Die hedonische Theorie der Immobilienpreise - CER-ETH
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Vom Wert <strong>der</strong> Sicht und an<strong>der</strong>er Dinge<br />
Der <strong>hedonische</strong> Ansatz<br />
Marco Salvi<br />
Ökonomie II<br />
SS 2006
Inhalt <strong>der</strong> Vorlesung<br />
• Der Preis eines Hauses als die Summe <strong>der</strong> Preise <strong>der</strong> Attribute<br />
dieses Hauses.<br />
• <strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Gleichung als Zusammenhang zwischen dem<br />
Hauspreis und den einzelnen Attributen.<br />
• <strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Bewertungsmethode<br />
• Kann man die Lagequalität objektiv bewerten?<br />
• Wie viel ist "gute Architektur" wert?<br />
• Hedonische Immobilienpreisindizes<br />
Ökonomie II / SS06<br />
2
<strong>Die</strong> <strong>Theorie</strong> <strong>der</strong> <strong>hedonische</strong>n Preise
Kompensierende Differenziale<br />
• Der Bodenpreis wi<strong>der</strong>spiegelt die Zahlungsbereitschaft <strong>der</strong><br />
Nachfrager für die Eigenschaften einer Lage (in erster Linie die<br />
Nähe zum Zentrum, die natürlichen Annehmlichkeiten, die<br />
Qualität <strong>der</strong> Nachbarschaft usw.).<br />
• Der Immobilienpreis bzw. die Miete wi<strong>der</strong>spiegelt die<br />
Zahlungsbereitschaft <strong>der</strong> Nachfrager für die Eigenschaften <strong>der</strong><br />
Lage und <strong>der</strong> Gebäudestruktur (Grösse, Qualität, Zustand). Da<br />
das Wohnangebot nicht fix ist, beeinflussen auch die Baukosten<br />
diese Preise.<br />
• Immobilienpreisunterschiede gleichen die Unterschiede in <strong>der</strong><br />
Qualität <strong>der</strong> Lage o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gebäudestruktur aus<br />
(Preisunterschiede als kompensierende Differenziale) �<br />
räumliches Gleichgewicht.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
4
Das Haus und seine Attribute<br />
• Ein Haus kann gedanklich in seine nutzenstiftende Eigenschaften<br />
(Attribute) aufgeteilt werden, wie z.B. die Grösse (Wohnfläche,<br />
Inhalt), <strong>der</strong> Ausbausstandard, die Lage usw.<br />
• Obwohl diese Eigenschaften nur gebündelt in Form eines Hauses<br />
erworben werden können, bestehen implizit ein Markt und ein<br />
Preis für jede Eigenschaft (Sherwin Rosen [1974]).<br />
• Wer eine Wohnung mietet o<strong>der</strong> kauft, bewertet implizit sämtliche<br />
Eigenschaften dieser Wohnung. Der Kaufpreis (bzw. die Miete)<br />
stellt die Summe <strong>der</strong> Ausgaben dar, die die typische Käuferin für<br />
eine bestimmte Menge an Eigenschaften bei einem gegebenen<br />
impliziten Preis dieser Eigenschaften zu zahlen bereit ist.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
5
Eine Analogie<br />
• Freeman [1993] schlägt folgende Analogie vor:<br />
– Der potentielle Hauseigentümer als Käufer in einem Einkaufszentrum.<br />
– Anstatt die Produkte selber zu wählen und in den Einkaufswagen zu<br />
legen, dürfen die Käufer nur zwischen bereits gefüllten<br />
Einkaufswagen wählen.<br />
– Je<strong>der</strong> Korb beinhaltet die gleichen Güter, aber in unterschiedlicher<br />
Quantität o<strong>der</strong> Qualität.<br />
• <strong>Die</strong> Körbe werden versteigert. Der Preis eines Bündels hängt von den<br />
darin enthaltenen Gütern ab.<br />
• Wie lässt sich <strong>der</strong> (implizite) Preis <strong>der</strong> einzelnen Güter im Einkaufswagen<br />
ermitteln? Wie können die Preise <strong>der</strong> einzelnen Güter mit jenen an<strong>der</strong>er<br />
Supermärkten verglichen werden? Wie viel würden Kunden für einen<br />
neuen Korb mit einer an<strong>der</strong>en Zusammensetzung ausgeben?<br />
� Hedonische Methode<br />
Ökonomie II / SS06<br />
6
<strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong>n Preise<br />
• Der Zusammenhang zwischen Kaufpreis und Eigenschaften des Hauses<br />
lässt sich durch eine <strong>hedonische</strong> Gleichung darstellen:<br />
Hauspreis = Preis einer Einheit Grundstückfläche*Grösse (Menge)<br />
+ Preis einer Einheit Wohnfläche*Wohnfläche<br />
+ Preis einer Nasszelle*Anzahl Nasszellen<br />
+ Preis <strong>der</strong> Alterung *Alter des Gebäudes<br />
+ ...<br />
+ Preis einer Min Fahrzeit nach ZH*Fahrzeit nach Zürich<br />
+ Allg. Immobilienpreisniveau im Zeitpunkt des Kaufes *Zeit<br />
+ zufällige unsystematische Einflussfaktoren<br />
• Darstellung: bekannt, mit statistischen Methoden zu bestimmen.<br />
• <strong>Die</strong>se Gleichung kann gelöst werden, vorausgesetzt, es liegen Daten<br />
betreffend Kaufpreis und Eigenschaften <strong>der</strong> Liegenschaften vor.<br />
• <strong>Die</strong> Koeffizienten können durch den Einsatz von herkömmlichen<br />
statistischen Methoden bestimmt werden (multiple Regression).<br />
Ökonomie II / SS06<br />
7
Regressionsanalyse<br />
e i<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• <strong>Die</strong> Gerade, welche die<br />
Summe <strong>der</strong> quadrierten<br />
Abweichungen <strong>der</strong> Residuen<br />
(e) minimiert, ist die<br />
lineare Regression <strong>der</strong><br />
Preise auf den Inhalt.<br />
• Ca. 50% <strong>der</strong> Preisunterschiede<br />
können auf den<br />
Inhalt zurückgeführt<br />
werden.<br />
• Der Preis kann simultan<br />
auf mehrere Eigenschaften<br />
regressiert werden. <strong>Die</strong><br />
dazu geeignete statistische<br />
Methode wird 'multiple<br />
Regression' genannt.<br />
8
<strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Schätzmethode<br />
• <strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Gleichung kann ohne weiteres zur Schätzung von<br />
Immobilien verwendet werden.<br />
• In einem ersten Schritt werden die Eigenschaften <strong>der</strong> Liegenschaft, die<br />
bewertet werden soll, erfasst.<br />
Hauspreis = p G *Grundstückfläche +p W *Wohnfläche<br />
+ p N *Anzahl Nasszellen) + p A *Alter<br />
+ ...<br />
+ p F *Fahrzeit nach Zürich<br />
+ pI*Zeitpunkt des Kaufes<br />
• Darstellung: bekannt, gesucht.<br />
• <strong>Die</strong>se Merkmale werden nun mit den geschätzten Koeffizienten p G , p W ,<br />
..., p F , pI gewichtet, womit sich <strong>der</strong> geschätzte Preis <strong>der</strong> Liegenschaft<br />
ergibt.<br />
• <strong>Die</strong> Gewichtung <strong>der</strong> einzelnen Eigenschaften wird durch den Markt<br />
bestimmt und ist somit weitgehend objektiv.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
9
Annahmen<br />
• Welche Annahmen treffen wir implizit, wenn wir die <strong>hedonische</strong><br />
Gleichung aufstellen?<br />
1. Mobilität: <strong>Die</strong> Umzugskosten sind nicht <strong>der</strong>art hoch, dass die Haushalte<br />
"falsch bepreiste" Qualitätsunterschiede nicht ausnützen könnten.<br />
2. Vollständige Information: <strong>Die</strong> Haushalte sind bezüglich Preise und<br />
Angebote vollständig informiert.<br />
3. Preisanpassung: <strong>Die</strong> Attributpreise passen sich den neuen<br />
Gegebenheiten sofort an.<br />
• Restriktive Annahmen? Wie sieht es in Wirklichkeit aus ?<br />
Ökonomie II / SS06<br />
10
Hedonische Preise
Wohneigentumspreise im Kt. Zürich<br />
Einfamilienhäuser<br />
Stockwerkeigentum<br />
in %<br />
in %<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Kaufpreise (2003)<br />
0<br />
50000 250000 450000 650000 850000 1050000 1250000 1450000 1650000<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Stichprobe: ca.<br />
15'000 verkaufte<br />
Liegenschaften im<br />
Kanton Zürich.<br />
• Grosse Preisunterschiede<br />
bzw.<br />
grosse Streuung.<br />
• Häuser als<br />
heterogene Güter<br />
• <strong>Die</strong>se Preisunterschiede<br />
möchten wir<br />
erklären!<br />
12
Was bestimmt den Wert eines Hauses?<br />
• Als Beispiel Einfamilienhäuser im Kt. Zürich (hedo. Modell ZKB)<br />
– Inhalt/Kubatur (m 3 )<br />
– Grundstückfläche (m 2 )<br />
– Anzahl Zimmer<br />
– Alter<br />
– Anzahl Nasszellen<br />
– Bausubstanz (neuwertig, saniert, sanierungsbedürftig, recht unterhalten)<br />
– Bauweise (massiv, an<strong>der</strong>e)<br />
– Freistehend o<strong>der</strong> angebaut<br />
– Mo<strong>der</strong>ne Küche/Bad (höchstens 10 Jahre alt)<br />
– Parkierungsmöglichkeiten (Einzel-, Doppelgarage, Tiefgarage,<br />
Abstellplatz)<br />
– Isolierverglasung<br />
– Waschküche/Trockenraum<br />
– Sauna, Swimmingpool<br />
– Fahrzeit zum Zentrum Zürich mit PW, Fahrzeit nach Winterthur mit PW<br />
– Gemeinde, Region<br />
– Steuerfuss/Steuerkraft <strong>der</strong> Gemeinde<br />
– Mikrolage (subjektive Einschätzung o<strong>der</strong> Objektivierung mit GIS)<br />
Ökonomie II / SS06<br />
13
Sind Häuser Unikate?<br />
• <strong>Die</strong> vorherige Liste berücksichtigt sowohl Strukturvariablen<br />
(Grösse des Objektes, Zustand, Komfort usw.) als auch<br />
Lagevariablen (Gemeinde, Mikrolage).<br />
• Bestimmt ist eine solche Liste nicht vollständig (was wurden Sie<br />
zusätzlich erfassen?)<br />
• Dennoch: <strong>Die</strong>se Eigenschaften erklären 86% <strong>der</strong> unterschiede in<br />
den Transaktionspreisen von Einfamilienhäusern im Kanton<br />
Zürich! (genauer gesagt: 86% <strong>der</strong> Varianz <strong>der</strong> Preise).<br />
• An<strong>der</strong>s gesagt: Höchstens 14% <strong>der</strong> Preisvariation kann auf<br />
sämtliche weiteren, nicht erfassten Eigenschaften zurückgeführt<br />
werden.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
14
<strong>Die</strong> Wirkung <strong>der</strong> Attribute auf den<br />
Hauspreis<br />
• Wie wirken die einzelnen Attribute auf die Preise von<br />
Einfamilienhäusern?<br />
• Es än<strong>der</strong>n sich immer mehrere Eigenschaften gleichzeitig: z.B.<br />
<strong>der</strong> Inhalt eines Hauses und die Anzahl <strong>der</strong> Zimmer sind in <strong>der</strong><br />
Regel stark korreliert (Ausnahmen?). Ohne statistische Analyse<br />
kann die isolierte Wirkung <strong>der</strong> einzelnen Eigenschaften kaum<br />
ermittelt werden.<br />
• Dank <strong>der</strong> <strong>hedonische</strong>n Gleichung kann <strong>der</strong> Preiseinfluss eines<br />
Attributes gegeben den Wert <strong>der</strong> übrigen Eigenschaften gleich<br />
gehalten werden (ceteris paribus). Damit lässt sich ein Preiseffekt<br />
bei konstanter Qualität ermitteln (Qualitätsbereinigung).<br />
Ökonomie II / SS06<br />
15
Preisaufschlag, in %<br />
Grösse<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
300<br />
500<br />
700<br />
900<br />
Inhalt [Kubikmeter]<br />
1100<br />
Prozentualer Aufschlag für EFH<br />
unterschiedlicher Grösse im Vergleich<br />
mit einem EFH von nur 300 m 3 Inhalt<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• <strong>Die</strong> übrigen Attribute werden<br />
jetzt konstant gehalten.<br />
• 1% mehr Inhalt führt zu einer<br />
Preiserhöhung von ca. 0,5%.<br />
• Der marginale Preis <strong>der</strong> Grösse,<br />
d.h. <strong>der</strong> Preis für einen<br />
zusätzlichen Kubikmeter Inhalt,<br />
nimmt mit <strong>der</strong> Grösse leicht ab.<br />
• Interpretation:<br />
– abnehmen<strong>der</strong> Grenznutzen<br />
– sinkende Grenzbaukosten<br />
16
Preisaufschlag, in %<br />
Grundstückfläche<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
150<br />
3 00<br />
450<br />
6 00<br />
Grundstückfläche [m2]<br />
7 50<br />
9 00<br />
1050<br />
1 200<br />
Prozentualer Aufschlag für EFH<br />
unterschiedlicher Grundstückfläche im<br />
Vergleich mit einem EFH auf einem<br />
Grundstück von 150 m 2.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• <strong>Die</strong> gleiche Übung wird<br />
jetzt für die Grundstückfläche<br />
wie<strong>der</strong>holt.<br />
• Achtung: Eine grössere<br />
Fläche bei gleichem<br />
Inhalt bedeutet bloss,<br />
dass die Ausnützungsziffer<br />
(bauliche Dichte)<br />
gesenkt wird.<br />
• 1% mehr Grundstückfläche<br />
führt zu einer<br />
Preiserhöhung von ca.<br />
0.16%.<br />
17
Marginaler Grundstückpreis<br />
• <strong>Die</strong> Schätzung <strong>der</strong> <strong>hedonische</strong>n Gleichung<br />
ln(Hauspreis) = p G *ln(Grundstückfläche) +<br />
p W *ln(Wohnfläche) + p N *ln(Nasszellen) + ...<br />
ergibt für den Kt. ZH p G = 0.16.<br />
• p G ist eine partielle Ableitung <strong>der</strong> log. Preise.<br />
∂ ln p<br />
∂lng<br />
=<br />
∂p<br />
∂g<br />
⋅<br />
g<br />
p<br />
⇒<br />
Δp<br />
Δg<br />
≈<br />
0.<br />
16<br />
• Ø-preis für ein EFH im Kt. Zürich Fr. 783'000.- und Ø-Grundstückfläche<br />
420 m2. Marginaler Bodenpreis<br />
Δp<br />
p<br />
2<br />
= 0. 16 ⋅ ≈ 300 Fr./m<br />
Δg<br />
g<br />
• Ø Quadratmeterpreis im Kt. Zürich (unbebaut): ca. 550 Fr.!<br />
Ökonomie II / SS06<br />
⋅<br />
p<br />
g<br />
18
in 1000 Fr.<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Zu grossen Parzellen?<br />
25<br />
100<br />
175<br />
250<br />
325<br />
400<br />
Zahlungsbereitschaft Kosten<br />
475<br />
550<br />
625<br />
700<br />
Grundstuckfläche [m2]<br />
775<br />
850<br />
925<br />
1000<br />
( a)<br />
= x(<br />
a)<br />
− c ⋅a<br />
⇒ x′<br />
( a)<br />
− c 0<br />
max =<br />
a<br />
Der Gewinn ist maximal, wo die Grenzkosten<br />
dem Grenzerlös entsprechen (hier bei<br />
ca. 260 m 2) .<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Der marginale<br />
Bodenpreis wi<strong>der</strong>spiegelt<br />
die Zahlungsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> Käufer.<br />
• Bsp: Ein Projektentwickler<br />
kauft 2000 m2 Land<br />
für 500 Fr/m2 .<br />
• Angenommen er darf das<br />
Grundstück frei<br />
parzellieren, wie gross<br />
wird die optimale<br />
Parzelle sein?<br />
Π • Es scheint so, als wären<br />
die Parzellen im Kt.<br />
Zürich zu gross!<br />
19
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
Teuerer Boden, kleinere Parzellen<br />
Relative Bodenpreise und Grundstückfläche<br />
(EFH, Kt. ZH)<br />
0<br />
1974<br />
1977<br />
1980<br />
1983<br />
1986<br />
1989<br />
1992<br />
1995<br />
1998<br />
2001<br />
2004<br />
3.5<br />
2.5<br />
1.5<br />
0.5<br />
Mittlere Grundstücksfläche von neuerstellten EFH (linke<br />
Skala)<br />
Verhältnis von Baukosten- und Bodenpreisindex (1980=1)<br />
3<br />
2<br />
1<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Der Faktor Boden<br />
(Grundstücksfläche) ist im<br />
Vergleich zum Faktor Kapital<br />
(Gebäudestruktur) teurer<br />
geworden.<br />
• <strong>Die</strong>s wirkte sich auf die<br />
Grösse <strong>der</strong> Parzellen aus.<br />
Heute wird tendenziell dichter<br />
gebaut.<br />
• Der Immobilienmarkt reagiert<br />
auf die Knappheit des<br />
Bodens!<br />
20
Altersentwertung<br />
• Zwei Ursachen <strong>der</strong> Altersentwertung<br />
– Physische Entwertung: witterungs- und abnuntzungsbedingte<br />
Abschreibung des Gebäudes<br />
– Demodierung infolge verän<strong>der</strong>ten Präferenzen <strong>der</strong> Eigentümer in<br />
Bezug auf Grundriss, Kücheneinrichtung, Raumhöhe usw.<br />
• Beispiel Einfamilienhäuser :<br />
Kombinierter Preiseffekt <strong>der</strong> Bausubstanz und des Gebäudealters<br />
(Als Vergleichsbasis gilt ein Neubau)<br />
10 Jahre 25 Jahre 50 Jahre<br />
Sanierter Altbau - -3.6% -10.8%<br />
Recht unterhaltener Altbau -4.6% -9.4% -16.3%<br />
Sanierungsbedürftiger Altbau - -18.7%% -25%<br />
Ökonomie II / SS06<br />
21
Preisabschlag, in %<br />
<strong>Die</strong> Demodierung <strong>der</strong> Baustile<br />
0%<br />
-5%<br />
-10%<br />
-15%<br />
-20%<br />
-25%<br />
-30%<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150<br />
Gebäudealter<br />
Prozentualer Preiseffekt des Alters bei<br />
konstantem Zustand des Gebäudes.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• In den ersten Jahren<br />
nach <strong>der</strong> Erstellung<br />
nimmt die Entwertung<br />
am schnellsten zu.<br />
(= Gebrauchtwagenmarkt?)<br />
• Bei den Eigentumswohnungen<br />
ist <strong>der</strong><br />
Demodierungseffekt<br />
in den ersten Jahren<br />
4x stärker als die<br />
physische<br />
Abschreibung.<br />
22
Makrolage<br />
• <strong>Die</strong> Makrolage soll Auskunft darüber geben, wie sich die<br />
grossräumige Verteilung <strong>der</strong> Liegenschaften (auf <strong>der</strong> Ebene einer<br />
ganzen Gemeinde o<strong>der</strong> Region) auf die Preise auswirkt.<br />
• Dabei konzentrieren wir uns hier auf zwei Faktoren:<br />
– <strong>Die</strong> Steuerbelastung<br />
– <strong>Die</strong> Distanz zur City (Central Business District)<br />
• Wir messen also die Kapitalisierung <strong>der</strong> Pendelkosten und <strong>der</strong><br />
Gemeindesteuern in den <strong>Immobilienpreise</strong>n.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
23
Preismin<strong>der</strong>ung, in %<br />
<strong>Die</strong> Kapitalisierung <strong>der</strong><br />
Gemeindesteuern<br />
0%<br />
-1%<br />
-2%<br />
-3%<br />
-4%<br />
-5%<br />
-6%<br />
-7%<br />
Steuerfuss <strong>der</strong> Gemeinde, in %<br />
70<br />
75<br />
80<br />
85<br />
90<br />
95<br />
100<br />
105<br />
110<br />
115<br />
120<br />
125<br />
130<br />
Einfamilienhäuser Stockwerkeigentum<br />
Preiseffekt <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Steuerbelastungen.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Kompensierende Differenziale:<br />
Preisunterschiede<br />
kompensieren auch die<br />
unterschiedliche<br />
Steuerbelastung.<br />
• Tatsächlich findet eine<br />
Kapitalisierung statt.<br />
• Allerdings heisst dies nicht,<br />
dass kein Anreiz besteht, aus<br />
steuerlichen Gründen<br />
umzuziehen.<br />
24
Preisabschlag, in %<br />
<strong>Die</strong> Kapitalisierung <strong>der</strong> Pendelkosten<br />
0%<br />
-5%<br />
-10%<br />
-15%<br />
-20%<br />
-25%<br />
-30%<br />
-35%<br />
Distanz [min]<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 48 50<br />
Fahrzeit nach Zürich Fahrzeit nach Winterthur<br />
Prozentualer Preisabschlag <strong>der</strong><br />
Distanz zum Zentrum (EFH).<br />
Reisedistanz gemessen in min<br />
Autofahrzeit.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• <strong>Die</strong> Reisezeit nach Zürich<br />
schlägt stark zu Buche.<br />
• Der Effekt ist auch für<br />
Winterthur nachweisbar.<br />
• Der Effekt ist stärker für<br />
Stockwerkeigentum<br />
(-40% bei 40 min<br />
Fahrzeit)<br />
• <strong>Die</strong> konvexe Form <strong>der</strong><br />
Kurve hat eine<br />
ökonomische Bedeutung<br />
(Siehe Vorlesung Nr. 5)<br />
25
Zentralität: die wichtigste<br />
Lageeigenschaft<br />
Zentralität zu Zürich mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln<br />
Quelle: Amt für Verkehr Kt. ZH<br />
Ökonomie II / SS06<br />
26
Pendlerkosten:<br />
Wer zentral wohnt spart Geld<br />
• 1 zusätzliche Minute<br />
Pendelzeit (z.B. von 10<br />
auf 11 Min) reduziert den<br />
Preis eines 1 Mio.-EFH um<br />
ca. 15'000 Fr.<br />
• <strong>Die</strong>se Summe kann mit<br />
dem Aufwand fürs Pendeln<br />
(Zeit + direkte Kosten) verglichen<br />
werden.<br />
• Für Haushalte, die sich<br />
klar zur Stadt hin<br />
orientieren, lohnt es sich<br />
nicht, weit weg vom<br />
Zentrum zu wohnen!<br />
Quelle: Zürcher Kantonalbank<br />
Ökonomie II / SS06<br />
27
Mikrolage<br />
• Unter "Mikrolage" versteht man die Menge aller kleinräumigen<br />
Lageeigenschaften einer Immobilie.<br />
• <strong>Die</strong> Qualität einer Lage – als eine <strong>der</strong> wichtigsten Eigenschaften<br />
einer Liegenschaft (Lage, Lage, Lage...) -- gilt oft als nicht objektiv<br />
messbar.<br />
• Dank leistungsfähigen geographischen Informationssystemen und<br />
<strong>der</strong> Aufbereitung geographischer Informationen in digitaler Form<br />
lassen sich jedoch die wesentlichen Lagemerkmalen weitgehend<br />
objektiv darstellen.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
28
Mögliche Qualitätsindikatoren<br />
• Hangneigung, Exposition des Hanges<br />
• Theoretische Aussicht und Seesicht<br />
• Bauliche Dichte (Ausnützungsziffer, Baumessziffer)<br />
• Sozioökonomische Zusammensetzung <strong>der</strong> Nachbarschaft<br />
• Entfernung zur nächsten Hochspannungsleitung<br />
• Entfernung zur nächsten Bahnlinie<br />
• Entfernung zum nächsten Einkaufszentrum<br />
• Entfernung zum nächsten Erholungsgebiet<br />
• Entfernung zur nächsten S-Bahnhaltestelle<br />
• Entfernung zur nächsten Schule<br />
• Entfernung zum nächsten Kin<strong>der</strong>garten<br />
• Lärmbelastung (Strasse, Flugzeuge, Bahn)<br />
• Belastung durch Schadstoffe (NOx)<br />
Ökonomie II / SS06<br />
29
GIS-Variablen im Hektarraster<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Definition des<br />
Siedlungsgebietes:<br />
Bauzonen und<br />
Bauentwicklungsgebiete<br />
sowie<br />
Geopostadressen<br />
ausserhalb <strong>der</strong><br />
Bauzonen<br />
• Es ergeben sich ca.<br />
51'000 Datenpunkte<br />
im Hektarraster für den<br />
Kt. Zürich.<br />
• Für die Mittelpunkte<br />
dieser Hektar wurden<br />
sämtliche räumlicher<br />
Variablen berechnet.<br />
30
Berechnung von Gehdistanzen<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Das GIS berechnet für alle<br />
Hektaren alle möglichen<br />
Routen zu den<br />
verschiedenen Objekten<br />
einer Klasse (z.B. ÖV-<br />
Haltestellen) und bestimmt<br />
dann die kürzeste Strecke.<br />
• Auf diese Weise werden<br />
Gehdistanzen<br />
– zur nächsten ÖV-<br />
Haltestelle<br />
– zur nächsten Schulen<br />
– zum nächsten<br />
Kin<strong>der</strong>garten<br />
– zur nächsten Einkaufsmöglichkeit<br />
31
Gehdistanzen im Kanton Zürich<br />
Kin<strong>der</strong>garten Schule<br />
ÖV<br />
Ökonomie II / SS06<br />
Einkaufsmöglichkeit<br />
32
Topographie<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Digitales<br />
Geländemodell mit<br />
Maschenweite<br />
100m (entspricht<br />
ha-Raster)<br />
• Daraus lassen sich<br />
folgende Variablen<br />
berechnen:<br />
– Hangneigung<br />
– Exposition<br />
– theoretische<br />
Aussicht<br />
– von <strong>der</strong> Aussicht<br />
abgeleitet:<br />
Seesicht<br />
33
Exposition<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Exposition <strong>der</strong><br />
Grundstücke und<br />
Verteilung <strong>der</strong> EFH.<br />
• EFH tendenziell auf<br />
südwestlich<br />
orientierten<br />
Grundstücken.<br />
34
Sichtbarkeitsanalyse<br />
• Im GIS kann anhand des digitalen Geländemodells eine theoretische<br />
Sichtbarkeit (ohne störende Einflüsse wie Häuser, Bäume etc.) berechnet<br />
werden<br />
Beispiel 1: gute Aussicht, keine Seesicht Beispiel 2: gute Aussicht, Seesicht<br />
Ökonomie II / SS06<br />
35
Seesicht<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Falls sich <strong>der</strong> sichtbare<br />
Bereich mit einem See<br />
(Zürichsee, Greifensee<br />
und Pfäffikersee)<br />
überschneidet, wird die<br />
sichtbare Seefläche<br />
berechnet.<br />
Seesicht - Anzahl sichtbare ha Seefläche<br />
Objekte ohne Seesicht ausgeschlossen<br />
36
Der Preis <strong>der</strong> Aussicht<br />
Allgemeine Sicht<br />
0 bis 50 km 2<br />
50 bis 100 km 2<br />
100 bis 250 km 2<br />
über 250 km 2<br />
Seesicht<br />
0 bis 5 km 2<br />
5 bis 20 km 2<br />
20 bis 40 km 2<br />
über 40 km 2<br />
Preiszuschlag<br />
-<br />
2,2%<br />
2,8%<br />
3,2%<br />
-<br />
2,6%<br />
6,2%<br />
11,2%<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• <strong>Die</strong> Aufpreise für die<br />
allgemeine Aussicht sind<br />
bescheiden, da <strong>der</strong> Kt.<br />
Zürich viele gute<br />
Aussichtslagen bietet.<br />
• Seesicht ist knapp und<br />
erzielt maximale Aufpreise<br />
von über 11 Prozent.<br />
• Beste Aussicht und<br />
Seesicht in Kombination<br />
erhöhen den Preis um 15<br />
Prozent.<br />
37
Der Preis <strong>der</strong> Ruhe<br />
Immission Preiseinfluss in % Bemerkung<br />
Strassenlärm - 0,66% pro dB(A) über 55 dB<br />
Bahnlärm - 4%<br />
Fluglärm - 0,67% pro dB(A)<br />
Ökonomie II / SS06<br />
Tageslärm gemessen<br />
als Leq über 16h<br />
falls näher als 100m<br />
an einer Bahnlinie<br />
Medianwert aus 33<br />
internationalen Studien<br />
38
<strong>Die</strong> Hedonik im Einsatz…<br />
• Mit <strong>der</strong> <strong>hedonische</strong>n Methode lässt sich <strong>der</strong> wertmin<strong>der</strong>nde<br />
Einfluss von Fluglärm auf selbst bewohnte Liegenschaften<br />
aus den Preisen von effektiven Freihandverkäufen isoliert.<br />
• Beispiel Fluglärm Flughafen Zürich (MIFLU)<br />
Beispiel Differenz Differenz Reduktion Kumuliert in %<br />
EFH zu 50 dB(A) Grundbelast. pro dB(A)<br />
Grundbelastung 65 dB(A) 15 dB(A) 0.8% 12.0% 70%<br />
Tagesrand 68 dB(A) 3 dB(A) 0.8% 2.4% 14%<br />
Spitzenbelastung 69 dB(A) 4 dB(A) 0.7% 2.8% 16%<br />
Total Wertmin<strong>der</strong>ung in % 17.2% 100%<br />
Quelle: ZKB<br />
Ökonomie II / SS06<br />
39
Vergleichbare Lageklassen<br />
Beste Lagen in Winterthur kosten so viel wie die schlechtesten in Zürich<br />
Ökonomie II / SS06<br />
40
Der Preis <strong>der</strong> (guten) Architektur<br />
• <strong>Die</strong> Liste <strong>der</strong> erfassten Eigenschaften enthielt keine 'ästhetische'<br />
Variable, dennoch konnte 86% <strong>der</strong> Preisvariation erklärt werden.<br />
• <strong>Die</strong> Demodierung <strong>der</strong> Baustiele kann empirisch nachgewiesen<br />
werden.<br />
• Einige Studien (z.B. Vandell und Lane [1989] für Bürohäuser in<br />
Chicago) zeigen, dass "gute Architektur" tendenziell mit höheren<br />
Baukosten (ca. 10-20%) und mit höheren erzielten Mieten<br />
korreliert ist. <strong>Die</strong> Auswirkung auf die Rentabilität ist unklar.<br />
• "Mutige" Architektur hat die Eigenschaft einer Lotterie : es besteht<br />
eine kleinere Wahrscheinlichkeit, eine sehr hohe Rendite zu<br />
erzielen (=Kunstmarkt).<br />
Ökonomie II / SS06<br />
41
Hedonische Immobilienpreisindizes
Exkurs: zur Geschichte <strong>der</strong> Hedonik<br />
• <strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Methode wird allgemein dann eingesetzt, wenn<br />
Preisvergleiche zwischen heterogenen Gütern gefragt sind, wie<br />
beispielsweise <strong>der</strong> Bewertung von Autos und Immobilien o<strong>der</strong> zur<br />
Messung <strong>der</strong> Preisentwicklung von Computern u.ä.<br />
• Erste Anwendung in <strong>der</strong> Autoindustrie (Andrew Court [1939]):<br />
qualitätsbereinigter Index <strong>der</strong> Autopreise.<br />
• Autopreis = p G*Grösse + p L*Leistung + p M*Marke + p A<br />
*Alter + ... + pI*Zeit<br />
• Der Anstieg <strong>der</strong> Autopreise zwischen 1925-35 konnte alleine auf<br />
die drastische Verbesserung <strong>der</strong> Qualität (Getriebegehäuse,<br />
Sicherheitsglas, stärkere Motoren) zurückgeführt werden.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
43
Immobilienpreisindizes<br />
• Immobilienpreisindizes bilden die Verän<strong>der</strong>ung des allgemeinen<br />
Immobilienpreisniveaus ab (ähnlich wie ein Aktienindex für<br />
Aktien).<br />
• "Naive" Immobilienpreisindizes berechnen die Preisentwicklung<br />
anhand des Durchschnittwertes (je Wohnungstyp o<strong>der</strong> Region)<br />
<strong>der</strong> Transaktionspreise (o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Angebotspreise).<br />
• Damit bleibt die spezifische Heterogenität des Immobilienmarktes<br />
unberücksichtigt:<br />
– die Transaktionen einer gegeben Periode stellen keine<br />
Zufallsstichprobe des Gesamtbestandes dar;<br />
– die Qualität des Bestandes än<strong>der</strong>t sich über die Zeit.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
44
Hedonische Immobilienpreisindizes<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Der Zeitpunkt des Verkaufs stellt<br />
ein weiteres Attribut des<br />
verkauften Objektes dar.<br />
• Somit kann die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
<strong>Immobilienpreise</strong> bei konstanter<br />
Qualität/Quantität <strong>der</strong> übrigen<br />
Attributen gemessen werden.<br />
• Alternativ kann die<br />
Preisentwicklung eine Objektes<br />
mit gegebenen Eigenschaften<br />
abgebildet werden.<br />
45
108<br />
106<br />
104<br />
102<br />
100<br />
98<br />
96<br />
Verzerrte Preisindizes<br />
Q1<br />
2002<br />
Q2<br />
2002<br />
Q3<br />
2002<br />
Q4<br />
2002<br />
Mietpreisindizes (Angebotsmieten)<br />
Q1<br />
2003<br />
Q2<br />
2003<br />
Q3<br />
2003<br />
Q4<br />
2003<br />
Q1<br />
2004<br />
Q2<br />
2004<br />
Q3<br />
2004<br />
homegate.ch Schweiz (hedonisch) SNB/Wüest&Partner (nicht-hedonisch)<br />
Ökonomie II / SS06<br />
• Nicht-<strong>hedonische</strong> Indizes<br />
überschätzen in <strong>der</strong> Regel<br />
die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Preise.<br />
• In diesem Fall ist <strong>der</strong><br />
Unterschied vor allem auf<br />
die Verbesserung <strong>der</strong><br />
Qualität des Wohnungsangebots<br />
zurückzuführen<br />
(grössere, neuere Whg. an<br />
zentralen Lagen bei gleicher<br />
Anzahl Zimmer).<br />
46
Zusammenfassung<br />
• Häuser sind nur begrenzt Unikate: Der Zusammenhang zwischen<br />
Marktpreis und Eigenschaften eines Hauses lässt sich durch die<br />
<strong>hedonische</strong> Gleichung darstellen. Es gibt einen Markt für die<br />
gebündelten Eigenschaften eines Hauses (und einen Preis für diese<br />
Eigenschaften).<br />
• <strong>Die</strong> Eigenschaftspreise lassen sich mit statistischen Methoden bestimmen<br />
(z.B. mit <strong>der</strong> multiplen Regression). <strong>Die</strong>se Ergebnisse kann man zur<br />
Schätzung des Marktwertes von Immobilien verwenden.<br />
• <strong>Die</strong> <strong>hedonische</strong> Analyse kann auch Angaben über die<br />
Zahlungsbereitschaft <strong>der</strong> Bevölkerung für die Eingrenzung bestimmter<br />
Immissionen (z.B. Lärm) liefern. <strong>Die</strong> Lagequalität kann verglichen<br />
werden.<br />
• Hedonische Indizes bilden die <strong>Immobilienpreise</strong>ntwicklung korrekt ab.<br />
Durchschnittspreisindizes sind nicht qualitätsbereinigt und überzeichnen<br />
in <strong>der</strong> Regel die Immobilienpreisinflation.<br />
Ökonomie II / SS06<br />
47