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Auenentwicklung am Inn seit Inbetriebnahme der Kraftwerkstufe ...

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3. ERGEBNISSE UND DISKUSSION<br />

Im Untersuchungszeitraum führte <strong>der</strong> <strong>Inn</strong> im Unterengadin nur einmal mehr als 350 m 3 /s,<br />

nämlich <strong>am</strong> 20. Sept. 1999 mit 390 m 3 /s gemessen bei Martina (Anhang I). Insges<strong>am</strong>t<br />

präsentierte sich das Bild <strong>der</strong> Jahreshochwasser im Unterengadin 1993-2010 ähnlich wie<br />

zuvor 1962-1992 (s. hydrologische Daten des Bundes<strong>am</strong>ts für Umwelt BAFU; Anhang I). Als<br />

wichtige Grundlagen für die Interpretation <strong>der</strong> Entwicklungen in den <strong>Inn</strong>-Auen kann also<br />

festgehalten werden, dass im Untersuchungszeitraum keine Hochwasser-Extremereignisse<br />

auf die Auen einwirkten.<br />

3.1 ENTWICKLUNG AUF DAUERBEOBACHTUNGSFLÄCHEN<br />

Die Vegetationsaufnahmen in Dauerbeobachtungsflächen (DBF) sollen zeigen, ob sich<br />

Verän<strong>der</strong>ungen bezüglich Feuchtigkeit abzeichnen, ob feuchtebedürftige Pflanzenarten durch<br />

Arten trockenerer Standorte verdrängt werden. Als Indikator dient die nach Deckungsgrad<br />

<strong>der</strong> Arten gewichtete mittlere Feuchtezahl (ökologischer Zeigerwert; Landolt 1977) <strong>der</strong><br />

Krautschicht. Ausgewertet wurde die Entwicklung <strong>der</strong> Feuchtezahl in fünf vom <strong>Inn</strong> geprägten<br />

Grauerlenwäl<strong>der</strong>n (DBF Nr. 2, 3, 4, 7 und 10) und in zwei nadelholzreichen Wäl<strong>der</strong>n im<br />

Grenzbereich <strong>der</strong> Flussaue (Nr. 8 und 11; Anhang II, Abb.1).<br />

Trotz Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Artenzus<strong>am</strong>mensetzung (Anhang II) verän<strong>der</strong>te sich die mittlere<br />

Feuchtezahl in den letzten 16 Jahren insges<strong>am</strong>t nicht signifikant (Tabelle 1, Abb. 2). Einer<br />

leichten Tendenz zu trockeneren Bedingungen in DBF Nr. 8, einem reich strukturierten<br />

Fichtenwald zwischen zwei Giessen, aus denen Hangwasser austritt, und in DBF Nr. 10,<br />

einem alten Grauerlenbestand mit Fichten, standen leichte Zunahmen <strong>der</strong> mittleren<br />

Feuchtewerte in drei weiteren Grauerlenwäl<strong>der</strong>n gegenüber (DBF Nr. 2, 4 und 7; Abb. 1). Die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> mittleren Feuchtezahl <strong>der</strong> Krautschicht in unseren<br />

Dauerbeobachtungflächen ergab also kein Anzeichen einer generellen Austrocknung entlang<br />

des <strong>Inn</strong>s zwischen Pradella und Martina. Die tendenzielle Zunahme <strong>der</strong> Feuchtezahl in einem<br />

Teil <strong>der</strong> untersuchten flussnahen Grauerlenwäl<strong>der</strong> könnte im Gegenteil darauf hinweisen,<br />

dass <strong>der</strong> Grundwasserspiegel trotz <strong>der</strong> zusätzlichen Wassernutzung stellenweise eher leicht<br />

anstieg, vermutlich infolge des verbesserten Geschiebehaushalts im Flussbett.<br />

4 <strong>Auenentwicklung</strong> <strong>am</strong> <strong>Inn</strong> <strong>seit</strong> <strong>Inbetriebnahme</strong> <strong>der</strong> <strong>Kraftwerkstufe</strong> Pradella – Martina (1993-2010)

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