Lehrstuhl Molekulare Embryologie des Instituts für Anatomie und ...

1. Einführung
Der Freiburger Anatom Alexander Ecker (1816-1887) hat die Geschichte des Anatomischen
Instituts der Universität Freiburg wesentlich mitgeprägt. Seine Büste steht zwischen den beiden
alten, von ihm selbst gepflanzten kalifornischen Sumpfzedern vor dem Eingang des Anatomischen
Instituts. In einer Ansprache am 11. November 1867 anläßlich der Einweihung des neuen
Anatomischen Instituts sagte Ecker: “Wenn man im Leben ... an einem wichtigen Entwicklungspunkt
angelangt ist, so ziemt es sich wohl, den Blick einmal auf den durchmessenen Raum
zurückzulenken und zu überblicken, was man erreicht hat und was noch zu tun übrig ist”, und
dabei im Auge zu behalten, “dass der Gang der Weltgeschichte ... sich auch in der Geschichte einer
kleinen Anstalt spiegelt und erkennen läßt”. Der Anlaß dieses Rückblicks ist die Pensionierung von
Bodo Christ zum 31. März 2006.
Bevor er 1989 auf den Lehrstuhl II des Anatomischen Instituts berufen wurde, war das
Anatomische Institut in drei Lehrstühle gegliedert. Mit der Emeritierung von Jochen Staubesand
und Dietrich Wittekind sowie der Wegberufung von Reinhard Putz nach München wurde die Zahl
der Lehrstühle auf zwei reduziert und das Institut neu strukturiert. Durch die nachfolgenden
Lehrstuhlinhaber Michael Frotscher (Lehrstuhl I) und Bodo Christ (Lehrstuhl II) wurden im
Institut zwei neue Forschungsrichtungen angesiedelt, die Neurowissenschaften (Lehrstuhl I) und
die Entwicklungsbiologie (Lehrstuhl II). Im Mittelpunkt des Interesses der Abteilung von Bodo
Christ stehen:
- Somitogenese und Somitendifferenzierung
- Molekularbiologie der Angiogenese
- Signalmechanismen der Myogenese
- Kontrollmechanismen der Chondrogenese
- Kontrollmechanismen von Zellwanderung und Zelldifferenzierung
2. Forschungsschwerpunkte im Freiburger Umfeld
Beide Abteilungen haben sich in das Freiburger wissenschaftliche Umfeld integriert und
maßgeblich an der Etablierung des neurowissenschaftlichen SFBs 505 und des entwicklungsbiologischen
SFBs 592 mitgewirkt. Darüber hinaus haben beide Abteilungen dazu beigetragen, zwei
Graduiertenkollegs mit entsprechenden wissenschaftlichen Schwerpunkten in Freiburg anzusiedeln.
Weitere Initiativen führten zur Einrichtung eines Transregio-SFBs in der Epilepsieforschung sowie
der Beantragung des Transregio-SFBs “Vascular Differentiation and Remodeling”.
Bodo Christ wurde mit seiner Berufung in eine lange Freiburger Tradition auf dem Gebiet der
Entwicklungsbiologie eingebunden, die durch so bedeutende Forscherpersönlichkeiten wie August
Weismann, Hans Spemann, Wilhelm von Möllendorff, Kurt Goerttler und Klaus Sander zu hohem
internationalen Ansehen gekommen war. Bodo Christ war Doktorand des Göttinger Anatomen
und Embryologen Erich Blechschmidt, der sich bei Wilhelm von Möllendorff in Freiburg
habilitiert hatte.
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