Vortragsmanuskript Schallschutz im Holzbau 04.08.pdf
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<strong>Schallschutz</strong> <strong>im</strong> <strong>Holzbau</strong><br />
Anforderungen und Lösungen<br />
Firma Getzner<br />
Workshop am 24.4.2008<br />
Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Künz Lothar, 6971 Hard www.bauphysik-kuenz.at<br />
Inhalt:<br />
Im <strong>Holzbau</strong> ist alles möglich ...<br />
- Gebaute Objekte<br />
- Fotos und Konstruktionsdetails<br />
- Hinweise auf bauphysikalisch relevante Maßnahmen<br />
Bauakustik<br />
- Luftschall<br />
- Trittschall<br />
- Körperschall<br />
- Installationsgeräusche<br />
Normen, Richtlinien, Baugesetz<br />
- ÖNORM B 8115<br />
- OIB – Richtlinie 5<br />
- Vlbg. Bautechnikverordnung<br />
Lösungsansätze<br />
- bisherige Erfahrungen<br />
- neue Entwicklungen?<br />
Diskussion<br />
2
Bauakustik<br />
Luftschall<br />
Trittschall<br />
Körperschall<br />
Installationsgeräusche<br />
Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Künz Lothar, 6971 Hard www.bauphysik-kuenz.at<br />
<strong>Schallschutz</strong> in Gebäuden
5<br />
6
(L‘nT,w)<br />
(DnT,w)<br />
7<br />
8
(DnT,w)<br />
Körperschall<br />
(LAFmax,nT)<br />
<strong>Schallschutz</strong>/ Schalldämmung<br />
Unter dem Begriff Schalldämmung versteht man einerseits die Luftschalldämmung,<br />
wobei die Anregung eines Bauteiles durch Luftschallwellen erfolgt,<br />
andererseits die Trittschalldämmung, bei der es sich um eine spezielle Form der<br />
Körperschallanregung, d.h. der direkten mechanischen Anregung von Decken,<br />
Treppen, Treppenpodesten und ähnlichen Bauteilen, handelt.<br />
Trittschall entsteht <strong>im</strong> bauakustischen Sinne nicht nur be<strong>im</strong> Begehen eines<br />
Bauteiles, sondern auch bei wohnüblicher Nutzung wie Möbelrücken, Herabfallen<br />
von Gegenständen, Betrieb von Haushaltsgeräten etc..<br />
Be<strong>im</strong> Klopfen, Bohren, Hämmern oder bei Anregung durch Vibrationen spricht<br />
man ganz allgemein von Körperschall.<br />
Luft- und Körperschall werden auch von haustechnischen Anlagen verursacht<br />
(z.B. Wasserinstallationen, Aufzüge, Lüftungs- und Heizungsanlagen).<br />
Die Anregung eines Bauteiles durch Luft- oder Körperschall bewirkt in<br />
benachbarten Räumen eine Luftschallabstrahlung.<br />
9<br />
10
Körperschall<br />
Lärmstörungen durch haustechnische Anlagen werden <strong>im</strong> allgemeinen als<br />
technisch vermeidbar angesehen und rufen deshalb besonders heftige<br />
Einsprüche hervor.<br />
Ein großes Problemfeld stellen die Sanitärinstallationen dar. Der von den<br />
Installationen verursachte Störschall wird als Körperschall in die angrenzenden<br />
Bauteile eingetragen, dort weitergeleitet und in den schutzbedürftigen Räumen<br />
sekundär als Luftschall abgestrahlt.<br />
Die Weiterleitung des Körperschalls aus dem Installationsbereich über<br />
angrenzende Bauteile und über Stoßstellen hinweg in den schutzbedürftigen<br />
Raum ist mit einem Energieverlust verbunden. Deshalb kann der in<br />
schutzbedürftigen Räumen ankommende Schallpegel wesentlich verringert<br />
werden, wenn solche Räume nicht unmittelbar neben der Installationswand<br />
angeordnet werden.<br />
Neben der bedeutsamen Grundrissgestaltung liegen die entscheidenden Maßnahmen<br />
in der Begrenzung des Körperschalls <strong>im</strong> Installationsbereich – und zwar<br />
hinsichtlich Anregung durch ihn – seiner Weiterleitung sowie der Abstrahlung als<br />
Luftschall.<br />
11<br />
(1) Wahl geräuscharmer Installationssysteme<br />
(Anregung)<br />
(2) Opt<strong>im</strong>ierte Befestigungstechnik (Anregung)<br />
(3) (4) (5) Ausgewählte Konstruktionsprinzipien<br />
für <strong>Holzbau</strong>teile und ihre Anschlüsse<br />
an flankierende Bauteile<br />
(6) Geeignete Ausbildung von Installationswänden<br />
in <strong>Holzbau</strong>art bzgl. geringer<br />
direkter Luftschallabstrahlung<br />
12
Trittschall<br />
Decken werden durch Schritte, Stühlerücken, fallende Gegenstände,<br />
Haushaltsgeräte u.v.a. unmittelbar in Schwingungen versetzt, es entsteht<br />
Körperschall. Der Körperschall überträgt sich auf weitere biegesteif verbundene<br />
Bauteile. Die angeregten Bauteile strahlen den Schall in Form von Luftschall in<br />
angrenzende Räume ab.<br />
T<br />
L' = L −10lg<br />
nT<br />
T<br />
L ' ,<br />
nT w<br />
=<br />
wichtige Begriffe:<br />
0<br />
bewerteter Standard-Trittschallpegel<br />
(Einzahlangabe, ermittelt aus den<br />
Werten von L‘nT in den:<br />
Terzen 100 bis 3150 Hz, oder den<br />
Oktaven 125 bis 2000 Hz)<br />
Trittschallpegel L Terzbandschallpegel des Geräusches, das in einem Raum entsteht,<br />
wenn das Normhammerwerk auf einer Decke oder Treppe<br />
betrieben wird, und der Frequenzbereich von 100 Hz bis 3150 Hz<br />
oder <strong>im</strong> erweiterten Frequenzbereich von 50 Hz bis 5000 Hz nach<br />
ÖNORM EN ISO 140-7 gemessen wird.<br />
Standard- Trittschallpegel, bezogen auf die für Wohnräume und<br />
Trittschallpegel L‘nT Räume ähnlicher Nutzung und Größe genormte Nach-<br />
T<br />
L' = L −10lg<br />
nT<br />
T<br />
hallzeit T0 = 0,5 s <strong>im</strong> Empfangsraum, unter Berücksichtigung<br />
der gemessenen Nachhallzeit T.<br />
0<br />
bewerteter Standard- Einzahlangabe für den Standard-Trittschallpegel, ermittelt<br />
Trittschallpegel L‘nT,w nach ÖNORM EN ISO 717-2 aus den Werten von L‘nT<br />
(in den Terzbändern 100 Hz bis 3150 Hz oder in<br />
Oktavbändern 125 Hz bis 2000 Hz).<br />
13<br />
14
wichtige Begriffe:<br />
Norm- Trittschallpegel, bezogen auf die genormte Schallabsorp-<br />
Trittschallpegel Ln tionsfläche von A0 = 10 m² <strong>im</strong> Empfangsraum unter<br />
L n<br />
A<br />
= L + 10lg A<br />
0<br />
Berücksichtigung der <strong>im</strong> Raum vorhandenen Schallabsorptionsfläche<br />
A.<br />
Der Norm-Trittschallpegel wird von Decken <strong>im</strong> Prüfstand<br />
nach ÖNORM EN ISO 140-1 und ÖNORM EN ISO 140-6<br />
gemessen.<br />
bewerteter Norm- Einzahlangabe für den Norm-Trittschallpegel, ermittelt<br />
Trittschallpegel Ln,w nach ÖNORM EN ISO 717-2 aus den Werten von Ln (in<br />
den Terzbändern 100 Hz bis 3150 Hz oder in Oktavbändern<br />
125 Hz bis 2000 Hz).<br />
dynamische Steifigkeit s‘ Kenngröße für das Federungsvermögen einer Dämm-<br />
Edyn<br />
s′<br />
=<br />
d<br />
[ MN / m³]<br />
schicht. Die Best<strong>im</strong>mung der dynamischen Steifigkeit einer<br />
Dämmschicht ist in der ÖNORM EN 29052-1 geregelt.<br />
Edyn dynamischer Elastizitätsmodul in MN/m²<br />
d Dicke der Dämmschicht in m<br />
Luftschall<br />
Die Schallübertragung zwischen benachbarten Räumen erfolgt nicht nur über<br />
das Trennbauteil (Weg Dd) sondern auch über die Flankenbauteile<br />
(Schalllängsleitung) über die Wege Df, Fd und Ff. Die Erfüllung der<br />
<strong>Schallschutz</strong>anforderungen setzt daher eine geeignete Kombination von<br />
Trennbauteilen und Flankenbauteilen unter Berücksichtigung sämtlicher<br />
Übertragungswege voraus.<br />
D nT<br />
D ,<br />
nT w<br />
=<br />
0<br />
15<br />
T p1²<br />
T<br />
=<br />
L1<br />
− L2<br />
+ 10lg<br />
= 10lg<br />
+ 10lg<br />
T p ² T<br />
bewertete Standard-<br />
Schallpegeldifferenz<br />
(Einzahlangabe, ermittelt aus den<br />
Werten von DnT in den<br />
Terzen 100 bis 3150 Hz)<br />
2<br />
16<br />
0
wichtige Begriffe:<br />
Schallpegel L1 Schallpegel <strong>im</strong> Senderaum<br />
Schallpegel L2 Schallpegel <strong>im</strong> Empfangsraum<br />
Schalldruck p1 Schalldruck <strong>im</strong> Senderaum<br />
Schalldruck p2 Schalldruck <strong>im</strong> Empfangsraum<br />
genormte Nachhallzeit T0 Die genormte Nachhallzeit T0 beträgt für Wohnräume und<br />
Räume ähnlicher Nutzung und Größe 0,5 s.<br />
Nachhallzeit T Die gemessene Nachhallzeit <strong>im</strong> Empfangsraum.<br />
wichtige Begriffe:<br />
Schallpegeldifferenz D Unterschied zwischen dem Schallpegel L1 <strong>im</strong> Senderaum<br />
D = L<br />
und dem Schallpegel L2 <strong>im</strong> Empfangsraum. Die Schall-<br />
1 − L2<br />
pegeldifferenz wird in Terzbändern von 100 Hz bis 3150<br />
Hz oder <strong>im</strong> erweiterten Frequenzbereich von 50 Hz bis<br />
5000 Hz gemessen.<br />
Standard- Schallpegeldifferenz bezogen auf einen Bezugswert der<br />
Schallpegeldifferenz DnT Nachhallzeit T0 <strong>im</strong> Empfangsraum unter Berücksichti-<br />
D nT<br />
T<br />
= D + 10lg T0<br />
=<br />
D + 10lgV<br />
DnT n<br />
gung der gemessenen Nachhallzeit T<br />
Norm- Schallpegeldifferenz zwischen Sende- und Empfangsraum,<br />
Schallpegeldifferenz Dn umgerechnet auf die für Wohnräume und Räume ähnlicher<br />
A0<br />
Dn = L1<br />
− L2<br />
+ 10lg<br />
A<br />
Nutzung genormte Schallabsorptionsfläche A0 = 10 m² <strong>im</strong><br />
Empfangsraum unter Berücksichtigung der <strong>im</strong> Raum vorhandenen<br />
Schallabsorptionsfläche A.<br />
17<br />
18
wichtige Begriffe:<br />
bewertete Standard- Einzahlangabe für die Standard-Schallpegeldifferenz,<br />
Schallpegeldifferenz DnT,w ermittelt nach ÖNORM EN ISO 717-1 aus den Werten<br />
von DnT (in den Terzbändern 100 Hz bis 3150 Hz).<br />
Schalldämm-Maß R zehnfacher dekadischer Logarithmus des Verhältnisses<br />
W2<br />
der auf einen Bauteil auftreffenden Schallleistung W1 R = 10lg<br />
zu<br />
W1<br />
der durch den Bauteil übertragenen Schallleistung W2.<br />
R = D + 10lg<br />
S<br />
A<br />
S bezeichnet die Fläche (in m²) des Trennbauteiles und<br />
A die Absorptionsfläche <strong>im</strong> Empfangsraum.<br />
bewertetes Schalldämm-Maß Rw Einzahlangabe für das Schalldämm-Maß,<br />
ermittelt nach ÖNORM EN ISO 717-1 aus den<br />
Werten von R (in den Terzbändern 100 Hz bis<br />
3150 Hz)<br />
wichtige Begriffe:<br />
Bau-Schalldämm-Maß R‘ zehnfacher dekadischer Logarithmus des Verhältnisses<br />
R′<br />
= 10lg<br />
W1<br />
Wtot<br />
der auf einen Trennbauteil auftreffenden Schallleistung<br />
W1 zu der gesamten in den Empfangsraum bertragenen<br />
R' = D + 10lg<br />
S<br />
A<br />
Schallleistung Wtot, wenn zusätzlich zu der vom Trennbauteil<br />
abgestrahlten Schallleistung auch die Schallleistung,<br />
die durch flankierende Bauteile oder andere<br />
′ = D + 10 lg S −10lgV<br />
+ 4,<br />
9 Elemente abgestrahlt wird, zu berücksichtigen ist.<br />
R nT<br />
bewertetes Bau-Schalldämm-Maß R‘w Einzahlangabe für das Bau-Schalldämm-Maß,<br />
ermittelt nach ÖNORM EN ISO 717-1 aus den<br />
Werten von R‘ (in den Terzbändern 100 Hz bis<br />
3150 Hz)<br />
19<br />
20
wichtige Begriffe:<br />
resultierendes Bau-Schalldämm-Maß, dass für einen Außen-<br />
Bau-Schalldämm-Maß R‘res bauteil, der aus mehreren Teilflächen mit<br />
unterschiedlichen Abmessungen und unterschiedlichen<br />
Schalldämm-Maßen besteht (z.B.<br />
eine Außenwand mit Fenstern und Außentüren),<br />
best<strong>im</strong>mt wird.<br />
bewertetes resultierendes Einzahlangabe für das resultierende Bau-<br />
Bau-Schalldämm-Maß R‘w,res Schalldämm-Maß.<br />
Spektrum-Anpassungswert C bzw. Ctr Wert, der zur Einzahlangabe Rw oder R‘w oder<br />
DnT,w addiert wird, um ein best<strong>im</strong>mtes Schallpegelspektrum<br />
zu berücksichtigen. Die Berechnung<br />
erfolgt nach ÖNORM EN ISO 717-1.<br />
C berücksichtigt rosa Rauschen,<br />
Ctr das Straßenverkehrsgeräusch<br />
Normen<br />
Richtlinien<br />
Baugesetz<br />
21
Rechtliche Grundlagen<br />
Bauordnungen und Bautechnikverordnungen legen die Anforderungen<br />
an den <strong>Schallschutz</strong> <strong>im</strong> Hochbau fest!<br />
Die Gesetze und Verordnungen waren in den einzelnen Bundesländern<br />
bisher unterschiedlich.<br />
In einigen Bundesländern enthielten sie konkrete Anforderungen, in<br />
anderen wurde die ÖNORM B 8115 für verbindlich erklärt!<br />
Neu: Seit 1.1.2008<br />
OIB Richtlinie 5<br />
<strong>Schallschutz</strong> <strong>im</strong> Hochbau<br />
Gleiche Anforderungen in allen Bundesländern<br />
Grundlage:<br />
ÖNorm B 8115, Teil 2 Ausgabe 1.12.2006<br />
Vlbg. Bautechnikverordnung<br />
LGBL. Nr. 83/2007<br />
§ 36: Allgemeine Anforderungen an den <strong>Schallschutz</strong>:<br />
…Bauwerke so geplant und ausgeführt sein, dass gesunde,<br />
normal empfindende Benutzer nicht durch bei best<strong>im</strong>mungsgemäßer<br />
Verwendung auftretenden Schall und Erschütterungen<br />
in ihrer Gesundheit gefährdet oder belästigt werden.<br />
§ 37: Bauteile …alle Bauteile so geplant und ausgeführt, dass<br />
Weiterleitung von Luft-, Tritt- und Körperschall so weit<br />
gedämmt wird, wie dies zur Erfüllung der Anforderungen des<br />
§ 36 erforderlich ist.<br />
§ 38: Haustechnische Anlagen …so einzubauen, dass Erfüllung der<br />
Anforderungen des §36 gewährleistet ist.<br />
§ 39: OIB-Richtlinie 5:<br />
Den in den §§ 36-38 festgesetzten Anforderungen wird<br />
entsprochen, wenn die OIB-Richtlinie 5, <strong>Schallschutz</strong>, Ausgabe<br />
April 2007, eingehalten wird.<br />
23<br />
24
Hörschwelle<br />
Fallende Stecknadel<br />
Blattrauschen, Uhr<br />
Flüstern<br />
Leises Sprechen<br />
Wohnstraße, Vögel<br />
Sprechen, Radio<br />
Laute Sprache,<br />
Straße<br />
Starker Verkehr<br />
Schreien, Hupen<br />
Kreissäge, Motorrad<br />
Presslufthammer<br />
Düsenflugzeug<br />
Explosion, Rakete<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
=<br />
><br />
0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
100<br />
110<br />
120<br />
150<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
dB<br />
Sehr leise<br />
leise<br />
laut<br />
Sehr laut<br />
unerträglich<br />
Schall & Dezibel [dB]<br />
+<br />
70 dB + 70 dB = 73 dB<br />
10 x 70 dB = 80 dB<br />
Wie viel<br />
Lärm<br />
macht....<br />
Wie viel<br />
Lärm<br />
macht....<br />
70 dB + 80 dB = 80 dB<br />
25<br />
26
Anforderungen an den <strong>Schallschutz</strong>?<br />
AUSSENBAUTEILE:<br />
•LUFTSCHALLSCHUTZ:<br />
BAUSCHALLDÄMM-MASS<br />
R’ w ≥ 43 dB<br />
Erhöhter <strong>Schallschutz</strong>:<br />
mind. 3 dB höher<br />
gemäß ÖNORM B 8115 Teil 2<br />
WOHNUNGSTRENNDECKE<br />
•LUFTSCHALLSCHUTZ:<br />
STANDARDSCHALLPEGELDIFFERENZ<br />
D nT,w ≥ 55 dB<br />
•TRITTSCHALLSCHUTZ:<br />
STANDARD-TRITTSCHALLPEGEL<br />
L’ nT,w ≤ 48 dB<br />
WOHNUNGSTRENNWAND<br />
•LUFTSCHALLSCHUTZ:<br />
STANDARDSCHALLPEGEL-DIFFERENZ<br />
D nT,w ≥ 55 dB<br />
HAUSTECHNIK<br />
A-bewerteter Schallpegel<br />
≤ 30 dB<br />
(Dauer 25 dB)<br />
27<br />
28
gemäß ÖNORM B 8115 Teil 4<br />
Anforderungen der ÖNORM B 8115 Teil 2<br />
an den Luftschall:<br />
Erhöhter Luftschallschutz: mind. 3 dB höher<br />
29<br />
30
Anforderungen der ÖNORM B 8115 Teil 2<br />
an den Trittschall:<br />
Erhöhter Trittschallschutz: mind. 5 dB niedriger<br />
Anforderungen der ÖNORM B 8115 Teil 2<br />
an den Trittschall:<br />
31<br />
32
Anforderungen der ÖNORM B 8115 Teil 2<br />
an den Schallpegel von Anlagen:<br />
Erhöhter <strong>Schallschutz</strong>: mind. 5 dB niedriger<br />
wichtige Normen zum <strong>Schallschutz</strong> (Österreich, Stand April 2008):<br />
ÖNORM B 8115: <strong>Schallschutz</strong> und Raumakustik <strong>im</strong> Hochbau<br />
- Teil 1: Begriffe und Einheiten (2002)<br />
- Teil 2: Anforderungen an den <strong>Schallschutz</strong> (2006)<br />
- Teil 3: Raumakustik (2005)<br />
- Teil 4: Maßnahmen zur Erfüllung der schalltechnischen Anforderungen (2003)<br />
ÖNORM EN 12354: Bauakustik - Berechnung der akustischen Eigenschaften von<br />
Gebäuden aus den Bauteileigenschaften<br />
- Teil 1: Luftschalldämmung zwischen Räumen (2000)<br />
- Teil 2: Trittschalldämmung zwischen Räumen (2000)<br />
- Teil 3: Luftschalldämmung von Außenbauteilen gegen Außenlärm (2000)<br />
- Teil 4: Schallübertragung von Räumen ins Freie (2001)<br />
- Teil 5: Schallpegel von haustechnischen Anlagen (2007)<br />
- Teil 6: Schallabsorption in Räumen (2004)<br />
33<br />
34
Richtlinien mit Hinweisen zum <strong>Schallschutz</strong> (Österreich, Stand April 2008):<br />
Pro Holz: Mehrgeschossiger <strong>Holzbau</strong> in Österreich (2002)<br />
Informationsdienst Holz:<br />
- Grundlagen des <strong>Schallschutz</strong>es (1998)<br />
- <strong>Schallschutz</strong> bei Holzbalkendecken (1997)<br />
Verursacher<br />
und<br />
Lösungsansätze<br />
Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Künz Lothar, 6971 Hard, www.bauphysik-kuenz.at<br />
35
1. <strong>Schallschutz</strong> der haustechnischen<br />
Einrichtungen<br />
Auszug ÖN B 8115-4:<br />
Bei der Planung eines Gebäudes ist auf eine akustisch günstige<br />
Raumzuordnung zu achten; diese ist beispielsweise gegeben wenn<br />
• Wohn- und Schlafräume nicht an Aufzüge grenzen,<br />
• Beiderseits von Wohnungstrennwänden oder –decken<br />
Räume gleicher Nutzung gelegen sind, wie Küche an/über<br />
Küche, Schlafraum an/über Schlafraum,<br />
• Sanitärinstallationen führende Wände weder an<br />
Schlafräumen liegen noch sich in solche fortsetzen.<br />
� WAHL EINES GEEIGNETEN GRUNDRISSES !<br />
<strong>Schallschutz</strong>technisch falsche<br />
Grundrissanordnung !!!<br />
37<br />
38
<strong>Schallschutz</strong> und Entwurf<br />
<strong>Schallschutz</strong> und Entwurf<br />
39<br />
40
<strong>Schallschutz</strong> - Leitungsführung<br />
KELLER - GESCHOSSDECKE<br />
<strong>Schallschutz</strong> - Leitungsführung<br />
Ausbildung von Umlenkungen<br />
akustisch und hydraulisch<br />
ungünstig<br />
günstig<br />
Beruhigungsstrecke<br />
41<br />
42
Sammelschächte<br />
Anforderungen lt. ÖN B 8115-4:<br />
• Sammelschächte müssen vor und nicht in Wohnungstrennwänden<br />
geführt werden !<br />
� (Installationsschächte dürfen den Querschnitt von<br />
Wohnungstrennwänden nicht schwächen)<br />
• Schachtwände müssen so bemessen werden, dass die geforderte<br />
Schalldämmung auch zwischen den übereinanderliegenden<br />
Wohnungen gewährleistet ist<br />
� (Schall-Längsleitung und Übertragung über den Schacht)<br />
Sammelschächte<br />
Anford. lt. ÖN B 8115-4 erreichbar durch:<br />
• Resultierendes Schalldämm-Maß der<br />
Schachtwand einschließlich aller<br />
Einbauten (Lüftungsgitter etc.) von<br />
R res,w > 30 dB.<br />
der Hohlraum zwischen den<br />
Installationsleitungen mit<br />
absorbierendem Material ausgefüllt<br />
wird.<br />
43<br />
44
Schachtausführung<br />
Schachtausführung<br />
45<br />
46
Abwasseranlagen<br />
Anforderungen lt. ÖN B 8115-4:<br />
• Abwasserleitungen dürfen nicht freiliegend in vor Lärm zu schützenden<br />
Räumen angeordnet werden und sind von massiven Wänden<br />
körperschalldämmend zu trennen, sofern die flächenbezogene Masse<br />
m` der Wand weniger als 350 kg/m2 (z.B. <strong>Holzbau</strong>ten) beträgt !<br />
• Werden Abwasseranlagen in Schächten in vor Lärm zu schützenden<br />
Räumen geführt, muss die Schachtwand mindestens ein bewertetes<br />
Schalldämm-Maß R w = 50 dB erreichen.<br />
Haustechnik und <strong>Schallschutz</strong><br />
47<br />
48
Schallentstehung <strong>im</strong> Abflussrohr<br />
direkte und indirekte<br />
Körperschallanregung<br />
Abwassergeräusche durch:<br />
• Umlenkungen des Abwasserstromes<br />
• Einbindungen von Sammelleitungen<br />
• Ablaufvorgänge in den<br />
Entwässerungsgegenständen<br />
Schalldämmung bei Abflussrohren<br />
schwere Masse<br />
mehrschichtiger<br />
Rohrmantelaufbau<br />
49<br />
50
<strong>Schallschutz</strong> - Befestigungen<br />
� UM FLIESSGERÄUSCHE ZU MINIMIEREN MÜSSEN<br />
BEFESTIGUNGEN MIT ELASTISCHER EINLAGE<br />
VERWENDET WERDEN !<br />
Schellen mit<br />
Schalldämm-Elementen<br />
51<br />
52
Verschlechterung durch Fehlerquellen<br />
Größenordnung der Verschlechterungen:<br />
Nicht opt<strong>im</strong>iertes Kunststoffrohr 9 bis 18 dB<br />
Verzug oder Knie 9 dB<br />
Starre Befestigung 10 dB<br />
Schallbrücke 10 dB<br />
Treffen mehrere ungünstige Voraussetzungen zu, so<br />
ergeben sich Verschlechterungen (durch annähernd<br />
energetische Addition) gesamt von 10 bis 20 dB.<br />
Folge: Deutliche Überschreitung der Grenzwerte !<br />
Prinzipskizze: WC-Ablauf<br />
fehlerhafte Ausführung nachträgliche Sanierung<br />
Kurzzeitiger Max<strong>im</strong>alpegel be<strong>im</strong> Betätigen der Spülung<br />
L(AF,10) = 39 dB L(AF,10) = 30 dB<br />
Ablaufen des Restwassers und Füllgeräusch<br />
L(AF,10) = 24 dB L(AF,10) = 23 dB<br />
53<br />
54
Sanitäre<br />
Einrichtungsgegenstände<br />
<strong>Schallschutz</strong><br />
SCHALLMASSNAHMEN BEI SANITÄRGEGENSTÄNDEN<br />
• Bauakustisch günstige Grundrisse<br />
• Badewanne und Badewannenschürze körperschallgedämmt auflagern oder auf<br />
schw<strong>im</strong>menden Estrich stellen<br />
• Badewanne und Badewannenschürze von Wänden trennen (Verfugen mit<br />
elastischem Dichtstoff)<br />
• Auf dem Boden stehende WC-Becken auf den schw<strong>im</strong>menden Estrich stellen und<br />
nur hierauf befestigen<br />
• Wandhängende Sanitärgegenstände, z.B. wandhängende Klosettbecken,<br />
Waschtische und Ablagen, körperschallgedämmt befestigen.<br />
WICHTIG !<br />
Wegen Prallgeräusche müssen Ausstattungs- und Einrichtungsgegenstände<br />
körperschallgedämmt eingebaut u. befestigt werden !!<br />
55<br />
56
<strong>Schallschutz</strong><br />
Anforderungen lt. ÖN B 8115-4:<br />
„Die Weiterleitung der Prallgeräusche<br />
und anderer Körperschall muss durch<br />
körperschalldämmende Trennung vom<br />
Bauwerk erreicht werden !“<br />
� Ausstattungs- und Einrichtungsgegenstände<br />
müssen körperschalldämmend eingebaut<br />
und befestigt werden!<br />
<strong>Schallschutz</strong><br />
Auszug aus DIN 4109 (Abschnitt 2.5.3):<br />
u. VDI 4100 (Abschnitt 7.2.1):<br />
„Badewanne und Badewanneschürze sind körperschallgedämmt<br />
aufzulagern oder auf schw<strong>im</strong>menden Estrich zu stellen bzw.<br />
Badewanne und Badewannenschürze sind von Wänden zu<br />
trennen“<br />
57<br />
58
<strong>Schallschutz</strong><br />
<strong>Schallschutz</strong><br />
Quelle: ÖN B 8115-4<br />
59<br />
60
<strong>Schallschutz</strong><br />
SCHALLMASSNAHMEN BEI DER WASSERVERSORGUNG<br />
• GERÄUSCHARME ARMATUREN<br />
Armaturgeräuschpegel gemäß ÖNorm M 6100<br />
Gruppe I: Schallpegel < 25 dB, wenn der Fließdruck nicht mehr als 3 bar<br />
beträgt und eine einschalige Wand mit einer flächenbezogenen<br />
Masse m` von mindestens 220 kg/m² die Installation trägt.<br />
Gruppe II: schützender Raum ist zwischenzuschalten oder eine zweischalige<br />
Ausführung<br />
Beachte!<br />
Der Lärm durch Wasserinstallation (z.B. <strong>im</strong> Schlafz<strong>im</strong>mer) wird begrenzt durch die<br />
Lage der die Installation tragenden Wand zu diesem Raum, die flächenbezogene<br />
Masse m` dieser Wand (je höher die Masse, desto geringer der Schallpegel), den<br />
Fließdruck (je geringer der Druck, desto geringer der Schallpegel) und die Bauart der<br />
Armatur.<br />
Zusammenfassung<br />
Haustechnik<br />
61<br />
62
<strong>Schallschutz</strong> durch Planung<br />
und Montage<br />
Einflussgrößen<br />
• Material<br />
• Befestigung<br />
• Lage der Leitungen<br />
• Richtungsänderungen<br />
bzw. Verziehungen<br />
• Körperschallbrücken<br />
2. Luft- und Trittschall<br />
Vorbeugende Maßnahmen<br />
• schalldämmende Systeme<br />
• Rohrschellen mit Schalldämmeinlagen<br />
verwenden<br />
• Anordnung von Schächten<br />
• keine Bögen mit 87° verwenden<br />
• Ummantelung mit weichen<br />
Materialien, Isolierschläuchen o.ä.<br />
63<br />
64
Arten der Schallreduktion<br />
Luftschall:<br />
• Erhöhung der Masse der Bauteile<br />
• zweischalige Ausführung<br />
• Minderung des Schallpegels<br />
Körperschall:<br />
• Verminderung der Schalleinleitung (weiche<br />
Materialien, Dämmstoffe)<br />
� Luft- bzw. Körperschall erfordern<br />
unterschiedliche <strong>Schallschutz</strong>maßnahmen !<br />
gemäß ÖNORM B 8115 Teil 4<br />
65<br />
66
Verbesserung der Holzdecke durch:<br />
• Hohlraumfüllung<br />
• abgehängte Decken<br />
• Deckenbeschwerung<br />
• schw<strong>im</strong>mender Estrich<br />
� Masse<br />
� Entkoppelung <strong>im</strong> Auflagerbereich<br />
Für Holzbalkendecken gilt folgende Regel:<br />
Achte auf einen ausreichenden<br />
Trittschallschutz der Decke -<br />
dann ist auch automatisch ein ausreichender<br />
Luftschallschutz vorhanden.<br />
67<br />
68
Brettstapeldecke / Holzbalkendecke<br />
Quelle: Informationsdienst Holz (Reihe 3, Teil 3, Folge 3)<br />
Je nach Balkenabstand gibt es bei gleicher<br />
Unterdecke Unterschiede von 5 bis 10 dB in der<br />
Trittschalldämmung von Holzbalken- und<br />
Brettstapeldecken.<br />
klh<br />
Trittschall einer Decke mit Federschienen ca. 9 dB besser als mit<br />
starrer Lattung.<br />
69<br />
70
Quelle: Informationsdienst Holz<br />
(Reihe 3, Teil 3, Folge 3)<br />
(83) (81)<br />
(70)<br />
(62)<br />
Deckenbeschwerung<br />
(60)<br />
71<br />
72
ei Holzbalkendecken<br />
Die schalltechnische Verbesserung durch schw<strong>im</strong>mende<br />
Estriche ist bei Holzbalkendecken weit geringer (ca. 50 %)<br />
als bei Massivdecken.<br />
Ursache:<br />
Massivdecke<br />
Holzbalkendecke<br />
Schw<strong>im</strong>mender Estrich<br />
bei Massivdecken<br />
Schwachstellen <strong>im</strong><br />
Trittschallschutz<br />
hohe Frequenzen<br />
tiefe Frequenzen<br />
Teppichbeläge<br />
Trittschallverbesserung<br />
ca. 30 dB<br />
ca. 15 dB<br />
Die trittschallmindernde Wirkung von<br />
Teppichbelägen wird <strong>im</strong> <strong>Holzbau</strong> stark<br />
überschätzt!<br />
Trittschallschutz wird bei<br />
Holzbalkendecken fast ausschließlich<br />
durch die tiefen Frequenzen best<strong>im</strong>mt.<br />
Teppichbeläge erreichen erst bei<br />
hohen Frequenzen eine gute<br />
Trittschalldämmwirkung!<br />
73<br />
74
Hohlraumfüllung & abgehängte Decken<br />
- starre Bekleidung Schallübertragung über Weg 2<br />
(die Hohlraumfüllung, auch eine schwere Füllung, ist unwirksam)<br />
- weichfedernde Befestigung der Bekleidung Schallübertragung<br />
über Weg 1<br />
- ∆L bis zu 10 dB (je nach Hohlraumfüllung) zwischen Weg 1 und 2<br />
Verbesserung der Trittschalldämmung<br />
75<br />
76
Verbesserung der Schalldämmung<br />
durch biegeweiche Beschwerung<br />
bei Holzbalkendecken<br />
77<br />
Quelle:<br />
TAS Bauphysik GmbH<br />
78
Quelle:<br />
TAS Bauphysik GmbH<br />
79<br />
Quelle:<br />
TAS Bauphysik GmbH<br />
80
Die Trittschalldämmung einer Holzdecke wird durch eine möglichst schwere,<br />
biegeweiche Beschwerung der Rohdeckenbeplankung erhöht.<br />
In der Praxis haben sich folgende Beschwerungen bewährt:<br />
• Beschwerungen aus Beton bzw. Gehwegplatten, Kalksandsteine, Vollziegel<br />
• Schüttungen aus Sand, Kalksplitt, Kies<br />
Plattenbeschwerungen sollten möglichst kleinformatig sein (max<strong>im</strong>al 30 x 30 cm)!<br />
Plattenbeschwerungen sind nur dann sinnvoll, wenn eine nachhaltige<br />
Bedämpfung der Rohdecke erfolgt (z.B. Aufkleben mit Fliesenkleber o.ä., oder<br />
Verlegung <strong>im</strong> 5 mm starken Bett aus Quarzsand)!<br />
Eine Verlegung auf federnden Schichten (z.B. Filze oder Parkettunterlagsbahnen)<br />
sollten vermieden werden!<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
Deckenbeschwerung<br />
Schüttungen bringen generell eine größere Verbesserung als<br />
Plattenbeschwerungen!<br />
Quelle: TU Graz<br />
Deckenbeschwerung<br />
Im Jahr 2004 wurde die ÖNORM B 2232 „Estricharbeiten – Werkvertragsnorm“ neu<br />
herausgegeben und für Ausgleichsschichten generell eine gebundene Form verlangt.<br />
Besonders bei leichten Deckenkonstruktionen bringt das Binden der Schüttung Nachteile für<br />
den Trittschall (starre Platte). Ungebundene „biegeweiche“ Beschwerungen bringen<br />
dagegen Verbesserungen <strong>im</strong> <strong>Schallschutz</strong>.<br />
81<br />
Es zeigt sich dabei ein deutlich höherer<br />
Pegel insbesondere <strong>im</strong> Frequenzbereich<br />
unter 315 Hz, der letztlich zu Verschlechterungen<br />
um 5 bis 10 dB führt.<br />
A: ungebundene Splittschüttung<br />
B: gebundene Splittschüttung<br />
82
Beispiele der ÖNORM:<br />
∆L = 10 dB<br />
Beispiele der ÖNORM:<br />
83<br />
84
Quelle:<br />
Trittschallpegel von unterschiedlichen<br />
Deckenkonstruktionen<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
∆L ca. 5 dB<br />
∆L ca. 10 dB<br />
85<br />
86
Holz –<br />
Wohnungstrenndecke,<br />
ohne Aufbau<br />
Quelle:<br />
TAS Bauphysik GmbH<br />
87<br />
Holz –<br />
Wohnungstrenndecke, mit<br />
Aufbau<br />
Schallbrücke vorhanden<br />
Quelle:<br />
TAS Bauphysik GmbH<br />
88
Treppenläufe<br />
Trittschallprobleme treten <strong>im</strong> allgemeinen nur dann auf, wenn diese Treppenanlagen<br />
direkt an der Gebäudetrennwand befestigt werden.<br />
Prinzipiell gilt: Die Trittschalldämmung einer Treppe wird entscheidend durch die<br />
Schalldämmung der Wand geprägt, an der sie angebunden ist.<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
Beispiel: Trittschalldämmung einer Stahl-Holztreppe<br />
angebunden an eine zweischalige<br />
Gebäudetrennwand in <strong>Holzbau</strong>weise<br />
(bewertetes Schalldämm-Maß R‘w = 67<br />
dB), gemessen am Bau; Untersuchung<br />
der DGfH 2001<br />
Berechnungsvorschrift<br />
1. Festlegung der Eingangsdaten<br />
• Rohdeckentyp, Typ der Unterdecke<br />
• Art und Gewicht der Rohdeckenbeschwerung<br />
• Art des Estrichs<br />
2. Best<strong>im</strong>mung des äquivalenten Norm-Trittschallpegels der Rohdecke (aus<br />
einer Tabelle, siehe Berechnungsbeispiel)<br />
3. Best<strong>im</strong>mung des Trittschallverbesserungsmaßes des Estrichaufbaus (aus<br />
einer Tabelle, siehe Berechnungsbeispiel)<br />
4. Best<strong>im</strong>mung der Verbesserung durch die Rohdeckenbeschwerung (aus<br />
einer Tabelle, siehe Berechnungsbeispiel)<br />
5. Berechnung des Labor-Norm-Trittschallpegels<br />
6. Best<strong>im</strong>mung des Korrektursummanden (aus einer Tabelle, siehe<br />
Berechnungsbeispiel)<br />
7. Berechnung des Norm-Trittschallpegels in der Bausituation<br />
89<br />
90
Quelle: Infodienst Holz<br />
Berechnungsbeispiel<br />
1. Festlegung der Eingangsdaten<br />
• Rohdeckentyp, Typ der Unterdecke<br />
• Art und Gewicht der Rohdeckenbeschwerung<br />
• Art des Estrichs<br />
Berechnungsbeispiel<br />
2. Best<strong>im</strong>mung des äquivalenten Norm-Trittschallpegels der Rohdecke<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
91<br />
92
Quelle: Infodienst Holz<br />
Berechnungsbeispiel<br />
3. Best<strong>im</strong>mung des Trittschallverbesserungsmaßes des Estrichaufbaus<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
Berechnungsbeispiel<br />
4. Best<strong>im</strong>mung der Verbesserung durch die Rohdeckenbeschwerung<br />
ZE auf MF = 50 mm Zementestrich<br />
auf Mineralfaserplatte<br />
ZSP = 22 mm Zementgebundene<br />
Verlegespanplatte<br />
GBP = 25 mm Gipsbauplatte<br />
OSB = 18 mm OSB<br />
Verlegelatte<br />
FPY = 22 mm Verlegespanplatte<br />
93<br />
a) Plattenbeschwerungen bei offenen<br />
Holzbalkendecken mit Trockenestrich<br />
b) Plattenbeschwerungen bei offenen<br />
Holzbalkendecken mit Zementestrich<br />
c) Schüttungen auf Holzbalkendecken<br />
mit Unterdecke<br />
d) Plattenbeschwerung auf<br />
Holzbalkendecke mit Unterdecke<br />
e) Schüttungen auf Brettstapeldecken<br />
94
Quelle: Infodienst Holz<br />
Berechnungsbeispiel<br />
5. Berechnung des Labor-Norm-Trittschallpegels<br />
L n,<br />
w = Ln,<br />
w,<br />
eq,<br />
H − ∆Lw,<br />
H − ∆Ln<br />
, w,<br />
Beschwerung<br />
Ln,<br />
w<br />
Ln, w<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
= 64 −14<br />
−13<br />
= 37 ( + − 4 dB)<br />
Berechnungsbeispiel<br />
6. Best<strong>im</strong>mung des Korrektursummanden<br />
95<br />
96
L'nT , w = Ln,<br />
w + K<br />
L<br />
' nT , w<br />
L' nT , w<br />
Quelle: Infodienst Holz<br />
= 37 + 7<br />
Berechnungsbeispiel<br />
7. Berechnung des Norm-Trittschallpegels in der Bausituation<br />
= 44 ( + − 4 dB)<br />
Praxisbeispiele<br />
Beispiel für den Stoßpunkt<br />
Wohnungstrenndecke – Außenwand<br />
Ln,w,min = 48 dB (gemäß ÖNORM)<br />
97<br />
98
Quelle:<br />
Quelle:<br />
L nT w<br />
' , = 48 dB<br />
Balkenabstand e = 625 mm<br />
L' nT,w<br />
=<br />
53 dB<br />
Balkenabstand e = 400 mm<br />
99<br />
100
Quelle:<br />
Quelle:<br />
L' nT,w<br />
= 48 dB<br />
Balkenabstand e = 625 mm<br />
L' nT,w<br />
=<br />
54 dB<br />
Balkenabstand e = 400 mm<br />
101<br />
102
Quelle:<br />
Quelle:<br />
L nT w<br />
' 48 dB<br />
, =<br />
L' nT,w<br />
=<br />
56 dB<br />
103<br />
104
Beispiel für eine Wohnungstrenndecke<br />
Elastische Lagerung<br />
(z.B. Sylomer)<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
Trenndecke, nass<br />
L‘nT,w,min = 45 dB<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
105<br />
L' = 45 dB<br />
nT,w<br />
R' =<br />
58 dB<br />
w<br />
(ohne Angabe zu Raumgröße oder Art der<br />
Nebenwege)<br />
106
Quelle:<br />
Quelle:<br />
z.B. mittels elastischer Sylomer-Lagerung<br />
z.B. mittels elastischer<br />
Sylomer-Lagerung<br />
107<br />
108
Quelle: TU Graz<br />
Quelle: TU Graz<br />
Leitdetails für den Holzwohnbau (Mai 2003)<br />
Leitdetails für den Holzwohnbau (Mai 2003)<br />
109<br />
110
Quelle: TU Graz<br />
Leitdetails für den Holzwohnbau (Mai 2003)<br />
Beispiel für den Stoßpunkt<br />
Wohnungstrenndecke - Wohnungstrennwand<br />
L‘nT,w,min = 45 dB<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
KLH<br />
KLH<br />
KLH<br />
111<br />
112
Beispiel für den Stoßpunkt<br />
Wohnungstrenndecke - Wohnungstrennwand<br />
L‘nT,w,min = 45 dB<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
Beispiel für den Stoßpunkt<br />
Wohnungstrenndecke - Außenwand<br />
Elastische Lagerung<br />
(z.B. Sylomer)<br />
KLH<br />
L‘nT,w,min = 45 dB<br />
KLH<br />
KLH<br />
KLH<br />
113<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
114
Beispiel für den Stoßpunkt<br />
Wohnungstrennwand - Außenwand<br />
KLH<br />
Guter <strong>Schallschutz</strong> bedeutet<br />
eine Unterbrechung der<br />
Außenwand!<br />
Quelle:<br />
R w<br />
Quelle: Gemeinnützige<br />
Siedlungsgenossenschaft<br />
Frohnleiten<br />
=<br />
60 dB<br />
115<br />
116
Quelle:<br />
R w<br />
= 57 dB<br />
Beispiel: Wohnungstrennwand mit doppeltem Ständerwerk<br />
Wohnanlage in Judenburg<br />
Quelle: TU Graz<br />
D ,<br />
nT w<br />
Wohnungstrennwände in Holzständerbauweise,<br />
zwischen denen schallabsorbierende Dämmstoffe<br />
eingebaut werden, sind vom Grundprinzip<br />
Systeme biegeweicher Scheiben.<br />
Die beiden Ständerwerke dürfen keine<br />
Verbindungsstellen aufweisen!<br />
117<br />
Auch das Verhältnis Ständeranteil zu freiem<br />
Plattenbereich hat Einfluss auf die Schalldämmung.<br />
118
Beispiel: Zweischalige Massivholz-Wohnungstrennwand<br />
Wohnanlage in Judenburg<br />
Quelle: TU Graz<br />
Rw<br />
Im Gegensatz zu den parallel geschichteten Ständerwandkonstruktionen,<br />
sind Massivholzkonstruktionen in<br />
der Dicke geschichtet, wodurch sich ein schalenartiger<br />
Aufbau ergibt.<br />
Das Grundelement bildet bei<br />
dieser Konstruktion eine leichte,<br />
aber massive und biegesteife<br />
Schale.<br />
Die Schalllängsleitung muss<br />
beachtet werden!<br />
Dauerelastische Lagerung<br />
zwischen Wand und Decke!<br />
Praxisbeispiel (Schadensfall)<br />
Bodenbelag<br />
Kork<br />
Heizestrich<br />
Polyphon<br />
Gebundene<br />
Polystyrolschüttung<br />
Vollholzdecke<br />
Messung:<br />
L‘nT,w = 61 dB<br />
15 mm<br />
2 mm<br />
65 mm<br />
5 mm<br />
65 mm<br />
160 mm<br />
119<br />
120
Berechnung<br />
L‘nT,w = 65 + 4 dB<br />
Opt<strong>im</strong>ierter Aufbau<br />
Berechnung<br />
L‘nT,w = 43 + 4 dB<br />
121<br />
Bodenbelag 15 mm<br />
Heizestrich<br />
Trennlage<br />
mineralische Trittschalldämmung<br />
65 mm<br />
(Isover TDPS, s = 10 MN/m³)<br />
Trennlage<br />
30 mm<br />
Schüttung, mind. 100 kg/m² 60 mm<br />
Vollholzdecke 160 mm<br />
abg. GK-Decke (Federbügel) 60 mm<br />
122
Zusammenfassung<br />
Für die schalltechnische Opt<strong>im</strong>ierung von Holzkonstruktionen sind<br />
somit folgende Punkte zu beachten:<br />
• Erhöhung von flächenbezogenen Massen von Estrich,<br />
Rohdecke, abgehängter Decke<br />
• Verringerung der Steifigkeit der Trittschalldämmplatte<br />
(z.B. Isover TDPS 30, s‘ = 10 MN/m³;<br />
Achtung! unter Trockenstrich muss TDPT verwendet<br />
werden, 30mm bedeutet: s‘ = 17 MN/m³)<br />
• Erhöhung des Abstandes zwischen Unterdecke und<br />
Rohdecke<br />
• Entkopplung der Unterdecke von den Balken<br />
• Einsatz biegeweicher Materialien<br />
• Hohlraumdämpfung durch geeignete Materialien<br />
• Anordnung elastischer Lager (z.B. Sylomer) zwischen<br />
Wänden und Decken (vorallem <strong>im</strong> Holzmassivbau, Schall-<br />
Längsleitung)<br />
Problemstellen <strong>im</strong> <strong>Holzbau</strong><br />
Anschluss:<br />
Außenwand – Wohnungstrenndecke<br />
123<br />
Anschluss:<br />
Wohnungstrennwand<br />
– Wohnungstrenndecke<br />
Anschluss:<br />
Innenwand – Wohnungstrenndecke<br />
124
Lösungsansatz ??<br />
Lösungsansatz ??<br />
125<br />
126
Lösungsansatz ??<br />
Zusammenfassung<br />
Merksatz !<br />
<strong>Schallschutz</strong> <strong>im</strong> <strong>Holzbau</strong> ist<br />
nicht Glücksache.<br />
Planung und eine sorgfältige<br />
Ausführung sind allerdings eine<br />
Grundvoraussetzung !!!<br />
127<br />
128
Danke für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Künz Lothar, 6971 Hard, www.bauphysik-kuenz.at