/service/berufsbild_verwalter.pdf, [30. 03. 2009].<br />

Seite 31


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Zur Abgrenzung der in diesem Kapitel beschriebenen Begrifflichkeiten FM, CAFM und<br />

Immobilienverwaltung wäre zusammenfassend festzuhalten, dass die Lebenszyklusbetrachtung,<br />

Transparenz und Ganzheitlichkeit im Mittelpunkt von FM zu sehen ist.<br />

<strong>Die</strong> Berufsbilder des Facility Managers und des Immobilienverwalters zeigen viele Gemeinsamkeiten<br />

im Zusammenhang mit der Betreuung und Werterhaltung der Immobilie,<br />

wobei im Immobilienverwaltungsbereich eine eher objektbezogene Sichtweise vorherrschend<br />

ist. Anforderungen an das FM bestehen nicht nur in der Optimierung von Immobilien,<br />

sondern beziehen auch die Nutzer in die Betrachtung ein. <strong>Die</strong> lebenszyklische<br />

Sichtweise des FM ist im Verwaltungsbereich in seiner Ausprägung noch eher gering zu<br />

bewerten, Immobilienverwalter <strong>als</strong> Kenner der Nutzungsphase werden noch wenig in<br />

Planungsprozesse bei Neubauprojekten einbezogen, obwohl die Übermittlung der Anforderungen<br />

der künftigen Nutzer und das Einbringen von Erfahrungen bereits fertig gestellter<br />

Objekte, zahlreiche Fehlplanungen und Kostentreiber in der Nutzungsphase verhindern<br />

könnten.<br />

Immobilienverwaltungen zeigen Tendenzen sich in Richtung Immobilien<strong>management</strong>-<br />

Unternehmen zu entwickeln und aktiv zu agieren, um den Kundenanforderungen gerecht<br />

zu werden. CAFM bietet sich hier <strong>als</strong> „Werkzeug“ an. Der aus der adäquaten Verwendung<br />

ergebende nachhaltige Nutzen dieser Software und damit verbunden die Möglichkeit,<br />

konservative Arbeitsstrukturen aufzubrechen, begünstigt die Bereitschaft zur Neuorientierung.<br />

Für Immobilienverwaltungen ist die Bedeutung von Daten bzw. Informationen zu<br />

den betreuenden Immobilien nötig, um entsprechend agieren zu können. Ohne aktuelle<br />

Datengrundlagen sind Entscheidungsfindungen nur beschränkt Erfolg versprechend. Hier<br />

ist die Unterstützung einer, im Unternehmen positionierten FM Abteilung anzustreben, um<br />

in der Verbindung mit den Erfahrungen der Immobilienverwalter, Erfolgspotenziale <strong>für</strong><br />

Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen zu schaffen.<br />

3.1.4 Change Management - Organisationsentwicklung<br />

Mitte der Siebzigerjahre begann sich im deutschsprachigen Raum eine spezielle Form der<br />

Unternehmensentwicklung zu etablieren, die <strong>als</strong> Organisationsentwicklung bezeichnet<br />

wurde. Es geht im Wesentlichen darum, sowohl bei der Analyse <strong>als</strong> auch bei den daraus<br />

abgeleiteten Entwicklungsprozessen im Unternehmen nicht nur die strukturelle und betriebswirtschaftliche<br />

Dimension zu beachten, sondern in gleicher Weise die Bedürfnisse<br />

der Führungskräfte und Mitarbeiter <strong>als</strong> direkt betroffene Träger und Treiber von Entwicklungsprozessen<br />

in ihrem Arbeitsumfeld.<br />

Ein Zitat aus dem Leitbild der seinerzeit gegründeten Fachgesellschaft „Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Organisationsentwicklung“ bezeichnete diesen Ansatz <strong>als</strong>:<br />

„längerfristig angelegten, organisationsumfassenden Entwicklungs- und Veränderungsprozess<br />

von Organisationen und der in ihr tätigen Menschen. Der Prozess beruht auf Lernen<br />

aller Betroffenen durch direkte Mitwirkung und praktische Erfahrung. Sein Ziel besteht<br />

in einer gleichzeitigen Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Organisation (Effektivität)<br />

und der Qualität des Arbeitslebens (Humanität)“. 69<br />

Doppler/Lauterburg (2008) skizziert die Entwicklung zum Change Management wie folgt:<br />

Weder Praktiker noch Wissenschaftler konnten sich dam<strong>als</strong> auf eine gemeinsame Definition<br />

<strong>für</strong> Organisationsentwicklung einigen. Drei Kernelemente wurden definiert:<br />

• der längerfristige, ganzheitliche Ansatz<br />

• die Beteiligung der Betroffenen<br />

• die Hilfe zur Selbsthilfe<br />

69 Vgl. Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 89.<br />

Seite 32


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Das zentrale Thema der Organisationsentwicklung war in jedem Fall die Veränderung. Sie<br />

wird integriert in übergreifende, längerfristige Entwicklungsprozesse. Veränderungsziele<br />

bezogen auf Strategien, Strukturen und Geschäftsprozesse werden nicht ausschließlich<br />

von „oben – top-down“ vorgegeben, sondern unter Einbeziehung der betroffenen Menschen<br />

entwickelt. <strong>Die</strong>ser Ansatz war im Grunde eine Philosophie, wobei versucht wurde<br />

die Gewinnziele des Unternehmens und die sozialen Bedürfnisse der Mitarbeiter (z.B.<br />

Wertschätzung, Lebensqualität) auf natürliche Weise in Einklang zu bringen. <strong>Die</strong> Veränderungen<br />

sollten nicht einseitig auf die finanziellen Interessen der Eigentümer (shareholder),<br />

sondern in gleicher Weise auf das Wohlergehen und die Interessen der betroffenen<br />

Mitarbeiter (stakeholder) gerichtet sein.<br />

Angesichts des zunehmend härter werdenden Wettbewerbs wurde das soziale Klima in<br />

der Wirtschaft insgesamt rauer. 70 (…) Durch die veränderten Rahmenbedingungen sprach<br />

einiges da<strong>für</strong>, die Grundlagen der Organisationsentwicklung zu hinterfragen und Wege zu<br />

suchen, um Veränderungsprozesse effizienter zu gestalten.<br />

(…) Vorerst wurde versucht die Entwicklungsprozesse in überschaubar, klar strukturierten<br />

Projekten zu organisieren. Den Veränderungsprozess nicht nur am spezifischen Vorgehen<br />

zu messen (Motto: „Der Weg ist das Ziel“), sondern das Vorgehen konsequent auf<br />

das angepeilte, konkret wahrnehmbare Ergebnis auszurichten. Viel stärker <strong>als</strong> bisher das<br />

Umfeld von Markt, Politik und Gesellschaft zu berücksichtigen. Das Umfeld beeinflusst<br />

maßgeblich die Chancen und Risiken jedes bestehenden Systems. <strong>Die</strong> Betroffenen frühzeitig<br />

darauf vorzubereiten, das Entwicklungs- und Änderungsprozesse mit Unsicherheiten,<br />

Ängsten und Anforderungen verbunden sind. Das vertraute Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“<br />

ergänzen durch das Prinzip „Selbstverantwortung“. Angesichts der stärkeren Fokussierung<br />

auf vorher definierte Ziele und erwartbare Ereignisse im Rahmen definierter Zeitfenster<br />

wurden Entwicklungs- und Veränderungsprozesse immer häufiger <strong>als</strong> „Change<br />

Management“ bezeichnet. 71<br />

(…) Es kommt nicht von ungefähr, dass der Begriff Change Management die<br />

Bezeichnung Organisationsentwicklung weitgehend verdrängt hat. Zum einen wird darin<br />

„Veränderung“ im Vergleich zur „Entwicklung“ stärker betont. Zum anderen wird in dieser<br />

Formulierung der Anspruch erhoben, den Wandel aktiv voranzutreiben. Zum dritten ist der<br />

Begriff offen <strong>für</strong> unterschiedliche Bezüge z.B. Ziele, Strategien, Geschäftsprozesse,<br />

Menschen und Mentalitäten. Als definierte Managementaufgabe impliziert Change<br />

Management auch Ergebnisorientierung, Umsetzungscontrolling und damit<br />

Nachhaltigkeit. 72<br />

Der Wandel ist ein zentrales Element eines jeden Unternehmens. Einige sind vom Wandel<br />

getrieben und ihm ausgesetzt, andere managen ihn aktiv und vorausschauend.<br />

Change Management umfasst, im beschriebenen Unternehmen, alle Aufgaben, Maßnahmen<br />

und Tätigkeiten, die eine umfassende, bereichsübergreifende Veränderung bewirken<br />

sollen. <strong>Die</strong> Umsetzung von Strategien, geänderten Strukturen, Verhaltensweisen und<br />

Prozessen in der Organisation werden dadurch ermöglicht. Es ist vorgesehen die Einführung<br />

von CAFM über einen überschaubaren Zeitraum in kleinen Schritten durchzuführen.<br />

73<br />

70 Vgl. Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 89,90.<br />

71 Vgl. Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 93f.<br />

72 Vgl. Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 96f.<br />

73 Vgl. http://business-wissen.de, Organisation – Change Management, [05. 03. 2009].<br />

Seite 33


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.4.1 Humankapital – „Soft Facts“ – „Soft Skills”<br />

Das „Humankapital“ eines Unternehmens oder einer Organisation ist die Kombination von<br />

Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen ihrer Akteure. Zusammen mit dem Finanzkapital<br />

und dem strukturellen Kapital 74 (Structural Capital) bildet es den Marktwert eines<br />

Unternehmens. 75 Zum Wert des Humankapit<strong>als</strong> in einem Unternehmen zählen vor allem:<br />

• Wissen und Erfahrung der Mitarbeiter<br />

• Investitionen in Mitarbeiterschulung und Fortbildung<br />

• Entwicklungsinvestitionen<br />

• Motivation der Mitarbeiter<br />

• Arbeitsbedingungen/Arbeitsorganisation<br />

• Organisationsstruktur<br />

• Führungsstil 76<br />

Eine wichtige Aufgabe jedes Unternehmens ist es, das Humankapital in strukturellem Kapital,<br />

z.B. Dokumentation, zu binden. Dadurch kann bei Ausfall eines Mitarbeiters das<br />

vorhandene Wissenskapital, zumindest teilweise, im Unternehmen gehalten werden.<br />

„Weiche Daten“, so genannte „Soft Facts“, erhalten in der Beurteilung von Unternehmen<br />

eine entscheidende Bedeutung. Doch: „Was versteht man eigentlich unter diesen weichen<br />

Fakten?“, Und warum erhalten sie plötzlich ihre Bedeutung? Unternehmenskultur, Menschenführung,<br />

das Klima in einer Firma, um nur einige zu nennen, sagen oft weit mehr<br />

über den Zustand einer Organisation aus <strong>als</strong> Zahlen (Hard Facts). 77<br />

Neben „weichen Daten“ sind „Soft Skills“ in Unternehmen wichtig. „Weiche Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten“ spielen eine essentielle Rolle, wenn es um Unternehmen geht, die auch<br />

immaterielle Güter (<strong>Die</strong>nstleistungen) erstellen. Fertigkeiten wie effektives und effizientes<br />

Arbeiten im Team und kundenorientiertes Beraten sind typische Anwendungsbereiche.<br />

<strong>Die</strong> Transformation von der Produktionsgesellschaft zur <strong>Die</strong>nstleistungs- und Informationsgesellschaft<br />

erhöht den Anteil der „Kopfarbeiter“ immer mehr. <strong>Die</strong> Qualität einer<br />

<strong>Die</strong>nstleistung hängt nicht nur von der fachlichen Kompetenz ab, sondern auch davon,<br />

„Wie“ etwas getan und gesagt wird. Wer im harten Wettbewerb um Kunden langfristig<br />

Erfolg haben will, kommt um das „Wie“ des Handelns nicht herum. <strong>Die</strong>ses „Wie“ ist maßgeblich<br />

durch Soft Skills bestimmt. Wer nicht mit anderen zusammenarbeiten kann, wird<br />

kaum größere Aufgaben und Projekte erfolgreich abschließen können. 78<br />

3.1.4.2 Zusammenhang Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit<br />

Ruth Stock-Homburg, 2007, ist in ihrer Publikation der Frage nachgegangen, inwieweit ein<br />

Zusammenhang zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit besteht. Basis bildet die<br />

zentrale Frage <strong>für</strong> Unternehmen: „Welche Einflussgrößen sind <strong>für</strong> Kundenzufriedenheit<br />

entscheidend?“ Mittels umfassender Literaturrecherchen und empirischen Untersuchungen<br />

wurde versucht diese Faktoren zu bestimmen. Neben der hohen wissenschaftlichen<br />

Relevanz sind Untersuchungen dieser Art auch aus praktischer Perspektive von Interesse.<br />

Es konnte auf Grund der Ergebnisse der Arbeit festgestellt werden, dass Mitarbeiterzufriedenheit<br />

eine bedeutende Einflussgröße im Bezug auf die Kundenzufriedenheit darstellt.<br />

Mitarbeiterzufriedenheit steigert zum einen indirekt die Kundenzufriedenheit und<br />

zwar über die Qualität des Angebotes des Unternehmens und des Interaktionsverhaltens.<br />

Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass die Mitarbeiterzufriedenheit über die Kundenzufriedenheit<br />

einen indirekten Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat. 79<br />

74<br />

Strukturelles Kapital besteht aus Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen, die ein Unternehmen tatsächlich<br />

besitzt.<br />

75<br />

Vgl. http://www.4managers.de/themen/humankapital/, [07. 03. 2009].<br />

76<br />

Vgl. http://www.4managers.de/themen/humankapital/, [07. 03. 2009].<br />

77<br />

Vgl. http://www.be24.at/blog/entry/1958/soft-facts-verraten-mehr, [07. 03. 2009].<br />

78<br />

Vgl. http://www.soft-skills.com/karriere/softskills/bedeutung.php, [04. 03. 2009].<br />

79<br />

Vgl. Stock-Homburg, 2007, Seite 191.<br />

Seite 34


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

3.1.5 Daten-, Informations- und Wissens<strong>management</strong><br />

3.1.5.1 Daten- und Informations<strong>management</strong><br />

Eine wesentliche Aufgabe von CAFM besteht in der Übernahme, Verwaltung und<br />

Auswertung von Gebäudedaten, die notwendig sind, um FM-Prozesse unterstützen und<br />

steuern zu können.<br />

Daten <strong>für</strong> die Datenbasis <strong>für</strong> FM werden untergliedert in:<br />

Bestandsdaten<br />

• alphanumerische Daten [Herv. d. Verf.] (z.B. Listen, Verzeichnisse, Aufstellungen,<br />

Berechnungsergebnisse, textliche Beschreibungen)<br />

• graphische Daten [Herv. d. Verf.] (z.B. Pläne jeder Art, Skizzen, Kennlinien, Fotos,<br />

Videos)<br />

Prozessdaten<br />

• Auftragsdaten [Herv. d. Verf.] (Instandhaltung, Umzug, Service<strong>management</strong>, Bewirtung,<br />

Reinigung, Sonstige Auftragsdaten)<br />

• Zustandsdaten [Herv. d. Verf.] (Betriebszustände (EIN/AUS, AUF/ZU), Stör- und<br />

Gefahrenzustände, Temperaturen, Drücke, relative Feuchten, Medien- und Energieströme)<br />

• Verbrauchsdaten [Herv. d. Verf.] (Energie, Wasser, Betriebsmittel – <strong>für</strong> Gebäude<br />

und TGA 80 )<br />

Sonstige Daten<br />

• Leistungskataloge [Herv. d. Verf.]<br />

• Kaufmännische Daten [Herv. d. Verf.] (Vertragsdaten, Kosten und Preise, sonstige<br />

kaufmännische Daten) 81<br />

FM wird eingesetzt, um Unternehmensziele zu erreichen. Dazu werden Ziele in Aufgaben<br />

organisiert. Zur Durchführung der Aufgaben kommen Verfahren zum Einsatz, die in der<br />

Regel durch geeignete Werkzeuge (z.B. DV-Progamme) unterstützt werden. Grundlage<br />

der Methoden und Werkzeuge im FM ist die Verarbeitung von Informationen, die ihrerseits<br />

aus unterschiedlichen Daten zusammengesetzt sind. <strong>Die</strong> <strong>für</strong> die Zielerfüllung des FM benötigten<br />

Daten und Informationen bereitzustellen, ist Aufgabe des Informations<strong>management</strong>s<br />

(IM). 82<br />

<strong>Die</strong> Daten bilden <strong>als</strong>o auf jeden Fall die Grundlage und die Quelle von Informationen und<br />

Wissen. Daten selbst sind aber nicht wertschöpfend, sondern erst ihre Interpretation und<br />

ihre Nutzung durch Informations- und Wissensträger. 83<br />

Schulte (2000) führt an, die im FM benötigten Informationen dienen im Wesentlichen zur:<br />

• Ideenentwicklung/Konzeption<br />

• Entscheidung<br />

• Planung<br />

• Aufgabenausführung<br />

• Controlling<br />

Der Informationsbedarf richtet sich hinsichtlich Inhalt, Umfang, Art, Darstellung usw. nach<br />

der einzelnen FM-Aufgabe. Dabei bestehen insbesondere in den verschiedenen FM-Ebenen<br />

(strategische, taktische, operationale Ebene) sehr große Unterschiede in der benötigten<br />

Aufbereitung und Präsentation der gleichen Daten. 84<br />

80 TGA = Technische Gebäudeausrüstung.<br />

81 Vgl. GEFMA 400:2007, Seite 6.<br />

82 Vgl. Schulte/Pierschke, 2000, Seite 368.<br />

83 Vgl. Dippold/Meier/Schnider/Schwinn, 2005, Seite 3.<br />

84 Quelle: Prof. Richter in Schulte/Pierschke, 2000, Seite 368.<br />

Seite 35


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Zusammenfassend bedeutet Informations<strong>management</strong> <strong>als</strong>o:<br />

mit zutreffendem und richtigem Inhalt aktuell, historisch, zukünftig<br />

in erforderlicher Form aufbereitet, formatiert<br />

zur rechten Zeit pünktlich<br />

am richtigen Ort Person, System<br />

Beschaffung Akquisition, Übernahme<br />

Aufbereitung und Erfassung<br />

Strukturierung Ordnung, Abbildung<br />

Systemeingabe/-aufnahme<br />

Lagerung Speicherung<br />

Abruf<br />

Auswertung Selektion<br />

Verarbeitung<br />

Aufbereitung Darstellung, Formatierung<br />

Zustellung Transport<br />

Abb. 11 Bereitstellung benötigter Daten und Voraussetzung <strong>für</strong> die Generierung<br />

Eigene Abbildung nach Richter in Schulte, 2000.<br />

Aufgrund des Datenvolumens und der mannigfaltigen Anforderungen, der unterschiedlichen<br />

Aufgaben und vielen Beteiligten, kann das nur mit Hilfe [Herv. d. Verf.] der elektronischen<br />

Datenverarbeitung und Informationssystemen geleistet werden. Daher spricht man<br />

auch von Computer AIDED [Herv. d. Verf.] Facilities Management (CAFM). 85 Ein wesentlicher<br />

Aspekt des FM ist die ganzheitliche Betrachtungsweise der Sachressourcen. FM<br />

charakterisiert, auch unter anderem aufbauend auf dem Datenmodell, eine Betrachtungsweise<br />

über diese Verantwortungsbereichsgrenzen hinaus. 86<br />

Abb. 12 Kernmodell eines FM-Datenmodells<br />

Eigene Abbildung nach Nävy, 2006 87<br />

Stellten bisher die einzelnen Fachabteilungen eines Unternehmens, die <strong>für</strong> sie relevanten<br />

Fragen und hielten die dazu erforderlichen Informationen im eigenen Verantwortungsbereich<br />

vor, so werden Verwaltungsobjekte im beschriebenen Unternehmen abteilungsübergreifend<br />

betreut. 88<br />

85 Vgl. Schulte/Pierschke, 2000, Seite 369.<br />

86 Vgl. Nävy, 2006, Seite 16f.<br />

87 Vgl. Nävy, 2006, Seite 17.<br />

88 Vgl. Nävy. 2006, Seite 16.<br />

Seite 36


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit dieser Daten zur effizienten Bewirtschaftung und Betreuung ist<br />

essentiell, dies wiederum setzt eine funktionierende, unternehmensinterne Kommunikation<br />

und Information voraus. Prozesse und Abläufe müssen dementsprechend darauf abgestimmt<br />

werden.<br />

<strong>Die</strong> Objekte bilden die kleinsten Bausteine der Sachressourcen. Sie liefern die Antwort auf<br />

die Frage „Was wird bewirtschaftet?“ Darüber hinaus bilden die Abteilungen mit ihrer Aufbaustruktur<br />

[…] ein wesentliches Element des FM. <strong>Die</strong> Aufbaustruktur mit den<br />

zugehörigen Verantwortlichkeiten beantwortet die Frage nach dem „Wer bewirtschaftet?“<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Abläufe der Bewirtschaftung werden in den FM-Prozessen beschrieben und<br />

definieren das „Wie wird bewirtschaftet?“ Sie machen das Wesentliche der Organisation<br />

des FM aus. Als weitere Elemente sind noch die Informationen zu nennen, die entlang der<br />

Prozesse zu den Objekten, durch die Abteilungen erfasst, ergänzt und verändert<br />

werden. 89<br />

Ein heute und in der Zukunft erfolgreiches Unternehmen muss in strategischer, organisatorischer,<br />

personeller und technologischer Hinsicht sein Informations<strong>management</strong> beherrschen.<br />

Je informationsabhängiger ein Unternehmen ist, desto lebenswichtiger ist die Disziplin<br />

des Informations<strong>management</strong>s. 90<br />

3.1.5.2 Wissens<strong>management</strong><br />

Wissen <strong>als</strong> wichtigste Ressource der Unternehmen ist in den letzten Jahren in das Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit von Unternehmen und Wissenschaft getreten. Wissen hat immer<br />

schon eine große Bedeutung <strong>für</strong> die Wettbewerbskraft gehabt, doch werden unter der<br />

Überschrift „Wissens<strong>management</strong>“ jetzt verstärkt Theorien, Werkzeuge und Methoden<br />

entwickelt, diskutiert und erprobt, die einen systematischen Umgang mit der Ressource<br />

Wissen ermöglichen. 91<br />

Wissens<strong>management</strong> will die Prozesse gestalten und steuern, die in systematischer<br />

Weise die Wissensbasis einer Organisation verändern. Wertvoll wird Wissen, weil es die<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Bewertung und Vernetzung von neuen Erfahrungen und<br />

Informationen ist. Durch seine Personen- und Kontextabhängigkeit, den Bezug zu<br />

Erfahrungen, Überzeugungen und Werten, ist es nur schwer greifbar.<br />

Tazites Wissen ist personengebundenes, kontextspezifisches Wissen und somit schwer<br />

formulierbar und kommunizierbar. Damit sind Know-how sowie Fertigkeiten und Fähigkeiten<br />

eines Individuums gemeint, die sich durch Erfahrungen im praktischen Handeln<br />

herausgebildet haben. <strong>Die</strong> Schwierigkeit, tazites Wissen „sichtbar“ zu machen, verdeutlicht<br />

Polanyi, der <strong>als</strong> Erster die Bedeutung taziten Wissens herausgearbeitet hat, wie folgt:<br />

„Wir können mehr wissen, <strong>als</strong> wir sagen können.“ 92<br />

Explizites Wissen dagegen kann in formalisierter, systematischer Sprache übertragen<br />

werden. Z.B. wissenschaftliche Erkenntnisse, die über Veröffentlichungen kommuniziert<br />

werden. (…) Jedoch sind tazites und explizites Wissen keine Alternativen im<br />

Wissens<strong>management</strong>, vielmehr bedingen sie sich gegenseitig <strong>für</strong> Wissensentstehung und<br />

-anwendung in Organisationen. 93<br />

89 Quelle: Nävy, 2006, Seite 17.<br />

90 Vgl. Dippold, 2005, Seite 4.<br />

91 Vgl. Bellman et.al. 2002, zitiert in Krcmar, 2005, Seite 479.<br />

92 Vgl. Polanyi zitiert in Krcmar, 2005, Seite 482.<br />

93 Quelle: Dippold, 2005, Seite 482<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Theoretisch wissenschaftliche Grundlagen<br />

Der Prozess der Wissensschaffung und -vermittlung in Organisationen nimmt immer im<br />

taziten Wissen von Individuen seinen Anfang. Ziel des Wissens<strong>management</strong> ist es deshalb,<br />

dieses tazite Wissen zu mobilisieren und durch geeignete Methoden, Strukturen und<br />

Werkzeuge eine Verstärkung der Prozesse zu erreichen, so dass nicht nur das Wissen<br />

Einzelner, sondern die organisatorische Wissensbasis insgesamt erweitert werden kann. 94<br />

Obwohl nicht selten Wissensnachfrager mögliche Wissensquellen zur Deckung ihres Bedarfs<br />

kennen, sind diese Quellen nicht zugänglich. Organisatorische Barrieren (z.B. Abteilungsegoismen)<br />

oder direkte individuelle Konkurrenzverhältnisse stehen dem Zugang<br />

zu Wissen im Weg. […] Daraus ergeben sich Rahmenbedingungen, die die erfolgreiche<br />

Einführung von CAFM erst möglich machen. Wissen ist, weil es eine wichtige Ressource<br />

ist, <strong>für</strong> den einzelnen Mitarbeiter wertvoll. Daher sind Organisationsmitglieder nicht immer<br />

bereit, Wissen ohne Gegenleistung zu teilen. <strong>Die</strong> Motivation der Organisationsmitglieder,<br />

Wissen anzubieten, wird dann gegeben sein, wenn sie entweder dadurch Reputation im<br />

Unternehmen erwerben, konkrete Gegenleistung jetzt oder in der Zukunft vom Nachfrager<br />

erwarten können. 95<br />

<strong>Die</strong> Ausprägung der Fähigkeiten zur Aufnahme, Verarbeitung und zur Nutzung von Informationen<br />

und Wissen gibt den Ausschlag <strong>für</strong> die dadurch generierbaren wirtschaftlichen<br />

Erfolge. 96<br />

94 Vgl. Rehäuser/Krcmar, 1996 zitiert in Krcmar, 2005, Seite 484.<br />

95 Vgl. Krcmar, 2005, Seite 484f.<br />

96 Vgl. http://www.ifma-deutschland.de/dokument/article/kompfm.htm, [25. 03. 2009].<br />

Seite 38


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4 Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.1 Das Unternehmen<br />

4.1.1 Unternehmensgeschichte<br />

Das Unternehmen wurde 1939 gegründet und fiel damit in eine Ära akuter Wohnungsnot<br />

nach dem Krieg. Dam<strong>als</strong> stand die Schaffung von Wohnraum, vor allem von Arbeiterwohnungen<br />

im Vordergrund. Vorrangig war die Zweckmäßigkeit, im Laufe der Zeit kam es zu<br />

grundlegenden Änderungen, der ästhetische Aspekt gewann an Bedeutung, die Nachfrage<br />

nach individueller, qualitativ hochwertiger Architektur stieg. Heute stehen Herausforderungen<br />

im Bereich der Ökologie und Ökonomie im Vordergrund.<br />

Das Unternehmen baut <strong>als</strong> gemeinnütziger Wohnbauträger ausschließlich in Niederösterreich,<br />

Krems ist der Unternehmensstandort. Wohnobjekte wurden bisher in 64 Gemeinden<br />

in 13 Bezirken Niederösterreichs errichtet.<br />

Abb. 13 Verteilung Wohnhausanlagen in NÖ<br />

Eigene Abbildung<br />

4.1.2 Grundsätze gemeinnütziger Bauvereinigungen<br />

Für alle Aktivitäten gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) gelten folgende Grundsätze,<br />

die im Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) verankert sind:<br />

Kostendeckungsprinzip: GBV müssen mit ihren Kunden ein angemessenes Entgelt<br />

vereinbaren. <strong>Die</strong>ses darf „nicht höher, aber auch nicht niedriger angesetzt werden“ <strong>als</strong><br />

sich aus den Kosten der Herstellung bzw. der Bewirtschaftung der Wohnhäuser ergibt.<br />

Gewinnbeschränkung: Ertragskomponenten sind Bestandteil der kostendeckenden<br />

Preise, sie sind jedoch durch Gesetz und Verordnungen genau festgelegt und in ihrer<br />

Höhe begrenzt.<br />

Eigenkapital: Durch die wohnwirtschaftliche Tätigkeit erwirtschaften die Unternehmen<br />

das notwendige Eigenkapital. <strong>Die</strong>s ist die günstigste Finanzierungsform <strong>für</strong> Grundstücksvorsorge,<br />

Neubau und Sanierung von Wohnungen. Wird das Eigenkapital innerhalb der<br />

gesetzlichen Fristen nicht entsprechend eingesetzt, muss es versteuert werden.<br />

Seite 39


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Vermögensbindung: Eigenkapital ist auf Dauer <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke gebunden.<br />

<strong>Die</strong>s wird durch eine Begrenzung der Gewinnausschüttung an die Eigentümer und durch<br />

andere Beschränkungen gewährleistet. 97<br />

Als „gemeinnützig“ wird eine Tätigkeit bezeichnet, die darauf abzielt, das allgemeine Wohl<br />

zu fördern. <strong>Die</strong> Aufgabe eines gemeinnützigen Wohnbauunternehmens besteht im Wesentlichen,<br />

in der Errichtung, Werterhaltung und Verwaltung von Wohnungen, Heimen,<br />

Garagen, Abstellflächen sowie in begrenztem Umfang auch von Geschäftsflächen.<br />

Gesetzliche Grundlage bildet das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG). Daraus<br />

leiten sich Anforderungen ab, die die Neubautätigkeit beeinflussen. Es muss nach dem<br />

letzten Stand der Technik und unter Berücksichtigung zeitgemäßer ökologischer Standards<br />

gebaut werden. <strong>Die</strong> Gebäudebewirtschaftung soll den Richtlinien ökonomischer<br />

Effizienz folgen. Ein Hauptkriterium des WGG stellt die Preisbildung bei Eigentums- wie<br />

auch bei Mietobjekten dar.<br />

4.1.3 Förderungsgrundlagen – Neubau<br />

Das Unternehmen errichtet ausschließlich geförderte Wohnobjekte unter Zuhilfenahme<br />

öffentlicher Wohnbauförderungsmittel des Landes Niederösterreich. <strong>Die</strong>se Begünstigungen<br />

fließen in die jeweilige Mietzinsbildung ein.<br />

Bevor mit der Errichtung von neuen Wohnungen begonnen werden kann, muss das Projekt<br />

dem Gestaltungsbeirat des Landes NÖ vorgelegt werden. <strong>Die</strong> Grundlage der Förderung<br />

bildet die Nachhaltigkeit des Bauvorhabens. Ausstattungen und Baumaßnahmen wie<br />

Heizungsanlagen basierend auf erneuerbarer Energie, kontrollierte Wohnraumlüftung,<br />

ökologische Baustoffe und Solaranlagen werden dabei in Form eines Punktessystems<br />

angerechnet. Nach dem Prinzip: Je mehr Energiesparmaßnahmen, desto höher die Förderung.<br />

Im geförderten Neubau sind u. a. die Vorgaben der NÖ Wohnbauförderung zu erfüllen:<br />

• Reduktion des CO2-Ausstoßes durch ökologische Heizsysteme<br />

• Reduktion von Wärmeverlusten durch Erhöhung der Wärmedämmungen<br />

• Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

• Thermische Solaranlagen<br />

4.1.4 Unternehmenskultur<br />

Unternehmenskultur ist die Gesamtheit der in dem Unternehmen vorherrschenden Wertvorstellungen,<br />

Traditionen, Überlieferungen, Mythen, Normen und Denkhaltungen, die den<br />

Mitarbeitern auf allen Verantwortungsebenen Sinn und Richtlinien <strong>für</strong> ihr Verhalten vermitteln.<br />

<strong>Die</strong> Unternehmenskultur ist etwas in der Zeit Gewachsenes, das in einem langen<br />

Zeitraum aufgebaut wurde, sie ist wesentlich durch die Visionen und durch das Vorbild<br />

der Unternehmensleitung geprägt. <strong>Die</strong> Ergebnisse, die sich mit einer bestimmten Unternehmenskultur<br />

erzielen lassen, sind in der Regel umso günstiger, je besser es der Unternehmensleitung<br />

gelingt, die Strategien im Einklang mit der Unternehmenskultur zu formulieren,<br />

im günstigsten Fall, wenn sich Strategie und Unternehmenskultur gegenseitig stützen<br />

und ergänzen. <strong>Die</strong> zentrale Frage lautet: „Weiß jeder Mitarbeiter, welchen Beitrag er<br />

zur Erreichung der angestrebten Marktposition leisten muss?“ 98<br />

„Zur Errichtung, Sanierung und Verwaltung von Wohneinheiten braucht es in erster Linie<br />

fachkundige, bestens ausgebildete Mitarbeiter – die Mitarbeiter des Unternehmens sind<br />

unser größtes Kapital.“<br />

97 Vgl. http://www.gbv.at, [16. 04. 2009].<br />

98 Vgl. Hinterhuber, 1992, Seite 33.<br />

Seite 40


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong>se Aussage der Führungsebene wird im beschriebenen Unternehmen nicht nur<br />

ausgesprochen, sondern auch spürbar gelebt. Arbeitsbedingungen werden evaluiert, dem<br />

Stand der Technik und den gesetzlichen Vorgaben entsprechend angepasst.<br />

Ein einheitliches Auftreten des Unternehmens nach Außen, über Logos, Kleidung und<br />

dementsprechende Dokumente, soll die Wertigkeit einer „Corporate Identity“ 99 <strong>für</strong> die Führungsebene<br />

und die Mitarbeiter signalisieren.<br />

Der Kunde steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten, Datenschutz hat oberste Priorität. Leistung<br />

und Teamgeist bestimmen das Handeln. Verlässlichkeit, gegenseitiger Respekt sowie<br />

Fairness und Ehrlichkeit prägt den Umgang mit Geschäftspartnern und Mitarbeitern.<br />

Der Anstieg der Mitarbeiter in den letzten zehn Jahren betrug immerhin 88 Prozent, trotzdem<br />

wird versucht die unternehmensinterne Kommunikation, vor allem abteilungsübergreifend<br />

aufrecht zu erhalten, um Arbeitsabläufe effizient durchzuführen. <strong>Die</strong> Weiterbildung<br />

wird gefördert und bei Erfolgen auch gefeiert.<br />

4.1.5 Aufgaben des Unternehmens<br />

<strong>Die</strong> Kernaufgabe des Unternehmens ist es, Menschen, die eine Wohnung suchen, nicht<br />

nur mit Unterkünften zu versorgen, sondern ihnen attraktiven Wohnraum zu bieten. <strong>Die</strong>s<br />

geschieht durch Neubau und Gener<strong>als</strong>anierungen ebenso wie durch den laufend instand<br />

gehaltenen und modernisierten Altbestand.<br />

Hier wäre noch hinzuzufügen, dass die folgenden, unternehmensbezogenen Abbildungen,<br />

Daten enthalten, die im Jahre 2009, zum Anlass der 70-Jahr-Feier des Unternehmens, in<br />

einer Festschrift veröffentlicht wurden. Der in der folgenden Abbildung sichtbare Anstieg<br />

an zu verwaltenden Einheiten stellt Anforderungen an alle Mitarbeiter im Verwaltungsbereich,<br />

die es gilt qualitäts-, kundenorientiert und verantwortungsbewusst zu erfüllen. Es<br />

werden nicht nur vom Unternehmen errichtete und im eigenen Besitz befindliche<br />

Wohneinheiten betreut, sondern auch Immobilien, die im Besitz von Gemeinden stehen.<br />

Einheiten<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Verwaltungseinheiten exkl. Stellplätze<br />

0<br />

0<br />

548<br />

887<br />

1724<br />

3555<br />

4280<br />

5730<br />

1939 1947 1957 1967 1977 1987 1997 2007<br />

Jahr<br />

Abb. 14 Verwaltungseinheiten<br />

Eigene Abbildung<br />

Der Umfang an gebäuderelevanten Daten ist entsprechend größer geworden. Technische<br />

Wohnungsausstattungen, z.B. Komfortwohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung<br />

erfordern Ressourcen im Bereich der Wartung und Betreuung, die mit den herkömmlichen<br />

Heizmethoden nicht nötig waren. Nutzer müssen über den fachgerechten<br />

Gebrauch informiert werden.<br />

99 Corporate Identity = Unternehmensidentität, Erscheinungsbild einer Firma in der Öffentlichkeit, Quelle:<br />

Duden Fremdwörterbuch, 2000.<br />

8118<br />

Seite 41


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

<strong>Die</strong> Notwendigkeit von Wartungsmaßnahmen, ev. der Tausch von Gebrauchsmaterialien<br />

(z.B. Filter) u.v.a., wird den Kunden erklärt und die Wertigkeit <strong>für</strong> die<br />

Gebrauchstauglichkeit und die Lebensdauer vermittelt.<br />

<strong>Die</strong> Kundenorientierung steht im Mittelpunkt und verlangt ein den Qualitätskriterien entsprechendes<br />

Engagement aller Mitarbeiter und Führungskräfte. Durch das Nichtvorhandensein<br />

zentral verfügbarer Daten ist die Möglichkeit umgehend, eine kompetente Auskunft<br />

zu erteilen, nicht immer gegeben. Durch den erhöhten Suchaufwand, werden<br />

Kunden nicht, wie von ihnen erwartet, informiert und fühlen sich nicht entsprechend<br />

betreut.<br />

Eine Analyse der unternehmensinternen Ablaufprozesse ist unabdingbar, um diesen<br />

Anforderungen gerecht zu werden und um eine strukturierte Erfassung und Eingabe der<br />

gebäuderelevanten Daten zu ermöglichen. Eine weitere Anforderung besteht darin, dass<br />

auf die benötigten Daten zum richtigen Zeitpunkt zentral zugegriffen werden kann. <strong>Die</strong><br />

Einführung von CAFM bildet damit die Grundlage, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das sowohl<br />

den Anforderungen und Erwartungen der internen Kunden (Mitarbeiter) <strong>als</strong> auch den<br />

externen Kunden (Mieter/Eigentümer, Behörden, Firmen, etc.) entspricht.<br />

Das gestiegene Neubauvolumen (pro Jahr werden durchschnittlich 250 Neubau-Wohneinheiten<br />

übergeben), die unterschiedlichen Entfernungen zum Unternehmensstandort,<br />

bewirken eine zeit- und personalintensive Betreuung, der zu verwaltenden Wohnungsanlagen.<br />

Dementsprechend wurde auch die Anzahl der Mitarbeiter erhöht.<br />

in Euro<br />

60.000.000<br />

50.000.000<br />

40.000.000<br />

30.000.000<br />

20.000.000<br />

10.000.000<br />

0<br />

Bauvolumen<br />

7.914.000,00<br />

17.652.000,00<br />

52.800.000,00<br />

1939 1947 1957 1967 1977 1987 1997 2007<br />

Jahr<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Mitarbeiter<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

2<br />

12<br />

Person<strong>als</strong>tand<br />

13<br />

18<br />

1939 1947 1957 1967 1977 1987 1997 2007<br />

Abb. 15 Bauvolumen in Euro und Entwicklung des Person<strong>als</strong>tands<br />

Eigene Abbildung<br />

<strong>Die</strong> daraus erwachsenen Umstrukturierungen hatten zur Folge, dass teilweise Unklarheiten<br />

in den Verantwortungsbereichen und Zuständigkeiten entstanden.<br />

<strong>Die</strong> Einführung von CAFM hat auch zum Ziel, im Zusammenhang mit den vorbereitenden<br />

Maßnahmen, die Zuständigkeiten neu zu definieren, transparente klar umrissene Verantwortungsbereiche<br />

zu schaffen. Es entsteht unternehmensintern Klarheit <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte, hier könnte von einem Erfolgsfaktor gesprochen werden.<br />

Durch den raschen Anstieg der zu verwaltenden Wohneinheiten und der Mitarbeiter war<br />

eine Änderung der Unternehmensstruktur nötig, daher wurde die im Folgenden beschriebene<br />

Unternehmensstruktur geschaffen.<br />

Jahr<br />

23<br />

25<br />

35<br />

65<br />

Seite 42


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.1.6 Unternehmensstruktur<br />

Das Unternehmen ist eine Aktiengesellschaft und wird von zwei Vorstandsdirektoren (Bereich<br />

Rechnungswesen, Immobilien<strong>management</strong> und Bereich Bau<strong>management</strong>) geleitet.<br />

4.1.7 Stufen der Einführung – Unternehmen/Abteilungen<br />

Es ist vorgesehen in der 1. Stufe der Einführung, in den Verwaltungsabteilungen mit angeschlossenem<br />

Rechnungswesen und der Abteilung Projektentwicklung (Siehe folgende<br />

Abbildung) mit der Implementierung von CAFM zu beginnen.<br />

Der Abteilung Projektentwicklung steht das Privileg der „Geburtsstunde“ des Bauprojektes<br />

zu, und dies wird in der Einführungsstrategie <strong>als</strong> bedeutend angesehen.<br />

Abb. 16 Unternehmensstruktur – Organigramm<br />

Eigene Abbildung<br />

<strong>Die</strong> Bestandnehmer- und Unternehmensbuchhaltung (Domizil) wird mit einer Schnittstelle<br />

zu CAFM verbunden. Wobei ein Datentransfer ausschließlich zu CAFM stattfinden soll,<br />

um z.B. bei einem Mieterwechsel die aktualisierten Daten an CAFM zu übertragen. <strong>Die</strong><br />

Aktualisierung soll ein Mal pro Tag erfolgen. In der 1. Stufe ist vorgesehen zehn Lizenzen<br />

zu erwerben.<br />

In der 2. Stufe ist geplant, unternehmensweit Zugriff auf CAFM zu haben. <strong>Die</strong> Einbindung<br />

der internen Anlagenbetreuung sowohl Haustechniker <strong>als</strong> auch Hausbesorger/-betreuer<br />

ist über die Abteilungen Immobilienverwaltung Miete/Eigentum geplant. Durch den Umstand<br />

bedingt, dass Haustechniker und Hausbetreuer selten im Unternehmen anwesend<br />

sind, wird die Informationsweiterleitung vorerst über das Verwaltungsbüro stattfinden.<br />

Eine webbasierte Lösung wird eventuell in der 2. Stufe implementiert, um einen externen,<br />

ortsunabhängigen Zugriff zu Daten und Informationen, auch <strong>für</strong> die Immobilienverwalter<br />

zu ermöglichen. Um den nachhaltigen Wert der Daten und Informationen sicherzustellen,<br />

wird in der zweiten Stufe ein Dokumenten<strong>management</strong>system zur Datenarchivierung<br />

implementiert.<br />

Seite 43


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.1.8 Unternehmensorganisation<br />

<strong>Die</strong> Unternehmensorganisation stellt einen Ordnungsrahmen dar, der dazu dienen soll,<br />

die Unternehmensziele zu erreichen. <strong>Die</strong> Gestaltung dieses Ordnungsrahmens ist Gegenstand<br />

der Unternehmensorganisation. <strong>Die</strong>se soll ein optimales Zusammenwirken von<br />

Personen, Sachmitteln und Informationen sicherstellen.<br />

<strong>Die</strong> Unternehmensorganisation ist letztlich ein abstraktes Phänomen. Niederschriften, wie<br />

beispielsweise Organigramme, sind ein wesentliches Instrument, um diese Bereiche darzustellen.<br />

<strong>Die</strong>se geben in grafischer Form Auskunft darüber:<br />

• welche Personen bzw. Stellen vorhanden sind (Spezialisierung bzw. Aufbau des<br />

Unternehmens) sowie<br />

• in welcher Beziehung diese Personen zueinander stehen (Koordination und<br />

Kommunikation) 100<br />

Ablaufpläne stellen lediglich Oberflächenmerkmale der Unternehmensorganisation dar,<br />

können allerdings das komplexe Phänomen niem<strong>als</strong> vollständig beschreiben oder wiedergeben.<br />

101 Um CAFM erfolgreich einzuführen ist die Beschreibung der Aufgaben und<br />

Verantwortung jedes einzelnen Mitarbeiters und eine detaillierte Analyse der Arbeitsabläufe<br />

von entscheidender Bedeutung.<br />

4.1.8.1 Aufbauorganisation<br />

<strong>Die</strong> Summe der Maßnahmen zur Regelung von Abläufen durch Arbeits- oder Verfahrensanweisungen<br />

wird <strong>als</strong> Aufbauorganisation bezeichnet. Sie beinhaltet im Sinne eines Regelkreises<br />

die Prozesse der Planung, Abstimmung, Entscheidung, den Soll-Ist-Vergleich,<br />

die Abweichungsanalyse, das Vorschlagen/Abstimmen und Entscheiden von Anpassungsmaßnahmen<br />

zur Steuerung des Ist-Ablaufes zwecks Erreichung der Ablaufziele. 102<br />

Eine Organisation lässt sich <strong>als</strong> ein ihrer Umwelt gegenüber offenes System verstehen,<br />

das langfristig existiert, spezifische Ziele verfolgt, sich aus Individuen bzw. Gruppen zusammensetzt,<br />

<strong>als</strong>o ein soziales Gebilde ist und eine bestimmte Struktur aufweist, die<br />

meist durch Arbeitsteilung und eine Hierarchie von Verantwortung gekennzeichnet ist. 103<br />

4.1.8.2 Ablauforganisation<br />

<strong>Die</strong> Ablauforganisation bestimmt den Arbeitsprozess, die einzelnen Aufgaben des Unternehmens<br />

werden zeitlich und räumlich verteilt. 104 Durch die Aufbauorganisation werden<br />

Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen der Mitarbeiter in einem Unternehmen<br />

oder der Beteiligten an einem Projekt festgelegt. Grundsätze sind eine eindeutige Schnittstellenabgrenzung,<br />

die Festlegung von Weisungs-, Entscheidungs- und Zeichnungsbefugnissen<br />

sowie Informationspflichten, die Ausgewogenheit von Leistung und Vergütung<br />

und die Bestimmung von Haftungs- und Gewährleistungsansprüchen. 105<br />

In Vorbereitung der Einführung von CAFM ist es erforderlich den Prozess „Posteingang“<br />

neu zu strukturieren. War es bislang üblich, die überwiegend (außer Zeitschriften, Werbung<br />

oder direkt an Mitarbeiter adressierte Post) eingehende Post inkl. Eingangsrechnungen<br />

direkt an die Vorstände weiterzuleiten, muss dieser Ablauf neu organisiert werden.<br />

<strong>Die</strong> Bereitstellung der erforderlichen technischen Infrastruktur (Scanner) und die realistische<br />

Einschätzung der personellen Ressourcen wird Voraussetzung sein, um die nahtlose<br />

Implementierung der Daten und Informationen zu gewährleisten.<br />

100 Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 244.<br />

101 Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 243f.<br />

102 Quelle: GEFMA 912-1:2006, Seite 7.<br />

103 Vgl. Schuler, 1993, Seite 321.<br />

104 Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 251.<br />

105 Quelle: GEFMA 912-1:2006, Seite 7.<br />

Seite 44


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.1.9 Umfeld- und Unternehmensanalyse<br />

<strong>Die</strong> Umfeld- bzw. Unternehmensanalyse dient im Rahmen der strategischen Planung zur<br />

Beschaffung der notwendigen Informationen zur Formulierung der Unternehmensstrategien.<br />

Es werden zwei Arten von strategischen Analyse-Verfahren unterschieden:<br />

• die bereichsspezifische Analyse-Technik: wie z.B. die Markt- und Umfeldanalyse<br />

• die integrative Analyse-Technik: wie z.B. die Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken-Analyse<br />

(SWOT-Analyse 106 )<br />

Abb. 17 Umfeld- und Unternehmensanalyse<br />

Eigene Abbildung<br />

Im Ergebnis dieser Umfeld- und Unternehmensanalyse ist eine Unternehmensstrategie zu<br />

formulieren, die im Sinne der Unternehmenszielerreichung die Risiken aus dem Umfeld<br />

und die Schwächen des eigenen Unternehmens reduziert sowie die Chancen aus dem<br />

Umfeld und die Stärken des eigenen Unternehmens nützt. 107<br />

<strong>Die</strong> Unternehmensanalyse <strong>als</strong> strategisches Instrument zur Planung von<br />

unternehmensinternen Maßnahmen soll im Hinblick auf die Implementierung von CAFM<br />

die vorhandenen Grundvoraussetzungen definieren.<br />

<strong>Die</strong> technische Infrastruktur wird an die System-Anforderungen angepasst. Leistungsfähige<br />

Hardware (Server) und Standards der IT-Sicherheit sind zu gewährleisten, um zeitund<br />

kostenintensive Störungen zu verhindern. <strong>Die</strong> zur Verfügung stehenden Personenund<br />

Zeitressourcen sind unabdingbar den Erfordernissen entsprechend anzupassen. In<br />

der Literatur wird darauf verwiesen, dass ein Mangel an Personen- und Zeitressourcen<br />

einen kritischen Erfolgsfaktor in Implementierungsphasen darstellt. Nähere Erläuterungen<br />

zur Unternehmensanalyse und den daraus resultierenden Stärken und Schwächen werden<br />

im Abschnitt 6.3.1 SWOT-Analyse der IST-Situation beschrieben.<br />

106<br />

SWOT = Stärken/Strenghts, Schwächen/Weaknesses, Chancen/Opportunities, Risiken/Threats.<br />

107<br />

Vgl. http://www.hs-coburg.de/fileadmin/fbbw/Diplom/gruen/contr/Controlling_Teil3a.pdf, [15. 03. 2009].<br />

Seite 45


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Das Unternehmen, <strong>als</strong> gemeinnützige Wohnbaugesellschaft in Niederösterreich, teilt sich<br />

laut „GBV“ (Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen) der Dachorganisation<br />

der gemeinnützigen Bauvereinigungen, in Niederösterreich (NÖ) mit weiteren 27<br />

Unternehmen, die gemeinnützig tätig sind, den Markt. Im Ranking im Land NÖ ist das<br />

Unternehmen unter den fünf größten Bauvereinigungen situiert. 108 Als wichtige<br />

Umweltfaktoren <strong>für</strong> die Fortsetzung der Bautätigkeiten und Sanierungen ist die Wohnbauförderung<br />

des Landes NÖ anzusehen. Niedrige Verzinsung, lange Laufzeiten der<br />

aufgenommenen Darlehen und die Zuschüsse des Landes NÖ ermöglichen eine spürbare<br />

Reduzierung der monatlichen Aufwendungen <strong>für</strong> die Kunden.<br />

Laut Schnellerhebung 2008 (Stand März 2009) des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen<br />

109 hat die Bautätigkeit in NÖ in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren im Vergleich<br />

zu den anderen Bundesländern einen überproportionalen Zuwachs zu verzeichnen.<br />

Jedoch ist auf Grund der wirtschaftlich angespannten Situation mit einer Stabilisierung auf<br />

dem erreichten hohen Niveau von durchschnittlich 3.200 errichteten Wohnungen zu rechnen<br />

(verwaltete Einheiten insgesamt in NÖ 124.535, Stand Ende 2006). Unter fremde<br />

Wohnungen werden Wohnungen verstanden, die <strong>für</strong> Gemeinden verwaltet werden und<br />

nicht im Besitz der Unternehmen sind.<br />

Einheiten<br />

gesamt in NÖ<br />

124.535<br />

Verwaltete Wohnungen NÖ zum 31. 12. 2006<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

76.278<br />

Eigene Miet/Genoss. Whg<br />

9.234<br />

Fremde Mietwohnungen<br />

39.023<br />

(Künftige) EigentumsWhg<br />

Abb. 18 Von Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften verwaltete Einheiten in NÖ<br />

Eigene Abbildung 110<br />

Ökologische Maßnahmen werden in den Bereichen Neubau (ökologische Baustoffe,<br />

Wärmedämmungen, Thermische Solaranlagen, etc.) und Altbestand (Fenstertausch,<br />

Vollwärmeschutz, etc.) umgesetzt. Im Sinne der Kunden ist die ökonomische Ausrichtung<br />

nötig, um „leistbares Wohnen“ zu ermöglichen. Um Leistungen qualitativ hochwertig zu<br />

erbringen, ist das Unternehmen auch von der Verlässlichkeit und Kompetenz der beauftragten<br />

Firmen abhängig. Kunden messen ihre Zufriedenheit in dem Grad, der die Erfüllung<br />

ihrer Erwartungen entspricht.<br />

4.1.10 MTO-Konzept <strong>als</strong> Grundlage der Einführungsstrategie<br />

Um die Einführung eines neuen Softwareproduktes erfolgreich durchzuführen, sind die<br />

Betrachtung des Unternehmens und die Analyse der beeinflussenden Faktoren von entscheidender<br />

Bedeutung. <strong>Die</strong> Interpendenzen 111 zwischen Mensch-Technik-Organisation<br />

sind auch von Zielen und Visionen geprägt.<br />

108<br />

Quelle: Telefonat mit Fr. Mag. Bauer, Leiterin d. Wohnwirtschaftlichen Referates, GBV, am 14. 04. 2009.<br />

109<br />

Vgl. www.gbv.at, geschützter Bereich <strong>für</strong> Mitglieder, [11. 03. 2009].<br />

110<br />

Quelle: Verbandstatistik 2006, <strong>Die</strong> gemeinnützige Wohnungswirtschaft in Zahlen, GBV.<br />

111<br />

Interdependenz = auf Wechselwirkung beruhende gegenseitige Abhängigkeit, Quelle: http://lexikon.meyers.de/wissen/Interdependenz,<br />

[04. 11. 2008].<br />

Seite 46


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Im Sinne des ganzheitlichen MTO-Konzeptes – Mensch-Technik-Organisation – erklärt<br />

Ulich: „MTO geht vom Primat der Aufgabe aus.“<br />

Abb. 19 Das ganzheitliche MTO-Konzept<br />

(nach Ulich, 1997, S.10) 112<br />

<strong>Die</strong> Arbeitsaufgabe verknüpft einerseits das soziale mit dem technischen Teilsystem, sie<br />

verbindet andererseits den Menschen mit den organisationalen Strukturen. Das<br />

MTO-Konzept kann daher <strong>als</strong> soziotechnisches Analyse-, Bewertungs- und Gestaltungskonzept<br />

gelten, in dem die zu bewältigende Aufgabe den Kern bildet“. 113<br />

Wie in Abb. 17 Umfeld- und Unternehmensanalyse dargestellt, sieht der Verfasser eine<br />

große Bedeutung in der Formulierung von Zielen und in der Erarbeitung von Visionen.<br />

Nicht nur der Mensch benötigt Ziele, um motiviert seine Aufgaben zu erfüllen, Prozesse<br />

werden durch Ziele gesteuert, Organisationen benötigen gemeinsame Ziele, die durch die<br />

Führungsebene kommuniziert und vorgegeben werden. <strong>Die</strong> Bereitstellung von geeigneter<br />

Hardware und Software kann ohne die Vorgabe von Anforderungen und der genauen<br />

Definition, welche Zwecke sie erfüllen soll, nicht effizient genützt werden. Visionen schaffen<br />

die Basis, um Veränderungen bei den Menschen, in den Prozessen und in der<br />

Organisation erfolgreich durchzuführen. <strong>Die</strong> Aktualität der IT-Architektur ist einem rasanten<br />

Wandel unterworfen, hier gilt es vorausschauend zu planen.<br />

Es liegt nicht im Sinne des Autors das MTO-Konzept verändern zu wollen, sondern die<br />

Bedeutung von Zielen und Visionen im Zusammenhang mit dem Konzept anzuführen.<br />

4.1.11 Ziele des Unternehmens <strong>für</strong> die Zukunft<br />

• <strong>Die</strong> Bedürfnisse der Kunden bestmöglich abzudecken<br />

• Wohnungssuchende durch fachkundige Mitarbeiter informieren<br />

• Einsatz der Förderungsmöglichkeiten im Sinne der Kunden<br />

• Kostengünstige monatliche Belastungen in Verbindung mit den rechtlichen<br />

Möglichkeiten der Gemeinnützigkeit und den Landes- und Gemeindeförderungen<br />

gestalten<br />

• <strong>Die</strong> Bautätigkeit qualitativ hochwertig nach dem letzten Stand der Technik fortsetzen<br />

und erfolgreich umsetzen sowie die Nachhaltigkeit sichern<br />

• Verwaltungsdienstleistungen im Miet- und Eigentumsbereich kundenorientiert<br />

fortsetzen<br />

• Rahmenbedingungen <strong>für</strong> ein sicheres und leistbares Wohnen gewährleisten<br />

• Intensive Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und den Gemeinden<br />

• Laufende Weiterbildung im <strong>Die</strong>nste unserer Kunden<br />

• Motivation der Mitarbeiter durch hervorragende Arbeitsbedingungen<br />

112 Quelle: Ulich (1997) in Majumdar, 2005, Seite 41.<br />

113 Vgl. Ulich (1997) in Majumdar, 2005, Seite 41.<br />

Seite 47


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.1.12 Visionen<br />

„Ohne Träume verhungern Visionen<br />

Ohne Visionen finden sich keine Ziele<br />

Ohne Ziele gibt man auf, bevor begonnen wurde.“<br />

(Waldefried Prechtl) 114<br />

In einem rauer gewordenen wirtschaftlichen Klima lassen sich dauerhafte Wettbewerbsvorteile<br />

nur durch Visionskraft und Initiative erzielen. Das Wesen einer Vision liegt in<br />

den Richtungen, die sie weist, nicht in den Grenzen, die sie setzt. Sie liegt in dem,<br />

was sie ins Leben ruft, nicht in dem, was sie abschließt, in den Fragen, die sie<br />

aufwirft, nicht in den Antworten, die sie <strong>für</strong> diese findet. [Herv. d. Verf.] <strong>Die</strong> Vision ist<br />

ein wichtiges Führungsinstrument, um neue Werte in die Unternehmenspolitik und -kultur<br />

zu bringen. Sie erschließt neue Horizonte, die die strategische Ausrichtung des<br />

Unternehmens, <strong>als</strong> Ganzes oder einzelne Abteilungen verändern können. 115<br />

<strong>Die</strong> Einführung eines CAFM-Systems führt in der Regel zu großen Veränderungen in den<br />

betroffenen Unternehmensbereichen. Eine klar definierte und verständliche Vision gibt<br />

allen Betroffenen Orientierung und Richtung im Veränderungsprozess. <strong>Die</strong> Vision muss<br />

aufzeigen, wie durch die Einführung eines CAFM-Systems in den nächsten Jahren gearbeitet<br />

werden soll und welcher Nutzen sich hieraus ergibt. 116<br />

Das Top-Management muss ein klares Verständnis <strong>für</strong> die Möglichkeiten und Grenzen<br />

des CAFM-Systems entwickeln, hieraus eine entsprechende Vision ableiten und diese an<br />

alle betroffenen Mitarbeiter kommunizieren. Es muss weiterhin deutlich herausgestellt<br />

werden, warum die Software eingeführt wird und welche kritischen Anforderungen an das<br />

Unternehmen gestellt werden. 117<br />

4.2 IST-Situation am Beispiel „Übergabe – Neubauprojekt“<br />

Mit der Beschreibung der IST-Situation wird das Ziel verfolgt, ein umfassendes Bild über<br />

die vorherrschende Situation aufzunehmen. Bevor weitere Vorgangsweisen geplant<br />

werden können, sind Informationen über existierende Strukturen, Informationsflüsse,<br />

Rahmenbedingungen und Verbesserungsmöglichkeiten nötig.<br />

4.2.1 Das Beispiel<br />

Abb. 20 Neubauprojekt<br />

Quelle: Foto – GEDESAG, WHA „Hausleiten“<br />

114<br />

Quelle: http://mls.provinz.bz.it/~mail-list/html/biblio-list/2003-10/doc00003.doc, [15. 03. 2009].<br />

115<br />

Vgl. Hinterhuber, 1992, Seite 41f.<br />

116<br />

Vgl. Al-Mashari, 2003 in Kohnke/Bungard, 2005, Seite 44.<br />

117<br />

Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 44.<br />

Seite 48


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Wohnhausanlagenübergaben erzeugen eine Fülle von neuen Daten und Informationen<br />

über die Immobilie, die Nutzer (Mieter/Eigentümer), die technische Gebäudeausrüstung,<br />

Flächen, rechtliche Unterlagen, Firmenlisten, Wartungsverträge und Gewährleistungsfristen,<br />

um nur einige anzuführen.<br />

Dr. Floegl/Mag. Lettenbichler beschreiben in ihrer Publikation „FM – Eine<br />

Erfolgsgeschichte mit Zukunft“ exakt die Problematik, mit der Immobilienverwaltungen<br />

konfrontiert sein können:<br />

Bis vor zehn Jahren wurden Architekten und Fachplaner beauftragt, ein Gebäude zu planen<br />

und fertig zu stellen. Inbetriebnahme und Nutzung war <strong>für</strong> die Planer kein Thema.<br />

Wurde nun ein solches Gebäude übergeben, gab es immer eine Zäsur: Fast alle bis zu<br />

diesem Zeitpunkt handelnden Personen verschwanden buchstäblich aus dem fertigen<br />

Gebäude. Mit ihnen zerstreute sich auch das Wissen um das Gebäude, nicht aktualisierte<br />

Ausführungspläne und mehr oder weniger umfangreiche Baubeschreibungen blieben zurück.<br />

Neue Betreiber, Personen und Nutzer kamen in das Gebäude und mussten sich mit<br />

Realitäten abfinden und diese kostengünstig betreiben und bestmöglich nutzen. Aus der<br />

lebenszyklischen Betrachtung ist diese Zäsur unverständlich und schadet allen Beteiligten.<br />

Sie verbaut den Betreibern und Nutzern den Zugang zu Planungs- und Errichtungswissen<br />

und sie verhindert die Rückkoppelung der Erfahrungen aus Nutzung und Betrieb<br />

<strong>für</strong> die Planung und Errichtung. 118<br />

Um diese angeführten vielfältigen Problembereiche umgehen zu können, wird im beschriebenen<br />

Unternehmen während der Errichtungsphase ein „hauseigener“ Bautechniker<br />

mit der Begleitung bzw. Bauleitung des Bauvorhabens betraut. Er ist es auch, der zum<br />

Zeitpunkt der Baufertigstellung, die Übergaben an die Nutzer, in Zusammenarbeit mit den<br />

zuständigen Immobilienverwaltern durchführt und damit die Wohnhausanlage an die<br />

Immobilienverwaltung zur Betreuung übergibt.<br />

Das Bild zeigt, <strong>als</strong> Beispiel, die Wohnhausanlage in Hausleiten, NÖ. Wie bereits in der<br />

Unternehmensdarstellung angeführt, werden pro Jahr ca. 250 neu errichtete Wohneinheiten<br />

an die Immobilienverwaltungen Miete/Eigentum übergeben. Der Großteil der Neubauten<br />

wird von Generalunternehmern durchgeführt. Hier beginnt die Problematik, wenn<br />

nicht schon in den Ausschreibungsunterlagen genau definiert wird, in welchen Standards<br />

(Dateiformaten) Pläne, Bedienungsanleitungen, Prüfprotokolle, etc. zu liefern sind, ist davon<br />

auszugehen, dass Pläne und andere Unterlagen, in Papierformat, übergeben werden.<br />

4.2.2 Datenherkunft<br />

Das Neubauprojekt wird in den Abteilungen Projektentwicklung, Vorstand Bau<strong>management</strong><br />

und in der Abteilung Haustechnik begonnen. <strong>Die</strong> grundlegenden Objektstammdaten<br />

sind ab diesem Zeitpunkt vorhanden. Nach Beauftragung eines Generalunternehmers<br />

bzw. errichtet die Abteilung Bau<strong>management</strong> selbst die Immobilie, wird in der Abteilung<br />

bzw. Vorstand Immobilien<strong>management</strong>/Rechnungswesen mit der Kalkulation und den Finanzierungsgrundlagen<br />

und –modalitäten (unter Berücksichtigung des Bauträgervertragsgesetzes<br />

119 ), begonnen. Nutzflächen und sonstige Flächen werden nach Übermittlung<br />

durch den Planer in die Finanzierungstabelle mit aufgenommen. Parallel dazu wird eine<br />

Broschüre erstellt mit genauer Baubeschreibung, Wohnungs- und Lageplänen. <strong>Die</strong>se<br />

Broschüre ist Vertragsbestandteil und dient <strong>als</strong> Informationsgrundlage <strong>für</strong> die Wohnungsberatung,<br />

die die Vermarktung bzw. Vermietung der Wohneinheiten zur Aufgabe hat. Zu<br />

diesem Zeitpunkt wird bereits der zuständige Immobilienverwalter zugezogen, um eventuelle<br />

Korrekturen in der Planung durchführen zu können. Planungsfehler, die eine problematische<br />

Betreuung der Wohnhausanlage oder einen kritischen Kostenfaktor in der Bewirtschaftung<br />

verursachen, damit schon präventiv zu verhindern.<br />

118<br />

Vgl. HLK, FM – Sonderausgabe 5/2007, Seite 15.<br />

119<br />

Bauträgervertragsgesetz (BTVG) – letzte Änderung 01. 07. 2008, BGBl. 56/2008. Siehe Glossar Seite 97.<br />

Seite 49


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

In der folgenden Abbildung wird die Datenherkunft im Zusammenhang mit der Neuübergabe<br />

einer Wohnhausanlage dargestellt. Der Verfasser erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

der angegebenen Unterlagen, es soll nur den Ablauf skizzieren, den Daten<br />

und Unterlagen im beschriebenen Unternehmen nehmen, um in die zuständige Abteilung<br />

Immobilienverwaltung zu gelangen.<br />

Schon während der Bauphase werden Mietverträge abgeschlossen, und vor<br />

Fertigstellung der Wohnhausanlage werden durch die Immobilienverwaltung, diverse<br />

Werk-, <strong>Die</strong>nst- und andere Verträge abgeschlossen (Wartung, Reinigung, Entsorgung,<br />

Betreuung Außenanlagen, etc…).<br />

Abb. 21 Datenherkunft – Datenablage<br />

Eigene Abbildung<br />

4.2.3 Aktuelle Methoden der Datenerhebung und Dateneingabe<br />

<strong>Die</strong> immobilienrelevanten Daten werden, zum Großteil in Papierform (Ordner), an die<br />

Hausverwaltung weitergeleitet. Das Rechnungswesen arbeitet mit einem effizienten Software-Produkt,<br />

welches auch den Mitarbeitern, mit unterschiedlichen Rechten (schreiben,<br />

lesen, etc.), zentral zur Verfügung steht. Im Verwaltungsbereich Miete wird mit „Insellösungen“<br />

(Datenbanken, Excel-Tabellen, Word-Objektdateien – immer dem Objekt zugeordnet)<br />

gearbeitet.<br />

<strong>Die</strong> Gebäudestammdaten, Anzahl der Wohnungen inkl. topographische Angaben, technische<br />

Anlagen, Versicherungspolizzen, Schließanlagennummer, Entsorgungs- und Reinigungsdaten,<br />

die Finanzierung des Objektes und die Darlehenskonditionen werden in einer<br />

Objektdatei (doc) gespeichert. <strong>Die</strong> Unterlagen, auch Bestandspläne, zu den gebäuderelevanten<br />

Vorgängen werden in Papierformat in sogenannten „Haus- und Korrespondenzordnern“<br />

abgelegt. <strong>Die</strong> Vollständigkeit ist gegeben, jedoch ist die Verwendung der Unterlagen<br />

mit einem erhöhten Suchaufwand verbunden. Abteilungsübergreifende Informationen<br />

sind dann meist nur in der verwaltenden Abteilung vorhanden.<br />

Seite 50


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.2.4 Basis <strong>für</strong> Verbesserungen<br />

Nach Betrachtung der Datengenerierung ergeben sich Verbesserungspotenziale. Als<br />

Vorbereitung <strong>für</strong> die Einführung von CAFM können beispielhaft folgende Maßnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

4.2.4.1 Zusammenführen vorhandener Daten<br />

Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten wird das Zusammenführen der gebäuderelevanten<br />

Daten, die Fülle der unterschiedlichsten Listen und Datenbanken zum Vorschein bringen.<br />

Das Vorhandensein von redundanten Daten kann mit Sicherheit angenommen werden.<br />

Ob Schließpläne oder Aufstellungen von Versicherungspolizzen, jede Abteilung hat<br />

eigene Listen, die Zeitressourcen der Mitarbeiter in Anspruch nehmen und zu keiner<br />

Wertschöpfung beitragen.<br />

In den letzten Jahren wurde ein neues Ablagesystem im Netzwerk aufgebaut, der zentrale<br />

Zugang zu abteilungsübergreifenden und immobilienbezogenen Basisinformationen ist<br />

möglich. <strong>Die</strong> Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche sind aber nicht eindeutig definiert,<br />

und somit ist die Pflege und Aktualisierung nur teilweise erfolgt. <strong>Die</strong> Zugriffsmöglichkeit<br />

auf zentral verfügbare gebäuderelevante Daten ist nicht ausreichend und <strong>für</strong> eine effiziente<br />

Betreuung und Bewirtschaftung der Immobilien nur bedingt geeignet.<br />

4.2.4.2 Auftragsverfolgung<br />

<strong>Die</strong> Auftragsverfolgung ist in der gegenwärtigen Situation nicht transparent genug. Durch<br />

die zunehmende Unternehmensgröße war es nötig, die Abteilungen auch räumlich voneinander<br />

zu trennen. Der interne Kommunikations- und Informationsfluss wurde dadurch<br />

geändert. Früher wurden die Vorgänge durch den räumlichen Zusammenhang in der Abteilung<br />

kommuniziert. <strong>Die</strong> Häufigkeit von irrelevanten bzw. zu häufig durchgeführten Tätigkeiten<br />

war daher dementsprechend geringer. So ist durch die räumliche Entfernung<br />

eine Information der Mitarbeiter nur ineffizient. Fallweise sind Doppelbeauftragung von<br />

z.B. Rohrgebrechen kaum zu verhindern. <strong>Die</strong> Meldungen werden zumeist von verschieden<br />

Betroffenen durchgeführt, jeder übermittelt sein Anliegen einem anderen Mitarbeiter<br />

der Verwaltung. Da die Betreuung der Kunden oberste Priorität besitzt, werden möglicherweise<br />

verschiedene Installationsfirmen mit der Behebung des Gebrechens beauftragt.<br />

<strong>Die</strong>, <strong>für</strong> das Unternehmen, zusätzlich entstehenden Kosten sind künftig durch die aktuell<br />

abrufbare Auftragsverfolgung mit CAFM vermeidbar, da der Ablauf nachvollziehbar ist.<br />

4.2.4.3 Datenstandards und Auswertungen<br />

Auswertungen sind derzeit nur mit erhöhtem Zeitaufwand durchzuführen, damit ist eine<br />

flexible Reaktion z.B. auf gehäuft auftretende Anlagenstörungen erst im Zuge der<br />

Betriebskostenabrechnung möglich. <strong>Die</strong> Höhe der Wartungs- bzw. Instandhaltungskosten<br />

im laufenden Abrechnungsjahr werden erst dann sichtbar.<br />

Adressenbezeichnungen müssen einheitlich verwendet und mit den Bezeichnungen des<br />

zentralen Melderegisters (ZMR) abgeglichen werden, da die Verwendung des digitalen<br />

Grundbuchs oder z.B. der Abruf von Kataster- oder Lageplänen nur über die exakt gleich<br />

bezeichneten Begriffe wesentlich schneller möglich ist. Auch die Angabe von bestimmten<br />

Dateiformaten <strong>für</strong> Planunterlagen in den Anbotsausschreibungen wird <strong>als</strong> notwendig angesehen.<br />

In Anbetracht der rechtlichen Bedeutung, fehlender oder nur unzureichend aktueller Daten<br />

können erhebliche monetäre Schäden entstehen. Wenn Gewährleistungsfristen übersehen<br />

werden oder befristete Mietverträge nicht rechtzeitig gekündigt werden. Ein erhöhter<br />

Suchaufwand führt zu Einschränkungen der Ressource „Zeit“, die im Falle von zentral<br />

verfügbaren Daten <strong>für</strong> die qualitätsorientierte Erfüllung anderer Aufgabenstellungen zur<br />

Verfügung steht.<br />

Seite 51


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.2.5 Anforderungen an CAFM<br />

Verbesserungen im Informations- und Daten<strong>management</strong> sind einerseits durch eine<br />

adäquate Softwarelösung und die Änderung der bestehenden Methoden und Prozesse<br />

der Datengenerierung zu erzielen. CAFM <strong>als</strong> „Werkzeug“ andererseits kann nur im<br />

Zusammenhang mit optimierten Prozessen und der Akzeptanz und Fachkompetenz der<br />

Endanwender zum Erfolg führen. In der Folge werden Anforderungen an CAFM<br />

beschrieben. Bereiche, die durch Auswertungen und Transparenz, <strong>als</strong> Grundlage zur<br />

Entscheidungsfindung dienen sollen, werden angeführt.<br />

Anforderungen:<br />

1. Stufe der Einführung<br />

• Zentrale Verfügbarkeit wichtiger gebäuderelevanter Daten<br />

• Benutzerfreundliche Bedienbarkeit – Beachtung der Software Ergonomie<br />

• Eindeutliche Begrifflichkeit – Datenstruktur, Festlegung Datenkategorien<br />

• Integrationsmöglichkeit in bestehende Software-Architektur/Schnittstellen<br />

• Integrierbare Dokumentvorlagen<br />

• Objektzugeordnete Ablage von Korrespondenz, Behördenschreiben, etc…<br />

• Objektzugeordnete Verträge, Versicherungen, Bescheide, etc…<br />

• Wiedervorlagefunktion, Wartungskontrolle<br />

• Firmendaten<br />

• Auftragsverfolgung<br />

• Objektzugeordnete CAD – Pläne, Wohnungspläne, Außenanlagen, etc…<br />

• Schnittstelle zu betriebswirtschaftlichem Programm<br />

2. Stufe der Einführung<br />

• Dokumenten<strong>management</strong><br />

• Datenarchivierung im Sinne der Nachhaltigkeit um die Verfügbarkeit von lesbaren<br />

Dateiformaten zu gewährleisten<br />

• Elektronische Signatur – Rechtssicherheit<br />

• Webbasierte Lösungen <strong>für</strong> Kunden und Mitarbeiter 120<br />

Auswertungen bzw. Transparenz:<br />

• Bewirtschaftungskosten<br />

• Finanzierung – Darlehen<br />

• Sanierungsvolumen<br />

• Bestandseinheiten, Neubauobjekte<br />

• Flächen<br />

• Störungshäufigkeit<br />

• Instandhaltungsplanung<br />

• Gewährleistungsverfolgung<br />

• Mängelbehebung<br />

• Prüfpflichten – Wartungstermine<br />

• Kostenvergleich verschiedener Firmen<br />

Allgemeine Anforderungen:<br />

• Datensicherung<br />

• Voraussetzung im IT-Bereich schaffen, Hardware<br />

• Unterstützung der Prozesse<br />

• Strukturierter Aufbau, schneller Zugriff zu Daten<br />

• Einfache Bedienung<br />

• Support - Schulung<br />

120<br />

Z.B. mittels PDA = Personal Digital Assistant, tragbarer Computer, mit einem schnell startenden<br />

Betriebssystem, z.B. <strong>für</strong> Aufgabenverwaltung, schnelle Erfassung vor Ort.<br />

Quelle: http://www.edv-abkuerzungen.de/index.php?query=PDA, [23. 04. 2009].<br />

Seite 52


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

4.3 Erfahrungen – ausgewählte Studien<br />

Nach Darstellung der IST-Situation des Unternehmens, Definition der Ziele und den Bedarf<br />

bzw. Anforderungen an CAFM wird anhand themenrelevanter Literatur und ausgewählter<br />

Studien überprüft, inwieweit bereits empirische Studien durchgeführt wurden, die<br />

den Themenbereich der Forschungsfrage der vorliegenden Arbeit behandelt. Hier wäre<br />

noch anzuführen, dass die Auswahl der Studien nach den Kriterien, Einführung von<br />

CAFM und Software-Einführung mit Change Management getroffen wurde.<br />

Hierzu wäre noch hinzuzufügen, dass der Verfasser der Ansicht ist, dass jede Software-<br />

Einführung auf Grund unterschiedlicher Rahmenbedingungen <strong>als</strong> einzigartig zu betrachten<br />

ist. Es daher auch neben bereits erforschten allgemein gültigen Faktoren nicht möglich<br />

sein wird, <strong>für</strong> jede Implementierung nach ein- und demselben „Kochrezept“ vorgehen<br />

zu können.<br />

Weltweit werden pro Jahr Milliardensummen <strong>für</strong> die Einführung von unternehmensweiten<br />

Softwarepaketen ausgegeben. Solche Software-Systeme haben eine zentrale strategische<br />

Bedeutung in Unternehmen, da damit Informations- und Kommunikationsprozesse,<br />

logistische und finanztechnischen Abläufe gesteuert werden.<br />

In Anbetracht der Bedeutung, vor dem Hintergrund des finanziellen Aufwandes, die auf<br />

Unternehmen bei der Einführung zukommen, müsste ein intensives Interesse daran bestehen,<br />

die Frage zu überprüfen, ob die erwarteten Effekte eingetreten sind, ob die Implementierung<br />

erfolgreich war oder misslang. Erstaunlicherweise finden sich in der<br />

einschlägigen Literatur zu dieser essentiellen Thematik aber nur sehr wenige Arbeiten.<br />

Hier geht es nämlich um die Kernfrage, wie generell eine neue Technik eingeführt wird<br />

und inwieweit dieser Prozess allzu oft einseitig durch die „Techniker-Brille“ gesehen und<br />

dementsprechend „technokratisch“ gestaltet wird. Implementierungs- und Akzeptanzprobleme<br />

sind in dieser „Weltsicht“ nicht vorgesehen. Daraus folgend sind auch Evaluationsstudien<br />

geschweige denn flankierende so genannte Change Management-Aktivitäten<br />

obsolet. 121<br />

Walter Bungard stellt in seinem Buch „SAP-Einführung mit Change Management“ (2005)<br />

die kritische Frage, warum eine Betrachtung der Probleme und damit die Effizienz von<br />

Software-Systemen in der einschlägigen Literatur bisher eher vernachlässigt wurden.<br />

Hauptursache <strong>für</strong> ihn ist die so genannte „Determinismustheorie“, nach der sich alle organisatorischen<br />

Anpassungs- und Gestaltungsmaßnahmen dem Primat der Technik „unterwerfen“<br />

müssen und das Handeln der Beteiligten beeinflussen. Daraus leitet er sein<br />

Plädoyer <strong>für</strong> eine stärkere Berücksichtigung des sozialen Systems bei der Implementierung<br />

von Software ab. 122<br />

<strong>Die</strong> Betrachtung der sozialen Systeme, der humanen Faktoren wie Angst, Widerstand<br />

oder Verunsicherung, Wünsche, Erwartungen und die Auswirkungen von Unternehmensleitbildern,<br />

Visionen und Unternehmenskultur <strong>als</strong> entscheidende Faktoren <strong>für</strong> den Erfolg<br />

oder Misserfolg näher zu erforschen, sieht der Verfasser der vorliegenden Arbeit <strong>als</strong> bedeutend<br />

und spannend an. <strong>Die</strong> Vorbereitung der Einführung von CAFM aus dem Blickwinkel<br />

des „nichttechnischen“ Umfeldes, <strong>als</strong>o durch das Vorhandensein einer veränderungsfreundlichen<br />

und Mitarbeiter-orientierten Unternehmenskultur, erfolgreich durchzuführen.<br />

121 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 7.<br />

122 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 8.<br />

Seite 53


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

An Hand der relevanten, themenbezogenen Literatur werden vom Verfasser Studien verglichen,<br />

die sich sowohl mit der Einführung von ERP-Systemen (Enterprise Resource<br />

Plannig) 123 z.B. die Softwarepakete von SAP (einer der bekanntesten Hersteller)<br />

auseinander gesetzt haben <strong>als</strong> auch Studien bzw. Fallbeispiele, die sich mit der Einführung<br />

von CAFM-Systemen im mitteleuropäischen Raum befassten.<br />

Für den Verfasser ist es nicht ausschlaggebend ausschließlich die Einführungsstrategien<br />

gleichartiger Software-Systeme zu untersuchen, da es Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit<br />

sein soll, den Weg zur Einführung einer Software in einem Unternehmen, mit den<br />

damit verbundenen Veränderungen und Anforderungen an das soziale Umfeld, <strong>als</strong>o Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte, zu untersuchen, um Faktoren und Vorgangsweisen zu identifizieren,<br />

die zum Scheitern eines Projektes oder zur erfolgreichen Implementierung der<br />

Software führen können.<br />

4.3.1 Einführung von IT-Systemen – Erreichung der Ziele<br />

Wenn neue IT-Systeme eingeführt werden, bleibt der Nutzen der Software allerdings häufig<br />

hinter den Erwartungen der Unternehmen zurück. Es stellt sich daher die Frage,<br />

warum die Ziele von Software-Projekten häufig nicht erreicht werden.<br />

Es gibt mehrere Gründe, die eine plausible Erklärung dieser Sachlage liefern können. <strong>Die</strong><br />

Probleme sind jedoch häufig nicht auf technische Unzulänglichkeiten zurückzuführen.<br />

Vielmehr werden der Einfluss und die Konsequenzen einer Software-Implementierung auf<br />

die einführende Organisation und deren Mitarbeiter unterschätzt oder übersehen.<br />

<strong>Die</strong> Implementierung einer neuen Software bringt meist einen Wandel der Organisationsstruktur<br />

und -kultur sowie in den Geschäftsprozessen mit sich. Arbeitsabläufe werden neu<br />

definiert, die Prozesse entsprechend neu gestaltet. Der integrative 124 Ansatz verlangt von<br />

den Mitarbeitern neue Denk- und Verhaltensweisen sowie neue Wege der Zusammenarbeit.<br />

<strong>Die</strong> Mitarbeiter müssen lernen in Prozessen zu denken, um die neuen Arbeitsabläufe<br />

zu verstehen. <strong>Die</strong> Erreichung der mit der Implementierung verbundenen Ziele erfordert<br />

eine, den Vorgaben entsprechende, Eingabe und Pflege der Daten in das System durch<br />

die Mitarbeiter.<br />

<strong>Die</strong>se Aspekte führen zu Unsicherheit und Abwehrreaktionen, die ohne gezieltes Gegensteuern<br />

ernste Risikofaktoren <strong>für</strong> den Projekterfolg darstellen können. Ob sich der Nutzen<br />

einer kostspieligen Einführung einstellt, hängt neben den technischen Aspekten auch<br />

stark vom Verhalten der von der Implementierung betroffenen Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

ab. Es sind demnach auch psychologische Komponenten, die bei der Beantwortung<br />

der Frage nach den Ursachen <strong>für</strong> das häufige Scheitern der Projekte eine<br />

Rolle spielen. 125<br />

4.3.2 Change Management im Rahmen von ERP-Implementierungsprojekten<br />

Genau an dieser Stelle setzt die betrachtete Studie, durchgeführt von Oliver Kohnke,<br />

Walter Bungard und Virginia Madukanya im Frühjahr 2004, an. Es wurde eine Onlinebefragung<br />

zum Thema „Change Management im Rahmen von SAP-Implementierungsprojekten“<br />

in SAP-Kundenunternehmen durchgeführt.<br />

123 ERP = Enterprise Resource Planning und bedeutet unternehmensweite Planung der zur Produktion<br />

notwendigen Ressourcen (Mensch, Maschine und Material). In der Praxis versteht man darunter umfassende<br />

Softwarelösungen, die den gesamten organisatorischen Ablauf eines Unternehmens abbilden. Aus der<br />

Verknüpfung der Daten erhält der Unternehmer auf Knopfdruck die erforderlichen Informationen zu jedem<br />

Projekt oder zu Details wie Zeitraum, Kunden, Produktgruppen und vieles mehr. Vgl.<br />

http://www.heliumv.de/news/wherp.html, [10. 04. 2009].<br />

124 Integration = Eingliederung in ein größeres Ganzes, integrativ = eine Integration darstellend, Quelle:<br />

Duden, Fremdwörterbuch, 2000.<br />

125 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 110ff.<br />

Seite 54


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Damit wurde laut Angaben der Autoren im deutschsprachigen Raum erstm<strong>als</strong> eine systematische<br />

und vor allem repräsentative Untersuchung des Einflusses von Change Management<br />

bei Implementierungsprojekten unternommen. 126<br />

Der Faktor Mensch spielt eine zentrale Rolle bei Veränderungsprozessen. <strong>Die</strong> Frage stellt<br />

sich somit, „Inwieweit kann Change Management dazu beitragen, Widerstände<br />

abzubauen und Akzeptanz <strong>für</strong> IT-Lösungen zu schaffen“?<br />

Vor diesem Hintergrund war das Ziel der Studie, folgende Fragen zu beantworten:<br />

1. Unter welchen Rahmenbedingungen wird Change Management in ERP-Projekten<br />

eingesetzt und welche Herausforderungen sind zu bewältigen?<br />

2. Mit welchen Change Management-Maßnahmen kann dieser Herausforderung begegnet<br />

werden?<br />

3. Welchen konkreten Beitrag leistet Change Management zum Erfolg von ERP-<br />

Implementierungen?<br />

Das Erhebungsinstrument bestand aus einer Kombination von geschlossenen und offenen<br />

Fragen. Es wurden verschiedene Themenblöcke abgefragt:<br />

• Allgemeine Angaben zur Organisation<br />

• Merkmale der Organisation<br />

• Angaben zum ERP-Projekt<br />

• Change Management im Rahmen des ERP-Projektes<br />

• Bedeutung des Change Management <strong>für</strong> den Projekterfolg<br />

<strong>Die</strong> Onlinebefragung wurde im Frühjahr 2004 durchgeführt (Deutschland, Österreich,<br />

Schweiz) und es konnten interessierte Unternehmen und Organisationen daran teilnehmen.<br />

Es wurden Experten (z.B. Projektleiter, Projektmitarbeiter, …) befragt. Alle gängigen<br />

Branchen waren in der Stichprobe vertreten. <strong>Die</strong> Rücklaufquote war mit knapp zwanzig<br />

Prozent sehr zufrieden stellend und ermöglichte die Ableitungen von allgemeinen<br />

Schlussfolgerungen. <strong>Die</strong> Stichprobe beinhaltete 134 Unternehmen, die Change Management<br />

im Rahmen ihrer ERP-Projekte eingesetzt haben, und 76 Unternehmen, die auf den<br />

Einsatz verzichteten. <strong>Die</strong>s bot daher die Möglichkeit einen Vergleich von Implementierung<br />

mit und ohne Change Management bezüglich des Projekterfolges und anderer Kriterien<br />

vorzunehmen.<br />

4.3.3 Hindernisse im Einführungsprozess<br />

Vorerst sollen die wesentlichen Ergebnisse der Befragung im Bezug auf die häufigsten<br />

Hindernisse im Einführungsprozess näher erläutert werden:<br />

1. Mangelhafte Projektarbeit 77,6 %<br />

2. Vernachlässigung der Konsequenzen <strong>für</strong> die Betroffenen 68,6 %<br />

3. Vernachlässigung der Konsequenzen <strong>für</strong> die Organisation 55,9 %<br />

4. Mangelnde finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen 47,0 %<br />

5. Mangelhafte Information und Kommunikation 22,3 %<br />

6. Fehlende Unterstützung durch das Management 20,1 %<br />

7. Vernachlässigung des Schulungs- und Trainingsaspekts 9,7 %<br />

126 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 110ff.<br />

Seite 55


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Um schon im Vorfeld einer Software-Einführung mögliche Hindernisse <strong>für</strong> den Erfolg zu<br />

berücksichtigen, erscheint es dem Autor der vorliegenden Arbeit daher wichtig, auf diese<br />

angeführten Punkte näher einzugehen und diese zu beschreiben.<br />

zu 1. Mangelhafte Projektarbeit<br />

• Fehlen eindeutiger Vorgaben und Ziele<br />

• unklare Rollenverteilung<br />

• Informations- und Kommunikationsdefizite innerhalb des Projektteams<br />

• mangelnde Qualifizierung und fehlendes IT-Know-how<br />

zu 2. Vernachlässigung der Konsequenzen <strong>für</strong> die Betroffenen<br />

• geringe Motivation der Mitarbeiter zur Unterstützung der Einführung führt häufig zu<br />

passivem Widerstand und mangelnder Veränderungsbereitschaft<br />

• Machtinteressen und Unklarheit über den Nutzen und die Notwendigkeit der Implementierung<br />

führen zu einem Festhalten an den bisherigen Arbeits- und Verhaltensweisen<br />

zu 3. Vernachlässigung der Konsequenzen <strong>für</strong> die Organisation<br />

• Unterschätzung des Einflusses bestehender Strukturen und Prozesse, kulturelle<br />

Aspekte<br />

• mangelnde Einbindung der Betroffenen<br />

• Berücksichtigung der Konsequenzen der einführenden Organisation im<br />

Zusammenhang mit neuen Geschäftsprozessen, schlankeren Organisationen, Dezentralisierung<br />

der Verantwortung<br />

zu 4. Mangelnde finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen<br />

• überhöhte Belastung der Projektmitarbeiter durch unzureichende Freistellung vom<br />

Tagesgeschäft<br />

• Mangel an Projektmitarbeitern aus den einzelnen Fachbereichen<br />

• Durchführung zu vieler Parallelprojekte – ungenügende Projektbesetzung<br />

• unrealistische Budgetierung interner und externer Ressourcen<br />

zu 5. Mangelhafte Information und Kommunikation<br />

• Informationen nicht rechtzeitig weitergegeben oder schwer verständlich<br />

• kaum ein direkter Dialog mit den Betroffenen<br />

zu 6. Fehlende Unterstützung durch das Management<br />

• ungenügende Identifikation<br />

• mangelndes Interesse an den Projektinhalten<br />

• hinausgezögerte Entscheidungen erschweren den Projektverlauf und damit die erfolgreiche<br />

Umsetzung des gesamten Veränderungsvorhabens<br />

zu 7. Vernachlässigung des Schulungs- und Trainingsaspektes<br />

• Schulungs- und Trainingsmaßnahmen erfolgten nach Einschätzung der<br />

Teilnehmer manchmal nur unzureichend und (zu) spät. Auch die Höhe des<br />

Schulungsaufwandes wurde von den betroffenen Mitarbeitern aufgrund der<br />

starken Arbeitsbelastung oft <strong>als</strong> Hindernis identifiziert.<br />

4.3.4 Verständnis von Change Management in IT-Projekten<br />

Um herauszufinden welche dieser Hindernisse mittels Change Management verhindert<br />

werden können, wurden die Unternehmen darüber befragt, was sie unter Change Management<br />

im Zusammenhang mit dem ERP-Projekt verstehen.<br />

Seite 56


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Wie bereits erwähnt, wird der Begriff „Change Management“ sowohl in der gängigen<br />

Fachliteratur <strong>als</strong> auch in der Praxis unterschiedlich definiert. Es zeigte sich, dass die Unternehmen<br />

hierunter verschiedene Aspekte subsumieren, die sich in vier Kategorien zusammenfassen<br />

lassen:<br />

Angaben<br />

in %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Change Management <strong>als</strong>:<br />

85<br />

Prozessbegleitung<br />

48<br />

Organisationsgestaltung<br />

25<br />

Projekt<strong>management</strong><br />

15<br />

technische Veränderung<br />

Abb. 22 Vier Kategorien von Change Management<br />

Eigene Abbildung<br />

<strong>Die</strong> Tatsache, dass es keine einheitliche Definition <strong>für</strong> Change Management bei den befragten<br />

Unternehmen gibt, weist darauf hin, dass der Begriff unterschiedlich verstanden<br />

wird. Daraus abgeleitet wird es nötig sein, die Anforderungen der jeweiligen Situation der<br />

Unternehmen und deren Verständnis <strong>für</strong> Change Management zu berücksichtigen. Aufbauend<br />

auf einem gemeinsamen Verständnis aller Beteiligten, kann dann über die Ziele<br />

und Möglichkeiten von Change Management diskutiert werden, um den jeweils geeigneten<br />

Ansatz zu bestimmen.<br />

Werden Projekte mit und ohne Change Management hinsichtlich der Angaben zum Projektbudget<br />

und zur Anzahl von der Veränderung bzw. Einführung betroffener Mitarbeiter<br />

verglichen, so zeigt sich deutlich, dass je höher das Gesamtbudget und je größer die Anzahl<br />

der von der Implementierung betroffener Mitarbeiter ist, desto mehr ist Change Management<br />

ein fixer Bestandteil des Projektes.<br />

<strong>Die</strong> Art der Einführung („Roll-out“ = schrittweise Einführung oder „Big-Bang“ = Einführung<br />

der ganzen Funktionalität in einem Schritt) haben dagegen keinen Einfluss auf den Einsatz<br />

von Change Management. <strong>Die</strong> Ergebnisse zeigten weiterhin, dass eine Reihe kultureller<br />

Faktoren, wie gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung und konstruktive Zusammenarbeit<br />

in den einzelnen Organisationsbereichen, den Einsatz von Change Management<br />

im Rahmen des Implementierungsprojektes begünstigen. Förderlich wirkt sich<br />

auch eine hohe unternehmensinterne Kommunikation und Kooperation aus.<br />

4.3.4.1 Maßnahmen im Rahmen von Change Management<br />

<strong>Die</strong> Unternehmen wurden dahingehend befragt, welche Maßnahmen im Rahmen von<br />

Change Management sie in ihren Projekten angewandt haben und wie hoch sie die Bedeutung<br />

<strong>für</strong> den Projekterfolg einschätzen. Von den Autoren wurden sechs Kategorien<br />

definiert und die Ergebnisse je Kategorie beschrieben. Hier werden kurz die Kategorien<br />

angeführt:<br />

Seite 57


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

• Gemeinsame Orientierung schaffen<br />

• Überzeugung herstellen<br />

• Befähigung sicherstellen<br />

• Einheitliche Projektwahrnehmung sicherstellen<br />

• Ergebnisse erfahrbar machen<br />

• Nachhaltigkeit der Veränderung sicherstellen<br />

Zusammenfassend kann erwähnt werden, dass Change Management-Maßnahmen in<br />

mehr <strong>als</strong> der Hälfte der Projekte eingesetzt wurden. Hier zeigt sich auch ein positiver<br />

Zusammenhang zwischen der eingeschätzten Wichtigkeit der Maßnahme <strong>für</strong> den Projekterfolg<br />

und deren Einsatzhäufigkeit. Allerdings wird die Wichtigkeit bei allen Maßnahmen<br />

<strong>als</strong> hoch bis sehr hoch eingeschätzt. <strong>Die</strong>s führt bei einigen Maßnahmen zu einer Diskrepanz<br />

zwischen eingeschätzter Wichtigkeit und Einsatzhäufigkeit, z.B. bei Maßnahmen<br />

zum „Stakeholder“- Management und zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Veränderung<br />

sowie bei Maßnahmen, um Erfolge sichtbar zu machen. Hier kann Change Management<br />

ansetzen, um einen noch größeren Beitrag zum Projekterfolg zu leisten. 127<br />

4.3.5 Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> zukünftige Implementierungsprojekte<br />

Eine Zielsetzung der Studie lag darin, aus den Erfahrungen der befragten Unternehmen<br />

Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> zukünftige Implementierungsprojekte abzuleiten. <strong>Die</strong> Ableitung<br />

orientiert sich an drei Fragestellungen:<br />

1. Wann sollte Change Management eingesetzt werden?<br />

2. Wie sollte Change Management im Projekt verankert werden?<br />

3. Wie sollte Change Management gestaltet werden?<br />

<strong>Die</strong> Verankerung von Change Management sollte erfolgen: durch klare Definition der<br />

Ziele, Aufgaben und Rollen, die Benennung eines klaren Verantwortlichen, die<br />

Etablierung von Beginn des Projektes an, die finanzielle Ausstattung des separaten<br />

Trainingsbudgets.<br />

<strong>Die</strong> konkrete Gestaltung von Change Management-Maßnahmen orientiert sich an den am<br />

wichtigsten eingeschätzten Maßnahmen. Change Management sollte:<br />

• die betroffenen Fachbereiche aktiv und frühzeitig in die Projektarbeit einbinden<br />

• die betroffenen Mitarbeiter über Ziele, Inhalte, Nutzen und Konsequenzen des Projektes<br />

informieren<br />

• die Notwendigkeit der Implementierung vermitteln<br />

• die betroffenen Mitarbeiter regelmäßig über den Projektverlauf informieren<br />

• bedarfsorientierte Trainingsmaßnahmen durchführen<br />

• die Unterstützung des Projektes durch das Top-Management sicherstellen<br />

Wie die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen, fördern die angeführten Change Management-Maßnahmen<br />

den Erfolg von ERP-Implementierungen nachhaltig, was sich in Erfolgskriterien<br />

wie Akzeptanz, Zufriedenheit mit den implementierten Software-Lösungen<br />

und auch dem Verhalten der Endanwender manifestiert.<br />

Interessant ist das Ergebnis bei den Unternehmen, die bisher kein Change Management<br />

angewendet haben. Hier tendieren über zwei Drittel dazu, bei ihren zukünftigen Projekten<br />

Change Management einzusetzen. <strong>Die</strong>ses Ergebnis ist ein Indiz da<strong>für</strong>, dass sich durch<br />

Change Management eine Reihe von Hindernissen bzw. Risiken reduzieren lassen und<br />

damit ein Beitrag zum Projekterfolg geleistet wird.<br />

127 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 114ff.<br />

Seite 58


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Mit der Durchführung dieser Studie wurde erstm<strong>als</strong> anhand einer großen und repräsentativen<br />

Stichprobe erhoben, ob und wie Change Management bei ERP-Projekten eingesetzt<br />

wird. Dabei konnte der positive Einfluss von Change Management auf den Projekterfolg<br />

aufgezeigt werden. Daneben sind aber noch weitere Erfolgsfaktoren <strong>für</strong> ERP-Projekte<br />

aufgeführt worden, unter anderem, die IT-Architektur, Qualität der Stammdaten, die Kompetenz<br />

des Projektteams und der externen Berater sowie die eingesetzten Projekt<strong>management</strong>werkzeuge.<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Studie basieren auf Einschätzungen von Experten, die <strong>für</strong> das Thema<br />

Change Management verantwortlich waren. Um die Wirkung von Change Management-<br />

Maßnahmen noch aus einer anderen Richtung zu analysieren, wären ergänzende Befragungen<br />

der von der Implementierung betroffenen Führungskräfte und Mitarbeiter sinnvoll.<br />

128<br />

4.3.6 CAFM-Fallbeispiele<br />

Der GEFMA - Arbeitskreis CAFM hat in den vergangenen Jahren eine Reihe von<br />

CAFM-Fallbeispielen nach einer einheitlichen Methodik untersucht und verglichen. Ziel<br />

dieser Studie war es, anhand erfolgreicher CAFM-Projekte einen Überblick über ausgewählte<br />

Anwendungsbereiche und die dort gesammelten Erfahrungen bei der CAFM-Einführung<br />

zu geben.<br />

Von besonderem Interesse waren dabei:<br />

• die Ziele<br />

• das Herangehen<br />

• die IT-Umgebung<br />

• die Systemauswahl<br />

• Datenquellen und -erfassung<br />

• die relevanten FM-Teilbereiche<br />

• Erfolge und Probleme sowie<br />

• Kosten und Nutzen<br />

Gleichzeitig sollte das prinzipielle Vorgehen bei der Einführung von CAFM verglichen<br />

werden und allgemein gültige Grundsätze abgeleitet werden. So sollen (potenzielle) Anwender<br />

einen Vergleich mit ihrer eigenen Situation anstellen und bestimmte Vorgehensweisen<br />

und Erfahrungen übernehmen können. <strong>Die</strong> Untersuchung folgte jeweils einem<br />

einheitlichen Muster und einer einheitlichen Gliederung:<br />

1. Allgemeine Angaben zum Unternehmen<br />

2. Immobilienbezogene Angaben<br />

3. FM-Ziele und Politik<br />

4. Ausgangssituation<br />

5. Das CAFM-Projekt<br />

6. Erfahrungen und Bewertung 129<br />

4.3.7 Ergebnisse – Fallbeispiele CAFM<br />

May/Madritsch et al. fassen die wichtigsten Ergebnisse ihrer Untersuchungen im Buch<br />

„CAFM im deutschsprachigen Raum, CAFM-Praxiserfahrungen aus Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz“ wie folgt zusammen:<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> erfolgreiche CAFM-Einführungen sind eine gut vorbereitete Abstimmung<br />

mit den Unternehmensprozessen, den resultierenden Nutzererwartungen und ein<br />

strukturiertes Projekt<strong>management</strong>.<br />

128 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 138ff.<br />

129 Vgl. May, 2006, Seite 305ff.<br />

Seite 59


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ausgangslage – Rahmenbedingungen<br />

Ein wesentliches Erfolgskriterium ist die Einbindung der Nutzer in den Entscheidungs- und<br />

Implementierungsprozess sowie die Unterstützung der Unternehmensleitung. Vorteilhaft<br />

erweist sich auch eine Einführungsstrategie, welche stufenweise mit denjenigen Projektschritten<br />

beginnt mit denen durch eine CAFM-Einführung möglichst rasch qualifizierbarer<br />

Nutzen nachweisbar ist. Ein begleitendes internes Projektmarketing verstärkt die Akzeptanz<br />

im Unternehmen und trägt hier wesentlich zum Erfolg des Projektes bei.<br />

Aus den Untersuchungen geht aber auch klar hervor, dass gerade in der Prozessoptimierung<br />

die größten Einsparungspotenziale liegen, die durch den Einsatz von IT noch verstärkt<br />

werden können. CAFM ist lediglich ein Werkzeug, das bestmöglich eingesetzt werden<br />

soll. 130<br />

Der Erfolg des CAFM-Einsatzes wird nicht in erster Linie durch die CAFM-Software bestimmt,<br />

sondern durch die Qualität und konzeptionelle Vorbereitung. […] Dazu gehört<br />

auch die genaue Untersuchung der betrieblichen IT-Umgebung, in die ein CAFM-System<br />

integriert werden soll, sowie die Verfügbarkeit und Qualität der benötigten Informationen –<br />

Daten. […] Projekte sind immer dann erfolgreich, wenn ein ganz konkreter Anlass <strong>für</strong> die<br />

Systemeinführung besteht, wenn <strong>als</strong>o ausreichender „Leidensdruck“ existiert.<br />

Des Weiteren hat sich die Durchführung eines klar umrissenen Pilotprojektes <strong>als</strong> sehr<br />

sinnvoll erwiesen, da hier in kleinem Maßstab typische Aufgaben und Abläufe untersucht<br />

werden können. Hierdurch werden Probleme frühzeitig erkannt und die betroffenen Anwender<br />

können sich anhand bekannter Fragestellungen in das System einarbeiten (Training<br />

on the job).<br />

Eine systematisch organisierte Datenbasis und strikte Disziplin bei der Datenpflege sind<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> erfolgreiches CAFM. Dabei ist eine persönliche Pflegeverantwortung<br />

unerlässlich. […] Wichtig war auch die Erkenntnis, dass die Datenerfassung durch<br />

Fachkräfte erfolgen muss, da sonst die Gefahr von Doppelarbeit besteht.<br />

Entscheidend in allen Beispielen war auch die Schnittstellenthematik. <strong>Die</strong>se spielte nicht<br />

nur bei der Datenübernahme aus Altsystemen eine Rolle, sondern auch bei der Kopplung<br />

der CAFM-Software mit bereits vorhandenen IT-Systemen.<br />

In allen Fällen war die Einfachheit der Bedienbarkeit eines CAFM-Systems ein wichtiges<br />

Auswahlkriterium. Ebenso wurde auf die Flexibilität der Software großer Wert gelegt. <strong>Die</strong><br />

Anwender wollen einfache Veränderungen und Anpassungen (z.B. Oberfläche) selbst<br />

vornehmen können. […] Auch hat sich in den Projekten der beginnende Trend hin zu<br />

„Mobilem CAFM“ gezeigt. Dadurch wird es in Zukunft möglich sein, über mobile Geräte<br />

mit z.B. Wireless Technologien direkten Zugriff auf das CAFM-System von einem<br />

beliebigen Standort im Unternehmen und gegebenenfalls auch von außerhalb zu<br />

erlangen. 131<br />

130 Vgl. May/Madritsch, et al. 2007, Seite 291.<br />

131 Vgl. May, 2006, Seite 393ff.<br />

Seite 60


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

5 Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

5.1 Empirische Forschung<br />

Nach Darstellung der IST-Situation, Auseinandersetzung mit der aktuellen, themenrelevanten<br />

Literatur, Recherchen bezüglich bereits durchgeführter Studien, sieht der Verfasser<br />

es <strong>als</strong> notwendig an, durch empirische Erhebungen, die weitere Vorgangsweise im<br />

Unternehmen zu klären und die Forschungsfrage „Kann die Einführung von CAFM zum<br />

nachhaltigen Erfolg einer klassischen, zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?“<br />

zu beantworten.<br />

Empirische Sozialforschung ist die systematische Erfassung und Deutung sozialer Tatbestände.<br />

Unter Methoden der empirischen Sozialforschung werden die geregelte und<br />

nachvollziehbare Anwendung von Erfassungsinstrumenten wie z.B. Befragungen, Beobachtungen,<br />

Experteninterviews und Inhaltsanalysen verstanden. 132<br />

Zwei unterschiedliche Forschungsrichtungen sind dabei die quantitativen und die qualitativen<br />

Methoden:<br />

1. Bei der quantitativen Forschung geht es darum, Verhalten in Form von Modellen,<br />

Zusammenhängen und zahlenmäßigen Ausprägungen möglichst genau zu beschreiben<br />

und vorhersagbar zu machen. Um gleiche Voraussetzungen <strong>für</strong> die Entstehung<br />

der Messwerte innerhalb einer Befragung zu gewährleisten, sind die<br />

quantitativen Methoden meist voll standardisiert und strukturiert, d.h. jeder Befragte<br />

bekommt möglichst exakt die gleichen Voraussetzungen bei der Beantwortung<br />

der Fragen. Der Forschungsprozess mündet dabei immer in die statistische<br />

Analyse der Daten.<br />

2. Im Vergleich zur quantitativen Methode zeichnet sich der qualitative Ansatz durch<br />

wesentlich größere Offenheit und Flexibilität aus. <strong>Die</strong> Befragung, beispielsweise<br />

mit qualitativen Interviews, ist frei und explorativ. Der qualitativen Befragung liegt<br />

ein grober thematischer Leitfaden zugrunde, wobei auf standardisierte Vorgaben<br />

soweit wie möglich verzichtet wird. 133<br />

In der Literatur finden sich aber sehr wohl auch kritische Stimmen, die den ausschließlichen<br />

Einsatz quantitativ angewandter Forschung <strong>als</strong> nicht repräsentativ qualifizieren. <strong>Die</strong>ser<br />

Aussage folgend wird die Anwendung beider Verfahren <strong>als</strong> ausgewogen in der Interpretation<br />

angesehen.<br />

5.2 Begründung <strong>für</strong> die gewählten Forschungsmethoden<br />

Zur verlässlichen Beantwortung der Forschungsleitenden Frage wurden folgende Untersuchungsmethoden<br />

herangezogen, die zeitlich von Februar 2009 bis März 2009 durchgeführt<br />

wurden:<br />

• Fragebogen – Mitarbeiter<br />

• Experteninterviews mit Führungskräften<br />

• Experteninterviews mit Mitarbeitern<br />

Als definierte Grundgesamtheit 134 gelten die Führungskräfte und Mitarbeiter des<br />

Unternehmens. Da in der 1. Stufe die Einführung von CAFM im Immobilienverwaltungsbereich<br />

mit den angeschlossenen kaufmännischen Abteilungen und in der Abteilung Projektentwicklung<br />

geplant ist, aber Daten auch von anderen Abteilungen implementiert werden<br />

sollen, ist es nötig, die Bereitschaft zur Informationsweitergabe und unternehmensinternen<br />

Kommunikation zu fördern.<br />

132<br />

Vgl. Atteslander, 2008, Seite 3ff.<br />

133<br />

Vgl. http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html, [31. 01. 2009].<br />

134<br />

Grundgesamtheit ist die Gesamtheit aller Elemente, über die eine Aussage getroffen werden soll.<br />

Seite 61


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

<strong>Die</strong> angewandte Forschungsmethode, auch <strong>als</strong> Zweckforschung bekannt, weist eine<br />

Nähe zur Praxis auf und entwickelt sich aus einer konkreten Problemstellung heraus. Hier<br />

geht es darum neues Wissen zu generieren und mit vorhandenem Wissen neu zu kombinieren.<br />

135 <strong>Die</strong> Hypothese stellt die Grundlage dar, und darauf aufbauend sollen Fragestellungen<br />

angewandt werden, die zur Beantwortung der Forschungsfrage beitragen.<br />

Durch die Kombination der angeführten Forschungsmethoden sollte eine möglichst hohe<br />

verlässliche (reliable) und gültige (valide) Beurteilung der Thematik gegeben sein. Ein<br />

Befragungsinstrument ist dann verlässlich, wenn es so exakt misst, dass bei Wiederholungen<br />

unter gleichen Bedingungen identische Ergebnisse erzielt werden. <strong>Die</strong> Gültigkeit<br />

betrifft die Frage, ob ein Messinstrument auch das misst, was es messen soll. 136<br />

5.2.1 Fragebogen – Mitarbeiter<br />

<strong>Die</strong> Befragung der Mitarbeiter mittels Fragebogen wurde gewählt, da sich die Möglichkeit<br />

bietet anonyme Bewertungen abzugeben, Wünsche zu äußern, mögliche Widerstände<br />

und Risiken aufzuzeigen, ohne seine Identität offen zu legen.<br />

Fragebogen geben Aufschluss darüber, wie Personen in ganz bestimmten<br />

(Untersuchungs-) Situationen über ihr Verhalten und Erleben, ihre Einstellungen und ihre<br />

Auffassungen von sich selbst berichten. 137<br />

<strong>Die</strong> Fragebogen sind gleichzeitig ein ausgezeichnetes Instrument, um die Aufmerksamkeit<br />

der betroffenen Mitarbeiter auf die „Einführung von CAFM“ zu lenken. Damit soll eine<br />

Synchronisation der Wahrnehmung bewirkt werden, die die optimalen Startbedingungen<br />

<strong>für</strong> einen neuen Aufbruch schafft. 138<br />

„Das Ziel von Skalierungsverfahren besteht in erster Linie darin, theoretische, nicht beobachtbare<br />

Sachverhalte, die ‚innerhalb’ der Person wirksam werden […] wie Emotionen,<br />

Einstellungen, Wertungen, Präferenzen etc., zu messen. Zu diesem Zweck werden diese<br />

qualitativen Merkmale skaliert m.a.W. <strong>als</strong>o in quantitative Größen transformiert.“ 139<br />

Als Skalierungsmethode wird die Rating-Skala 140 angewandt. <strong>Die</strong> Befragten werden hier<br />

aufgefordert, ihre Position auf der interessierenden Merkm<strong>als</strong>dimension selbst anzugeben.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung, ob eine gerade oder ungerade Anzahl an Antwortvorgaben<br />

verwendet werden soll, wird in der Literatur nicht eindeutig beantwortet und wird<br />

beeinflusst durch das zu erzielende Messergebnis. Mummendey, gibt zu bedenken, dass<br />

bei der Befragung mit Fragebogen grundsätzlich eine Tendenz zur unverfänglichen Mitte<br />

beobachtet werden kann. 141<br />

Ziel des Fragebogens soll es sein, Einstellungen zu messen, die auf Grund der Häufigkeit,<br />

die Wertigkeiten anzeigen, die <strong>für</strong> die Mitarbeiter von Bedeutung sind, um die Einführung<br />

von CAFM erfolgreich durchzuführen.<br />

135 Vgl. Heister/Weßler-Poßberg, 2007, Seite 71.<br />

136 Vgl. Atteslander, 2008, Seite 6.<br />

137 Vgl. Mummendey, 1995, Seite 49.<br />

138 Vgl. http://www.umsetzungsberatung/de/methoden/mitarbeiterbefragung.php?layout=druck, [09. 03. 2009].<br />

139 Vgl. Berekoven/Eckert/Ellenrieder, 2006, Seite 73.<br />

140 Siehe Fragebogen im Anhang Seite 103.<br />

141 Vgl. Mummendey, 1995, Seite 56f.<br />

Seite 62


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

5.2.2 Experteninterviews – Führungskräfte<br />

<strong>Die</strong> qualitative Methode des leitfadengestützten Interviews wird mit Experten des Unternehmens<br />

durchgeführt.<br />

Als Verfahren qualitativer Analyse, die auf sprachlicher Basis arbeiten, beschreibt Mayring<br />

in seinem Buch „Qualitative Sozialforschung“:<br />

• das Problemzentrierte Interview<br />

• das Narrative Interview<br />

Unter dem Begriff Problemzentriertes Interview (geprägt von Witzel 1982,1985) sollen alle<br />

Formen der offenen, halbstrukturierten Befragungen zusammengefasst werden. Es ist<br />

aber zentriert auf eine Problemstellung, die der Interviewer einführt, auf die er immer wieder<br />

zurückkommt. 142<br />

Als zweite Form eines qualitativ orientierten Interviews dient das Narrative Interview, die<br />

den Interviewpartner nicht mit standardisierten Fragen konfrontiert. <strong>Die</strong> Grundgedanken<br />

sind, dass das Narrative Interview durch freies Erzählenlassen zu subjektiven Bedeutungsstrukturen<br />

gelangt, die sich einem systematischen Abfragen versperren würden. 143<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> Leitfadeninterviews ist, dass ein Leitfaden mit offen formulierten Fragen<br />

dem Interview zugrunde liegt. Durch den konsequenten Einsatz des Leitfadens wird<br />

zum einen die Vergleichbarkeit der Daten erhöht und zum anderen gewinnen die Daten<br />

durch die Fragen eine Struktur. Der Leitfaden dient <strong>als</strong> Orientierung bzw. Gerüst und soll<br />

sicherstellen, dass wesentliche Aspekte der Forschungsfrage im Interview nicht übersehen<br />

werden. 144<br />

Als „Experte“ wird angesprochen,<br />

• wer in irgendeiner Weise Verantwortung trägt <strong>für</strong> den Entwurf, die Implementierung<br />

oder die Kontrolle einer Problemlösung oder<br />

• wer über einen privilegierten Zugang zu Informationen über Personengruppen<br />

oder Entscheidungsprozesse verfügt. 145<br />

Als Methode der vorliegenden Arbeit wurde entschieden, Problembezogene, Leitfadengestützte<br />

Interviews mit Experten durchzuführen. Der Interviewer steuert den Erzählinhalt<br />

durch entsprechende Zwischenfragen, die jedoch offen formuliert sind und daher die Beantwortung<br />

absolut frei ist. 146<br />

Der Interviewer hat durch die persönliche Interaktion die Möglichkeit, Hintergründe zu<br />

erfragen und Unklarheiten zu beseitigen. <strong>Die</strong> Offenheit des Vorgehens ermöglicht es,<br />

neue, bisher unbekannte Sachverhalte zu entdecken. Hier wäre noch hinzuzufügen, dass<br />

das eigene Vorverständnis (des Interviewers) immer die Interpretation beeinflusst. 147<br />

<strong>Die</strong> Auswahl der zu interviewenden Experten wurde auf Grund der Unternehmensstruktur<br />

vorgenommen. <strong>Die</strong> Unternehmensleitung und Abteilungsleitung werden befragt. Es wird<br />

auch <strong>als</strong> Erfolgsfaktor angesehen, durch die Qualifizierung der Experten jenes Wissen zu<br />

generieren, das <strong>für</strong> die Aussagekraft der Ergebnisse spricht, und in weiterer Folge soll<br />

somit auch gewährleistet sein, dass neben Zielen und Visionen der Geschäftsleitung auch<br />

Wünsche und Erwartungen der Endanwender in die weitere Vorgangsweise mit einbezogen<br />

werden können.<br />

142 Vgl. Mayring, 2002, Seite 67.<br />

143 Vgl. Mayring, 2002, Seite 72ff.<br />

144 Vgl. Mayer, 2008, Seite 37.<br />

145 Quelle: Meuser und Nagel, 1991, Experteninterviews – in Mayer, 2008, Seite 41.<br />

146 Vgl. Heister/Weßler-Poßberg, 2007, Seite 92.<br />

147 Vgl. Mayring, 2002, Seite 29.<br />

Seite 63


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

<strong>Die</strong> Experten- und Mitarbeiterinterviews werden mit der Absicht durchgeführt, die erfolgreiche<br />

Einführung von CAFM mit Akzeptanz aller Beteiligten effizient umzusetzen. <strong>Die</strong><br />

Ergebnisse sollen die Erwartungen, den Nutzen, mögliche Hemmnisse und humane<br />

Schlüsselfaktoren definieren, die nötig sind, um eine Einführung wirtschaftlich, strategisch<br />

und vor allem aus Sicht der künftigen Nutzer optimiert durchführen zu können.<br />

5.2.3 Experteninterviews – Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter in den beschriebenen Fachabteilungen, verfügen über ein ihrem Einsatzbereich<br />

entsprechendes Fachwissen. <strong>Die</strong> Befragung über Anforderungen an das Softwareprodukt,<br />

Defizite und Bereitschaft, diese Abläufe unternehmensintern effizient abzuwickeln,<br />

können wertvolle Hinweise und innovative Lösungsansätze bieten und über den<br />

IST-Zustand Auskunft geben.<br />

<strong>Die</strong> Frage ist nicht, ob Veränderungen einfach so akzeptiert werden, sondern wie wir mit<br />

ihnen erfolgreich umgehen und deren Chancen nützen. Veränderungen sind gekennzeichnet<br />

von Unruhe, Missverständnissen, aufwändigen Klärungen und damit einhergehend<br />

möglichen Leistungsverlusten. <strong>Die</strong> aktive Einbindung der Mitarbeiter in den Veränderungsprozess<br />

und der Teilnahme an der Erarbeitung von Lösungen (Prozesse und Abläufe<br />

werden neu organisiert und strukturiert) empfindet der Mitarbeiter <strong>als</strong> Anerkennung<br />

und Wertschätzung seiner fachlichen Qualifikation, die Identifikation mit den zu bearbeitenden<br />

Inhalten erzeugt auch in der Folge eine höhere Bereitschaft bei der Umsetzung<br />

aktiv mitzuarbeiten und damit eine Akzeptanz <strong>für</strong> die Veränderung zu entwickeln. 148<br />

Der Verfasser der vorliegenden Arbeit sieht es <strong>als</strong> bedeutend und entscheidend an, die<br />

Endanwender der zu implementierenden Software, bereits frühzeitig in den Planungsprozess<br />

einzubeziehen, um eine dementsprechende Akzeptanz zu erreichen. Nach Auswertung<br />

der empirischen Untersuchungen soll es möglich sein, den angestrebten Soll-Zustand<br />

durch Optimierung der Arbeitsprozesse, -abläufe, begleitendes Change-Management<br />

und erfolgreicher Implementierung von CAFM zu erreichen.<br />

Abb. 23 Empirische Untersuchung – Inhalte<br />

Eigene Abbildung<br />

148<br />

Vgl. http://www.misterinfo.de/publish/wirtschaft-und-wissenschaft/consulting/mitarbeiter-fuer-veraenderungen-gewinnen,<br />

Autor: Jürgen Peterke, [23. 10. 2008].<br />

Seite 64


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Empirisches Vorgehen – Methoden<br />

5.2.4 Inhalte – Fragebogen und Experteninterviews<br />

Vorrangig wird das Ermitteln von humanen Schlüsselfaktoren sein, die im Rahmen von<br />

Veränderungsprozessen ausschlaggebend <strong>für</strong> den Erfolg bzw. Misserfolg, sein können.<br />

Aus einem Bedürfnis heraus entsteht ein Motiv, ein Ziel zu erreichen. Aus diesem Motiv<br />

entspringt Energie. Für das Personal<strong>management</strong> bedeutet dies, dass motivierte Mitarbeiter<br />

die Energie aufbringen, Ziele zu erreichen. <strong>Die</strong> entscheidende Frage ist allerdings,<br />

ob die Ziele der Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen übereinstimmen und wie die Motivation<br />

entwickelt, erhalten oder sogar verbessert werden kann. 149<br />

Untersuchung von Schlüsselfaktoren und kritischen Erfolgsfaktoren im Zusammenhang<br />

mit der zu implementierenden Software und in der Betrachtung des Change-Managements:<br />

• Erwartungen an die zu implementierende Software<br />

• Vorhandensein von Problembereichen – Ablaufprozesse<br />

• Arbeitsplatz – Ergonomie – Arbeitsplatzbedingungen<br />

• Bedienbarkeit Software – Einschulung<br />

• Einbringen von Fachwissen <strong>für</strong> Projektablauf – Leistungserfolg – Anerkennung<br />

• interne/externe Kommunikation<br />

• Nutzen – Erfolgspotenziale<br />

• Auswirkungen von Mitarbeiterzufriedenheit auf Kundenzufriedenheit<br />

5.2.5 Durchführung der empirischen Untersuchungen<br />

5.2.5.1 Fragebogen<br />

<strong>Die</strong> Fragebogen wurden an die Mitarbeiter der Abteilungen Immobilien<strong>management</strong><br />

Miete, Eigentum und in der Abteilung Projektentwicklung ausgegeben. <strong>Die</strong> Übergabe erfolgte<br />

persönlich. <strong>Die</strong> Einführung von CAFM ist in diesen Abteilungen vorgesehen.<br />

<strong>Die</strong> Erstellung einer Fragebogen – Instruktion 150 , <strong>als</strong> Einführung in die Befragung, klärt<br />

den Hintergrund, die Formulierung der Forschungsfrage und den Zweck der Befragung.<br />

Ein Hinweis auf die absolute Anonymität soll die Bereitschaft der Befragten, aus innerer<br />

Überzeugung zu antworten, erhöhen.<br />

Da die Einführung von CAFM im beschriebenen Unternehmen wirklich geplant ist und um<br />

ein gemeinsames Verständnis <strong>für</strong> die Einführung zu erzeugen, wurde das Projekt „Daten<br />

2010“ benannt. <strong>Die</strong> künftigen Endanwender wurden im Vorfeld über die geplante Implementierung<br />

informiert. Es wurden insgesamt 37 Fragebogen ausgeteilt, die Rücklaufquote<br />

betrug 86 Prozent (32 Fragebogen).<br />

5.2.5.2 Experteninterviews<br />

Wie bereits erwähnt wurden <strong>als</strong> Experten, die Vorstände der Abteilung Immobilien- und<br />

Bau<strong>management</strong> und Abteilungsleiter (Immobilien<strong>management</strong> und Bau<strong>management</strong>)<br />

befragt. <strong>Die</strong> Interviews erfolgten im Zeitraum Februar 2009 - März 2009. <strong>Die</strong> durchschnittliche<br />

Dauer der Interviews betrug sechzig Minuten.<br />

5.2.5.3 Mitarbeiterinterviews<br />

Um praxisnahe, spezifische Aussagen zu erhalten, wurden Mitarbeiter, die in der gleichen<br />

Abteilung tätig sind, gemeinsam befragt. <strong>Die</strong>s sollte auch den Zweck verfolgen, über die<br />

Zusammenhänge der einzelnen Arbeitsbereiche zu diskutieren und gemeinsam Lösungen<br />

zu finden, diese Abläufe effizienter zu gestalten.<br />

149 Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 267.<br />

150 Fragebogen inkl. Instruktion, siehe im Anhang Seite 102ff, der vorliegenden Arbeit.<br />

Seite 65


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

6 Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

Abb. 24 Ableitungen der empirischen Untersuchung<br />

Eigene Abbildung<br />

6.1 Fragebogen 151<br />

Ein großer Nutzen der Befragung liegt nicht nur in den Daten, die sie liefert, sondern<br />

darin, dass sie die Aufmerksamkeit der Befragten synchronisiert und so einen gemeinsamen<br />

Aufbruch ermöglicht. 152<br />

<strong>Die</strong> Fragestellungen wurden in Themenbereichen ausgewertet und sollen die Einstellungen<br />

der Befragten wiedergeben.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Zustimmung 60<br />

50<br />

in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erwartungen der Mitarbeiter-Software/Projekt<br />

66<br />

Wünsche-Erwartungen erfragen<br />

44<br />

Fachkompetenz Mitgestaltung<br />

151<br />

Siehe Fragebogenformular inkl. Begleitschreiben im Anhang, Seite 103f.<br />

152<br />

Vgl. http://www.umsetzungsberatung/de/methoden/mitarbeiterbefragung.php?layout=druck, [09. 03. 2009].<br />

Seite 66<br />

72<br />

Anforderungen-Endanwender<br />

60<br />

regelmäßige Info-Projekt<br />

Abb. 25 Erwartungen der Mitarbeiter – Software/Projekt<br />

Eigene Abbildung<br />

<strong>Die</strong> Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse wurde nicht so hoch eingestuft wie<br />

die Abstimmung der konkreten Anforderungen der Endanwender an das Softwareprodukt.<br />

Wie noch näher erläutert wird, stellt die Wertigkeit des Informationsflusses einen kritischen<br />

Erfolgsfaktor dar, eine regelmäßige Informationsübermittlung wird <strong>als</strong> wichtig angesehen.


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Bereitschaft<br />

50<br />

in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Persönliche Bereitschaft-Einführung CAFM<br />

50<br />

Pflegeverantwortung-Daten<br />

66<br />

Gestaltung-Arbeitsabläufe<br />

59<br />

Unterstützung-Kollegen<br />

Abb. 26 Persönliche Bereitschaft bei Einführung von CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

Da sich Unternehmensintern das Projekt „Daten 2010“ erst in einer frühen Vorbereitungsphase<br />

befindet, ist eine unternehmensweite Information noch nicht erfolgt. Der Grad der<br />

Bereitschaft Pflege- und Aktualisierungsverantwortung zu übernehmen, ist auf Grund der<br />

starken Arbeitsbelastung der Mitarbeiter nachzuvollziehen. Hier gilt es eine zufrieden<br />

stellende Lösung zu finden. Bei der aktiven Mitgestaltung der Arbeitsabläufe und<br />

Unterstützung der Kollegen bei Problemen mit dem neuen Softwareprodukt wird<br />

Bereitschaft signalisiert.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Angaben<br />

50<br />

in % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Herkunft Daten - Informationen<br />

84 78<br />

Hausakt/Korresordner<br />

Kollegen eigene Abt.<br />

32<br />

Kollegen andere Abt.<br />

35<br />

von Außen-Firmen/Behörden<br />

Abb. 27 Herkunft Daten<br />

Eigene Abbildung<br />

47<br />

Internet-Nö Land,etc.<br />

Wie bereits in der Situationsbetrachtung erwähnt, bilden „Ordner“ überwiegend die Basis<br />

der Informations- und Datengenerierung. <strong>Die</strong> Informationsweitergabe von Kollegen der<br />

eigenen Abteilung wird <strong>als</strong> sehr hoch eingestuft, wobei auch die abteilungsübergreifende<br />

Daten- und Informationsbeschaffung <strong>als</strong> nötig betrachtet wird, um die eigenen Arbeitsaufgaben<br />

effizient zu erfüllen.<br />

Das Umfeld wie z.B. Behörden, Firmen und die Möglichkeiten des Internets (z.B. die Bereitstellung<br />

von Online-Formularen <strong>für</strong> Wohnbeihilfeanträge, etc, Finanz-Online, Aufträge,<br />

elektronische Rechnung mit Signatur) werden künftig an Bedeutung gewinnen. Hier liegt<br />

auch das Erfolgspotenzial von CAFM, da die digital eingehenden Unterlagen direkt dem<br />

Objekt zugeordnet werden können und damit die Information am richtigen Ort erfasst wird.<br />

Seite 67


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Zustimmung<br />

50<br />

in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Soziale Beziehungen - Arbeitsplatz<br />

75<br />

87 84<br />

gutes Arbeitsklima<br />

selbstständig/eigenverantwortl.<br />

Hilfsbereitschaft<br />

47<br />

Mitentscheiden-Arbeit<br />

22<br />

Info unternehmensintern<br />

Abb. 28 Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz<br />

Eigene Abbildung<br />

In diesem Frageblock wurde die Übereinstimmung mit den angeführten Aussagen gemessen.<br />

Aussagen wie „Ich kann selbstständig arbeiten und bei Dingen, die meine Arbeit<br />

betreffen, mitentscheiden“ zielten darauf ab zu messen, inwieweit das „Dürfen“ im Grad<br />

der eigenverantwortlichen Tätigkeit verankert ist. Das Arbeitsklima wird <strong>als</strong> sehr<br />

angenehm empfunden, dies wiederum stellt eine solide Basis dar, um Veränderungen im<br />

Team erfolgreich umzusetzen. Handlungsbedarf ergibt sich aus dem niedrigen Grad des<br />

empfundenen unternehmensinternen Informationsflusses.<br />

Zustimmung<br />

in %<br />

Teamfähigkeit bei Veränderungen - Einführung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

97<br />

Informationsaustausch<br />

91<br />

pos. Einstellung zu IT<br />

100<br />

Bereitschaft -Problemlösung<br />

94<br />

Konfliktlösung<br />

97<br />

Kommunikation<br />

Abb. 29 Teamfähigkeit bei Veränderungen – Einführung CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

Bei Veränderungen im betrieblichen Ablauf ist es wichtig, dass Teams empathische 153<br />

Kompetenzen besitzen und ein aktiver Informationsaustausch stattfindet.<br />

Auch die positive Einstellung zu neuen Technologien muss vorhanden sein. <strong>Die</strong> Zustimmung<br />

zum Vorhandensein von Problemlösungs- und Konfliktlösungskompetenzen wird<br />

auch entsprechend hoch bewertet.<br />

153 Empathie = Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellung anderer Menschen einzufühlen. Quelle:<br />

Duden, Fremdwörterbuch, 2000.<br />

Seite 68


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Zustimmung<br />

50<br />

in % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Ergonomische Gestaltung von CAFM<br />

97<br />

72<br />

Einfachheit-Bedienung<br />

Info-Eingabe zulässig/nicht<br />

99 97<br />

Unterstützung-Arbeitsabläufe<br />

87<br />

Problemloser Wiedereinstieg<br />

90<br />

Einheitl.Begriffsverständnis<br />

Anpassung an Prozesse<br />

Abb. 30 Ergonomische Gestaltung von CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

Bei der ergonomischen Gestaltung der Software geht es darum, die Benutzungsoberfläche<br />

und die Dialogführung so zu gestalten, dass maximale Verständlichkeit und Orientierung<br />

bei gleichzeitiger Arbeitsablaufoptimierung erreicht wird. Software-ergonomische<br />

Konzepte orientieren sich daher immer an menschlichen Informationsverarbeitungsprozessen<br />

einerseits und an den Arbeitszielen andererseits. 154 Wie in der oben angeführten<br />

Darstellung ersichtlich werden die Anforderungen an die ergonomische Gestaltung der<br />

Software auch <strong>als</strong> sehr wichtig angesehen.<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Zustimmung<br />

50<br />

in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Pilotprojekt-Schulung-Feedback<br />

69<br />

Pilotprojekt<br />

97<br />

Schulungen Anwender<br />

54<br />

Feedback-erledigte Arbeiten<br />

Abb. 31 Pilotprojekt – Einschulung – Feedback<br />

Eigene Abbildung<br />

Der Grad der Zustimmung betreffend die Durchführung von, an die Kenntnisse der Endanwender<br />

angepasste Schulungen, zeigt deutlich, dass diesem Punkt hohe Priorität zukommen<br />

muss. Jeder Mitarbeiter soll damit in der Lage sein, die Software mit den angebotenen<br />

Funktionen effizient zu bedienen. Ein dementsprechendes Schulungskonzept zu<br />

erstellen, ist sehr bedeutend. <strong>Die</strong> Wichtigkeit von Feedback <strong>für</strong> erledigte Arbeiten wurde<br />

<strong>als</strong> nicht so wichtig eingestuft wie angenommen. Dagegen wird die Erstellung eines Pilotprojektes<br />

<strong>als</strong> wichtig angesehen, um die Funktionen von CAFM im „Echtbetrieb“ zu testen.<br />

154<br />

Vgl. http://www.auva.at/portal/index.html?ctrl:cmd=render&ctrl:window=auvaportal.channel_content.cmsWindow&p_menuid=3066&p_tabid=5&p_pubid=7238,<br />

Evaluierung AUVA-Software-Ergonomie, [28. 12.<br />

2008].<br />

Seite 69


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Zustimmung 60<br />

und Wertigkeit 50<br />

in % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Nutzen von CAFM<br />

91<br />

zentral verfügbare Daten<br />

75<br />

Zeitersparnis<br />

Abb. 32 Nutzen von CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

41<br />

Mehrwert Kunden-Mitarbeiter<br />

<strong>Die</strong> Wertigkeit von zentral verfügbaren Daten wird <strong>als</strong> sehr hoch eingeschätzt, dies zeigt<br />

auch, dass viele Mitarbeiter im täglichen Arbeitsprozess, mit den zurzeit vorhandenen<br />

Ablagesystemen und Insellösungen nicht zufrieden sind und daher anzunehmen ist, dass<br />

sie Änderungen mittragen. <strong>Die</strong> Zeitersparnis ist ableitbar, da Daten zentral verfügbar sind.<br />

Ohne die direkte, praktische Erfahrung mit dem Softwareprodukt ist eine zögerliche Einstellung<br />

zum Nutzen und Mehrwert erzielenden CAFM der Mitarbeiter nachvollziehbar und<br />

verständlich. Hier gilt es, von Seiten der Führungsebene die Wertigkeit des Nutzens <strong>für</strong><br />

das Unternehmen und jeden Mitarbeiter zu kommunizieren.<br />

<strong>Die</strong> Definition von Zuständigkeiten <strong>für</strong> Objekte und Tätigkeiten wurde von 65 Prozent <strong>als</strong><br />

sehr wichtig eingestuft. <strong>Die</strong> Frage – „Wir erbringen <strong>Die</strong>nstleistungen, die Qualität ist ausschlaggebend<br />

<strong>für</strong> die Kundenzufriedenheit, ist es <strong>für</strong> dich wichtig, dich manchmal auch in<br />

die Rolle „deiner Kunden“ zu versetzen?“ – wurde von 54 Prozent <strong>als</strong> sehr wichtig eingestuft.<br />

<strong>Die</strong> Möglichkeit im Rahmen einer offenen Frage noch Wünsche, Anregungen, Bedenken<br />

oder Lösungsansätze zu formulieren wurde kaum genützt. Auffallend war, dass der Verlust<br />

der internen Kommunikation unter den Mitarbeitern be<strong>für</strong>chtet wird. Durch die Möglichkeit,<br />

einen überwiegenden Teil der Arbeitsaufgaben am eigenen Computer in Zukunft<br />

erledigen zu können, wurde diese Be<strong>für</strong>chtung geäußert. Abschließend wurde noch das<br />

Interesse an einer Präsentation der Ergebnisse dieser Umfrage erfragt, wobei 81 Prozent<br />

Interesse daran zeigen.<br />

Atteslander (2008) gibt zu bedenken: „Worüber der Fragesteller von Beginn an im Klaren<br />

sein muss, Mitarbeiterbefragungen produzieren nicht nur Daten, vor allem erzeugen sie<br />

Erwartungen und damit das Potenzial <strong>für</strong> Enttäuschungen. Wenn nach einer Befragung<br />

nichts Ernsthaftes im Sinne der gestellten Fragen passiert, entsteht daher große<br />

Enttäuschung, und das Management verliert an Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Ziel einer<br />

Befragung muss es sein, eine möglichst hohe Gemeinsamkeit in der Kommunikation zu<br />

erreichen. Eine solche verhindert ein Ungleichgewicht der Motivation und erhöht die<br />

Gültigkeit einer Meinungsäußerung.“ 155<br />

155 Vgl. Atteslander, 2008, Seite 119.<br />

Seite 70


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

6.2 Experteninterviews 156<br />

Mit Hilfe eines strukturierten Interviewleitfadens wurden Interviews mit den Führungskräften<br />

und Mitarbeitern des Unternehmens durchgeführt. <strong>Die</strong> Erkenntnisse der Interviews<br />

werden zusammengefasst und den Fragestellungen zugeordnet. Nachfolgende<br />

Schwerpunkte wurden erfragt.<br />

<strong>Die</strong> Einführung von CAFM wird es nötig machen, Arbeitsabläufe zu analysieren und den Bedarf an<br />

immobilienrelevanten Daten des Unternehmens zu ermitteln. „Welche Faktoren würden Sie <strong>als</strong><br />

sehr wichtig einstufen, um diese umfangreichen Veränderungen erfolgreich durchzuführen?“<br />

• Führungsebene: Trägt und unterstützt das Projekt.<br />

• Gezielte Kommunikation: Ziele, Nutzen.<br />

• Fachkompetenz der Mitarbeiter: Wird in Anspruch genommen, um die Arbeitsabläufe<br />

neu zu strukturieren.<br />

• Auswahl der zu implementierenden Daten: Eine Aufstellung der geplanten<br />

Datenkategorien inkl. Inhalten wird abteilungsübergreifend erstellt und zur Bearbeitung an<br />

die Mitarbeiter und Führungskräfte weitergegeben. <strong>Die</strong> Festlegung von Datenstandards,<br />

die in Form von Informationsinhalten, Datenformatierung und Systemschnittstellen<br />

auftreten, wird abgeklärt. <strong>Die</strong> Inhalte der Informationen sind mit dem alltäglichen<br />

Sprachgebrauch zu vergleichen, misst man den verwendeten Worten eine andere<br />

Definition <strong>als</strong> die allgemein erklärte bei, so führt dies zu Missverständnissen. 157 Daran<br />

anschließend soll in Workshops die Datentiefe festgelegt werden.<br />

• Befragung <strong>als</strong> „Werkzeug“: Um Mitarbeiter auf die anstehenden Veränderungen<br />

einzustimmen und <strong>für</strong> das Vorgehen zu sensibilisieren.<br />

• Teamarbeit: Wertigkeit vermitteln.<br />

• Projektorganisation: Teamzusammensetzung, konkrete Planung mit Meilensteinen.<br />

Welche Chancen und Stärken können durch die Einführung von CAFM <strong>für</strong> ein <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen<br />

entstehen?<br />

• Kundenorientierung: Bei direktem Kontakt mit den Kunden – ist es bereits während des<br />

Telefonates (z.B. Störungsmeldung) möglich, dem Mieter/Eigentümer genau zu sagen, ob<br />

bezüglich seines Problems bereits etwas unternommen wurde.<br />

• Auswertung von auffallender Störungshäufigkeit: mit CAFM möglich dies auszuwerten,<br />

und es wird ein Feedback an die ausführende Firma bzw. die hausinterne Bauabteilung<br />

gegeben, dass dieses Produkt nicht den Anforderungen entspricht, mit den daraus<br />

resultierenden Konsequenzen.<br />

• Grundlage <strong>für</strong> verantwortungsvolle Tätigkeit des Immobilienverwalters: Im<br />

Wohnungseigentumsbereich ist der Verwalter verpflichtet ökonomische Entscheidungen zu<br />

treffen, bei auffallender Störungshäufigkeit kann überlegt werden, ob die Neuherstellung<br />

eventuell günstiger wäre <strong>als</strong> laufend Reparaturen durchzuführen. Auch können diese Auswertungen<br />

Grundlagen <strong>für</strong> die jährlich zu erstellende Vorausschau sein, die den Eigentümern,<br />

die anstehenden Instandhaltungsmaßnahmen frühzeitig ankündigen, diese Präsentation<br />

ist transparent und überzeugend.<br />

• Stärken durch Erinnerungsfunktion: Werden künftig keine gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Prüffristen verabsäumt. Verhindern von Haftungsproblemen.<br />

• Im Rechnungswesen: Transparente Übersicht über Darlehenskonditionen. Durch<br />

rechtzeitige Eingabe von Erinnerungsfunktionen soll z.B. noch genügend Zeit vorhanden<br />

sein, um bei Bedarf neue Zahlungsbedingungen auszuverhandeln. Auch das Aufmerksammachen<br />

auf das Auslaufen von Förderungsdarlehen hat direkte Auswirkungen auf die<br />

Wohnungsvergabe, hier sind bestimmte Anforderungen nicht mehr nachzuweisen, und es<br />

ermöglicht so eine flexible Vergabe.<br />

• Energieausweis: Zusammenhang mit dem ab 01. 01. 2009 zu erstellenden Energieausweis,<br />

der verpflichtend beim Verkauf von Wohnungseigentum und Vermietung von Wohnungen<br />

übergeben werden muss. Hier ergeben sich Synergien, da noch nicht vorhandene<br />

Gebäudedaten erhoben werden und in dem entsprechenden Wohnobjekt implementiert<br />

werden können. Eine Transparenz im Instandhaltungsbereich ermöglicht die Planung von<br />

Energie einsparenden Maßnahmen, die im Energieausweis ausgewiesen werden und entsprechend<br />

den Förderungsrichtlinien durchgeführt werden.<br />

156 Experteninterviewleitfaden im Anhang Seite 108ff.<br />

157 Vgl. Godring/Wagner, 2007, Seite 373.<br />

Seite 71


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

Mit der Einführung von CAFM sind auch Risiken und Schwächen verbunden, die bereits im Vorfeld<br />

zu bedenken sind:<br />

• Datentiefe: Zu umfangreich, erfordert zu viel Zeit, verursacht Kosten, die das Einsparungspotenzial<br />

der Software zunichte machen. Um dieses Problem gar nicht erst entstehen zu<br />

lassen, ist es geplant anhand eines Pilotprojektes die wichtigsten gebäuderelevanten Daten<br />

einzugeben, um die Gebrauchstauglichkeit im Echtbetrieb zu überprüfen.<br />

• Pflegeverantwortung: Mitarbeiter werden ausgewählt, die am Beginn der Implementierung<br />

sehr motiviert sind und auch andere positiv überzeugen können.<br />

• Problem der entfernten Wohnhausanlagen: Hier gilt es Lösungen zu finden,<br />

Hausverwalter sollen bei direkt vor Ort vergebenen Aufträgen bzw. auftretenden Störungen,<br />

die Informationen in die Verwaltung weiterleiten, wenn allgemeine Teile der Liegenschaft<br />

betroffen sind. Bei Problemen oder Beauftragungen im Wohnungsinneren, könnten<br />

diese Angaben am nächsten Tag eingegeben werden.<br />

• Hausbetreuer/Hausbesorger: Sind dementsprechend zu instruieren, im Fall einer<br />

Auftragserteilung, Meldung zu machen, bei Störfällen ist die Information nötig, um andere<br />

Kunden zu beruhigen und um Doppelbeauftragungen zu vermeiden.<br />

• Bedienbarkeit: Ist so zu gestalten, dass nach erfolgter Einschulung, die Mitarbeiter selbstständig<br />

mit der Software arbeiten können und neu aufgenommene Mitarbeiter von den bereits<br />

eingeschulten Endanwendern die praxisorientierten Kenntnisse vermittelt bekommen.<br />

• Rechtliche Wirksamkeit: Auf Grund unzureichender rechtlicher Wirkung wird es künftig<br />

noch nötig sein, Miet- und Kaufverträge im Original aufzubewahren. <strong>Die</strong> rechtliche Gültigkeit<br />

vor Gericht ist zurzeit noch nicht ausreichend geregelt. Auch die gesetzlich auferlegten<br />

Aufbewahrungsfristen <strong>für</strong> Eingangsrechnungen (im Original) bieten zurzeit noch keine<br />

Möglichkeit, Originalrechnungen ausschließlich digital abzulegen.<br />

<strong>Die</strong> Eingabe der Daten wird die Ressource „Zeit“ der Mitarbeiter sehr in Anspruch nehmen. Welche<br />

Rahmenbedingungen müssen vorhanden sein, um eine möglichst störungsfreie Eingabe zu<br />

ermöglichen?<br />

• Schrittweise Einführung: <strong>Die</strong> Anzahl der Lizenzen werden in Abwägung mit den<br />

wirtschaftlichen Möglichkeiten, festgelegt. Zu Beginn werden einmal diese Arbeitsplätze<br />

mit der Eingabe beginnen. Wert wird aber darauf gelegt die Eingabe abteilungsübergreifend<br />

durchzuführen. Wobei die rechtlichen Rahmenbedingungen bei Miete/Eigentum beachtet<br />

werden müssen.<br />

• Genaue Definition der Zuständigkeiten und Verantwortlichen: In Abwägung mit der Arbeitsbelastung<br />

werden eventuell vorübergehend Absolventen oder Studierende der FH 158<br />

Krems eingestellt, die ohne Belastung des Alltagsbetriebes, in Zusammenarbeit mit den<br />

zuständigen Abteilungen, die Daten eingeben.<br />

• Laufende Dateneingabe: Wird überwiegend durch die Assistentinnen erfolgen, die Anwesenheit<br />

im Unternehmen gewährleistet, eine aktuelle, durchgängige Eingabe der Daten.<br />

Aufgabe der Immobilienverwalter wird es sein, spezifische, eher technische Daten und Informationen<br />

zu implementieren.<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit von Daten kann nur ein Erfolgsfaktor sein, wenn die gebäuderelevanten<br />

Daten aktuell und korrekt sind. <strong>Die</strong> Definition der Zuständigkeiten und Verantwortung zur<br />

Datenpflege sind entscheidend <strong>für</strong> den Projekterfolg. Hier könnte es möglicherweise zu<br />

Widerständen kommen. Wie könnte diesen Widerständen entgegengewirkt werden?<br />

• Widerstände: Können nicht verhindert werden. Es ist <strong>als</strong> normal einzustufen, dass in<br />

einem mittelgroßen Unternehmen Mitarbeiter aus verschiedensten Gründen Widerstände<br />

gegen Veränderungen entwickeln. Es wird aber <strong>als</strong> möglich angesehen, dass während der<br />

Pilotphase und im Echtbetrieb auch diese Mitarbeiter überzeugt werden können, dass es<br />

<strong>für</strong> jeden Endanwender von großem Nutzen ist, mit dieser Software arbeiten zu können.<br />

Der nicht genau abschätzbare Zeitaufwand, um Unterlagen zu suchen, fällt somit zum<br />

Großteil weg, insofern ergeben sich daraus Zeitfenster, die die Möglichkeit bieten, die<br />

Daten auf aktuellem Niveau zu halten.<br />

158 FH = Fachhochschule.<br />

Seite 72


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

Wann könnten wir davon sprechen, dass die Software erfolgreich eingeführt und effizient betrieben<br />

wird? Welche Erwartungen haben Sie?<br />

• Informationen in der nötigen Datenqualität vorhanden: Wenn es möglich ist, während<br />

eines Telefongespräches die Hintergrundinformationen <strong>für</strong> den speziellen Kunden sichtbar<br />

machen zu können, um kompetente Antworten zu geben. Voraussetzung ist jedoch, dass<br />

die Unterteilung und Übersichtlichkeit gegeben ist und die Daten ohne zeitaufwändige<br />

Suche abgerufen werden können.<br />

• Historischer und aktueller Überblick: Da die Betreuung des Kunden ein vorrangiges<br />

Anliegen ist, ist es nötig sowohl einen historischen <strong>als</strong> auch einen aktuellen Überblick über<br />

Kontakte und Geschehnisse, diesen Kunden betreffend, abrufen zu können. <strong>Die</strong> Anliegen,<br />

Beschwerden, Mängel, etc. dokumentiert sind. Der Kunde <strong>als</strong>o das Gefühl vermittelt<br />

bekommt, er wird <strong>als</strong> Mensch, vom Unternehmen und den Mitarbeitern, ernst und wichtig<br />

genommen. <strong>Die</strong>s führt zu einem positiven Image <strong>für</strong> das Unternehmen.<br />

Schlussfrage: Wie sehen Sie die Zukunft gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften?<br />

• Als Chance in der Krise: Gerade gemeinnützige Wohnbaugesellschaften werden attraktiver<br />

am Wohnungsmarkt, da Preise im gesetzlichen Rahmen gebildet werden, Förderung<br />

sowohl der Objekte <strong>als</strong> auch von Nutzern in Anspruch genommen werden können. Aber<br />

die Gewissheit, öffentliche Förderungsmittel in Anspruch nehmen zu können, bietet keine<br />

Garantie, <strong>als</strong> Unternehmen einfach so weiter arbeiten zu können wie bisher.<br />

• Richtige Strategie und vorausschauende Planung: <strong>Die</strong> frühzeitige Vorbereitung, schon<br />

zu erwartender Krisenzeiten, erzwingt eine strategisch richtige Einschätzung des Unternehmens,<br />

sowohl im Rahmen der Bilanzierung erhöhte Mietausfallwagnisse mit ein zu<br />

planen und die ökonomischen Rahmenbedingungen, <strong>für</strong> die Finanzierung der Neubauten,<br />

zu verhandeln. Wobei schon zu bemerken ist, dass die Bankenlandschaft insgesamt sehr<br />

vorsichtig vorgeht und kaum bereit ist Zeiträume <strong>für</strong> Fixzinsperioden zu gewähren.<br />

• Kundenzufriedenheit: <strong>Die</strong> Bedeutung der Kundenzufriedenheit hat im Unternehmen auch<br />

ungeachtet der Finanz- und Wirtschaftskrise oberste Priorität. Es ist ein Ziel qualitätsorientiert<br />

weiterzuarbeiten.<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die empirische Untersuchung dazu<br />

beiträgt, Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken und Faktoren zu definieren, die <strong>als</strong><br />

Grundlage dienen, um die Konsequenzen <strong>für</strong> die weitere Vorgangsweise, der Einführung<br />

von CAFM, zu erarbeiten.<br />

Seite 73


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

6.3 Zusammenführung der Ergebnisse<br />

Vor dem Hintergrund der Forschungsfrage „Kann die Einführung von CAFM zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen? FM somit zu<br />

einem Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen werden“, soll nach Zusammenführung der<br />

Forschungsergebnisse die Ausgangsituation des Unternehmens durch eine SWOT-Analyse<br />

bewertet werden. Kritische Erfolgsfaktoren und humane Schlüsselfaktoren im Zusammenhang<br />

mit der Einführung von CAFM werden definiert. Um bereits präventiv 159<br />

Risiken zu erkennen, wird an Hand einer Chancen-Risiken-Analyse betrachtet, welchen<br />

Bereichen bei der Einführung von CAFM besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden<br />

muss.<br />

6.3.1 SWOT-Analyse der IST-Situation<br />

Als Verfahren der strategischen Situationsanalyse bildet die SWOT-Analyse 160 im Zusammenhang<br />

mit der Unternehmens- und Umfeldanalyse die Basis, um die erhobenen Informationen<br />

zu verdichten, zu strukturieren und gewonnene Erkenntnisse darzustellen. <strong>Die</strong><br />

Stärken-Schwächen-Analyse bzw. Ressourcenanalyse analysiert und bewertet die Ressourcen<br />

eines Unternehmens oder eines strategischen Geschäftsfeldes. Sie versucht<br />

Gründe <strong>für</strong> die in der Vergangenheit aufgetretenen und in der Gegenwart auftretenden<br />

Stärken und Schwächen zu finden. 161<br />

<strong>Die</strong> Definition von Chancen und Risiken beziehen sich im Rahmen der SWOT-Analyse<br />

auf die Umwelt und deren Auswirkungen auf die Fähigkeiten des Unternehmens, mit den<br />

eigenen Stärken, die sich bietenden Chancen anzunehmen und zu reagieren, wenn<br />

Schwächen, durch Risiken der Umwelt, zu Gefahren werden können.<br />

Abb. 33 SWOT-Analyse - IST-Situation<br />

Eigene Abbildung<br />

Um den analytischen Ansatz zu vervollständigen, ist die im vierten Kapitel beschriebene<br />

Unternehmens- und Umfeldanalyse in die Betrachtung mit einbezogen worden. <strong>Die</strong> Ableitung<br />

von Maßnahmen wurde bereits in den „Gefahrenzonen“ Schwächen-Chancen und<br />

Schwächen-Risiken integriert. Schwächen und Gefahren dürfen nicht <strong>als</strong> Blockaden angesehen<br />

werden, sondern sollten <strong>als</strong> Anreiz zu effektiven Aktivitäten betrachtet werden. 162<br />

159 Präventiv = vorbeugend, verhütend, Quelle: Duden Fremdwörterbuch, 2000.<br />

160 SWOT = Stärken/Strenghts, Schwächen/Weaknesses, Chancen/Opportunities, Risiken/Threats.<br />

161 Vgl. http://finanzportal.wiwi.uni-saarland.de/fund/bwl-planungsmethoden.shtml, [15. 03. 2009].<br />

162 Vgl. http://www.sgw.hs-magdeburg.de/sommerakademie/zertifikatneu/Modul09/yhtml/pdf/SWOT-<br />

Analyse.pdf, [10. 04. 2009].<br />

Seite 74


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

6.3.2 Humane Schlüsselfaktoren – Kritische Erfolgsfaktoren<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der empirischen Untersuchung sollen herangezogen werden, um humane<br />

Schlüsselfaktoren und kritische Erfolgsfaktoren definieren zu können, die eine erfolgreiche<br />

Umsetzung aus Sicht der Endanwender und der Geschäftsleitung ermöglichen. <strong>Die</strong> Fragen<br />

beantworten zu können: „Welche Faktoren sind ausschlaggebend, um Mitarbeiter in<br />

Phasen von Umstrukturierungen, Neuorganisationen und Änderungen von Ablaufprozessen<br />

zu motivieren, innovativ, kreativ und organisatorisch mitzuwirken?“ „Wie können Widerstände<br />

verhindert werden, um effiziente Prozesse durchzuführen, die Erreichung strategischer<br />

Ziele zu unterstützen und die erfolgreiche Einführung von CAFM zu ermöglichen?“<br />

Abb. 34 Kritische Erfolgsfaktoren – Humane Schlüsselfaktoren<br />

Eigene Abbildung<br />

6.3.3 Verbesserungspotenziale<br />

Das definierte Ziel des Unternehmens ist es eine Transparenz der Daten, Informationen<br />

und Kosten in den immobilienspezifischen Bereichen zu erzeugen. Wobei Schwerpunkte<br />

in der Auswertung von rechtlich relevanten Betreiberverpflichtungen liegen. <strong>Die</strong> Gewährleistungsfristen<br />

und gesetzlich angeordnete Prüfpflichten, um nur einige anzuführen. <strong>Die</strong><br />

Vernetzung der gebäuderelevanten Daten unterstützt, auf Grund der vorhandenen Informationen,<br />

den verantwortungsvollen Tätigkeitsbereich der Immobilienverwalter. Bei der<br />

jährlich zu erstellenden Vorausschau im Wohnungseigentum, ist es entscheidend, den<br />

Eigentümern ökonomisch fundierte Maßnahmen vorschlagen zu können.<br />

Hier bietet die Auswertung von z.B. Störhäufigkeiten einer Anlage die Grundlage, um darüber<br />

zu entscheiden, ob der Erwerb einer neuen technischen Anlage langfristig nicht die<br />

effizientere Lösung wäre. Mit klaren und transparenten Argumenten ist die Wertschätzung<br />

der Nutzer durch die betreuende Verwaltung spürbar und eine offene Diskussion über<br />

Lösungsmöglichkeiten in beider Interesse (Win-Win-Situation).<br />

Seite 75


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Ergebnisse der empirischen Untersuchung<br />

<strong>Die</strong> Wiedervorlagefunktion von CAFM bietet Optimierungspotenziale in vielen Bereichen:<br />

• Vorbereitungsmöglichkeit auf Verhandlungen über Darlehenskonditionen<br />

• Das Auslaufen von Förderdarlehen bietet die Möglichkeit zur flexiblen<br />

Weitervermietung von Wohnraum ohne Beschränkung durch die Förderungsrichtlinien<br />

• Einhalten von Wartungs-, Reparatur- und Prüfterminen<br />

• Ablauf von Versicherungsverträgen, etc.<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit der Daten und die durchgängige Verfolgung von Aufträgen,<br />

Störmeldungen, Versicherungsmeldungen, Schadens- und Mängelmeldungen ist im Sinne<br />

der Kundenfreundlichkeit und in der Prozessunterstützung der Mitarbeiter von Vorteil. <strong>Die</strong><br />

Kunden fühlen sich gut betreut, und Mitarbeiter sind dadurch in der Lage kompetent und<br />

verlässlich über den Stand der Bearbeitung Auskunft zu geben.<br />

<strong>Die</strong> Einführung von CAFM ist Anlass, um die Arbeitsabläufe im Unternehmen und die Zusammenarbeit<br />

der Mitarbeiter neu zu strukturieren. <strong>Die</strong> Ressource Zeit wird durch Doppelarbeiten,<br />

ohne Mehrwert <strong>für</strong> das Unternehmen, in Anspruch genommen. Hier gilt es<br />

Prozesse und Abläufe zu entwickeln, die ein abteilungsübergreifendes Konzept ergeben.<br />

<strong>Die</strong> Übermittlung von Informationen stellt einen dringenden Handlungsbedarf dar. Grund<br />

könnte auch sein, dass die Anzahl der Mitarbeiter in den letzten Jahren ständig gestiegen<br />

ist und sowohl die abteilungsinterne Information <strong>als</strong> auch Informationen der Unternehmensführung<br />

nicht mehr in dem Maße allen Mitarbeitern zukommen, wie es erwartet wird.<br />

6.3.4 Chancen – Risiken durch Einführung von CAFM<br />

Der Fokus liegt, bei der im Folgenden dargestellten Analyse, auf der soziotechnischen<br />

Ebene, wobei die Themen-relevanten Bereiche beleuchtet werden. Dem Verfasser erscheint<br />

es jedoch sinnvoll, in der Vorbereitung auf die Einführung von CAFM schon vorab<br />

mögliche Risiken zu erkennen und Chancen zu definieren, die unternehmensintern kommuniziert<br />

werden können.<br />

Abb. 35 Chancen - Risiken bei Einführung von CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

Seite 76


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

7 Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

7.1 Betrachtung des Projektumfeldes<br />

<strong>Die</strong> Durchführung eines prozessorientierten Projekt<strong>management</strong>s ist vorgesehen.<br />

Doppler/Lauterburg führen an: „<strong>Die</strong> wesentliche Unterscheidung zu konventionellen<br />

technokratischen Modellen liegt in der ganzheitlichen Betrachtungs- und Vorgehensweise.<br />

[…] Zwei Aspekte, […] entscheiden nämlich weitgehend über den Verlauf der<br />

Projektarbeit: die Dynamik und die Vernetzungen“. 163 <strong>Die</strong> folgenden Fragen stehen im<br />

Vordergrund:<br />

• Energie: Wo liegt die „Ownership“ 164 – wer betrachtet dieses Projekt <strong>als</strong> „seine<br />

Sache“? Wer ist am Erfolg des Projektes interessiert und bereit sich persönlich<br />

da<strong>für</strong> zu engagieren?<br />

• Macht: Wer hat welchen Einfluss auf das Geschehen? Welches sind die „Schlüssel-Hierarchien“,<br />

welches die informellen „Opinion-Leaders“ 165 – und wie können<br />

sie gewonnen werden?<br />

• Kräftefeld: Was [sic!] gibt es insgesamt <strong>für</strong> unterstützende, was [sic!] <strong>für</strong><br />

hindernde Einflüsse – und welche Konsequenzen ergeben sich aus diesem<br />

Kräftefeld <strong>für</strong> die Umsetzbarkeit der Maßnahmen?<br />

• Vernetzungen: In was [sic!] <strong>für</strong> ein Umfeld ist das Projekt eingebettet? Wer muss<br />

bei welchen Fragen aktiv einbezogen werden? Welche Informations- und<br />

Kommunikationskanäle müssen etabliert werden, damit eine reibungsarme<br />

Projektarbeit sichergestellt ist? 166<br />

Abb. 36 Projektumfeldanalyse<br />

Eigene Abbildung<br />

163 Quelle: Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 320.<br />

164 Ownership = wörtlich übersetzt „Eigentümerschaft". die Eigenverantwortung, die Zielgruppen und Partnerorganisationen<br />

bei der Entwicklungszusammenarbeit übernehmen. Quelle: http://www.bmz.de/de/service-<br />

/glossar/ownership.html, [24. 04. 2009].<br />

165 Opinion Leader = Bezeichnet die Person einer Gruppe, dem in bestimmten Fachgebieten, eine besondere<br />

Kompetenz zugeschrieben wird. Quelle: http://de.mimi.hu/marketing/opinion_leader.html, [24. 04. 2009].<br />

166 Quelle: Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 320.<br />

Seite 77


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

(…) Im Brennpunkt der Aufmerksamkeit stehen die am Projekt Beteiligten und vom<br />

Projekt betroffenen Personen und Gruppen – und damit das dynamische Geschehen im<br />

Spannungsfeld von Interessen, Bedürfnissen, Motivationen und Machtkonstellationen. <strong>Die</strong><br />

Dynamik ergibt sich letztlich immer aus situativ variierenden Antriebsenergien und<br />

Widerständen. 167<br />

7.2 Grundlagen des Projekt<strong>management</strong>s<br />

Den Anforderungen an CAFM ist nach Betrachtung der IST-Situation (siehe Kapitel 4.2.5)<br />

entsprechend nachzukommen. In Zusammenführung der Erkenntnisse der angeführten<br />

Studien und vom Verfasser durchgeführten empirischen Untersuchungen wird eine Methode<br />

entwickelt, die durch begleitendes Change Management und strukturiertes<br />

Projekt<strong>management</strong> eine erfolgreiche Implementierung von CAFM und damit zum<br />

nachhaltigen Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen soll.<br />

<strong>Die</strong> Vorgehensweise der Einführung von CAFM wird im Sinne eines Projekts mit begleitendem<br />

Change Management geplant. Als Projekt wird in Anlehnung an die DIN 69901<br />

ein Vorhaben definiert, das durch folgende Eigenschaften gekennzeichnet ist:<br />

• die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit<br />

• die Zielvorgabe<br />

• Begrenzungen zeitlicher, finanzieller, personeller und anderer Art<br />

• Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben und<br />

• projektspezifische Organisation 168<br />

Vereinfacht kann dies folgendermaßen ausgedrückt werden „Ein Projekt ist keine Routineaufgabe“.<br />

Daraus ergibt sich, dass die Mitarbeiter im Projekt kaum die Chance haben,<br />

aus gemachten Fehlern zu lernen. Das Vorhaben muss auf Anhieb gelingen. 169<br />

<strong>Die</strong> Bildung eines Projektteams mit Mitgliedern der Fachabteilungen soll eine<br />

ganzheitliche Sichtweise auf die Organisation ermöglichen. <strong>Die</strong> frühzeitige Einbindung<br />

aller Endanwender unterstützt die Entwicklung eines, den vielfältigen Anforderungen<br />

entsprechenden Softwareproduktes.<br />

May/Madritsch empfehlen vor Festlegung der Einführungsstrategie die Analyse der<br />

einzelnen Systempartner. Aus dem klassischen Projekt<strong>management</strong> abgeleitet, finden<br />

sich auch bei einer CAFM-Einführung neben Mitarbeitern aus den betroffenen<br />

Abteilungen:<br />

• Fachpromotoren – stehen <strong>für</strong> fachliche Aspekte beratend zur Seite, ihr spezifisches<br />

Wissen ermöglicht es die funktionalen Möglichkeiten der Software früher zu<br />

nützen<br />

• Machtpromotoren – die <strong>für</strong> das Projekt von Seiten der Unternehmensleitung<br />

verantwortlich zeichnen, dem Projektleiter Weisungsbefugnis und Handlungsspielraum<br />

gewähren, Freigabe von Humanressourcen – Kommunikation mit Projektleiter<br />

• Projektleiter – Schnittstelle zwischen Systempartner, Verantwortung, dass die<br />

strategischen Ziele durch operative Maßnahmen erreicht werden 170<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnisse der empirischen Untersuchung mündeten in der Definition von kritischen<br />

Erfolgsfaktoren und humanen Schlüsselfaktoren. <strong>Die</strong>se Faktoren und die<br />

Berücksichtigung der beeinflussenden Projektumfeldfaktoren liefern eine solide Basis, um<br />

strukturiert mit der Projektorganisation beginnen zu können.<br />

167 Quelle: Doppler/Lauterburg, 2008, Seite 320f.<br />

168 Vgl. Grabatin, 2006, Seite 167.<br />

169 Vgl. Grau (1995), in Grabatin, 2006, Seite 167.<br />

170 Vgl. May/Madritsch, 2007, Seite 43f.<br />

Seite 78


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

7.3 Vorgangsweise – Change Management<br />

Veränderungen bedeuten Auflösung eines bestehenden Gleichgewichts. <strong>Die</strong> neuen Tätigkeiten<br />

nach CAFM-Einführung sollten den Merkmalen der Aufgabengestaltung nach Ulich<br />

(1998, Arbeitspsychologie) entsprechen. <strong>Die</strong> Aufgabenstellung sollte stärkere Aufgabenorientierung<br />

und eine ganzheitliche Sicht auf die Ablaufprozesse bewirken.<br />

Abb. 37 Merkmale der Aufgabengestaltung die Motivation auslösen (Ulich, 1998)<br />

Eigene Abbildung in Anlehnung an Kohnke/Bungard, 2005, Seite 171. 171<br />

<strong>Die</strong> Einführung eines neuen Softwareproduktes stellt eine Herausforderung an das „Können“<br />

der Mitarbeiter dar. Mit gezielter Unterstützung wird ein Zugang zu neuen Arbeitsmethoden<br />

eröffnet. Verbunden mit raschen Erfolgserlebnissen wird Motivation erzeugt<br />

und das „Wollen“ verstärkt. Regelmäßige Evaluierungsmaßnahmen in der Einführungsphase<br />

wecken den Wunsch, auch einen Teil dazu beizutragen, eigenständige Leistungen<br />

zu erbringen und das Gefühl des „Dürfens“ zu vermitteln.<br />

<strong>Die</strong> Einführung eines CAFM-Systems mit begleitendem Change Management und einem<br />

strukturierten Projekt<strong>management</strong> soll die erfolgreiche Implementierung ermöglichen. <strong>Die</strong><br />

mit der Umsetzung betrauten Personen müssen mit den entsprechenden Kompetenzen<br />

und Verantwortungen ausgestattet werden. Wesentlich sind auch die volle Unterstützung<br />

des Projektes durch das Management und die entsprechende Qualifizierung der betroffenen<br />

Mitarbeiter.<br />

In Zusammenführung der Ergebnisse der Fallstudien von May/Madritsch et al., ERP-Studien<br />

und der empirischen Untersuchungen der vorliegenden Arbeit lassen sich Schwerpunkte<br />

<strong>für</strong> die Vorgangsweise mit Change Management ableiten:<br />

• Visionen entwickeln, Ziele kommunizieren und den Nutzen vermitteln<br />

• frühzeitige Einbindung der Endanwender, um Widerstände zu verhindern<br />

• Beteiligung an wichtigen Projektentscheidungen<br />

• Gemeinsame Basis schaffen: professionelles Projektmarketing nicht nur <strong>für</strong> die in<br />

der 1. Phase betroffenen Anwender, sondern auch <strong>für</strong> die Mitarbeiter aus allen<br />

anderen Organisationseinheiten, um sie von Anfang an von den Vorteilen und dem<br />

Nutzen von CAFM zu überzeugen<br />

• den Kostenfaktor <strong>für</strong> Schulungen der Mitarbeiter einplanen<br />

• die Software an die betrieblichen Abläufe anpassen<br />

• Bedienbarkeit der Software beachten, Ergonomie<br />

• Nachhaltigkeit der Veränderung sichern, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess<br />

171 Vgl. Kohnke/Bungard, 2005, Seite 170ff.<br />

Seite 79


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

7.4 Konzept zur Einführung von CAFM - Change Management<br />

In der nachfolgenden Abbildung ist das schrittweise Vorgehen in zwei Ebenen ersichtlich,<br />

die Ebene der Projektentwicklung und des Projektvorgehens und die Ebene des begleitenden<br />

Change Managements.<br />

Abb. 38 Ebenen des Projektgeschehens/Change Managements<br />

Eigene Abbildung in Anlehnung an Buchhorn/Beyer/Kohnke<br />

<strong>Die</strong> methodische Herausforderung besteht darin, sowohl die operative prozessorientierte<br />

<strong>als</strong> auch die soziale zwischenmenschliche Ebene in symbiotischer Manier miteinander zu<br />

verknüpfen, d.h. Veränderungen weitestmöglich [sic!] transparent zu machen bei<br />

gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse und Voraussetzungen der Mitarbeiter. 172<br />

Bei Veränderungen in Unternehmen wird häufig übersehen, dass ein großer Teil der<br />

bisherigen Abläufe so bleibt, wie er vorher war. Es ist wichtig, dies herauszustellen, denn<br />

das sind die „Felsen in der Brandung“, an denen sich die Beteiligten festhalten können.<br />

[…] Mitarbeiter reagieren auf anstehende Veränderungen <strong>als</strong> Erstes mit der Frage: „Was<br />

bedeutet das <strong>für</strong> mich?“ <strong>Die</strong> wichtigsten Regeln <strong>für</strong> jede Organisationsveränderung heißt<br />

Kommunikation, Kommunikation und nochm<strong>als</strong> Kommunikation. 173<br />

7.4.1 Ansätze der CAFM-Einführung<br />

May/Madritsch (2007) unterscheiden in ihrer Publikation zwischen dem analytischen und<br />

dem pragmatischen Ansatz der CAFM-Einführung. Ziel des analytischen Ansatzes ist es:<br />

(…) eine umfassende, möglichst komplette Lösung zu erhalten und dabei das Risiko von<br />

Fehlentscheidungen und das etwaige Auftreten von Problemen zu minimieren. 174 Beim<br />

analytischen Ansatz werden im Wesentlichen die folgenden Etappen durchlaufen:<br />

172 Quelle: Buchhorn/Beyer/Kohnke, in Kohnke/Bungard 2005, Seite 206.<br />

173 Quelle: Böhnke/Lang/Rosenstil in Kohnke/Bungard 2005, Seite 199.<br />

174 Quelle: May/Madritsch, 2007, Seite 39.<br />

Seite 80


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

• Analyse des IST-Zustandes<br />

• Zieldefinition<br />

• Machbarkeitsstudie<br />

• Wirtschaftlichkeitsuntersuchung 175<br />

• Einführungskonzept<br />

• Definition der Anforderungen und Leistungen<br />

• Entwurf des Datenmodells, Datenkategorien<br />

• Datenerfassung<br />

• CAFM-Ausschreibung und Software-Auswahl<br />

• Implementierung<br />

• Schulung<br />

• Pilotprojekt<br />

• Datenübernahme<br />

• Bewertung und Anpassung<br />

• Inbetriebnahme – Systemabnahme 176<br />

Ziel des pragmatischen Ansatzes ist es, einen möglichst schnellen und kostengünstigen<br />

Einstieg in das CAFM zu finden. Insbesondere wird dabei [Änd. d. Verf.] auf die<br />

umfangreiche und kostenintensive Untersuchung der verschiedenen am Markt<br />

verfügbaren CAFM-Softwareprodukte verzichtet. […] <strong>Die</strong> Fixierung auf einen bestimmten<br />

Anbieter ohne eine umfassende eigene Marktanalyse birgt natürlich ein gewisses Risiko<br />

einer Fehlentscheidung in sich. 177<br />

7.4.2 Darstellung der Vorgangsweise<br />

<strong>Die</strong> Analyse der IST-Situation im Unternehmen, beschrieben in Kapitel 4.2 der vorliegenden<br />

Arbeit, leitet bereits Anforderungen an CAFM ab, die es zu erfüllen gilt. <strong>Die</strong> graphische<br />

Abbildung der relevanten Prozesse trägt dazu bei, bereits im Vorfeld Verbesserungspotenziale<br />

zu erkennen und dementsprechend die Prozesse in CAFM abzubilden.<br />

Regelmäßige Termine <strong>für</strong> Meetings werden fixiert. Personelle, zeitliche und finanzielle<br />

Ressourcen sind frühzeitig zu planen. Ein grober Umsetzungsplan mit Meilensteinen wird<br />

erstellt. Informationen über die wichtigsten Inhalte der Meetings werden an die Endanwender<br />

regelmäßig übermittelt, und so wird dem Bedürfnis der Mitarbeiter nach Informationen<br />

nachgekommen.<br />

Im beschriebenen Unternehmen ist geplant, vor Installation der zehn Lizenzen, eine Einzelplatzversion<br />

(Laptop) netzwerkunabhängig zu installieren, ein FH-Absolvent wird mit<br />

der Eingabe der Daten eines ausgewählten Bezirkes in NÖ beginnen. Ein Key-User 178<br />

wird eingeschult und in Zusammenarbeit mit dem Praktikanten die Datenerfassung,<br />

Vorbereitung und Zusammenführung der vorhandenen Daten beginnen, um<br />

Medienbrüche zu verhindern, werden nur aktuelle Daten verwendet.<br />

In dieser Phase werden die Verantwortlichkeiten definiert, den Tätigkeiten und<br />

Wohnhausanlagen zugeordnet, um organisatorische Brüche zu verhindern, die<br />

Zuständigkeiten werden transparent. <strong>Die</strong> Vorteile bestehen darin, dass die Dateneingabe<br />

ohne die tägliche Arbeitsbelastung ungestört begonnen werden kann und ausreichend<br />

Zeitressourcen zur Verfügung stehen, um die erforderlichen Daten zu generieren.<br />

175<br />

Zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung verweist der Verfasser auf die in der Literatur von May/Madritsch, 2007<br />

und May, 2006, angeführten Methoden, eine nähere Betrachtung ist nicht Gegenstand der vorliegenden<br />

Arbeit.<br />

176<br />

Quelle: May/Madritsch, 2007, Seite 39.<br />

177<br />

Quelle: May/Madritsch, 2007, Seite 39.<br />

178<br />

Key-User = Der Key-User hat die Aufgabe, die Einführung der Software in der eigenen Abteilung zu<br />

unterstützen. Er ist damit Ansprechpartner <strong>für</strong> die Kollegen in den Abteilungen, dem CAFM-Anbieter und dem<br />

Projektleiter. Er vertritt die fachlichen Interessen der Abteilungen. Vgl. http://www.it-auswahl.de/index.php/glossary_entries/show/14/Key-User,<br />

[25. 04. 2009].<br />

Seite 81


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

<strong>Die</strong> IT-Voraussetzungen werden parallel dazu geschaffen. Nach ca. drei Monaten ist die<br />

Implementierung von CAFM geplant. Anschließend wird die weitere Vorgangsweise<br />

angeführt:<br />

Systeminstallation<br />

• Überprüfung technischer Ressourcen vor Installation (z.B. Hardware, Scanner)<br />

• Installation von CAFM<br />

• Überprüfung der Funktionalitäten<br />

• Feinpflichtenheft<br />

• Schnittstellen prüfen (Bestandnehmer- Unternehmensbuchhaltung)<br />

• Systemanpassung<br />

• Systemcontrolling<br />

• Dokumentation - Fehler, Anpassung bzw. Korrektur durch Softwarehersteller<br />

Schulungskonzept<br />

• Anpassung der Schulung an Anwenderkenntnisse<br />

• Vorbereitung, Termine fixieren, Räumlichkeiten bereitstellen<br />

• Praxisorientierte Schulung durchführen (z.B. Ablauf einer Versicherungsmeldung –<br />

bis zum Abschluss, ev. Auswertungen)<br />

• Laufende Evaluierung – (Bedienbarkeit, Fehlerquellen, Unklarheiten beseitigen)<br />

<strong>Die</strong> Art und Weise der Anordnung und Darstellung der Daten, die Führung (Navigation),<br />

die Darstellung und Übersichtlichkeit der Datenstruktur sowie die Verständlichkeit und<br />

Logik des Systems sind nur einige Kriterien <strong>für</strong> eine hohe Benutzerfreundlichkeit. 179 Im<br />

Rahmen der empirischen Untersuchung wurde die Wertigkeit der Software-Ergonomie <strong>als</strong><br />

bedeutend angesehen, die einfache Bedienbarkeit wurde <strong>als</strong> wesentliches Kriterium angegeben.<br />

Mit dem Pilotprojekt kann bereits bei Implementierung von CAFM in der 1. Stufe,<br />

dargestellt in Abb. 16 Unternehmensstruktur – Organigramm, begonnen werden. <strong>Die</strong><br />

vorbereitenden Maßnahmen (Datenerfassung und Zusammenführen von diversen Listen,<br />

etc.) bieten bereits eine Arbeitsplattform bzw. Datenbasis, die sowohl bei den<br />

durchzuführenden Schulungsmaßnahmen <strong>als</strong> auch bei „Echtbetrieb“ verwendet werden<br />

können. <strong>Die</strong>se Vorgangsweise wurde gewählt, da die Beachtung des richtigen<br />

Zeitpunktes, im Laufe des Arbeitsjahres, <strong>für</strong> die Projektverantwortlichen <strong>als</strong> entscheidend<br />

angesehen wird. <strong>Die</strong> Einbindung des Posteinganges zur Ablaufoptimierung und effektiven<br />

Inbetriebnahme von CAFM erfordert eine fundierte Vorbereitung der Prozesse und den<br />

entsprechenden Einsatz technischer und personeller Ressourcen, erfolgt daher in der 2.<br />

Stufe der Einführung von CAFM.<br />

Dateneingabe der restlichen Daten<br />

• abteilungsübergreifende Zusammenarbeit<br />

• Beachtung der rechtlichen Unterschiede Miete/Eigentum<br />

• Laufende Evaluierung – Fehlerkorrekturen<br />

Inbetriebnahme<br />

• Systemabnahme – Erfüllung der Anforderungen und Funktionalität laut<br />

Feinpflichtenheft<br />

• Dokumentation des laufenden Bedarfs<br />

• Planung 2. Stufe von CAFM – webbasierte Lösung mit Webportal <strong>für</strong> Kunden und<br />

Mitarbeiter, Datenarchivierung inkl. Dokumenten<strong>management</strong>system, Anbindung<br />

aller Abteilungen<br />

• Übernahme von CAFM, Dokumentation der Implementierung<br />

• Vereinbarung – Wartungsintervalle<br />

• Abschlussbericht<br />

179 Vgl. May/Madritsch, 2007, Seite 45.<br />

Seite 82


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

Wirtschaftlichkeit wird in der Literatur generell <strong>als</strong> ein optimales Verhältnis zwischen Input<br />

und Output dargestellt. Nach Heinrich ist ein IT-System dann wirtschaftlich, „wenn die<br />

Kosten der Planung und Realisierung einschließlich Einführung zuzüglich der Kosten der<br />

Nutzung (Nutzungs- und Betriebskosten) und der späteren Änderungen (Wartungskosten)<br />

bezogen auf den geplanten Einsatzzeitraum unter dem zu erwartenden Nutzen liegen“. 180<br />

May/Madritsch gibt zu bedenken, dass der Begriff der Wirtschaftlichkeit nur monetär und<br />

mengenmäßig messbare Effekte untersucht. <strong>Die</strong>s erscheint <strong>für</strong> eine Beurteilung der<br />

Wirtschaftlichkeit von IT-Systemen und im Speziellen von CAFM nicht ausreichend, da<br />

hier auch qualitative Aspekte zu berücksichtigen sind. In der Folge soll exemplarisch<br />

messbarer Nutzen angeführt werden:<br />

Direkt monetär messbarer Nutzen<br />

• Reduzierung von Zeiten <strong>für</strong> Suche nach Informationen<br />

• Reduzierung von Zeiten <strong>für</strong> eine Übertragung von Informationen in andere Systeme<br />

durch integrierte Schnittstellen<br />

Indirekt monetär messbarer Nutzen<br />

• Senkung der Instandhaltungskosten durch bessere Dokumentation<br />

• Senkung der Reinigungskosten durch genaue Flächendefinition und Vereinbarung<br />

von Service Levels<br />

• Senkung der Fehlerquoten und Reduzierung der dadurch entstehenden Zusatzarbeiten<br />

durch erhöhte Datenqualität<br />

• Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Prüfpflichten – durch Wiedervorlagefunktion<br />

• Unterstützung der Kernprozesse des Unternehmens – Beitrag zur Wertschöpfung<br />

Nicht monetär messbarer Nutzen<br />

• Zentrale Verfügbarkeit der CAFM-Informationen und Daten<br />

• Beitrag zur Professionalisierung des strategischen FM-Ansatzes<br />

• Transparenz über die gebäuderelevanten Vorgänge, Kosten 181<br />

7.4.3 Ziele, die mit der Einführung von CAFM verfolgt werden<br />

Wie bereits in Kapitel 3.1.2.5 <strong>Die</strong> Bedeutung von CAFM <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen<br />

beschrieben, sollen zusammenfassend in Anlehnung an May, 2006 die Ziele der<br />

Einführung von CAFM, speziell <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen noch einmal angeführt<br />

werden:<br />

• Transparenz, Aktualität und Vermeidung von Informations-/Datenredundanzen sowie<br />

unnötigen Kosten innerhalb des Unternehmens<br />

• Hohe Verfügbarkeit und Werterhaltung, der baulichen und technischen Anlagen<br />

• Schnelle Reaktionsfähigkeit auf Anfragen zum Gebäude- und Anlagenbestand<br />

• Höhere Verfügbarkeit und Nutzungsqualität der Immobilie<br />

• Zugriff auf notwendige Informationen tagesaktuell<br />

• Lokalisation von Schwachstellen, Kostentreibern und Optimierungspotenzialen<br />

• Durchgängigkeit der FM-Prozesse (Zusammenführung von Informations-<br />

/Datenflüssen und DV-Anwendungen)<br />

• Wertschöpfung durch Effizienz, Transparenz und Controlling<br />

• Instandhaltungs<strong>management</strong> (Vertrags<strong>management</strong>, Instandhaltungsstrategie)<br />

• Vorbereitung von Entscheidungsvorlagen (Auswertungen)<br />

180 Quelle: Heinrich (2002) zitiert in May/Madritsch, 2007, Seite 47f.<br />

181 Vgl. May/Madritsch, 2007, Seite 51f.<br />

Seite 83


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung<br />

7.4.4 Anforderungen/Bedarf an CAFM<br />

In der Folge werden die Anforderungen an CAFM, exemplarisch angeführte Auswertungen<br />

(erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit) und allgemeine Anforderungen<br />

beschrieben:<br />

Abb. 39 Anforderungen und Auswertungen – CAFM<br />

Eigene Abbildung<br />

Seite 84


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Resümee und Ausblick<br />

8 Resümee und Ausblick<br />

8.1 Ziele<br />

Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, inwieweit die Einführung von CAFM<br />

im Zusammenhang mit den damit verbundenen Änderungen der Prozesse zum<br />

nachhaltigen Erfolg einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen kann.<br />

Näher zu definieren, warum FM einen Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen darstellt.<br />

CAFM stellt ein Werkzeug dar, welches nur durch die effiziente und effektive Benützung<br />

der Anwender zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen kann. Daraus abgeleitet<br />

standen die Endanwender mit ihren Erwartungen, Widerständen, Ängsten und<br />

Anforderungen an CAFM im Mittelpunkt der Betrachtungen.<br />

Das konkrete Ziel der Arbeit war es, eine Methode zu entwickeln, die die<br />

Voraussetzungen erfüllt, die Einführung von CAFM erfolgreich durchführen zu können.<br />

Humane Schlüsselfaktoren bzw. kritische Erfolgsfaktoren zu identifizieren, die es<br />

ermöglichen, optimierte Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Unternehmensführung und die<br />

Mitarbeiter im Zuge der Veränderungsprozesse zu schaffen. Im Sinne des MTO-<br />

Konzeptes von Ulich ist das Zusammenwirken von Mensch, Technik und Organisation<br />

ausschlaggebend <strong>für</strong> den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens. <strong>Die</strong> gegenseitige<br />

Abhängigkeit und das Zusammenwirken bieten erst die Voraussetzungen <strong>für</strong> die optimale<br />

Nutzung und die Erreichung der angestrebten Ziele.<br />

Das definierte Ziel des Unternehmens ist es, eine Transparenz der Daten, Informationen<br />

und Kosten in den immobilienspezifischen Bereichen zu erzeugen. <strong>Die</strong><br />

unternehmensinternen Ablaufprozesse ganzheitlich zu betrachten und diese Sichtweise<br />

den Mitarbeitern zu kommunizieren. <strong>Die</strong> Erweiterung des MTO-Konzeptes durch die<br />

Verbindung mit Zielen und Visionen, die sowohl <strong>für</strong> die Organisation, die Menschen, die<br />

Prozesse <strong>als</strong> auch <strong>für</strong> die Technik bedeutend sind, sieht der Verfasser <strong>als</strong> essentiell an,<br />

um eine solide Basis, <strong>für</strong> die Einführung von CAFM mit begleitendem Change<br />

Management zu schaffen.<br />

Um CAFM in der Praxis erfolgreich zu implementieren, bedarf es einer funktionsfähigen<br />

IT-Infrastruktur und eines strukturierten Projekt<strong>management</strong>s. <strong>Die</strong> Akzeptanz der<br />

Endanwender und eine effiziente Unterstützung der unternehmensinternen Prozesse<br />

werden maßgeblich von dem Engagement der Führungskräfte beeinflusst.<br />

<strong>Die</strong> Erkenntnisse, der durchgeführten empirischen Untersuchungen in Zusammenführung<br />

mit den Betrachtungen der themenrelevanten Studien dienten <strong>als</strong> Basis zur Erstellung<br />

einer SWOT-Analyse. <strong>Die</strong>se Analyse soll die Sichtweise auf Potenziale und<br />

problematische Bereiche des Unternehmens richten.<br />

<strong>Die</strong> frühzeitige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken, die mit der Einführung<br />

von CAFM verbunden sein können, in Anbetracht der Auswirkungen auf Mensch –<br />

Technik – Organisation, der soziotechnischen Ebene, soll eine ganzheitliche Sichtweise<br />

ermöglichen und die Einführungsstrategie positiv beeinflussen. <strong>Die</strong> Definition von<br />

humanen Schlüsselfaktoren und kritischen Erfolgsfaktoren dient dazu, eine erfolgreiche<br />

Implementierung aus Sicht der Mitarbeiter und der Unternehmensleitung zu ermöglichen.<br />

Unternehmen benötigen die „Ressource Mensch“ – unternehmerische Ziele sind mit<br />

Technik und Organisationskonzepten alleine nicht zu erreichen. Der Mensch ist der entscheidende<br />

Faktor im Unternehmen.<br />

Seite 85


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Resümee und Ausblick<br />

Menschen in <strong>Die</strong>nstleistungsberufen brauchen eine Vision, an die sie glauben, ein Erfolgsklima,<br />

in dem sie so gut sein wollen wie möglich, einen Teamgeist, der sie befriedigt<br />

und stärkt und Rollenvorbilder, die ihnen den Weg weisen. Das zu schaffen ist Führungsaufgabe.<br />

182<br />

Als Konsequenzen <strong>für</strong> die Umsetzung wurde eine Methode bzw. ein Konzept zur<br />

Einführung von CAFM entwickelt. <strong>Die</strong> methodische Herausforderung besteht darin,<br />

sowohl die operative prozessorientierte <strong>als</strong> auch die soziale zwischenmenschliche Ebene<br />

miteinander optimal zu verknüpfen, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bedürfnisse<br />

und Anforderungen der Mitarbeiter. <strong>Die</strong> Erkenntnisse der durchgeführten empirischen<br />

Untersuchungen, die kritischen Erfolgsfaktoren und humanen Schlüsselfaktoren, die<br />

Optimierungspotenziale und die Kommunikation des Nutzen von CAFM, werden in die<br />

Einführungsstrategie eingebunden.<br />

Wenn es gelingt, die humanen Schlüsselfaktoren, die kritischen Erfolgsfaktoren, die<br />

Erkenntnisse der SWOT-Analyse mit den Zielen und Visionen des Unternehmens und den<br />

Mitarbeitern in Einklang zu bringen, die Einführungsstrategie darauf auszurichten, kann<br />

davon gesprochen werden, dass die Einführung von CAFM erfolgreich durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Es wird aber kein Anspruch erhoben, eine allgemein gültige Handlungsanweisung vorzugeben.<br />

Ziel ist es, durch die gewählte Vorgangsweise zu belegen, dass FM zu einem<br />

nachhaltigen Erfolg <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen beitragen kann. <strong>Die</strong> Einführung von<br />

CAFM soll Auslöser sein, um unternehmensinterne, organisatorische Veränderungen zu<br />

beginnen. Arbeitsprozesse zu analysieren, den „Menschen mit seinen Bedürfnissen“ in<br />

den Mitarbeitern zu berücksichtigen, die technische Infrastruktur an die Ablaufprozesse<br />

und die Erwartungen der Endanwender anzupassen und nachhaltige Optimierungen<br />

durchzuführen.<br />

Da die Einführung von CAFM im beschriebenen Unternehmen in naher Zukunft tatsächlich<br />

umgesetzt wird, war es von Bedeutung eine Methode zu entwickeln, die in der Praxis<br />

angewendet werden kann. Das Entwickeln einer effizienten FM-Organisation, die in die<br />

Unternehmensstruktur eingegliedert wird, um die Ziele und Strategien der<br />

Unternehmensleitung nachhaltig zu unterstützen und damit zum Erfolg einer<br />

zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beizutragen.<br />

In Anbetracht des raschen Wandels, z.B. im Bereich der technischen Ausstattungen in<br />

Wohnhausanlagen und den damit verbundenen Betreiberpflichten, sind Informationen und<br />

Daten in Papierordnern zu einer verantwortungsbewussten Betreuung nicht mehr<br />

ausreichend. <strong>Die</strong> Unterstützung durch geeignete Softwareprodukte, wie CAFM, wird oft<br />

aufgrund der Kosten und unternehmensinternen Veränderungen nicht „gewagt“. Durch<br />

das Aufzeigen des mit der Einführung von CAFM verbundenen Nutzens soll vielleicht die<br />

eine oder andere Immobilienverwaltung dazu angeregt werden, auch im Interesse des<br />

eigenen Unternehmens, sich mit dieser spannenden Thematik auseinander zu setzen und<br />

die Sinnhaftigkeit einer Einführung von FM und CAFM zu erkennen – damit den Wandel<br />

von der Immobilienverwaltung zum Immobilien<strong>management</strong> zu vollziehen.<br />

Zusammenfassend und <strong>als</strong> Resümee der vorliegenden Arbeit kann die Hypothese<br />

verifiziert werden, dass FM ein Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen ist und die<br />

Einführung von CAFM, mit begleitendem Change Management, zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beiträgt.<br />

182 Vgl. Zeithaml/Parasuraman/Berry, 1992, Seite 17f.<br />

Seite 86


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Resümee und Ausblick<br />

8.2 Ein Blick in die Zukunft<br />

Immobilienverwaltungen sehen sich mit steigenden Ansprüchen von Seiten der Nutzer<br />

konfrontiert. <strong>Die</strong> zukünftigen Herausforderungen liegen in der Kostenoptimierung (die dem<br />

Mieter/Eigentümer zugute kommt) und in der Kundenorientierung.<br />

Entsprechende Fortbildungsmaßnahmen im Bereich Facility Management und Schulung<br />

der Immobilien<strong>management</strong>-Mitarbeiter, das rasche Bereitstellen von objektbezogenen<br />

Daten, geeignete Controllinginstrumente werden hier <strong>als</strong> mögliche Instrumente gesehen,<br />

um Kosten zu sparen bzw. mit den vorhandenen Ressourcen dem wachsenden Arbeitsaufwand<br />

gerecht zu werden. Kana führt an:„Ob Daten informativ sind, hängt […] stark<br />

von den EmpfängerInnen ab, ihrem Know-how, ihrem Vorwissen. <strong>Die</strong> Konstruktion<br />

informativer Systeme verlangt deswegen eine intensive Auseinandersetzung mit den<br />

Kenntnissen der EmpfängerInnen.“ 183<br />

Es sollen auch Grenzen des FM <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen aufgezeigt werden. Das<br />

Verwalten und Betreiben von Immobilien ist mit unzähligen Rechtsvorschriften verknüpft,<br />

die fortlaufende Aktualisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen, würden wohl die<br />

Grenzen von CAFM-Lösungen sprengen. In diesem Bereich wäre die Entwicklung eines<br />

digitalen Regelwerkes, <strong>als</strong> operatives Werkzeug, um die Ressource Zeit des Managements<br />

zu schonen, von Bedeutung. Deutschland kann hier <strong>als</strong> „Vorreiter“ angesehen werden.<br />

REG-IS 184 wird auf einer bedeutenden FM-Messe im April 2009 vorgestellt. Es stellt<br />

ein rechtlich-technisches, web-basiertes „REGelwerk – InformationsSystem“ dar, welches<br />

die Verfolgung und Analyse der maßgeblichen Gesetze, Verordnungen, Normen und<br />

Richtlinien im FM ermöglicht. 185<br />

Auch sind nach dem Rechtsverständnis des Autors die gesetzlichen Regelungen der<br />

digitalen Ablage von Verträgen und Rechnungen, mit rechtswirksamen Konsequenzen,<br />

noch unzureichend gelöst. Bestrebungen öffentlich zugängliche Vertragsarchive bzw. wie<br />

bereits realisierte Urkundensammlungen im Zusammenhang mit Grundbuchs-<br />

Angelegenheiten anzulegen, scheitern bisweilen noch durch das Nichtvorhandensein von<br />

diesbezüglichen gesetzlichen Regelungen und auch vermutlich an den Kosten.<br />

<strong>Die</strong> flächendeckende Anwendung von digitalen Signaturen 186 und Entwicklungen der<br />

Datenarchivierung, im Zusammenhang mit dem technologischen Fortschritt, werden<br />

Systeme erzeugen, die künftig Redundanzen vermeiden und Rechtssicherheit schaffen.<br />

<strong>Die</strong> Datenarchivierung in der Lebenszyklusbetrachtung wird <strong>als</strong> sehr bedeutend<br />

angesehen, da die Lebensdauer der Immobilien durchschnittlich länger anzunehmen ist<br />

<strong>als</strong> Software-Systeme lesbar und verwendbar sind und im Sinne einer nachhaltigen<br />

Betreuung und Bewirtschaftung der Immobilien <strong>für</strong> die nächsten Generationen von<br />

entscheidender Bedeutung sind.<br />

Aus Sicht des Verfassers wäre es sinnvoll, den gesamten Ablauf, von der Planung,<br />

Einführung von CAFM bis zur Inbetriebnahme, genau zu dokumentieren. Um<br />

Schlüsselfaktoren, nicht nur im humanen Bereich der Nutzer, sondern auch<br />

Schlüsselfaktoren zu definieren, die im gesamten Projektverlauf, während der Neustrukturierung<br />

der unternehmensinternen Ablaufprozesse, der Planung und Auswahl der<br />

Software und Inbetriebnahme, inkl. Dateneingabe und Datenpflegesystematik,<br />

entscheidend <strong>für</strong> den Projektverlauf bzw. Projekterfolg waren. <strong>Die</strong>s würde aber „den<br />

Rahmen dieser Arbeit sprengen“.<br />

183 Vgl. Kana, 2006, Seite 48.<br />

184 Vgl. http://www.reg-is.de/, [19. 04. 2009].<br />

185 Quelle: Facility Manager, Ausgabe April 2009, Heft 4, Jahrgang 16, Seite 25.<br />

186 Siehe Glossar Seite 98.<br />

Seite 87


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Abkürzungsverzeichnis<br />

9 Abkürzungsverzeichnis<br />

Abb. Abbildung<br />

Änd. d. Verf. Änderung des Verfassers<br />

BTVG Bauträgervertragsgesetz<br />

bzw. beziehungsweise<br />

CAD Computer Aided Design<br />

CAFM Computer Aided Facility Management<br />

CMC Certified Management Consultant<br />

CO2<br />

Kohlendioxid<br />

CREM Corporate Real Estate Management<br />

DV Datenverarbeitung<br />

ERP Enterprise Resource Planning<br />

et al. und andere (m. et alii, f. et aliae, n. et alia)<br />

etc. und so weiter (von lat. et cetera, „und die Übrigen“)<br />

Euro FM European Facility Management Network<br />

ev. eventuell<br />

FH Fachhochschule<br />

FM Facility Management<br />

FMA Facility Management Austria<br />

FMI Facility Management Institute<br />

GBV Österreichischer Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen<br />

GEFMA German Facility Management Association/Deutscher Verband <strong>für</strong> FM<br />

GewO 1994 Gewerbeordnung 1994<br />

GLT Gebäudeleittechnik<br />

GM Gebäude<strong>management</strong><br />

Herv. d. Verf. Hervorhebung des Verfassers<br />

IFMA International Facility Management Association<br />

IGM Infrastrukturelles Gebäude<strong>management</strong><br />

IM Informations<strong>management</strong><br />

IT Informationstechnologie, Oberbegriff <strong>für</strong> die Informations- und Datenverarbeitung<br />

KGM Kaufmännisches Gebäude<strong>management</strong><br />

m.a.W. Mit anderen Worten<br />

MAS Master of Advanced Studies<br />

MRG Mietrechtsgesetz<br />

MTO Mensch-Technik-Organisation<br />

NFMA National Facility Management Association<br />

NÖ Niederösterreich<br />

OG Obergeschoss<br />

PDA Personal Digital Assistant – tragbarer Computer<br />

PREM Public Real Estate Management<br />

REG-IS Regelwerk - InformationsSystem<br />

ROI Return on Investment<br />

Seite 88


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Abkürzungsverzeichnis<br />

sic! lat. = wirklich so<br />

SWOT Strengths/Stärken, Weaknesses/Schwächen, Opportunities/Chancen,<br />

Threats/Risiken<br />

TGA Technische Gebäudeausrüstung<br />

TGM Technisches Gebäude<strong>management</strong><br />

u.v.a. und viele(s) andere<br />

WE Wohneinheiten<br />

WEG Wohnungseigentumsgesetz<br />

WGG Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz<br />

WHA Wohnhausanlage<br />

z.B. Zum Beispiel<br />

ZMR Zentrales Melderegister<br />

Seite 89


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Abbildungsverzeichnis<br />

10 Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1 Theoretischer Teil – Ausgangslage – Rahmenbedingungen.................................16<br />

Abb. 2 Empirischer Teil – Ergebnisse – Konsequenzen...................................................16<br />

Abb. 3 Allgemeines Prozessmodell <strong>für</strong> Facility Management ...........................................20<br />

Abb. 4 Lebenszyklusphasen mit FM-Hauptprozessen......................................................21<br />

Abb. 5 Abgrenzung FM/Gebäude<strong>management</strong> (GM) .......................................................23<br />

Abb. 6 Kompetenzbereiche des Facility Managers nach IFMA ........................................24<br />

Abb. 7 Handlungskompetenz – Ziel der Kompetenzentwicklung im FM ...........................25<br />

Abb. 8 FM <strong>als</strong> Integrator ..................................................................................................26<br />

Abb. 9 Basis des CAFM-Systems ....................................................................................27<br />

Abb. 10 Durchschnittliche Kostenverteilung bei der Einführung von CAFM......................28<br />

Abb. 11 Bereitstellung benötigter Daten und Voraussetzung <strong>für</strong> die Generierung ............36<br />

Abb. 12 Kernmodell eines FM-Datenmodells ...................................................................36<br />

Abb. 13 Verteilung Wohnhausanlagen in NÖ...................................................................39<br />

Abb. 14 Verwaltungseinheiten .........................................................................................41<br />

Abb. 15 Bauvolumen in Euro und Entwicklung des Person<strong>als</strong>tands.................................42<br />

Abb. 16 Unternehmensstruktur – Organigramm...............................................................43<br />

Abb. 17 Umfeld- und Unternehmensanalyse....................................................................45<br />

Abb. 18 Von Gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften verwaltete Einheiten in NÖ.........46<br />

Abb. 19 Das ganzheitliche MTO-Konzept ........................................................................47<br />

Abb. 20 Neubauprojekt ....................................................................................................48<br />

Abb. 21 Datenherkunft – Datenablage .............................................................................50<br />

Abb. 22 Vier Kategorien von Change Management .........................................................57<br />

Abb. 23 Empirische Untersuchung – Inhalte ....................................................................64<br />

Abb. 24 Ableitungen der empirischen Untersuchung........................................................66<br />

Abb. 25 Erwartungen der Mitarbeiter – Software/Projekt..................................................66<br />

Abb. 26 Persönliche Bereitschaft bei Einführung von CAFM............................................67<br />

Abb. 27 Herkunft Daten ...................................................................................................67<br />

Abb. 28 Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz.................................................................68<br />

Abb. 29 Teamfähigkeit bei Veränderungen – Einführung CAFM ......................................68<br />

Abb. 30 Ergonomische Gestaltung von CAFM.................................................................69<br />

Abb. 31 Pilotprojekt – Einschulung – Feedback ...............................................................69<br />

Abb. 32 Nutzen von CAFM ..............................................................................................70<br />

Abb. 33 SWOT-Analyse - IST-Situation ...........................................................................74<br />

Abb. 34 Kritische Erfolgsfaktoren – Humane Schlüsselfaktoren.......................................75<br />

Abb. 35 Chancen - Risiken bei Einführung von CAFM.....................................................76<br />

Abb. 36 Projektumfeldanalyse .........................................................................................77<br />

Abb. 37 Merkmale der Aufgabengestaltung die Motivation auslösen (Ulich, 1998) ..........79<br />

Abb. 38 Ebenen des Projektgeschehens/Change Managements.....................................80<br />

Abb. 39 Anforderungen und Auswertungen – CAFM........................................................84<br />

Seite 90


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

11 Literaturverzeichnis<br />

Atteslander, Dr. Dr. Peter, Methoden der empirischen Sozialforschung, Erich Schmidt Verlag,<br />

Berlin, 2008, 12. Auflage,<br />

ISBN 978-3-503-10690-5.<br />

Brandstätter, Helmut, Hör mir zu, Drei Schritte ins Jahrtausend der Kommunikation, Ecowin<br />

Verlag, Salzburg, 2008,<br />

ISBN 978-3-902404-52-7.<br />

Berekoven, Ludwig/Eckert, Werner/Ellenrieder, Peter, Marktforschung, Methodische<br />

Grundlagen und praktische Anwendung, Gabler Verlag, Wiesbaden 2006, 11, Auflage,<br />

ISBN 3-8349-0317-5.<br />

Danler, Dr. Ing.,Franz/Vogt, Dr. Sybille Immobilienverwalterhandbuch, Manz’sche Verlags- und<br />

Universitätsbuchhandlung, Wien, 2008,<br />

ISBN 978-3-214-00373-9.<br />

Dippold/Meier/Schnider/Schwinn, Unternehmensweites Daten<strong>management</strong>, Von der<br />

Datenbankadministration bis zum Informations<strong>management</strong>, Vieweg Verlag, Wiesbaden<br />

2005, 4. Auflage,<br />

ISBN 3-528-35661-8.<br />

Dirnbacher, Dr. Wolfgang, MRG 2002, Herausgeber: ÖVI, Österreichischer Verband der<br />

Immobilientreuhänder, Wien, 2002,<br />

ISBN 3-9500850-9-2.<br />

Doppler, Klaus/Lauterburg, Christoph, Change Management, den Unternehmenswandel<br />

gestalten, Campus Verlag, Frankfurt/New York, 2008, 12. Auflage,<br />

ISBN 978-3-593-38707-9.<br />

Eichler, Ivo, Change Management <strong>für</strong> erfolgreiche IT-Projekte, Projekt<strong>management</strong> Praxis,<br />

VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken, 2008,<br />

ISBN 978-3-639-02633-7.<br />

Feyerabend, Friedrich-Karl/Grabatin, Günther, Facility Management, Praxisorientierte<br />

Einführung und aktuelle Entwicklungen, Verlag Wissenschaft & Praxis, 2006, 3. Auflage,<br />

ISBN 3-89673-285-4.<br />

Gabriel, Dr. Andreas, Ausgestaltung einer Balanced Scorecard <strong>für</strong> Versicherungs-<br />

Unternehmen, Verlag Versicherungswirtschaft, Karlsruhe, 2004,<br />

ISBN 3-89952-074-2.<br />

Godring, Hanspeter/Wagner, Thomas, Facility Management, Handbuch <strong>für</strong> Studium und Praxis,<br />

Verlag Franz Vahlen, München, 2007,<br />

ISBN 978-3-8006-3390-6.<br />

Goleman, Daniel, Emotionale Intelligenz, Carl Hanser Verlag, München, 1995,<br />

ISBN 3-446-18526-7.<br />

Götzer/Schmale/Maier/Komke, Dokumenten<strong>management</strong>, dpunkt.verlag Heidelberg, 2008, 4.<br />

Auflage,<br />

ISBN 978-3-89864-529-4.<br />

Grabatin, Günther, Betriebswirtschaft <strong>für</strong> Facility Management, TAW Verlag Wuppertal, 2001,<br />

ISBN 3-930526-23-9.<br />

Haberleitner, Elisabeth/Deistler, Elisabeth/Ungvari, Robert, Führen, Fördern, Coachen, So<br />

entwickeln Sie die Potentiale Ihrer Mitarbeiter, Piper Verlag München, 2008, 10. Auflage,<br />

ISBN 978-492-23931-8.<br />

Seite 91


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

Hacker, Winfried, Informationsflussgestaltung <strong>als</strong> Arbeits- und Organisationsoptimierung,<br />

vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 2008,<br />

ISBN 978-3-7281-3197-3.<br />

Hahn, Mag. Dr. Günther, Facility Management und Architektur im Blickwinkel des Rechts,<br />

Verlag Österreich, Wien, 2007,<br />

ISBN 978-3-7046-5028-3.<br />

Hellerforth, Prof. Dr. Michaela, Handbuch Facility Management <strong>für</strong> Immobilienunternehmen,<br />

Springer-Verlag, Berlin Heidelberg, 2006,<br />

ISBN 3-540-32196-9.<br />

Haeske, Udo, Team- und Konflikt<strong>management</strong>, Cornelsen Verlag, Berlin, 2005,<br />

ISBN 3-589-21911-4.<br />

Heister, Werner/Weßler-Poßberg, Dagmar, Studieren mit Erfolg, Wissenschaftliches Arbeiten<br />

<strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaftler, Schäffer-Poeschl Verlag Stuttgart, 2007,<br />

ISBN 978-3-7910-2674-9.<br />

Herzlieb, Heinz-Jürgen/Ulrich, Friedrich, Cheffing – Führen von unten, Persönliche Potenziale<br />

bewusst entwickeln, Vorgesetztenverhalten gezielt beeinflussen, Psychologie tiefgreifender<br />

Veränderungen, Cornelsen Verlag Berlin, 2005, 2. Auflage,<br />

ISBN 3-589-23555-1.<br />

Hinterhuber, Hans H., Strategische Unternehmensführung, Strategisches Denken, Walter de<br />

Gruyter, Berlin – New York, 1992, 5. Auflage,<br />

ISBN 3-11-013245-1.<br />

Kana, Robert, Macht oder Nutzen, Von der Konstruktion informativer Systeme, Facultas Verlag,<br />

Wien, 2006, 3. Auflage,<br />

ISBN 978-3-7089-0112-1.<br />

Kirchhoff/Kuhnt/Lipp/Schlawin, Der Fragebogen, VS Verlag <strong>für</strong> Sozialwissenschaften,<br />

Wiesbaden 2008, 4. Auflage,<br />

ISBN 978-3-531-15955-3.<br />

Kohnke, Oliver/Bungard, Walter, SAP-Einführung mit Change Management, Konzepte,<br />

Erfahrungen und Gestaltungsempfehlungen, Gabler Verlag, Wiesbaden 2005,<br />

ISBN 3-409-12650-3.<br />

Kothbauer, Mag. Christopf/Malloth, Mag. Thomas/Rücklinger, Mag. Gottfried, Mietrechtsgesetz,<br />

Wohnungseigentumsgesetz, Energieausweis-Vorlage-Gesetz, Herausgeber:<br />

Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Wien, 2006.<br />

Krcmar, Helmut, Informations<strong>management</strong>, Verlag Springer, Heidelberg, 2005, 4. Auflage,<br />

ISBN 3-540-23015-7.<br />

Kreidl, Mag. Christian/Messner, Dr. Stephanie/Wala, Dr. Thomas, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre,<br />

LexisNexis Verlag ARD Orac, Wien, 2006,<br />

ISBN 978-3-7007-3489-5.<br />

Krimmling, Jörn, Facility Management, Strukturen und methodische Instrumente, Fraunhofer IRB<br />

Verlag, 2008, 2. Auflage,<br />

ISBN 978-3-8167-7498-3.<br />

Majumdar, Marcus, Soziotechnische Systemanalyse und –bewertung in Arztpraxen,<br />

Dissertation, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaftlichen Fakultät, Freiburg,<br />

Deutschland, WS 2004/2005.<br />

Malloth, Mag. Thomas, Immobilien<strong>management</strong>, Herausgeber: ÖVI, Österreichischer Verband<br />

der Immobilientreuhänder, Wien, 2007,<br />

ISBN 978-3-902266-14-9.<br />

Seite 92


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

May/Madritsch/König/Meier/Scharer, Computer Aided Facility Management im<br />

deutschsprachigen Raum, Verlag Books on Demand, Nordstedt, 2007,<br />

ISBN 978-3-931221-44-7.<br />

May, Michael, IT im Facility Management erfolgreich einsetzen, das CAFM Handbuch, Springer<br />

Verlag Heidelberg, 2006, 2. Auflage,<br />

ISBN 978-3-540-35214-3.<br />

Mayer, Dr. Horst Otto, Interview und schriftliche Befragung, Entwicklung, Durchführung und<br />

Auswertung, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, 2008, 4. Auflage,<br />

ISBN 978-3-486-58669-5.<br />

Mayring, Philipp, Einführung in die qualitative Sozialforschung, Beltz Verlag, Weinheim und<br />

Basel, 2002, 5. Auflage,<br />

ISBN 3-407-3-407-25252-8.<br />

Meier, Rolf, Erfolgreiche Teamarbeit, 25 Regeln <strong>für</strong> Teamleiter und Teammitglieder, Gabal<br />

Verlag Offenbach, 2008, 2. Auflage,<br />

ISBN 978-3-89749-585-2.<br />

Mummendey, Hans <strong>Die</strong>ter, <strong>Die</strong> Fragebogen - Methode, Grundlagen und Anwendung in<br />

Persönlichkeits-, Einstellungs- und Selbstkonzeptforschung, Hochgrefe - Verlag, 1999,<br />

3. Auflage,<br />

ISBN 3-8017-0899-3.<br />

Nävy, Jens, Facility Management, Grundlagen Computerunterstützung, Systemeinführung,<br />

Anwendungsbeispiele, Springer Verlag Heidelberg, 2006, 4. Auflage,<br />

ISBN 978-3-540-25164-4.<br />

Pinnow, Daniel, Führen, Worauf es wirklich ankommt, Gabler Verlag, Wiesbaden, 2008,<br />

ISBN 978-3-8349-0776-0.<br />

Schneider, Hermann, Facility Management, planen - einführen - nutzen, Schäffer-Poeschl Verlag<br />

Stuttgart, 2004, 2. Auflage,<br />

ISBN 3-7910-2314-4.<br />

Schopf, Dr. Adolf/Karasek, Dr. Georg, 77 Musterbriefe <strong>für</strong> die Bauwirtschaft, Grundriss des<br />

Bauvertragsrechtes <strong>für</strong> Praktiker, Der Wirtschaftsverlag, Wien 2005,<br />

ISBN 3-85212-122-1.<br />

Schuler, Heinz, Herausgeber, Lehrbuch der Organisationspsychologie, Verlag Hans Huber,<br />

Bern 1993,<br />

ISBN 3-456-82083-6.<br />

Schulte, Karl-Werner/Pierschke, Barbara, Facilities Management, Immobilien Informationsverlag<br />

Köln, 2000,<br />

ISBN 3-932687-29-9.<br />

Specker, Adrian, Modellierung von Informationssystemen, ein methodischer Leitfaden zur<br />

Projektentwicklung, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich, 2005, 2. Auflage,<br />

ISBN 3-7281-2984-4.<br />

Stock-Homburg, Ruth, Der Zusammenhang zwischen Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit,<br />

Direkte, indirekte und moderierende Effekte, Deutscher Universitätsverlag Wiesbaden,<br />

2007, 3. Auflage,<br />

ISBN 978-3-8350-0806-9.<br />

Tagungsband, Facility Management 2008, Messe und Kongress, Frankfurt am Main<br />

(6. – 8. Mai 2008)<br />

VDE VERLAG GMBH, Berlin und Offenbach, 2008,<br />

ISBN 978-3-8007-3093-3.<br />

Seite 93


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

Weiss, Dr. Manfred, Herausgeber, Digitale Wirtschaft Österreichs 2008, Edition Computerwelt,<br />

IT Beurope, Wien, 2008,<br />

ISBN 978-3-9502321-2-7.<br />

Würth, Prof. Dr. Helmut/Zingher, Dr. Madeleine/Kovanyi, Dr. Peter, Miet- und Wohnrecht,<br />

Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung, 2004, 21. Auflage,<br />

ISBN 3-214-13225-3.<br />

Zeithaml, Valarie/Parasuraman, A./Berry, Leonhard, Qualitätsservice, Was Ihre Kunden<br />

erwarten – was Sie leisten müssen, Campus Verlag, Frankfurt/New York, 1992,<br />

ISBN 3-593-34464-5.<br />

11.1Zeitschriften/Broschüren<br />

HLK - Heizung, Lüftung, Klimatechnik, Facility Management – Sonderausgabe 5/1A, 2007,<br />

Springer Business Media Austria, Wien.<br />

Österreichische Immobilien-Zeitung, Ausgabe 23/24, 14. Dezember 2007, Verlag Lorenz, Wien.<br />

Recht im E-Business, WKO Broschüre, Februar 2008, 4. Auflage.<br />

Roehl, Heiko, Organisationsentwicklung, Wege der Veränderung, Fachverlag der Verlagsgruppe<br />

Handelsblatt, Düsseldorf, Nr. 2/2008.<br />

Schnellerhebung 2008, Ergebnisse – Statistische Schnellerhebung <strong>für</strong> 2008, Ausgabe März 2009,<br />

GBV.<br />

Sonderausgabe Marktübersicht CAFM-Software 2009, GEFMA 940, Der Facility Manager,<br />

Forum Verlag, Merching, ISSN 0947-0026 B 13382 F.<br />

Sonderausgabe Marktübersicht FM-Beratungsunternehmen 2009, Der Facility Manager, Forum<br />

Verlag, Merching, ISSN 0947-0026 B 13382 F.<br />

Softwareguide 2008 <strong>für</strong> die Immobilienbranche, Haufe Mediengruppe Würzburg, Immobilien<br />

Wirtschaft, 3. Auflage.<br />

Verbandstatistik 2006, <strong>Die</strong> gemeinnützige Wohnungswirtschaft in Zahlen, GBV.<br />

11.2Arbeitshefte<br />

DUDEN, Das große Fremdwörterbuch, Dudenverlag Mannheim, 2. Auflage, 2000,<br />

ISBN 3-411-04162-5.<br />

Pilger, Mag. Albert, Facility Management, FH Joanneum, Architektur- und Projekt<strong>management</strong>,<br />

SS 2008.<br />

Prischl, Mag. Peter, Unternehmensorganisation, FM Universitätslehrgang 07/09.<br />

Roithmayr/ Dr. Friedrich/Fink, Dr. Kerstin, <strong>Die</strong> Methode der kritischen Erfolgsfaktoren (KEF)<br />

zur strategischen Informationsbedarfsermittlung und zur Erfolgsmessung der<br />

Informationsinfrastruktur (IIS), Methode und Fallstudie, Universität Innsbruck, 2003.<br />

Seite 94


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

11.3Richtlinien und Normen<br />

In der folgenden Aufstellung werden die in der vorliegenden Arbeit verwendeten und themenrelevanten<br />

Normen und Richtlinien angeführt (<strong>Die</strong>se Aufstellung erhebt aber keinen Anspruch auf<br />

Vollständigkeit):<br />

GEFMA Richtlinie 100-1:2004, FM-Grundlagen.<br />

GEFMA Richtlinie 100-2:2004, FM-Leistungsspektrum.<br />

GEFMA Richtlinie 110:2009, Einführung von FM.<br />

GEFMA Richtlinie 400:2007, CAFM- Begriffsbestimmungen, Leistungsmerkmale.<br />

GEFMA Richtlinie 410:2007, Schnittstellen zur IT-Integration von CAFM-Software.<br />

GEFMA Richtlinie 420:2007, Einführung einer CAFM-Systems.<br />

GEFMA Richtlinie 430:2007, Datenbasis und Daten<strong>management</strong> in CAFM-Systemen.<br />

GEFMA Richtlinie 440:2007, Ausschreibungen und Vergabe von Lieferungen und Leistungen im<br />

CAFM.<br />

GEFMA Richtlinie 450:2009, Gebäudeautomation im FM.<br />

GEFMA Richtlinie 912-1:2006, Glossar Facility Management<br />

GEFMA Richtlinie 912-2:2006, Glossar Facility Management<br />

ÖNORM A 7000, Facility Management, Grundkonzepte, Ausgabe 2000, (Vornorm).<br />

ÖNORM A 7002:2001, Facility Management – Katalog von Anforderungen an Facility Manager.<br />

ÖNORM A 7010-1:2005, Objektbewirtschaftung – Datenstrukturen,<br />

Teil 1 Informationsrelevante Datengruppen.<br />

ÖNORM A 7010-2:2006, Teil 2 Datenhaltungsordnung <strong>für</strong> Bau und Bewirtschaftung von Objekten,<br />

ÖNORM A 7010-3:2007, Teil 3 Berechnungsregeln <strong>für</strong> Objekthauptnutzungen und Kennzahlen-<br />

ordnung.<br />

ÖNORM A 7010-4:2007, Teil 4 Strategisches Objekt<strong>management</strong>.<br />

ÖNORM DIN 32736:2000, Gebäude<strong>management</strong>.<br />

ÖNORN DIN 69901:2001, Projektwirtschaft – Projekt<strong>management</strong> – Begriffe.<br />

ÖNORM DIN EN ISO 8402:1995, ersetzt durch ÖNORM DIN 69905:2001, Projektwirtschaft, Pro-<br />

jektabwicklung, Begriffe.<br />

ÖNORM EN 15221-1:2007, Facility Management Teil 1: Begriffe.<br />

ÖNORM EN 15221-2:2007, Facility Management Teil 2: Leitfaden zur Ausarbeitung von FM-Ver-<br />

einbarungen.<br />

11.4Internetquellen<br />

http://business-wissen.de, Organisation – Change Management, [05. 03. 2009].<br />

http://de.mimi.hu/marketing/opinion_leader.html, [24. 04. 2009].<br />

http://finanzportal.wiwi.uni-saarland.de/fund/bwl-planungsmethoden.shtml, [15. 03. 2009].<br />

http://imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html, [31. 01. 2009].<br />

http://lexikon.meyers.de/wissen/Interdependenz, [04. 11. 2008].<br />

http://lexikon.meyers.de/wissen/nachhaltige+Entwicklung+%28Sachartikel%29, [25. 02. 2009].<br />

http://mls.provinz.bz.it/~mail-list/html/biblio-list/2003-10/doc00003.doc, [15. 03. 2009]<br />

http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html, [28. 03. 2009].<br />

http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html, [31. 03. 2009].<br />

http://www.atga.com/Fmglossar/fm_glossar.html. [22. 08. 2007].<br />

Seite 95


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Literaturverzeichnis<br />

http://www.auva.at/portal/index.html?ctrl:cmd=render&ctrl:window=auvaportal.channel_content.-<br />

cmsWindow&p_menuid=3066&p_tabid=5&p_pubid=7238, Evaluierung AUVA-Software-Ergono-<br />

mie, [28. 12. 2008].<br />

http://www.be24.at/blog/entry/1958/soft-facts-verraten-mehr, [07. 03. 2009].<br />

http://www.bmz.de/de/service/glossar/ownership.html, [24. 04. 2009].<br />

http://www.cad-news.de/pdf/Ausgabe_01_2005_Seite11-13.pdf, [24. 03. 2009].<br />

http://www.cbaumgarth.net/PDFs/mafoII_p_erfolgfaktorenforschung.pdf, [27. 03. 2009].<br />

http://www.denkeler-qm.de/Artikel/Vision/vision.htm., [17. 01. 2009].<br />

http://www.donau-uni.ac.at/de/department/bauenumwelt/bereich/fmsecurity/index.php, [22. 01.<br />

2009].<br />

http://www.edv-abkuerzungen.de/index.php?query=PDA, [23. 04. 2009].<br />

http://www.gefma.de/berufsbild.html, [08. 12. 2008].<br />

http://www.gefma.de/definition.html, [24. 03. 2009].<br />

http://www.gbv.at, [16. 04. 2009].<br />

http://www.gbv.at, geschützter Bereich <strong>für</strong> Mitglieder, [11. 03. 2009].<br />

http://www.heliumv.de/news/wherp.html, [10. 04. 2009].<br />

http://www.hs-coburg.de/fileadmin/fbbw/Diplom/gruen/contr/Controlling_Teil3a.pdf, [15. 03. 2009].<br />

http://www.ifma.at/9.html, [24. 03. 2009].<br />

http://www.ifma.at/143.html, [11. 04. 2009].<br />

http://www.ifma.ch/cms/fileadmin/Ausbildung/Artikel_Berufsbild_IFMA_Schweiz_2005_FMS_V1-<br />

3.pdf, [08. 12. 2008].<br />

http://www.ifma-deutschland.de/dokument/article/kompfm.htm, [25. 03. 2009].<br />

http://www.it-auswahl.de/index.php/glossary_entries/show/14/Key-User, [25. 04. 2009].<br />

http://www.justiz.gv.at/gesetzesentwuerfe/index.php?nav=13&id=101, [02. 05. 2009].<br />

http://www.misterinfo.de/publish/wirtschaft-und-wissenschaft/consulting/mitarbeiter-fuer-veraende-<br />

rungen-gewinnen, Autor: Jürgen Peterke, [23. 10. 2008].<br />

http://www.pom.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=266&Itemid=130, [26. 03. 2009].<br />

http://www.realityconsult.com/Wissenspool/FacilityManagerBerufsbild/CAIFMDefinition/tabid/162/<br />

Default.aspx, [29. 04.2009].<br />

http://www.reg-is.de/, [19. 04. 2009].<br />

http://www.sgw.hs-magdeburg.de/sommerakademie/zertifikatneu/Modul09/yhtml/pdf/SWOT-Ana-<br />

lyse.pdf, [10. 04. 2009].<br />

http://www.soft-skills.com/karriere/softskills/bedeutung.php, [04. 03. 2009].<br />

http://www.umsetzungsberatung/de/methoden/mitarbeiterbefragung.php?layout=druck, [09. 03.<br />

2009].<br />

http://www.wkimmo.info/i/wko/service/berufsbild_verwalter.pdf, [30. 03. 2009].<br />

http://www.4managers.de/themen/humankapital/, [07. 03. 2009].<br />

Seite 96


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Glossar<br />

12 Glossar<br />

Ablauforganisation<br />

Summe der Maßnahmen zur Regelung von Arbeitsabläufen durch Arbeits- oder Verfahrensausweisungen.<br />

Sie beinhaltet im Sinne eines Regelkreises die Prozesse der Planung, Abstimmung,<br />

Entscheidung, den Soll-Ist-Vergleich, die Abweichungsanalyse, das Vorschlagen/Abstimmen und<br />

Entscheiden von Anpassungsmaßnahmen zur Steuerung des Ist-Ablaufes zwecks Erreichung der<br />

Ablaufziele.<br />

AHO Nr. 9:2004-01 –Anhang C. 187<br />

Aufbauorganisation<br />

Durch die Aufbauorganisation werden Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen der Mitarbeiter<br />

in einem Unternehmen oder der Beteiligten an einem Projekt festgelegt. Grundsätze sind<br />

eine eindeutige Schnittstellenabgrenzung, die Festlegung von Weisungs-, Entscheidungs- und<br />

Zeichnungsbefugnissen sowie Informationspflichten, die Ausgewogenheit von Leistung und Vergütung<br />

und die Bestimmung von Haftungs- und Gewährleistungsansprüchen. AHO Nr. 9:2004-01 –<br />

Anhang C. 188<br />

Bauträgervertragsgesetz (BTVG)<br />

Von Bauträgerverträgen spricht man, wenn der Erwerber von Wohnungen, Gebäuden oder Geschäftsräumen<br />

dem Bauunternehmen Vorauszahlungen leisten muss. Der Bauträger muss diese<br />

Vorauszahlungen absichern, damit sie in einer allfälligen Insolvenz nicht verloren gehen. <strong>Die</strong> in der<br />

Praxis am häufigsten verwendete Methode ist die Zahlung nach Ratenplan: Hier darf der Bauträger<br />

Vorauszahlungen nur nach dem Baufortschritt entgegennehmen. Wirtschaftliche Nachteile aus<br />

einem Baustopp in der Insolvenz des Bauträgers sollen damit minimiert werden. 189<br />

Benchmarking<br />

Der Begriff Benchmarking bezeichnet ein Konzept, um Verbesserungsmöglichkeiten durch den<br />

Vergleich von Leistungsmerkmalen von Objekten, Prozessen und Produkten zu finden. Benchmarking<br />

eignet sich insbesondere auch <strong>für</strong> den Vergleich von Gebäuden und Prozessen der Gebäudebewirtschaftung<br />

und findet daher im Immobilien<strong>management</strong> immer größeren Anklang. 190<br />

CAFM-Schnittstelle<br />

Alphanumerischer und/oder grafischer Datenaustausch mit einem Partnersystem. In der Regel erfolgt<br />

dies über spezielle Schnittstellenprogramme, die überwiegend im Hintergrund abgearbeitet<br />

werden. Alternativ kann in manchen Fällen ein direkter Datenbankzugriff erfolgen.<br />

GEFMA 410:2004.<br />

CAFM-Software<br />

Als CAFM-Software im Sinne dieser Richtlinie gelten Software-Werkzeuge, welche die spezifischen<br />

Prozesse des Facility Managements und die daran direkt oder indirekt (z.B. <strong>als</strong> Informationsnachfrager)<br />

beteiligte Personen unterstützen. Alle im Lebenszyklus von Facilities anfallenden<br />

Daten werden elektronisch verarbeitet.<br />

Dabei sollen zumindest die unter Ziffer 3.2 [der GEFMA 400] aufgeführten CAFM-Funktionalitäten<br />

enthalten sein. <strong>Die</strong> Bearbeitung grafischer und alphanumerischer Daten auf Basis einer oder mehrerer<br />

Datenbanken wird <strong>als</strong> unverzichtbares Merkmal einer CAFM-Software verstanden. Zur räumlichen<br />

Orientierung ist eine visuelle Darstellung mit Bearbeitungsmöglichkeiten erforderlich.<br />

GEFMA 400:2002.<br />

CAFM-System<br />

Individualisierte und damit auf die spezifischen Bedürfnisse eines Unternehmens bzw. einer Branche<br />

angepasste Komplettlösung zur Unterstützung der Prozesse des Facility Managements. Ein<br />

CAFM-System kann aus einer CAFM-Software, der Kombination monofunktionaler Software-Werkzeuge<br />

oder sonstiger Standard oder Individu<strong>als</strong>oftware bestehen und ist bei Bedarf an die kaufmännische<br />

Unternehmenssoftware und Gebäudeautomationssysteme über Schnittstellen anzubinden.<br />

GEFMA 400:2002.<br />

187<br />

Vgl. GEFMA 912-2:2006.<br />

188<br />

Vgl. GEFMA 912-2: 2006.<br />

189<br />

Vgl. http://www.justiz.gv.at/gesetzesentwuerfe/index.php?nav=13&id=101, [02. 05. 2009].<br />

190<br />

Vgl. http://www.pom.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=266&Itemid=130, [26. 03. 2009].<br />

Seite 97


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Glossar<br />

CAIFM<br />

Computer Aided Integrated Facility Management sieht sich <strong>als</strong> integrierter Bestandteil der Informationstechnologie<br />

des Gesamtunternehmens bzw. der Gesamtorganisation und unterstützt daher<br />

unternehmensweite Prozesse, welche FM-Funktionen involvieren. Ein CAIFM ist daher stets mit<br />

dem ES - Enterprise System (oft auch ERP - Enterprise Resource Planning System genannt) online<br />

und in Echtzeit integriert. Weiters ist ein CAIFM idealerweise auch mit den Gebäudeautomationssystemen<br />

integriert. So wird ein CAIFM zum Teil des Managementinformationssystems (MIS)<br />

des Unternehmens und damit zur echten Unterstützung <strong>für</strong> das Top Management. 191<br />

Digitale Signatur<br />

Im Rahmen des E-Business, E-Commerce und E-Government ergibt sich die Notwendigkeit, die<br />

Identität des Kommunikationspartners beweisbar festzustellen. Aus diesem Grund wurden unverfälschbare,<br />

nachweisbare und nachvollziehbare Unterschriften – elektronische bzw. digitale Signaturen<br />

– entwickelt. <strong>Die</strong> digitale Signatur soll <strong>als</strong> Ersatz <strong>für</strong> die eigenhändige Unterschrift mit allen<br />

daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen dienen. <strong>Die</strong> Rechtswirkungen einer eigenhändigen<br />

Unterschrift werden nur durch die Verwendung einer sicheren Signatur erfüllt. 192<br />

Ergonomie – Software<br />

Bei der ergonomischen Gestaltung der Software geht es darum, die Benutzungsoberfläche und die<br />

Dialogführung so zu gestalten, dass maximale Verständlichkeit und Orientierung bei gleichzeitiger<br />

Arbeitsablaufoptimierung erreicht wird. Software-ergonomische Konzepte orientieren sich daher<br />

immer an menschlichen Informationsverarbeitungsprozessen einerseits und an den Arbeitszielen<br />

andererseits. 193<br />

ERP<br />

ERP heißt Enterprise Resource Planning und bedeutet unternehmensweite Planung der zur Produktion<br />

notwendigen Ressourcen (Mensch, Maschine und Material). In der Praxis versteht man<br />

darunter umfassende Softwarelösungen, die den gesamten organisatorischen Ablauf eines Unternehmens<br />

abbilden. Aus der Verknüpfung der Daten erhält der Unternehmer auf Knopfdruck die<br />

erforderlichen Informationen zu jedem Projekt oder zu Details wie Zeitraum, Kunden, Produktgruppen<br />

und vieles mehr. Wichtig ist, dass möglichst der gesamte Ablauf abgebildet wird und nicht eine<br />

Vielzahl von Insellösungen in den verschiedenen Unternehmensbereichen zum Einsatz kommt, die<br />

nur sehr mühsam verknüpft werden können. Ebenso wichtig ist, dass nur echte Werte<br />

herangezogen werden dürfen. Der Einsatz von geschätzten Zahlen führt immer wieder zu<br />

Fehlinterpretationen und damit zu Fehlentscheidungen. 194<br />

Facilities<br />

Objekte, die neben Services <strong>für</strong> die Durchführung von Facility Prozessen benötigt werden.<br />

BEISPIEL: Bauliche und technische Anlagen und Einrichtungen, Ausstattungen, Geräte, Infrastrukturen,<br />

Arbeitsmittel, Energie, Hard- und Software.<br />

ANMERKUNG 1: Objekte im Sinne der Definition von § 3 Nr. 1 HOAI (Gebäude, sonstige Bauwerke,<br />

Anlagen, Freianlagen und Raum bildende Ausbauten) gelten gleichfalls <strong>als</strong> Facilities.<br />

ANMERKUNG 2: Der Begriff ‚Facilities‘ soll aus Gründen der Eindeutigkeit nur <strong>für</strong> Objekte verwendet<br />

werden, die in Facility Prozesse eingebunden sind. GEFMA 100-1:2004, Nr. 3.2.1.<br />

Facility Management (FM) – Definition IFMA-Austria<br />

Facility Management ist die Gestaltung eines Arbeitsumfeldes, welches zur Lösung der strategischen<br />

Unternehmensaufgaben beiträgt und den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Anforderungen<br />

entspricht. Dabei soll der integrative Management–Prozess, in dem Personal, Standorte<br />

(Gebäude, Anlagen, Einrichtungen) und Abläufe <strong>als</strong> ein zusammenhängendes organisatorisches<br />

Gebilde betrachtet werden (People – Place – Process). 195<br />

191<br />

Vgl. http://www.realityconsult.com/Wissenspool/FacilityManagerBerufsbild/CAIFMDefinition/tabid/162/<br />

Default.aspx, [29. 04.2009].<br />

192<br />

Vgl. Recht im E-Business, Februar 2008, WKO-Wirtschaftskammer Österreich, Seite 157.<br />

193<br />

Vgl. http://www.auva.at/portal/index.html?ctrl:cmd=render&ctrl:window=auvaportal.channel_content.cmsWindow&p_menuid=3066&p_tabid=5&p_pubid=7238,<br />

Evaluierung AUVA-Software-Ergonomie, [28. 12.<br />

2008].<br />

194<br />

Vgl. http://www.heliumv.de/news/wherp.html, [10. 04. 2009].<br />

195<br />

Vgl. http://www.ifma.at/143.html, [11. 04. 2009].<br />

Seite 98


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Glossar<br />

Gebäude<strong>management</strong> GM 196<br />

Gesamtheit aller Leistungen zum Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden einschließlich der<br />

baulichen und technischen Anlagen auf der Grundlage ganzheitlicher Strategien. Dazu gehören<br />

auch die infrastrukturellen und kaufmännischen Leistungen. Gebäude<strong>management</strong> zielt auf die<br />

strategische Konzeption, Organisation und Kontrolle, hin zu einer integralen Ausrichtung der traditionell<br />

additiv erbrachten einzelnen Leistungen.<br />

Das Gebäude<strong>management</strong> gliedert sich in die drei Leistungsbereiche Technisches Gebäude<strong>management</strong><br />

TGM, Infrastrukturelles Gebäude<strong>management</strong> IGM und Kaufmännisches Gebäude<strong>management</strong><br />

KGM. In allen drei Leistungsbereichen können flächenbezogene Leistungen enthalten<br />

sein (siehe Abschnitt 4 [der DIN 32736]). Darüber hinaus bestehen Schnittstellen zum Flächen<strong>management</strong><br />

des Immobilien-Eigentümers und Nutzers.<br />

Infrastrukturelles Gebäude<strong>management</strong> - IGM<br />

Teilbereich des Operativen Gebäude<strong>management</strong>: Catering, DV-<strong>Die</strong>nstleistungen, Gärtnerdienste,<br />

Hausmeisterdienste, Interne Postdienste, Kopier- und Druckereidienste, Parkhausbetreiberdienste,<br />

Reinigungs- und Pflegedienste, Sicherheitsdienste, Umzugsdienste, Waren- und Logistikdienste,<br />

Winterdienste, Zentrale Kommunikationsdienste, etc. 197<br />

Kaufmännisches Gebäude<strong>management</strong> – KGM<br />

Teilbereich des Operativen Gebäude<strong>management</strong>: Beschaffungs<strong>management</strong>, Flächen<strong>management</strong>,<br />

Kostenplanung und –kontrolle, Objektbuchhaltung, Projekt<strong>management</strong>, Vertrags<strong>management</strong>,<br />

etc. 198<br />

Kernprozess (Primärer Prozess) 199<br />

Abfolge von Tätigkeiten, durch deren Ergebnisse sich eine Organisation im Markt gegenüber externen<br />

Kunden definiert und gegenüber Wettbewerbern differenziert.<br />

ANMERKUNG 1: Kernprozesse und deren Ergebnisse spiegeln in der Regel den Zweck wieder,<br />

derentwegen die Organisation gegründet wurde und existiert.<br />

ANMERKUNG 2: In den Kernprozessen setzen Organisationen üblicherweise ihre Kernkompetenzen<br />

ein, um Nr. 3.5.1 den Unternehmenserfolg sicherzustellen.<br />

Kompatibilität<br />

Lesbarkeit eines Datei- bzw. Datenformates durch ein anderes Softwaresystem oder eine andere<br />

Version der erstellenden Software. Unterschieden wird: Aufwärtskompatibilität, d.h. eine Datei, die<br />

von einer Software erstellt wurde, kann von der nächsten Version ohne Verluste gelesen werden.<br />

Beim Einlesen kann von der höheren Version unter Umständen eine automatische Konvertierung<br />

vorgenommen werden. Nach dem Abspeichern in der höheren Version ist die Datei durch die niedere<br />

Version nicht mehr lesbar. Ein Abspeichern im Format der niederen Version ist meist möglich.<br />

Auf- und Abwärtskompatibilität, d.h. Dateien können uneingeschränkt von der niederen und höheren<br />

Version einer Software gelesen und geschrieben werden(Quelle: GEFMA 410:2004).<br />

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess - KVP<br />

Führungskonzept, das auf dem japanischen KAIZEN beruht, der schrittweisen, aber fortlaufenden<br />

Verbesserung durch stete Vorschläge seitens aller Beschäftigten eines Unternehmens. 200<br />

Lasten- und Pflichtenheft<br />

Das Lastenheft ist eine Anforderungsspezifikation an Software und Schnittstellen in funktionaler<br />

und ablauforientierter Hinsicht. Das Pflichtenheft beschreibt <strong>als</strong> System- und Umsetzungsspezifikation<br />

die Anforderungen an die Software aus system- und softwaretechnischer Sicht. Beide Spezifikationen<br />

entwickeln sich aus dem Bedarf des CAFM-Anwenders und können durch vorhandene<br />

Softwaremodule oder Customizing (Anpassen) von Softwarekomponenten erfüllt werden. 201<br />

196 Vgl. DIN 32736:2000-08.<br />

197 Vgl. http://www.atga.com/Fmglossar/fm_glossar.html. [22. 08. 2007].<br />

198 Vgl. http://www.atga.com/Fmglossar/fm_glossar.html. [22. 08. 2007].<br />

199 Vgl. GEFMA 100-1:2004, Nr. 3.5.1.<br />

200 Vgl. http://www.atga.com/Fmglossar/fm_glossar.html. [22. 08. 2007].<br />

201 Vgl. FM Tagungsband 2008, Frankfurt/Main, Seite 108.<br />

Seite 99


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Glossar<br />

Nachhaltigkeit<br />

Eine Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie „die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt,<br />

ohne die Möglichkeit künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen, ihre eigenen Bedürfnisse zu<br />

befriedigen“. 202<br />

Projekt<strong>management</strong><br />

Überbegriff <strong>für</strong> alle planenden, organisierenden, überwachenden, koordinierenden und steuernden<br />

Maßnahmen, die bei der Um- oder Neugestaltung von Systemen erforderlich sind. <strong>Die</strong>ses Vorhaben<br />

(„Projekt“) ist zeitlich begrenzt, einmalig oder <strong>als</strong> abgeschlossene Tätigkeit umfangreich und<br />

komplex und kann verschiedene Stellen bzw. Abteilungen innerhalb und außerhalb der eigenen<br />

Organisation betreffen. (Quelle: www.atga.com/Fmglossar/fm_glossar.html, [22.08.2007]).<br />

Prozess<br />

„Ein Prozess ist ein Satz von in Wechselwirkung stehenden Mitteln und Tätigkeiten, die Eingaben<br />

in Ergebnisse umgestalten“. (Definition nach DIN EN ISO 8402, 1995).<br />

Service Level<br />

Kategorie oder Rang, die oder der den verschiedenen Qualitätsanforderungen an Facility Prozesse,<br />

Facility Produkte oder Facility Management-Systeme mit demselben funktionellen Gebrauch<br />

zugeordnet ist. Z.B. Wartungsintensitäten bei der Instandhaltung oder Reaktionszeiten bei technischen<br />

Störungen. Service Level sollen derart definiert werden, dass ihre Erfüllung möglichst objektiv<br />

beurteilt werden kann. Bei der Festlegung einer Anforderung soll generell ein Service Level angegeben<br />

und bei einem Vertragsabschluss <strong>als</strong> Service Level Agreement vertraglich vereinbart<br />

werden. (Quelle: GEFMA 912-1:2006 – Glossar Facility Management).<br />

Strategie<br />

Unternehmensstrategie ist das langfristig orientierte Vorgehen in grundlegenden Fragen sowie die<br />

Verfolgung der strategischen Ziele über einen länger währenden Zeithorizont. Taktische Ziele verfolgt<br />

man <strong>für</strong> die nächsten ein bis drei Jahre und die operativen Ziele innerhalb des laufenden Geschäftsjahres.<br />

203<br />

SWOT-Analyse<br />

Als Verfahren der strategischen Situationsanalyse bildet die SWOT-Analyse im Zusammenhang<br />

mit der Unternehmens- und Umfeldanalyse die Basis um die erhobenen Informationen zu verdichten,<br />

zu strukturieren und gewonnene Erkenntnisse darzustellen. <strong>Die</strong> Stärken-Schwächen-Analyse<br />

bzw. Ressourcenanalyse analysiert und bewertet die Ressourcen eines Unternehmens oder eines<br />

strategischen Geschäftsfeldes. Sie versucht Gründe <strong>für</strong> die in der Vergangenheit aufgetretenen<br />

und in der Gegenwart auftretenden Stärken und Schwächen zu finden. 204<br />

Unternehmenspolitik und Qualitätspolitik<br />

Unter dem Begriff Unternehmenspolitik versteht man eine beständige Festlegung von Zielen,<br />

Strategien, Maßnahmen und Ressourcenzuordnungen, die Richtung weisend <strong>für</strong> alle Unternehmensentscheidungen<br />

sind. Qualitätspolitik ist die übergeordnete Absicht und Ausrichtung einer<br />

Organisation zur Qualität, wie sie von der Führungsebene formell ausgedrückt wird. Generell steht<br />

die Qualitätspolitik mit der übergeordneten Politik der Organisation in Einklang und bildet den<br />

Rahmen <strong>für</strong> die Festlegung von Qualitätszielen. 205<br />

Vision<br />

<strong>Die</strong> Vision ist eine Beschreibung, wie etwas in Zukunft sein soll, insbesondere die Beschreibung<br />

der langfristigen Unternehmensentwicklung <strong>als</strong> Orientierung <strong>für</strong> die Unternehmensstrategie. Eine<br />

Vision beschreibt ein langfristiges Ziel <strong>für</strong> die nächsten fünf bis zehn Jahre und soll zu einer deutlichen<br />

Stärkung der Organisation gegenüber der Konkurrenz führen. Visionen dienen auch dazu,<br />

Werte <strong>für</strong> Kunden (Kundenzufriedenheit) und <strong>für</strong> die Eigentümer zu schaffen. Das Ziel einer Vision<br />

kann zwar hoch gesteckt sein, sollte aber den Bezug zur Realität nicht verlieren. 206<br />

202 Vgl. Kreidl/Messner/Wala, 2006, Seite 313.<br />

203 Vgl. http://www.denkeler-qm.de/Artikel/Vision/vision.htm., [17. 01. 2009].<br />

204 Vgl. http://finanzportal.wiwi.uni-saarland.de/fund/bwl-planungsmethoden.shtml, [15. 03. 2009].<br />

205 Vgl. http://www.denkeler-qm.de/Artikel/Vision/vision.htm., [17. 01. 2009].<br />

206 Vgl. http://www.denkeler-qm.de/Artikel/Vision/vision.htm., [17. 01. 2009].<br />

Seite 100


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

13 Anhang<br />

13.1Links zu Facility Management Verbänden<br />

European Facility Management Network EuroFM http://www.eurofm.org<br />

Facility Management Austria FMA http://www.fma.or.at<br />

German Facility Management Association GEFMA http://www.gefma.de<br />

IFMA Austrian Chapter: IFMA http://www.ifma.at<br />

International Facility Management Association: IFMA http://www.ifma.org<br />

13.2Wichtige Gesetze – Immobilienbereich<br />

Das Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS) ist eine vom Bundeskanzleramt betriebene elektronische<br />

Datenbank. Sie dient der Kundmachung der im Bundesgesetzblatt zu verlautbarenden<br />

Rechtsvorschriften sowie der Information über das Recht der Republik Österreich:<br />

www.ris.bka.gv.at Geltendes Recht<br />

<strong>Die</strong>se Aufstellung erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit.<br />

Aktuelle Änderung – Wohnrechtsnovelle 2009, vom 31. 03. 2009, BGBl. Nr. 25/2009<br />

Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch (ABGB)<br />

Allgemeines Grundbuchgesetz 1955 (GBG 1955)<br />

Arbeitnehmerinnenschutzgesetz (ASchG)<br />

Außerstreitgesetz (AußStrG)<br />

Bauarbeitenkoordinationsgesetz (BauKG)<br />

Baurechtsgesetz (BauRG)<br />

Bauträgervertragsgesetz (BTVG)<br />

Bundesvergabegesetz 2006 (BVergG 2006)<br />

Datenschutzgesetz 2000 (DSG 2000)<br />

Denkm<strong>als</strong>chutzgesetz (DMSG)<br />

Energieausweis-Vorlage-Gesetz 2006 (EAVG)<br />

Gewerbeordnung (GewO 1994)<br />

Hausbesorgergesetz (HbG)<br />

Heizkostenabrechnungsgesetz (HeizKG)<br />

Konsumentenschutzgesetz (KSchG)<br />

Liegenschaftsbewertungsgesetz (LBG)<br />

Meldegesetz 1991 (MeldeG)<br />

Mietrechtsgesetz (MRG)<br />

Richtwertgesetz (RichtWG)<br />

Signaturgesetz (SigG)<br />

Straßenverkehrsordnung 1960 (StVO 1960)<br />

Umsatzsteuergesetz 1994 (UStG 1994)<br />

Unternehmensgesetzbuch (UGB)<br />

Urkundenarchivierungsverordnung 2007 (UAV 2007)<br />

Urkundenhinterlegungsgesetz (UHG)<br />

Wohnbauförderungsgesetze der Länder<br />

Wohnhaussanierungsgesetz (WSG)<br />

Wohnungseigentumsgesetz 2002 (WEG 2002)<br />

Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG)<br />

Zivilprozessordnung (ZPO)<br />

Landesgesetz NÖ:<br />

NÖ Gebäudeenergieeffizienzverordnung 2008 (NÖGEEV 2008), Ausgabedatum: 12. 02. 2009.<br />

LGBl. 8201/17-0.<br />

Seite 101


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

13.3Begleitschreiben <strong>für</strong> die Fragebogen<br />

Das Thema meiner Master-Thesis:<br />

FACILITY MANAGEMENT ALS ERFOLGSFAKTOR<br />

FÜR IMMOBILIENVERWALTUNGEN<br />

Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management<br />

zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Meine lieben Kolleginnen, meine liebe Kollegen,<br />

Krems, im März 2009<br />

im Rahmen der Ausarbeitung meiner Master-Thesis und <strong>als</strong> Vorbereitung unseres<br />

Projektes „DATEN 2010“ ist es mir ein besonderes Anliegen, mit eurer Mithilfe optimale<br />

Voraussetzungen zur Umsetzung unseres Projektes zu schaffen.<br />

Ich möchte dich bitten, etwas Zeit zu erübrigen, um den angefügten Fragebogen<br />

auszufüllen. <strong>Die</strong> vorliegende Befragung soll dazu beitragen, die geplante Einführung<br />

effizient und effektiv <strong>für</strong> alle Mitarbeiter und unsere Vorstände umsetzen zu<br />

können.<br />

Ziel soll es sein, die Erwartungen, Wünsche, Anregungen, Bedenken und vor allem<br />

das spezifische Fachwissen jedes Einzelnen von Euch sowohl in der Vorbereitungs<strong>als</strong><br />

auch in der Umsetzungsphase mit einzubeziehen, um optimale Arbeitsbedingungen<br />

<strong>für</strong> uns alle zu schaffen.<br />

Ich möchte betonen, dass die Anonymität gewahrt bleibt. <strong>Die</strong> Auswertung erfolgt<br />

an Hand einer Durchnummerierung. <strong>Die</strong> Auswertung der Fragebogen wird im<br />

Rahmen einer Besprechung präsentiert, wenn es von Eurer Seite gewünscht wird.<br />

Jeder von euch kennt seinen Aufgabenbereich am besten, deshalb werde ich<br />

persönlich mit euch Kontakt aufnehmen, um den Datenbedarf, Herkunft der Daten<br />

und die Abbildung der dazu nötigen Ablaufprozesse in der Software zu besprechen,<br />

<strong>als</strong> Vorbereitung <strong>für</strong> unser Projekt.<br />

Für eventuelle Rückfragen stehe ich im Büro und unter der Tel. Nr. 0676/68 63 966<br />

gerne zu Verfügung.<br />

Als Rückgabetermin würde ich bitten, die Fragebogen bis spätestens 23. 03. 2009<br />

in der Box im Besprechungsraum im 2.OG einzuwerfen.<br />

Ich bedanke mich <strong>für</strong> eure Unterstützung und verbleibe<br />

mit lieben Grüßen<br />

W. Haiderer-Pils<br />

PS: Es ist immer 1 Kästchen anzukreuzen, bei der Möglichkeit mehrere anzukreuzen,<br />

habe ich es gesondert dazugeschrieben.<br />

Seite 102


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

13.4Fragebogen<br />

Unser Projekt DATEN 2010<br />

Wie in meinem Begleitschreiben erwähnt, planen wir die Einführung einer Software,<br />

die unsere tägliche Arbeit unterstützen soll. Um die Umsetzung effizient zu<br />

gestalten, ist es mir ein besonderes Anliegen, die Meinungen, Wünsche und die<br />

Anforderungen der Endanwender zu erforschen.<br />

Gib bitte an, inwieweit die angeführten Aussagen auf dich persönlich zutreffen.<br />

Kreuze dazu das entsprechende Feld in der Zeile an. Wenn Mehrfachnennungen<br />

möglich sind, wird extra im Zwischentext darauf hingewiesen.<br />

1. Jeder Mitarbeiter trägt seinen Anteil zum Unternehmenserfolg bei, deshalb ist es<br />

wichtig, bei Veränderungen die Bedürfnisse und Wünsche zu erfragen und die<br />

weitere Vorgangsweise darauf abzustimmen.<br />

� trifft voll zu<br />

� trifft zu<br />

� trifft teilweise zu<br />

� trifft kaum zu<br />

� trifft nicht zu<br />

2. Ziel soll es sein, dass aktuelle Daten zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zur Verfügung<br />

stehen.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� teilweise wichtig<br />

� fast unwichtig<br />

� ganz unwichtig<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit der immobilienrelevanten aktuellen Daten sicherzustellen<br />

ist ein Ziel dieses Projektes.<br />

3. <strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit der Daten spart Zeit und ermöglicht es, die Arbeiten<br />

qualitativ besser und schneller fertig zu stellen.<br />

� trifft voll zu<br />

� trifft zu<br />

� trifft teilweise zu<br />

� trifft kaum zu<br />

� trifft nicht zu<br />

<strong>Die</strong> Einführung der neuen Immobiliensoftware wird Arbeitsabläufe ändern.<br />

4. Jeder Mitarbeiter verfügt <strong>für</strong> die Bearbeitung seines Aufgabenbereiches, über<br />

spezielle fachliche Kompetenz. <strong>Die</strong> Gestaltung der Arbeitsabläufe soll mit Hilfe der<br />

Mitarbeiter besser strukturiert werden.<br />

� ganz sicher richtig<br />

� sicher richtig<br />

� unbedeutend<br />

� nicht richtig<br />

� ganz sicher nicht richtig<br />

Seite 103


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

5. <strong>Die</strong> Verantwortlichkeiten <strong>für</strong> Objekte, Tätigkeiten, etc. werden genau definiert,<br />

um den richtigen Ansprechpartner kontaktieren zu können.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� teilweise wichtig<br />

� fast unwichtig<br />

� ganz unwichtig<br />

6. <strong>Die</strong> Anforderungen an die neue Software werden mit den Endanwendern abgestimmt.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� teilweise wichtig<br />

� fast unwichtig<br />

� ganz unwichtig<br />

Wird das Informationsbedürfnis vernachlässigt, kommt es schnell zu Problemen,<br />

Informationslücken werden durch eine brodelnde Gerüchteküche gefüllt – und<br />

schon stehen unrealistische Erwartungen oder – weitaus häufiger – unnötige Be<strong>für</strong>chtungen<br />

im Raum, die nur schwer wieder einzufangen sind. Der in der Folge<br />

auftretende offene oder verdeckte Widerstand kann das Projekt jedoch nachhaltig<br />

gefährden.<br />

7. Es ist geplant, regelmäßig Informationen über den Projektstand an die betroffenen<br />

Mitarbeiter zu übermitteln.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� teilweise wichtig<br />

� fast unwichtig<br />

� unwichtig<br />

8. In welcher Form sollen diese Informationen übermittelt werden? Es besteht die<br />

Möglichkeit mehrere Punkte anzukreuzen.<br />

� Workshops/Besprechungen<br />

� Per E-Mail<br />

� Persönliches Gespräch mit Projektbeteiligten<br />

� Protokoll – Projektstand – schriftlich (Papier)<br />

� Sonstiges und zwar<br />

Bei der ergonomischen Gestaltung von Software geht es darum, die Benutzeroberfläche<br />

und die Dialogführung so zu gestalten, dass maximale Verständlichkeit und<br />

Orientierung erreicht wird.<br />

stimme zu stimme teilweise zu stimme nicht zu<br />

09. <strong>Die</strong> Einfachheit der Bedienung<br />

der Software ist ein Vorteil. � � �<br />

10. <strong>Die</strong> Software liefert Informationen<br />

darüber, welche Eingaben zulässig<br />

sind oder nicht. � � �<br />

11. <strong>Die</strong> Software soll Funktionen bieten,<br />

die meine Arbeitsabläufe unterstützen. � � �<br />

Seite 104


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

stimme zu stimme teilweise zu stimme nicht zu<br />

12. <strong>Die</strong> Software soll die Möglichkeit<br />

bieten, die Arbeit jederzeit unterbrechen<br />

zu können und später problemlos<br />

wieder einzusteigen. � � �<br />

13. <strong>Die</strong> neuen Funktionen der Software<br />

sollen mit wenig Zeitaufwand erlernt<br />

werden können. � � �<br />

14. Begriffe <strong>für</strong> die Daten werden<br />

abgeglichen, um ein gleiches Verständnis<br />

zu erzeugen. � � �<br />

15. <strong>Die</strong> Software wird, soweit möglich, an die<br />

betrieblichen Prozesse angepasst. � � �<br />

Bei Änderungen im betrieblichen Ablauf ist es wichtig,<br />

stimme zu stimme teilweise zu stimme nicht zu<br />

16. dass Mitarbeiter bereit sind, im Team<br />

zusammenzuarbeiten und wichtige<br />

Informationen auszutauschen. � � �<br />

17. dass Mitarbeiter eine positive Einstellung<br />

zu neuen Informations- und<br />

Kommunikationssystemen haben. � � �<br />

18. dass Mitarbeiter versuchen Probleme<br />

gemeinsam zu lösen. � � �<br />

19. dass Mitarbeiter fähig sind Konflikte zu<br />

lösen. � � �<br />

20. dass Mitarbeiter die Fähigkeit haben zu<br />

Kommunizieren, d.h. sie können auch<br />

zuhören. � � �<br />

Im Zuge der Einführung der neuen Software ist es geplant, an die Kenntnisse der<br />

Mitarbeiter angepasste Schulungen durchzuführen.<br />

21. Jeder Mitarbeiter soll damit in der Lage sein, die Software mit allen angebotenen<br />

Funktionen bedienen zu können. Ist dies deiner Meinung nach<br />

� notwendig<br />

� nicht notwendig<br />

Es ist geplant, bezirksweise mit der Eingabe der Daten zu beginnen, <strong>als</strong> Pilotprojekt<br />

wird ein Bezirk ausgewählt und eingegeben. Das soll gewährleisten, dass die<br />

Funktionen der neuen Software schon sehr bald <strong>für</strong> die Endanwender sichtbar<br />

werden.<br />

22. Am Beispiel des Pilotprojektes sollen alle betroffenen Endanwender eingeschult<br />

werden und mit den Abläufen der Software vertraut werden. Zur Verbesserung der<br />

Software werden laufend Korrekturen des Softwareherstellers durchgeführt.<br />

� trifft voll zu<br />

� trifft zu<br />

� trifft teilweise zu<br />

� trifft kaum zu<br />

� trifft nicht zu<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

Soziale Beziehungen am Arbeitsplatz. Gib bitte an, inwieweit diese Aussagen auf<br />

dich persönlich zutreffen.<br />

stimme zu stimme teilweise zu stimme nicht zu<br />

23. Ich kann selbstständig und<br />

eigenverantwortlich arbeiten. � � �<br />

24. Mein persönliches Verhältnis zu<br />

meinen Kollegen ist gut. � � �<br />

25. Meine Kollegen würden mir helfen,<br />

wenn ich es wollte. � � �<br />

26. Ich kann bei Dingen, die meine<br />

Arbeit betreffen, mitentscheiden. � � �<br />

27. In meinem Unternehmen wird man<br />

über alle wichtigen Dinge informiert. � � �<br />

28. Es ist <strong>für</strong> jeden Mitarbeiter wichtig – <strong>für</strong> erledigte Arbeiten – positive Rückmeldungen<br />

über die Qualität der Arbeit zu bekommen.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� mittel<br />

� wenig wichtig<br />

� unwichtig<br />

29. Wenn du deinen täglichen Ablauf einmal überdenkst, woher beziehst du, zum<br />

Großteil, deine Daten und Informationen, die du benötigst? Das Ankreuzen von<br />

mehreren Antworten ist möglich.<br />

� Hausakt/Korrespondenzordner<br />

� von Kollegen der eigenen Abteilung<br />

� von Kollegen anderer Abteilungen<br />

� von Außen – Firmen, Behörden,<br />

� Internet – z.B. Herold Telefonbuch, Formulare NÖ Landesregierung etc.<br />

� Sonstiges und zwar<br />

Inwieweit bist du persönlich, wenn es deine Zeit erlaubt, bereit, ...<br />

sehr bereit 1 2 3 4 nicht bereit<br />

30. ... Verantwortung <strong>für</strong> die Pflege und Aktualisierung der<br />

einzugebenden Daten zu übernehmen. � � � �<br />

31. ...mitzuhelfen, die Arbeitsabläufe sinnvoll zu gestalten. � � � �<br />

32. ...bei Bedienungsprobleme der Software andere<br />

Kollegen zu unterstützen. � � � �<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

Wir erbringen <strong>Die</strong>nstleistungen. <strong>Die</strong> Qualität der <strong>Die</strong>nstleistung ist ausschlaggebend<br />

<strong>für</strong> die Kundenzufriedenheit.<br />

33. Ist es <strong>für</strong> dich wichtig, dich manchmal auch in die Rolle „deiner Kunden" zu<br />

versetzen.<br />

� sehr wichtig<br />

� wichtig<br />

� mittel<br />

� wenig wichtig<br />

� unwichtig<br />

Mitarbeiterzufriedenheit hat direkte Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit.<br />

Kundenzufriedenheit trägt zum nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens bei. Bisher<br />

wurden gebäuderelevante Daten in die Word-Objektdateien eingetragen, mit<br />

Einführung der Software besteht dann die Möglichkeit, die wichtigen Daten zentral<br />

zur Verfügung zu haben.<br />

34. Besteht deiner Meinung nach die Möglichkeit mit der neuen Software <strong>für</strong> Mitarbeiter<br />

und Kunden einen Mehrwert an Zufriedenheit zu erzeugen?<br />

� trifft voll zu<br />

� trifft zu<br />

� trifft teilweise zu<br />

� trifft kaum zu<br />

� trifft nicht zu<br />

35. Nach Durchsicht und Beantwortung der Fragen, würde ich dich noch bitten,<br />

Wünsche, Anregungen, Bedenken und Lösungsansätze zu formulieren, die nicht<br />

Inhalt der gestellten Fragen waren.<br />

36. Dein Geschlecht<br />

� weiblich<br />

� männlich<br />

37. Wäre es <strong>für</strong> dich interessant, die Ergebnisse der Befragung im Rahmen einer<br />

Präsentation zu erfahren?<br />

� ja<br />

� nein<br />

Ich würde dich bitten, den ausgefüllten Fragebogen in die Box im Besprechungszimmer<br />

im 2. OG bis spätestens <strong>Die</strong>nstag, den 24. 03. 2009, einzuwerfen.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> die Beantwortung der Fragen und <strong>für</strong> die Zeit, die du <strong>für</strong> mich erübrigt<br />

hast.<br />

Danke!<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

13.5Interviewleitfaden Experten-/Mitarbeiterinterviews<br />

Das Thema meiner Master-Thesis:<br />

FACILITY MANAGEMENT ALS ERFOLGSFAKTOR<br />

FÜR IMMOBILIENVERWALTUNGEN<br />

Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management<br />

zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Interviewleitfaden – Vorstand – Bauabteilung<br />

Für die Experteninterviews zur Ermittlung von Erfolgsfaktoren, die entscheidend sind, um die<br />

Einführung einer neuen Software-Lösung erfolgreich durchzuführen und zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer Immobilienverwaltung beizutragen.<br />

Gesprächseröffnung<br />

1. Darstellung der Ausgangssituation<br />

2. Klären CAFM<br />

3. Erläuterung der Ziele der Master-Thesis<br />

Hauptfrage: <strong>Die</strong> Einführung der CAFM-Software wird es nötig machen, Arbeitsabläufe<br />

zu analysieren und den Bedarf an immobilienrelevanten Daten des Unternehmens<br />

(Abteilungen) zu ermitteln.<br />

1. Welche Faktoren würden Sie <strong>als</strong> sehr wichtig einstufen, um diese umfangreichen Veränderungen<br />

erfolgreich durchzuführen?<br />

2. Welche Chancen und Stärken können durch die Einführung dieser Software <strong>für</strong> ein<br />

<strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen entstehen?<br />

Mit der Einführung sind auch Risiken und Schwächen verbunden, die bereits im<br />

Vorfeld zu bedenken sind.<br />

3. <strong>Die</strong> Eingabe der Daten wird die Ressource „Zeit“ der Mitarbeiter sehr in Anspruch nehmen.<br />

Welche Rahmenbedingungen müssen vorhanden sein, um eine möglichst störungsfreie<br />

Eingabe zu ermöglichen?<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit von Daten kann nur ein Erfolgsfaktor sein, wenn die gebäuderelevanten<br />

Daten aktuell und korrekt sind. <strong>Die</strong> Definition der Zuständigkeiten und die Verantwortung<br />

zur Datenpflege sind entscheidend <strong>für</strong> den Projekterfolg. Hier könnte es möglicherweise<br />

zu Widerständen kommen.<br />

4. Wie könnte diesen Widerständen entgegengewirkt werden?<br />

5. Könnten Sie sich vorstellen, dass schon bereits in den Ausschreibungsunterlagen darauf<br />

hingewiesen wird, dass Planunterlagen, Bedienungsanleitungen, Prüfberichte etc. in einem<br />

der CAFM-Software entsprechenden Format (z.B. pdf.) zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

(während der Errichtungsphase/Übergabe) abgegeben werden müssen?<br />

6. Wann könnten wir dann davon sprechen, dass die Software erfolgreich eingeführt und<br />

effizient betrieben wird? Welche Erwartungen haben Sie?<br />

7. Schlussfrage:<br />

Wie sehen Sie die Zukunft gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften und Immobilienverwaltungen?<br />

Wird sich, ausgelöst durch die weltweite Finanzkrise, der Schwerpunkt der Wertschöpfung<br />

verlagern und die Bedeutung der Kundenzufriedenheit, <strong>als</strong> direkte Auswirkung<br />

auf den nachhaltigen Unternehmenserfolg, steigen?<br />

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FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

Das Thema meiner Master-Thesis:<br />

FACILITY MANAGEMENT ALS ERFOLGSFAKTOR<br />

FÜR IMMOBILIENVERWALTUNGEN<br />

Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management<br />

zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Interviewleitfaden – Vorstand – Immobilienverwaltung – Rechnungswesen:<br />

Für die Experteninterviews zur Ermittlung von Erfolgsfaktoren, die entscheidend sind, um die<br />

Einführung einer neuen Software-Lösung erfolgreich durchzuführen und zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer Immobilienverwaltung beizutragen.<br />

Gesprächseröffnung<br />

1. Darstellung der Ausgangssituation<br />

2. Klären CAFM<br />

3. Erläuterung der Ziele der Master-Thesis<br />

Hauptfrage: <strong>Die</strong> Einführung der CAFM-Software wird es nötig machen, Arbeitsabläufe<br />

zu analysieren und den Bedarf an immobilienrelevanten Daten des Unternehmens<br />

(Abteilungen) zu ermitteln.<br />

1. Welche Faktoren würden Sie <strong>als</strong> sehr wichtig einstufen, um diese umfangreichen<br />

Veränderungen erfolgreich durchzuführen? (Projekt – begleitende Maßnahmen <strong>für</strong><br />

Mitarbeiter)<br />

2. Welche Chancen und Stärken können durch die Einführung dieser Software <strong>für</strong><br />

ein <strong>Die</strong>nstleistungsunternehmen entstehen?<br />

Mit der Einführung sind auch Risiken und Schwächen verbunden, die bereits im<br />

Vorfeld zu bedenken sind.<br />

3. <strong>Die</strong> Eingabe der Daten wird die Ressource „Zeit“ der Mitarbeiter sehr in Anspruch<br />

nehmen. Welche Rahmenbedingungen müssen vorhanden sein, um eine<br />

möglichst störungsfreie Eingabe zu ermöglichen?<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit von Daten kann nur ein Erfolgsfaktor sein, wenn die gebäuderelevanten<br />

Daten aktuell und korrekt sind. <strong>Die</strong> Definition der Zuständigkeiten<br />

und die Verantwortung zur Datenpflege sind entscheidend <strong>für</strong> den Projekterfolg.<br />

Hier könnte es möglicherweise zu Widerständen kommen.<br />

4. Wie könnte diesen Widerständen entgegengewirkt werden?<br />

5. Wann könnten wir dann davon sprechen, dass die Software erfolgreich eingeführt<br />

und effizient betrieben wird? Welche Erwartungen haben Sie?<br />

6. Schlussfrage:<br />

Wie sehen Sie die Zukunft gemeinnütziger Wohnbaugesellschaften und<br />

Immobilienverwaltungen? Wird sich, ausgelöst durch die weltweite Finanzkrise, der<br />

Schwerpunkt der Wertschöpfung verlagern und die Bedeutung der Kundenzufriedenheit,<br />

<strong>als</strong> direkte Auswirkung auf den nachhaltigen Unternehmenserfolg, steigen?<br />

Seite 109


FM <strong>als</strong> Erfolgsfaktor <strong>für</strong> Immobilienverwaltungen Anhang<br />

Das Thema meiner Master-Thesis:<br />

FACILITY MANAGEMENT ALS ERFOLGSFAKTOR<br />

FÜR IMMOBILIENVERWALTUNGEN<br />

Kann die Einführung von Computer Aided Facility Management<br />

zum nachhaltigen Erfolg<br />

einer zukunftsorientierten Immobilienverwaltung beitragen?<br />

Interviewleitfaden – Immobilienverwaltung – Rechnungswesen:<br />

Für die Mitarbeiterinterviews zur Ermittlung von Erfolgsfaktoren, die entscheidend sind, um<br />

die Einführung einer neuen Software-Lösung erfolgreich durchzuführen und zum nachhaltigen<br />

Erfolg einer Immobilienverwaltung beizutragen.<br />

Gesprächseröffnung<br />

1. Darstellung der Ausgangssituation<br />

2. Klären CAFM<br />

3. Erläuterung der Ziele der Master-Thesis<br />

Hauptfrage: <strong>Die</strong> Einführung der CAFM-Software wird es nötig machen, Arbeitsabläufe<br />

zu analysieren und den Bedarf an immobilienrelevanten Daten des Unternehmens<br />

(Abteilungen) zu ermitteln.<br />

1. Welche Faktoren würdest du <strong>als</strong> sehr wichtig einstufen, um diese umfangreichen<br />

Veränderungen erfolgreich durchzuführen?<br />

2. Welche Verbesserungen können durch die Einführung dieser Software <strong>für</strong> deinen<br />

täglichen Bearbeitungsablauf entstehen?<br />

Mit der Einführung sind auch Risiken und Schwächen verbunden, die bereits im<br />

Vorfeld zu bedenken sind.<br />

3. <strong>Die</strong> Eingabe der Daten wird die Ressource „Zeit“ der Mitarbeiter sehr in Anspruch<br />

nehmen. Welche Rahmenbedingungen müssen <strong>für</strong> dich vorhanden sein,<br />

um eine möglichst störungsfreie Eingabe zu ermöglichen?<br />

<strong>Die</strong> zentrale Verfügbarkeit von Daten kann nur ein Erfolgsfaktor sein, wenn die gebäuderelevanten<br />

Daten aktuell und korrekt sind. <strong>Die</strong> Definition der Zuständigkeiten<br />

und die Verantwortung zur Datenpflege sind entscheidend <strong>für</strong> den Projekterfolg.<br />

4. Wie könntest du dir vorstellen, in deiner Abteilung die Verantwortlichkeiten <strong>für</strong><br />

die Dateneingabe und Datenpflege zu vereinbaren?<br />

5. Schlussfrage<br />

Wann könnten wir dann davon sprechen, dass die Software erfolgreich eingeführt<br />

und effizient betrieben wird? Welche Erwartungen hast du?<br />

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