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Neophyten in rheinland-pfälzischen Wäldern - Landesforsten ...

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<strong>Neophyten</strong> <strong>in</strong><br />

rhe<strong>in</strong>land-<strong>pfälzischen</strong> <strong>Wäldern</strong><br />

Dr. Ulrich Matthes<br />

Dr. Ernst Segatz<br />

Joachim Leßmeister<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Ziele des Sem<strong>in</strong>ars<br />

Theorie (Vorträge mit Diskussion)<br />

► E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Aufgaben der Waldlandschaftsökologie<br />

► Def<strong>in</strong>itionen/Begriffe (<strong>Neophyten</strong>) kennen lernen<br />

► Erkenntnisse zu Vorkommen und Verbreitung<br />

der Spätblühenden Traubenkirsche<br />

► Abschätzung der Entwicklung im Klimawandel<br />

► Handlungsempfehlungen für die Praxis<br />

Exkursion<br />

► Informationen über Waldorte mit Traubenkirsche/<br />

regionaltypische Besonderheiten<br />

► Ausbreitungsmuster und Dynamik der Waldentwicklung an<br />

ausgewählten Beispielobjekten vor Ort erfahren<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Zielsetzung/Aufgaben<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Was steht im Mittelpunkt der<br />

Waldlandschaftsökologie?<br />

Waldentwicklung auf Landschaftsebene<br />

(Biodiversität, Multifunktionalität)<br />

Umweltbeobachtung und Analyse von<br />

Umweltproblemen sowie<br />

Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen<br />

<strong>in</strong> großen Räumen (Klimawandel)<br />

Beziehungen Wald und Gesellschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Waldlandschaftsökologie - Themenfelder<br />

Edelkastanie<br />

am Oberrhe<strong>in</strong><br />

Nutzung<br />

R<strong>in</strong>denkrebs<br />

Landschaftselement<br />

Tourismus<br />

Umweltbildung<br />

…<br />

Klimawandel <strong>in</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

(KlimLandRP)<br />

<strong>Neophyten</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Wäldern</strong><br />

Traubenkirsche<br />

Knötericharten<br />

Totholz<br />

Totholzkonzept<br />

Waldökologie<br />

Methoden<br />

Wald und Gesellschaft<br />

Waldbesucherbefragung<br />

Schwarzwild <strong>in</strong> der Stadt<br />

Ökosystemarer Ansatz<br />

Akzeptanz Kernzonen<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Waldentwicklung<br />

Biosphärenreservat<br />

(Biodiversität<br />

/Multifunktionalität)<br />

- Inventuren<br />

- Testflächen<br />

Waldlandschaftselemente<br />

-Waldränder<br />

- Waldquellen<br />

- Triftanlagen<br />

Methoden<br />

Entwicklung/<br />

Anwendung<br />

(Luftbilder/Laser/<br />

L<strong>in</strong>ien-Intersekt)<br />

Ehemalige<br />

Stockausschlagwälder<br />

Schutz- und<br />

Nutzungskonzepte<br />

Wacholderheiden<br />

Osteifel<br />

Pflegekonzepte<br />

Kulturhistorie<br />

Landschaftsbild<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Was s<strong>in</strong>d <strong>Neophyten</strong> - Begriffe<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Prunus serot<strong>in</strong>a?<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Zentrale Fragen (bezogen auf <strong>Neophyten</strong> im Wald)<br />

⇒ Welche Eigenschaften von Waldökosystemen und Habitatansprüchen der<br />

Arten begünstigen Etablierung und Ausbreitung von <strong>Neophyten</strong>?<br />

⇒ Wirken sich kraut- und strauchartige <strong>Neophyten</strong> auf die<br />

typische Vegetation, Fauna oder auf das Schutzziel <strong>in</strong> <strong>Wäldern</strong> aus?<br />

⇒ Ist e<strong>in</strong>e Bekämpfung neophytischer Arten s<strong>in</strong>nvoll oder<br />

soll aus Gründen der natürlichen Dynamik darauf verzichtet werden?<br />

⇒ Welche Arten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>vasiv?<br />

⇒ Welchen E<strong>in</strong>fluss nehmen <strong>Neophyten</strong> auf den Standort?<br />

⇒ Wie sollen wir aus ethischer Sicht mit der <strong>Neophyten</strong>frage umgehen?<br />

⇒ Welche Wirkungen hat der Klimawandel auf <strong>Neophyten</strong>?<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Welche <strong>Neophyten</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong>vasiv?<br />

Ergebnis e<strong>in</strong>er Befragung von Naturschutzbehörden <strong>in</strong> Deutschland:<br />

• Verdrängungseffekte als Hauptproblem<br />

• 62 <strong>Neophyten</strong> genannt<br />

• > 50% aller Meldungen zu Riesenbärenklau, Indisches Spr<strong>in</strong>gkraut,<br />

Stauden-Knöteriche, Goldruten<br />

• > 80% aller Meldungen entfallen auf „Top 10“<br />

(… 5 Rob<strong>in</strong>ie, 6 Traubenkirsche, … 19 Douglasie…)<br />

• nur 17% der Maßnahmen erfolgreich<br />

• Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz steht mit 21 Arten und 130 Vorkommen<br />

mit an der Spitze<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Wann ist e<strong>in</strong>e Art <strong>in</strong>vasiv?<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Traubenkirsche?<br />

Quelle: Eser 1998<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Das <strong>Neophyten</strong>problem (1)<br />

…. e<strong>in</strong> Problem der Beziehung zwischen Mensch und Natur<br />

ganz allgeme<strong>in</strong><br />

Bedeutung des Heimatbegriffes für den Naturschutz<br />

• Kultur als Inbegriff e<strong>in</strong>er gelungenen<br />

Mensch-Natur-Beziehung<br />

• Fremdes als Bedrohung der regionalen Eigenart<br />

• Kulturlandschaftsschutz greift<br />

Heimatgedanken auf – Natur und Mensch<br />

• Modernität des Naturschutzes:<br />

… wilde Anteile nur solange<br />

wertgeschätzt, wie die Voraussetzungen ihrer<br />

pr<strong>in</strong>zipiellen Beherrschbarkeit erfüllt s<strong>in</strong>d<br />

⇒ Heimat als Argumentationsmuster geeignet/noch zeitgemäß?<br />

⇒ Anerkennung/Achtung des Anderen bzw. des Fremden?<br />

⇒ Wie lange ist e<strong>in</strong>e Art fremd (Douglasie)?<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Foto: Kreisverwaltung Kusel<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Das <strong>Neophyten</strong>problem (2)<br />

… e<strong>in</strong> Problem der Eigenschaften unerwünschter <strong>Neophyten</strong><br />

Foto: Kreisverwaltung Kusel<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

• massenhafte Verbreitung<br />

(generativ und vegetativ)<br />

• Konkurrenzvorteil<br />

• unerwünschte Attribute: anspruchslos,<br />

triebhaft, nicht sesshaft, rücksichtslos,<br />

kaum kontrollierbar, gefährlich,<br />

unberechenbar, austauschbar, uniform<br />

⇒ <strong>Neophyten</strong> taugen somit nicht als „moralisches Vorbild“ und<br />

widersprechen den erwünschten Eigenschaften der Natur<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Das <strong>Neophyten</strong>problem (3)<br />

… e<strong>in</strong> Problem h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Schäden/Gefährdung<br />

gesellschaftlicher Ziele<br />

⇒ Verdrängung<br />

autochthoner Vegetation<br />

⇒ Ökonomische Schäden<br />

(Ufererosion/<br />

Bee<strong>in</strong>trächtigung<br />

Naturverjüngung)<br />

⇒ Gesundheitliche Schäden<br />

⇒ Gefährdung Naturschutzziele<br />

⇒ Reduzierung Artenvielfalt (Biodiversität)<br />

⇒ Bee<strong>in</strong>trächtigung Eigenart<br />

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und Forstwirtschaft<br />

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Das <strong>Neophyten</strong>problem (4)<br />

…. e<strong>in</strong> Problem der Bewertung<br />

aus: ProWald Mai 2009<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Transparente und sachliche<br />

Aufarbeitung des Phänomens<br />

notwendig<br />

1) Analytische Ebene<br />

(Monitor<strong>in</strong>g) - auf Waldund<br />

Landschaftsebene<br />

2) Wertebene:<br />

erwünscht/nicht erwünscht<br />

und warum?<br />

3) Normebene: Gegensteuerung<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Gesetzliche Grundlagen (1)<br />

Biodiversitätskonvention (CBD): Vorsorge, Kontrolle und Bekämpfung <strong>in</strong>vasiver Arten<br />

als Ziel und Aufgabe des Naturschutzes (Art. 8 h) - nationale Strategien und<br />

Maßnahmen als Verpflichtung<br />

Europarat/Berner Konvention: Strategie zur Erfassung, Vermeidung und Bekämpfung<br />

von <strong>in</strong>vasiven gebietsfremden Arten.<br />

§22 der FFH-Richtl<strong>in</strong>ie (92/43/EWG) , … „die absichtliche Ansiedlung <strong>in</strong> der Natur<br />

e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> ihrem Hoheitsgebiet nicht e<strong>in</strong>heimischen Art so geregelt wird, dass weder die<br />

natürlichen Lebensräume <strong>in</strong> ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet, noch die<br />

e<strong>in</strong>heimischen wildlebenden Tier- und Pflanzenarten geschädigt werden;<br />

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG): § 41 (2) Regelung der Verfälschungsgefahr der<br />

Tier- und Pflanzenwelt (Genehmigungspflicht).<br />

Pflanzenschutzgesetz <strong>in</strong> der Land- und Forstwirtschaft<br />

Weitere Bundesgesetze – Umweltgesetzbuch (Invasivität)<br />

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und Forstwirtschaft<br />

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Gesetzliche Grundlagen (2)<br />

LNatschG RP § 28 (4):<br />

Gebietsfremde Arten dürfen nur mit Genehmigung der oberen<br />

Naturschutzbehörde ausgesetzt oder <strong>in</strong> der freien Natur<br />

angesiedelt werden. Dies gilt nicht für den Anbau von Pflanzen <strong>in</strong><br />

der Land- und Forstwirtschaft. Die Genehmigung ist zu versagen,<br />

wenn die Gefahr e<strong>in</strong>er Verfälschung der heimischen Arten oder e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdung des Bestands oder der Verbreitung heimischer Arten<br />

oder von Populationen solcher Arten nicht auszuschließen ist.<br />

Probleme: unbestimmte Rechtsbegriffe – konkrete Maßnahmen<br />

fehlen bisher – ke<strong>in</strong>e Haftungsregelung – ke<strong>in</strong>e nationalen<br />

Strategien.<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Teil II:<br />

• Vorkommen und Ausbreitung der<br />

Spätblühenden Traubenkirsche<br />

• Lebensraumvielfalt<br />

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und Forstwirtschaft<br />

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Teil IV:<br />

Spätblühende Traubenkirsche<br />

und Klimawandel<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

weite Spanne klimatischer Bed<strong>in</strong>gungen im natürlichen Verbreitungsgebiet<br />

Niederschlag Jahr: 970 – 1120 mm<br />

Niederschlag Sommer: 510 – 610 mm<br />

Frostfreie Periode: 120 bis 155 Tage<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Klimaveränderung - Jahresniederschlag<br />

Niederschlag<br />

Sommer (JJA)<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Klimaprojektionen: WETTREG A1B 1961-1990 vs. 2071-2100)<br />

Niederschlag Jahr: von 788 auf 847 mm<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Klimaveränderung – Temperatur Jahr<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Klimaprojektionen: WETTREG A1B 1961-1990 vs. 2071-2100)<br />

von 8,8°C auf 11,2°C<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Klimaveränderung - Kenntage<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

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Klimaveränderung - Frosttage<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Klimaprojektionen: WETTREG A1B 1961-1990 vs. 2071-2100)<br />

von 85 auf 44 Tage<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimaveränderung – Temperatur Juli<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Klimaprojektionen: WETTREG A1B 1961-1990 vs. 2071-2100)<br />

von 17,4 auf 19,8°C<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimaveränderung - Vegetationsdauer<br />

erstellt mit IDP – Interaktives Diagnose- und Präsentationstool<br />

Quelle: Meteo-Research/CEC Potsdam GmbH<br />

i.A. des Umweltbundesamtes, 2006<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Klimaprojektionen: WETTREG A1B 1961-1990 vs. 2071-2100)<br />

von 243 auf 290 Tage<br />

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Wie könnte sich das Klima <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz ändern?<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Erhöhung der<br />

Jahresdurchschnittstemperatur<br />

um 1,1°C <strong>in</strong> 100 Jahren<br />

allgeme<strong>in</strong>e Phänomene:<br />

• frühere und längere<br />

Vegetationszeiten (Wachstum!)<br />

• trockenere Sommer<br />

• regenreichere W<strong>in</strong>ter<br />

• weniger Frosttage<br />

• extreme Witterungsereignisse<br />

häufiger<br />

• starke regionale Unterschiede<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Spätblühende<br />

Traubenkirsche?<br />

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Castanea sativa<br />

Klimawandel – Baumarteneignung mit Klimahüllen<br />

Beispiel Edelkastanie<br />

97,20 % 99,42 % (99,50 %) 99,56 % (99,44 %)<br />

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und Forstwirtschaft<br />

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Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Zunahme mäßig frisch und mäßig trocken<br />

Abnahme: frisch und ziemlich frisch<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Beispiel Merzalben<br />

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Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Zunahme von Extremereignissen ⇒ Schäden/Absterben<br />

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und Forstwirtschaft<br />

Hagelschlag am 2. Juni 2008<br />

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Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Zunahme von Extremereignissen ⇒ Schäden/Absterben ⇒ Freiflächen<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Zunahme von Extremereignissen ⇒ Schäden ⇒ Freiflächen ⇒ Sukzession<br />

� Chance für „klimastabile“ Pionier- und Lichtbaumarten<br />

� gute Karten auch für Prunus serot<strong>in</strong>a?<br />

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und Forstwirtschaft<br />

► Habitatansprüche?<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Habitatansprüche?<br />

Standorte (aktuelle Verbreitung):<br />

• Sandböden <strong>in</strong> Mitteleuropa<br />

• entwässerte Feuchtgebiete<br />

• Brachflächen<br />

• auch Randbereiche von Mooren<br />

Ausbreitung:<br />

Pioniereigenschaften<br />

• vegetatives Regenerationsvermögen<br />

• Samenbanken<br />

• E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> gehölzarme Offenlandbiotope (Magerrasen/Heiden)<br />

• anspruchslos (bodensauer, nährstoffarm)<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Klimawandel und Spätblühende Traubenkirsche<br />

Mögliche Ausbreitung von Prunus serot<strong>in</strong>a im Klimawandel aufgrund von<br />

• Standortveränderung zum Trocknen h<strong>in</strong> (Bodenwasserhaushalt)<br />

• Freiflächensituationen<br />

• Zunahme von Strauchformen (Abnahme Niederschlag) eher spekulativ<br />

• Überlagerung/Verstärkung durch Landnutzungseffekte (Brachflächen)<br />

⇒ möglicherweise aber auch<br />

E<strong>in</strong>schränkung/Zurückdrängung<br />

durch naturnahen Waldbau<br />

⇒ Forschungsbedarf!<br />

Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09


Forschungsanstalt für Waldökologie<br />

und Forstwirtschaft<br />

Sem<strong>in</strong>ar <strong>Neophyten</strong> 19.05/04.06.09

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