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Informationselektronikerin/ Informationselektroniker - biat

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BLK-Programm<br />

Neue Lernkonzepte in der<br />

dualen Berufsausbildung<br />

SELUBA<br />

Herausgeber<br />

LSW<br />

Landesinstitut für<br />

Schule<br />

und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA Nordrhein-Westfalen<br />

Landesinstitut für Schule<br />

Soest<br />

Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte und<br />

Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung<br />

Landesweite Fachtagung<br />

am 10. und 11. Dezember 2001<br />

zum Bildungsgang<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<br />

<strong>Informationselektroniker</strong><br />

im Landesinstitut für<br />

Schule in Soest<br />

gefördert durch<br />

bmb+f<br />

Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung<br />

Otto-von-Guericke-Universität<br />

Magdeburg<br />

Tagungsdokumentation<br />

MSWF<br />

Ministerium für Schule, Wissenschaft<br />

und Forschung Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Mai 2002


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

www.SELUBA.de<br />

______________________________________________________________________<br />

Landesweite Fachtagung<br />

am 10. und 11. Dezember 2001<br />

zum Bildungsgang<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<br />

<strong>Informationselektroniker</strong><br />

im Landesinstitut für<br />

Schule in Soest<br />

Tagungsdokumentation<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Landesinstitut für Schule Modellversuch SELUBA Mai 2002<br />

Paradieser Weg 64 Paradieser Weg 64<br />

59494 Soest 59494 Soes


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ - 2001


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt Seite<br />

0 Zielsetzung der Fachtagung 5<br />

1 Tagungsorganisation und -programm, Schulstandorte 6<br />

und Teilnehmerliste<br />

2 Tagungseröffnung 14<br />

3 Montag, 10.12.2001 Arbeit in Arbeitsgruppen mit Präsentationen 23<br />

und Aussprache<br />

3.1 Arbeitsgruppe 1 Thema: Überbetriebliche Ausbildungsstätten unter 23<br />

dem Blickwinkel ihrer lernortkooperativen Situation<br />

3.1.1 Bericht aus der Praxis: Lernortkooperation in der Bezirksregierung 23<br />

Arnsberg<br />

3.1.2 Impulsreferat: Konzeption der überbetrieblichen Lehrgänge 26<br />

Referent: Herr Wächter, Ausbildungsleiter der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf<br />

3.1.3 Aussprache 38<br />

3.2 Arbeitsgruppe 2 Thema: Zwischenprüfung und Abschlussprüfung 39<br />

in der Berufsausbildung zur <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<br />

zum <strong>Informationselektroniker</strong><br />

3.2.1 Impulsreferat: Was ist IT, was sind IT-Berufe? 39<br />

Referent: Herr Weber-Schmitz, Vorsitzender der Landesfachgruppe<br />

Radio- und Fernsehtechnik/Informationstechik NRW im Fachverband<br />

Elektronische Handwerke<br />

3.2.2 Impulsreferat: Zwischenprüfung bei den <strong>Informationselektroniker</strong>n 45<br />

Referent: Herr Pingel, Handwerkskammer Arnsberg<br />

3.2.3 Impulsreferat: Arbeit des Prüfungserstellungsausschusses 48<br />

Referent: Herr Wälz, Prüfungsausschussmitglied/Beiratsmitglied<br />

der Landesfachgruppe<br />

3.2.4 Aussprache 50<br />

3.3 Arbeitsgruppe 3 Thema: Netzwerkbildung und Lernortkooperation 51<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ - 2001


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.1 Impulsreferat: Netzwerk als Unterstützungsmöglichkeiten der 51<br />

Bildungsgänge in der Berufsschule<br />

Referent: Herr Schmidt, Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

3.3.2 Impulsreferat: Netzwerkbildung und Lernortkooperation 53<br />

Referent: Herr Geffert, Leo-Sympher-Berufskolleg, Minden<br />

3.3.3 Aussprache 73<br />

4 Vortrag: Lernortkooperation im Lernfeldkonzept 74<br />

Prof. Dr. Pätzold, Universität Dortmund<br />

5 Expertenrunde: Diskussion und Aussprache im Plenum 77<br />

6 Dienstag, 11.12.2001 78<br />

6.1 Bearbeitung eines Evaluationsbogens zum Stand der Bildungs- 78<br />

gangarbeit und Lehrplanumsetzung in den Berufskollegs<br />

6.2 Vortrag: Aspekte der Lehrplanumsetzung und Lernsituationsent- 78<br />

wicklung im Bildungsgang<br />

Dr. Kremer, Universität Paderborn<br />

6.3 Arbeit in Workshops 103<br />

6.3.1 Workshop 1: Bildungsgangarbeit und didaktische Jahresplanung 103<br />

6.3.2 Workshop 2: Möglichkeiten und Modelle zur Kooperation der 130<br />

Lernbereiche in Lernsituationen<br />

6.3.3 Workshop 3: Entwicklung und Dokumentation von Lernsituationen 141<br />

mit dem Lernortpartner Betrieb<br />

7 Plenumspräsentation der Workshopergebnisse und Präsentation 156<br />

der Tagung<br />

8 Anhang 157<br />

8.1 Peter F.E. Sloane: Lernfelder als curriculare Vorgabe 157<br />

8.2 Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen 173<br />

8.3 Kooperation von Berufsschulen, Ausbildungsbetrieben des 181<br />

Handwerks und überbetrieblichen Ausbildungsstätten<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ - 2001


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

0 Zielsetzung der Fachtagung<br />

Seit 1999 gibt es den neuen Ausbildungsberuf <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>.<br />

An 18 Standorten in NRW sind schulische Bildungsgänge eingerichtet<br />

worden. Nach zwei Jahren Erfahrung mit der Ausbildung in diesem neuen Beruf<br />

diente die Fachtagung vor allem dem Informations- und Erfahrungsaustausch und<br />

der Entwicklung von Perspektiven für eine künftige berufliche Ausbildung.<br />

Fragen zur Bildungsgangarbeit (Lehrplan, Umsetzung der Lernfeldkonzeption, didaktische<br />

Jahresplanung) und zur Lernortkooperation standen im Mittelpunkt.<br />

Hierbei wurden Probleme des Alltags in der beruflichen Ausbildung unter den Gesichtspunkten<br />

möglicher (realisierbarer) Lösungsansätze diskutiert.<br />

Die Tagung diente auch dazu, die Kooperationen und Informationen zwischen den<br />

Schulen und den Ausbildungsbetrieben zu entwickeln und zu stärken. Die Ergebnisse<br />

können ggf. als Material für eine Diskussion zur Weiterentwicklung der beruflichen<br />

Ausbildung dienen.<br />

Der Ausbildungsberuf <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> ist mit einer<br />

Modellversuchsschule, dem August-Griese-Berufskolleg, Löhne in den Modellversuch<br />

SELUBA aktiv eingebunden. SELUBA, „Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte<br />

und Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung“, ist ein BLK-<br />

Modellversuch. Seine Zielsetzung ist die wissenschaftlich gestützte Implementation<br />

und Evaluation des Lernfeldkonzeptes der bundesweit gültigen KMK- Rahmenlehrpläne.<br />

Ergebnisse aus der Modellversuchsarbeit gingen in die Tagung ein, um den<br />

Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen den Schulen intensivieren.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

5


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

1 Tagungsorganisation und -programm, Schulstandorte und<br />

Teilnehmerliste<br />

Tagungsorganisation<br />

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Paradieser Weg 64<br />

59494 Soest<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Geschäftsstelle<br />

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Paradieser Weg 64<br />

59494 Soest<br />

Tagungsprogramm<br />

Erster Tag: Montag, 10. Dezember 2001<br />

10:00 – 10:30<br />

Uhr<br />

10:30-10:45<br />

Uhr<br />

Dr. Werner Emler<br />

Tel. 02921-683-245<br />

Fax 02921-683-379<br />

E-Mail: werner.emler@mail.lsw.nrw.de<br />

Gerhard Lambrecht<br />

Tel.: 02921-683-268<br />

Fax: 02921-683-326<br />

E-Mail: gerhard.lambrecht@mail.lsw.nrw.de<br />

Annette Romberg<br />

Tel.: 02921-683-283<br />

Fax: 02921-683-326<br />

E-Mail: annette.romberg@mail.lsw.nrw.de<br />

Holde Deisenroth<br />

Leonard Kniesburges<br />

Anette Kron<br />

Tel. 02921-683-474/473<br />

Fax 02921-683-472<br />

E-Mail: seluba@mail.lsw.nrw.de<br />

Begrüßung<br />

Frau Maybaum-Fuhrmann, LSW-Soest<br />

Grußworte<br />

Herr Weber-Schmitz (Vorsitzender der Landesfachgruppe<br />

Radio-und Fernsehtechnik/Informationstechnik NRW im<br />

Fachverband Elektronische Handwerke)<br />

Organisatorisches<br />

Herr Dr. Emler, LSW-Soest<br />

Stehkaffee<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

6<br />

Raum D<br />

011 (Aula)


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

10:45-12:30<br />

Uhr<br />

parallele Arbeitsgruppen<br />

12:30 – 13:45<br />

Uhr<br />

13:45 – 15:30<br />

Uhr<br />

15:30 – 15:45<br />

Uhr<br />

Arbeit in Arbeitsgruppen mit Präsentation und Aussprache<br />

Arbeitsgruppe 1<br />

Überbetriebliche Ausbildungsstätten unter dem<br />

Blickwinkel ihrer lernortkooperativen Situation<br />

1. Bericht aus der Praxis<br />

(Herr Schulte, Cuno-Berufskolleg I, Hagen und<br />

Herr Wildbrett (Handwerkskammer Dortmund)<br />

2. Impulsreferat:Konzeption der überbetrieblichen<br />

Lehrgänge<br />

(Herr Wächter, Ausbildungsleiter der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf)<br />

Arbeitsgruppe 2<br />

Zwischenprüfung und Abschlussprüfung in der Berufsausbildung<br />

zur <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/zum <strong>Informationselektroniker</strong><br />

1. Impulsreferat: Was ist IT, was sind IT-Berufe?<br />

(Herr Weber-Schmitz Vorsitzender der Landesfachgruppe<br />

Radio-und Fernsehtechnik/Informationstechnik<br />

NRW im Fachverband Elektronische Handwerke)<br />

2. Impulsreferat: Erfahrungsbericht zur Zwischenprüfung<br />

(Herr Pingel, Handwerkskammer Arnsberg<br />

3. Impulsreferat Prüfungserstellungsausschuss<br />

(Herr Wälz, Prüfungsausschussmitglied/Beiratsmitglied<br />

der Landesfachgruppe)<br />

Arbeitsgruppe 3<br />

Netzwerkbildung und Lernortkooperation<br />

1. Impulsreferat: (Herr U. Schmidt, Hans-Böckler-<br />

Berufskolleg, Münster)<br />

2. Impulsreferat: (Herr R. Geffert, Leo-Sympher-<br />

Berufskolleg, Minden)<br />

Mittagessen<br />

Wiederholung der parallelen Arbeitsgruppen mit<br />

Wechsel der Teilnehmerinnen/Teilnehmer<br />

Kaffeepause<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

7<br />

Raum D<br />

002<br />

Raum D<br />

011<br />

(Aula)<br />

Raum W<br />

057


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

15:45 – 16:30<br />

Uhr<br />

16:30 – 17:00<br />

Uhr<br />

17:00 – 18:00<br />

Uhr<br />

18:00 – 19:00<br />

Uhr<br />

Vortrag<br />

Lernortkooperation im Lernfeldkonzept<br />

Herr Prof. Dr. Pätzold, Universität Dortmund<br />

Ermittlung von Fragen aus dem Teilnehmerkreis an<br />

die Expertenrunde<br />

Expertenrunde<br />

Herr Prof. Dr. Pätzold (Universität Dortmund), Herr Büsse<br />

(Mitglied KMK-Rahmenlehrplangruppe), Herr Weber-<br />

Schmitz (Fachverband Elektronische Handwerke NRW),<br />

Herr Heidbreder (Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe<br />

zu Bielefeld), Herr Pingel (Handwerkskammer Arnsberg),<br />

Herr Geffert (Leo-Sympher-Berufskolleg, Minden)<br />

Moderation: Herr Dr. Emler, LSW<br />

Abendessen<br />

Zweiter Tag: Dienstag, 11. Dezember 2001<br />

9:00 – 09.45<br />

Uhr<br />

09:45 – 10:45<br />

Uhr<br />

10:45 – 11:00<br />

Uhr<br />

Bearbeitung eines Evaluationsbogens zur<br />

Bildungsgangarbeit an den Schulen<br />

Vortrag<br />

Aspekte der Lehrplanumsetzung und Lernsituationsentwicklung<br />

im Bildungsgang<br />

Dr. Kremer,<br />

Universität Paderborn<br />

Kaffeepause<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

8<br />

Raum D<br />

011 (Aula)<br />

Raum D<br />

011 (Aula)<br />

Raum D<br />

011 (Aula)<br />

Raum D<br />

011 (Aula)<br />

Raum D<br />

011 (Aula)


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

11:00 – 12.30<br />

Uhr<br />

parallele<br />

Workshops<br />

12:30 – 13:30<br />

Uhr<br />

13:30 – 15:00<br />

Uhr<br />

Arbeit in Workshops<br />

Ausgehend von einer Präsentation/einem Input arbeiten<br />

die Teilnehmerinnen/Teilnehmer zum jeweiligen Thema<br />

Workshop 1<br />

Bildungsgangarbeit und didaktische Jahresplanung<br />

Präsentation: August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Workshop 2<br />

Möglichkeiten und Modelle zur Kooperation der Lernbereiche<br />

in Lernsituationen<br />

Präsentation: August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Workshop 3<br />

Entwicklung und Dokumentation von Lernsituationen<br />

mit dem Lernortpartner Betrieb<br />

Präsentationen: Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen<br />

und Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

Mittagspause<br />

Wiederholung der parallelen Workshops mit Wechsel<br />

der Teilnehmerinnen/Teilnehmer<br />

15:00 Fragebogen SELUBA Sachsen-Anhalt<br />

15:00 – 15:30<br />

Uhr<br />

Plenumspräsentation der Workshopergebnisse und Abschluss<br />

der Tagung<br />

Herr Dr. Emler und Moderatoren der Workshops<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

9<br />

Raum D<br />

011<br />

(Aula)<br />

Raum<br />

W057<br />

Raum D<br />

002<br />

Raum D<br />

011 (Aula)


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Standorte:<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

BR Arnsberg Tel. Fax<br />

1 Dortmund 44135 Robert-Bosch-Berufskolleg Brüggemannstraße 29 0231/502314/6 02315/502310<br />

2 Siegen 57072 Berufskolleg f. Technik Fischbachstraße 2 0271/2326414 02712/326490<br />

3 Hagen 58095 Cuno-Berufskolleg I Victoriastraße 2 02331/2075460 02331/2075465<br />

PLZ BR Detmold .<br />

1 Löhne 32584 August-Griese-Berufskolleg Jahnstraße 54-68 05732/10840 05732/108410<br />

2 Bielefeld 33607 Carl-Severing-Berufskolleg Herrmann-Delius-Straße 4 0521/512436 0521/513031<br />

3 Gütersloh 33330 Carl-Miele-Berufskolleg Wilhelm-Wolf-Straße 2-4 05241/823222 05241/823325<br />

BR Düsseldorf .<br />

1 Düsseldorf 40225 Heinrich-Hertz-Berufskolleg Redinghovenstraße 16 0221/8928750<br />

2 Mönchengladbach 41065 Berufskolleg Platz der Republik Platz der Republik 1 02161/4916-0 02161/4916-16<br />

3 Velbert 42551 Berufskolleg Niederberg Langenberger Straße 120 02051/31060 02051/255054<br />

4 Oberhausen 46049 Städt. Hans-Sachs-Berufskolleg Am Förderturm 5 0208/24094<br />

5 Duisburg 47166 Robert-Bosch-Berufskolleg August-Thyssen-Straße 48 0203/2835485<br />

6 Krefeld 47829 Berufskolleg Uerdingen Alte Krefelder Straße 93 02151/498480<br />

BR Köln .<br />

1 Köln 51105 Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg Westerwaldstraße 92 0221/8391320/2<br />

2 Aachen 52068 Berufskolleg f. Gestaltung u. Technik Neukölnerstraße 15 0241/958810<br />

3 Bonn 53117 Heinrich-Hertz-Berufskolleg Herseler Straße 1 0228/777000 0228/77010<br />

BR Münster Tel.<br />

1 Recklinghausen 45657 Berufskolleg Kemnastraße Kemnastraße 11 02361/942600<br />

2 Münster 48155 Hans-Böckler-Berufskolleg Hoffschultestraße 25 0251/9609240<br />

3 Ahaus 48683 Berufskolleg f. Technik) Lönsweg 24 02561/7091<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

10


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Teilnehmerliste<br />

Alex, Erhard<br />

Andresen, Peter<br />

Bakenecken, Stefan<br />

Bayer, Paul<br />

Bitter, Thorsten<br />

Bockheim, Alf<br />

Bücher,<br />

Bücking, Peter<br />

Büsse, Gerd<br />

Crne, Christine<br />

Deisenroth, Holde<br />

Dornhöfer, Gerd<br />

Ebbing, Rolf<br />

Eberhardt, Günter<br />

Eikermann, Lars<br />

Embacher, Dr., Erich<br />

Emler, Dr., Werner<br />

Flux, Dieter<br />

Gasse, Dr., Michael<br />

Gast, Werner<br />

Geffert, Reinhard<br />

Gerke, Nicola<br />

Groß,<br />

Grzona, Peter<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der landesweiten Fachtagung<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

am<br />

10. und 11. Dezember 2001<br />

Hahlhege, Heinz Peter<br />

Hambusch, Rudolf<br />

Harazim, Johannes<br />

Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen<br />

August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Robert-Bosch-Berufskolleg, Dortmund<br />

Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen<br />

Carl-Miele-Berufskolleg, Gütersloh<br />

Landesinnungsverband Bürotechnik, Rheurdt<br />

Firmeninhaber, Nottuln<br />

Berufskolleg Niederberg, Velbert<br />

Robert-Bosch-Berufskolleg, Dortmund<br />

Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Berufskolleg Technik, Siegen<br />

Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

Carl-Miele-Berufskolleg, Gütersloh<br />

Robert-Bosch-Berufskolleg, Duisburg<br />

LSW<br />

LSW<br />

Düsseldorf<br />

LSW<br />

Robert-Bosch-Berufskolleg, Duisburg<br />

Leo-Sympher-Berufskolleg, Minden<br />

Heinrich-Hertz-Berufskolleg, Bonn<br />

Handwerkskammer Münster, Münster<br />

Berufskolleg Uerdingen, Krefeld<br />

Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektroberufe, Bielefeld<br />

LSW<br />

Berufskolleg für Technik und Gestaltung, Ahaus<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

11


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Harbsmeier, Günter<br />

Haumann, Thomas<br />

Heidbreder,<br />

Hense, Christian<br />

Heubel, Michael<br />

Hintze, Dieter<br />

Hollmann, Rüdiger<br />

Holz, Hans-Holger<br />

Horst, Friedrich-W.<br />

Hüsges, Josef<br />

Kauke, Josef<br />

Kellermeier,<br />

Kessens, Hainer<br />

Klode, Karlheinz<br />

Kniesburges, Leo<br />

Kölsch, Gregor<br />

Lambrecht, Gerhard<br />

August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Heinrich-Hertz-Berufskolleg, Bonn<br />

Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe, Bielefeld<br />

Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen<br />

Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen<br />

Carl-Miele-Berufskolleg, Gütersloh<br />

Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektroberufe, Bielefeld<br />

Kreishandwerkerschaft Hagen, Hagen<br />

Bezirksregierung Münster<br />

Berufskolleg Platz der Republik, Mönchengladbach<br />

Robert-Bosch-Berufskolleg, Dortmund<br />

Handwerksbildungszentrum Bielefeld, Bielefeld<br />

Cuno-Berufskolleg I, Hagen<br />

August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Firma Hees Bürowelt, Siegen<br />

LSW<br />

Lösche, Dr. Hans-Joachim LSW<br />

Meiritz, Egbert<br />

Moos, Carsten<br />

Müller,<br />

Müllers, Hanns-Georg<br />

Nagel, Heinrich<br />

Neumann, Detlef<br />

Niegengerd, Ewald<br />

Niermann, Marcus<br />

Nies, Anton<br />

Ochs,<br />

Paprottka, Dr. Lothar<br />

LSW<br />

Berufskolleg Technik, Siegen<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>-Innung, Düsseldorf<br />

Heinrich-Hertz-Berufskolleg, Düsseldorf<br />

Fa. Radio Nagel, Kirchlengern<br />

Carl-Severing-Berufskolleg für Metall- und Elektroberufe, Bielefeld<br />

August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Köln<br />

Berufskolleg Technik, Siegen<br />

Kreuztal<br />

Berufskolleg - Berufliche Schule 3, Bochum<br />

Pätzold, Prof. Dr., Günter Universität Dortmund, Dortmund<br />

Pingel, Reinhold<br />

Handwerkskammer Arnsberg, Arnsberg<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

12


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Reif, Wolfgang<br />

Reinker, Bernd<br />

Ritter, Thorsten<br />

Rohde,<br />

Ruwe, Felix<br />

Schenk, Hans-Dieter<br />

Schmidt, Peter<br />

Schmidt, Uwe<br />

Schulte, Paul<br />

Semelka, Erwin<br />

LSW<br />

Warendorf<br />

Carl-Miele-Berufskolleg, Gütersloh<br />

Kreishandwerkerschaft Münster, Münster<br />

Berufskolleg für Technik und Gestaltung, Ahaus<br />

Heinrich-Hertz-Berufskolleg, Düsseldorf<br />

August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

Cuno-Berufskolleg I, Hagen<br />

Bezirksregierung Münster<br />

Sloane, Prof. Dr., Peter Universität Paderborn, Paderborn<br />

Spiegel, Manfred<br />

Steiert, Jürgen<br />

Steinhoff, Wilfried<br />

Stern, Volker<br />

Thewes,<br />

Tobschall, Günter<br />

Wächter,<br />

Wälz, Hartmut<br />

Weber-Schmitz, Horst<br />

Weisel, Wolfgang<br />

Werner, Josef<br />

Wildbrett, Rolf<br />

Bezirksregierung Arnsberg<br />

Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen<br />

Ahaus<br />

Georg-Simon-Ohm-Schule, Köln<br />

Handwerkskammer Münster, Münster<br />

Georg-Simon-Ohm-Berufskolleg, Köln<br />

Handwerkskammer Düsseldorf, Düsseldorf<br />

Fa. Bürotechnik EDV-Service-Center, Hamm<br />

Fa. Multi-Media-Technik, Herne<br />

Berufskolleg für Gestaltung und Technik, Aachen<br />

Handwerkskammer Köln, Köln<br />

Akademisches Handwerk, Bochum<br />

Zimmermann, Wolfgang August-Griese-Berufskolleg, Löhne<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

2 Tagungseröffnung<br />

Grußwort: Frau Maybaum-Fuhrmann (LSW-Soest, Leiterin der Abteilung Fortbildung)<br />

Ich darf Sie ganz herzlich im Namen der Leitung dieses Hauses zu dieser Fachtagung begrüßen.<br />

Mein Name ist Jutta Maybaum-Fuhrmann, ich bin die Leiterin der Abteilung Fortbildung<br />

in diesem Hause. Seien Sie herzlich willkommen in Soest, herzlich willkommen zu der<br />

Fachtagung zum Bildungsgang <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>.<br />

Besonders herzlich willkommen heiße ich Herrn Weber-Schmitz, als Vorsitzender der Landesfachgruppe<br />

des Radio- und Fernsehinformationstechnikerhandwerks Nordrhein-Westfalen<br />

im Fachverband elektrotechnische Handwerke. Ich begrüße auch die Vertreterinnen<br />

und Vertreter der Kammern und Ausbildungsbetriebe, die Vertreterinnen und Vertreter der<br />

Schulen und natürlich auch die Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksregierungen. Seien<br />

Sie herzlich willkommen hier.<br />

Frau Maybaum-Fuhrmann, LSW<br />

Kein Handwerksberuf hat sich durch die Neuordnung so stark verändert, wie der neue Ausbildungsberuf<br />

des <strong>Informationselektroniker</strong>s. Er wurde aus den beiden Berufen Radio- und<br />

Fernsehtechniker und Büroinformationselektroniker entwickelt und stellt viele Lehrkräfte der<br />

berufsbildenden Schulen, aber auch die Handwerksmeister und auch die Ausbilder in der<br />

überbetrieblichen Ausbildung vor neue Herausforderungen. Im dritten Jahr nach der Neuordnung,<br />

dort sind wir nun, denken wir, ist es eine gute Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen, mit<br />

all denjenigen, die in ihrer alltäglichen Arbeit mit diesem Bildungsgang befasst sind. Seit<br />

1999 gibt es diesen neuen Ausbildungsberuf. An 18 Standorten in Nordrhein-Westfalen sind<br />

schulische Bildungsgänge eingerichtet worden. Nach gut zwei Jahren nun, wird es Zeit die<br />

Erfahrung mit der Ausbildung in diesem neuen Ausbildungsberuf auszutauschen und dies<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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soll in dieser Fachtagung geschehen. Aber es geht nicht nur einen Erfahrungsaustausch, es<br />

geht natürlich auch um die Entwicklung von Perspektiven für die zukünftige Ausbildung in<br />

diesem Bildungsgang. Fragen der Bildungsgangarbeit, d. h. im Einzelnen des Lehrplans, der<br />

Umsetzung der Lernfeldkonzeptionen, der didaktischen Jahresplanung und zur Lernortkooperation<br />

sollen heute im Mittelpunkt stehen. Hierbei können Probleme des Alltags in der beruflichen<br />

Bildung unter den Gesichtspunkten möglicher - und auch hoffentlich realisierbarer -<br />

Lösungsansätze diskutiert werden.<br />

Voraussetzungen für Erfolg in Ihrer, in unserer Arbeit ist immer ein Informationsaustausch,<br />

ist der Aufbau von erfolgreichen Kommunikationsstrukturen in den Schulen mit den unterschiedlich<br />

Beteiligten, aber auch hier im Land. Diese Tagung soll auch dazu dienen, die Kooperation<br />

und Information zwischen den Schulen und den Ausbildungsbetrieben und der überbetrieblichen<br />

Ausbildung zu entwickeln und zu stärken. Die Ergebnisse können dann als<br />

Ausgangspunkt für weitere Diskussionen zur Entwicklung der beruflichen Bildung dienen.<br />

Der Ausbildungsberuf <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> ist mit einer Modellversuchsschule,<br />

dem August-Griese-Berufskolleg in Löhne, in dem Modellversuch<br />

SELBUA aktiv eingebunden. SELBUBA heißt „Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte<br />

und Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung“. Es ist ein BLK-Modellversuch.<br />

Seine Zielsetzung ist die wissenschaftlich-gestützte Implementation und Evaluation des<br />

Lernfeldkonzeptes der bundesweit gültigen KMK-Rahmenpläne. Ergebnisse aus dieser Modellversuchsarbeit<br />

sollen in die Tagung einfließen und den Erfahrungs- und Informationsaustausch<br />

zwischen den Schulen intensivieren.<br />

Sie sehen, es gibt ein volles Programm, es gibt viel Arbeit - und wir freuen uns auf eine interessante<br />

Tagung. Ich wünsche Ihnen und uns allen viel Erfolg und auch nach der Tagung<br />

noch eine erfolgreiche Arbeit in Ihrem Berufsfeld. Herzlichen Dank.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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Grußwort: Herr Weber-Schmitz (Vorsitzender der Landesfachgruppe Radio- und<br />

Fernsehtechnik/Informationstechnik NRW im Fachverband Elektronische Handwerke)<br />

Sehr geehrte Jutta Maybaum-Fuhrmann, Frau Deisenroth, Herr Dr. Emler, Herr Kniesburges,<br />

meine Damen, meine Herren Vertreter der Handwerkskammern Nordrhein-Westfalen und<br />

der Lehrerschaft und Kollegen.<br />

Vor gut einem Jahr waren wir hier bei Ihnen bereits als Gäste und haben das getan, was die<br />

Politik in ihrer Weisheit vom Beruf <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> abverlangt<br />

hat. Eine nicht gerade leichte Art. Wir haben die schulischen Inhalte in harter und fairer<br />

Arbeit mit der Lehrerschaft, den Radio- und Fernsehtechnikern und Büroinformationselektronikern<br />

und Kollegen gemeinsam in diesen heiligen Hallen für diesen Beruf er- und bearbeitet.<br />

Heute nun sollen diese Früchte, hoffentlich nicht angefault und in einem guten Zustand auf<br />

dem Prüfstand zu Begutachtung liegen, ob denn auch wirklich alles so gut und wünschenswert<br />

war und ist. Ich habe eigentlich ein gutes Gefühl und bin sehr optimistisch. Sicherlich<br />

werden hier und da noch kleine Feinheiten zu erarbeiten sein, aber so wie ich die Erkenntnis<br />

in dem mir bekannten Berufs- und Berufsfachkollegs erfahren durfte, hat man diese Kleinigkeiten<br />

unbürokratisch und schnell auf die richtige Spur gebracht, wenn man auch noch kleine<br />

Koordinierungsschwierigkeiten mit den Abstimmungszeiten einiger überbetrieblichen Ausbildungsstätten<br />

und der Schulzeit noch nicht ganz im Griff hat. Aber dies wird man, in den nun<br />

anstehenden Tagen auch noch zu guten Ergebnissen führen können.<br />

Herr Weber-Schmitz,<br />

Vorsitzender der Landesfachgruppe Radio- und Fernsehtechnik/<br />

Informationstechnik NRW im Fachverband Elektronische Handwerke<br />

Wenn denn tatsächlich noch etwas getan werden müsste, so wäre mein immer noch größter<br />

Wunsch, eine Verwertbarkeit der Zwischenprüfung in irgendeiner Form zu erzielen, den Religionsunterricht<br />

trotz der bestehenden Verpflichtung aus staatlicher Sicht nicht noch zu erweitern,<br />

sondern dem Auszubildenden mehr Möglichkeiten in der bisherigen Form an Stunden<br />

für die fachliche Richtung zu bieten. Der zu vermittelnde Stoff, für den Beruf Informati-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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onselektronikerin/<strong>Informationselektroniker</strong> ist sehr groß und wird noch größer, wenn man bedenkt,<br />

dass es ja auch noch ein Verwandtschaftsverhältnis mit den elektrotechnischen Berufen<br />

gibt, die voll ausgenutzt werden sollten und auch müssten. Ich weise auf den Fachbetrieb<br />

für Gebäudesystemtechnik und den Fachbetrieb für Informationstechnik hin, beides geschützte<br />

Gebiete und nur für Innungsbetriebe verwertbar und zugelassen. Wir stehen gerade,<br />

nach vielen Schwierigkeiten einer Umsetzung der neuen VO 25 - im Kollegenkreis - sie<br />

kennen sicherlich die Probleme und werden sicherlich im Arbeitskreis 2 hierauf zu sprechen<br />

kommen, an einem Gipfel der Umkehr der Wiederbereitschaft einer Ausbildungswilligkeit im<br />

Informationstechnikerhandwerk. Hier sollte man versuchen, nicht noch einmal so viele Stolpersteine<br />

auf den Weg zu legen, ob nun bewusst oder unbewusst.<br />

Mit Mühe haben wir hier in Schwerstarbeit die Wege wieder befahrbar gemacht. Der Bummelzug<br />

wird hoffentlich bald in einen IC umgewandelt werden können. Ich möchte mich als<br />

Vorsitzender der Landesfachgruppe Radio- und Fernsehtechnik/Informationstechnikerhandwerk<br />

Nordrhein-Westfalen im Fachverband elektronischer Handwerke, dies scheint Verwirrung<br />

auszulösen, verzichte aber auf die politischen Schwierigkeiten hierauf eingehen zu wollen,<br />

an dieser Stelle den Organisationen dieses Hauses, meinen Dank aussprechen. Für die<br />

damals kooperative und faire Zusammenarbeit, die sich in der bisherigen Erarbeitung der<br />

schulischen Inhalte wiedergespiegelt hat. Ich danke, dass man mir die Möglichkeit gegeben<br />

hat, an dieser Arbeit teilnehmen zu dürfen, um meinem Handwerk - dem Informationstechnikerhandwerk<br />

-, dass zu geben, was es in einer Gesamtheit verdient hat. Ich wünsche mir nur<br />

in den folgenden Tagen zu gleichguten Ergebnissen zu kommen, die bereits vor gut einem<br />

Jahr stattgefunden haben.<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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Grußwort: Herr Dr. Emler (LSW-Soest, Referatsleitung)<br />

Sehr geehrte Frau Maybaum-Fuhrmann, sehr geehrter Herr Weber-Schmitz, sehr geehrte<br />

Vertreter der Handwerkskammern, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und<br />

Kollegen!<br />

Ich möchte sie als Leiter der Fachtagung und im Namen von Frau MR' Kohlhaas vom Ministerium<br />

für Schule, Wissenschaft und Forschung auch sehr herzlich begrüßen und hoffe, im<br />

Anschluss an meine Vorredner, das wir auch hier eine sehr angenehme und fruchtbringende<br />

Tagung absolvieren. Diese Fachtagung - möchte ich dazu erwähnen - wird ausgerichtet von<br />

Vertreterinnen und Vertretern des Landesinstituts für Schule und Weiterbildung, hier aus<br />

dem Referat I/5 - Berufliche Bildung - und dem Team aus dem Modellversuch SELUBA. Ich<br />

möchte den Kolleginnen und Kollegen sehr herzlich danken, dass sie sich an der Organisation<br />

beteiligt, durchgeführt und vorbereitet haben. Ich möchte mich auch sehr herzlich bedanken,<br />

bei den Berufskollegs, die uns mitgeholfen haben, diese Tagung vorzubereiten und zu<br />

organisieren. Wir sind innerhalb dieses Hauses so offen und kooperativ, das - wie sie sehen<br />

- hier auch gleichzeitig eine Werbung für einen anderen Modellversuch durchgeführt wird,<br />

den Herr Hambusch leitet: den Modellversuch ANUBA. Sie können aus der Dokumentation<br />

von ANUBA und Herr Hambusch hat sicher auch noch andere Unterlagen aus dem Modellversuch,<br />

Informationen erhalten über diesen Modellversuch.<br />

Wenn wir zurückblicken, und das hat Herr Weber-Schmitz ja schon gemacht - es war ja<br />

schon einmal in diesem Hause die Gelegenheit für diesen Bereich aktiv zu werden. Denn mit<br />

der Novellierung der Handwerksordnung wurden die Handwerke "Büroinformationselektroniker"<br />

und "Radio- und Fernsehtechniker" zu einem neuen Handwerk zusammengefasst.<br />

Durch diese Zusammenfassung - wie sie wissen und es ist Ihnen ja auch nichts Neues - ist<br />

der neue Ausbildungsberuf <strong>Informationselektroniker</strong> und <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong> seit August<br />

1999 mit der Ausbildungsordnung und mit dem Rahmenlehrplan in Kraft getreten. Betrachtet<br />

man die Ausbildungszahlen etwa auf die letzten zehn Jahre, oder auch noch weiter<br />

zurückgehend seit 1975 - im Internet beim Bundesinstitut für berufliche Bildung können Sie<br />

dort nachlesen - so hat dieser Ausbildungsbereich natürlich eine sehr bewegte Vergangenheit<br />

- wie Sie selber besser wissen als ich - und er hat bei dem Zeitpunkt 1999, als diese<br />

Umstellung und Zusammenlegung dieser Handwerke geschehen ist, einen dramatischen<br />

Einbruch in der Zahl der Auszubildenden erlebt. Inzwischen, denke ich, sind diese Zahlen<br />

der Auszubildenden wieder angestiegen und das lässt natürlich auch etwas Hoffnung aufkeimen,<br />

dass dieser Beruf in der Wirtschaft angenommen wird, anerkannt wird und in seiner<br />

Qualität auch Akzeptanz findet.<br />

Ich möchte vielleicht auf eine Kleinigkeit eingehen, die Herr Weber-Schmitz gesagt hat,<br />

betreffend auch den Religionsunterricht. Wir haben am 6. November dieses Jahres eine größere<br />

Besprechung, Gespräch oder Sitzung, Anhörung oder wie man das nennen will, im Ministerium<br />

gehabt, und bei dieser Besprechung waren sowohl die Vertreter der Kirchen - von<br />

der katholischen und evangelischen Kirche - als auch die Vertreter der Wirtschaft und der<br />

Verbände anwesend und wir haben darüber diskutiert, welche Rolle der Religionsunterricht<br />

im Bereich der dualen Ausbildung spielt und welche Bedeutung er hat. Das Ergebnis werden<br />

Sie wahrscheinlich in Kürze auch im Internet in dem Bildungsserver von learn-line NRW lesen<br />

können. Wir haben die Dokumentation fast fertiggestellt, es geht nur noch darum, dass<br />

einzelne Passagen der Referate vielleicht noch ergänzt werden. Aber ich will Sie vielleicht<br />

doch informieren über das Ergebnis dieser Besprechung. Das Ergebnis war, dass es eine<br />

einhellige zustimmende Meinung gab, welche Rolle – welch wichtige Rolle der Religionsunterricht<br />

im Bereich des berufsübergreifenden Lernbereichs der Berufskollegs spielt. Bei dieser<br />

Diskussion ging es weniger darum, dass dieser Religionsunterricht ausgeweitet werden<br />

sollte. Ich denke diese Befürchtung besteht nicht, sondern es gibt im Sinne des Rahmen-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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lehrplans - denke ich - eine zuständige Volumina für den diesen Religionsunterricht und die<br />

Bedeutung und Rolle dieses Religionsunterrichts. Die Bedeutung und Rolle der Inhalte, der<br />

Orientierung an Werten und Normen der Gesellschaft, denke ich, ist umso wichtiger geworden,<br />

wenn wir auch die Erinnerung - wurde auch bei dieser Tagung immer wieder erwähnt,<br />

an den 11. September - uns wachrufen. Das vielleicht als kleine Randbemerkung dazu.<br />

Die Kultusministerkonferenz hatte seit 1996 vereinbart, dass die schulischen Ordnungsmittel,<br />

die Rahmenlehrpläne reformiert werden, d. h. sie im Sinne von Lernfeldern organisiert und<br />

konzipiert werden. Für diese Vereinbarungen, für diese Richtung hat die KMK eine Handreichung<br />

entwickelt und den Arbeitsgruppen, die die Rahmenlehrpläne erstellen, zur Verfügung<br />

gestellt und Personen aus dem Modellversuch SELUBA haben bei dieser Entwicklung und<br />

bei der Unterstützung der landesspezifischen Umsetzung der Rahmenlehrpläne sehr intensiv<br />

mitgewirkt. Insofern ist es auch natürlich sinnvoll und angebracht, dass sowohl die Vertreter<br />

des Landesinstituts die mit beruflicher Bildung zu tun haben, als auch die Vertreter aus dem<br />

Modellversuch SELBUA mit diesem Thema hier beschäftigen und versuchen in den einzelnen<br />

Bildungsgängen, die Schulen zu unterstützen, wie wir es heute für diesen Ausbildungsberuf<br />

und morgen machen wollen.<br />

Wir hoffen auch, dass diese geleisteten Aktivitäten aus dem Modellversuch SELUBA zur<br />

Steigerung und Effizienz der neuen Lernfeldorientierung beitragen. Wir sind uns bewusst,<br />

dass es natürlich nicht immer einfach ist, diese lernfeldorientierten Lehrpläne umzusetzen<br />

und aus diesem - wie Herr Weber-Schmitz schon sagte - aus dem Bummelgang einen etwas<br />

schnelleren Zug einzusetzen und voranzuführen.<br />

Herr Dr. Emler, LSW<br />

Ich möchte jetzt auch die Gelegenheit nutzen - natürlich aus der Sicht des Modellversuchs<br />

heraus - mich sehr herzlich bei der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs zu<br />

bedanken. Einige von Ihnen denke ich, wissen, dass die wissenschaftliche Begleitung durch<br />

Herrn Prof. Bader von der Universität Magdeburg durchgeführt wird und ihm zur Seite steht<br />

Frau Deisenroth. Ich möchte mich bei Frau Deisenroth sehr herzlich für ihre engagierte und<br />

konstruktive Zusammenarbeit in dem Modellversuch und darüber hinaus bedanken.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt die Erstellung der Rahmenlehrpläne bei der Umsetzung<br />

durch die Zusammenarbeit natürlich auch mit den Vertretern der Lehrerebene und<br />

den Vertretern des Berufsstandes, das gilt genauso für diesen Ausbildungsberuf und deswe-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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gen bin ich auch sehr froh, dass es uns gelungen ist, Sie als Kammervertreter zur Mitarbeit<br />

bei dieser Tagung und zur Diskussion bei dieser Tagung zu gewinnen, die dann zu einem<br />

gegenseitigen Informationsaustausch und zu weiteren Planungsschritten führen sollte. Die<br />

neue Kooperation, diese Kooperation bei der Lehrplanerstellung, das sie darüber hinaus Bestand<br />

hat, dass wäre so das Ziel dieser Tagung, ein Ziel dieser Tagung. Unser Wunsch wäre,<br />

dass wir am Ende, morgen Nachmittag, zu einer Vereinbarung kommen, wie soll es denn<br />

weiter gehen, wo sind die Problemlagen, mit welchen Schritten wollen wir diese Problemlagen<br />

aufgreifen, wie wollen wir Lösungen vorbereiten und auf die Wege bringen. Diese Zusammenarbeit<br />

ist deswegen auch wichtig und hilfreich, weil es natürlich eine Menge Veränderungen<br />

in den letzten Jahren im dualen System gegeben hat und wenn Sie daran denken,<br />

dass in den letzten fünf Jahren etwa die Hälfte aller Berufe neu entwickelt oder neu geordnet<br />

wurden, dann können Sie auch die Dimensionen etwa erfassen, in welchen Voluminas das<br />

stattfindet, und wie viele Personen daran beteiligt sind. Wenn man das umrechnet, sind das<br />

etwa 160 bis 180 Berufe, je nach dem ob Sie die Fachrichtungen differenzieren oder zusammenlegen.<br />

Viele von Ihnen werden sich sicher auch an die Neuordnung der Elektro- und Metallberufe<br />

erinnern und werden in Erinnerung haben, dass die Vorbereitung dieser Neuordnung natürlich<br />

sehr viele Jahre in Anspruch genommen hat und dass die Umsetzung dieser Rahmenvorgabe<br />

ebenfalls noch drei bis vier Jahre gedauert hat. Soviel Zeit steht uns heute in keiner<br />

weise mehr zur Verfügung. Wir müssen auf die neuen Anforderungen aus der Wirtschaft, die<br />

immer kürzere Entwicklungszyklen hat, direkter reagieren und dass ist auch ein Grund, warum<br />

wir auch für diesen Bildungsgang nach einer zweijährigen Phase der Erprobung und<br />

Umsetzung, uns jetzt zusammensetzen und noch einmal darüber reflektieren, wie ist es vorangegangen,<br />

welche Ergebnisse haben wir und wie soll es weitergehen. Ein zentraler Punkt<br />

an diesem ersten Tage ist in diesem Zusammenhang natürlich auch die Verankerung der<br />

Lernortkooperation und deswegen ist es auch wichtig, dass wir über diese Rolle und über die<br />

Zusammenarbeit mit den Ausbildungsstätten und Betrieben vor Ort diskutieren und sprechen.<br />

Ich will Ihnen noch eine Kleinigkeit betreffend der Landeslehrpläne deutlich machen. Das<br />

Land Nordrhein-Westfalen übernimmt ja den Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz<br />

unverändert, d. h. es werden keine weiteren Lernfelder hinzugefügt oder verändert, aber die<br />

Lernfelder werden thematisch zu Einheiten zusammengefasst, zu sogenannten Bündelfächern.<br />

Und diese Bündelfächer werden in der Stundentafel ausgewiesen, bewertet und benotet.<br />

Die Fächer des berufsspezifischen Lernbereichs, wie Deutsch/Kommunikation, Politik/Gesellschaftslehre,<br />

Sport/Gesundheitsförderung und Religionslehre, nehmen natürlich die<br />

berufsbezogenen Anforderungen auf und versuchen sie in spezifischer Weise umzusetzen.<br />

Das bedeutet also, das nach der Einschätzung der Entwickler für diese Landeslehrpläne,<br />

und das sind ja dann eben auch die Lehrenden in den Bildungsgängen, diese allgemeinbildenden<br />

Fächer sozusagen sich beziehen und akzentuieren müssen auf die berufliche Ausbildung.<br />

Also, in diesem Fall auf den <strong>Informationselektroniker</strong>. Und es besteht das Bewusstsein,<br />

dass Deutsch/Kommunikation, dieses Fach für den <strong>Informationselektroniker</strong> eine andere<br />

Differenzierung erhält, als wenn ich dieses Fach unterrichte in einer Fachklasse für Arzthelferinnen<br />

oder Maurer, und das gilt in gleicher Weise für die anderen Fächer des berufsübergreifenden<br />

Bereichs. Sie werden in diesen Lehrplänen dazu Hinweise auch finden.<br />

Zweiter Bereich, den Sie in den diesen Lehrplänen auch noch sehen, ist der Differenzierungsbereich,<br />

in dem für die Berufskollegs Angebote gemacht werden, die regionalspezifisch,<br />

schulspezifisch sind und wodurch Zusatzqualifikationen für die Schülerinnen und Schüler<br />

ermöglicht werden. Dabei werden natürlich Neigungen und Interessen der Jugendlichen<br />

aufgegriffen, Fähigkeiten und Fertigkeiten weiterentwickelt, leistungsstarke und leistungsschwache<br />

Jugendliche werden gefördert und unterstützt, ausbildungsrelevant werden Quali-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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fikationen vermittelt. Ich will Ihnen Beispiele dazu benennen. Ein Teil wäre z. B. der Erwerb<br />

von zusätzlichen Fremdsprachenkenntnissen, um auch die Doppelqualifikation für die Fachhochschulreife<br />

zu erwerben oder es geht auch die Möglichkeit in Absprache mit der Wirtschaft,<br />

und ich denke für diesen Bildungsgang gäbe es dazu auch noch einiges zu tun, in<br />

Absprache mit der Wirtschaft abgestimmte Zusatzqualifikationen zu erwerben, die dann auch<br />

natürlich im Berufskolleg zertifiziert und anerkannt werden von der Wirtschaft. Wichtig ist es,<br />

denke ich, und da ist auch Ihr Bewusstsein, soweit ich das immer erfahren habe, dass natürlich<br />

das Anliegen der Berufskolleg ist, die Förderung der Starken und der Schwachen, insbesondere<br />

auch im Bereich der Vorbereitungsklasse, wir sprechen davon Jugendliche mit besonderem<br />

Förderbedarf und den differenzierten Bildungsangeboten in diesem Bereich, und<br />

den Möglichkeiten des Umstiegs in weitere Bildungsfähigkeiten.<br />

Ich möchte ich Ihnen für Ihre Teilnahme an dieser Fachtagung danken, dass Sie sich die Zeit<br />

genommen haben hierher zu kommen und daran teilzunehmen, Ihr Engagement hier einzubringen<br />

und ich möchte mit dieser Tagung - oder wir haben die Absicht mit dieser Tagung,<br />

natürlich auch die Kooperation mit der auszubildenden Wirtschaft und den Kammern zu verstärken<br />

und zu festigen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam mitwirken können, dass das duale<br />

System gestärkt wird und dass die Verbindung zwischen Theorie und Praxis besser realisiert<br />

wird, das die Zusammenarbeit zwischen den Lernorten zum Nutzen der Auszubildenden gelingt.<br />

Nicht nur das wirtschaftlich Verwertbare - auch die Anforderungen der Gesellschaft und<br />

die berechtigten Bedürfnisse der einzelnen Menschen müssen in diesem System zusammengebracht<br />

werden, deswegen nochmals mein Rückgriff auf die Bedeutung des berufsübergreifenden<br />

Bereichs und ich glaube schon, dass es uns gelingen wird, sowohl in den Arbeitsgruppen,<br />

die wir heute und morgen haben, als auch in den zusammenfassenden Diskussionen<br />

am Podium, mit dem Plenum, mit Ihnen zusammen, Probleme zu benennen, sie<br />

zu diskutieren und zu Lösungswegen hinzuführen.<br />

Ich möchte Ihnen abschließend noch einiges Organisatorisches mitteilen. Wir haben hier an<br />

den Stellwänden Listen ausgehängt, in die Sie sich bitte eintragen sollten. Sie wissen ja aufgrund<br />

des Tagungsprogramms, dass es drei Arbeitsgruppen gibt. Die Arbeitsgruppen wechseln<br />

am Vormittag und am Nachmittag. Sie haben also Gelegenheit, mindestens zwei Arbeitsgruppen<br />

zu besuchen. Tragen Sie sich bitte ein, damit die Moderatoren und Organisatoren<br />

der Arbeitsgruppen ungefähr wissen, mit welcher Personengruppe sie zu rechnen haben.<br />

Wir haben dabei einen Raum umändern müssen, aufgrund des Volumens. Am Nachmittag<br />

wird Herr Prof. Pätzold zu uns kommen; er ist am Vormittag leider verhindert wegen seiner<br />

Vorlesungen und Dienstverpflichtungen in Dortmund und wir können mit ihm dann, denke<br />

ich, aus der Sicht der Wissenschaft über die Rolle der Bedeutung der Lernortkooperation<br />

sprechen. Sie wissen ja, dass er ein ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet ist. Ich bitte<br />

Sie dann, wenn Sie sich dann von dem gemütlichen, hoffentlich auch geselligem Abend<br />

erholt haben, am Morgen bis spätestens 9.00 Uhr die Zimmerschlüssel abzugeben, und uns<br />

auch die Reisekostenrechnungen ausgefüllt zurückzugeben. Sie müssen dabei nicht im Einzelnen<br />

genau die Einladungsnummern, die Veranstaltungsnummern eintragen. Das würden<br />

wir dann nachtragen, aber Sie sollten natürlich schon Ihren Namen und Ihre Kontonummer<br />

leserlich eingetragen haben. Wir wollen das auch schnell abrechnen, denn - ich denke Sie<br />

wissen auch, das diese Woche Kassenschluss an den Behörden ist, und wenn es uns gelingt,<br />

jetzt noch diese Abrechnungen abzugeben, dann kann das in dieser Finanzperiode<br />

noch abgerechnet werden.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ich will noch auf zwei Punkte hinweisen:<br />

1. Ich hatte schon erwähnt, Sie können die Mitarbeiter des Landesinstituts und des Modellversuchs<br />

SELUBA zu jeder Frage jederzeit ansprechen. Sie finden die Namen auch in<br />

den Listen und Sie sehen das auch an den Schildern. Sie können auch mich ansprechen.<br />

2. Wir werden von der Tagung sehr schnell, sehr pragmatisch eine Dokumentation - in dem<br />

von mir schon erwähnten Bildungsserver NRW learn-line veröffentlichen, und wir werden<br />

das über diese Quelle, so wie bei der letzten Fachtagung auch (www.seluba.de). Das ist<br />

sozusagen der Zugang vom Modellversuch aus, Ihnen sofort öffentlich zu machen und<br />

Ihnen sozusagen die Dokumentation zu zeigen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine angenehme Tagung. Ich bitte Sie sich zu engagieren und mitzumachen;<br />

es ist auch Ihre Tagung. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und ich danke für die Aufmerksamkeit.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3 Montag, 10.12.2001<br />

Arbeit in Arbeitsgruppen mit Präsentationen und Aussprache<br />

3.1 Arbeitsgruppe 1<br />

Thema: Überbetriebliche Ausbildungsstätten unter dem Blickwinkel ihrer<br />

lernortkooperativen Situation<br />

Moderation: Herr Reif / Protokoll Herr Meiritz<br />

3.1.1 Bericht aus der Praxis: Lernortkooperation in der Bezirksregierung<br />

Arnsberg<br />

Referenten: Herr Schulte, Cuno-Berufskolleg I / Herr Wildbrett - Handwerks<br />

kammer Dortmund, Akademie des Handwerks Ruhr, Bochum)<br />

Herr Schulte stellt die Beschulung der Auszubildenden in den Schulen und den überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten am Beispiel des Regierungsbezirk Arnsberg vor.<br />

Zentrales Problem der Lernortkooperation im RB ist die Verteilung der Auszubildenden<br />

auf drei verschiedene Schulen und vier verschiedene überbetriebliche Ausbildungsstätten.<br />

Mit Ausnahme des Berufskollegs in Siegen müssen alle Schulen wegen<br />

der Schneidung der Bezirksfachklassen mit bis zu vier verschiedenen Ausbildungsstätten<br />

kooperieren<br />

Herr Wildbrett von der Akademie des Handwerks Ruhr, Bochum, stellt in seinem Impulsreferat<br />

die Eckpunkte der Organisation und Konzeption der überbetrieblichen<br />

Lehrgänge im Kammerbereich Dortmund vor.<br />

Lernortkooperation im<br />

Regierungsbezirk Arnsberg<br />

Auszubildende im <strong>Informationselektroniker</strong>-Handwerk<br />

Berufsschulen Betriebe<br />

An den Schulstandorten in Im Bereich der<br />

Handwerkskammern<br />

Dortmund<br />

Hagen<br />

Siegen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

23<br />

Dortmund<br />

Arnsberg


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Handwerkskammer Dortmund<br />

Handwerkskammer Arnsberg<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

24


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Schulen<br />

Dortmund<br />

Hagen<br />

Siegen<br />

Partner in der Ausbildung<br />

Überbetriebliche Ausbildungswerkstätten<br />

Dortmund<br />

Bochum<br />

Soest<br />

Arnsberg<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

25


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.1.2 Impulsreferat: Konzeption der überbetrieblichen Lehrgänge<br />

Referent: Herr Wächter, Ausbildungsleiter der Handwerkskammer<br />

Düsseldorf<br />

Herr Wächter, Ausbildungsleiter der Handwerkskammer Düsseldorf für die Elektrotechnischen<br />

Berufe schildert die gegenwärtige Situation der Ausbildung in den überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten und deren Kooperationsmöglichkeiten mit den drei<br />

Schulen im Regierungsbezirk Düsseldorf aus Sicht der Handwerkskammern. Er bemängelt<br />

die unzureichende Umsetzung der neuen Ausbildungsordnung in den Betrieben.<br />

Viele Betriebe organisieren Ausbildung weiterhin nach einfach strukturierten<br />

Tätigkeiten. Auszubildende geben deshalb vorzeitig auf. Die Betriebe sind nicht in<br />

der Lage die Ausbildungsordnung zu erfüllen. Sie behalten die Strukturen der alten<br />

Ausbildung (Rundfunk- und Fernsehtechnikerin/Fernsehtechniker) bei. In diesem Zusammenhang<br />

bemängeln die Fachlehrer für die Fachrichtung Bürosystemtechnik,<br />

dass die Konzepte der überbetrieblichen Ausbildungskursen in Bochum die Inhalte<br />

der Bürosystemtechnik vermissen lassen.<br />

Name W ochen Lehrjahr Teilnehmer Inhalte<br />

ÜBL - <strong>Informationselektroniker</strong><br />

GIT1 / 00 1 1 alle Messtechnik und Schutzmaßnahmen<br />

GIT2 / 00 1 1 alle Einrichten von PCs und Standartsoftware<br />

IT1 / 00 1 2 alle Einrichten von Kommunikationsendgeräten und Anlagen<br />

IT2 / 00 1 2 alle Programmiertechniken in der betrieblichen Anwendung<br />

IT3 / 00 1 3 alle Betriebliche Anwendung von Software, Datensicherung und Testprogramm<br />

IT4 / 00 1 3 GS Instandsetzung und W artungstechnik<br />

IT5 / 00 1 3 GS Digitalisierung und Verarbeitung von Signalen<br />

IT6 / 00 1 4 GS Systemtechnik und Kundenberatung<br />

BUE1 / 00 1 3 BUE Funktion und Einsatz digitaler Farbkopiersysteme<br />

BUE2 / 00 2 3 BUE Konzipieren und Installieren von PC-Kom m unikationssystem en<br />

BUE3 / 00 1 3(4) BUE Verkaufs- und Präsentationstechniken in Beispielen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

26


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

GIT1<br />

•Arbeitsicherheit und Unfallverhütung<br />

•Fachbezogenen Vorschriften VDE<br />

•Leitungen und deren Einsatzbereiche<br />

•Montage und Verbindungstechniken<br />

•Einsatz und Bedienung von Messgeräten<br />

•Prüfen von Sensoren und Stromversorgungen<br />

Voraussetzungen GIT1<br />

Ohmsches Gesetz, Kirchhoffsches Gesetz<br />

Spannung, Strom und Widerstand messen<br />

Elektrische Arbeit; elektrische Leistung<br />

R-C Schaltungen<br />

Gleichspannung / Wechselspannung<br />

Gefährdung durch Sternpunkterdung der EVU‘s<br />

Sicherungen (Leitungsschutz, Brandschutz)<br />

FI – Schalter (Personenschutz, Brandschutz)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

27


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

GIT2<br />

•Systemarchitektur und Busstruktur<br />

Hardware - Systemspezifische Schnittstellen<br />

•Praktischer Aufbau von PC‘s aus<br />

Einzelkomponenten<br />

•Installation und Einsatz von Standardsoftware<br />

Voraussetzungen GIT2<br />

Passive Bauelemente<br />

Bipolarer Transistor<br />

FET Transistoren (NMOS)<br />

Digitale Grundschaltungen (TTL)<br />

Tree State ; offener Kollektor<br />

Flip-Flop Schaltung<br />

Zahlensysteme Binär / Hex<br />

Netzteile Längstransistor, Schaltnetzteile<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

28


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

IT1<br />

•Analoge und digitale Anschluss- und<br />

Übertragungstechnik<br />

•Praktische Inbetriebnahme von<br />

Telekommunikationsendgeräten und -anlagen<br />

•Prüfen der Signalverarbeitung<br />

•Anpassen und Dokumentieren von<br />

Kundenanlagen<br />

Voraussetzungen IT1<br />

Verhalten von Leitungen bei DC und bei höheren<br />

Frequenzen<br />

Mikrofone, Lautsprecher, NF – Verstärker<br />

Grundlagen der Telefontechnik<br />

ISDN UKO; S0, Mehrgeräteanschluss,<br />

Anlagenanschluss<br />

Dienstsmerkmale<br />

Pegel, Protokolle<br />

OSI 7- Schichtenmodell<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

29


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

•Diagnosetechnik<br />

•Anwendungssoftware<br />

IT2<br />

•Datensicherung und Schutztechnik<br />

Voraussetzungen IT2<br />

Datensicherungskonzepte<br />

Datensicherungsgeräte (Streamer, CDR; CDRW)<br />

Software zur automatischen Datensicherung<br />

Visual – Basic<br />

Makroprogrammierung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

30


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

IT3<br />

Höhere Programmiersprachen<br />

Programmierung ausführen<br />

Programmierpraxis<br />

Voraussetzungen IT3<br />

Grundlagen der dB Berechnung<br />

100V Ela – Technik<br />

Grundlagen der Sattempfangstechnik<br />

Modulation FM ; AM; QUAM;<br />

Visual Basic<br />

Makroprogrammierung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

31


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

•Geräteinstandsetzung<br />

IT4<br />

•Geräteinstandsetzung mit Hilfe von<br />

Fehlerdatenbanken<br />

•Fernwartung<br />

Fehlersuchmethodik:<br />

Voraussetzungen IT4<br />

Fehlerbeschreibungen<br />

Signalanalyse<br />

Spannungs- und Stromananlyse<br />

Bauelementeüberprüfung mit dem Ohmeter<br />

DFÜ – Netzwerke<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

32


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

IT5<br />

•Anpassung von PCs für Bild- und<br />

Videoverarbeitung<br />

•Anpassung von PC‘s für Bild und<br />

Videoverarbeitung<br />

•Grundlagen der digitalen Speichersysteme<br />

•Systemerweiterungen<br />

Voraussetzungen IT5<br />

Grundlagen Farbtechnik<br />

Braunsche Röhre<br />

TFT Bildschirm<br />

Plasma Bildschirm<br />

Funktion einer Farbkamera<br />

Bildwandler<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

33


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

•Aufbau von Netzwerken<br />

•Beschallungsanlagen<br />

IT6<br />

•Satellitenempfangstechnik<br />

dB Berechnung<br />

Voraussetzungen IT6<br />

Antennenverteilungsanlagen Planung Berechnung<br />

Ethernet<br />

Glasfasern; Gradienten und Monomodefasern<br />

100V Beschallungstechnik, Übertragerberechnung<br />

VDE 0852 Teil 2<br />

Hub, L2-Switche; L3-Switche; Router; Bridges<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

34


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

BUE1<br />

•Farblehre und Farbmodelle<br />

•Systembeschreibung und Digitalanbindung von<br />

Farbkopierern<br />

•Anbindung des Farbkopierers als Drucker an den<br />

PC<br />

Voraussetzungen BUE1<br />

Funktion von Druckern (Laser; Tintenstrahl; Nadel)<br />

Funktion von Scannern<br />

Arbeitsweise von Halbleiterlaserdioden<br />

Kopiertechnik ( Farbe, SW)<br />

Schnittstellen (LPT; USB; Ethernet; Infrarot; COM)<br />

Datenverkehr über Schnittstellen:<br />

Handshake Leitungen, Software - Steuerung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

35


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

BUE2<br />

•Leistungsmerkmale von Kommunikationsnetzen<br />

•Netzwerkbetriebsystem<br />

•Anwenden und Nutzen von LAN und WAN Netzen<br />

•Anwenden von Bürosystemen in PC-Netzen<br />

•Anwenden und Nutzen von<br />

Bürokommunikationssystemen<br />

Voraussetzungen BUE2<br />

Protokolle : TCP/IP,<br />

Netzwerkkomponenten : Hub; Brücken, Switche L2<br />

+ L3; Router<br />

Ethernet:<br />

CSMAD, Halbduplex; Vollduplex; Kollisionen usw.<br />

Routingverfahren: (RIP; OSPF)<br />

Redundanzverfahren (Spanning Tree)<br />

Subneting<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

36


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

•Verkaufstechniken<br />

BUE3<br />

•Technische Ausführung eines<br />

Systeminstallationsauftrages<br />

•Präsentationsstrategien<br />

Voraussetzungen BUE3<br />

Bildschirmarbeitsplätze<br />

Arbeitsplatzbeleuchtung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

37


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.1.3 Aussprache<br />

In der anschließenden Aussprache wird von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen<br />

festgestellt:<br />

In Ergänzung zu den Berichten von Herrn Wächter Handwerkskammer Düsseldorf,<br />

und Herrn Schulte aus dem Regierungsbezirk Arnsberg wird aus den Regierungsbezirken<br />

Münster und Detmold berichtet, dass im Bereich Münster alle Auszubildenden<br />

im Ausbildungszentrum Münster geschult werden. Diese kommen von drei Schulstandorten<br />

Ahaus, Münster und Recklinghausen.<br />

Im RB Detmold gibt es zwei getrennte Schulstandorte für Geräte- und Systemtechnik<br />

bzw. Bürosystemtechnik und alle Auszubildenden werden in einer überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätte in Bielefeld zentral geschult.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und überbetrieblichen Ausbildungsstätten wird<br />

von Seiten der Schule positiv bewertet. Allerdings lassen sich Lehrgänge in der überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätte und Lernsituationen nur schwer miteinander abstimmen.<br />

In den Kammerbezirken Arnsberg und Düsseldorf besteht im Hinblick auf die<br />

Beschulung der Bezirksfachklassen verstärkter Abstimmungsbedarf zwischen ÜBL<br />

und Schule bezüglich der Lehrgänge GIT2 und IT2. Hier werden gleiche Inhalte in<br />

beiden Einrichtungen vermittelt. Durch eine verbesserte Abstimmung können<br />

Doppelungen und Überschneidungen vermieden werden.<br />

Die Handwerkskammern bieten Organisationshilfe bei der Kooperation zwischen<br />

ÜBL und Schulen an. Die Kammern können den Schulen jeweils Lehrgangspläne<br />

halbjährlich zur Verfügung stellen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

38


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.2 Arbeitsgruppe 2<br />

Thema: Zwischenprüfung und Abschlussprüfung in der Berufsausbildung<br />

zur <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/zum <strong>Informationselektroniker</strong><br />

Moderation: Herr Dr. Lösche / Protokoll Herr Kniesburges//Herr Lambrecht<br />

3.2.1 Impulsreferat: Was ist IT, was sind IT-Berufe<br />

Herr Weber-Schmitz Vorsitzender der Landesfachgruppe Radio- und Fernsehtechnik/Informationstechnik<br />

NRW im Fachverband Elektronische Handwerke<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

Was ist IT, was sind IT- Berufe ?<br />

die Politik hat in seiner Weisheit viele Berufe zu einem Beruf zusammengeführt, ohne<br />

teilweise das entsprechende Handwerk intensivst in diese Entscheidung einzubeziehen.<br />

Nur so kann ich mir heute erklären, dass in der Bezeichnung IT- Berufe die Bezeichnung<br />

Handwerk restlos vergessen wurde.<br />

Das Radio- und Fernsehtechniker- und das Büroinformationselektroniker-Handwerk,<br />

also zwei Berufe, wurden am 12. Juli 1999 zu einem Handwerk, dem Informationstechniker-Handwerk<br />

zusammengeführt und dies meine Damen und Herren war gut<br />

so, auch wenn es immer noch Kollegen gibt, die glauben, dieser Schritt wäre der falsche<br />

Schritt und Weg in die Zukunft gewesen.<br />

Im gerade erst geschaffenen Informationstechniker-Handwerk ist ein neuer Ausbildungsberuf<br />

entstanden. Mit der Einführung dieses neuen Berufes verbindet sich vielerlei<br />

Hoffnungen. Die attraktive und zukunftsoffene Berufsbezeichnung kommt gerade<br />

rechtzeitig für das sehr rasant sich entwickelnde Informationszeitalter. Das Handwerk<br />

wird und muss sich seinen Platz in der Zukunft erobern. Fachlich und auch inhaltlich<br />

eröffnet die neue VO 25 ( Verordnung über die Berufsausbildung zum <strong>Informationselektroniker</strong>)<br />

hierzu enorme Möglichkeiten, die genutzt werden müssen.<br />

Die nächste große Möglichkeit wird den Betrieben durch breit gefächerte Angebote<br />

auf dem Markt geboten. Vieles was früher noch gewerblich verboten war, ist jetzt erlaubt,<br />

wenn man denn auch diese Gebiete wirklich beherrscht. Natürlich hat auch<br />

unser zukünftiger Nachwuchs riesige Felder von seinem Ausbildungsmeister, seinem<br />

Ausbildungsbetrieb vermittelt zu bekommen und wird dadurch dem Informationstechniker-Handwerk<br />

ein neues Selbstbewusstsein verschaffen. Die neuen Anforderungen<br />

erfordern von alt und jung enorme Kräfte dies umzusetzen. Noch bestehen<br />

teilweise Geburtswehen in manchen Bundesländern bei beiden Gewerken Radio-<br />

und Fernsehtechnik und Büroinformationselektronik, was für mich aber auch verständlich<br />

ist. Dies so schätze ich, wird sich aber sehr schnell jetzt legen, denn seit<br />

dem Sommer sind sich beide Gewerke einig und vereint unter dem gemeinsamen<br />

Namen Informationstechniker-Handwerk im ZVEH integriert. Die Ausbildungsrahmenlehrpläne<br />

und die hierfür erstellten Kommentierungen verhelfen jedem willigen<br />

Kollegen zu einem schnellen handeln, Auszubildende einzustellen und auszubilden.<br />

Die "Überbetrieblichen Ausbildungsstätten" sind, zumindest auf den Kammerbe-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

39


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

zirk Dortmund bezogen, auf den neuen Beruf bereits gerüstet. Bochum hat zur Zeit<br />

das modernste Ausbildungszentrum Deutschlands im Oktober 2001 eröffnet, die Akademie<br />

des Handwerks, wobei gerade in mein Handwerk Informationstechnik eine<br />

Investition von zur Zeit 350.000,--DM eingebracht werden mussten, zeigt aber auch,<br />

dass damit leider noch nicht alles was unseren neuen Beruf betrifft mit abgewickelt<br />

ist. Die Ausbildungszeit beläuft sich auf 3,5 Jahre. Nach zwei Jahren teilt sich die<br />

Ausbildung in Schwerpunkt Bürosystemtechnik und Schwerpunkt Geräte und Systemtechnik.<br />

Aus diesem Grund dürfte es verständlich sein, dass hierzu enorme Investitionen<br />

zu tätigen sind und waren, damit der Beruf auch in der ÜB vermittelt werden<br />

kann. Ich danke allen wichtigen Institutionen uns bei dieser enormen Arbeit Hilfestellungen<br />

angeboten zu haben. Mir ist bekannt, dass manche ÜB's leider bis heute<br />

noch nicht auf diesen Stand gebracht wurden, obwohl bereits im neuen Beruf tüchtig<br />

ausgebildet wird und man sich dessen bewusst sein muss, mit einer Übergangsfrist,<br />

endend am 31.12.2001, leben zu müssen, da man im Bundesverband Informationstechnik,<br />

auf Wunsch mancher im Bundesgebiet bestehender ÜB einer Verlängerung<br />

der Übergangszeit nicht mehr gewillt ist, diese Frist zu verlängern. Man muss sich also<br />

beeilen, die richtigen Schritte noch einzuleiten. Hilfsmittel in dieser Frage sind<br />

beim Bundesverband Informationstechnik (ZVEH) erhältlich. (Umsetzungshilfen für<br />

Lehrkräfte, Meister, Ausbilder 8 CD's a. 2000,--DM, beinhalten eine automatische<br />

Verlängerung)<br />

Nach dem nun der oben beschriebene Schritt mit viel Arbeit und Ehrgeiz verbunden,<br />

wir mussten schließlich eine vollkommen neue VO 25 und auch VO 45 ( Meisterprüfungsverordnung)<br />

auf den Weg bringen, obwohl man uns einige Erfahrung unterstellte,<br />

denn es war nicht unsere erste Aufgabe gewesen eine Verordnung zu erstellen,<br />

wenn auch früher nur auf Radio- und Fernsehtechnik bezogen. Man verkannte allerdings,<br />

dass damals unser Handwerk in all seinen bunten Facetten blühte, ein Handwerk,<br />

was sich nie hätte träumen lassen mal vor der Frage zu stehen, haben wir überhaupt<br />

noch eine Daseinsberechtigung?<br />

Es wurde also wirklich aller höchste Zeit in unserem Bereich etwas zu tun, so dass<br />

am Horizont für jeden noch bestehenden Betrieb eine reelle Chance erkennbar war<br />

und ist, den erlernten Beruf noch ausüben zu können. Eher wurde nun das Informationstechniker<br />

Handwerk geboren, bestehend aus Büroinformationselektronik und Radio-<br />

und Fernsehtechnik.<br />

Meine Damen und Herren, ich lege sehr großen, nein größten Wert auf das Wort<br />

"Handwerk", denn leider wird in den Print Medien, Arbeitsämtern und anderen Institutionen<br />

der Beruf IT grundsätzlich erst mal der Industrie zugeordnet. Hier hat die Politik<br />

leider vergessen eine Differenzierung vorzunehmen. Eher wurde etwas ausgegoren<br />

von Politikern, die keinerlei Ahnung vom Handwerk hatten bzw. so behaupte ich,<br />

etwas versucht wurde, das Handwerk auf die Abstellschiene zu schieben, zumindest<br />

in meinem Gewerk. Das Elektro- und Metallhandwerk hat immerhin eine Beschäftigungszahl<br />

von 393.100, wobei wir auch zu zählen, wenn auch mit geringeren Zahlen,<br />

aber nicht wegzudenken bzw. zu diskutieren sind.<br />

Der Beruf IT-Industrie in seiner Ausbildung liegt weit von der Ausbildung IT-Handwerk<br />

entfernt. Es sind zwar Gemeinsamkeiten erkennbar, auch werden Gemeinsamkeiten<br />

vermittelt, dennoch bestehen große Unterschiede. Die Industrieschiene kennt<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

40


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

grundsätzlich keinen Lötkolben mehr. Mein Handwerk lebt aber vom Lötkolben und<br />

man sollte dies auch so klar deuten, dass es sich hier um eine reine handwerkliche<br />

Tätigkeit handelt. Ich möchte für jedermann verständlich laut und deutlich sagen: Wir<br />

sind absolut keine Schrauber und Stecker und wollen uns auch nicht in diese<br />

Schiene zwängen lassen. Es wird höchste Zeit den Arbeitsämtern, Print Medien und<br />

anderen Institutionen klar zu machen, was IT- Industrie und IT- Handwerk bedeutet,<br />

ohne Diffamierungen zu betreiben. Der Endkunde, der Privatmann muss genau unterscheiden<br />

können was Handwerk und Industrie ist. Der Endkunde, Privatmann<br />

sucht sich seine Betreuung und seine Hilfe immer noch in der Reparatur beim alten<br />

ihm bekannten Radio- und Fernsehtechniker-Betrieb, dem heutigen IT Betrieb-<br />

Handwerk. Wir tauschen nicht ganze Platinen, wir ersetzen auch noch defekte Teile<br />

wie den Trafo, den Widerstand, das C oder den Gleichrichter, auch wenn es manchmal<br />

viel einfacher und sinnvoller wäre die gesamte Platine zu wechseln. Nur wer wird<br />

sich als "Otto normal Verdiener" solche Rechnungsbeträge erlauben können? Der<br />

Endkunde, Privatmann ist sehr kritisch. Er verhält sich anders als Geschäftsleute,<br />

Firmen und Großkonzerne. Auch sollte man bestimmte Ressourcen, bestimmte Tätigkeiten<br />

als eine reine Marketingtätigkeit/Marketingstrategie betrachten. Die ältere<br />

Generation, dies zeigt die Praxis, sucht immer wieder seine Hilfe beim Handwerker<br />

vor Ort. Die jüngere Generation ist wechselhaft, aber dennoch ist das Handwerk immer<br />

wieder der letzte Anker, der für Hilfe, Hilfestellung aufgesucht wird und als kompetenter<br />

Fachmann gefragt ist. Wie kommen wir aus dieser verfahrenen Schiene<br />

heraus?<br />

Es fehlt auf unserem Gebiet einfach bei der Bezeichnung IT-Handwerk eine Identifikation,<br />

ein Symbol, ein klares Zeichen, dass das IT-Handwerk beim Endverbraucher,<br />

beim Privatkunden klar herausstellt. Diese Identifikation glaube ich nach langen Entwürfen<br />

und Diskussionen auf Landes- und Bundesebene mit beiden Gewerken im<br />

Einklang gefunden zu haben und damit wäre die Möglichkeit gegeben, bald eine klare<br />

Deutung unseres Berufes an alle Innungsmitgliedsbetriebe in NRW und auf Bundesebene<br />

weitergeben zu können, zu einer klaren Erkennbarkeit unseres Berufes.<br />

Die gesamte Identifikation der Landes- und Bundesverbände elektro- und informationstechnischen<br />

Handwerke verbleibt selbstverständlich wie gehabt unter einem gemeinsamen<br />

Logo.<br />

Eine Kuriosität bot sich mir an der Dortmunder Berufsfachschule vor nicht allzu langer<br />

Zeit. Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr befragten ihren Klassenlehrer<br />

nach dem zweiten Berufsschultag 2001. Ihnen wäre aufgefallen, dass sie hier wohl in<br />

der falschen Berufsschule wären, denn sie hätten das Empfinden nicht industriell<br />

ausgebildet zu werden, da der Wunsch nicht auf eine handwerkliche Ausbildung gehen<br />

zu wollen, aber trotzdem jetzt in dieser Ausbildung seien. Das Arbeitsamt Dortmund<br />

hätte sie wohl falsch beraten. Auch hier ist eine Nichterkennbarkeit von Institutionen,<br />

die es hätten wissen müssen.<br />

Versuchen wir mal IT-Handwerk von Arbeitsgebieten zu IT-Industrie aufzuzeigen:<br />

Das IT-Handwerk erbringt für informationstechnische Systeme bei privaten und gewerblichen<br />

Kunden Service aus einer Hand. Eher werden Informations- und Kommunikationssysteme<br />

entsprechend den Kundenanforderungen geplant. Es werden<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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Komponenten, Software, Zubehör und Netzwerke installiert. Es werden kundenspezifische<br />

Lösungen durch Anpassen von Hardware und Software realisiert. Der Benutzer<br />

wird geschult und beraten bei der Einführung von Systemen. Es werden Wartungsarbeiten<br />

durchgeführt und Störungen behoben.<br />

Im Schwerpunkt Bürosystemtechnik werden vorzugsweise Informationssysteme<br />

im Bürobereich konzipiert und installiert, wie auch Anwendungsprogramme erstellt.<br />

Im Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik werden Geräte und Systeme zum<br />

Aufnehmen (Video/Audio), Verteilen, Überspielen, Speichern, Verarbeiten und Wiedergeben<br />

von Bildern, Ton und Daten konzipiert, installiert und repariert.<br />

Jetzt zur Industrie:<br />

Es wird anhand von Leistungs- und Informationsflüssen ein typischer Geschäftsprozess<br />

analysiert. Es müssen Auftragseingänge analysiert, Informationsquellen zweckmäßig<br />

ausgewählt werden. Es müssen Informationsangebote verglichen und deren<br />

Informationsinhalte und ihre Wirtschaftlichkeit beurteilt werden. Es müssen einzelne<br />

IT-Systeme für einen Auftrag unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften geplant,<br />

Komponenten ausgewählt, installiert, konfiguriert, in Betrieb genommen, dokumentiert<br />

und präsentiert werden. Man muss Datenbanken nutzen können. Es werden<br />

IT-Systeme betreut nach Anwenderanforderungen. Für Datensicherheit muss<br />

gesorgt werden. Man kennt die Inhalte von typischen Serviceverträgen und ist in der<br />

Lage erbrachte Leistungen abzurechnen. Die Übersicht über die Teilbereiche eines<br />

Rechnungswesens müssen erkannt sein. Sie kennen Verfahren der Kosten- und<br />

Leistungsrechnung, sowie ausgewählte Instrumente des Controlling. Sie verstehen<br />

Controlling als Berichts-, Kontroll- und Planungssystem zur Steuerung von Geschäftsprozessen.<br />

Die Ausbildungsberufe Fachinformatiker, IT-Systemelektroniker, IT-Systemkaufmann,<br />

Informatikkaufmann haben eine Basis gemeinsamer berufsübergreifender<br />

Qualifikations- und Bildungsziele. Diese Ziele beziehen sich auf Informations- und<br />

Telekommunikationstechnologien sowie betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse.<br />

Ich gehe davon aus, dass man aus meinen kurzen Ausführungen entnehmen konnte,<br />

dass die kaufmännische Richtung bei der IT-Industrieausbildung weit stärker ausgerichtet<br />

ist, wobei ich allerdings behaupten möchte, dass auch bei der Ausbildung IT-<br />

Handwerk genügend, für manche Kollegen nicht verständlich einwandfrei zu viel, von<br />

der kaufmännischen Richtung vertreten ist. Nach meiner Vorstellung reicht diese<br />

kaufmännische Ausbildung für den IT-Handwerksberuf vollends aus.<br />

Bei diesen Anforderungen fällt es natürlich manch älterem Kollegen im Informationstechniker-Handwerk<br />

sehr schwer, diese Profile in ihrer Vielfalt in der Ausbildung zu<br />

vermitteln, da das Schild oder der Balken vor seinen Augen bereits die Rente signalisiert.<br />

Unser, mein Beruf und ich glaube dies hier so sagen zu können, ist leider überaltert.<br />

Viele Töchter und Söhne von Betriebsinhabern haben den schleichenden Verfall<br />

eines einst blühenden Handwerks miterlebt und sind aus diesem Grunde, keine<br />

Perspektive mehr zu besitzen, nicht in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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Aber trotz alledem gibt es erfreulicherweise in unserem Beruf eine neue junge, willensstarke<br />

und dynamische Generation, die sich nicht hat unterkriegen lassen. Diese<br />

neue dynamische Generation hat erkannt, dass neue Technologien schnell aufgegriffen<br />

und umgesetzt werden müssen. Man hat erkannt und begriffen, dass einmal Erlerntes<br />

immer wieder erweitert werden muss. Der Stillstand kann tödlich sein. Der<br />

neue Beruf Informationstechnik, Informationstechnik-Handwerk hat eine so große<br />

Bandbreite, alleine aufgezeigt in kürze durch die Fertigstellung des Fachbetriebs für<br />

Informationstechnik, geschützt durch den ZVEH und nur für Innungsmitglieder verwendbar,<br />

dass es keiner Sorgen bedarf den Kopf nach Vogelstraußgebahren in den<br />

Sand zu stecken. Auch kann durch das Verwandtschaftsverhältnis der Informationstechnik<br />

zu den Elektrotechnischen Berufen der Fachbetrieb für Gebäudetechnik voll<br />

verwertet werden.<br />

Jeder in der Zukunft ausgebildete <strong>Informationselektroniker</strong>-Geselle wird eine sehr<br />

große Zukunftsperspektive haben. Diesen jungen Leuten wird in kurzer Zeit Tür und<br />

Tor offen stehen. Es ist ein Beruf der Zukunft mit kaum übersehbaren Facetten der<br />

Tätigkeit, der Ausübung. Es werden in kürzester Zeit begehrte Fachkräfte sein. Jeder<br />

Betrieb des Informationstechniker-Handwerks kann, muss und sollte schnellstmöglich<br />

ausbilden, denn der Beruf hat wieder Perspektiven bekommen; einen besseren<br />

in der heutigen Zeit aufgezeigten Beruf Informationstechnik-Handwerk hat es noch<br />

nie in dieser Form gegeben. Ich will hoffen, dass dies unsere Kollegen alle mittlerweile<br />

begriffen haben und von ihrer manchmal noch immer bestehenden Nichtverständlichkeit,<br />

auch teilweisen Sturheit, der neuen Ausbildungsverordnung abweichen. Die<br />

hierfür tätigen Ehrenamtsträger haben enorme Arbeit geleistet zum Wohle des eigenen<br />

Handwerks.<br />

Gerade ist von der EP (Elektronik Partner Haubrich) der MCH (Management-Center<br />

Handwerk der Landesgewerbeförderungsstelle des NRW Handwerks Oberhausen)<br />

und dem FEH (Fachverband elektrotechnischer Handwerke, Landesfachgruppe Radio-<br />

und Fernsehtechnik) im Zielgebiet 2 ein Programm auf den Weg gebracht worden,<br />

dass speziell nur dem Informationstechniker-Handwerk auf dem Gebiet des<br />

Marketings einen riesigen Schritt nach vorne verhelfen wird, wenn das teure Werk<br />

hoffentlich noch 2002 auf den Markt kommt.<br />

Die schon lange von mir nicht alleine geforderte Verwertbarkeit der Zwischenprüfung<br />

hat nach langem Bohren durch Stahl und Beton den dünnsten Bodenanteil erreicht.<br />

Wir stehen kurz vor dem Durchbruch. Auch hierdurch wird die Willigkeit zur Ausbildung<br />

wieder erhöht werden, da man endlich wieder erkennen kann, dass eine Ausbildung<br />

einen besseren Sinn bekommen wird. Auch sind unsere ewigen Anmahnungen<br />

zur Erhöhung der Zuschüsse für die ÜB's erhört worden. Alles sehr positiv zu<br />

wertende Ansätze die uns eine Verpflichtung abverlangen, jetzt endlich auch das zu<br />

tun, was von uns verlangt wird und auch nötig ist, um unserem Gewerk die Zukunft<br />

zu sichern.<br />

Sägen wir uns bitte nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen.<br />

Packen wir es an.<br />

Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung, dadurch hervorgehoben, dass in den<br />

Print Medien am 10.11.2001 die Erweiterung in allen Schulen Islam Unterricht einzu-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

43


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

führen, geschildert wurde. Ich gehe davon aus, dass dies eine Zeitungsente war. Ihnen<br />

ist bekannt, dass sich überwiegend das Handwerk generell gegen das Unterrichtsfach<br />

Religion in Berufs-/Berufsfachschulen seit Jahren wehrt. Es ist grundsätzlich<br />

und dies möchte ich nicht falsch verstanden wissen, nichts gegen jegliche Religionsausübung<br />

und Lehrung einzuwenden. Wir haben eine Religionsfreiheit, wozu natürlich<br />

auch der Islam gehört, nur finde ich aus der Knappheit unserer Unterrichtsstunden<br />

heraus wären diese Stunden für unsere Auszubildenden besser angebracht<br />

in Fachkundeunterrichtstunden gewandelt zu werden, besser. Eine weitere Stunde<br />

zu opfern hieße, einen weiteren Unterrichtstag anzuhängen oder Unterrichtsfächer,<br />

die ich für sehr wichtig halte, zu streichen. Beides würde die bisher mit viel viel Mühe<br />

und Überzeugung nach vorne gebrachte Überzeugungsarbeit wieder auszubilden,<br />

zumindest aber in meinem Handwerk, zunichte machen. Dazu braucht es keiner Diskussion,<br />

denn bisher haben wir genug darüber diskutiert über die von meiner Seite<br />

und vieler Kollegen Meinungen. Werfen Sie bitte nicht noch mehr Steine auf den<br />

Weg, denn dann könnte es sehr eng werden.<br />

Um meinem Handwerk bessere plastische Darstellungen zu geben, wurde ein kleiner<br />

Film vom Bundesarbeitsamt erstellt. Ich finde, dass dieser Film als gelungen bezeichnet<br />

werden kann. Er steht Ihnen zur Verfügung, wenn dies gewünscht wird.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Geduld mir so lange zugehört zu haben.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

44


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.2.2 Impulsreferat: Zwischenprüfung bei den <strong>Informationselektroniker</strong>n<br />

Herr Pingel, Handwerkskammer Arnsberg<br />

Zwischenprüfung<br />

<strong>Informationselektroniker</strong><br />

Durchgeführt am Mittwoch, 20. Juni 2001<br />

Teilnehmer : 26 Auszubildende des<br />

2 Lehrjahres<br />

aus dem gesamten<br />

Kammerbezirk der<br />

HWK-Arnsberg.<br />

Durchführungsort : BBZ – Fachbereich -<br />

Informationstechnik<br />

Klassenraum 512 und<br />

EDV – Raum 311 bei der<br />

HWK- Arnsberg.<br />

Vorbereitung<br />

•Entwickelt wurde das Zwischenprüfungstück mit allen<br />

Unterlagen in Dortmund unter Leitung des<br />

Fachverbandes.<br />

( Sehr aufwendige Vorbereitung! )<br />

•Die erforderlichen Materialien wurden von der HWK-<br />

Arnsberg zentral beschafft. (Beschaffungsprobleme)<br />

•Am 31.05.2001 wurden die Materialien und die zur<br />

mechanischen Arbeit erforderlichen Zeichnungen mit<br />

entsprechenden Erläuterungen den Auszubildenden<br />

zugesandt. ( Mit 2. Erinnerungsschreiben )<br />

•Der Schaltplan wurde zurückgehalten und erst am<br />

Prüfungstag ausgehändigt. (Die Planung sollte in Klausur<br />

am Prüfungstag erfolgen.)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

45


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Prüfungsstück<br />

Organisation<br />

•Alle Prüfungsteilnehmer bauten gleichzeitig das<br />

Prüfungsstück auf.<br />

(Im Labor- und Unterrichtsraum Info-Technik)<br />

•Während des Aufbaues wurden die Teilnehmer<br />

einzeln zum<br />

Fachgespräch und den Messungen geholt.<br />

( Der Prüfungsausschuss teilte sich in mehrere<br />

Prüfungsgruppen.)<br />

•Die Teilnehmer führten eine Bewertungsbogen bei<br />

sich, in<br />

dem die Teilergebnisse eingetragen wurden.<br />

( Wird rückwirkend vom Ausschuss kritisch gesehen.)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

46


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ergebnis<br />

Alle Teilnehmer erreichten über 50% der möglichen<br />

Punkte.<br />

Der Durchschnitt der Ergebnisse lag bei 71,32 %.<br />

Einzelergebnisse: Gewichtung<br />

Fachgespräch 73,54 % 10 %<br />

Funktion 61,54 % 10 %<br />

Aufbau 71,48 % 20 %<br />

VDE-Test 82,58 % 10 %<br />

Messung 84,23 % 20 %<br />

Berechnung 46,15 % 10 %<br />

Dokumentation 67,42 % 20 %<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.2.3 Impulsreferat: Arbeit des Prüfungserstellungsausschusses<br />

Herr Wälz, Prüfungsausschussmitglied/Beiratsmitglied der Landesfachgruppe<br />

Durch die Zusammenfügung der Berufsfelder Radio- und Fernsehtechniker und Büroinformationselektroniker<br />

zum <strong>Informationselektroniker</strong> war gemäß der neuen Ausbildungsordnung<br />

eine Überarbeitung bzw. Neuerstellung der Zwischenprüfungsaufgaben<br />

erforderlich.<br />

Grundlage der Ausarbeitung der Zwischenprüfung für das <strong>Informationselektroniker</strong>-Handwerk<br />

ist § 7 der Ausbildungsordnung vom 12. Juli 1999.<br />

Die Zwischenprüfung findet vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt, also<br />

vor der fachspezifischen Aufteilung der Auszubildenden in die Fachrichtungen.<br />

Inhaltlich soll geprüft werden:<br />

1 Anfertigen und Prüfen einer funktionsfähigen Komponente gern. der Aufgabenstellung<br />

bearbeiten, montieren und verdrahten, sowie Anfertigen einer Dokumentation.<br />

Erstellen eines Arbeitsplans und eines Prüf- und Messprotokolls.<br />

2. Ein Fachgespräch von höchstens 15 Min.<br />

3. Der vorgegebene Zeitrahmen beträgt 7 Std.<br />

Im Oktober 2000 tagte der paritätisch mit vier Lehrern, Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />

besetzte PAA im Hause des Fachverbandes.<br />

Nach einer Meinungsbildung des Ausschusses erläuterte Herr Büsse einen Entwurf<br />

zu einem Zwischenprüfungsstück. Es handelt sich um ein Netzteil. Die Erstellung<br />

dieses Stückes beinhaltet mechanische, elektronische und sicherheitsrelevante Arbeitsabläufe.<br />

Der Ausschuss kam überein den von Herrn Büsse vorgestellten Entwurf eines Prüfungsstückes<br />

aufzunehmen und in die geforderte Form zu fassen. Alle in der Ausbildungsordnung<br />

gestellten Prüfungsbedingungen werden mit dem Stück erfüllt.<br />

Der Prüfungsaufgabenausschuss hatte Probleme bei der Bemessung der benötigten<br />

Zeit für die Arbeitsvorbereitung, Anfertigung, Prüfung und Dokumentation des Prüfungsstückes.<br />

Es wurde vereinbart, in einem Feldversuch mit Praktikanten das Prüfungsstück bauen<br />

zu lassen, um anschließend den benötigen Zeitrahmen festlegen zu können.<br />

Gesagt, getan!<br />

Das Stück wurde von ca. 15 Praktikanten gebaut.<br />

Die Auswertung dieses Testlaufes ergab, dass in Abhängigkeit von der Zahl der Prüflinge<br />

die Kapazität der Prüfungsräumlichkeiten sehr genau ausgesucht werden<br />

muss.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

- Da alle Prüflinge etwa zeitgleich die einzelnen Arbeitsgänge ausführen, müssen<br />

ausreichend Werkzeuge zur Verfügung stehen. Dieses gilt insbesondere für die<br />

mechanische Bearbeitung des Gehäuses.<br />

- Dieses gilt auch für die Prüfgeräte zur Erstellung des Messprotokolls und die PCs<br />

zur Erstellung der Dokumentation.<br />

- Prüfungsräume und Prüferkapazität für das Fachgespräch von 15 Min. müssen<br />

vorgehalten werden.<br />

Im Verlauf der weiteren Arbeit des PAA wurde die Aufgabenstellung an die Prüflinge<br />

überarbeitet und in die endgültige Form gefasst. Der ursprüngliche Inhalt des Projekte<br />

war zu umfangreich und konnte nicht in 7 Std. erfüllt werden.<br />

Es wurde die erarbeitete Aufgabenstellung für die Prüflinge schriftlich formuliert und<br />

mit den zur Anfertigung des Netzteils erforderlichen Materialien über die Geschäftsstelle<br />

der jeweiligen Kreishandwerkerschaft an die Prüflinge verteilt.<br />

Die entstandenen Kosten für das Prüfstück und für die benötigten Prüfer übersteigt<br />

die Prüfungen nach "Alter, Art und Güte" erheblich. In den Innungen wird dieses strittig<br />

diskutiert.<br />

Die Prüfung wurde im Frühjahr 2001 abgehalten. Besondere Probleme traten nicht<br />

auf.<br />

In den folgenden Innungsversammlungen der Innungen Dortmund-Lünen und Hamm<br />

wurde die Zwischenprüfung besprochen. Im Ergebnis ist festzustellen, dass von den<br />

Ausbildungsbetrieben die Zwischenprüfung als angemessen und praxisgerecht angesehen<br />

wird.<br />

Eine besondere Problematik liegt in der Situation der Innung Hamm. Der Verlust des<br />

Berufsschulstandortes, die hieraus resultierende Aufgabe des eigenen Prüfungsausschusses,<br />

und die Verlegung der überbetrieblichen Unterweisung wirken sich negativ<br />

auf die Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe zum Abschluss von Ausbildungsverträgen<br />

aus.<br />

Ich bin überzeugt, dass in den nächsten Jahren aus diesem Innungsbereich deutlich<br />

weniger Auszubildende zu erwarten sein werden. Die Fahrtstrecken bzw. Fahrtzeiten<br />

aus dem Innungsbezirk zur Berufsschule und zu der überbetrieblichen Ausbildung<br />

sind inakzeptabel.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und stehe für Rückfragen gern zur Verfügung.<br />

Anmerkung:<br />

Die Erfahrung der Auswertung der Prüfungsstücke des Bundes-Leistungswettbewerb<br />

im Handwerk für das Jahr 1999 in Dortmund ist in die PAA eingeflossen.<br />

Das Leistungsgefälle der vorgestellten Prüfungsarbeiten ist im Vergleich der einzelnen<br />

Bundesländer sehr unterschiedlich.<br />

Die Qualität der Zwischenprüfungen in unserem Handwerk ist gut und würde gegenüber<br />

einigen Leistungen des angesprochenen Bundesleistungswettbewerb locker<br />

bestehen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.2.4 Aussprache<br />

In der Aussprache werden folgende Aspekte erörtert:<br />

- Bei der Neuordnung vieler Berufe wurde das Handwerk vergessen (Politik hat<br />

das Handwerk vergessen).<br />

- Die Zusammenführung einzelner Berufe wird positiv betrachtet<br />

- Es verbinden sich hiermit viele Hoffnungen und neue Berufsperspektiven.<br />

- Überbetriebliche Ausbildungsstätten der Region sind für den neuen Beruf bereits<br />

gerüstet. Der Standort Bochum wurde für die neue Herausforderung ausgestattet<br />

- Die Gegenüberstellung IT-Handwerk und IT-Industrie lässt große Unterschiede in<br />

der Berufsausbildung erkennen. Dies bedeutet, dass eine klare Deutung des Berufes<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> im Handwerk erfolgen<br />

muss.<br />

- Hoffungsträger ist die junge Generation der <strong>Informationselektroniker</strong>, die trotz der<br />

Schwierigkeiten in der Vergangenheit den Blick in die Zukunft nicht verlieren.<br />

- Diskutiert wurde der Religionsunterricht in der dualen Berufsausbildung. Der Religionsunterricht<br />

wird als eine Möglichkeit gesehen dem potentiellen Werteverlust<br />

entgegen zu treten.<br />

- Für den <strong>Informationselektroniker</strong> im Handwerk muss verstärkt Werbung betrieben<br />

werden.<br />

- Die erste Zwischenprüfung für <strong>Informationselektroniker</strong> der HWK-Arnsberg war<br />

sehr viel aufwendiger. Sie benötigte einen höheren Raumbedarf und war insgesamt<br />

zeitaufwendiger als frühere Prüfungen.<br />

- In der Vorbereitung gab es Schwierigkeiten bei der Beschaffung einzelner Materialien<br />

(Transformator, Kondensator etc.).<br />

- Die Zwischenprüfung (vgl.: Anlage) ist besonders gut ausgefallen, Schwierigkeiten<br />

gab es bei der Schaltungsberechnung.<br />

Bei der Bewertung des Fachgespräches fehlte es an einheitlichen Kriterien.<br />

Die Gewichtung in Höhe von 10% wird als zu gering betrachtet.<br />

Durch die Zusammenführung der Berufe Radio- und Fernsehtechniker und <strong>Informationselektroniker</strong><br />

war aufgrund der Neuordnung der Berufe eine Neuerstellung der<br />

Zwischenprüfung erforderlich. Grundlage bildete § 7 der Ausbildungsordnung v.<br />

12.7.99 für die <strong>Informationselektroniker</strong>.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3 Arbeitsgruppe 3<br />

Thema: Netzwerkbildung und Lernortkooperation<br />

Moderation: Herr Hahlhege / Protokoll: Herr Dr. Gasse<br />

3.3.1 Impulsreferat Netzwerk als Unterstützungsmöglichkeiten der Bildungsgänge<br />

in der Berufsschule<br />

Herr Schmidt, Hans Böckler-Berufskolleg, Münster<br />

Laut Erlass (BASS 20-22 Nr.54 können Bildungsgänge der Berufsschule zur Unterstützung<br />

ihrer Bildungsgangarbeit Moderatorenteams bei der Bezirksregierung, Dezernat<br />

46 anfordern.<br />

Die Bildungsgänge können im Anschluss an die Fortbildung an Regionalkonferenzen<br />

teilnehmen.<br />

Laut Durchführungserlass zum RdErl. des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und<br />

Forschung vom 25.06.96 (Bass 20-22 Nr,54) ist im Rahmen der Lehrerfortbildung<br />

„Entwicklung schulbezogener Konzeptionen für alle Bildungsgänge der Berufsschule<br />

im Berufskolleg je Schulhalbjahr" die Durchführung einer Regionalkonferenz vorgesehen.<br />

Die Teilnehmer an der Regionalkonferenz sind Vertreter der beteiligten Schulen, Vertreter<br />

aus den Dezernaten 45 und 46 der Bezirksregierungen und ein Moderatorenteam.<br />

Dieses Team leitet die Konferenz.<br />

Die Regionalkonferenzen fördern<br />

a) die Zusammenarbeit von Schulen der Region mit gleichen Bildungsgängen der<br />

jeweiligen Ausbildungsberufe und dienen damit der Standard- und Qualitätssicherung<br />

der Ausbildung und dem schulübergreifenden Informationsaustausch z. B.<br />

der Entwicklung von Lernsituationen und in der didaktischen Jahresplanung.<br />

b) Lernortkooperation zwischen Schule und Betrieb<br />

c) Lernortkooperation zwischen Schule und überbetrieblicher Ausbildung<br />

Erfahrungsbericht eines Moderatorenteams mit der Bildung eines Netzwerkes<br />

Die Netzwerkentwicklung begann für mich mit der Moderatorenausbildung für neu<br />

geordnete Berufe im Bildungsgang. Direkt nach dieser Qualifizierung moderierten<br />

mein Partner und ich am Berufskolleg Kemnastraße in Recklinghausen eine 40 std.<br />

SchiLF-Maßnahme für den Bildungsgang des <strong>Informationselektroniker</strong>s. Anschließend<br />

wurde diese Fortbildung auch in Münster am Berufskolleg der Hans-Böckler-<br />

Schule durchgeführt. Der <strong>Informationselektroniker</strong> ist ein neu geordneter Beruf. Er<br />

umfasst die Ausbildungsberufe des Radio- und Fernsehtechnikers und des Büoinformationselektronikers.<br />

Im Regierungsbezirk Münster werden die <strong>Informationselektroniker</strong><br />

an drei Lernorten unterrichtet: BK Kemnastraße in Recklinghausen, BK für<br />

Technik in Ahaus, BK Hans-Böckler-Schule in Münster. Auf diesen beiden Fortbildungen<br />

wünschten die Kollegen eine Zusammenarbeit mit den Kollegen der drei<br />

Schulen. So kam es im Mai 2001 zur 1. Regionalkonferenz in Münster, an denen<br />

die Dezernenten Dr. Kazek und Herr Horst teilnahmen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

51


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Die Kollegen der drei Berufskollegs lernten sich kennen und knüpften Kontakte. Sie<br />

präsentierten ihre erarbeiteten Lernsituationen und gaben einen Erfahrungsbericht zu<br />

den Aspekten: didaktische Jahresplanung, Umsetzung von Lernsituationen im Unterricht,<br />

schulorganisatorische Bedingungen und der Zusammenarbeit mit den Betrieben.<br />

Frau Deisenroth (SELUBA) referierte zum Thema „Didaktische Jahresplanung<br />

im Bildungsgang“. Über den Bildungsserver BSCW wurde referiert. Die Kollegen<br />

wünschten auf den nächsten Sitzungen mehr Informationen zu diesem Thema.<br />

Die 2. Regionalkonferenz fand im Oktober 2001 in Recklinghausen statt.<br />

Ein Themenschwerpunkt war die überbetriebliche Ausbildung. Für alle Auszubildenden<br />

der drei Berufskollegs wird die überbetriebliche Ausbildung in Münster im HBZ<br />

durchgeführt.<br />

Hierzu hatten wir die Innungsmeister aus Recklinghausen und Münster eingeladen.<br />

Der Wille zu einer verstärkten Zusammenarbeit und Koordinierung von Schule und<br />

überbetrieblicher Ausbildung wurde deutlich. Als Ergebnis wurde ein Termin für ein<br />

weiteres Gespräch in Münster für den November im HBZ vereinbart.<br />

Die 3. Regionalkonferenz findet nach Ostern 2002 in Ahaus statt. Dort werden wir<br />

auf dem Bildungsserver BSCW die Plattform für den <strong>Informationselektroniker</strong> realisieren.<br />

Der direkt festgelegte Termin für die nächste Regionalkonferenz veranlasste uns im<br />

Bildungsgang auch zeitlich zügiger zu arbeiten.<br />

Kontakte über den RP Münster hinaus ergaben sich bei den Vorbereitungen dieser<br />

Fachtagung. Kollegen aus den Regierungsbezirken Arnsberg, Detmold, Düsseldorf,<br />

Köln und Münster trafen sich und berichteten über ihre Erfahrungen im Bildungsgang<br />

und der Lernortkooperation Schule – Betrieb und Überbetriebliche Unterweisung.<br />

Schnell wurde allen Beteiligten klar, welche Chancen in der Zusammenarbeit über<br />

die Regierungsbezirksgrenzen hinweg bestehen. Das Kennenlernen der Kollegen<br />

führt immer wieder zu Kontakten, die untereinander weiter gepflegt werden.<br />

In der nächsten Phase der Zusammenarbeit auf der Ebene der Regionalkonferenzen<br />

wird das Arbeiten in Gruppen im Vordergrund stehen. Bisher wurde auf den Regionalkonferenzen<br />

referiert. In diesem Zusammenhang vermute ich, wird der BSCW<br />

Server Plattform eine neben den E-Mails eine geeignetes technisches der Zusammenarbeit<br />

bieten.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

52


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.2 Impulsreferat: Netzwerkbildung und Lernortkooperation<br />

Herr R. Geffert, Leo-Sympher-Berufskolleg, Minden<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Lehrer &<br />

Abteilungsleiter Elektrotechnik<br />

am<br />

Leo-Sympher-Berufskolleg Minden<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

53


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

� Reinhard Geffert<br />

�� Guten<br />

Tag<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

� Mitarbeiter der<br />

� EU-Geschäfts-<br />

� stelle Wirtschaft<br />

� u. Berufsbildung /<br />

� BezReg Detmold<br />

&<br />

� Geschäftsführer<br />

NetzLernKultur<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

54


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� NetzLernKultur<br />

� ein BLK-Modellversuch der<br />

Beruflichen Bildung<br />

� 1999 - 2002 mit<br />

� 8 Berufskollegs aus Ostwestfalen-<br />

Lippe (BezReg Detmold)<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

Der Erwerb und die Beherrschung PC-orientierter<br />

Kompetenzen muss ebenso gefördert werden wie<br />

die dazu gehörigen Inhalte, damit sich nicht<br />

„ ... die Kluft zwischen Medienkundigen und<br />

Medienanalphabeten öffnet ... “ und damit<br />

„... die technische und kommerzielle Logik der<br />

Medienrevolution mit ethischen Grundsätzen in<br />

Einklang ... „ gebracht wird.<br />

Der Weg in die Informationsgesellschaft darf nicht zu<br />

einer neuen Form von Zweiklassengesellschaft<br />

führen - weder bei den Menschen noch bei den<br />

Unternehmen.<br />

Wolfgang Clement, Ministerpräsident NRW 1997<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� War denn<br />

�� vorher<br />

�� alles falsch<br />

�� ?<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

56


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� NetzLernKultur<br />

� -der Start :<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� NetzLernKultur<br />

� - das angestrebte Ziel :<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Der Modellversuch "NetzLernKultur"<br />

erweitert diesen Ansatz<br />

informationsorientierten Lernens auf eine<br />

berufsorientierte kompetenzfördernde<br />

NetzLernKultur, die auch den Aspekt der<br />

Entwicklung der Fähigkeit des<br />

lebensbegleitenden Lernens umfaßt.<br />

� OLLI - BLK-MV für multimedialunterstützte<br />

Lernarrangements<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Nomadische Lernplattform NLK<br />

„Internet-basiertes Wissensmanagement<br />

in der beruflichen Bildung“<br />

� didaktische Basis 1<br />

� Internet-Tauschbörse NADS für<br />

LehrerInnen etc. 2<br />

� Internet-Aufgabenordner für<br />

Auszubildende etc. 3<br />

� Netmeeting mit realem Systemzugriff 4<br />

� e-learning-Basics 5<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� Didaktische Aspekte des<br />

e-learnings learnings<br />

in der beruflichen Bildung<br />

� Wissenschaftliche Begleitung<br />

Prof. Lipsmeier, Uni Karlsruhe<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

� Prof.Dr. Antonius Lipsmeier<br />

Institut für Berufspädagogik<br />

Universität Karlsruhe<br />

� Didaktische Aspekte des e-learnings<br />

in der beruflichen Bildung<br />

� Von der vernetzten Euphorie zur<br />

netzbasierten Pragmatik<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

�<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

�� Pragmatischer Lernweg<br />

zu individuellen Kompetenzen<br />

I. Explorieren und Informieren<br />

Medienkompetenz<br />

II. Kommunizieren und Kollaborieren<br />

Wissensmanagement-Kompetenz<br />

III. Dokumentieren und Präsentieren<br />

Medien- &<br />

Wissensmanagement-Kompetenz<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

�� Pragmatischer Lernweg<br />

und reale Umsetzung<br />

I. Explorieren und Informieren<br />

Lernweg-orientierter Internet- / Intranet-Zugriff<br />

z.B. nach Reglin, Thomas (Hrsg.): Betriebliche Weiterbildung im<br />

Internet. Didaktik, Produktion, Organisation. Bielefeld 2000<br />

& Real-System-Zugriff<br />

II. Kommunizieren und Kollaborieren<br />

Teamarbeit zur Förderung der Fähigkeit<br />

des lebensbegleitenden Lernens & Netmeeting<br />

III. Dokumentieren und Präsentieren<br />

MMTOOLS u. & Einpflegen in NADS<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Internet-Tauschbörse für<br />

LehrerInnen etc. 2<br />

� NLK-Datenbank NADS:<br />

� Eine interaktive Datenbank für<br />

Lernmaterialien im Internet<br />

� mit Meta-Daten & Material - ZIP-Dateien<br />

� mit personenbezogener Eingabe- und<br />

Löschroutine<br />

� Net Aided Document System = NADS<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

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www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Auffüllen und Nutzen der Datenbank<br />

durch Kooperation mit allen BKs OWL und<br />

den Dualpartnern<br />

und Feedback zu den “Eingebern”<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

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www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

NADS – die freie Internet-Datenbank<br />

für berufliche Lernmaterialien<br />

> www.netzlernkultur.de<br />

“Daten suchen” und<br />

“Daten einpflegen”<br />

- machen Sie mit ?!<br />

Paßwort über GWB<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Internet-Aufgabenordner für<br />

Auszubildende 3<br />

� Nutzung des BSCW-Servers<br />

www.bscw.gmd.de/bscw/bscw.cgi<br />

für<br />

� „Telekommunikativer Unterricht mit asynchroner<br />

Netz-Kommunikation“<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

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NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

65


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernortkooperation & e-learning e learning<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� Netmeeting mit realem<br />

Systemzugriff 4<br />

� Arbeitsprozess- und Geschäftsprozessorientierter<br />

Datenaustausch auf der Basis<br />

von Application-Sharing mit Schul-<br />

Partnerschaften<br />

� Nutzung von web-cameras für<br />

dynamische Datenübermittlung bei<br />

beruflichen Aufgabenstellungen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

66


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

67


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

§<br />

§<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

68


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

www.netzlernkultur<br />

www netzlernkultur.de .de<br />

� e-learning-Basics 5<br />

� Nutzung des Pädagogischen Netzes<br />

„MasterEye“<br />

� MMTOOLS für<br />

Multimedia-Lernarrangements<br />

NetzLernKultur in der<br />

Berufsausbildung<br />

MMTOOLS für Multimedia-<br />

Multimedia<br />

Lernarrangements<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

69


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Anlagen zur Arbeitsgruppe 3<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

Herzlich Willkommen<br />

in der Arbeitsgruppe 3<br />

Netzwerkbildung und<br />

Lernortkooperation<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

AG 3<br />

Moderation:<br />

Impulsreferate:<br />

„Netzwerkbildung und<br />

Lernortkooperation“<br />

Herr Hahlhege,<br />

Carl-Severing-Berufskolleg Bielefeld<br />

Herr Schmidt,<br />

Hans-Böckler-Berufskolleg Münster<br />

Herr Geffert,<br />

Geschäftsstelle für Modellversuche<br />

Detmold<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

70


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

Informationsaustausch<br />

ÜBA<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

71<br />

Betrieb<br />

Azubi<br />

Schule<br />

Ausbildungsinhalte: welche?<br />

Abstimmung über Ausbildungsinhalte wann? wie?<br />

wann? wo? wie?<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

Informationsaustausch<br />

Schule<br />

ÜBA<br />

Berufliche<br />

Lehrgänge<br />

Anleitung zu selbst.<br />

Arbeiten in entspr.<br />

Lernsituationen<br />

Betrieb<br />

Selbst<br />

Erfahrenes<br />

umsetzen<br />

Azubi


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

Informationsaustausch<br />

ÜBA<br />

Schule<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

72<br />

Betrieb<br />

Ausbildergesprächsrunden,<br />

tel. oder schriftliche Einzelabstimmung,<br />

Regionalkonferenzen und Fachtagungen<br />

Azubi<br />

Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

�����������������������������������������<br />

Gemeinsames Arbeiten aller an Ausbildung Beteiligten<br />

ÜBA<br />

? ?<br />

Informationssystem zur gemeinsamen<br />

Entwicklung und Bearbeitung von<br />

Lernaufgaben, Lernsituationen und Projekten<br />

Betrieb<br />

Schule Azubi


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.3 Aussprache<br />

In der anschließenden Diskussion wurden folgende Punkte hervorgehoben:<br />

- Lernortkooperation kann u. a. bedeuten, dass Lernzeiten der Schule in den Betrieb<br />

verlagert werden. Die Aufgabenbearbeitung wird durch die Schule begleitet,<br />

z. B. online.<br />

- Für die sinnvolle Nutzung dieser Lösung ist die technische Ausstattung für online-Kommunikation<br />

von Schule und Betrieb Voraussetzung.<br />

- Das Problem der synchronen bzw. asynchronen Kommunikation in der Betreuung<br />

wird dargestellt.<br />

- Als Voraussetzung für Lernortkooperation werden Formen der Unterrichtsorganisation<br />

diskutiert.<br />

- Die Betriebsvertreter sehen in Betriebspraktika der Lehrer eine wichtige<br />

Voraussetzung für Lernortkooperation.<br />

- Die regionale Spezialisierung in kleineren und mittleren Betrieben macht es<br />

notwendig, neben der überbetrieblichen Ausbildung weitergehende Kooperationsformen<br />

der Betriebe und der Schule zu entwickeln, um e-learning nutzen zu können.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

73


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

4 Vortrag: Lernortkooperation im Lernfeldkonzept<br />

Prof. Dr. Pätzold, Universität Dortmund<br />

Mit den Absichten, zum einen die Lernfeldorientierung in die Berufausbildung einfließen<br />

zu lassen und zum anderen der Gestaltungsoption „Lernortkooperation“ höheren<br />

Stellenwert zu verschaffen, werden zwei Aspekte der beruflichen Bildung thematisiert,<br />

die aus berufsbildungspolitischer und berufspädagogischer Perspektive Zustimmung<br />

finden, aber auf der konkreten Handlungsebene des Lehr- und Ausbildungspersonals<br />

schwer zu verwirklichen sind. Nach den „Handreichungen für die Erarbeitung<br />

von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz für den berufsbezogenen<br />

Unterricht in der Berufsschule ...“ vom 9.5.1996 (letzte Fassung vom 15.9.2000)<br />

sollen die Inhalte der curricularen Vorgaben für den Berufsschulunterricht nach Lernfeldern<br />

geordnet werden. Bisher erfolgte die Strukturierung der KMK-Rahmenlehrpläne<br />

nach Fächern bzw. Lerngebieten, gegliedert nach Lernzielen und Lerninhalten.<br />

Das Lernfeldkonzept ist entwicklungsoffen, entwicklungsfördernd primär auf Handlungs-<br />

und Projektorientierung angelegt. Es erfordert, die herkömmliche „Arbeitsteilung“<br />

zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung neu zu diskutieren und zu<br />

verhandeln. Und in der Tat wird in den beruflichen Schulen pädagogisch diskutiert<br />

und mit Ausbildungsbetrieben kooperiert wie lange nicht mehr.<br />

Die Lehrenden haben die Forderungen des Lehrplans mit ihrem konkreten Unterricht<br />

zu verbinden. Wenn sie auf diesbezügliche Änderungen nicht selten mit Skepsis reagieren,<br />

so geschieht dies häufig deshalb, weil es ihnen gelingen muss, die Veränderungen<br />

mit ihrer Komplexität auf die in ihrer Schule vorhandenen Voraussetzungen<br />

und Bedingungen zu beziehen. Sie orientieren ihr Handeln nicht lediglich an der Ausführung<br />

bildungspolitisch vorgegebener Zielsetzungen, sondern richten sich zugleich<br />

nach ihrer eigenen Situationseinschätzung und ihren ausgeformten Handlungsnormen.<br />

Eigenständige Interpretationen und Auslegungen von Lehrplanvorgaben (auch<br />

in Absprache mit anderen Lehrenden) sind konstitutiver Teil ihres Aufgabenbereiches.<br />

Insofern wäre zu fragen und zu eruieren, auf welche Weise Schulen die Lernfelder<br />

in Schulorganisation und Unterricht realisieren und wie sie mit auftretenden<br />

Schwierigkeiten umgehen. Aus Gesprächen in Berufskollegs mit Lehrerinnen und<br />

Lehrern geht hervor, dass ein erhöhter Zeitaufwand für die Lehrkräfte mit der Einführung<br />

des Lernfeldkonzeptes verbunden ist. Lernfeldstrukturierter Unterricht erfordert<br />

sehr viel mehr Absprachen und Koordination zwischen den unterrichtenden Kolleginnen<br />

und Kollegen. Diese Form einer intensiven Kooperation bei der Planung und Organisation<br />

von Unterricht war an den Berufskollegs bislang nicht in allen Bereichen<br />

üblich und fällt den Lehrenden in bestimmten Situationen auch nicht ganz leicht, zumal<br />

sie darauf in ihrer Ausbildung nicht hinreichend vorbereitet wurden und die Erstellung<br />

von Stundenplänen deutlich aufwendiger und komplizierter geworden ist.<br />

Das Lernfeldprinzip will „fächerübergreifenden Unterricht“ fördern, „Fachunterricht“ im<br />

(fach-)didaktischen Sinne abschaffen bzw. nur in Ausnahmefällen zulassen. Der Unterricht<br />

in der Berufsschule soll stärker berufstypische und berufsübergreifende Qualifikationen<br />

berücksichtigen, Differenzierungen fördern und aktuelle Kernprobleme<br />

aufgreifen.<br />

Wird mit der Lernfeldorientierung und dem Konzept der Handlungsorientierung eine<br />

neue Reflexionsebene eröffnet, auf der sich u. a. das Prinzip der Wissenschafts-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

74


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

orientierung bricht? Können mit der pragmatischen Orientierung an konkreten beruflichen<br />

Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen Lehrgegenstände bzw. Lehr-/<br />

Lernarrangements in sinnvoller Folge geordnet werden, so dass es gelingt, die Auszubildenden<br />

auf alle wesentlichen Herausforderungen unserer weiterhin beruflich organisierten<br />

Gesellschaft vorzubereiten? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen<br />

werden während des Vortrags neue Wege der Gestaltung von Lehr-Lern-<br />

Situationen aufgezeigt. Dabei ist als Basisannahme leitend, dass das didaktische<br />

Konzept „Handlungsorientierung“, wie es sich in den Ausbildungsordnungen und<br />

Rahmenlehrplänen neugeordneter Ausbildungsberufe im Richtziel „Berufliche Handlungskompetenz“<br />

bzw. „Schlüsselqualifikationen“ manifestiert, auf eine Problemlage<br />

reagiert, die berufsschulischer Unterricht heute nicht übergehen darf: wie aus Wissen<br />

auf personalen Fähigkeiten basierende Handlungskompetenz wird. Auch wenn man<br />

die Begriffe „Handlungsorientierung“ und „Schlüsselqualifikation“ wegen ihres modischen,<br />

teilweise oberflächlichen und diffusen Gebrauchs für wenig funktional hält: Es<br />

bleibt die Herausforderung, Schülerinnen und Schüler auf Lebenssituationen vorzubereiten,<br />

die ihnen ständiges Um- und Weiterlernen abfordern werden.<br />

Herr Prof. Dr. Pätzold, Universität Dortmund<br />

Über das Aneignen von Schlüsselqualifikationen eine theoriegeleitete berufliche<br />

Handlungskompetenz aufbauen zu wollen, hat ein Überdenken der Fächer bzw. der<br />

Fächerstruktur in Verbindung mit der Frage nach dem Verhältnis von Fachkultur und<br />

Schulkultur sowie der pädagogischen Zusammenarbeit von Ausbildungsbetrieb und<br />

Berufsschule zur Folge. Bereits aufgrund institutioneller Bedingungen der beruflichen<br />

Bildung wird Kooperation zwischen den einzelnen Lernorten zum Thema berufspädagogischer<br />

Erwägungen. Welche Möglichkeiten ergeben sich nun aber aus dem<br />

Lernfeldkonzept für einen Ausbau der Lernortkooperation, und welche Grenzen existieren<br />

aufgrund der Verfasstheit dieses Ausbildungssystems? Formen kooperativer<br />

Ausbildungsgestaltung und teamorientierter Problemlösung an dem jeweiligen Lern-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

75


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

ort sind stets als Bedingung für eine Kooperation zwischen den Lernorten zu sehen.<br />

Ergebnisse empirischer Untersuchungen über den Stand der Kooperation bilden von<br />

daher den Hintergrund für die Begründung und Entfaltung berufspädagogischer Perspektiven<br />

berufsschulischen Lehrens und Lernens mit dem Ziel, dass im Berufsschulunterricht<br />

erworbene Kenntnisse nicht „träge“ bleiben, d.h. in zukünftigen Kontexten<br />

kaum benutzt werden.<br />

Ausgehend von dieser Problemlage stellte Herr Prof. Dr. Pätzold folgende Themenbereiche<br />

vor:<br />

• Erwerb von Handlungswissen und Positionen zum Lehren und Lernen<br />

• Konzepte zur Gestaltung von Lehr-Lern-Situationen<br />

• Modelle zur Umsetzung von Lernfeldern in Lernsituationen<br />

• Intensivierung der Lernortkooperation 1<br />

1<br />

Erweiterte Fassung des Gesamtvortrags siehe: Pätzold, Günter: Lernfelder – Lernortkooperation,<br />

Neugestaltung beruflicher Bildung. Bochum (Projekt Verlag) 2002<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

76


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

5 Expertenrunde: Diskussion und Aussprache im Plenum<br />

Die Experten nahmen zu Fragen aus dem Plenum zu folgenden Themenbereichen<br />

Stellung:<br />

- Lehrplan<br />

- Lernortkooperation<br />

- Schulorganisation<br />

- Prüfung<br />

- Lehrerfortbildung und Unterstützungsbedarf<br />

- Verschiedenes<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

77


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

6 Dienstag, 11. Dezember 2001<br />

6.1 Bearbeitung eines Evaluationsbogens zum Stand der Bildungsgangarbeit<br />

und Lehrplanumsetzung in den Berufskollegs 2<br />

6.2 Vortrag<br />

Aspekte der Lehrplanumsetzung und Lernsituationsentwicklung im Bildungsgang<br />

Dr. Kremer, Universität Paderborn<br />

Vorbemerkungen<br />

Die Lernfeldkonzeption polarisiert die Standpunkte: es gibt Befürworter und Gegner.<br />

Dabei ist der Diskurs sehr komplex, es werden gleichzeitig organisatorische, ordnungspolitische<br />

und didaktische Aspekte diskutiert. Oftmals bleibt in der Diskussion<br />

offen, was unter einem Lernfeldkonzept zu verstehen ist bzw. es werden unterschiedliche<br />

und z. T. divergierende Konzeptionen diskutiert. Dies wird beispielsweise<br />

erkennbar, wenn die Bedeutung fachwissenschaftlichen Wissens bzw. Strukturen betrachtet<br />

wird. Es kann kaum als einheitliche Position interpretiert werden, dass mit<br />

dem Lernfeldkonzept die Bedeutung einer fachwissenschaftlichen Systematik nicht<br />

abnimmt, sondern zunimmt. Dementsprechend unterschiedlich wird das Lernfeldkonzept<br />

auch in Theorie und Praxis eingeschätzt. So stehen wir dann vor dem Problem,<br />

dass das Lernfeldkonzept letztlich uneinheitlich rezipiert und diskutiert wird 3 , gleichzeitig<br />

soll es aber verbindlicher Bestandteil der Praxis beruflicher Ausbildung sein.<br />

Somit sind wir mit dem Phänomen konfrontiert, dass ein Konzept implementiert werden<br />

soll, welches weder konzeptionell verbindlich definiert noch ausreichend einheitlich<br />

rezipiert wird.<br />

Genau in dieser konzeptionell offenen Implementationssituation setzt der Modellversuch<br />

NELE 4 an. angestrebt wird eine praxisnahe Präzisierung und Überprüfung des<br />

Lernfeldkonzeptes. Im Folgenden soll lediglich das Lernfeldkonzept kurz angedeutet<br />

werden und auf unterschiedliche Umgangsformen mit dem Lernfeldkonzept verwiesen<br />

werden. Die Ausführungen verstehen sich als Bemerkungen zum Beitrag auf der<br />

Fachtagung und nicht als abgerundeter Beitrag. Daher werden die Ausführungen<br />

durch eine Literaturdokumentation aus dem Modellversuch Nele abgeschlossen.<br />

Bemerkungen zum Lernfeldkonzept<br />

In neuen lernfeldstrukturierten Curricula werden nicht Fächer vorgegeben, sondern<br />

sogenannte Lernfelder. Der Unterricht soll auf diesen Lernfeldern aufbauen und be-<br />

2 Auswertung erfolgt in SELUBA; geplante Veröffentlichung September 2002.<br />

3<br />

Kutscha, G. (1995): Lernfeld. In: Haller, H.-D. / Meyer, H. (Hrsg.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft<br />

Band 3, Stuttgart 1995, S. 531 - 537.<br />

4<br />

Der Modellversuch NELE wird als Modellversuchsverbund der Länder Bayern und Hessen durchgeführt,<br />

weitere Informationen können über die Homepage des bayerischen Landesinstituts (ISB)<br />

http://www.isb.bayern.de eingeholt werden.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

78


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

reits über die organisatorische Struktur fächerübergreifend und handlungsorientiert<br />

gestaltet werden. Lernfelder werden aus Handlungsfeldern (Tätigkeitsfeldern) abgeleitet.<br />

Die bekannte Ordnung nach Unterrichtsfächern wird durch eine handlungslogische<br />

Struktur ersetzt. Nicht ausreichend geklärt ist, was ein exemplarisches Handlungsfeld<br />

ausmacht und nach welchen Kriterien man solche Felder systematisch und<br />

verbindlich erfassen kann. Ein mögliches Vorgehen ist die Orientierung an Geschäftsprozessen.<br />

Lernfelder sind didaktisch-curriculare Organisationseinheiten, die<br />

an Handlungsfeldern (resp. Tätigkeitsfeldern) 5 ausgerichtet sind, ohne diese deckungsgleich<br />

abzubilden. Somit fungieren nicht mehr Fächer als Ordnungssystem<br />

des Lehrplans, sondern Handlungssituationen.<br />

• Lernfelder sind vage Vorgaben, die in den jeweiligen Schulen durch Bildungsresp.<br />

Lehrgangskommissionen präzisiert werden müssen. Hierfür bedarf es einer<br />

schulinternen Diskussion um das Schulprofil, bezüglich der Schulkultur, eines<br />

Leitbilds der schulischen Arbeit, was m. E. zwingend wiederum eine Auseinandersetzung<br />

mit dem Bildungsziel und dem Bildungsauftrag der jeweiligen Schule<br />

impliziert. Dies verweist nachhaltig auf die organisatorische Dimension des Lernfeldansatzes.<br />

• Handlungsfelder, und dies wird nach unserer Auffassung durch die Verwendung<br />

des Begriffs Tätigkeitsfelder nochmals verstärkt, suggerieren m. E. vordergründig<br />

eine Deckungsgleichheit mit betrieblichen Anwendungsfeldern. Dies wird in der<br />

KMK-Richtlinie durch den Hinweis auf eine Anbindung an das Ausbildungsberufsbild<br />

verstärkt. 6 Vor dem Hintergrund des Bildungsauftrags der Berufsschule<br />

erscheint uns jedoch eine Orientierung am Lebensraum der Schülerinnen und<br />

Schüler sowie eine Ausrichtung auf die Bewältigung dieses Lebensraums empfehlenswert.<br />

Eine Verengung auf betriebliche Anwendungsfelder und der funktionalen<br />

Bewältigung dieser Felder ist nicht ausreichend.<br />

Es kann festgestellt werden, dass mit der Lernfeldkonzeption kein grundlegend neuer<br />

Ansatz verfolgt wird, allerdings dennoch erhebliche Veränderungen erkennbar sind.<br />

Zwei Aspekte sollen hier hervorgehoben werden: Einerseits werden mit dem Lernfeldkonzept<br />

veränderte Verbindlichkeiten für Handeln in der beruflichen Erstausbildung<br />

geschaffen. Die Verbindlichkeit der Fächer weicht einer Verbindlichkeit der<br />

Lernfelder. Damit ist wiederum eine Neubestimmung von kasuistischem und systematischem<br />

Wissen notwendig. Andererseits ist eine Neubestimmung der Verantwortungsbereiche<br />

notwendig, was sich beispielsweise in der Schulnahen Curriculumentwicklung,<br />

in einer zunehmenden Notwendigkeit, Lehren als Teamarbeit zu interpretieren,<br />

oder der Diskussion um Schulentwicklung zeigt.<br />

5 Vgl. KMK (1996): Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung mit<br />

Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Sekretariat der Ständigen<br />

Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1996.<br />

KMK (1999): Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihre Abstimmung<br />

mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe. Sekretariat der Ständigen<br />

Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1999..<br />

6 Vgl. KMK 1999, S. 14.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Zum Umgang mit dem Lernfeldkonzept<br />

In neuen lernfeldstrukturierten Curricula werden nicht Fächer vorgegeben, sondern<br />

sogenannte Lernfelder. Der Unterricht soll auf diesen Lernfeldern aufbauen und bereits<br />

über die organisatorische Struktur fächerübergreifend und handlungsorientiert<br />

gestaltet werden. Lernfelder werden aus Handlungsfeldern (Tätigkeitsfeldern) abgeleitet.<br />

Die bekannte Ordnung nach Unterrichtsfächern wird durch eine handlungslogische<br />

Struktur ersetzt. Nicht ausreichend geklärt ist, was ein exemplarisches Handlungsfeld<br />

ausmacht und nach welchen Kriterien man solche Felder systematisch und<br />

verbindlich erfassen kann. Ein mögliches Vorgehen ist die Orientierung an Geschäftsprozessen.<br />

Die Datenbasis zur Implementation der Lernfeldkonzeption kann sicherlich nicht umfassend<br />

die Aktivitäten an den einzelnen Schulen widerspiegeln. Jedoch kann eine<br />

Auswertung verschiedene Sichtweisen und Besonderheiten der Implementation der<br />

Lernfeldkonzeption herausarbeiten. Neben der weiteren Differenzierung der Erkenntnisse<br />

aus dem Modellversuch NELE können spezifische Fragen genauer analysiert<br />

werden und Aussagen zur Implementation gewonnen werden. Vorteilhaft ist hier,<br />

dass eine Validierung dieser Aussagen direkt vor dem Hintergrund des Modellversuchs<br />

NELE erfolgen kann.<br />

Eine erste Auswertung lässt eine Bildung der folgenden Typen zu:<br />

Typ 1: Erfüllung von Vorgaben (Sachbearbeiter)<br />

Dieser Typ kann insbesondere durch die folgenden Kriterien gekennzeichnet werden.<br />

Veränderungen werden als Mehrarbeit empfunden, Arbeitsaufgaben werden von außen<br />

angenommen, die Umsetzung wird als Pflichtaufgabe interpretiert. Insgesamt<br />

kann festgestellt werden, dass nur eine begrenzte Auseinandersetzung mit der Lernfeldkonzeption<br />

stattfindet.<br />

Typ 2: Abwartend verwaltend<br />

In diesem Typ werden Umgangsformen zusammengefasst, die zwar eine Auseinandersetzung<br />

mit der Lernfeldkonzeption vornehmen, mögliche Konsequenzen werden<br />

jedoch nur zögernd gefasst – sofern diese nicht vermeidbar sind.<br />

Typ 3: Abwartend gestaltend<br />

Es erfolgt eine intensive Auseinandersetzung mit der Lernfeldkonzeption. Erkennbare<br />

Änderungen bzw. Äußerungen zur Umsetzung werden nur begrenzt vorgenommen.<br />

Eine Umsetzung wird durch verschiedene Maßnahmen, wie z. B. Beteiligung<br />

an Projekten, Auswertung der Erfahrungen an anderen Schulen vorbereitet. 'gute informelle<br />

Netze'<br />

Typ 4: Gestaltung von Vorgaben (Trendsetter)<br />

Dieser Typ erkennt die Lernfeldkonzeption als Chance zur Realisierung eigener didaktischer<br />

Vorstellungen. Es liegt ein Veränderungsinteresse vor und es ist bereits<br />

vorher eine Mitarbeit in regionalen Netzwerken zu erkennen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

80


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Bemerkungen zu innovationsfördernden und hemmenden Merkmalen<br />

Innovationsfördernde und -hemmende Merkmale sind sowohl auf mikro-, meso- und<br />

makrodidaktischer Ebene zu bestimmen. Diese Ebenen stehen in einem wechselseitigen<br />

Zusammenhang und können nicht voneinander isoliert betrachtet werden. .<br />

Auf mikrodidaktischer Ebene kann festgestellt werden, dass eine aktive Auseinandersetzung<br />

mit der Lernfeldkonzeption als eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung<br />

der Curricula anzusehen ist. Mit der Lernfeldkonzeption wird dann keine zu erfüllende<br />

Vorgabe verbunden, sondern es werden Gestaltungsoptionen erkannt bzw.<br />

gesucht. Hierzu ist die Bereitschaft zur Erprobung im Kontext bestehender Aktivitäten<br />

notwendig. Hemmend kann es sich jedoch auswirken, wenn der Versuch unternommen<br />

wird, lernfeldstrukturierte Curricula in bekannte Strukturen einzufügen. Auch<br />

wenn Bedingungen als Rahmen für Veränderungen verstanden werden können, sollten<br />

diese dennoch als gestaltbare Bedingungen interpretiert werden. Die Umsetzung<br />

scheint dadurch begünstigt zu werden, wenn eine systematische Auseinandersetzung<br />

mit Theorien von Kollegen und Wissenschaftlern erfolgt. Dies trägt dazu bei,<br />

dass innovative Entwicklungen in einem Kontext interpretiert werden können und<br />

nicht als vollständiger Neuanfang gesehen werden und so zu einer stetigen (Weiter-)<br />

Entwicklung der eigenen Position helfen.<br />

Hemmend wirkt sich hingegen aus, wenn eine Auseinandersetzung mit Theorien<br />

grundsätzlich vermieden wird, bzw. Theorien sehr schnell verworfen werden, wenn<br />

sie sich nicht in den eigenen Arbeitsalltag einfügen lassen. Hinsichtlich der Lernfeldkonzeption<br />

kann festgestellt werden, dass die Entwicklung eines differenzierten individuellen<br />

Verständnisses zur Lernfeldkonzeption die Umsetzung lernfeldstrukturierter<br />

Curricula tendenziell unterstützen kann. Förderlich scheint hier auch eine kritische,<br />

selbstbewusste Grundhaltung der potenziellen Anwender. Hemmend wirkt es sich<br />

hingegen aus, wenn mit einer derartigen Grundhaltung eine ungeprüfte Ablehnung<br />

anderer Positionen bzw. Neuerungen verbunden ist.<br />

Es ist allerdings immer wieder erkennbar, dass die Umsetzung lernfeldstrukturierter<br />

Curricula aufgenommen wird, sofern die Veränderung aus Sicht der Lehrkräfte positiv<br />

beurteilt wird und die Veränderung für den Kompetenzerwerb der Lernenden als<br />

notwendig erachtet wird. Vor diesem Hintergrund kann die Implementation lernfeldstrukturierter<br />

Curricula als Erleichterung der Arbeit interpretiert werden. Lernfeldstrukturierte<br />

Curricula werden dann nicht als Anstoß von außen interpretiert, sondern<br />

als neue Gestaltungschance gesehen. Der Aufbau von Druck ohne weiteren Anreiz<br />

hemmt hingegen die Einführung lernfeldstrukturierter Curricula.<br />

Auf mesodidaktischer Ebene wird mit der Implementation lernfeldstrukturierter Curricula<br />

die Notwendigkeit verbunden, Arbeitsgruppen bzw. Teams einzurichten. Bestehende<br />

Arbeitsgruppen können hier die Implementation lernfeldstrukturierter Curricula<br />

unterstützen. Dies hat zudem den positiven Effekt, dass mit der Lernfeldkonzeption<br />

Entwicklungen aufgenommen werden, die in der Organisation als notwendig erachtet<br />

wurden. Damit kann auch auf mesodidaktischer Ebene darauf verwiesen werden,<br />

dass eine positive Beeinflussung bestehender Entwicklungstendenzen eine fördernde<br />

Wirkung besitzen kann. Hinsichtlich der Arbeitsgruppen kann festgestellt werden,<br />

dass diese als problemzentrierte, relativ kleine überschaubare Arbeitseinheiten zu<br />

verstehen sind. Wichtige Voraussetzungen zum Erfolg scheint die Lenkung durch die<br />

Beteiligten zu sein und eine freiwillige Teilnahme an diesen Arbeitsgruppen. Es wird<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

81


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

die Forderung erhoben, umfassende Gestaltungsspielräume zu erhalten bzw. frühzeitig<br />

in Prozesse der Entscheidungsfindung einbezogen zu werden. Es wird jedoch<br />

als gravierendes Hemmnis gesehen, wenn einzelne Lehrkräfte keine Bereitschaft<br />

besitzen, sich an bestimmten Entwicklungen zu beteiligen. Die Innovationen müssen<br />

dann vielfach um diese Kollegen 'herum' organisiert werden. Die fehlende Bereitschaft<br />

einzelner führt damit zu erheblichen Veränderungen für die Arbeitsgruppe.<br />

Die Einführung lernfeldstrukturierter Curricula verlangt zudem eine Verknüpfung mit<br />

langfristigen Entwicklungen der Schule, aber auch eine Anbindung an die 'Geschichte'<br />

bzw. die 'Geschichten' der Schule. Bezogen auf die Lehrenden kann festgestellt<br />

werden, dass eine verkürzte Interpretation der Lehrerrolle bezogen auf die Gestaltung<br />

von Lehr-Lernprozessen mit Implementationsproblemen verbunden ist. Fördernd<br />

ist hier, wenn beispielsweise curriculare Entwicklungsarbeiten oder der Aufbau<br />

und die Pflege von Kooperationsnetzwerken zur Implementation lernfeldstrukturierter<br />

Curricula aktiv aufgenommen werden.<br />

Die Einbringung in externe Netzwerke scheint ebenso förderlich für die Realisierung<br />

der Innovation in der Schule zu sein. Umgekehrt könnte festgestellt werden, dass<br />

diese Einbringung auch Netzwerke innerhalb der Schule verlangt. Darüber hinaus<br />

scheint es vorteilhaft zu sein, wenn zudem Möglichkeiten der Einflussnahme auf externe<br />

Bedingungen genutzt werden können. Hier könnte z. B. die Beteiligung und<br />

Mitgestaltung an Prüfungsaufgaben genannt werden, aber auch die Einbringung in<br />

Rahmenlehrplankommissionen u. ä.. Über derartige Instrumente können notwendige<br />

gesellschaftliche Veränderungstendenzen hinsichtlich der Auswirkungen auf die berufsbildende<br />

Schule erkannt werden. Andererseits besteht die Gefahr, dass die<br />

Schule von gesellschaftlichen Innovationstendenzen abgekoppelt wird. Wichtig erscheint<br />

jedoch auch, wie Innovationen an die Schule herangetragen werden. Der Anstoß<br />

von außen sollte als Entwicklungschance interpretiert werden können und nicht<br />

als 'neues' Pflichtprogramm.<br />

Ausblick: Aufgabenspektrum in Schulen<br />

Die Implementation lernfeldstrukturierter Curricula ist eingebettet in eine umfassende<br />

Diskussion zur Entwicklung berufsbildender Schulen. An dieser Stelle soll nochmals<br />

auf Aufgabenstellungen bzw. -variationen verwiesen werden:<br />

Lernfeldstrukturierte Curricula verlangen die Entwicklung, Implementation und Evaluation<br />

komplexer Lehr-Lernarrangements. (Vom Lernfeld zur Lernsituation). Damit<br />

verbunden ist die Entwicklung und Betreuung von Unterrichtsreihen und die jeweilige<br />

Aktualisierung dieser Arrangements. Dies bedeutet, dass sich Lehrerarbeit in Bildungsgängen<br />

verändern muss, da derartige Aufgaben kaum isoliert wahrgenommen<br />

werden können. Dem entsprechend ist eine professionelle Entwicklung von Bildungsgängen<br />

notwendig. In Bildungsgängen sind Aufgaben wie z. B. Lernortkooperation,<br />

Curriculum- und Materialentwicklung, Unterrichtsreihen, Didaktische Jahresplanungen,<br />

abzustimmen. In den Bildungsgängen sind für diese Aufgaben Strukturen<br />

zu schaffen, was u. a. die Einrichtung von Arbeitsgruppen verlangt. In einem weiteren<br />

Entwicklungsschwerpunkt kann demgemäß auf die zunehmende Bedeutung von<br />

Teamarbeit aber auch Führung in berufsbildenden Schulen verwiesen werden. Dies<br />

erfordert wiederum ein verändertes Entwicklungs- und Führungsverständnis inner-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

82


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

halb berufsbildender Schulen aber auch in Bezug zur Schulaufsicht und Schulträgern.<br />

Die Implementation lernfeldstrukturierter Curricula wird nur erfolgreich sein, wenn<br />

Wege gefunden werden, die alle Aufgaben in den Blick nehmen, jedoch entsprechend<br />

der jeweiligen Bedingungen und Entwicklungspräferenzen Schwerpunkte der<br />

Entwicklung bestimmen.<br />

Ausgewählte Literatur aus dem Modellversuch NELE:<br />

Bader, R. / Sloane, P. F. E. (Hrsg.): Lernen in Lernfeldern – Theoretische Analysen<br />

und Gestaltungsansätze zum Lernfeldkonzept, Markt Schwaben 2000<br />

Fuchs, G. / Römer, C. / Schäfer, M. / Schemm, C. (2001): Modellversuchsinformation<br />

Nr. 9. Das Team in der Gesamtorganisation Schule, München 2001.<br />

Hasenbank, Thomas: Führung und Leitung einer Schule (FLEIS) als Dimension und<br />

Rahmenbedingung berufsschulischer Entwicklung – eine Illustration am Beispiel<br />

bayerischer Berufsschulleiter vor dem Hintergrund der Einführung lernfeldstrukturierter<br />

Curricula, Paderborn 2001<br />

Kennerknecht, M. / Kremer, H.-H. / Sloane, P. F. E.: Planspiel zur Messebeteiligung.<br />

Zur Gestaltung von Lernsituationen im Lernfeldkonzept, Paderborn 2001.<br />

Kremer, H.-H. / Sloane, P. F. E.: Lehrerrolle und Lernfeldkonzept. In: Reinisch, H. /<br />

Bader, R. / Straka, G. A. (Hrsg.): Modernisierung der Berufsbildung in Europa.<br />

Neue Befunde der berufs- und wirtschaftspädagogischen Forschung, Opladen<br />

2001, S. 97 – 106.<br />

Kremer, H.-H. / Sloane, P. F. E.: Lernfelder – Motor didaktischer Innovationen. In:<br />

Kölner Zeitschrift für »Wirtschaft und Pädagogik«, Heft 26, Juni 1999, S. 37 – 60.<br />

Kremer, H.-H. / Sloane, P. F. E.: Lernfelder implementieren. Zur Entwicklung und<br />

Gestaltung fächer- und lernortübergreifender Lehr-Lernarrangements im Lernfeldkonzept,<br />

Paderborn 2001.<br />

Sloane, P. F. E. (2000c): Das Lernfeldkonzept in der Ausbildung von Bankkaufleuten.<br />

Didaktische Grundanliegen und Implementationsprobleme. In: Riekeberg, M. /<br />

Stenke, K. (Hrsg.): Banking 2000 – Perspektiven und Projekte, Wiesbaden 2000.<br />

Sloane, P. F. E: (2001b): Lernfelder als curriculare Vorgabe. in: Bonz, B. (Hrsg.): Didaktik<br />

beruflicher Bildung, Baltmannsweiler 2001, S. 187 – 203.<br />

Internetadressen zum Modellversuch:<br />

http://www.isb.bayern.de/bes/modell/nele/ergebnis.html (u. a. Flyer zum Modellversuch)<br />

http://www.isb.bayern.de/bes/brenn/ (Lernfeldplattform)<br />

http://www.seluba.de (Modellversuch: Steigerung der Effizienz neuer Lernkonzepte<br />

und Unterrichtsmethoden in der dualen Berufsausbildung)<br />

http://wiwi.uni-paderborn.de/wiwi1/index.html (Wissenschaft)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

83


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Aspekte der Lehrplanumsetzung und<br />

Lernsituationsentwicklung<br />

Umsetzungsdruck und Gestaltungsansätze<br />

Dr. H.-Hugo Kremer<br />

Prof. Dr. Peter F. E. Sloane<br />

WPPaderborn<br />

Überblick<br />

Universität Paderborn<br />

Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik<br />

• Aufregung – Warum?<br />

• Lehrplanumsetzung – Erfahrungen I<br />

• (Neue) Aufgabenfelder für Schule<br />

• Lehrplanumsetzung – Erfahrungen II<br />

• Resümee<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

84


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeldkonzeption<br />

Ausgangspunkte<br />

'Lernfelder sind in der Schule schon lange bekannt – eine Änderung bzw. eine neue<br />

Konzeption ist kaum feststellbar.'<br />

'Lernfelder sollten zwar vom Grundansatz verfolgt werden, eine Realisierung ist in<br />

unserer Schule aber nur mit erheblichem Aufwand möglich.'<br />

'Lernfelder verlangen viele neue Aktivitäten und eine systematische Abstimmung mit den<br />

Betrieben.'<br />

'Lernfelder bieten die Chance einer grundlegenden Revision berufsbildender Schulen.'<br />

'Die Lernfeldkonzeption erfordert eine umfassende Qualifizierung der Lehrenden.'<br />

• Polarisierung der Standpunkte<br />

• Befürworter und Gegenstimmen<br />

• Diskurs zu organisatorischen, ordnungspolitischen und<br />

didaktischen Aspekten<br />

• Heterogene Rezeption des Lernfeldkonzepts<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Lernfeldkonzept<br />

Traditionelle Fächer ... ... ... ... ... ...<br />

Entwicklung von<br />

Lehr-/Lernarrangements<br />

Transfereffekt<br />

Fächerübergreifendes Curriculum<br />

Lernfeld<br />

Lernsituation<br />

Handlungsfeld<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

85<br />

Fachmuster<br />

Handlungsmuster


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Situationsprinzip<br />

Lernfeldkonzeption<br />

Situations- und Wissenschaftsprinzip!<br />

Traditionelle Fächer ... ... ... ... ... ...<br />

Wissenschaftsprinzip<br />

Entwicklung von<br />

Lehr-/Lernarrangements<br />

Transfereffekt<br />

Fächerübergreifendes Curriculum<br />

Lernfeld<br />

Lernsituation<br />

Handlungsfeld<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

86<br />

Fachmuster<br />

Handlungsmuster<br />

Perspektivenwechsel im Lernfeldkonzept<br />

Lernfeld 1<br />

Fach 1 Fach 2 Fach 3 ... ... Fach n<br />

Lernfeld 2<br />

der<br />

Lernfeld 3<br />

. .<br />

. .<br />

. .<br />

. .<br />

Verbindlichkeit<br />

.<br />

Lernfeld i<br />

Verbindlichkeit der Lernfelder<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Fachsystematik


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Handlungsebenen<br />

Wandel der Systeme<br />

Makroebene<br />

Curriculumentwicklung<br />

Mesoebene<br />

Schulentwicklung<br />

Mikroebene<br />

Lehr-Lerngestaltung<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

87<br />

Verantwortungsbereiche<br />

Klasse Schule Landesinstitut<br />

Zwischenfazit<br />

‚Warum die ganze Aufregung‘<br />

* Verlagerung der Verbindlichkeit<br />

... Verbindlichkeit der Lernfelder vs. Verbindlichkeit der Fächer ...<br />

... Neubestimmung des Verhältnisses von systematischem und<br />

kasuistischem Wissen ...<br />

T<br />

* Neubestimmung der Verantwortungsbereiche<br />

... Schulnahe Curriculumentwicklung ...<br />

... Lehren als Teamaufgabe ...<br />

... Schulentwicklung durch alle Beteiligten ...<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

L<br />

L<br />

L<br />

T<br />

T


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfelder implementieren<br />

... zum Umgang von Lehrkräften mit der Lernfeldkonzeption ...<br />

Aus Sicht der Schulführung:<br />

... Also wir haben zwei große Bergsteiger<br />

... Die Trägheit ist doch gewaltig. Das was man bisher gemacht hat, war doch nicht<br />

... Diese Argumente höre ich jeden Tag!<br />

... Teamarbeit also sehr wenig. Also das Bild des Lehrers ist immer noch, dass er<br />

für das pädagogische Geschehen im Klassenraum verantwortlich ist. Und da soll<br />

keiner rein gucken.<br />

... Wie gesagt die Lehrkräfte haben oftmals in der Vergangenheit Arbeit geleistet,<br />

die für die Katz war, um es so ganz salopp deutlich zu machen.<br />

Aus Sicht der Lehrkräfte:<br />

... Was Lernfelder angeht, denke ich, gibt es da, also erlebe ich im Augenblick<br />

keinen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die das eigentlich auch schon<br />

unterrichten.<br />

... Es hat sich verstärkt, die Vorstellungen waren ähnlich vorher auch da. Jetzt ist<br />

die Notwendigkeit da, der Zwang ist etwas größer. Es ist jetzt erforderlich.<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Lernfelder implementieren<br />

Motive<br />

Kategorie<br />

Externer Anstoß<br />

Verbesserung der<br />

curricularen Situation<br />

Verbesserung der<br />

Arbeitssituation<br />

Anerkennung<br />

Schülerverhalten<br />

Lernerfolg<br />

Schulleitung<br />

Druck von außen<br />

Defizite alter Lehrplan<br />

Zentrale Themen<br />

Erleichterung der Arbeit<br />

Begeisterung d. Schüler<br />

Von außen<br />

Innerhalb der Schule<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

88<br />

Lehrkräfte<br />

Schulleiter Vorgabe<br />

Schulleiter gem. Ziel<br />

Fortführung der Arbeit<br />

Neue Berufe<br />

Frei bewegen<br />

Entscheidungsspielräume<br />

Verändertes<br />

Schülerverhalten<br />

Kompetenzvermittlung<br />

und nicht nur Fachwissen


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfelder implementieren<br />

‚Rolle lernfeldstrukturierter Curricula‘<br />

... Als Auslöser für Veränderungsprozesse an den Schulen<br />

... Konsequenz der bisherigen Veränderungsprozesse – auch alte<br />

Lehrpläne haben eine derartige Unterrichtsarbeit zugelassen.<br />

... Als Herausforderung zur Orientierung an beruflichen,<br />

gesellschaftlichen oder individuellen Aufgaben- und Problemstellungen<br />

... Ohne Lehrkräfte geht nichts: Umsetzung erfolgt nur soweit sie von den<br />

Lehrkräften auch vorgenommen wird.<br />

... Implementation in neuen Berufen bereitet weniger Probleme<br />

... Qualität wird unterschiedlich eingeschätzt – mehr ergänzende<br />

Materialien gefordert.<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Aufgabenspektrum<br />

Schulorganisation:<br />

Führung und Entwicklung<br />

von Schule (iv)<br />

Didaktische Organisation:<br />

Entwicklung und Steuerung<br />

durch schulische Arbeits-<br />

Gruppen (iii)<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Lernfeldstrukturiertes<br />

Curriculum<br />

Schule<br />

Bildungsgang<br />

Unterricht<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

89<br />

Lehrgangsplanung:<br />

Curriculare Entwicklung<br />

von Bildungsgängen (i)<br />

Unterrichtsvorbereitung:<br />

Entwicklung komplexer<br />

Lehr-/Lernarrangements<br />

(ii)<br />

WP


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Aufgabenstellungen<br />

• Bildungsgangmanagement<br />

– Curriculumentwicklung<br />

– Didaktische Jahresplanung<br />

– Organisation von Lehrerteams<br />

– Lernortkooperation<br />

• Unterrichtsarbeit<br />

– Lernsituationen entwickeln<br />

– Lernsituationen umsetzen<br />

– Lernsituationen evaluieren<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Schul-, Bildungsgang- und<br />

Unterrichtskonzept 1<br />

Bildungsgangkonzept<br />

© Prof. Dr. Peter F. E.Sloane, UniversitätPaderborn<br />

Schulkonzept<br />

Schule<br />

Bildungsgang<br />

Unterricht<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

90<br />

� Teambildung/-arbeit<br />

� Curriculumarbeit<br />

� Entwicklung und<br />

Implementation von<br />

Unterrichtsreihen<br />

� Betreuung von Unterrichtsreihen<br />

� (Selbst-)evaluation<br />

Unterrichtskonzept<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Schul-, Bildungsgang- und<br />

Unterrichtskonzept 2<br />

Schulkonzept<br />

Leitbilder, Intentionen<br />

Bildungsgangkonzept<br />

Jahresplanung, Präzisierung<br />

und Abstimmung, Koordination<br />

Unterrichtskonzept<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

91<br />

Lerntheoretische Basis<br />

Didaktikmodell<br />

Kompetenzmodell<br />

Methodik Thematik/Fach Situation<br />

Lernprozess<br />

Moderationstechnik<br />

WP<br />

Vom Curriculum zur didaktischen<br />

Umsetzung<br />

Thematik<br />

(Fach-)<br />

wissen<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Curriculare Vorbereitung<br />

Arbeitshandeln<br />

Anwendungssituation<br />

Lernhandeln<br />

(Lernprozess)<br />

Lernsituation<br />

Didaktische Umsetzung<br />

WP<br />

Responsive<br />

Planung<br />

Teamfähigkeit<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Handlungsgerechtes Wissen<br />

Applikation<br />

Erfahrungen Theorien<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Wissensbasis<br />

(Wissen(schafts)prinzip)<br />

Handlungssituation<br />

(Situationsprinzip)<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Kontextualisierung<br />

Situationsprinzip<br />

Anwendung<br />

(Applikation)<br />

Lernsituation<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

92<br />

Reflexion<br />

WP<br />

WP<br />

Planung<br />

Generalisierbarkeit Verallgemeinerbarkeit Relevanz der Situation<br />

objektive Bedeutsamkeit Konstruktion des Wissens<br />

De-Kon-<br />

Fachwissen<br />

textualisierung<br />

Erschließungslogik<br />

(Klingberg)<br />

Induktives Lernen<br />

Exemplarität Anwendbarkeit Relevanz des Wissens<br />

subjektive Bedeutsamkeit Konstruktion der Situation<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Planung<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Handlungskompetenz<br />

Fachkompetenz<br />

Methodenkompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Wissen<br />

Fertigkeiten<br />

Problemlösungsverhalten<br />

Kommunikation<br />

Verantwortung<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Handlungskompetenz/KMK<br />

Fachkompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

(Berufliche)<br />

Handlungskompetenz<br />

Humankompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

93<br />

Kenntnisse<br />

Problembewusstsein<br />

Probleme lösen<br />

Lösungswege<br />

übertragen<br />

Dialogfähigkeit<br />

Kooperationsfähigkeit<br />

Solidaritätsfähigkeit<br />

WP<br />

Ökologische Kompetenz<br />

Sozialkompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

WP<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Handlungskompetenz als kategoriales<br />

Bezugsraster<br />

Fachkompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Humankompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

94<br />

Sozialkompetenz<br />

• Methodenkompetenz<br />

• Lernkompetenz<br />

• Sprachkompetenz<br />

...<br />

WP<br />

Handlungskompetenz als kategoriales<br />

Bezugsraster<br />

Lernen/<br />

Methode<br />

Kommunikation<br />

Wertmaßstab<br />

Fach bzw.<br />

Domäne<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Person bzw.<br />

Subjekt<br />

Gruppe bzw.<br />

Gesellschaft<br />

WP<br />

Planung<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Intentionale Leitprinzipien<br />

Lernen/<br />

Methode<br />

Kommunikation<br />

Wertmaßstab<br />

Fach bzw.<br />

Domäne<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Fachliche Problemstellungen<br />

Fachsprache, Fachdiskussion<br />

Professionsethik<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Intentionale Leitprinzipien<br />

Lernen/<br />

Methode<br />

Kommunikation<br />

Wertmaßstab<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Person bzw.<br />

Subjekt<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

95<br />

WP<br />

Gruppe bzw.<br />

Gesellschaft<br />

Selbstthematisierung<br />

Meta-Kognition<br />

Meta-Kommunikation<br />

Eigenverantwortung<br />

WP<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Intentionale Leitprinzipien<br />

Lernen/<br />

Methode<br />

Kommunikation<br />

Wertmaßstab<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Gruppenprozesse, Meta-<br />

Kommunikation ...<br />

Kommunikation<br />

Soziale Verantwortung<br />

Solidarität ...<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Lernfelder implementieren –<br />

Typisierung der Lehrerrolle<br />

Erfüllung v.<br />

Vorgaben<br />

‘Sachbearbeiter’<br />

Abwartend<br />

verwaltend<br />

Abwartend<br />

gestaltend<br />

Gestaltung von<br />

Vorgaben<br />

‘Trendsetter’<br />

Veränderungen als Belastungen & Mehrarbeit<br />

Annahme von Arbeitsaufgaben<br />

Pflichterfüllung<br />

Formulierung von Grenzen<br />

begrenzte Auseinandersetzung<br />

Auseinandersetzung mit der Konzeption<br />

Negierung der Konsequenzen<br />

klare Ablaufstrukturen in Schule<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

96<br />

Gruppe bzw.<br />

Gesellschaft<br />

WP<br />

Ruhe bewahren<br />

Auswertung von Aktivitäten an anderen Schulen<br />

Beteiligung an Projekten<br />

gute informelle Netze<br />

Ideen einbringen<br />

Veränderungsinteresse<br />

Mitarbeit in regionalen Bildungsnetzwerken<br />

Entdeckung von Chancen<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Hintergrund ‚Trendsetter‘<br />

Konfrontation<br />

Auseinandersetzung<br />

Vorbereitung<br />

Realisierung<br />

Rückmeldung<br />

Defizite in der beruflichen Erstausbildung<br />

Suche nach Innovationen<br />

Aktive Beteiligung in Gremien<br />

Anbindung an bestehende Modellprojekte, Literatur,<br />

Analyse exemplarischer Lernfelder<br />

Aufarbeitung des ‚aktuellen Lehrplans‘<br />

Entwicklung exemplarischer Lehrpläne<br />

Absprachen im Kollegium<br />

Erprobung einzelner Phasen<br />

Gemeinsamer Unterricht<br />

Einbezug von Referendaren<br />

‚Konstruktive Überarbeitung‘<br />

Information der Kollegen<br />

Start neuer Projekte<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Berufsbildende Schule<br />

Typen<br />

Fragmentierte<br />

Schule<br />

Projektschule<br />

Differenzierung der Typisierung nach Dalin / Rolff / Buchen<br />

Ansatzpunkte<br />

Problemlöseschule<br />

lehrerzentrierter<br />

Zugang<br />

(Person)<br />

Lehrende i. S. v.<br />

Trendsettern<br />

Projektabteilungen –<br />

Bildung isolierter<br />

Netzwerke<br />

Problemerkennung<br />

durch Lehrende –<br />

Strategien<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

97<br />

organisatorischer<br />

Zugang<br />

(Gruppe / Schule)<br />

Punktuelle<br />

Entwicklungsteams<br />

Führung von<br />

Bildungsgängen<br />

Schule als Projektund<br />

Teamorganisation<br />

Curricularer<br />

Zugang<br />

Partial-curriculare<br />

Realisierung<br />

Musterbildungsgänge<br />

Umsetzung und<br />

schulspezifische<br />

Verbesserung der<br />

Vorgaben


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Zwischenfazit II<br />

• Verständigung über didaktisches Handeln<br />

Verständigung über Unterrichtsarbeit sollte stärker im Schulalltag verankert<br />

werden, z. B. Entwicklung – Durchführung - Evaluation<br />

• Systematische Theorierezeption ist notwendig!<br />

Verankerung einer theoretischen Auseinandersetzung im Schulalltag<br />

(Beispiele: Nutzung des Modellversuchs, Beteiligung an externen<br />

Arbeitsgruppen, Themenzentrierte Literaturrecherche)<br />

• Einrichtung teilautonomer Arbeitsgruppen<br />

hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung, der Bestimmung von Zeitansätzen,<br />

Bereitstellung von Arbeitsmitteln<br />

• Beteiligung an der Entscheidungsfindung<br />

Mit-Entscheidung im Rahmen der Einführung neuer Ausbildungsberufe oder<br />

der Beteiligung an Modellversuchen<br />

• Schaffung (kleiner) arbeitsfähiger Einheiten in (großen) Schulen<br />

Beispiel: Stundenplangestaltung Koordination zu großer Kollegengruppen<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Lernfelder<br />

- eine didaktische Innovation?<br />

Unsicherheit<br />

Neuheit<br />

Komplexität<br />

Merkmale didaktischer<br />

Innovationen?<br />

(Fullan u. a.)<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

98<br />

Positive Bewertung<br />

Konfliktpotenzial<br />

Kooperation


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfelder<br />

- eine didaktische Innovation?<br />

Unsicherheit<br />

Neuheit<br />

Beurteilung von außen<br />

Beurteilung von innen<br />

Schulkonzept – Bildungsgangkonzept –<br />

Unterrichtskonzept<br />

Komplexität<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

99<br />

Positive Bewertung<br />

Konfliktpotential<br />

Stellungnahme zur Implementation<br />

didaktischer Innovationen<br />

Beurteilung von außen<br />

Kooperation<br />

• Implementation als konstruktiver Akt<br />

• Implementation als Mehrebenen- und<br />

Mehrperspektivenproblem<br />

• Implementation als Lernprozess der Lehrenden<br />

• Implementation als kooperativer Prozess<br />

• Implementation verlangt eine systematische Personal- und<br />

Organisationsentwicklung<br />

• Entwicklung einer Implementationskultur<br />

• Implementation als systemübergreifender Prozess<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Weiterführende Überlegungen –<br />

Ansatzpunkte zur Implementation<br />

Förderung von<br />

Teamarbeit<br />

Entdeckung didaktischer<br />

Theorien<br />

Handlungsumgebung<br />

Gestaltung didaktischer Innovationen<br />

als Lernprozess<br />

Didaktische Theorie<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

100<br />

Begleitung individueller<br />

Innovationsprozesse<br />

Reflexion der<br />

Entwicklungen<br />

Theorieproduktion Theoriepräsentation<br />

Problemrelevanz / Qualität<br />

Perspektivenmodell<br />

WP<br />

WP<br />

Didaktische<br />

Innovationen<br />

Fach/Inhalte<br />

Anwendung (Applikation)<br />

Erschließung, induktives Lernen<br />

Lernsituation<br />

Spezieller Fall<br />

LERNFELD<br />

Exemplarität<br />

Narrative Einbindung<br />

Arbeitssituation/Lebenssituation<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Perspektivenmodell<br />

Lehrer Lerner<br />

(Lern)Handlungen<br />

Fach/Inhalte<br />

Anwendung (Applikation)<br />

Erschließung, induktives Lernen<br />

Lernsituation<br />

Spezieller Fall<br />

Arbeitssituation/Lebenssituation<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

LERNFELD<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn<br />

Perspektivenmodell<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

101<br />

Exemplarität<br />

Narrative Einbindung<br />

WP<br />

Lehrer Lerner<br />

Lernorganisation<br />

Fach/Inhalte<br />

Anwendung (Applikation)<br />

Erschließung, induktives Lernen<br />

Lernsituation<br />

Spezieller Fall<br />

Exemplarität<br />

Narrative Einbindung<br />

Arbeitssituation/Lebenssituation<br />

© Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Universität Paderborn<br />

LERNFELD<br />

WP<br />

Planung<br />

Dr. H.-Hugo Kremer Paderborn


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeldplattform<br />

über<br />

www.isb.bayern.de<br />

Dr. H.-Hugo Kremer WPPaderborn<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

102


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

6.3 Arbeit in Workshops<br />

6.3.1 Workshop 1<br />

Bildungsgangarbeit und didaktische Jahresplanung<br />

Moderation: Herr Kniesburges, Protokoll: Herr Lambrecht<br />

Präsentation: August-Griese-Berufskolleg, Löhne, Schule im<br />

Modellversuch SELUBA<br />

Herr Kniesburges informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops<br />

über den Modellversuch SELUBA. Er wies auf die geänderte Lehrplanstruktur hin,<br />

durch die neue Anforderungen an die didaktische Jahresplanung gestellt werden. Die<br />

gestaltungsoffenen Lehrpläne führen zu didaktischen Jahresplanungen, die nicht<br />

mehr statisch zu sehen sind, sondern eher Prozesscharakter haben.<br />

Didaktische Jahresplanung 7<br />

Die didaktische Umsetzung des Lernfeldkonzeptes erfordert, dass Lehrer – bzw. Bildungsgangteams<br />

gemeinsam und in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Lernortpartnern<br />

Lernfelder für den Unterricht ausgestalten und Lernsituationen entwickeln,<br />

d. h. sie erstellen eine "Didaktische Jahresplanung" im Bildungsgang.<br />

Damit Lernsituationen auch im Unterricht erfolgreich umgesetzt werden können,<br />

müssen im Rahmen der "Didaktischen Jahresplanung" die innerschulischen organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen mitbedacht und abgestimmt werden (z. B. Lehrereinsatzplanung,<br />

Stundenplanorganisation u. a.). Das setzt die Absprache mit den<br />

dafür verantwortlichen innerschulischen Partnern, vor allem mit der Schulleitung, voraus.<br />

Die Umsetzung der Lehrpläne, also die "Didaktische Jahresplanung" wird gefördert,<br />

wenn zwischen den Lehrenden gemeinsam verabredete Leitlinien und Eckdaten für<br />

die pädagogische und organisatorische Arbeit im Bildungsgang entwickelt werden.<br />

Dabei gibt das Schulprogramm den Gesamtrahmen vor.<br />

Im Rahmen der "Didaktischen Jahresplanung" gestalten die Bildungsgangkonferenzen<br />

Lernfelder für die schulischen Lernprozesse in Lernsituationen aus. Lernsituationen<br />

sind kleinere thematische Einheiten im Rahmen eines Lernfeldes, die berufsorientierte,<br />

ganzheitliche und selbstbestimmte Lernprozesse für die Kompetenzentwicklung<br />

fördern.<br />

Für die Erarbeitung einer "Didaktischen Jahresplanung" im engeren Sinne sind die<br />

folgenden Aspekte leitend:<br />

- Sequenzierung der Lernfelder<br />

- Entwicklung von Lernsituationen<br />

- Unterrichtliche Umsetzung<br />

- Dokumentation und Evaluation<br />

7<br />

v gl. dazu Werkstattbericht Heft 2 und Arbeitsmaterialien I/Präsentationen, Modellversuch SELUBA,<br />

April 2002<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

103


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Präsentation aus dem Modellversuch SELUBA (Herr Kniesburges)<br />

Umsetzung<br />

lernfeldstrukturierter Lehrpläne<br />

im Bildungsgang<br />

Ein Beitrag des Modellversuchs SELUBA/NRW<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

3.1<br />

Produktive Lehrplanrezeption<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

104<br />

Präsentation 3<br />

Folie 1<br />

Folie 2


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Produktive Lehrplanrezeption<br />

„Unter einer produktiven Lehrplanrezeption verstehe ich einen curricularen<br />

Ansatz, bei dem in einem Rahmencurriculum allgemeine Vorgaben<br />

gemacht werden, die dann in der jeweiligen Bildungsorganisation ...<br />

präzisiert werden müssen. Dabei geht es nicht um eine einfache Umsetzung<br />

der Vorgaben auf die jeweilige Organisation, sondern um einen<br />

produktiven Akt der didaktischen Anpassung des offenen Curriculums an<br />

die spezifischen Bedingungen vor Ort.<br />

Der Arbeitsgruppe, die diese Lehrplanrezeption leistet, kommt besondere<br />

Bedeutung zu. So ist die produktive Rezeption des Lehrplans auch keine<br />

Arbeit, die der Lehrer – getreu des alten „Einzelkämpfer-Bildes“ – allein<br />

betreibt, sondern ein Prozess der Abstimmung zwischen den an der dualen<br />

Ausbildung beteiligten Akteuren.“<br />

(P.F.E. Sloane, Lernfelder als curriculare Vorgabe, in: Bernhard Bonz (Hrsg.), Didaktik der<br />

beruflichen Bildung, Band 2, 2001, S. 187 ff)<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Arbeitsfelder<br />

produktiver<br />

Lehrplanrezeption<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

• Bildungsgangplanung<br />

• Förderung von Teamstrukturen<br />

• Curricular-didaktische<br />

Planungsarbeit<br />

• Organisationsentwicklung<br />

• Konzeptionsentwicklung für<br />

handlungsorientierte Lehr-<br />

Lernprozesse im Unterricht<br />

• Dokumentation und Evaluation von<br />

Unterrichtsplanung und -realisierung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

105<br />

Folie 3<br />

Folie 4


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Umsetzungsebenen lernfeldstrukturierter Lehrpläne<br />

in der Schule<br />

Schulprogramm<br />

Bildungsgangkonzeption<br />

Didaktische<br />

Jahresplanung<br />

Unterrichtliche<br />

Umsetzung<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

106<br />

Folie 5


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Fachkonferenzen<br />

Weitere<br />

Bildungsgangkonferenzen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

3.2<br />

Bildungsgangplanung<br />

Bildungsgangbeteiligte<br />

Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

des berufsüber-<br />

greifenden<br />

Lernbereichs<br />

Vertreterinnen<br />

und Vertreter der<br />

Auszubildenden<br />

Schulleitung<br />

Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

des berufsbezogenen<br />

Lernbereichs<br />

Bildungsgangkonferenz<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

107<br />

Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

des Differenzierungsbereichs<br />

Vertreterinnen<br />

und Vertreter der<br />

Ausbildenden<br />

Lehrerkonferenz<br />

Schulkonferenz<br />

Folie 6<br />

Folie 7


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Bildungsgangplanung<br />

und<br />

Schulprogramm<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

„Checkliste“ zur Bildungsgangplanung<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Die Bildungsgangplanung präzisiert<br />

die Ziele und den Bildungsauftrag im<br />

spezifischen Bildungsgang in enger<br />

Verknüpfung mit dem<br />

Schulprogramm.<br />

Sie erschließt den Rahmen für die<br />

pädagogische und organisatorische<br />

Entwicklung im Bildungsgang und für<br />

die Umsetzung des Lehrplans.<br />

� Bildungsauftrag und –ziel, Einbindung in das Schulprogramm<br />

� Profil des Ausbildungsberufs, z. B. berufliche Kernqualifikationen, Handlungsfelder, ...<br />

� Pädagogische Schwerpunktsetzung, z.B. Praxisorientierung, Förderung des<br />

Fremdsprachenerwerbs, neue Medien, ...<br />

� Schüler, z.B. Schülerzahlen, z.B. Zunahme/Abnahme, Trends, Eingangsqualifikationen,<br />

Häufigkeitsverteilung der allgemeinbildenden Abschlüsse, Interesse an nachholenden oder<br />

weiterführenden schulischen Abschlüssen, ...<br />

� Besondere Bildungsangebote, z. B. Stütz- und Zusatzangebote, Doppelqualifikation,<br />

berufsspezifische Zusatzangebote, ...<br />

� Beschulungskonzept, z.B. Blockmodell, Teilzeitmodell, rollierendes Modell, Beschlüsse zur<br />

Stundenplangestaltung, ...<br />

� Ausbildungspartner, z. B. Anzahl, Anschriften, Größe, Art, z.B. Kleinbetriebe, Großbetriebe,<br />

Filialen, Ausbildungskapazitäten, regional- und branchenspezifische Besonderheiten,<br />

berufsständische Organisationen, Kammern, Prüfungsausschüsse, ....<br />

� Lernortkooperationskonzept, z. B. Strukturen und Ziele, ...<br />

� Lehrer, z.B. Fakulten, Fortbildungen, Teambildungsvereinbarungen, Einbindung von<br />

Referendaren, Kooperation mit dem Studienseminar, AKO-Konzept, ...<br />

� Fachräume, z.B. Werkstatträume, Labors, multifunktionale Klassenräume,<br />

Computerräume, Lernbüro, Ausstattung, Nutzungsgrad, zukünftige Anforderungen, ...<br />

� ...<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

108<br />

Folie 8<br />

Folie 9


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Didaktische<br />

Jahresplanung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

3.3<br />

Didaktische Jahresplanung<br />

Die didaktische Jahresplanung ist die<br />

Umsetzung der curricularen Vorgaben für<br />

die Lerngruppen im Bildungsgang.<br />

Konkret bedeutet das, dass die<br />

vorgegebenen Lernfelder in berufs- und<br />

handlungsorientierte Lernsituationen<br />

umgesetzt werden, und dass dabei die<br />

Lehrkräfte aller drei Lernbereiche in<br />

didaktisch-methodischer Planung und<br />

unterrichtlicher Umsetzung<br />

zusammenarbeiten. Dabei ist auch der<br />

duale Partner beteiligt.<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

109<br />

Folie 10<br />

Folie 11


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Didaktische<br />

Jahresplanung<br />

im Team<br />

- Beteiligte -<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Planungsebenen<br />

der<br />

didaktischen<br />

Jahresplanung<br />

Berufsübergreifender<br />

Lernbereich<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

110<br />

Duale<br />

Partner<br />

Differenzierungsbereich<br />

Didaktische Großstruktur<br />

Lernfeldsequenzierung/-anordnung<br />

Didaktische Feinstruktur<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Berufsbezogener<br />

Lernbereich<br />

Lernsituationsentwicklung und –ausgestaltung in<br />

den einzelnen Lernfeldern<br />

Folie 12<br />

Folie 13


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.1<br />

Didaktische Großstruktur<br />

Anordnung/Sequenzierung der Lernfelder<br />

durch Rückschließen auf Handlungsfelder<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Das Profil des Ausbildungsberufes ermöglicht Rückschlüsse auf die Arbeits- und<br />

Geschäftsprozessbereiche des Berufes<br />

Beispiel: <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

Das neue Berufsbild der/des <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>s ordnet sich dem Bereich der<br />

handwerklichen Elektroberufe zu. Das Berufsbild wird mit den Schwerpunkten Bürosystemtechnik und Geräte- und<br />

Systemtechnik angeboten.<br />

Im Schwerpunkt Bürosystemtechnik sind die wesentlichen Arbeitsbereiche des/der ehemaligen<br />

Büroinformationselektronikers/in enthalten, im Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik die des alten Berufsbildes<br />

Radio- und Fernsehelektroniker/in.<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/innen planen, konzipieren, montieren und installieren informations- und<br />

kommunikationstechnische Systeme sowie die entsprechenden Geräte, Komponenten, Zubehöre und Netzwerke<br />

einschließlich deren Stromversorgung. Sie installieren zugehörige Software und nehmen die Systeme in Betrieb.<br />

Sie realisieren kundenspezifische Lösungen, indem sie Anwendungsprogramme bereitstellen. Sie modifizieren Hardund<br />

Software im Kundenwunsch.<br />

Sie beraten und betreuen private und gewerbliche Kunden im Verkauf und im Servicebereich und führen<br />

Benutzerschulungen durch.<br />

Der/die <strong>Informationselektroniker</strong>/in mit dem Schwerpunkt Geräte- und Systemtechnik arbeitet besonders in folgenden<br />

Bereichen:<br />

�Aufstellen und in Betrieb nehmen von Systemen der Audio- und Videotechnik und deren Vernetzung<br />

�Verlegen der erforderlichen Leitungen<br />

�Planung und Einrichtung von Antennenanlagen<br />

�Reparatur und Wartung<br />

Der/die <strong>Informationselektroniker</strong>/in mit dem Schwerpunkt Bürosystemtechnik arbeitet besonders in folgenden<br />

Bereichen:<br />

�Aufstellen und in Betrieb nehmen von Bürosystemen und deren Vernetzung<br />

�Konzipieren und Einrichten von Bürosystemen in Hard- und Software für private und gewerbliche Kunden<br />

�Instandsetzung und Wartung<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

111<br />

Folie 14<br />

Folie 15


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Zuordnung der Lernfelder ausgehend von beruflich-fachlichen Kernkompetenzen zu Arbeitsund<br />

Geschäftsprozessbereichen des Berufes<br />

Beispiel: <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>/1. u. 2. Jahr<br />

berufliche Kernqualifikationen lt.<br />

Ausbildungsordnung/Ausbildungsprofil<br />

<strong>Informationselektroniker</strong>/innen planen,<br />

konzipieren, montieren und installieren<br />

informations- und kommunikationstechnische<br />

Systeme sowie die entsprechenden Geräte,<br />

Komponenten, Zubehöre und Netzwerke<br />

einschließlich deren Stromversorgung.<br />

Sie installieren zugehörige Software und nehmen<br />

die Systeme in Betrieb. Sie realisieren<br />

kundenspezifische Lösungen, indem sie<br />

Anwendungsprogramme bereitstellen. Sie<br />

modifizieren Hard- und Software im<br />

Kundenwunsch.<br />

Sie beraten und betreuen private und gewerbliche<br />

Kunden im Verkauf und im Servicebereich und<br />

führen Benutzerschulungen durch.<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

korrespondierende beruflich-fachliche Kernkompetenzen der<br />

Lernfelder<br />

LF 1: Kenntnisse der Elektro- und Installationstechnik situationsgerecht<br />

anwenden<br />

LF 2: Kenntnisse aus der Elektronik und Signalverarbeitung<br />

situationsgerecht anwenden<br />

LF 5: Fehlersuche bei der elektronischen Signalverarbeitung in Baugruppen<br />

und Bauelementen von Geräten und Systemen der<br />

Informationstechnik vornehmen<br />

LF 3: Standardsoftware und berufsspezifische Software in Standardbetriebssystemen<br />

nutzen<br />

LF 6: Informationstechnische Einzelplatzsysteme hard- und softwaremäßig<br />

konfigurieren und programmieren<br />

LF 7: Programme erstellen und anwenderbezogen gestalten<br />

LF 8: Software- und Systemlösungen realisieren<br />

LF 4: Kunden betreuen und Geschäftsabläufe kundengerecht<br />

gestalten<br />

LF 9: Marktgerechte und funktionale Systemausstattungen für<br />

Kunden anbieten<br />

Darstellung der Kernkompetenzen der Lernfelder und ihrer Gruppierung zu zugehörigen<br />

Arbeits- und Geschäftsprozessen mit Progression der fachlich-beruflichen<br />

Kompetenzentwicklung in den Schul-/Ausbildungsjahren<br />

1. Jahr<br />

2. Jahr<br />

LF 1<br />

LF 2<br />

LF 3<br />

LF 4<br />

LF 5<br />

LF 6<br />

LF 7<br />

LF 8<br />

LF 9<br />

Kenntnisse der Elektro- und Installationstechnik situationsgerecht anwenden<br />

Kenntnisse aus der Elektronik und Signalverarbeitung<br />

situationsgerecht anwenden<br />

Standardsoftware und berufsspezifische Software in Standardbetriebssystemen<br />

nutzen<br />

Kunden betreuen und Geschäftsabläufe kundengerecht gestalten<br />

Fehlersuche bei der elektronischen Signalverarbeitung in Baugruppen und<br />

Bauelementen von Geräten und Systemen der Informationstechnik vornehmen<br />

Informationstechnische Einzelplatzsysteme hard- und softwaremäßig<br />

konfigurieren und programmieren<br />

Programme erstellen und anwenderbezogen gestalten<br />

Software- und Systemlösungen im Kundenauftrag realisieren<br />

Marktgerechte und funktionale Systemausstattungen für Kunden anbieten<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

112<br />

Folie 16<br />

Beispiel: Ausbildungsberuf <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> (1.u.2.Jahr)<br />

Folie 17


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Mögliche Sequenzierung/Anordnung der Lernfelder unter Beachtung der Lernprogression<br />

Beispiel: <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> 1. Jahr<br />

LF 1/120 UStd<br />

Geräte, Anlagen und Systeme der<br />

Informationstechnik installieren<br />

Beruflich-fachliche Kernkompetenz:<br />

Kenntnisse der Elektro- und Installationstechnik<br />

situationsgerecht anwenden<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

113<br />

LF 2/80 UStd<br />

LF 4/40 UStd<br />

Signalverarbeitungsvorgänge Mit Kunden und<br />

in Einrichtungen der<br />

Mitarbeitern<br />

Informationstechnik erfassen kommunizieren<br />

und darstellen<br />

u. Kundenbeziehungen<br />

pflegen<br />

Beruflich-fachliche<br />

Kernkompetenz:<br />

Kenntnisse aus der Elektronik und<br />

Signalverarbeitung<br />

situationsgerecht anwenden<br />

Beruflich-fachlicheKernkompetenz:<br />

Kunden betreuen<br />

und Geschäftsabläufekundengerecht<br />

gestalten<br />

LF 3/80 UStd<br />

Branchenspezifische und Standardsoftware unter Anwendung eines ausgewählten Betriebssystems<br />

nutzen<br />

Beruflich-fachliche Kernkompetenz: Software- und Betriebssystemnutzung<br />

40 Unterrichtswochen<br />

Folie 18


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.2<br />

Didaktische Feinstruktur<br />

Lernsituationsentwicklung und –ausgestaltung<br />

in den einzelnen Lernfeldern<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Ermittlung<br />

berufsrelevanter,<br />

exemplarischer<br />

Lerngelegenheiten<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

• Erfahrungsaustausch unter<br />

Kollegen<br />

• Recherchen in Betrieben und<br />

Beratung durch Betriebe<br />

• Hinzuziehen der<br />

Ausbildungsordnung<br />

• Beachtung der Kernkompetenz<br />

des Lernfeldes<br />

• Beachtung besonderer<br />

fachlicher Schwerpunkte<br />

• Beachtung der Situation der<br />

Lerngruppe<br />

• ...<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

114<br />

Folie 19<br />

Folie 20


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Exemplarische<br />

berufliche<br />

Handlungssituation<br />

Orientierung von Lernsituationen an exemplarischen<br />

Handlungssituationen<br />

Soziale<br />

Handlungsfelder<br />

Blick auf<br />

Fachsystematik als<br />

Referenzkriterium<br />

Berufliche<br />

Handlungsfelder<br />

Betriebliche Tätigkeiten,<br />

Tätigkeitsbereiche,<br />

betriebliches Handeln,<br />

Arbeits- und Geschäftsprozesse,<br />

...<br />

Lernfeld<br />

Didaktischer Filter<br />

Ist die Situation berufsrelevant, paradigmatisch?<br />

Ermöglicht sie transferförderndes Lernen?<br />

Ermöglicht sie theoriegeleiteten<br />

Wissenserwerb im Anwendungszusammenhang?<br />

...<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Didaktischmethodische<br />

und<br />

organisatorische<br />

Ausgestaltung<br />

der<br />

Lernsituation/en<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

115<br />

Personale<br />

Handlungsfelder<br />

Lernsituation<br />

Folie 21<br />

• Konkretisierung von Kompetenzen<br />

und Inhalten<br />

• Realisierung der Zusammenarbeit der<br />

Fächer und Lernbereiche<br />

• Festlegen von Verantwortlichkeiten<br />

• Festlegen des Zeitumfanges<br />

• Unterrichtsmaterialien/Fachräume<br />

• Absprache von Lernerfolgsüberprüfungen/Leistungsbewertung<br />

• Absprache von Vertiefungs-/Transferphasen<br />

• ...<br />

Folie 22


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Zusammenarbeit<br />

mit den Fächern<br />

des berufsübergreifenden<br />

Lernbereichs in<br />

Lernsituationen<br />

realisieren<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Die Fachkonferenzen des berufsübergreifenden<br />

Lernbereichs entwickeln<br />

Vorschläge für die kooperative Arbeit<br />

ihres Faches /ihrer Fächer.<br />

Dabei gehen sie vom Bildungsauftrag<br />

und den Lehrplanvorgaben ihres Faches<br />

aus und ermitteln in Abstimmung mit<br />

dem berufsbezogenen Lernbereich<br />

Möglichkeiten der Kooperation und<br />

berufsbezogene Lerngelegenheiten.<br />

Gemeinsame Entwicklung von Lernsituationen<br />

im Bildungsgang<br />

Lehrplan<br />

für den<br />

Ausbildungsberuf ...<br />

Lernfelder<br />

angestrebte<br />

Kompetenzen<br />

Inhalte<br />

In gemeinsamer<br />

Abstimmung in der<br />

Bildungsgangkonferenz<br />

entwickelte<br />

Lernsituationen<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

116<br />

Lehrpläne<br />

der Fächer<br />

des berufsübergreifenden<br />

Lernbereichs<br />

berufs- und<br />

kompetenzorientierte<br />

Umsetzung<br />

Folie 23<br />

Folie 24


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Sequenzierung<br />

der<br />

Lernsituationen<br />

im jeweiligen<br />

Lernfeld<br />

Festlegen der Reihenfolge der<br />

Lernsituationen unter Beachtung<br />

des Lernfortschritts<br />

Dieser Planungsschritt erfordert es,<br />

die Entwicklung aller<br />

Kompetenzbereiche zu erfassen<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Kompetenzentwicklung im Lernfeld in handlungsorientierten<br />

Lernsituationen<br />

Einbeziehen der<br />

berufsübergreifenden<br />

Fächer<br />

Lernsituation<br />

Entwicklung der<br />

sozialen und<br />

personalen<br />

Kompetenzen<br />

Lernsituation<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

117<br />

Lernsituation<br />

Lernsituation<br />

Entwicklung der<br />

fachlichen<br />

Kompetenzen -<br />

dabei ist<br />

Fachsystematik<br />

Referenzkriterium<br />

Folie 25<br />

Folie 26


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3.3<br />

Dokumentation<br />

der didaktischen Jahresplanung<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Mögliche Dokumentationsform für die didaktische<br />

Großstruktur<br />

Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang XYZ<br />

Ebene 1: Sequenzierung der Lernfelder und Überblick über die<br />

Lernsituationen<br />

Schul-/Ausbildungsjahr: ..........................................<br />

Lernfeld 1<br />

(Lernfeldbezeichnung<br />

Zeitrichtwert)<br />

LS 1.1: Titel<br />

LS 1.2: Titel<br />

LS 1.3: Titel<br />

...<br />

40 Unterrichtswochen<br />

Lernfeld 2<br />

(Lernfeldbezeichnung<br />

Zeitrichtwert)<br />

LS 2.1: Titel<br />

LS 2.2: Titel<br />

...<br />

Lernfeld 3<br />

(Lernfeldbezeichnung<br />

Zeitrichtwert)<br />

LS 3.1: Titel<br />

LS 3.2: Titel<br />

...<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

118<br />

Lernfeld 4<br />

(Lernfeldbezeichnung<br />

Zeitrichtwert)<br />

LS 4.1: Titel<br />

LS 4.2: Titel<br />

LS 4.3: Titel<br />

...<br />

Folie 27<br />

Folie 28


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

LS 1.1<br />

(Kurzbeschreibung)<br />

LS 1.2<br />

(Kurzbeschreibung)<br />

...<br />

Mögliche Dokumentationsform für die didaktische<br />

Feinstruktur<br />

Didaktische Jahresplanung im Bildungsgang XYZ<br />

Ebene 2: Sequenzierung und Beschreibung der Lernsituationen<br />

Lernfeld: .......................................................... Schul-/Ausbildungsjahr: .....................................................<br />

LS-Nr.<br />

und<br />

Beschreibung<br />

Ausdifferenzierte<br />

Kompetenzen<br />

Fachkompetenz (FK)<br />

Methodenkompetenz (MK)<br />

Lernkompetenz (LK)<br />

Sozialkompetenz (SK)<br />

Personalkompetenz (PK)<br />

.....<br />

FK<br />

MK<br />

LK<br />

....<br />

....<br />

Zeit<br />

Verantwortlichkeiten,<br />

fachliche<br />

Zuständigkeit,<br />

berufsübergreifende<br />

Fächer<br />

Fachliche Bereiche<br />

Fachliche Bereiche<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

Fächer<br />

Fächer<br />

119<br />

Ausdifferenzierte<br />

Inhalte<br />

Methodischdidaktische<br />

und<br />

organisatorische<br />

Absprachen<br />

(je nach<br />

Notwendigkeit)<br />

(je nach<br />

Notwendigkeit)<br />

Folie 29


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Präsentation des August-Griese-Berufskollegs<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong> – Realisierung der Vorgaben des<br />

Rahmenlehrplanes am August-Griese Berufskolleg in Löhne<br />

Folgende Lernsituationen werden exemplarisch vorgestellt:<br />

- Planung und Installation einer SAT-Empfangsanlage<br />

- Elektroinstallation für eine Büroumgebung<br />

- Strukturierte Verkabelung für eine Büroumgebung<br />

- Planung und Erstellung der kompletten Netzwerk-Infrastruktur für die Firma<br />

Infotek<br />

August – Griese – Berufskolleg Löhne<br />

SELUBA / <strong>Informationselektroniker</strong><br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

120


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Organisationsplanung 1. Ausbildungsjahr<br />

Betroffenes Fach (Gewichtung / mögliche Inhalte)<br />

ARIS SYSO OBLI<br />

LF 01 ( LS 1.1)<br />

( 120 h ) ( ca. 80 h )<br />

Elektrische Größen<br />

Installationsplanung<br />

VDE 0100 / UVV<br />

Sicherheitsprüfung<br />

Netzwerkverkabelung<br />

LF 02<br />

( 80 h )<br />

LF 03<br />

( 80 h )<br />

LF 04<br />

( 40 h )<br />

August – Griese – Berufskolleg Löhne<br />

SELUBA / <strong>Informationselektroniker</strong><br />

( LS 1.3 )<br />

(ca. 40 h )<br />

Analoge Signale<br />

Funktion analoger<br />

Bausteine<br />

Widerstandsnetzwerke<br />

Messtechnik<br />

( LS 1.1 )<br />

(ca. 40 h )<br />

PC - Anwendungen<br />

Windows<br />

Office (Word/Excel)<br />

Internet Nutzung<br />

EWB<br />

( LS 1.4 )<br />

(ca. 40 h )<br />

Digitale Signale<br />

Logische Verknüpfungen<br />

Zahlensysteme und Codes<br />

Schaltungsentwurf<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

121<br />

-LF 1-4<br />

Andockmöglichkeiten durch<br />

fächerüber-<br />

greifenden Projektunterricht:<br />

Methodentraining<br />

-Projekt:<br />

Neue Technologien –<br />

Möglichkeiten und<br />

Grenzen<br />

WBL/POL/REL<br />

( LS 1.2 ) z.T. in 1.1 bis 1.4 enthalten - vergl.: Power- Point-<br />

( ca. 80 h )<br />

Präsentation<br />

Nutzung eines PC – Einzel -<br />

- Kundenberatung<br />

Arbeitsplatzes<br />

- Umgang mit<br />

(Betriebssystem/Standartsoftware/berufs Standartsoftware<br />

bezogene Software und EWB)<br />

( In 1.1 – 1.4 enthalten)<br />

( ca. 40 h )<br />

Betriebsbezogener Schriftverkehr<br />

Anwenderschulung<br />

D / Kommunikation (40 h )<br />

Religion (40 h )<br />

POL (40 h )<br />

BWL (40 h )<br />

U. -<br />

Woche<br />

ARIS SYSO OBLI<br />

1-2 Einführung / Findung Einführung / Findung Methoden-<br />

3-4 Kennenlernen Kennenlernen Training<br />

5-6 * * *<br />

7-8 LS 1.1 SAT-Anlage LS 1.2 PC - Nutzung Siehe:<br />

9-10 (Teil 1) ( auch zu LS 1.1,1.3,1.4 u, 1.5 ) Power- Point- Präsentation<br />

11-12 * * *<br />

13-14 * * Neue Technologien<br />

15-16 LS 1.3 LS 1.4 (auch 1.2) REL:<br />

17-18 Lichterkette Kabeltester Weihnachten<br />

19-20 * * POL<br />

21-22 * * Hist. Feste<br />

23-24 * * *<br />

25-26 * LS 1.2 PC - Nutzung Siehe:<br />

27-28 * ( auch zu LS 1.1,1.3,1.4 u, 1.5 ) PP-Präsentation<br />

29-30 LS 1.5 Installation * Büroumgebung<br />

31-32 der Büroumgebung * *<br />

33-34 * LS 1.5 (auch 1.2 Installation *<br />

35-36 * der Büroumgebung ) D/Kommunikation<br />

37-38 * * Beschreibung<br />

39-40 * * *<br />

2. Ausbildungsjahr<br />

(LF: 5, 6, 7, 8 und 9)<br />

• Geräte der Telekommunikationstechnik<br />

installieren,programmieren und warten<br />

• Signalverarbeitungsvorgänge erfassen und dokumentieren<br />

• Sicherheitsprüfungen planen und durchführen<br />

• Zertifizierungen planen und durchführen<br />

• Geräte der Telekommunikationstechnik analysieren,<br />

dimensionieren, in Betrieb nehmen und warten<br />

• Anwendersoftware installieren und präsentieren


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Organisationsplanung 2. Ausbildungsjahr<br />

LF 06<br />

( 40 h )<br />

LF 07<br />

( 40 h )<br />

LF 08<br />

( 80 h )<br />

Betroffenes Fach (Gewichtung / mögliche Inhalte)<br />

ARIS SYSO OBLI<br />

( LS 2.1 )<br />

( ca. 20 h )<br />

PC – Einzel – Arbeitsplatz<br />

Hardwarekomponenten und<br />

Systemkonfiguration<br />

LF 05 Baugruppen/Geräte (Funktion)<br />

( 100 h ) ( LS 2.5 ) ( ca. 40 h )<br />

Spanungsversorgung<br />

( LS 2.6 ) ( ca. 20 h )<br />

Lautsprecheranlage (TP,BP,HP)<br />

( LS 2.7 ) ( ca. 20 h )<br />

Verstärker (Integriert:<br />

LF 09<br />

( 60 h )<br />

OPA,TDA....)<br />

( In 2.1 – 2.7 enthalten)<br />

( ca. 60 h )<br />

Kundengerechte Planung und<br />

Beratung<br />

( LS 2.1 )<br />

( ca. 20 h )<br />

PC – Einzel – Arbeitsplatz<br />

Hardwarekomponenten und<br />

Systemkonfiguration<br />

( LS 2.2 )<br />

( ca. 20 h )<br />

Strukturiertes Programmieren<br />

und Programmtest<br />

( LS 2.3 )<br />

( ca. 40 h )<br />

PC Systemkonfiguration und<br />

Softwareabstimmung<br />

(Zusammenspiel/Firmware)<br />

( LS 2.4 )<br />

(ca. 20 h )<br />

Baugruppen/Geräte (Funktion)<br />

Temperaturüberwachung<br />

( In 2.1 – 2.5 enthalten)<br />

( ca. 60 h )<br />

Kundengerechte Planung und<br />

Beratung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

122<br />

Siehe: LF 5/6/7/8/9<br />

PP-Präsentation<br />

Büroumgebung:<br />

Internet<br />

BWL: Ergonomie<br />

POL: 20 h<br />

BWL: 40 h<br />

Religion: 20 h<br />

D/K: 20 h<br />

POL: Medienpol. Analyse<br />

Internet<br />

Rel: Homepage<br />

D/K: PC-Lexikon<br />

- Dokumentation<br />

- Fachreferat<br />

- Facharbeit<br />

- Pflichtenheft<br />

D/Kommunikation<br />

REL<br />

BWL / POL<br />

U. - Woche ARIS SYSO OBLI<br />

1-2 LS 2.1 LS 2.1 Methodenpflege<br />

3-4 PC – Einrichtung (Hardware) PC – Einrichtung (Hardware)<br />

5-6 * * s.o.<br />

7-8 * * PP-Präsentation<br />

9-10 * *<br />

11-12 LS 2.5 LS 2.2 Methodenpflege<br />

13-14 Spannungsversorgung Tiefgarage/Logo<br />

15-16 Netzteil / Schaltnetzteil * s.o.<br />

17-18 * *<br />

19-20 * *<br />

21-22 LS 2.6 LS 2.3<br />

23-24 Lautsprecheranlage PC – Einrichtung Methodenpflege<br />

25-26 (TP,HP,BP) ( Betriebsystem u. Software )<br />

27-28 Rundfunktechnik *<br />

29-30 * * s.o.<br />

31-32 LS 2.7 *<br />

33-34 Verstärker LS 2.4<br />

35-36 (Integriert: OPA,TDA ...) Temperaturüberwachung Methodenpflege<br />

37-38 * Netzwerkschrank<br />

39-40 * * Sport Rückenschulung<br />

August – Griese – Berufskolleg Löhne<br />

SELUBA / <strong>Informationselektroniker</strong><br />

3. Ausbildungsjahr<br />

(LF: 10, 11, 12, 14, 16)<br />

• Systeme der Telekommunikationstechnik und der<br />

Installationstechnik planen, installieren, in Betrieb nehmen,<br />

warten und in Netze (öffentlich und nicht öffentlich LAN)<br />

einbinden und konfigurieren<br />

• Leistungen erfassen (Datenbanken) und beschreiben,<br />

Angebote erstellen, Abrechnungen anfertigen, Markt und<br />

Kundenbeziehungen pflegen<br />

• Übertragungssysteme einrichten und Fehler an Baugruppen<br />

analysieren (PC / TK / ÜT)


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

August – Griese – Berufskolleg Löhne<br />

SELUBA / <strong>Informationselektroniker</strong><br />

Deutsch<br />

Organisationsplanung 3. Ausbildungsjahr<br />

LF 10<br />

( 20 h )<br />

LF 11<br />

( 40 h )<br />

LF 12<br />

( 80 h )<br />

LF 14<br />

( 100 h )<br />

LF 16<br />

( 40 h )<br />

Fachreferat /<br />

Präsentation<br />

(adressatenbezogen)<br />

POL<br />

Schau mir in die „Windows“<br />

Chancen und Risiken von<br />

Unternehmensgründungen im<br />

multimedialen Bereich<br />

Betroffenes Fach (Gewichtung / mögliche Inhalte)<br />

ARIS SYSO IND OBLI<br />

( LS 3.3 )<br />

(ca. 80 h)<br />

Baugruppen /Geräte<br />

(Hardware)<br />

(Fehlersuche)<br />

- Fernseher 60 h<br />

- NF Verstärker 20 h<br />

( LS 3.5 )<br />

( ca. 40 h )<br />

SAT-Anlage (Teil 2)<br />

( LS 3.1 )<br />

(ca. 20 h )<br />

Datenbanken<br />

( LS 3.4 )<br />

(ca. 10 h )<br />

Telekommunikation<br />

(Software)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

123<br />

( LS 3.4 )<br />

(ca. 30 h )<br />

Telekommunikation<br />

(Hardware)<br />

( LS 3.2 )<br />

( ca. 100 h )<br />

Netzwerktechnik<br />

Datenschutz<br />

Datensicherheit<br />

Betriebswirtschaft:<br />

Firmengründung<br />

Unternehmensformen<br />

Projekt:<br />

Firmengründung<br />

„GO“<br />

Politik: 20 h<br />

WBL 40 h<br />

Medienanalyse<br />

Firmenphilosophie<br />

PR-Arbeit<br />

U. -<br />

Woche<br />

ARIS SYSO IND OBLI<br />

1-2 LS 3.3 LS 3.1 LS 3.2 Projektarbeit:<br />

3-4 Baugruppen/Geräte Datenbanken Netzwerktechnik Datensammlung<br />

5-6 (Hardware) * (Strukturierte Netze) Firmengründung<br />

7-8 Fernseher * * s.o.<br />

9-10 * LS 3.3 * s.o.<br />

11-12. * Baugruppen/Geräte * Dokumentation<br />

13-14 * (Hardware) * Referate<br />

15-16 Videogeräte Telekommunikation * *<br />

17-18 * LS 3.4 * PR-Arbeit<br />

19-20 * Telekommunikation * Präsentation CI/CD<br />

21-22 * (Programmierung) * *<br />

23-24 CD - Spieler ------- LS 3.4 *<br />

25-26 * ------- Telekommunikation *<br />

27-28 * ------- * *<br />

29-30 Sonstige Geräte ------- * *<br />

31-32 * ------- * Methodenpflege<br />

33-34 * ------- * Homepage<br />

35-36 LS 3.5 SAT. -Anlage ------- * (Überarbeitung)<br />

37-38 (Teil 2) ------- * *<br />

39-40 * ------- * *<br />

Lernfelder 10 - 16<br />

Strukturierte<br />

Verkabelung<br />

für eine Büroumgebung<br />

Fachgerechte Installation, Wartung und<br />

Dokumentation der<br />

Kommunikationsinfrastruktur<br />

Verkabelung/Netze<br />

Datennetze<br />

Telekommunikation<br />

Methodensicherheit<br />

Firmenhomepage<br />

Datenübertragungssysteme<br />

Fachgerecht installieren, in Betrieb<br />

nehmen und warten<br />

Anlagen der<br />

Telekommunikations-<br />

Technik<br />

Installieren und an öffentliche<br />

Netze anbinden<br />

DIFF<br />

Geräte und<br />

vernetzte Systeme<br />

Planen, Konfigurieren,<br />

Optimieren,<br />

Einrichten, in Betrieb nehmen<br />

und administrieren<br />

(nach kundenspezifischen<br />

Erfordernissen)<br />

Fachgerechte<br />

Planung und Erstellung<br />

der Büroumgebung<br />

für die Firma<br />

INFOTEK<br />

Dualer Partner<br />

HBZ<br />

WBL<br />

Virtuelle Firmengründung<br />

betriebswirtschaftliche<br />

Voraussetzungen und<br />

Bedingungen<br />

einer Unternehmensgründung<br />

Ziele von Vernetzung<br />

Praktische Unterstützung


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

August – Griese – Berufskolleg Löhne<br />

SELUBA / <strong>Informationselektroniker</strong><br />

4. Ausbildungsjahr<br />

(LF: 13, 15)<br />

• Fehlersuche in Anlagen und Systemen<br />

• Multimediale Consumergeräte einrichten<br />

• VBA - Programmierung<br />

• Informationstechnische Dienste<br />

• Bewertung<br />

• Reflektion<br />

• Vertiefung<br />

• Prüfungsvorbereitung<br />

Organisationsplanung 4. Ausbildungsjahr<br />

LF 13<br />

( 80 h )<br />

LF 15<br />

( 60 h )<br />

Betroffenes Fach (Gewichtung / mögliche Inhalte)<br />

ARIS SYSO IND OBLI<br />

( LS 4.1 )<br />

(ca. 60 h)<br />

Baugruppen /Geräte<br />

(Firmware)<br />

(Fehlersuche)<br />

( LS 4.1 )<br />

(ca. 20 h)<br />

Baugruppen /Geräte<br />

(Firmware)<br />

(Fehlersuche)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

124<br />

( LS 4.2 )<br />

(ca. 60 h )<br />

Consumergeräte<br />

Datensammlung<br />

VBA - Programmierung<br />

MYSQL<br />

Übungen zu<br />

Gesprächstechniken<br />

POL/WBL 30 h<br />

U. - Woche ARIS SYSO IND OBLI<br />

1-2 LS 4.1 LS 4.1 ( LS 4.2 ) VBA<br />

3-4 Baugruppen/Geräte Baugruppen/Geräte (ca. 60 h ) *<br />

5-6 (Firmware/Fehlersuche) (Firmware/Fehlersuche) Consumergeräte *<br />

7-8 * * *<br />

9-10 * * *<br />

11-12 * * Gesprächstechnik<br />

13-14 * * *<br />

15-16 * * *<br />

17-18 Prüfung Prüfung Prüfung Prüfung<br />

19-20 Prüfung Prüfung Prüfung Prüfung


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeld 14<br />

Geräte und vernetzte Systeme einrichten,<br />

in Betrieb nehmen und administrieren<br />

Lernsituation 3.2<br />

Planung und Erstellung der kompletten Netzwerk-<br />

Infrastruktur für die Firma Infotek<br />

• Teil 1: -> Strukturierte Verkabelung (dienstfrei)<br />

-> Spannungsversorgung<br />

• Teil 2: -> Kommunikationsinfrastruktur im Datennetz<br />

-> Kommunikationsinfrastruktur im Telefonnetz<br />

• Teil 3: -> Telekommunikation<br />

-> Datenfernübertragung<br />

Strukturierte<br />

Netzwerkverkabelung<br />

• Planung eines dienstfreien Datennetzes nach<br />

vorgegebenem Anforderungsprofil<br />

• Montageübungen mit verschiedenen<br />

Komponenten der passiven Netzwerktechnik<br />

• Messungen mit einem LAN-Tester<br />

und Interpretation der Messergebnisse<br />

• Zertifizierung der Anschlüsse mit einem<br />

Zertifizierungsmessgerät<br />

• Dokumentation der Verkabelung (Kundengerecht)<br />

• Übergabe / Übergabeprotokoll<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

125


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Spannungsversorgung für<br />

Kommunikationsanlagen<br />

• Analyse einer vorhandenen Spannungsversorgung<br />

( Netzformen / Potentialausgleich )<br />

•Planung der Installation für spezifische<br />

Anforderungen der Kommunikationstechnik<br />

• Installation der Spannungsversorgung<br />

nach den geplanten Anforderungen<br />

• Qualitätskontrolle der installierten Anlage<br />

Dokumentation des Installationsplanes<br />

( E.-Check nach ZVEH )<br />

Lernsituation 3.2 ( Teil 2 )<br />

Kommunikationsstruktur<br />

( öffentliche Dienste )<br />

Festlegen der Zugänge<br />

( ISDN / DSL )<br />

Implementieren<br />

angebotenen Dienste<br />

Installation/Einrichtung<br />

der Zugänge/Benutzer<br />

Planung und Erstellung<br />

einer<br />

Netzwerkinfrastruktur<br />

Fa. Infotek<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

126<br />

Kommunikationsstruktur<br />

EDV ( TCP-IP / DNS )<br />

Erfassen der Programmund<br />

Datenstrukturen<br />

Festlegen der Zugänge<br />

und Berechtigungen<br />

Installation/Einrichtung<br />

der Zugänge/Benutzer


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Kommunikationsstruktur<br />

( Öffentliche Dienste )<br />

• Erstellen eines Anforderungsprofils für<br />

WAN – Anbindung und Telefonie<br />

• Auswahl der Dienste und Geräte zur Anbindung<br />

an das öffentliche Netz<br />

• Installation und Konfiguration<br />

der Komponenten und Zugänge zu den Diensten<br />

( Telefonanlage / DFÜ / Internetzugang )<br />

• Dokumentation der Zugänge und Berechtigungen<br />

Kommunikationsstruktur<br />

( Protokolle und Dienste im Intranet )<br />

• Ermitteln der Programm und Datenstruktur<br />

• Festlegen der technischen Anforderungen<br />

an die auszuwählenden Komponenten<br />

• Festlegen der Programm- und Datenstrukturen<br />

• Installation der notwendige Hard- und Software<br />

( Protokolle und Dienste )<br />

• Administrieren der Zugänge und Berechtigungen<br />

• Dokumentieren der Kommunikationsstruktur<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

127


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernsituation 3.2 ( Teil 3 )<br />

Telekommunikation<br />

Installationsplanung<br />

Konfiguration<br />

Fehlersuche<br />

Planung und Erstellung<br />

einer<br />

Netzwerkinfrastruktur<br />

Fa. Infotek<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

128<br />

Datenfernübertragung<br />

Zugang (Modem)<br />

DFÜ - Netzwerk<br />

Router<br />

Telekommunikation:<br />

• Rechtliche Bedingungen<br />

( Fernmeldegesetz / Vertragsgrundlagen )<br />

• Planung einer Telekommunikationsanlage<br />

( Analogtechnik / Euro-ISDN / DSL )<br />

-> TK-Endgeräte ( Hardware )<br />

-> Anschlusstechnik ( Installation )<br />

-> Konfiguration ( Software )<br />

-> Wartung ( Fehlersuche )


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Datenfernübertragung:<br />

( Öffentliche Netze und Dienste )<br />

LAN / WAN – Technik<br />

• Datenfernübertragungsprotokolle<br />

• Zugang zu den Diensten<br />

→ Technische Voraussetzungen (Hardware)<br />

→ Anschlusstechnik (Medienbasierte Installation)<br />

→ Vertragsgrundlagen (techn./gesetzl. Vorraussetzungen)<br />

• DFÜ–Netzwerkeinrichtung<br />

• Proxyserver ( Mail-, Web-, FTP-, ... )<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

129


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

6.3.2 Workshop 2<br />

Möglichkeiten und Modelle zur Kooperation der Lernbereiche in Lernsituationen<br />

Moderation: Frau Deisenroth, Protokoll: Herr Gasse<br />

Präsentation: August-Griese-Berufskolleg, Löhne, Schule im<br />

Modellversuch SELUBA<br />

In einem kurzen Impulsreferat aus dem Modellversuch SELUBA wurden Möglichkeiten,<br />

Modelle und Fragestellungen aufgezeigt, die helfen können, die Kooperation der<br />

Lernbereiche auf den Weg zu bringen.<br />

Zusammenarbeit der Lernbereiche 8<br />

Zur Entwicklung umfassender Handlungskompetenz, zur Realisierung des Bildungsauftrages<br />

der Berufsschule und zur Unterstützung ganzheitlicher Lernprozesse sind<br />

in Lernsituationen die Beiträge der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereiches<br />

unverzichtbar.<br />

Die in NRW neu gestalteten Fachlehrpläne fördern die Zusammenarbeit der Lernbereiche,<br />

da sie kompetenzorientiert und gestaltungsoffen konzipiert sind. Sie verpflichten<br />

einerseits das jeweilige Fach zur Kooperation, betonen und unterstützen aber<br />

andererseits seinen eigenständigen Bildungsauftrag.<br />

Den Fachkolleginnen und -kollegen obliegt es, sowohl den fachlich eigenen Bildungsauftrag<br />

9 als auch die berufsorientierte Zusammenarbeit zu realisieren. Dabei<br />

kann das Gremium der Fachkonferenz für diese Fächer eine notwendige Verständigungsebene<br />

in der Schule sein.<br />

In der konkreten Planung von Lernsituationen ist zunächst festzustellen, wie und<br />

wieweit die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereiches zur allgemeinen Kompetenzentwicklung<br />

beitragen können.<br />

Die jeweiligen Fachlehrerinnen und -lehrer werden innerhalb der Lernsituationen für<br />

ihr Fach geeignete Lerngelegenheiten ermitteln und sie von ihrem fachdidaktischen<br />

Verständnis aus gestalten.<br />

Leitender Aspekt der Zusammenarbeit ist nicht eine vordergründige stofflichinhaltliche<br />

Anbindung der berufsübergreifenden Fächer an Lernfelder sondern der<br />

Aufbau gemeinsamer Zielsetzungen und das gemeinsame Bereitstellen einer Lernumgebung<br />

für Schülerinnen und Schüler, die ihnen ganzheitliche Lernprozesse ermöglicht.<br />

Das heißt auch, dass die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereiches<br />

nicht für den berufsbezogenen Lernbereich funktionalisiert werden dürfen. Deshalb<br />

kann der didaktische Ausgangspunkt der gemeinsamen Planung und Durchführung<br />

von Lernsituationen nur auf der Kompetenzebene liegen.<br />

Durch die Verpflichtung zur Zusammenarbeit und den eigenständigen Bildungsauftrag<br />

haben die berufsübergreifenden Fächer gleichsam eine Doppelfunktion. Sie ko-<br />

8<br />

vgl. dazu Werkstattbericht Heft 2 und Arbeitsmaterialien I/Präsentationen, Modellversuch SELUBA,<br />

April 2002<br />

9<br />

vgl. dazu APO-BK, a.a.O.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

130


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

operieren da, wo es didaktisch-pädagogisch geboten erscheint und sie realisieren<br />

Unterrichtsvorhaben eher eigenständig da, wo berufsübergreifende und allgemeinbildende<br />

Ziele zu erfüllen sind. 10<br />

Die Verpflichtung zur Zusammenarbeit besteht nicht nur mit dem berufsbezogenen<br />

Lernbereich sondern auch mit den jeweils anderen Fächern des berufsübergreifenden<br />

Lernbereiches.<br />

Eine Zusammenarbeit von z. B. Deutsch/Kommunikation mit Politik/Gesellschaftslehre<br />

oder dem Fach Religionslehre kann zu Lernsituationen führen, die z. B. besonders<br />

auf die Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler eingehen und in denen<br />

die personalen und auch die sozialen Kompetenzen gestärkt und gefördert werden<br />

können.<br />

Zusammenarbeit der Lernbereiche<br />

in den Bildungsgängen<br />

der Fachklassen duales System<br />

Ein Beitrag des Modellversuchs SELUBA/NRW<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

131<br />

Präsentation 4<br />

10 vgl. dazu Deisenroth, Holde; Deutsch im lernfeldorientierten Unterricht der Berufsschule - Ein Integrationskonzept<br />

im Land Nordrhein-Westfalen. In: Die berufsbildende Schule (BbSch) 53, 2001,<br />

Heft 11-12, S. 339 ff. und Modellversuch SELUBA; Werkstattbericht Heft 1: Informationen zur Umsetzung<br />

lernfeldstrukturierter Lehrpläne in Nordrhein-Westfalen und Modellversuch SELUBA; Bildungsgangplanung<br />

und Lernfeldkonzept - Arbeitshilfen I, Präsentation April 2002<br />

Folie 1


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

4.1<br />

Rechtliche und curriculare<br />

Rahmenbedingungen<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Aufgaben der Lernbereiche<br />

Der berufsbezogene Lernbereich fasst die Unterrichtsfächer zusammen,<br />

die im Besonderen der beruflichen Qualifizierung dienen.<br />

Die Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs ergänzen die<br />

berufliche Qualifizierung und tragen darüber hinaus zur allgemeinen<br />

Kompetenzentwicklung bei, indem sie zentrale gesellschaftliche,<br />

kulturelle, ethische und religiöse Fragen in die Ausbildung einbeziehen.<br />

Der Sport dient zudem der Gesundheitsförderung.<br />

Der Differenzierungsbereich ermöglicht den Schülerinnen und<br />

Schülern, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten ihren individuellen<br />

Fähigkeiten und Neigungen entsprechend zu ergänzen, zu erweitern<br />

und zu vertiefen.<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

132<br />

(APO-BK, Erster Teil, Erster Abschnitt, § 6, (2))<br />

Die Lernbereiche erfüllen den Bildungsauftrag gemeinsam. Fächer und Lernbereiche<br />

sind aufeinander abzustimmen.<br />

(APO-BK, § 6,(1))<br />

Folie 2<br />

Folie 3


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Abstimmung der curricularen Vorgaben der<br />

Lernbereiche aufeinander<br />

Berufsübergreifender<br />

Lernbereich<br />

Lehrpläne für die<br />

Fächer:<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Politik/Gesellschaftslehre<br />

Religionslehre<br />

Sport/Gesundheitsförderung<br />

Kompetenzorientierte<br />

und<br />

gestaltungsoffene<br />

Lehrpläne<br />

Berufsbezogener<br />

Lernbereich<br />

Landeslehrplan<br />

KMK – Rahmenlehrplan<br />

mit landesspezifischen<br />

Ergänzungen<br />

Lernfeldstrukturierte<br />

Lehrpläne<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

4.2<br />

Zusammenarbeit der Lernbereiche<br />

am Beispiel des Faches<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

133<br />

Differenzierungsbereich<br />

Angebote zur<br />

Ergänzung,<br />

Erweiterung,<br />

Vertiefung<br />

Berufs- und<br />

schulspezifische<br />

Optionen<br />

Folie 4<br />

Folie 5


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Auftrag des Faches<br />

Deutsch/<br />

Kommunikation<br />

im konkreten<br />

Bildungsgang<br />

4.2.1<br />

Bildungsauftrag und<br />

Lehrplankonzeption des Faches<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

Ergänzen der beruflichen<br />

Qualifizierung des spezifischen<br />

Ausbildungsberufes<br />

Wahrnehmen des allgemeinen<br />

Bildungsauftrages<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Beiträge zum Differenzierungsbereich<br />

leisten (z.B. Stütz- oder<br />

Förderangebote)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

134<br />

Folie 6<br />

Folie 7


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lehrplankonzeption<br />

entspricht der<br />

Lernbereichskonzeption<br />

fördert durch<br />

Gestaltungsoffenheit das<br />

bildungsgangbezogene Arbeiten<br />

ist kompetenzorientiert<br />

gilt für alle ca. 350<br />

Ausbildungsberufe<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Lehrplanaufbau kompetenzorientiertes,<br />

curricular-didaktisches<br />

Gesamtkonzept als „Dach“ für<br />

alle Bildungsgänge<br />

keine inhaltlichen Vorgaben<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

umfangreiche Hinweise und<br />

Anregungen zur Umsetzung im<br />

konkreten Bildungsgang<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

135<br />

Folie 8<br />

Folie 9


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ziel des<br />

Unterrichtes in<br />

Deutsch/<br />

Kommunikation<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Curriculardidaktischer<br />

Kern des<br />

Lehrplanes<br />

Kompetenzförderung durch<br />

Weiterentwicklung der<br />

sprachlichen Handlungsfähigkeit<br />

der Schülerinnen und Schüler<br />

in berufsbezogenen und<br />

berufsübergreifenden Situationen<br />

Fünf Kompetenzbereiche, die auf<br />

den klassischen Aufgabenbereichen<br />

des Deutschunterrichts gründen und<br />

deren leitender didaktischer Aspekt<br />

die Entwicklung von<br />

Sprachhandlungskompetenz ist<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

136<br />

Folie 10<br />

Folie 11


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Sprachliche<br />

Kompetenzbereiche<br />

Interessen<br />

vertreten und<br />

verhandeln<br />

Verstehen von<br />

Texten und<br />

Medien weiterentwickeln<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

4.2.2<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

137<br />

Kommunikation<br />

aufnehmen und<br />

gestalten<br />

Informationen<br />

verarbeiten<br />

Texte erstellen<br />

und<br />

präsentieren<br />

Mögliche Schritte der<br />

Lehrplanumsetzung im konkreten<br />

Bildungsgang<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Folie 12<br />

Folie 13


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Arbeitsschritte<br />

der Fachkonferenz<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Sprachhandlungsprofil<br />

des Ausbildungsberufs<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Sprachhandlungsprofil für den<br />

Ausbildungsberuf ermitteln<br />

Hinweise zum Fach<br />

Deutsch/Kommunikation aus dem<br />

Lehrplan des berufsbezogenen<br />

Lernbereiches beachten<br />

Allgemeinen Bildungsauftrag des<br />

Faches realisieren<br />

Abgleich der Kompetenzen der<br />

Lernfelder des berufsbezogenen<br />

Lehrplanes mit den Kompetenzen des<br />

Lehrplanes Deutsch/Kommunikation<br />

Erfassen von Informationen zum<br />

Berufsbild<br />

Erfassen von Informationen aus der<br />

Ausbildungsordnung und von den<br />

dualen Partnern<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

138<br />

Folie 14<br />

Folie 15


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Abgleich der Kompetenzen<br />

Beispiel: Lernfeld 1 und Lehrplan Deutsch/Kommunikation<br />

Bildungsgang: Mechatronikerin/Mechatroniker<br />

Angestrebte Kompetenzen im<br />

Lernfeld 1: Analysieren von Funktionszusammenhängen<br />

in mechatronischen<br />

Systemen<br />

Funktionszusammenhänge analysieren<br />

Ökologische und ökonomische Aspekte<br />

berücksichtigen<br />

Vorschriften und Regelwerke bei der<br />

Untersuchung technischer Anlagen anwenden<br />

Technische Unterlagen einsetzen<br />

Funktionszusammenhänge in Wirkungsplänen<br />

dokumentieren<br />

Datenverarbeitung zur Aufbereitung von<br />

Arbeitsergebnissen nutzen<br />

Lösungen im Team erarbeiten, bewerten und<br />

präsentieren<br />

Kundenspezifische Anforderungen für die<br />

technische Realisierung einschätzen<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Korrespondierende sprachliche Kompetenzen<br />

im Lehrplan Deutsch/Kommunikation<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

139<br />

-------------<br />

Den Inhalt eines Textes wiedergeben<br />

Technische Unterlagen auswerten<br />

Komplizierte Texte auslegen und dabei<br />

Verstehenshilfen nutzen (z.B. Wörterbücher,<br />

Kontexte, Textsorten, Strukturmerkmale)<br />

Vorgänge und Sachverhalte dokumentieren und<br />

darstellen (protokollieren, referieren, berichten)<br />

Texte form- und mediengerecht gestalten<br />

Gespräche organisieren, führen und moderieren<br />

Texte präsentieren<br />

Abgleich der Kompetenzen<br />

Beispiel: Lernfeld 2 und Lehrplan Deutsch/Kommunikation<br />

Bildungsgang: <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/ <strong>Informationselektroniker</strong><br />

Angestrebte Kompetenzen im<br />

Lernfeld 2: Signalverarbeitungsvorgänge in<br />

Einrichtungen der Informationstechnik<br />

erfassen und darstellen<br />

Die Schülerinnen und Schüler benutzen<br />

Zahlensysteme als Grundlage der Darstellung<br />

digitaler Rechenfunktionen und beschreiben die<br />

Anwendung von Codes berufsrelevanter Geräte und<br />

Systeme.<br />

Die Schüler überprüfen<br />

Signalübertragungsfunktionen und dokumentieren<br />

ihre Ergebnisse in Tabellen, Diagrammen und<br />

Messprotokollen.<br />

Sie beschreiben das Informationsverarbeitungsverhalten<br />

exemplarischer Bausteine und<br />

Bauelemente in Zusammenhang mit der<br />

Gerätefunktion.<br />

Die Schüler unterscheiden Signalarten, formulieren<br />

deren Vor- und Nachteile und kennen den Aufbau<br />

eines Übertragungsprotokolls.<br />

-----------<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Korrespondierende sprachliche Kompetenzen<br />

im Lehrplan Deutsch/Kommunikation<br />

Komplizierte Texte auslegen und dabei<br />

Verstehenshilfen nutzen (z.B. Wörterbücher,<br />

Kontexte, Textsorten, Strukturmerkmale)<br />

Texte auf ihren Nutzen hin beurteilen<br />

Vorgänge und Sachverhalte dokumentieren und<br />

darstellen ( referieren, berichten)<br />

Fachsprache verstehen und anwenden<br />

Folie 16<br />

Folie 17


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Unterrichtsplanung<br />

im Fach<br />

Deutsch/Kommunikation<br />

LSW Soest, April 2002 © Modellversuch SELUBA/ Nordrhein-Westfalen<br />

Ergänzen der beruflichen<br />

Qualifizierung in Lernsituationen da,<br />

wo es inhaltlich sinnvoll und zur<br />

Kompetenzförderung notwendig ist<br />

= gemeinsame Lerngelegenheiten<br />

Wahrnehmen des allgemeinen<br />

und eigenständigen Bildungsauftrages<br />

selbständig da, wo sich<br />

keine direkten Verbindungen<br />

realisieren lassen<br />

= im fachlich eigenen Bildungsauftrag<br />

begründete, übergreifende Lerngelegenheiten,<br />

ggf. in Zusammenarbeit mit einem<br />

weiteren Fach oder Fächern des berufsübergreifenden<br />

Lernbereichs<br />

In der abschließenden Diskussion wurden folgende Punkte angesprochen:<br />

1. Die Bedeutung der Fächer des berufsübergreifenden Lernbereichs ist unumstritten.<br />

Der Bildungsauftrag des Berufskollegs, der diesen Fächern eine explizite<br />

Aufgabe zuweist, wird in den Lehrplänen der Fächer entsprechend umgesetzt.<br />

Die dadurch bedingte Neuorientierung der Fächer findet die volle Zustimmung der<br />

dualen Partner.<br />

2. Es ist wünschenswert, die Abstimmung von Lernsituationen zwischen berufsbezogenem<br />

und berufsübergreifendem Lernbereich mit dem dualen Partner abzustimmen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

140<br />

Folie 18


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

6.3.3 Workshop 3<br />

Entwicklung und Dokumentation von Lernsituationen mit dem Lernortpartner<br />

Betrieb<br />

Moderation: Herr Dr. Lösche, Protokoll: Herr Reif<br />

- Präsentationen: Berufskolleg Kemnastraße, Recklinghausen (Herr Alex)<br />

und Hans-Böckler-Berufskolleg, Münster (Herr Schmidt)<br />

Herr Schmidt und Herr Alex führen in die Thematik ein durch die Präsentation einer<br />

didaktischen Jahresplanung, die am Berufskolleg Kemnastraße Recklinghausen für<br />

die ersten beiden Ausbildungsjahre im Bildungsgang <strong>Informationselektroniker</strong>/-in<br />

entwickelt worden ist. Zur Entwicklung der didaktischen Jahresplanung berichten die<br />

Schulvertreter, dass die Ausdifferenzierung von Lernfeldern durch Lernsituationen im<br />

Rahmen einer Schulinternen Lehrerfortbildungsmaßnahme erfolgt sei.<br />

In der eher allgemein gehaltenen Diskussion wird besonders die Notwendigkeit einer<br />

intensiven Teamarbeit aller am Bildungsgang beteiligten Lehrerinnen und Lehrer<br />

hervorgehoben. Ausdrücklich wird der Wunsch nach einer regierungsbezirksumspannenden<br />

Zusammenarbeit der Standortschulen artikuliert. Zur pädagogischen<br />

Ausgangssituation wird festgestellt, dass die Neuordnung des Ausbildungsberufes,<br />

die durch die Verschmelzung zweier tradierter Ausbildungsberufe (Radio- und<br />

Fernsehtechniker/-in, Büroinformationselektroniker/-in) gekennzeichnet ist, nicht<br />

unbedingt zu einer Anhebung der schulischen Eingangsvoraussetzungen und einer<br />

Verbesserung der Lernbedingungen geführt habe. Auch hätten die Ausbildungsbetriebe<br />

z. T. nicht unerhebliche Umstellungsschwierigkeiten hinsichtlich der Vorgaben<br />

der neuen Ordnungsmittel. Gleichwohl könne festgestellt werden, dass das<br />

lernfeldorientierte Unterrichtskonzept insgesamt eine deutliche Motivationssteigerung<br />

der Auszubildenden bewirkt habe. Die Lehrerrolle im lernfeldorientierten Unterricht<br />

wird übereinstimmend so bewertet, dass bei aller Offenheit der Lernprozesse<br />

berufliche Handlungskompetenz um so erfolgreicher vermittelt werden könnte, als es<br />

der Lehrerin / dem Lehrer gelänge, bei der Moderierung der Lernprozesse die<br />

geplanten Ergebnisse im Auge zu behalten und ggf. steuernd einzugreifen.<br />

Im zweiten Teil des Workshops werden folgende Lernsituationen des 1. und 2. Ausbildungsjahres<br />

(s. Anlage ) im einzelnen vorgestellt und eingehend erörtert:<br />

LF 1, LS 1: Auswahl von Spannungsquellen<br />

LF 3, LS 1: PC-Baugruppen wechseln<br />

LF 5, LS 1: Auswahl einer Lautsprecheranlage<br />

Nicht alle Lernsituationen binden bereits den berufsübergreifenden Lernbereich ein.<br />

So weit dies bisher nicht geschehen ist, wird nach Angaben des Schulvertreters<br />

derzeit intensiv in den Bildungsgang- bzw. Fachkonferenzen daran gearbeitet.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

141


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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Die präsentierten Lernsituationen werden unter Beachtung der Workshop-Thematik<br />

„Lernortkooperation“ unter zwei Aspekten diskutiert:<br />

• Die Konzeption einer Lernsituation sollten der pädagogischen Ausgangssituation<br />

der Lerngruppen hinreichend Rechnung tragen. Motivationspotentiale im Hinblick<br />

auf die Erfahrungen der Jugendlichen in den Ausbildungsbetrieben sollten konsequent<br />

genutzt werden, um das Interesse am Unterricht und die Bereitschaft<br />

zur aktiven Mitgestaltung des Unterrichts zu fördern.<br />

• Die fachliche Ausrichtung einer Lernsituation sollte mit Blick auf die Ausbildungssituation<br />

der Schülerinnen und Schüler gestaltet sein. In diesem Zusammenhang<br />

äußern die Vertreter des Handwerks den dringenden Wunsch nach einer frühzeitigen<br />

und umfassenden Einbindung der Ausbildungsbetriebe vor Ort.<br />

Der weitere Diskussionsverlauf belegt die Einschätzung, dass sich die Umsetzung<br />

lernfeldorientierter KMK-Vorgaben in entsprechende NRW-Landeslehrpläne mittel-<br />

bis langfristig insgesamt qualitätssteigernd auf die Berufsausbildung im Ausbildungsberuf<br />

„<strong>Informationselektroniker</strong>/-in“ auswirken werde. Dahinter steht die Erwartung<br />

seitens der Vertreter des Handwerks, dass letztlich nicht nur die Auszubildenden profitieren<br />

werden, sondern auch die Betriebe und damit das Handwerk insgesamt.<br />

Zum Abschluss des Workshops werden zwischen den Standortschulen untereinander<br />

und mit dem Kooperationspartner Handwerk (Betriebe, Überbetriebliche Ausbildungsstätten)<br />

Absprachen über das weitere Vorgehen in der Region und über den<br />

Ausbau der vorhandenen Kooperationsstrukturen getroffen.<br />

Herr Dr. Lösche verweist in diesem Zusammenhang auf die technische Möglichkeit<br />

der Nutzung eines bscw-servers zum Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten.<br />

Informationen hierzu können im Landesinstitut abgefragt werden.<br />

Workshop 3: Entwicklung und Dokumentation von Lernsituationen mit dem Lernortpartner Betrieb<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

142


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Anlage: Auszug aus der didaktischen Jahresplanung des Berufskollegs Kemnastraße,<br />

Recklinghausen<br />

Didaktische Jahresplanung für das erste und zweite Ausbildungsjahr vom Berufskolleg<br />

Kemnastraße, Recklinghausen<br />

Berufskolleg Kemnastraße<br />

Didaktische Jahresplanung für den<br />

Ausbildungsberuf<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

1. Ausbildungsjahr (Unterstufe)<br />

ENTWURF<br />

Auflistung der Lernsituationen innerhalb der Lernfelder<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

143


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ablaufplan<br />

Ausbildung <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

Abfolge der Lernsituationen in der Unterstufe<br />

Analysieren und Realisieren von Informationssystemen (5 Stunden pro Woche)<br />

1. Halbjahr 2. Halbjahr 1. Halbjahr 2. Halbjahr<br />

Aufbauen und<br />

Einrichten eines<br />

Fernsehgerätes<br />

LF1 / LS 2<br />

incl.<br />

LF 4<br />

s. Beschreibung<br />

(20 h)<br />

Auswahl von<br />

Spannungsquellen<br />

LF 1 / LS 1<br />

(40 h)<br />

Neueinrichtung eines<br />

Reparaturplatzes in<br />

der Werkstatt<br />

LF1 / LS 3<br />

(15 h)<br />

Installation und<br />

Modernisierung eines<br />

Büroraumes<br />

LF1 / LS 4<br />

(20 h)<br />

Einschaltverzögerung<br />

eines Hifi-Verstärkers<br />

LF2 / LS 1<br />

(15 h)<br />

Untersuchung einer<br />

defekten Audio-<br />

Schaltung<br />

LF2 / LS 2<br />

(24 h)<br />

Kundenberatung beim<br />

Kauf von<br />

Lautsprecherboxen<br />

LF2 / LS 3<br />

incl.<br />

LF 4<br />

s. Beschreibung<br />

(26 h)<br />

Aufbau eines digitalen<br />

Codeschlosses<br />

LF2 / LS 4<br />

(25 h)<br />

?<br />

LF1 / LS 6<br />

(15 h)<br />

Systemkonfiguration und Softwarekomponenten (2 Stunden pro Woche)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

144<br />

PC-Baugruppen<br />

wechseln<br />

LF3 / LS 1<br />

incl.<br />

LF 4<br />

s. Beschreibung<br />

(20 h)<br />

Konfiguration eines<br />

Rechners<br />

LF 3 / LS 2<br />

(20 h)<br />

Ergänzung von<br />

Werkstattüblichem<br />

Verbrauchsmaterial<br />

LF3 / LS 3<br />

(15 h)<br />

Internetseite: Unser<br />

aktuelles Angebot!<br />

LF3 / LS 4<br />

(20 h)<br />

?<br />

LF3 / LS 5<br />

(5 h)<br />

1.<br />

Unterrichtswoche<br />

2.<br />

Unterrichtswoche<br />

3.<br />

Unterrichtswoche<br />

4.<br />

Unterrichtswoche<br />

5.<br />

Unterrichtswoche<br />

6.<br />

Unterrichtswoche<br />

7.<br />

Unterrichtswoche<br />

8.<br />

Unterrichtswoche<br />

9.<br />

Unterrichtswoche<br />

10.<br />

Unterrichtswoche<br />

11.<br />

Unterrichtswoche<br />

12.<br />

Unterrichtswoche<br />

13.<br />

Unterrichtswoche<br />

14.<br />

Unterrichtswoche<br />

15.<br />

Unterrichtswoche<br />

16.<br />

Unterrichtswoche<br />

17.<br />

Unterrichtswoche<br />

18.<br />

Unterrichtswoche<br />

19.<br />

Unterrichtswoche<br />

20.<br />

Unterrichtswoche


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeld 1: Geräte, Anlagen und Systeme der Informationstechnik installieren<br />

(120h)<br />

Lernsituation 1 Auswahl von Spannungsquellen 40 h<br />

Lernsituation 2 Aufstellen und Einrichten eines Fernsehgerätes 10 h<br />

Lernsituation 3 Neueinrichtung eines Reparaturplatzes in der Werkstatt 15 h<br />

Lernsituation 4 Installation und Modernisierung eines Büroraumes 20 h<br />

Lernsituation 5 Einrichtung eines Multimedia-Raumes 20 h<br />

Lernsituation 6 15 h<br />

SUMME 120 h<br />

Lernfeld 2: Signalverarbeitungsvorgänge in Einrichtungen der Informationstechnik<br />

erfassen und darstellen. (80h)<br />

Lernsituation 1 Einschaltverzögerung Hifi-Verstärker 15 h<br />

Lernsituation 2 Untersuchung einer defekten Audio-Schaltung 24 h<br />

Lernsituation 3 Kundenberatung beim Kauf von Lautsprecherboxen 16 h<br />

Lernsituation 4 Aufbau eines digitalen Codeschlosses 25 h<br />

SUMME 80 h<br />

Lernfeld 3: Branchenspezifische Software und Standardsoftware unter Anwendung<br />

eines ausgewählten Betriebssystems nutzen (80h)<br />

Lernsituation 1 PC-Baugruppen wechseln 20 h<br />

Lernsituation 2 Konfiguration eines Rechners 20 h<br />

Lernsituation 3 Ergänzung von werkstattüblichem Verbrauchsmaterial 15 h<br />

Lernsituation 4 Internetseite: Unser aktuelles Angebot! 20 h<br />

Lernsituation 5 5 h<br />

SUMME 80 h<br />

Lernfeld 4: Mit Kunden und Mitarbeitern kommunizieren und Kundenbeziehungen<br />

pflegen (40 h)<br />

Aufstellen und Einrichten eines Fernsehgerätes 10 h<br />

Kundenberatung beim Kauf von Lautsprecherboxen 10 h<br />

PC-Baugruppen wechseln 10 h<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

145<br />

15 h<br />

SUMME 40 h


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeld 1: Geräte, Anlagen und Systeme der Informationstechnik<br />

installieren (120h<br />

Beschreibung der Lernsituationen<br />

Lernsituation 1: Auswahl von Spannungsquellen<br />

Ausbildungsjahr 1: Zeitrichtwert:40 Ustd.<br />

Beschreibung:<br />

Ihr Kunde zeigt Ihnen ein funktionsuntüchtiges, tragbares Audio-Gerät und fragt nach<br />

möglichen Gründen des Ausfalls. Auf Nachfrage gibt sie/er an, dass sie/er das Gerät<br />

vorzugsweise im mobilen Bereich verwende, obwohl auch die Möglichkeit eines stationären<br />

Betriebes mit Steckernetzteil bestehe.<br />

Aufgabe:<br />

Erarbeiten Sie ein Merkblatt/Informationsblatt für die Kunden mit dem Titel:<br />

„Die richtige Energiequelle für Ihr Gerät“<br />

Beraten Sie die Kunden im Hinblick auf ökologische, ökonomische und betriebstechnische<br />

Aspekte von Batterien und Akkus<br />

Bearbeitungshinweise:<br />

Ausführung<br />

Merkblatt mit Hilfe einer Textverarbeitung erstellen<br />

Präsentation<br />

In Form eines Rollenspiels soll der Kunde unter Verwendung des Merkblattes beraten<br />

werden.<br />

Angestrebte Kompetenzen:<br />

Fachkompetenzen:<br />

Chemische Spannungsquellen bedarfsgerecht auswählen<br />

Bauformen und Bezeichnungen von Batterien und Akkus zuordnen<br />

Spannungsquellen nach wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten einordnen<br />

Vor- und Nachteile von Akkutechnologien nach Anwendungsbereichen bewerten<br />

Methoden-/Lernkompetenzen:<br />

Informationen einholen, analysieren und der Aufgabe entsprechend ausformulieren<br />

PC und Textverarbeitung zum Erstellen eines Informationsblattes einsetzen<br />

Arbeitsergebnisse sachlich angemessen präsentieren<br />

Human-/Sozialkompetenzen:<br />

Beratungsgespräch adressatenbezogen führen<br />

Zielorientiert und selbständig arbeiten<br />

Umweltbewusstsein in fachliche Überlegungen einbeziehen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

146


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ablaufplan<br />

Handlungsphasen der Lernenden / Lerngruppe Methoden,<br />

Sozialformen<br />

Vorstellen der Situation Unterrichtsgespräch<br />

Analyse, Arbeitsplanung<br />

Unterrichtsgespräch<br />

• Analyse der Spannungsversorgung (Batterien/Akkus)<br />

• Infos zu Batterien/Akkus sammeln unter technischen,<br />

ökologischen und ökonomischen Aspekten<br />

• Infos auswerten<br />

• Infoblatt gliedern<br />

- Inhalt<br />

- Layout<br />

• In Textverarbeitung eingeben<br />

• Präsentation der Ergebnisse<br />

Information<br />

• Chemische Zellen, Funktion<br />

• Unterschied Batterien/Akkus<br />

• Inhaltsstoffe (giftig, ungiftig)<br />

• Entsorgung<br />

• Technische Daten<br />

Kosten/Nutzen<br />

Durchführung I<br />

Infos zusammentragen<br />

Infos auswerten<br />

Infoblatt inhaltlich gliedern<br />

Präsentation und Auswertung der Zwischenergebnisse<br />

Durchführung II<br />

Infoblatt gestalten<br />

Einführung Textverarbeitung<br />

Erstellen des Infoblattes<br />

Präsentation<br />

Vorstellung der Ergebnisse<br />

Bewerten/Reflektieren<br />

• Kritische Diskussion<br />

• Reflexion des Arbeitsprozesses<br />

Fachsystematische Vertiefung<br />

• Vertiefung: Kennwerte<br />

• Vertiefung: Einsatzbereiche von Akkus/Batterien<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

147<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Schülervortrag<br />

Unterrichts-<br />

gespräch<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Medien Zeit<br />

Arbeitsblatt<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

Fachbücher<br />

Infoblätter<br />

Fachartikel<br />

Herstellerinfos<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

PC<br />

Handbuch<br />

Rollenspiel selbst erstelltes<br />

Infoblatt<br />

Unterrichtsgespräch <br />

Unterrichtsgespräch<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Tafel<br />

OHP<br />

45<br />

min<br />

4h<br />

6h<br />

2h<br />

4h


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Berufsübergreifender Bereich (beteiligte Fächer)<br />

Deutsch Rollenspiel<br />

kritische Diskussion<br />

Prozessanalyse<br />

Auswertung<br />

Religion Gewissensfrage bei Produktempfehlungen<br />

- Ökologisch<br />

- Ökonomisch<br />

- Sozial<br />

- Religiös<br />

Rollenspiel<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

148


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeld 3: Branchenspezifische Software und Standardsoftware<br />

unter Anwendung eines ausgewählten Betriebssystems<br />

nutzen (80h)<br />

Beschreibung der Lernsituation<br />

Lernsituation 1: PC-Baugruppen wechseln<br />

Ausbildungsjahr 1: Zeitrichtwert: 20 Ustd.<br />

Beschreibung:<br />

Ein Kunde reklamiert seinen PC. Sein neu erworbenes Spiel lässt sich nicht starten.<br />

Es erscheint folgende Fehlermeldung:<br />

"Program needs direct 3d Hardware accelerator!"<br />

Aufgabe:<br />

Welche möglichen Fehlerursachen sind denkbar?<br />

Bearbeitungshinweise:<br />

• Demonstration der Hardware<br />

• Einsatz des Fachbuches 1<br />

Mögliche Produkte/Leistungen/Vorgehensweise:<br />

•<br />

Angestrebte Kompetenzen:<br />

Fachkompetenzen:<br />

• Blockschaltbild eines Rechnersystems entwickeln<br />

• Zusammenwirken der Funktionsblöcke erläutern<br />

Methoden-/Lernkompetenzen:<br />

• Englisch-Wörterbuch einsetzen<br />

Human-/Sozialkompetenzen:<br />

Berufsübergreifender Bereich (beteiligte Fächer)<br />

Deutsch<br />

Religion<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

149


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Berufskolleg Kemnastraße<br />

Didaktische Jahresplanung für den Ausbildungsberuf<br />

<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

2. Ausbildungsjahr (Mittelstufe)<br />

ENTWURF<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

150


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ausbildung <strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong><br />

Abfolge der Lernsituationen in der Mittelstufe<br />

Analysieren und Realisieren von Informationssystemen (2 / 3 Stunden pro Woche)<br />

1. Halbjahr<br />

3 Wochenstd.<br />

Auswahl einer<br />

Lautsprecheranlage<br />

LF5 / LS 1<br />

(17 h)<br />

Herstellung<br />

eines<br />

Funktionsgenerators<br />

LF5 / LS 3<br />

(33 h)<br />

C<br />

A<br />

D<br />

LF5<br />

/<br />

LS5<br />

20<br />

h<br />

2. Halbjahr<br />

2 Wochenstd.<br />

Fortsetzung<br />

LF5 / LS2<br />

Überprüfung eines<br />

Videorekorders<br />

LF5 / LS 3<br />

(10 h)<br />

Installation und<br />

Modernisierung eines<br />

Büroraumes<br />

LF5 / LS 4<br />

(20 h)<br />

Ablaufplan<br />

Systemkonfiguration und Softwarekomponenten (3 Stunden pro Woche)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

151<br />

1. Halbjahr 2. Halbjahr<br />

Anno 1980<br />

LF6 / LS 1<br />

(6 h)<br />

Anschluss einer<br />

Messschaltung an<br />

einen PC<br />

LF 6 / LS 2<br />

(8 h)<br />

Ihr neuer<br />

Aufgabenbereich<br />

LF7 / LS 1<br />

(8 h)<br />

Datensicherung<br />

LF6 / LS 4<br />

(6 h)<br />

Hilfe für das<br />

Personalbüro<br />

LF 7 / LS 2<br />

LS 2a<br />

Der erste Umgang mit<br />

einer Programmierumgebung<br />

LS 2b<br />

Einführung in die<br />

Programmierung mit<br />

C++<br />

(22 h)<br />

Die objektorientierte<br />

Programmierung in<br />

C++<br />

LF7 / LS 3<br />

(10 h)<br />

Office-Packete im<br />

Vergleich<br />

LF8 / LS 1<br />

(25 h)<br />

Betriebsinterne<br />

Präsentation<br />

LF8 / LS 2<br />

(15 h)<br />

Temperaturmessung<br />

mit I2C-Busl<br />

LF6 / LS 3<br />

(16 h)<br />

1.<br />

Unterrichtswoche<br />

2.<br />

Unterrichtswoche<br />

3.<br />

Unterrichtswoche<br />

4.<br />

Unterrichtswoche<br />

5.<br />

Unterrichtswoche<br />

6.<br />

Unterrichtswoche<br />

7.<br />

Unterrichtswoche<br />

8.<br />

Unterrichtswoche<br />

9.<br />

Unterrichtswoche<br />

10.<br />

Unterrichtswoche<br />

11.<br />

Unterrichtswoche<br />

12.<br />

Unterrichtswoche<br />

13.<br />

Unterrichtswoche<br />

14.<br />

Unterrichtswoche<br />

15.<br />

Unterrichtswoche<br />

16.<br />

Unterrichtswoche<br />

17.<br />

Unterrichtswoche<br />

18.<br />

Unterrichtswoche<br />

19.<br />

Unterrichtswoche<br />

20.<br />

Unterrichtswoche


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Auflistung der Lernsituationen innerhalb der Lernfelder<br />

Lernfeld 5: Die Funktion ausgewählter Baugruppen und Bauelemente von Geräten<br />

der Informationstechnik analysieren (100h)<br />

Lernsituation 1 Auswahl einer Lautsprecheranlage 17 h<br />

Lernsituation 2 Herstellung eines Funktionsgenerators 33 h<br />

Lernsituation 3 Überprüfung eines Videorekorders 10 h<br />

Lernsituation 4 Reparatur eines Frequenzzählers 20 h<br />

Lernsituation 5 Herstellung einer Platine 20 h<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

152<br />

SUMME 100 h<br />

Lernfeld 6: Ein Einplatzcomputersystem auftragsgerecht konfigurieren und<br />

optimieren (80h)<br />

Lernsituation 1 Anno 1980 6 h<br />

Lernsituation 2 Anschluss einer Messschaltung an einen PC 8 h<br />

Lernsituation 3 Temperaturmessung mit I2C-Bus 16 h<br />

Lernsituation 4 Datensicherung 6 h<br />

Lernfeld 7: Programme erstellen und bedarfsgerecht gestalten (40h)<br />

SUMME 40 h<br />

Lernsituation 1 Ihr neuer Aufgabenbereich 8 h<br />

Lernsituation 2 Hilfe für das Personalbüro 22 h<br />

Lernsituation<br />

2a<br />

Lernsituation<br />

2a<br />

Der erste Umgang mit einer Programmierumgebung<br />

Einführung in die Programmierung mit C++<br />

Lernsituation 3 Die objektorientierte Programmierung mit C++ 10 h<br />

SUMME 40 h<br />

Lernfeld 8: System- und Anwendersoftware kundengerecht installieren und<br />

präsentieren (40 h)<br />

Lernsituation 1 Office-Packete im Vergleich 25 h<br />

Lernsituation 2 Betriebsinterne Präsentation 15 h<br />

SUMME 40 h


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lernfeld 5: Die Funktion ausgewählter Baugruppen und Bauelemente<br />

von Geräten der Informationstechnik analysieren<br />

Beschreibung der Lernsituationen<br />

Lernsituation 1: Auswahl einer Lautsprecheranlage<br />

Ausbildungsjahr 2: Zeitrichtwert: 17 Ustd.<br />

Beschreibung:<br />

Ein technisch informierter Kunde sucht für sein HiFi-System eine Lautsprecheranlage<br />

in Dolby-Surround-Technik. Er wünscht eine eingehende Beratung mit einer schriftlich<br />

fixierten Planung der technischen Details.<br />

Aufgabe:<br />

Erarbeiten Sie die Beratungsgrundlagen und berücksichtigen sie hierbei<br />

• Unterschiedliche Lautsprechertypen und –systeme<br />

• Frequenzweichen mindestens in 3 – Wege – Technik<br />

• Anforderungen an den NF – Verstärker<br />

Bearbeitungshinweise:<br />

• Firmenprospekte, Lautsprecherdatenblätter,<br />

• Informationsmappe erstellen<br />

Angestrebte Kompetenzen:<br />

Fachkompetenzen:<br />

• Lautsprecher bedarfsgerecht auswählen<br />

• Physikalische und physiologische Kenntnisse der Akustik erarbeiten<br />

• Konzipieren einer Frequenzweiche<br />

• Aktive diskrete und integrierte Bauelemente der Verstärkertechnik kennen und<br />

einordnen<br />

• Schaltungstechnische Erzeugung und Verarbeitung von NF-Signalen kennen<br />

• Vor- und Nachteile verschiedener Schaltungskonzepte der NF-Technik vergleichen<br />

und bewerten<br />

Methoden-/ Lernkompetenzen:<br />

• Informationen einholen, analysieren und der Aufgabe entsprechend ausformulieren<br />

• PC und Textverarbeitung zum Erstellen einer Informationsmappe einsetzen<br />

• Ein Beratungsgespräch planen und vorbereiten<br />

• Arbeitsergebnisse sachlich angemessen präsentieren<br />

Human-/Sozialkompetenzen:<br />

• Beratungsgespräch adressatenbezogen führen<br />

• Zielorientiert und selbständig arbeiten<br />

• Umweltbewusstsein in fachliche Überlegungen einbeziehen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

153


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Ablaufplan<br />

Handlungsphasen der Lernenden / Lern- Methoden,<br />

gruppe<br />

Sozialformen<br />

Vorstellen der Situation Unterrichtsgespräch<br />

Analyse, Arbeitsplanung<br />

Unterrichtsgespräch<br />

• Infos zu Lautsprechersystemen unter technischen<br />

und ökonomischen Aspekten sammeln<br />

• Infos auswerten und gliedern<br />

• Planungsunterlage gliedern<br />

- Inhalt<br />

- Layout<br />

• In Textverarbeitung eingeben<br />

• Präsentation der Ergebnisse<br />

Information<br />

• Physiologische und psychologische Grundlagen<br />

des Hörens<br />

• Grundlagen der Akustik<br />

• Lautsprechertypen<br />

• Frequenzweichen<br />

• Lautssprechersysteme<br />

• Techn. Daten (Wirkungsgrad, Leistung, Frequenzgang<br />

etc.)<br />

• Kosten/Nutzen<br />

Infos zusammentragen<br />

Infos auswerten<br />

Durchführung I<br />

Planungsunterlage inhaltlich gliedern<br />

Präsentation und Auswertung<br />

der Zwischenergebnisse<br />

Durchführung II<br />

Planungsunterlage gestalten<br />

Textverarbeitungskenntnisse ergänzen und vertiefen<br />

Erstellen der Planungsunterlage<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

154<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Schülervortrag<br />

Unterrichtsgespräch<br />

Partner- oder<br />

Gruppenarbeit<br />

Medien Zeit<br />

Arbeitsblatt<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

Fachbücher<br />

Infoblätter<br />

Fachartikel<br />

Herstellerinfos<br />

Prospekte<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Wandzeitung<br />

PC<br />

Handbuch<br />

1h<br />

3h<br />

12h<br />

6h


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Präsentation<br />

Vorstellen der Ergebnisse<br />

Bewerten/Reflektieren<br />

• Kritische Diskussion<br />

• Reflexion des Arbeitsprozesses<br />

Fachsystematische Vertiefung<br />

• Vertiefung: Blind- und Scheinwiderstände,<br />

Phasenverschiebung, Hoch-, Tief- und Bandpässe,<br />

Frequenzgänge, Klangregelnetzwerke,<br />

Wirk-, Blind- und Scheinleistung, Resonanz,<br />

Schwingkreise, Hörempfindlichkeitskurve,<br />

gehörrichtige Lautstärkeempfindung, Sinusleistung,<br />

PMPO<br />

Berufsbezogener Bereich<br />

Analyse und Realisierung informationstechnischer<br />

Systeme (ARIS)<br />

Wirtschafts- und Geschäftsprozesse<br />

Berufsübergreifender Bereich<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

155<br />

Rollenspiel selbst erstelltePlanungs-<br />

Unterrichtsgespräch <br />

Unterrichtsgespräch<br />

Eingebundene Fächer:<br />

unterlage<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Tafel<br />

OHP<br />

Deutsch Rollenspiel<br />

kritische Diskussion<br />

Prozessanalyse<br />

Auswertung<br />

Religion Gewissensfrage bei Produktempfehlungen<br />

Rollenspiel<br />

Die Fächer Religion, Deutsch,<br />

Wirtschafts- und Geschäftsprozesse und<br />

Sport sind nicht in dem auf Blatt 1<br />

angegebenen Stundenvolumen enthalten<br />

2h<br />

20h


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

7 Plenumspräsentation der Workshopergebnisse und Präsentation<br />

der Tagung<br />

Zum Abschluss der Tagung präsentierten die Moderatoren kurz die Ergebnisse der<br />

Workshoparbeit. Der Tagungsleiter, Herr Dr. Emler, erinnerte an die Leitidee der Tagung,<br />

den Erfahrungs- und Informationsaustausch zwischen Schulen sowie Schulen<br />

und betrieblichen Partnern auf dem Hintergrund der neuen Lehrplankonzeption zu<br />

fördern.<br />

Die Arbeitsergebnisse sowie Rückmeldungen aus dem Teilnehmerkreis zeigten,<br />

dass ein solcher Erfahrungs- und Informationsaustausch sowohl auf regionaler wie<br />

auf Landesebene intensiv weitergeführt werden sollte.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

156


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

8 Anhang<br />

Tagungsunterlagen zur Fachtagung<br />

8.1 Peter F. E. Sloane<br />

Lernfelder als curriculare Vorgabe<br />

Vorbemerkung<br />

In meinen nachfolgenden Ausführungen werde ich von dem Problemkontext ausgehen,<br />

der m. E. dem Lernfeldansatz zugrunde liegt. Zwei Aspekte interessieren hierbei:<br />

zum einen die Curriculumentwicklung im Rahmen dualer Ausbildung, zum anderen<br />

die ewig neue Frage nach der didaktischen Begründung dualer Berufsausbildung.<br />

Meine Problematisierung ist sehr kurz und provokant:<br />

• zum einen fehlt es überhaupt an curricularer Kompetenz im Bereich der dualen<br />

Ausbildung und letztlich normieren ganz andere Aspekte, wie die Prüfungsmodalitäten<br />

und das Erfahrungswissen der Lehrenden, die pädagogische Arbeit<br />

vor Ort;<br />

• zum anderen muss man duale Ausbildung als alternierende Ausbildung begreifen,<br />

die möglicherweise einer gemeinsamen und verbindlichen Leitlinie bedarf,<br />

für die wiederum eine entsprechende Didaktik dualer Ausbildung notwendig wäre.<br />

Auf diese Problematisierung aufbauend will ich das Lernfeldkonzept als Reformoption<br />

thematisieren. In einem bewusst normativ gehaltenen Zugriff will ich dabei<br />

nicht die vielfach gerade von der Berufs- und Wirtschaftspädagogik gern bemühte<br />

Argumentation des „Das geht sowieso alles nicht, weil ...!“ bemühen und gleichsam<br />

destruktiv die Unmöglichkeit des Lernfeldansatzes aufzeigen. Dies haben andere<br />

schon geleistet. 11 Vielmehr möchte ich versuchen, aufzuzeigen, welche konstruktiven<br />

Möglichkeiten im Lernfeldkonzept vorhanden sind und welche Perspektivenwechsel<br />

sich in der praktischen Arbeit vor Ort daraus ergeben: zwei solcher Wechsel sind besonders<br />

wichtig:<br />

• der Wechsel von einer naiven Rezeption curricularer Vorgaben hin zu einer elaborierten<br />

Rezeption (i. S. einer Produktion von Curricula in den Schulen) und<br />

• der Wechsel von einer Verbindlichkeit der Fächer hin zu einer Verbindlichkeit der<br />

Handlungsfelder, bei gleichzeitig notwendiger Erhaltung des Fachwissens.<br />

11<br />

Vgl. Huisinga/Lisop/Speier (1999), insbesondere den Beitrag von Lisop (1999), sowie Lipsmeier<br />

(2000a)<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

157


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

1 Problematisierungen<br />

1.1 Das triviale Curriculummodell<br />

„Curricula“ bzw. allgemeiner „curriculare Vorgaben“ stellen i. S. Erich Wenigers von<br />

gesellschaftlichen Mächten getroffene Vereinbarungen darüber dar, was in einem<br />

Unterricht zu geschehen hat. I. d. S. handelt es sich um Lehrpläne, geforderte Unterrichtsprinzipien,<br />

Prüfungsvorgaben usw., auf die sich politische Akteure geeinigt haben.<br />

Somit sind Curricula politisch gewollte Vorgaben an die pädagogische Arbeit.<br />

Diese begrenzen den Freiraum der Lehrenden sowie der Bildungsorganisationen dahingehend,<br />

dass sie verbindlich aufzeigen, in welchem Umfang Personen und Organisationen<br />

Entscheidungen für ihre pädagogische Arbeit treffen können.<br />

Es gab zwar in den späten 60er und frühen 70er Jahren eine durchaus konstruktive<br />

Diskussion um die Findung, Begründung und verbindliche Formulierung von Zielen<br />

und Inhalten (i. S. von curricularen Entwicklungsstrategien), doch wurden diese letztlich<br />

nicht ausreichend in der Ausbildungspraxis verankert. 12 So zeigen die letzten<br />

dreißig Jahre (beruflicher Bildungsarbeit ein eher wildwüchsiges und auf gar keinen<br />

Fall professionelles Bild von Curriculumarbeit. Das Festlegen von curricularen Vorgaben<br />

für die Berufsausbildung reduziert sich darauf, dass die Sozialpartner im<br />

Rahmen neo-korporativer Abstimmungsprozesse Ausbildungsordnungen für den betrieblichen<br />

Teil der dualen Ausbildung vorbereiten, die in der von ihnen vorgesehenen<br />

Form dann ausnahmslos so vom zuständigen Fachminister verabschiedet werden.<br />

13 Parallel soll – so die Idealvorstellung - eine Abstimmung mit den Ländern stattfinden,<br />

die dazu führt, dass Rahmenlehrpläne als komplementäre Vorgaben für den<br />

schulischen Partner im dualen System entstehen. 14 Tatsächlich jedoch werden die<br />

Länder erst dann in die Lehrplanarbeit einbezogen, wenn die Bundesvorgaben (zumindest<br />

in einem informellen Abstimmungsprozess) schon weitgehend vollendet<br />

sind. Faktisch 15 vollzieht sich dann die schulische Curriculumarbeit der Länder in drei<br />

Sitzungen, die, eilig einberufen, kurzfristig zu Rahmenlehrplänen führen sollen. Nicht<br />

selten sind Lehrer beteiligt, die erstmals Curricula entwickeln sollen.<br />

Es verwundert daher eigentlich nicht, dass ein doch eher naives Lehrplanmodell in<br />

der schulischen Praxis vorherrscht, welches vielfach als fachsystematisches Curriculum<br />

bezeichnet wird, womit i. d. R. nicht ein fachwissenschaftliches Referenzmodell<br />

vereinnahmt werden kann, sondern eine Orientierung an eher traditionellen schulischen<br />

Fachkonzepten gemeint ist.<br />

Zutreffenderweise wird in den Schulen hierzu vielfach festgestellt, dass die wissenschaftlichen<br />

Fächer aus der ersten Phase der Lehrerausbildung genau nicht passen.<br />

Das Fachkonzept der universitären Ausbildung und das fachsystematische Modell<br />

der Schule sind oft gar nicht komplementär zueinander. 16 Schließlich begründen<br />

12<br />

Vgl. hierzu Lipsmeier 2000a und 2000b<br />

13<br />

Vgl. hierzu u.a. Benner 1997<br />

14<br />

Grundlage ist das sogenannte gemeinsame Ergebnisprotokoll von 1972, welches ein hochformalisiertes<br />

Abstimmungssystem darstellt. Es ist als Anlage der Handreichung der KMK (1999) angefügt.<br />

15<br />

Vgl. Zöller 1999<br />

16<br />

Dies hat u.a. bereits Dauenhauer 1978 festgestellt und darauf verwiesen, daß nicht jedes schulische<br />

Fach seine Entsprechung in Form eines universitären Faches findet.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

158


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lehrkräfte ihre pädagogische Arbeit im Kontext weiterer unterrichtsregulierender Instanzen.<br />

Hierzu gehören neben den eigenen praktischen Ausbildungs- und Berufserfahrungen<br />

insbesondere Lehrbücher und vor allem Prüfungsmodalitäten und -vorgaben.<br />

17<br />

Zusammenfassend kann also festgehalten werden, dass bisher Curricula vielfach die<br />

Funktion einer Scheinregulierung für den Unterricht hatten und dass Lehrende und<br />

auch die Organisation Schule gar nicht durch den Lehrplan reguliert wurden, sondern<br />

dass Lehrerinnen und Lehrer ihre Arbeit erfahrungsbasiert bewältigen, wobei sie sich<br />

vorwiegend am heimlichen Lehrplan der Prüfung anlehnen.<br />

1.2 Das triviale Theorie-Praxis-Modell dualer Berufsausbildung<br />

Duale Berufsausbildung findet an (mindestens) zwei Lernorten statt: im Ausbildungsbetrieb<br />

und in der Berufsschule. Die traditionelle Idee dieser alternierenden Ausbildungsform<br />

ist die Vermittlung von Fachtheorie in der Schule und von Fachpraxis im<br />

Betrieb. So begründet sich die Vorstellung von einer didaktischen Parallelität bzw.<br />

des Gleichlaufs von schulischer und betrieblicher Bildungsarbeit, 18 die sich systematisch<br />

darin ausdrücken soll, dass in der Schule ein theoretischer Überblick vermittelt<br />

wird, der im Betrieb durch systematische praktische Arbeit (mit dem Ziel der Erkundung<br />

und Vertiefung) weitergeführt wird. Gegen dieses Modell sprechen organisatorische<br />

und didaktische Überlegungen:<br />

1. Organisatorisch ist es eigentlich gar nicht möglich in einem Organisationsverbund,<br />

bei dem pro Berufsschulklasse eine Schule und je nach Ausbildungsstandort<br />

schätzungsweise zehn bis zwanzig Betriebe miteinander kooperieren<br />

sollen, eine konkrete Abstimmung in der Weise herbeizuführen, dass schulische<br />

und betriebliche Bildungsarbeit zeitlich und v. a. inhaltlich aufeinander bezogen<br />

sein können.<br />

2. Didaktisch 19 gesehen widerspricht die Trennung von praktischem Handeln im Betrieb<br />

und theoretischer Orientierung in der Schule den heutigen Vorstellungen<br />

über das Lernen. Vielmehr vollzieht sich Lernen immer in der Wechselwirkung<br />

von theoretischer Reflexion und praktischer Anwendung. Daher benötigen Schule<br />

und Betrieb jeweils wechselseitig einer Anwendung (Praxis) und einer Reflexion<br />

(Theorie). – Unabhängig davon muss auch der Begriff der Praxis aktualisiert werden.<br />

Betriebliche Anforderungen sind immer mehr als theoretische Anforderungen<br />

zu begreifen. 20<br />

Duale Ausbildung entfaltet sich somit nicht als organisatorischer Dualismus von<br />

schulischer Theorievermittlung und betrieblicher Theorieanwendung, sondern muss<br />

als ein lernortübergreifendes Lehr-Lernarrangement, in dem an den jeweiligen Lern-<br />

17<br />

Vgl. z. B. Euler 1996, 352<br />

18<br />

Vgl. zum „Gleichlauf-Curriculum“, dem leitenden Prinzip dualer Berufsausbildung bis in die Mitte<br />

der 60er Jahre, Lipsmeier (1987). Eine ausführliche Diskussion der dualen Ausbildung findet sich<br />

in Euler 1999.<br />

19<br />

Vgl. zum Problem der didaktischen Parallelität Kaiser 1994: Franz-Josef Kaiser weist in diesem<br />

Beispiel darauf hin, daß an beiden Lernorten Theorie- und Praxis-Anteile vorhanden und konstruktiv<br />

aufeinander zu beziehen sind.<br />

20<br />

Vgl. Sloane 1998<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

159


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

orten spezifische Aufgabe der Theorievermittlung und -anwendung übernommen<br />

werden müssen, begriffen werden.<br />

In praxi führte m. E. die Figur der didaktischen Parallelität bzw. des Gleichlaufs von<br />

Schule und Betrieb zu einer ‚kopflastigen‘ und ‚fachorientierten‘ Unterrichtsarbeit die<br />

auf eine allgemeine und eher das Prinzipielle betonende Wissensvermittlung abhebt,<br />

weil durch diese triviale Verteilung von Theorie als Schuldarbeit und Praxis als Betriebsarbeit<br />

Theorievermittlung auf Vermittlung kognitiven und nach Gesichtspunkten<br />

der theoretischen Erklärung perspektivierten Wissens reduziert wurde. Die Frage der<br />

Wissensanwendung in Anwendungskontexten blieb unberührt. Verbindet sich eine<br />

solche Idee der abstrakten Wissensvermittlung noch mit einem – häufig in der Unterrichtspraxis<br />

vorzufindenden – lehrerorientierten, eher vortrags- statt erarbeitungsorientiertem<br />

Unterrichtsstil, so kulminiert dies in dem sehr oft bedauerten und kritisierten<br />

Bild einer schulischen Bildungsarbeit, die zwar Disziplin und Fachwissen vermittelt,<br />

nicht jedoch zur Förderung von Sozial- und Methodenkompetenz beiträgt. Günter<br />

Pätzold hebt in einer Analyse der ‚Schwachstellen‘ der bisherigen schulischen<br />

Lernsituationen folgende Aspekte hervor; 21<br />

• Vorherrschaft der Vermittlung von Faktenwissen, welches – in elementarisierter<br />

Form – aus den Fachwissenschaften gewonnen wird<br />

• Orientierung an einer fachlichen Spezialisierung, sowie an Problem- und Strukturprinzipien<br />

der Fachwissenschaften<br />

• Auf Wissenswiedergabe gerichtetes Lehren und kognitive Ausrichtung des Lernens<br />

• Bevorzugung sprachlich orientierter, lehrerzentrierter Vermittlungsformen.<br />

Schließlich bleibt das Fachwissen auch träge, d. h. es gelingt der Schülerin/dem<br />

Schüler oft nicht, das vermittelte und in Prüfungen nachgewiesene Wissen in betriebliche<br />

Anwendungssituationen zu übertragen.<br />

2 Das Lernfeldkonzept<br />

Die Kultusministerkonferenz hat festgelegt und dies in Form einer Handreichung<br />

auch mitgeteilt, dass in Zukunft alle schulischen Lehrpläne in Form von sogenannten<br />

lernfeldstrukturierten Curricula geordnet werden sollen. Hiermit wird das Fächerprinzip<br />

zugunsten einer Orientierung an Handlungs- bzw. Tätigkeitsfeldern aufgegeben.<br />

Ob dies eine ‚gute‘ Vorgabe in Hinblick auf die obige Problematisierung ist, soll nachfolgend<br />

näher untersucht werden.<br />

2.1 Das Lernfeldkonzept als Entwicklungsprojekt<br />

2.1.1 Die Implementation des Lernfeldansatzes<br />

Die Implementation des Lernfeldansatzes führt zu einem Handlungs- und Entwicklungsbedarf<br />

auf drei organisatorischen Ebenen (vgl. dazu „die drei Ebenen der<br />

curricularen und unterrichtlichen Arbeit“ im Beitrag von Rolf Dubs in diesem Band<br />

S 53ff.):<br />

21<br />

Vgl. vertiefend Pätzold 1998, 8ff<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

160


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

• Auf der Ebene der Lehrplanentwicklung und -gestaltung (Makroebene) - Hierbei<br />

geht es insbesondere um Fragen der Gestaltung von curricularen Vorgaben,<br />

z. B. ob und in welchem Umfang inhaltliche Präzisierungen gemacht werden, wie<br />

man eine handlungslogische Struktur herstellt usw.<br />

• Auf der Ebene der Schulorganisation (Mesoebene) – Die Implementation von<br />

lernfeldstrukturierten Lehrplänen verlagert verstärkt curriculare Entwicklungsarbeit<br />

an die berufsbildenden Schulen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, welche organisatorischen<br />

Rahmenbedingungen in den Schulen hergestellt werden müssen,<br />

bis hin zur Frage, wie die zukünftige Abstimmung zwischen schulischem<br />

und betrieblichem sowie überbetrieblichem Lernort auszusehen habe.<br />

• Auf der Ebene der Unterrichtsführung (Mikroebene) – Schließlich führt der Lernfeldansatz<br />

nicht nur zu einer veränderten thematischen Strukturierung von Unterricht,<br />

wie sie schon im fächerübergreifenden Unterricht angedeutet ist. Es geht<br />

vielmehr auch konkret darum, wie Unterrichts- bzw. Lernsituationen von Lehrkräften<br />

in Zukunft gestaltet werden müssen. Die Simulation von Arbeitsprozessen<br />

(z. B. bei geschäftsprozessorientierten Projekten), die Schaffung von didaktischer<br />

Parallelität zwischen Lern- und Arbeitssituation sind zentrale Fragen der zukünftigen<br />

Unterrichtsführung.<br />

Diese drei Ebenen stehen in einem wechselseitigen Zusammenhang und müssen<br />

bei einer Konkretisierung des Lernfeldansatzes in ihrer Interdependenz berücksichtigt<br />

werden:<br />

Makroebene:<br />

Curriculumentwicklung<br />

C<br />

Mesoebene:<br />

Schulorganisation<br />

und -entwicklung<br />

Mikroebene:<br />

Lehr-/Lerngestaltung<br />

Abb.1. Implementationsebenen<br />

Die Implementation des Lernfeldkonzeptes führt zu folgenden Besonderheiten:<br />

• Die curriculare Präzisierung der Lehrpläne wird an die Schulen und dort wiederum<br />

in einzurichtende Arbeitsgruppen verlagert. Dies erfordert sowohl eine didaktisch-curriculare<br />

Kompetenz als auch die Fähigkeit zur Teamarbeit.<br />

• Die schulischen Arbeitsgruppen benötigen für ihre Arbeit einen Freiraum um autonom<br />

Unterrichtseinheiten vorzubereiten, durchzuführen und zu evaluieren. Es<br />

geht hier um Lehrgangsplanung, einschließlich der Abstimmung zwischen Schu-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

161


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

len (Bsp. Mechatroniker, IT-Berufe) sowie mit dem dualen Partner. Benötigt wird<br />

eine didaktisch-organisatorische Kompetenz.<br />

• Diese Überlegung steht in Zusammenhang mit der Forderung nach der Entwicklung<br />

von schulbezogenen pädagogischen Profilen: das Lernfeldkonzept führt<br />

zu schulspezifischen Lösungen.<br />

• In Hinblick auf Unterrichtsgestaltung sollen die Arbeitsgruppen komplexe, teilnehmeraktivierende<br />

Lehr-/Lernarrangements entwickeln. Der Lehrplan gibt hierzu<br />

nur noch Strukturen vor, die inhaltliche und methodische Ausgestaltung ist vor<br />

Ort vorzunehmen. Dies erfordert ein neues Selbstverständnis hinsichtlich des<br />

fachlichen Expertentums (Fachkompetenz) und der pädagogisch-didaktischen<br />

Vorgehensweise (didaktische Handlungskompetenz).<br />

• Traditionelle zentralisierte überregionale Prüfungen wirken in diesem Konzept als<br />

heimlicher Lehrplan und schränken nachhaltig die Innovationsmöglichkeiten des<br />

Konzepts ein.<br />

2.1.2 Nicht-triviale Curriculumarbeit: produktive Lehrplanimplementation<br />

Dies ist in bezug auf die oben vorgenommene erste Problematisierung von großer<br />

Bedeutung. Es zeigt sich nämlich ein notwendiger Perspektivenwechsel auf. Schulen<br />

und Lehrende sind nicht mehr in der Rolle der Rezipienten von Curricula, vielmehr<br />

werden sie zu Entwicklern bzw. zu Gestaltern der Lehrpläne. Dieser Rollenwechsel<br />

ist nicht unproblematisch, wie Untersuchungen im Rahmen des Modellversuchsverbunds<br />

Nele 22 zeigen. Dabei lassen sich u. a. folgende Akzeptanzprobleme festhalten:<br />

• Bedürfnis nach Verbindlichkeit der Lehrpläne – Die Einheitlichkeit der Lehrpläne<br />

hat für viele Lehrkräfte einen hohen Stellenwert. Die Vorstellung, Schulen bzw. in<br />

Schulen einzelne Lehrkräftegruppen könnten ‚individuelle‘ Lehrpläne entwickeln<br />

erscheint befremdlich und wird weiterführend als eine latente Wettbewerbssituation<br />

zwischen Schulen gedeutet, und zwar dann, wenn in Zukunft möglicherweise<br />

Schüler sich selbst Schulen suchen, abhängig von deren curricularem Profil.<br />

• Fachliches Selbstverständnis von Lehrenden – Lehrkräfte definieren sich sehr<br />

stark über ihre fachliche Kompetenz, wobei diese Definition von Kompetenz sehr<br />

oft verengt verstanden wird als fachliches Expertentum, welches sich in kleiner<br />

geschnittenen fachlichen Gebieten niederschlägt. Hiermit ist gleichzeitig die<br />

Angst vor anderen fachlichen Gebieten, von denen man sich als Experte abgrenzt,<br />

verbunden. Der Spezialist sucht gleichsam im vorgegebenen Curriculum<br />

seine fachlichen Nischen. Dies ist in einer rezeptiven Haltung zum Lehrplan<br />

möglich, funktioniert aber nicht mehr, wenn der Spezialist sich in einer Lehrkräftegruppe<br />

einbringen und neue Gebiete gleichsam in Ko-Autorenschaft mit ande-<br />

22<br />

Der Modellversuch NELE wird als Modellversuchsverbund der Länder Bayern und Hessen durchgeführt,<br />

weitere Informationen können über die Homepage des bayerischen Landesinstitut (ISB)<br />

http://www.isb.bayern.de eingeholt werden. Daneben ist auf den Modellversuchsverbund SELUBA<br />

zu verweisen, der als Verbundmodell der Länder Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen durchgeführt<br />

und von Bader wissenschaftlich betreut wird. Beide Verbundvorhaben sind aufeinander<br />

abgestimmt und kooperieren miteinander, was sich in gemeinsamen Arbeitssitzungen u.ä. niederschlägt.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

162


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

ren entwickeln soll. So gesehen wird ein weitergehendes neues fachliches<br />

Selbstverständnis erforderlich.<br />

• Selbstverständnis von Lehren als Unterrichten von vorgegebenen Inhalten – Lehrende<br />

rezipieren traditionelle Curricula als fachliche Vorgaben, in denen sie ihre<br />

fachlichen Nischen definieren können. Schwierigkeiten bestehen genau dann,<br />

wenn nicht mehr Inhalte vorgegeben werden, sondern Zielsetzungen i. S. von<br />

Kompetenzen leitend sein sollen, um darauf bezogene Inhalte auszuwählen. In<br />

diesem Fall wird nämlich der Unterricht nicht mehr vom Fach her begründet,<br />

sondern es wird erforderlich, das Fach von den angestrebten Kompetenzen her<br />

zu begründen.<br />

Insgesamt verstehen sich Lehrende wohl als Umsetzer von Curricula. Dies ist Ausdruck<br />

einer allgemeinen Suche nach Verbindlichkeit, wobei Curricula als Vorgabe<br />

neben Prüfungsstrukturen und Lehrbüchern als implizit verbindlichen Regularien stehen.<br />

Diese Orientierung lässt sich m. E. immer genau dann beobachten, wenn Lehrer<br />

aufgefordert sind, in Arbeitsgruppen eigenständig curriculare Vorgaben zu entwickeln.<br />

23 Es zeigt sich dabei aber auch, dass mittel- und langfristig die Kompetenz zu<br />

einer produktiven Lehrplanrezeption aufgebaut werden kann. 24<br />

Unter einer produktiven Lehrplanrezeption verstehe ich einen curricularen Ansatz,<br />

bei dem in einem Rahmencurriculum allgemeine Vorgaben gemacht werden, die<br />

dann in der jeweiligen Bildungsorganisation (Berufsschule, Berufskolleg, Fachschule<br />

etc.) präzisiert werden müssen. Dabei geht es nicht um eine einfache Umsetzung der<br />

Vorgaben auf die jeweilige Organisation, sondern um einen produktiven Akt der didaktischen<br />

Anpassung des offenen Curriculums an die spezifischen Bedingungen<br />

vor Ort. Der Arbeitsgruppe, die diese Lehrplanrezeption leistet, kommt besondere<br />

Bedeutung zu. So ist die produktive Rezeption des Lehrplans auch keine Arbeit, die<br />

der Lehrer – getreu des alten „Einzelkämpfer-Bildes“ allein betreibt, sondern ein Prozess<br />

der Abstimmung zwischen den an der dualen Ausbildung beteiligten Akteure.<br />

Das Modell der Bildungsgangkonferenz, nachdem ein Gremium, bestehend aus Lehrern,<br />

Schülervertreter, Betriebsvertreter und ggf. Elternvertreter hier installiert wird,<br />

sollte hier aufgegriffen werden.<br />

Ein Curriculum ist in diesem Verständnis keine geschlossene und im Detail verbindliche<br />

Vorgabe, sondern ein Kommunikat, welches eine Orientierung gibt, damit<br />

vor Ort eine Lehrplanarbeit vorgenommen werden kann. In diesem Sinn wäre eine<br />

Revision des Curriculums als Kommunikationsmittel zwischen Lehrplanerstellern und<br />

Lehrplananwendern notwendig:<br />

23<br />

Die Problematik der Curriculumentwicklung bzw. der hier als trivial gekennzeichneten Curriculumrezeption<br />

ist mir schon in anderen Entwicklungsarbeiten begegnet. Im Modellversuch „Betriebsassistenten<br />

im Handwerk“ hatten beispielsweise eine Gruppe von Berufsschullehrern und Ausbildern<br />

den Auftrag, gemeinsam Lehrpläne zu entwickeln. Die Erfahrungen aus diesem Modellversuch<br />

zeigen für mich drei Aspekte didaktischer Rationalität der Berufsschullehrer: (i) Orientierung<br />

an einem hidden-curriculum (insbesondere Lehrbücher), (ii) methodologische Abwehrhaltung gegenüber<br />

den didaktischen Vorstellungen der wissenschaftlichen Begleitung (mit dem Anspruch der<br />

Beibehaltung eines eher abbilddidaktischen Vorgehens) und (iii) Behauptung eines mikrodidaktischen<br />

Freiraums, der nicht transparent gemacht wird (vgl. Sloane 1992, 298ff.).<br />

24<br />

In dem in Fußnote 13 erwähnten Modellversuch konnte mittelfristig eine curriculare Kompetenz<br />

aufgebaut werden, deren Erhaltung jedoch schwierig war. Es kam zu Disseminationsverlusten.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

163


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Curriculumproduktion Curriculumrezeption<br />

Sozial-<br />

partner<br />

Abb.2. Produktive Lehrplanrezeption<br />

HF-LF HF-BG<br />

Curriculum<br />

Landes-<br />

institute<br />

Betrieb Schule<br />

0<br />

Abbildung 2 zeigt den Ansatz der produktiven Lehrplanrezeption: In Abstimmung mit<br />

der Bundesseite sollen Handlungsfelder bestimmt und in Form von Lernfeldern formuliert<br />

werden (HF – LF). Es ist notwendig, dass hier eine offenere und transparentere<br />

Abstimmung zwischen Entwicklung der Ausbildungsordnung und schulischer<br />

Lehrplanentwicklung stattfindet. Im Idealfall würden beide Ordnungsunterlagen über<br />

Handlungsfelder strukturiert werden. Die Curriculumrezeption an den Schulen zeigt<br />

sich darin, dass über Bildungsgangkonferenzen oder ähnliche Arbeitszusammenhänge<br />

ein Transfer des offenen Lernfeldcurriculums in ein schulisches Curriculum für<br />

den jeweiligen Bildungsgang (LF – BG) vorgenommen wird. Den Landesinstituten<br />

kommt hierbei auf der didaktischen Makroebene eine wichtige vermittelnde Funktion<br />

zwischen Curriculumentwicklung und Curriculumrezeption zu. Sie sollten den Gesamtprozess<br />

moderierend begleiten und v. a. dafür Sorge tragen, dass die notwendige<br />

personale Kompetenz für die Lehrplanarbeit aufgebaut, stabilisiert und weiterentwickelt<br />

wird.<br />

2.1.3 Nicht-triviale Lernortkooperation: Entwicklung und Evaluation lernortübergreifender<br />

Lehr-/Lernarrangements<br />

Fasst man diese Überlegungen zusammen, so muss herausgestellt werden, dass im<br />

Lernfeldkonzept nicht mehr nur der einzelne Lehrer in seiner Tätigkeit des Vorbereitens,<br />

Durchführens und Kontrollierens von Unterricht gesehen werden darf. Vielmehr<br />

muss von Schulorganisation als gemeinsamem Tätigkeitsfeld von Lehrern ausgegangen<br />

werden. Damit gewinnt eine Prozessbetrachtung von Schule an Bedeutung,<br />

bei der es darum geht, organisatorische Formen zu finden, wie in der Schule Curricula<br />

entwickelt, implementiert und evaluiert werden können. Bildungsgangkonzept und<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

164<br />

Landes-<br />

institute<br />

Bildungs-<br />

gang-<br />

konferenz<br />

Curriculumentwickler Curriculumverwender


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

didaktische Jahresplanung sind in diesem Zusammenhang notwendige Konzepte,<br />

die analysiert und diskutiert werden müssen.<br />

Im Rahmen dualer Ausbildung muss sich die Schule dabei in einem Gesamtkonzept<br />

einer alternierenden Ausbildung begreifen. Es geht um das oben schon angeschnittene<br />

Verhältnis der Lernorte zueinander. Didaktisch gewendet interessiert, wie eine<br />

systematische Bezugnahme der Lernorte aufeinander ausgestaltet werden muss.<br />

Dabei muss den differenzierten Gegebenheiten vor Ort Rechnung getragen werden.<br />

So ist der Ausbildungsalltag durchaus durch eine Zweiteilung gekennzeichnet: einerseits<br />

gibt es Ausbildungsbetriebe, die eine sehr differenzierte Ausbildungsarbeit<br />

durchführen. Solche Betriebe sind elaboriert. Sie sind in der Lage, ihre Ausbildungsideen<br />

mit Schule zu kommunizieren. Hier ist eine gleichberechtigte Abstimmung zwischen<br />

den Lernorten möglich; in solchen Fällen beteiligen sich Betriebe aktiv an der<br />

Lernortkooperation, z .B. an der Bildungsgangkonferenz. Andererseits gibt es gerade<br />

im Bereich des Mittelstandes und der Kleinbetriebe auch solche Formen betrieblicher<br />

Ausbildung, bei der eine systematische Lernortkooperation von betrieblicher Seite<br />

aus nicht geleistet werden kann, weil die entsprechende Professionalisierung fehlt.<br />

Zum Teil wird dies durch Verbände und Kammern aufgefangen, so v. a. im Handwerk.<br />

In diesem Fall tritt bei günstiger Entwicklung eine Innung oder Handwerkskammer<br />

als Kooperationspartner in Erscheinung. Als dritter Partner spielt jedoch<br />

auch die überbetriebliche Ausbildung als Ansprechpartner eine Rolle. Bei diesen<br />

sehr differenzierten und sich zwischen den Berufen und Gewerken unterscheidenden<br />

Anforderungen liegt die Verantwortung für das Funktionieren der Lernortkooperation<br />

faktisch bei den Schulen.<br />

Lernortkooperation sollte aufgabenbasiert erfolgen. Die Entwicklung und Evaluation<br />

von Lehr-/Lernarrangements 25 für ein lernortübergreifendes Lehren und Lernen wäre<br />

in diesem Zusammenhang eine mögliche Aufgabenstellung:<br />

Betrieb<br />

Betriebliche<br />

Problematiken<br />

Betriebliche<br />

Konkretisierung<br />

(Anwendung)<br />

Entwicklung<br />

und Evaluation<br />

von Lehr-/Lern-<br />

arragements<br />

Generalisierte<br />

Handlungsfelder<br />

25<br />

Vgl. zur Entwicklung fächer- und lernortübergreifender Unterrichtseinheiten Sloane 2000b<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

165<br />

Schule<br />

Bildungs-<br />

auftrag<br />

Lernfelder<br />

und fachliche<br />

Applikation


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Abbildung 3 reflektiert auf eine mögliche Lernortkooperation im Lernfeldkonzept. Dabei<br />

werden die Überlegungen zur Curriculumentwicklung fortgeführt. Letztlich müssen<br />

sich Betriebe und Schulen auf generalisierte Handlungsfelder – und nicht auf<br />

konkrete betriebliche Tätigkeiten – als gemeinsamen Rahmen der Berufsausbildung<br />

einigen können. Eine Vorstrukturierung muss hier das Curriculum leisten. Es muss<br />

dann vor Ort eine Abstimmung der betrieblichen und schulischen Anteile erfolgen. In<br />

diesem Rahmen wir das Lernfeldkonzept im Kontext des Bildungsauftrags präzisiert.<br />

Außerdem geht es um die Anwendung von Fachwissen auf die Lernfelder. Hierauf<br />

wird unten noch eingegangen. Festzuhalten ist: die Schule bietet für Handlungsfelder<br />

fachtheoretisches Wissen an und stellt dieses Fachwissen mit Hilfe der Lernfelder in<br />

einen Anwendungszusammenhang. Demgegenüber bietet der Betrieb für die Handlungsfelder<br />

betriebliche Konkretisierungen.<br />

2.2 Das Lernfeldkonzept als didaktisches Modell<br />

Im Lernfeldkonzept wird der Unterricht nicht mehr in traditionellen Fächern organisiert,<br />

sondern in Formen von Lernfeldern vorstrukturiert, die aus Handlungsfeldern<br />

(Tätigkeitsfeldern) abgeleitet werden. Auf diese Weise entsteht ein fächerübergreifender<br />

Lehrplan. An die Stelle der fachlogischen Struktur tritt eine handlungslogische.<br />

Zu fragen wäre, was ein exemplarisches Handlungsfeld ausmacht und nach welchen<br />

Kriterien man solche Felder systematisch und verbindlich erfassen kann. Die Geschäftsprozessorientierung<br />

ist dabei ein mögliches Vorgehen.<br />

2.2.1 Vom Handlungsfeld zum Lernfeld<br />

Gemäß einer Handreichung der KMK 26 zur Gestaltung von Ordnungsunterlagen für<br />

den berufsschulischen Bereich sollen Lernfelder didaktisch aufbereitete Handlungsfelder<br />

27 sein. Hiermit sind einige didaktische Überlegungen verbunden, zu denen gehören<br />

u. a.: 28<br />

• Lernfelder berücksichtigen den Bildungsauftrag der Berufsschule. Daher muss<br />

eine bildungstheoretische Diskussion über Ziel und Anliegen von schulischen Bildungsanteilen<br />

in der dualen Ausbildung geführt werden.<br />

• Handlungs- resp. Tätigkeitsfelder als Organisationsprinzip suggerieren zumindest<br />

vordergründig eine Deckungsgleichheit mit betrieblichen Handlungsfeldern. Es ist<br />

deshalb notwendig, Handlungs- bzw. Lernfelder umfassend als Lebensräume zu<br />

begreifen und bei der curricularen Präzisierung ausdrücklich auf die individuelle<br />

Lebenssituation der Auszubildenden in Betrieb und Gesellschaft abzuheben. 29<br />

• Handlungsfelder sollten als komplexe Aufgabenstellungen problemorientiert formuliert<br />

werden.<br />

26<br />

Vgl. KMK 1996<br />

27<br />

... inzwischen spricht man in der KMK-Richtlinie (Ausgabe vom 05.02.1999) von Tätigkeitsfeldern.<br />

Nachfolgend wird aber weiterhin von Handlungsfeld gesprochen werden, um insbesondere den<br />

Eindruck einer rein betriebsorientierten Curriculumarbeit zu vermeiden.<br />

28<br />

vgl. Sloane 1999a; 2000a; 2000c und Kremer und Sloane 1999<br />

29<br />

vgl. auch Bader 1998 und Bader und Schäfer 1998<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

166


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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

2.2.2 Vom Lernfeld zur Lernsituation<br />

Lernfelder werden für die Unterrichtsarbeit in Form von Lernsituationen präzisiert.<br />

Unter „Lernsituation“ kann man komplexe Lehr-/Lernarrangements oder komplexe<br />

Unterrichtseinheiten verstehen. Lernsituationen sind die exemplarische unterrichtliche<br />

Konstruktion von Handlungsfeldern. In ihnen werden Fachinhalte (Fachtheorien)<br />

in einen Anwendungszusammenhang gebracht. Das Lernfeldkonzept impliziert<br />

daher immer auch die Vermittlung von Fachtheorien. Es ist nicht fachtheorielos. Jedoch<br />

werden Fachtheorien nicht als deklaratives Wissen vermittelt, d.h. ein Wissen,<br />

welches verbalisierbar und prüfbar ist, und welches von den Lernenden selbst in einen<br />

Anwendungszusammenhang gebracht werden soll. Vielmehr müssen Fachtheorien<br />

situiert, d. h. in der didaktischen Aufbereitung in einen Anwendungskontext gestellt<br />

werden.<br />

Entwicklung von<br />

Lehr-/Lernarrangements<br />

Transfereffekt<br />

Traditionelle Fächer ... ... ...<br />

Abb.4. Das Lernfeldkonzept als didaktisches Modell<br />

Fächerübergreifendes Curriculum<br />

Lernfeld<br />

Lernsituation<br />

Handlungs-<br />

2.2.3 Von der Verbindlichkeit des Fachwissens zur Verbindlichkeit der<br />

Anwendungssituation<br />

Mit dem Lernfeldansatz wird eine verbesserte Umsetzung von schulisch erworbenem<br />

Wissen in die Praxis der Lernenden versucht. Es geht also um den Transfer von<br />

Wissen in Handeln. Damit löst sich auch der vermeintliche Gegensatz zwischen<br />

Fachwissen auf der einen und Lernfeld auf der anderen Seite auf. In Weiterführung<br />

von Erfahrungen zum fächerübergreifenden Unterricht 30 wird lediglich das Fachwissen<br />

reorganisiert:<br />

„Systematisches Wissen wird zur Verallgemeinerung kasuistischen Wissens in Lernsituationen<br />

benötigt. Die Übertragung von in Lernsituationen erworbenen Wissens<br />

stellt sich nicht in einer traditionellen Denkfigur in der Überführung von Fachwissen<br />

auf Fachpraxis, sondern als Dekontextualisierung von in generalisierten Handlungsfeldern<br />

erworbenes Wissen. Das Lernfeldkonzept intendiert einen Perspektiven-<br />

30<br />

vgl. hierzu KMK 1999, 10<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

167<br />

Fachmuster<br />

Handlungsmuster


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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

wechsel von fachsystematischer Profilierung hin zu einer anwendungsorientierten,<br />

...“ 31<br />

Die nachstehende Matrix zeigt in allgemeiner Form die Reorganisation von Fachinhalten<br />

im Lernfeldkonzept. Wichtig ist die Umkehrung von Verbindlichkeiten. Im traditionellen<br />

Curriculum sind Inhalte und Ziele vorgegeben: es gibt eine Verbindlichkeit<br />

der Fachinhalte. Es wird vor allem festgelegt, was gemacht werden muss. Die Unterrichtsorganisation<br />

bzw. die didaktische Ausgestaltung des Lehr/Lernarrangements<br />

befand sich gewissermaßen in der pädagogischen Verantwortung und Freiheit des<br />

Lehrenden. Ein lernfeldstrukturiertes Curriculum impliziert nun zum Teil verbindliche<br />

Standards dahingehen, wie Unterricht zu organisieren sei. Die Entscheidung über die<br />

relevanten Inhalte zur Förderung von Kompetenzen liegt bei den Lehrerinnen und<br />

Lehrern.<br />

Lern-<br />

Lern-<br />

Lern-<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Lern-<br />

Abb.5. Beziehung zwischen Fachwissen und Lernfeld<br />

Fach Fach 2 Fach 3 ... ... Fach<br />

Verbindlichkeit der Lernfelder<br />

3 Schlussbemerkung: nichts wirklich Neues und doch ein Perspektivenwechsel<br />

Zahlreiche Gespräche mit Lehrerinnen und Lehrern über das Lernfeldkonzept zeigen<br />

immer wieder ein Argument: es gibt nichts wirklich Neues im Lernfeldkonzept. Vielfach<br />

wird der gesamte Ansatz dann auch als Modeerscheinung zu relativieren versucht.<br />

In der Tat: nichts Neues im didaktischen Diskurs, könnte man vermelden ...<br />

... und doch sollte eines sehr nachhaltig erwähnt werden: die einzelnen Ideen, die mit<br />

dem Lernfeldkonzept formuliert und zusammengeführt werden, sind in den letzten<br />

Jahren immer wieder diskutiert worden. So würde ich auch nicht behaupten, dass ich<br />

hier neue Ideen formuliert habe. Mein Bemühen war in der Tat, die Möglichkeiten des<br />

31<br />

Kremer und Sloane 1999<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

168<br />

V bi dli hk it d F h t tik


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Konzeptes auszuloten und aufzuzeigen. Dass nun ein Lernfeldkonzept der schulischen<br />

Ausbildungspraxis verordnet wurde, verweist schon darauf, dass die Konzepte,<br />

die in den letzten Jahren u. a. in Modellversuchen erprobt worden sind, nicht den<br />

Weg in die Praxis gefunden hatten oder zumindest nicht ausreichend viele Orte in<br />

der Praxis erreicht haben. Ob das verordnete Lernfeldkonzept die Bereitschaft fördert,<br />

Straßen zu bauen, auf denen dann Innovationen in der Praxis sich verbreiten,<br />

muss offen bleiben. Zum Abschluss wäre aber doch festzuhalten. Die Straßen, von<br />

denen hier die Rede ist, werden in der Praxis gebaut.<br />

Kann die Praxis diese Straßen bauen? Um hier erfolgreich zu sein, dies sollten die<br />

Ausführungen zeigen, brauchen Lehrerinnen und Lehrer umfassende curriculare, organisatorische<br />

und selbstredend didaktische Fähigkeiten, die es ihnen erlauben, Curricula<br />

produktiv zu rezipieren, Arbeitsgruppen mit Betrieben zu organisieren, Schule<br />

zu gestalten und Lehr-/Lernarrangements zu entwickeln und zu evaluieren. Dies zu<br />

können und zu wollen verweist auf notwendige Perspektivenwechsel im Denken der<br />

Lehrerinnen und Lehrer. Zwei seien abschließend genannt:<br />

(1) Der Wechsel von einer trivialen hin zu einer produktiven Curriculumrezeption und<br />

(2) der Wechsel von einer Verbindlichkeit der Fachinhalte hin zur Verbindlichkeit<br />

komplexer und problemorientierter Lehr-/Lernarrangements, die von den Lehrerinnen<br />

und Lehrern vor Ort inhaltlich ausdifferenziert werden müssen.<br />

Dies wiederum ist eingebettet in eine notwendige teamorientierte Bildungsgangarbeit.<br />

IV Literatur<br />

Bader, Reinhard: Lernfelder, Erweiterter Handlungsraum für die didaktische Kompetenz<br />

der Lehrenden. In: Die berufsbildende Schule 50 (1998), S. 73-74<br />

Bader, Reinhard; Schäfer, Bettina: Lernfelder gestalten. Vom komplexen Handlungsfeld zur<br />

didaktisch strukturierten Lernsituation. In: Die berufsbildende Schule 50 (1998), S. 229-<br />

234<br />

Becker, Rolf: Konzeption zur Strukturierung und Gestaltung von Lehrplänen neugeordneter<br />

Ausbildungsberufe im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung. In: Wirtschaft und Erziehung<br />

48 (1996), S. 156-157<br />

Benner, Hermann: Entwicklung anerkannter Ausbildungsberufe – Fortschreibung überkommener<br />

Regelungen oder Definitionen zukunftsbezogener Ausbildungsgänge? In: Euler,<br />

Dieter; Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Duales System im Umbruch. Eine Bestandsaufnahme<br />

der Modernisierungsdebatte. Pfaffenweiler 1997, S. 53-69<br />

Bracht, Ulla: Fach – Fächerkanon. In: Haller, Hans-Dieter; Meyer Hilbert (Hrsg.): Ziele und<br />

Inhalte der Erziehung und des Unterrichts. Enzyklopädie Erziehungswissenschaft, Bd. 3,<br />

Stuttgart und Dresden 1995, S. 419-426<br />

Buschfeld, Detlef; Twardy Martin: Fächerübergreifender Unterricht in Lernfeldern – neue<br />

Rahmenbedingungen für didaktische Innovationen. In: Euler, Dieter; Sloane, Peter F. E.<br />

(Hrsg.): Duales System im Umbruch. Eine Bestandsaufnahme der Modernisierungsdebatte.<br />

Pfaffenweiler 1997, S. 143-159<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Dauenhauer, Erich: Didaktik der Wirtschaftslehre. Paderborn 1978<br />

Euler, Dieter: Denn sie tun nicht, was sie wissen. In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik<br />

92 (1996), S. 350-365<br />

Euler, Dieter: Kooperation der Lernorte in der Berufsbildung. Expertise für die Bund-Länder-<br />

Kommission für Bildungsgangplanung und Forschungsförderung im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung. Bonn 1999<br />

Günther, Klaus: Lernfeldorientierte Lehrpläne – ein didaktischer Fortschritt? In: Wirtschaft<br />

und Erziehung 50 (1998), S. 250<br />

Heimerer, Leo; Schelten, Andreas; Schießl, O.: Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen.<br />

In: Heimerer, Leo; Schelten, Andreas; Schießl, Otmar (1996): Abschlußbericht<br />

zum Modellversuch „Fächerübergreifender Unterricht in der Berufsschule“<br />

(FügrU). München 1996, S. 193-204<br />

Hurtz, Albert: Die Merkmale des handlungsorientierten Lernens. In: Hurtz, Albert u.a.: Handlungsorientiertes<br />

Lernen in Betrieb und Schule. Köln und Aachen 1991, S. 22-45<br />

Huisinga, Richard; Lisop, Ingrid; Speier, Hans-Dieter (Hrsg.): Lernfeldorientierung. Konstruktion<br />

und Unterrichtspraxis. Frankfurt am Main 1999<br />

Kaiser, Franz-Josef: Didaktische Parallelität als Probleme der kaufmännischen Berufsausbildung<br />

– Erfahrungen aus dem Modellversuch Lernbüro. In: Köln WP, Heft 16, 1994, S.<br />

11-25<br />

KMK: Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihrer Abstimmung<br />

mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe.<br />

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Bonn 1996<br />

KMK: Handreichungen für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen der Kultusministerkonferenz<br />

(KMK) für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule und ihrer Abstimmung<br />

mit Ausbildungsordnungen des Bundes für anerkannte Ausbildungsberufe.<br />

Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Bonn 1999<br />

Kremer, H.-Hugo: Maßnahmeentwicklung und -implementation der Arbeitsgruppe‚ FäLoU‘.<br />

In: Modellversuch‚ Kobas‘: Fallstudie München. München 1998<br />

Kremer, H.-Hugo; Sloane, Peter F. E.: Lernfelder – Motor didaktischer Innovationen? In:<br />

Köln WP, Heft 26. 14. Jg., (1999), S. 37-60<br />

Lipsmeier, Antonius: Neue Technologien, Technikwissenschaft und Technikdidaktik in ihrer<br />

Relevanz für eine Didaktik beruflichen Lernens. In: Verbände der Lehrer an beruflichen<br />

Schulen und Berufskollegs in NW (Hrsg.): Berufliche Schulen – Multiplikatoren technologischer<br />

Innovationen. Frankfurt am Main 1987, S. 42-76<br />

Lipsmeier, Antonius: Lernfeldorientierung im Kontext curricularer Besitzstände. In: Bader,<br />

Reinhard; Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben 2000, S.<br />

181-204<br />

Lipsmeier, Antonius: Berufsschule in Abhängigkeit oder Autonomie? In: Zeitschrift für Berufs-<br />

und Wirtschaftspädagogik 96 (2000b), S. 12-29<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Lisop, Ingrid: Bildungstheoretische und didaktische Dimensionen der Lernfeldorientierung –<br />

eine kritische Systematik. In: Huisinga, Richard; Lisop, Ingrid; Speier, Hans-Dieter<br />

(Hrsg.): Lernfeldorientierung. Konstruktion und Unterrichtspraxis. Frankfurt am Main<br />

1999, S. 15-48<br />

Middendorf, William: Erste Betrachtungen zur Umsetzung der Lernfeldorientierung in den<br />

Lehrplänen der Berufsschule am Beispiel Nordrhein-Westfalen. In: Zeitschrift für Berufs-<br />

und Wirtschaftspädagogik 93 (1997), S. 521-531<br />

Pätzold, Günter: Lernfelder und Kooperation. Düsseldorf 1998<br />

Reetz, Lothar: Fälle und Fallstudien im Wirtschaftslehre-Unterricht. In: Wirtschaft und Erziehung<br />

40 (1988), S. 148-156<br />

Reicherts, Hans-Josef: Untersuchung zu einer Grundlegung der Didaktik der Unterweisung.<br />

Köln 1982<br />

Schäfer, Bettina: Entwicklung von Handlungskompetenz zur Gestaltung beruflicher Handlungsfelder<br />

– eine didaktische Reflexion des Lernfeld-Konzeptes. In: Sloane, P. F. E.;<br />

Bader, R.; Straka, G. (1999): Lehren und Lernen in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.<br />

Tagungsband der Herbsttagung 1998. Opladen 1999<br />

Sloane, Peter F. E.: Modellversuchsforschung. Köln 1992<br />

Sloane, Peter F. E.: Funktionen im Wandel. Das neue Verhältnis von Arbeiten und Lernen in<br />

einer wissensstrukturierten Praxis. In: Franke, Nik; Braun, Carl-Friedrich von (1998): Innovationsforschung<br />

und Technologiemanagement. Konzepte, Strategien, Fallbeispiele.<br />

Berlin 1998<br />

Sloane, Peter F. E.: Krise und Reform der berufsbildenden Schule – Zur Situation der berufsbildenden<br />

Schule in der Krise um das duale System -. Münchener Texte zur Wirtschaftspädagogik,<br />

Heft 12, München 1999a<br />

Sloane, Peter F. E.: Situationen gestalten. Von der Planung des Lehrens zur Ermöglichung<br />

des Lernens. Markt Schwaben 1999b<br />

Sloane, Peter F. E.: Das Lernfeldkonzept in der Ausbildung von Bankkaufleuten. Didaktische<br />

Grundanliegen und Implementationsprobleme. In: Riekeberger, Marcus; Stenke,<br />

Karin (Hrsg.): Banking 2000. Wiesbaden 2000a, S. 327-346<br />

Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Fächer und lernortübergreifender Unterricht (FäLoU). Markt<br />

Schwaben 2000b<br />

Sloane, Peter F. E.: Lernfelder und Unterrichtsgestaltung. In: Die berufsbildende Schule 52<br />

(2000c), S. 79-85<br />

Sloane, Peter F. E.; Twardy, Martin; Buschfeld, Detlef: Einführung in die Wirtschaftspädagogik.<br />

Paderborn 1998<br />

Stratenwerth, Wolfgang: Leitgedanken zur auftragsorientierten Lernorganisation in Ausbildungsbetrieben<br />

des Handwerks. In: Albert, Klaus; Buchholz, Christian; Buck, Claus; Zinke,<br />

Gert (Hrsg.): Auftragsorientiertes lernen im Handwerk. Vorstellungen, Konzepte, Praxisbeispiele.<br />

Berlin 1992, S. 51-80<br />

Zöller, Arnulf: Lernfelder in den Rahmenlehrplänen des Bundes und in den bayerischen<br />

Lehrplänen der Berufsschule. In: Die berufsbildende Schule 51 (1999), S. 154-160<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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___________________________________________________________________<br />

Bücher zum Thema<br />

Bader, Reinhard; Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Lernen in Lernfeldern. Markt Schwaben: Eusl,<br />

2000<br />

Huisinga, Richard; Lisop, Ingrid; Speier, Hans-Dieter (Hrsg.): Lernfeldorientierung: Konstruktion<br />

und Unterrichtspraxis. Frankfurt am Main: GAFB, 1999<br />

Sloane, Peter F. E. (Hrsg.): Fächer- und lernortübergreifender Unterricht (FäLoU). Markt<br />

Schwaben: Eusl, 2000<br />

Lipsmeier, Antonius; Pätzold Günter (Hrsg.): Lernfeldorientierung in Theorie und Praxis.<br />

Stuttgart: Steiner, 2000<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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___________________________________________________________________<br />

8.2 Ausbildungskonsens Nordrhein-Westfalen<br />

- Initiative für Transparenz und Qualität in der dualen Berufsausbildung -<br />

Das duale Ausbildungssystem in Deutschland ist und bleibt einer der wichtigsten<br />

Wege zur Sicherung des Nachwuchs- und Fachkräftebedarfs der Wirtschaft. Eine<br />

qualifizierte berufliche Ausbildung, mit der auch die Grundlage für fortgesetztes und<br />

eigenverantwortliches Lernen geschaffen wird, ist zugleich unabdingbar für die weitere<br />

berufliche Entwicklung sowie zur Vorbeugung vor Arbeitslosigkeit.<br />

Das duale Ausbildungssystem zu stärken und weiterzuentwickeln um daraus optimalen<br />

Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu ziehen, ist auch das Anliegen des Ausbildungskonsenses.<br />

Deshalb wird der Ausbildungskonsens NRW fortgesetzt. In Nordrhein-Westfalen ist<br />

es mit steigendem Erfolg gelungen, das Versprechen ,Jeder junge Mensch in Nordrhein-Westfalen,<br />

der ausgebildet werden will, wird ausgebildet" in den letzten fünf<br />

Jahren einzulösen und gleichzeitig wichtige Anstöße für die zukunftsgerichtete Weiterentwicklung<br />

des dualen Systems zu geben. Der Ausbildungskonsens NRW hat<br />

bundesweit Anerkennung gefunden. Die aufgebauten Strukturen und Verfahren haben<br />

sich bewährt. Dieser Erfolg ist das Ergebnis gemeinschaftlicher Anstrengungen<br />

von Landesregierung, Wirtschaft und Kammern, Gewerkschaften, Arbeitsverwaltung<br />

und Kommunen in NRW.<br />

Bezogen auf die Zielgruppe des Ausbildungskonsenses NRW konnte die Zahl der<br />

jährlich neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge von 112.557 im Jahr 1996 auf<br />

128.640 im Jahr 2000 gesteigert werden. Mittlerweile stehen mehr sofort zu besetzende<br />

Ausbildungsstellen am Jahresende zur Verfügung als es unvermittelte Jugendliche<br />

gibt. Jeder und jede unvermittelte Jugendliche aus dieser Zielgruppe des<br />

Ausbildungskonsenses erhält zum Jahresende von den Konsenspartnern nochmals<br />

ein Angebot einer betrieblichen Ausbildung. Diejenigen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen<br />

Jugendlichen, die trotz aller Anstrengungen und zusätzlicher<br />

Vermittlungsbemühungen nicht in einen betrieblichen Ausbildungsplatz vermittelt<br />

werden konnten, erhalten von Land oder Bund ein außerbetriebliches Ausbildungsplatzangebot.<br />

Darüber hinaus wurden wichtige qualitative Weiterentwicklungen auf folgenden Gebieten<br />

der Berufsausbildung erreicht:<br />

- Differenzierung in der Berufsausbildung<br />

- Verhältnis von Betrieben und Berufsschulen<br />

- Neuordnung und Einführung neuer Ausbildungsberufe<br />

- Transparenz auf dem Ausbildungsmarkt.<br />

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___________________________________________________________________<br />

Auch weiterhin sollen die gemeinsamen Aktivitäten vor allem von zwei Säulen getragen<br />

sein: den ungebrochenen Bemühungen zur Herstellung einer ausgeglichenen Situation<br />

auf dem Ausbildungsstellenmarkt sowie der Verabredung gezielter Maßnahmen<br />

zur weiteren strukturellen und inhaltlichen Ausgestaltung des dualen Ausbildungssystems<br />

in Deutschland.<br />

Nach den vorliegenden Prognosen werden die Schulabgängerzahlen bis in die zweite<br />

Hälfte dieses Jahrzehnts hinein weiter steigen. Gleichzeitig kann jedoch eine zunehmende<br />

Zahl von Unternehmen offene Ausbildungsplätze nicht besetzen. Für den<br />

Ausbildungskonsens bedeutet dies zweierlei: Die Notwendigkeit, neue Ausbildungsplätze<br />

und --betriebe zu gewinnen, bleibt unverändert hoch. Zukünftige Maßnahmen<br />

müssen sich daneben - unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede - verstärkt<br />

auf die Besetzung offener Ausbildungsplätze konzentrieren.<br />

Parallel zu den Konsensaktivitäten im Bereich der Zusammenführung von Angebot<br />

und Nachfrage werden Maßnahmen zur Stärkung des dualen Ausbildungssystems<br />

verabredet. Handlungsleitende Zielsetzungen sind die strukturelle Weiterentwicklung,<br />

die Erhöhung der Attraktivität und eine noch größere Durchlässigkeit des Systems.<br />

Die Förderung der Ausbildungsbeteiligung von jungen Frauen sehen die Konsenspartner<br />

als Querschnittsauftrag, der sich durch alle zu bestimmenden Themen und<br />

Aktionsfelder ziehen soll.<br />

Konsens-Aktivitäten an der Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft werden mit<br />

dem Dialog Schule-Wirtschaft der Landesregierung verknüpft.<br />

Die zweite Phase des Ausbildungskonsenses NRW soll Neues finden, aber auch<br />

Bewährtes festigen. Erkenntnisse und Erfahrungen vor allem aus der thematischen<br />

Arbeit der ersten Konsens-Phase sind eine wichtige Transferbasis für zukünftige Aktivitäten.<br />

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A. Die inhaltliche Arbeit<br />

• Transparenz auf dem Ausbildungsmarkt<br />

(Zusammenführung von Angebot und Nachfrage)<br />

Handlungsleitende Zielsetzung ist das Bemühen um eine ausgeglichene Situation<br />

auf dem Ausbildungsmarkt. Dies betrifft die Nachfrager- und die Anbieterseite<br />

gleichermaßen.<br />

Nach wie vor verfolgen die Konsens-Partner ihr gemeinsames Ziel, jedem ausbildungswilligen<br />

und -fähigen Jugendlichen ein Angebot für einen Ausbildungsplatz zu<br />

unterbreiten. Hierfür wollen die Partner die verabredeten und eingespielten Verfahren<br />

weiterhin praktizieren. Hierzu gehört auch das Prinzip von Fördern und Fordern.<br />

Daneben muss jedoch verstärkt dem Umstand Rechnung getragen werden, dass eine<br />

wachsende Zahl von Unternehmen Probleme bei der Besetzung offener Ausbildungsplätze<br />

hat. Dies stellt sich derzeit regional und sektoral sehr unterschiedlich<br />

dar; jedoch gilt es bereits jetzt, Instrumente zur Abhilfe und auch Prävention zu<br />

schaffen, um der drohenden Lücke an Nachwuchskräften frühzeitig gegenzusteuern.<br />

Ein kontinuierlicher Oberblick über die Entwicklung des Anbieter- und des Nachfragermarktes<br />

ist Voraussetzung für die punktuelle Verabredung bedarfsgerechter<br />

Maßnahmen im Konsens. Die Partner vereinbaren, regional gewonnene Daten und<br />

Erkenntnisse regelmäßig auf Landesebene zusammenzuführen und im Hinblick auf<br />

erforderliche Aktivitäten zu analysieren und zu diskutieren.<br />

• Attraktivität der Berufsausbildung<br />

Das duale System der Berufsausbildung in Deutschland hat sich bewährt. Trotzdem<br />

braucht es eine kontinuierliche Stärkung sowie Anpassung an veränderte<br />

Rahmenbedingungen. Ziel aller Bemühungen muss es sein, die Berufsausbildung<br />

sowohl für die Unternehmen als auch für die Jugendlichen als attraktiven und perspektivreichen<br />

Weg zu qualifizierter Beschäftigung zu pflegen und auszubauen.<br />

Der feststellbare Trend zur Akademisierung in der Berufs- und Arbeitswelt stellt neue<br />

Herausforderungen an das duale System. Vor allem zwei Lösungs-Wege bieten sich<br />

an:<br />

1) Die Erschließung bzw. Ausweitung zukunftsträchtiger Berufsfelder für die duale<br />

Ausbildung.<br />

Die Konsens-Partner verabreden:<br />

- einen Schwerpunkt-Bereich Informations- und Kommunikationstechniken in<br />

bestehenden und in neuen Berufen<br />

- die Verstärkung von Maßnahmen zur Berufsorientierung und -beratung in zukunftsträchtigen<br />

Tätigkeitsfeldern<br />

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2) Die Förderung einer noch größeren Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Bildungsgängen<br />

und -phasen.<br />

Die Konsens-Partner verabreden:<br />

- die Forcierung von Ansätzen zur kooperativen und integrativen Ausbildung,<br />

insbesondere die bedarfsbezogene Initiierung dualer Modelle im Hochschulbereich<br />

- die Förderung der Durchlässigkeit zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung,<br />

z. B. durch den Erwerb der Fachhochschulreife in dualen Bildungsgängen<br />

- spezielle Zusatzangebote für Abiturientinnen und Abiturienten in der dualen<br />

Berufsausbildung.<br />

• Verbesserung der Qualifikation der Schulabgängerinnen und Schulabgänger<br />

(Ausbildungsreife)<br />

Diese Zielsetzung bleibt weiterhin im Fokus der Konsens-Partner. Die Aktivitäten<br />

im Rahmen des Ausbildungskonsenses Nordrhein-Westfalen werden in allen<br />

ausbildungsrelevanten Punkten mit dem Dialog" Schule - Wirtschaft" verzahnt.<br />

Ausgangs- und Bezugspunkt ist auch weiterhin die Empfehlung des Landesausschusses<br />

für Berufsbildung" Welche Anforderungen stellt das Berufsbildungs- und<br />

Beschäftigungssystem an Schulabgängerinnen und Schulabgänger, die eine Berufsausbildung<br />

aufnehmen? " vom 28. August 1996.<br />

• Weiterentwicklung der Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft<br />

Auch in diesem Bereich soll eine enge Verzahnung mit einschlägigen Aktivitäten<br />

des Dialogs Schule - Wirtschaft erfolgen, insbesondere im Bereich der allgemein<br />

bildenden Schulen:<br />

- Erhöhung des Wirtschaftsbezuges von Unterricht und Unterrichtsinhalten<br />

- regionales Übergangsmanagement (Verzahnung mit den gleichnamigen Aktivitäten<br />

im Dialog Schule - Wirtschaft)<br />

- Zusammenarbeit von Schulministerium, Arbeitsministerium, Berufsberatung<br />

und Wirtschaft zur Sicherung eines hohen Standards der Berufswahlorientierung<br />

unter noch größerer Einbeziehung aktueller Entwicklungen auf dem Ausbildungs-<br />

und Arbeitsmarkt<br />

- frühzeitige und ausgeweitete Betriebskontakte, insbesondere für lernschwächere<br />

Jugendliche.<br />

Die Partner vereinbaren darüber hinaus folgende Aktivitäten:<br />

Berufsschule (Fachklassen des dualen Systems der Berufsausbildung)<br />

- Verstärkung der betrieblichen Praxiskontakte von Lehrkräften,<br />

- Weiterführung der Kooperation der Lernorte,<br />

- weitere Verbesserung der Abstimmung zwischen Berufskollegs, zuständigen<br />

Stellen und Arbeitsverwaltung.<br />

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• Differenzierung in der Berufsausbildung<br />

Ein wichtiges Attraktivitäts-Merkmal des dualen Systems ist seine Ausrichtung an<br />

unterschiedlichen Leistungsniveaus. Sowohl der Leistungsschwache als auch der<br />

Leistungsstarke muss seinem Potential entsprechende Möglichkeiten erhalten.<br />

Grundlage für die Aktivitäten zur Differenzierung nach oben und nach unten ist<br />

wie in der ersten Konsens-Phase die Empfehlung des Landesausschusses für<br />

Berufsbildung " Differenzierung in der Berufsausbildung" vom 28.August 1996.<br />

Handlungsleitende Zielsetzung ist die volle Ausschöpfung des Ausbildungspotenzials<br />

der Jugendlichen.<br />

Die Partner verständigen sich darauf,<br />

- berufsbezogene bzw. arbeitsmarktrelevante Zusatzqualifikationen für verschiedene<br />

Leistungsniveaus auf- und auszubauen<br />

- Instrumente zu schaffen und weiterzuentwickeln, die die Ausbildungs- und<br />

Arbeitsmarkt-Chancen speziell von leistungsschwächeren Jugendlichen erhöhen<br />

- Berufsvorbereitung und -ausbildung noch stärker zu verzahnen.<br />

• Vorzeitige Lösung von Ausbildungsverhältnissen - Sicherung des Ausbildungserfolges<br />

Die Zahl der vorzeitig gelösten Ausbildungsverträge ist insgesamt zu hoch. Auch<br />

dann, wenn es sich für den Jugendlichen um einen "positiven Abbruch " handelt,<br />

stellt sich für das betreffende Unternehmen meist ein Problem ein. Umgekehrt<br />

haben echte "Abbrüche" und die daraus oft resultierende Arbeitslosigkeit bei den<br />

Jugendlichen fast immer negative Folgen - auch und gerade für die Persönlichkeitsentwicklung.<br />

Schaden entsteht auch jedes Mal, wenn Ausbildungsstellen gar<br />

nicht erst angetreten werden. Die erkannten und ggf.' noch zu ergründenden Ursachen<br />

für die vorzeitige Lösung, einschließlich des Nichtantretens von Ausbildungsverhältnissen,<br />

müssen in geeignete Maßnahmen umgesetzt werden, um<br />

dem Problem - z. B. auch durch noch gezieltere Informationsarbeit - mittelfristig<br />

vermehrt vorzubeugen.<br />

Die Partner verabreden, den Problemkreis schwerpunktmäßig durch Bearbeitung folgender<br />

Bereiche aufzuschließen:<br />

- Berufsorientierung, Potentialberatung für Schulabgängerinnen und Schulabgänger,<br />

jugendliche Berufseinsteiger<br />

- Coaching/Mentoring für Betriebe und Auszubildende; ggf. Praktikanten<br />

- Konfliktbewältigung für Betriebe und Auszubildende.<br />

• Berufsausbildung und Migration<br />

Migrantinnen und Migranten haben in zweifacher Hinsicht Anteil an der Berufsausbildung<br />

im dualen System: als Auszubildende und/oder als ausbildende<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer. In beiden Bereichen liegt ein großes noch<br />

ungenutztes Potential, das es zu erschließen gilt.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Die Partner werden Aktivitäten verabreden, die geeignet sind,<br />

- die Ausbildungsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten sowohl quantitativ<br />

als auch qualitativ zu steigern,<br />

- noch mehr Migranten-Unternehmen für die Ausbildung aufzuschließen,<br />

- die grenzüberschreitende Ausbildung voranzubringen.<br />

B. Strukturen und Verfahren<br />

• Der Ausbildungskonsens NRW arbeitet problembewusst und lösungsorientiert. In<br />

den zu wählenden Mitteln und Wegen streben die Partner Effizienz, Transparenz<br />

und schnelle Ergebnisfindung an.<br />

• Der Ausbildungskonsens NRW ist eingebunden in das Bündnis für Arbeit, Ausbildung<br />

und Wettbewerbsfähigkeit NRW. Der politische Lenkungskreis ist das<br />

oberste Gremium zur Verabredung politischer Wertungen, Ziele und Maßnahmen.<br />

Entscheidungen, die strategischen Charakter haben und operative Weichenstellungen<br />

erfordern, werden im Steuerungskreis "Arbeit und Qualifikation"<br />

des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie getroffen.<br />

Auf diese Weise ist gewährleistet, dass Themen und Fragestellungen der<br />

beruflichen Bildung querschnittlich (d. h. in Bezug auch auf andere Aktionsbereiche,<br />

wie z. B. Jugend in Arbeit oder die Weiterbildung) behandelt werden können.<br />

Mit der Umsetzung getroffener Entscheidungen und verabredeter Aktivitäten<br />

wird der Arbeitskreis Ausbildungskonsens beauftragt. Innerhalb des Ministeriums<br />

für Arbeit und Soziales, Qualifikation und Technologie wird die Arbeit in der Geschäftsstelle<br />

Ausbildungskonsens NRW gebündelt.<br />

Eine enge Abstimmung der Aktivitäten im Ausbildungskonsens mit dem Landesausschuss<br />

für Berufsbildung wird gewährleistet.<br />

• Die Stichtagsregelung als Ausgangspunkt für besondere Vermittlungsbemühungen<br />

in Ergänzung zu den bestehenden Aktivitäten der Arbeitsverwaltung am Ende<br />

des Beratungsjahres hat sich bewährt und soll auch zukünftig praktiziert werden.<br />

Hierbei soll die Information der Jugendlichen weiter ausgebaut werden, die<br />

Vermittlung soll weiterhin nach dem inzwischen eingespielten und bewährten<br />

Verfahren über die regionalen Konsensstrukturen erfolgen.<br />

• Anlassbezogen legen die Partner im Steuerungskreis Prioritäten für die zu leistende<br />

thematische Arbeit fest. Dabei ist der vorangestellte Themen-Katalog offen<br />

und jederzeit einvernehmlich reduzier- bzw. erweiterbar.<br />

• Zur Erledigung der gemeinsam zu vereinbarenden Aufgaben bzw. Aufträge verabreden<br />

die Partner im Steuerungskreis, welche Arbeits- oder Organisationsform<br />

sie jeweils wählen wollen. Umsetzungs-Instrumente sollen im Sinne größtmöglicher<br />

Effizienz und Ökonomie gewählt werden.<br />

Die Partner im Ausbildungskonsens NRW sind zuversichtlich, mit dieser Vereinbarung<br />

und den aus ihr folgenden Aktivitäten weiterhin einen entscheidenden Beitrag<br />

zur Entspannung der Lage auf dem Ausbildungsmarkt zu leisten. Dieses Bemühen<br />

wird nicht allein von quantitativen, sondern ebenso von qualitativen Zielen getragen.<br />

Bei der Festlegung von Prioritäten und der Wahl der Instrumente verabreden die<br />

Partner ein hohes Maß an Flexibilität, denn Art und Umfang ihrer Aktivitäten wird<br />

ganz entscheidend davon abhängig sein, wie sich die Situation auf der Nachfrager-<br />

und der Anbieter-Seite im Verlauf der nächsten Jahre entwickelt.<br />

Düsseldorf, September 2001<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Unterzeichner<br />

des Ausbildungskonsenses Nordhrein-Westfalen II<br />

- Initiative für Transparenz und Qualität in der dualen Berufsausbildung -<br />

Harald Schartau<br />

Minister für Arbeit und Soziales,<br />

Qualifikation und Technologie<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Ernst Schwanhold<br />

Minister für Wirtschaft und Mittelstand,<br />

Energie und Verkehr<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Dr. Hansjörg Döpp<br />

Hauptgeschäftsführer der<br />

Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände<br />

Nordhrein-Westfalen e. V.<br />

Franz-Josef Knieps<br />

Vorsitzender des Westdeutschen Handwerkskammertages<br />

(WHKT)<br />

Dr. Horst Vinken<br />

Vorsitzender des Verbandes Freier Berufe<br />

im Lande Nordhrein-Westfalen e. V.<br />

Karsten Koppe<br />

Präsident des Landesarbeitsamtes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Dr. Alexander Schink<br />

Hauptgeschäftsführer des<br />

Landkreistages Nordrhein-Westfalen<br />

Friedrich Wilhelm Heinrichs<br />

Hauptgeschäftsführer des Städte- und<br />

Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

179<br />

Gabriele Behler<br />

Ministerium für Schule,<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Dipl.-Kfm. Gerd Pieper<br />

Präsident der Vereinigung<br />

der Industrie- und Handelskammern<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

Hansheinz Hauser<br />

Vorsitzender des Nordrhein-Westfälischen<br />

Handwerkstages (NWHT)<br />

Dipl.-Kfm. Wolfgang Miehle<br />

Präsident der Landesvereinigung der<br />

Fachverbände des Handwerks NRW<br />

Walter Haas<br />

Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />

Landesbezirk Nordhrein-Westfalen<br />

Dr. Stephan Articus<br />

Geschäftsführendes Mitglied des<br />

Kommunalen Arbeitgeberverbandes in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Dr. Emil Vesper<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Kommunalen Arbeitgeberverbandes<br />

in Nordhrein-Westfalen


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Auszug aus dem Arbeitspapier Bündnis für Arbeit und Wettbewerbsfähigkeit<br />

"Handlungsempfehlungen und Modellvorhaben für das Thema Außenorientierung<br />

NRW'<br />

Ergänzung des Punktes<br />

"4. Die Internationalisierung der Schulen, der Hochschulen und der Forschung":<br />

Dem KMK-Fremdsprachenzertifikat, das bereits seit 2 Jahren an 21 Berufskollegs<br />

erprobt wird, kommt aufgrund der Bedeutung des Fremdsprachenlernens in der Beruflichen<br />

Bildung ein besonderer Stellenwert zu. Die Bündnispartner unterstützen die<br />

landesweite Implementation und Ausweitung dieser Zertifizierung.<br />

Die Berufskollegs und die Industrie- und Handelskammern vereinbaren die Entwicklung<br />

eines Curriculums zur Vermittlung von Zusatzqualifikationen innerhalb von 480<br />

Jahresstunden, das die außenwirtschaftliche Kompetenz der Schülerinnen und Schüler<br />

in den Bildungsgängen Industriekaufleute, Bankkaufleute, Kaufleute im Groß- und<br />

Außenhandel, Fachrichtung Großhandel. und Speditionskaufleute steigert. Dieses<br />

Angebot Zusatzqualifikationen wird an den Berufskollegs erprobt.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

180


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

8.3 Kooperation von Berufsschulen, Ausbildungsbetrieben des Handwerks<br />

und überbetrieblichen Ausbildungsstätten<br />

KOOPERATION<br />

von Berufsschulen,<br />

Ausbildungsbetrieben des Handwerks und<br />

überbetrieblichen Ausbildungsstätten<br />

Eine Handreichung<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

181


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Notwendigkeit zur Kooperation der Partner in der dualen Berufsausbildung<br />

2 Betriebliche Ausbildung und Berufsschulunterricht im Kontext rechtlicher Vorgaben<br />

3. Zeitliche Koordination von Berufsschulunterricht und überbetrieblicher Ausbildung<br />

3.1 Verfahrensgrundsätze<br />

3.2 Verfahrensweisen<br />

3.2.1 Verfahrensweise bei Teilzeitunterricht<br />

3.2.2 Verfahrensweise bei Blockunterricht<br />

3.2.3 Weitere Verfahrensweisen<br />

3.3 Verfahrensvorschläge für einige Sonderfälle<br />

3.4 Planungsleitfaden<br />

4. Kooperation in Ausbildungsangelegenheiten<br />

4.1 GegenseitigelnformationundAbstimmungvoninhaltlichenAusbildungsangelegenheitenzwischen<br />

Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildungsstätte<br />

4.2 Gegenseitige Information über den Lernstand der Lehrlinge/Auszubildenden<br />

und über Unregelmäßigkeiten im Besuch der Berufsschule und in der praktischen<br />

Ausbildung<br />

4.2.1 Weitergabe von Leistungsdaten<br />

4.2.2 Benachrichtigung bei Unregelmäßigkeiten der Teilnahme am<br />

Berufsschulunterricht und an der praktischen Berufsausbildung<br />

4.3 Pädagogische Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche<br />

4.4 Fachklassenbildung<br />

4.5 Berufsabschlussprüfungen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

182


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

1. Notwendigkeit zur Kooperation der Partner in der dualen Berufsausbildung<br />

Die Berufsausbildung im "Dualen System" ist gekennzeichnet durch die Vermittlung<br />

von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen an zwei institutionell getrennten Lernorten.<br />

Dem Lernort Berufsschule kommt dabei die Aufgabe zu, in unterschiedlichen<br />

Bildungsgängen berufliche Kenntnisse und eine berufliche Grund- und Fachbildung<br />

in Verbindung mit einer erweiterten Allgemeinbildung zu vermitteln. Die Schülerinnen/Schüler<br />

sollen befähigt werden, Arbeitswelt und Gesellschaft mitzugestalten. Im<br />

Lernort Betrieb, dem auch die überbetrieblichen Ausbildungsstätten zugeordnet sind,<br />

sollen eine breit angelegte berufliche Grundbildung und die notwendigen fachlichen<br />

Fertigkeiten und Kenntnisse in einem geordneten Ausbildungsgang vermittelt werden.<br />

Was in Schule und Betrieb, einschließlich überbetrieblicher Ausbildungsstätte,<br />

vermittelt werden soll und welche Rahmenbedingungen zu beachten sind, wird nach<br />

einem vorgeschriebenen Verfahren auf Bundes- und Landesebene abgestimmt. Das<br />

Ergebnis liegt in der Regel in Form von Ausbildungsverordnungen sowie Rahmenlehrplänen,<br />

Lehrplänen und Richtlinien als verbindliche Vorgaben vor. Zur Konkretisierung<br />

und Umsetzung dieser Vorgaben ist eine Zusammenarbeit aller Beteiligten<br />

erforderlich. Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Optimierung der beruflichen<br />

Ausbildung. Deshalb steht im Vordergrund der Kooperation die Koordinierung von<br />

betrieblicher, überbetrieblicher und schulischer Berufsausbildung.<br />

Die Praxis der Zusammenarbeit bestand in der Vergangenheit zumeist in einer Vielzahl<br />

persönlicher Kontakte zwischen den an der Ausbildung beteiligten Partnern. Die<br />

positive Zusammenarbeit soll durch Anregungen dieser Handreichung intensiviert<br />

und weiter verbessert werden. Globale Koordinierungsschwerpunkte betreffen pädagogische,<br />

didaktisch-methodische und organisatorische Belange. Zu ihrer Konkretisierung<br />

und zur Erarbeitung von Detailregelungen wurde eine Arbeitsgruppe bestehend<br />

aus Vertretern der für die Berufsschulen zuständigen Bezirksregierungen und<br />

den für die betriebliche und überbetriebliche Ausbildung zuständigen Handwerkskammern<br />

in Nordrhein-Westfalen gebildet. Das Ergebnis dieser Arbeit soll in den folgenden<br />

Kapiteln allen an der Berufsausbildung Beteiligten zugänglich gemacht werden.<br />

Zunächst wird der Rechtsrahmen für die einzelnen Lernorte konkret dargestellt. Die<br />

aus den unterschiedlichen Zuständigkeiten und. Aufgabenstellungen der Beteiligten<br />

entstehenden inhaltlichen und organisatorischen Koordinierungsprobleme werden<br />

aufgezeigt und Vorschläge für mögliche Lösungen unterbreitet. Weitere wichtige Kooperationsfelder<br />

zwischen schulischem und betrieblichem Lernort werden beschrieben.<br />

So soll ein effizientes Erreichen des gemeinsamen Ausbildungszieles sichergestellt<br />

werden.<br />

2. Betriebliche Ausbildung und Berufsschulunterricht im Kontext rechtlicher<br />

Vorgaben<br />

Der spezifische Bildungsauftrag der beiden Lernorte Betrieb und Schule ist in<br />

Rechtsgrundlagen verbindlich geregelt. Beide Partner des "Dualen Systems" sind bei<br />

der inhaltlichen und organisatorischen Ausgestaltung ihres Bildungsauftrags an diese<br />

Rechtsvorgaben gebunden. insbesondere bestimmt § 7 des Berufsbildungsgesetzes<br />

BBIG) die Freistellung von Auszubildenden Bildungsmaßnahmen außerhalb des Be-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

183


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

triebes. (§ 7 BbiG: "Der Ausbildende hat den Auszubildenden für die Teilnahme am<br />

Berufsschulunterricht und an Prüfungen freizustellen. Das gleiche gilt, wenn Ausbildungsmaßnahmen<br />

außerhalb der Ausbildungsstätte durchzuführen sind.")<br />

Für die Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung sind auf der Seite des Handwerks<br />

besonders die Handwerksordnung, die Ausbildungsordnungen, die tarifrechtlichen<br />

Regelungen und die Förderrichtlinien der zuständigen Ministerien zu nennen.<br />

Diese fließen in die Rechtsvorschriften der Handwerkskammern zur Durchführung<br />

von überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen ein. Sie regeln u. a. für die einzelnen<br />

Berufe die Teilnahmeverpflichtung, Trägerschaft. Lehrgangsart, Lehrgangsanzahl<br />

und die Lehrgangsdauer. Aufgrund der Förderrichtlinien ist die Durchführung der<br />

Lehrgänge in Lehrgangswochen (fünf aufeinanderfolgende Werktage) zu organisieren.<br />

Für die Zusammenarbeit von Berufsschule und Trägern überbetrieblicher Maßnahmen<br />

sind hinsichtlich des Berufsschulunterrichtes u. a. folgende Rechtsvorschriften<br />

zu berücksichtigen: das Schulpflichtgesetz (SchpflG), das Schulfinanzierungsgesetz<br />

(SchFG), die Ausbildungsordnung über die Bildungsgänge in der Berufsschule<br />

(AO-BS), die VO zur Bildung von Bezirksfachklassen, die VO zur Bildung regierungsbezirksübergreifender<br />

Fachklassen, die Allgemeine Schulordnung (ASch0), die<br />

Allgemeine Dienstordnung (ADO) sowie die Richtlinien und Lehrpläne für die einzelnen<br />

beruflichen Bildungsgänge.<br />

Hinsichtlich der Kooperation führt § 2 der AO-BS aus: "Die Berufsschule arbeitet mit<br />

den Ausbildungsbetrieben sowie den zuständigen Stellen nach dem Berufsbildungsgesetz<br />

(BBIG) und der Handwerksordnung (Hw0) zusammen." Insbesondere sind<br />

nach den Verwaltungsvorschriften zu § 2 der AO-BS zum Zweck der Abstimmung<br />

der Ausbildungsphasen in der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte<br />

vor Beginn des Schuljahres Jahresplanungen zu erstellen, um die für die<br />

Durchführung von überbetrieblichen Lehrgängen unterrichtsfreien Zeiträume zu ermöglichen.<br />

Dies ist bei der Planung des Berufsschulunterrichtes und der überbetrieblichen<br />

Ausbildung einvernehmlich zu regeln. Hierbei sind die in der AO-BS ausgewiesenen<br />

Jahresstunden zugrunde zu legen (VV zu § 9 AO-BS).<br />

3. Zeitliche Koordination von Berufsschulunterricht und überbetrieblicher<br />

Ausbildung<br />

Zeitliche Oberschneidungen von Berufsschulunterricht und überbetrieblichen Ausbildungsphasen<br />

beeinträchtigten in der Vergangenheit immer wieder die Arbeit an beiden<br />

Lernorten. Sie führten nicht selten zu einer Reduzierung der Bildungsangebote<br />

sowie zu einem erheblichen Organisations- und Verwaltungsaufwand. Wirksame<br />

Verbesserungen lassen sich durch eine zeitliche Koordinierung schulischer und betrieblicher<br />

Berufsausbildung erreichen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

184


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.1 Verfahrensgrundsätze<br />

Die folgenden Verfahrensgrundsätze sind Leitlinie für zukünftige Koordinierungen.<br />

• Die Verantwortlichen für die überbetrieblichen Lehrgänge und die Berufsschulen<br />

sollen sich gegenseitig umfassend über die einzelnen Maßnahmen und Bildungsgänge<br />

informieren.<br />

• Die Anzahl der in den Richtlinien und Lehrplänen der Berufsschule vorgegebenen<br />

Jahreswochenstunden dürfen durch überbetriebliche Lehrgänge nicht gekürzt<br />

werden.<br />

• Die Ergebnisse der einzelnen Koordinierungen sollen rechtzeitig vor Beginn des<br />

Schuljahres vorliegen.<br />

• Vereinbarungen sollen so getroffen werden, dass der weitere Organisations- und<br />

Verwaltungsaufwand minimiert wird.<br />

• Ist die Leiterin bzw. der Leiter einer berufsbildenden Schule der Auffassung, dass<br />

eine zeitliche Überschneidung von überbetrieblichen Ausbildungsphasen und Berufsschulunterricht<br />

nicht vermieden werden kann, so ist sie/er nach einer mit der<br />

Leiterin bzw. dem Leiter der überbetrieblichen Ausbildungsstätte erzielten einvernehmlichen<br />

Regelung ermächtigt, bei Beachtung der übrigen Verfahrensgrundsätze<br />

die erforderlichen Freiräume zu ermöglichen.<br />

3.2 Verfahrensweisen<br />

Um bei der zeitlichen Koordination von Berufsschulunterricht und überbetrieblichen<br />

Ausbildungsphasen dem differenzierten Regelungsbedürfnis vor Ort sowie dem Beziehungsgeflecht<br />

beteiligter Träger und Schulen gerecht werden zu können, sind<br />

Verfahrensweisen für den Berufsschulunterricht vorteilhaft, die unter Wahrung der<br />

o. a. Verfahrensgrundsätze flexibel auf die unterschiedlichen Situationen reagieren<br />

können. Eine Einschränkung auf wenige Verfahrensweisen ist anzustreben.<br />

3.2.1 Verfahrensweise bei Teilzeitunterricht<br />

Bei Teilzeitunterricht bietet sich an, die Unterrichtsstunden, die infolge überbetrieblicher<br />

Ausbildungsphasen ausfallen, auf die übrigen Unterrichtswochen des Schuljahres<br />

zu verteilen.<br />

Wird z. B. eine Klasse im Jahr zu drei Wochen überbetrieblicher Unterweisung eingeladen,<br />

so würde sich die durchschnittliche Anzahl der Unterrichtswochen von 40 auf<br />

37 reduzieren. Die in den Richtlinien und Lehrplänen vorgesehenen Jahreswochenstunden<br />

müssten somit auf 37 Wochen umgelegt werden. Bei 480 Jahreswochenstunden<br />

würden somit wöchentlich 13 (12,97) Stunden, bei 520 Jahreswochenstunden<br />

würden 14 (14,05) Stunden Unterricht zu erteilen sein.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

185


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Die Verfahrensweise hat die besonderen Vorteile, dass<br />

• Freistellungen vom Berufsschulunterricht bis zu fünf Wochen ausgeglichen werden<br />

können,<br />

• Regelungen auf eine Klasse beschränkt bleiben,<br />

• Unterrichtsvertretungen entfallen,<br />

• sie auch zur Lösung von Sonderfällen anwendbar ist (vgl. 3.3).<br />

Erforderlich ist die Bereitschaft der Lehrkräfte zur Flexibilisierung ihrer Unternichtswochenstundenzahl.<br />

Grundsätzlich ist diese Verfahrensweise über die Belange der zeitlichen Koordination<br />

von Berufsschulunterricht und überbetrieblicher Ausbildung hinaus auch in anderen<br />

Fällen anwendbar.<br />

3.2.2 Verfahrensweise bei Blockunterricht<br />

Wird Berufsschulunterricht in Blockform organisiert, so finden überbetriebliche Unterweisungsphasen<br />

in den unterrichtsfreien Zeiten statt. Entsprechend § 10 der Verordnung<br />

über die Bildungsgänge in der Berufsschule (AO-BS)<br />

• erstreckt sich der Blockunterricht auf 12 bis 14 Wochen pro Schuljahr<br />

• umfassen die Unterrichtsblöcke in der Regel das Vielfache einer Woche<br />

• beträgt die wöchentliche Unterrichtsdauer 30 bis 35 Unterrichtsstunden<br />

• erstreckt sich der Unterricht auf fünf Tage je Woche<br />

• setzt Blockunterricht voraus. dass die personelle und sächliche Ausstattung der<br />

Schule die ordnungemäße Durchführung zulässt<br />

• entscheidet über die Einführung, Änderung und Aufhebung des Blockunterrichtes<br />

die Schule im Benehmen mit dem Schulträger und der zuständigen Stelle.<br />

Ist die Zusammenfassung von Schülerinnen /Schülern mehrerer Schulen in überbetrieblichen<br />

Lehrgängen erforderlich, sollen sich die betroffenen Schulen auf gleiche<br />

Blocklängen und einen gleichen zeitlichen Jahresrhythmus einigen.<br />

3.2.3 Weitere Verfahrensweisen<br />

Soweit sich in der Vergangenheit andere Verfahrensweisen zur zeitlichen Koordination<br />

von Berufsschulunterricht und überbetrieblicher Ausbildung bewährt haben und<br />

dabei die Verfahrensgrundsätze gemäß Ziffer 3.1 beachtet wurden, können diese<br />

auch weiterhin praktiziert werden.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

186


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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.3 Verfahrensvorschläge für einige Sonderfälle<br />

Sonderfall Verfahrensvorschlag<br />

1. Eine Berufsschulklasse<br />

kann nicht komplett zu einem<br />

überbetrieblichen<br />

Lehrgang eingeladen werden.<br />

2. Eine Klasse besteht aus<br />

Lehrlingen/Auszubildenden<br />

des Handwerks und der Industrie<br />

3. Eine Klasse weist deutliche<br />

Minoritäten in einzelnen Berufen<br />

aus.<br />

4. In einer Klasse befinden<br />

sich Schülerinnen/Schüler<br />

unterschiedlicher Handwerksberufe<br />

(z. B. in der beruflichen<br />

Grundbildung)<br />

5. Schülerinnen/Schüler einer<br />

Klasse müssen überbetriebliche<br />

Maßnahmen unterschiedlicher<br />

Träger besuchen.<br />

6. Eine überbetriebliche Maßnahme<br />

setzt sich aus Schülerinnen/Schülernverschiedener<br />

Schulen zusammen.<br />

7. Das Ende einer überbetrieblichen<br />

Maßnahme verschiebt<br />

sich aufgrund eines<br />

Feiertages.<br />

Soweit bei Klassenteilungen z. B. vier Wochen pro Jahr in<br />

Anspruch genommen werden, ist die unter 3.2.1 beschriebene<br />

Verfahrensweise anwendbar. Weitere Freiräume<br />

können dadurch geschaffen werden, dass einzelne überbetriebliche<br />

Lehrgänge in unterrichtsfreie Zeiten gelegt<br />

werden. Auch die Einladung aller Schülerinnen/Schüler zu<br />

unterschiedlichen, aber zeitgleichen Lehrgängen ist denkbar.<br />

Schülerinnen/Schüler, die keine überbetriebliche Maßnahmen<br />

besuchen, bleiben in dieser Zeit in ihren Ausbildungsbetrieben.<br />

Mit den zuständigen Betrieben sind rechtzeitig<br />

Gespräche zu führen.<br />

In diesen Fällen sollen die überbetrieblichen Lehrgänge in<br />

unterrichtsfreien Zeiten durchgeführt werden.<br />

Freistellungen für überbetriebliche Maßnahmen sollten bereits<br />

bei Klassenbildungen berücksichtigt werden. In den<br />

Koordinierungsgesprächen sind die Schulen darüber zu informieren,<br />

für welche Berufe die gleichen Lehrgänge angeboten<br />

werden.<br />

Die betroffenen Träger und Schulen sollten sich untereinander<br />

abstimmen, damit die Schülerinnen/ Schüler zeitgleich<br />

zur überbetrieblichen Unterweisung eingeladen<br />

werden.<br />

Eine Lösung ist durch Kooperation der betroffenen Schulen<br />

und des Maßnahmeträgers zu erreichen.<br />

Soweit die überbetrieblichen Maßnahmen insgesamt nicht<br />

mehr als vier Wochen in Anspruch nehmen, ist die unter<br />

3.2.1 beschriebene Verfahrensweise anwendbar. Wären<br />

mehr als vier Wochen betroffen, so sollte die Maßnahme<br />

in feiertagsfreien Wochen stattfinden.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

187


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

3.4 Planungsleitfaden<br />

Organisatorische Verfahrensweisen für die Kooperation der Partner in der dualen Berufsausbildung<br />

Die zuständige Handwerkskammer und Schulaufsicht laden einvernehmlich zur<br />

konstituierenden Sitzung ein.<br />

Konstituierende Sitzung<br />

Teilnehmer: Träger der überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Schulleitungen,<br />

Schulaufsicht, Handwerkskammer<br />

Tagesordnung: - Vorstellung der Handreichung durch Schulaufsicht und Hand-.<br />

werkskammer<br />

Jahressitzung<br />

- Abgrenzung der Kooperationsfelder<br />

- Absprache über die weitere Vorgehensweise<br />

- Jahressitzungen vereinbaren<br />

- Einladungsmodalitäten festlegen<br />

(Termin, Einlandender, Einzuladende, zu informierender<br />

Kreis)<br />

- Tagesordnung für die erste Jahressitzung vereinbaren<br />

Teilnehmer: Leiterinnen und Leiter der überbetrieblichen Ausbildungsstätten,<br />

der Berufsschulen, ggf. Vertreter der Schulaufsicht, der Handwerkskammer,<br />

der Kreishandwerkerschaft(en), der Innungen,<br />

des Schulträgers<br />

Tagesordnung: - Informationsaustausch über organisatorische Vorplanungen<br />

der überbetrieblichen Lehrgänge und des Berufsschulunterrichtes<br />

- Abgrenzung der Problembereiche und Erarbeitung von<br />

Lösungsansätzen<br />

- Auswahl und ggf. Aktualisierung von Organisationsmodellen<br />

- Terminvereinbarungen für bilaterale Gespräche<br />

- weiterer Informationsaustausch<br />

- Tagesordnung, Termin und Einladungsmodalitäten für die<br />

nächste Jahressitzung festlegen<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

4. Kooperation in Ausbildungsangelegenheiten<br />

4.1 Gegenseitige Information und Abstimmung von inhaltlichen Ausbildungsangelegenheiten<br />

zwischen Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildungsstätte<br />

Neben der organisatorischen Abstimmung von Berufsschulunterricht und überbetrieblicher<br />

Ausbildung kommt der inhaltlichen Abstimmung zwischen der Berufsschule<br />

und der überbetrieblichen Ausbildungsstätte im Interesse der Lehrlinge/Auszubildenden<br />

eine besondere Bedeutung zu. Wichtige Ziele solcher Abstimmungsprozesse<br />

sind:<br />

- die Ausbildung für einzelne Lerngruppen in inhaltlicher und methodischer Sicht<br />

zu koordinieren, insbesondere die Theorie- und Praxisanteile der Ausbildungsinhalte<br />

angemessen zu verknüpfen<br />

- unnötige Doppelbehandlungen von Themen an verschiedenen Lernorten zu<br />

vermeiden.<br />

Insgesamt werden so die Einsicht in berufliche Zusammenhänge verbessert sowie<br />

das Lernen durch sinnvoll aufeinander bezogene didaktische und methodische Entscheidungen<br />

erleichtert.<br />

Die Abstimmung sollte regional in jedem Beruf, insbesondere von denjenigen Ausbilderinnen/Ausbildern<br />

und Lehrerinnen/Lehrern vorgenommen werden, die ein und<br />

dieselbe Gruppe der Lehrlinge/Auszubildenden an den verschiedenen Lernorten<br />

betreuen.<br />

Kooperationsveranstaltungen zur inhaltlichen Abstimmung in unterschiedlichen<br />

Handwerksberufen haben in der Vergangenheit u. a. zu folgenden Ergebnissen geführt:<br />

• Es ist für eine gemeinsame Abstimmung notwendig, dass sich die dualen Partner<br />

über ihre Ausbildungsziele und –inhalte an den einzelnen Lernorten einschließlich<br />

der zeitlichen Abfolge sowie der Methodenwahl gegenseitig informieren<br />

• Die Reihenfolge der Themen in den Unterweisungsplänen sowie in den Richtlinien<br />

und Lehrplänen sollten soweit wie möglich abgestimmt werden.<br />

Bestimmte Ausbildungsinhalte bedürfen der vorbereitenden Erarbeitung im Unterricht,<br />

andere werden besser durch die überbetriebliche Ausbildung vorbereitet.<br />

Ein gleicher Abstimmungsbedarf ist für die Wiederholung, Vertiefung und für den<br />

Transfer von Inhalten notwendig. Eine gemeinsame Planung von Projekten ist<br />

wünschenswert.<br />

Als mögliche Ansätze für die Zusammenarbeit vor Ort bieten sich an:<br />

• Regelmäßige Treffen zwischen Lehrerinnen/Lehrern und überbetrieblichen Ausbilderinnen/Ausbildern<br />

• Einladung der Ausbilderinnen/Ausbilder zur Fachkonferenz/Bildungsgangkonferenz<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

• Teilnahme von Lehrerinnen/Lehrern auf Wunsch an der überbetrieblichen Unterweisung,<br />

Teilnahme von Ausbilderinnen/Ausbildern auf Wunsch am Berufsschulunterricht<br />

• Exkursionen der Lehrerinnen/Lehrer mit ihren Klassen zu Betrieben oder überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten<br />

• Gemeinsame Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen von Lehrerinnen/Lehrern<br />

und Ausbilderinnen/Ausbildern.<br />

4.2 Gegenseitige Information über den Lernstand der Lehrlinge/Auszubildenden<br />

und über Unregelmäßigkeiten im Besuch der Berufsschule und in der<br />

praktischen Berufsausbildung<br />

Die Gesamtverantwortung des Ausbildungsbetriebes um die Berufsausbildung der<br />

Lehrlinge/Auszubildenden sowie der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsschule<br />

erfordern eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsbetrieben<br />

und der Schule. Um einem Lehrling/Auszubildenden gezielt helfen<br />

oder ihn besonders fördern zu können, ist es wichtig, auch über den Lernstand am<br />

jeweils anderen Lernort sowie über unentschuldigtes Fehlen informiert zu sein.<br />

4.2.1 Weitergabe von Leistungsdaten<br />

Der Wille von Lehrerinnen/Lehrern und Ausbilderinnen/Ausbildern, einen umfassenden<br />

Informationsaustausch über den Leistungsstand der Lehrlinge/Auszubildenden<br />

zu pflegen, ist im Kontext mit dem Recht auf Datenschutz des einzelnen Lehrlings/Auszubildenden<br />

zu sehen.<br />

Grundsätzlich unterliegen schulische Leistungen dem Schutz personenbezogener<br />

Daten. Nach den Bestimmungen des Schulverwaltungsgesetzes dürfen sie Ausbildungsbetrieben<br />

nur übermittelt werden, soweit sie von diesen zur Erfüllung der ihnen<br />

durch Rechtsvorschrift übertragenen Aufgaben benötigt werden.<br />

Unbestritten und in der Allgemeinen Schulordnung geregelt ist der Anspruch der<br />

Ausbilderinnen/Ausbilder, von den Berufsschulzeugnissen, die jeweils zum Ende eines<br />

Schuljahres sowie zum Ende des Schulhalbjahres vor der Abschlussprüfung erstellt<br />

werden, Kenntnis zu erhalten. Die Kenntnisnahme ist durch Unterschrift zu bestätigen.<br />

Darüber hinaus sehen die Verwaltungsvorschriften zur Verordnung über die Bildungsgänge<br />

in der Berufsschule vor, dass die in den Fachklassen der Berufsschule<br />

unterrichtenden Lehrkräfte zur Förderung des gemeinsamen Ausbildungszieles von<br />

Berufsschule und Ausbildungsbetrieben einen gegenseitigen Informationsaustausch<br />

mit den Ausbildenden über Lernschwierigkeiten bzw. Lernfortschritte im Rahmen von<br />

Sprechtagen anstreben. Werden durch diese gegenseitigen Informationen Lerndefizite<br />

eines Lehrlings/Auszubildenden erkennbar, sind die Möglichkeiten von Fördermaßnamen<br />

in der Schule bzw. im Betrieb zur Stabilisierung des Leistungsstandes<br />

miteinander abzustimmen.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

190


Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

___________________________________________________________________<br />

Anzustreben ist, einen gegenseitigen Informationsaustausch zu sichern. So wird einerseits<br />

die regelmäßige Kooperation der dualen Partner gestärkt, andererseits bietet<br />

ein regelmäßiger Informationsaustausch die Chance, durch frühzeitig abgestimmte<br />

Maßnahmen die Ausbildung einzelner Lehrlinge/Auszubildende wirksam fördern<br />

zu können.<br />

4.2.2 Benachrichtigung bei Unregelmäßigkeiten der Teilnahme am Berufsschulunterricht<br />

und an der praktischen Ausbildung<br />

Aus der im Berufsbildungsgesetz festgelegten Pflicht der/des Ausbildenden, für eine<br />

ordnungsgemäße Berufsausbildung Sorge zu tragen, sowie der Pflicht, den Lehrling/Auszubildenden<br />

zum Besuch der Berufsschule anzuhalten und ihn für die Teilnahme<br />

am Berufsschulunterricht freizustellen, ergibt sich, dass die Berufsschule der<br />

Ausbilderin/dem Ausbilder Unregelmäßigkeiten im Berufsschulbesuch seines Lehrlings/Auszubildenden<br />

mitteilt. Entsprechendes sieht auch die Rechtsverordnung über<br />

die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen/Schülern und Erziehungsberechtigten<br />

vom 24. März 1995 vor. Die Mitteilungspflicht betrifft neben ganzen<br />

Fehltagen auch das unentschuldigte Fernbleiben an einzelnen Unterrichtsstunden.<br />

Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, erscheint in der Regel eine monatliche<br />

Mitteilung ausreichend zu sein. Eine summarische Information allein durch<br />

Zeugnisse genügt nicht. Aus pädagogischen Gründen sollte auch die Ausbilderin/der<br />

Ausbilder die Berufsschule über längere Fehlzeiten in der praktischen Ausbildung eines<br />

Lehrlings/Auszubildenden in Kenntnis setzen.<br />

Soweit bei Erkrankungen von mehr als sechs Wochen Dauer Sonderunterricht angestrebt<br />

wird, ist den betroffenen Schülerinnen/Schülern zu empfehlen, dies vor einer<br />

Antragsstellung mit der Schulleitung und der Ausbilderin/dem Ausbilder zu beraten.<br />

4.3 Pädagogische Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche<br />

Berufsvorbereitende Maßnahmen<br />

Schon im Vorfeld der Berufsausbildung existieren eine Reihe von Maßnahmen verschiedener<br />

Institutionen, deren Zielsetzung es ist, lernschwache Jugendliche an das<br />

Berufsleben heranzuführen. In diesem Zusammenhang absolvieren eine Vielzahl von<br />

Jugendlichen ein mehrwöchiges Praktikum auch in einem handwerklichen Betrieb.<br />

Zu den Maßnahmen gehören u. a. Jugendwerkstätten mit verschiedenen Werkbereichen.<br />

Die einzelnen angebotenen Förderlehrgänge beinhalten eine spezielle Orientierung<br />

mit praktischem und theoretischem Anteil im Hinblick auf einen bestimmten<br />

Berufszweig. Auch auf Berufsvorbereitungslehrgänge für ausländische Jugendliche<br />

(BVAA) und den Unterricht in Vorklassen zum Berufsgrundschuljahr ist hinzuweisen.<br />

Des weiteren bieten Kooperationsmaßnahmen von Schulen und anderen Institutionen<br />

besondere Förderungen (z. B. Arbeiten bei einer Kommune und gleichzeitiger<br />

Erwerb des Hauptschulabschlusses/"Arbeiten und Lernen"). Die jeweiligen Maßnahmen<br />

werden in der Regel sozialpädagogisch betreut.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Modellversuch SELUBA<br />

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Berufsbegleitende Maßnahmen<br />

Berufsbegleitende Maßnahmen dienen dazu, während der Berufsausbildung auch<br />

lernschwachen Lehrlingen/Auszubildenden die Chance zu geben, die Berufsausbildung<br />

erfolgreich zu absolvieren.<br />

Ausbildungsbegleitende Hilfen (AbH) - nach § 40 c AFG - sind Maßnahmen, die die<br />

Berufsausbildung in Betrieben unterstützen und über betriebs- und ausbildungsübliche<br />

Hilfe hinausgehen. Unter enger Zusammenarbeit aller Beteiligten umfassen sie<br />

insbesondere Stützunterricht zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten, zur<br />

Förderung des Erlernens von Fachpraxis und Fachtheorie sowie eine sozialpädagogische<br />

Begleitung. Berufsschulen bieten je nach Möglichkeit Förderkurse bzw. Förderunterricht<br />

für leistungsschwache Lehrlinge/Auszubildende neben dem regulären<br />

Berufsschulunterricht an. Zu erwähnen sind auch Kurse, die insbesondere von einzelnen<br />

Innungen zur Vorbereitung auf die Gesellenprüfung angeboten werden.<br />

Sonderausbildungsmaßnahmen<br />

Jugendliche, die aufgrund ihrer schulischen Defizite oder sozialen Schwierigkeiten<br />

selbst mit den bisher genannten Hilfen noch nicht in einem Betrieb ausgebildet werden<br />

können, erhalten eine intensivere Förderung durch die Berufsausbildung in Sonderausbildungsmaßnahmen.<br />

Die Berufsausbildung in überbetrieblichen Einrichtungen (BÜE) wird durch ein besonderes<br />

Förderkonzept bestimmt, welches sich an der spezifischen Situation und<br />

den Bildungsbedürfnissen des einzelnen Jugendlichen orientiert. Sie wird unterstützt<br />

durch die enge Zusammenarbeit eines Ausbildungsteams von Meisterin/Meister,<br />

Lehrerin/Lehrer und Sozialpädagogin/Sozialpädagoge. Es wird ein Übergang in ein<br />

Ausbildungsverhältnis, ggf. durch Fortsetzung der Förderung nach AbH, angestrebt.<br />

Lernbehinderten Sonderschülerinnen und Sonderschülern wird in speziellen Einrichtungen,<br />

z. B. christlichen Jugenddörfern, ebenfalls eine qualifizierte Ausbildung, z. T.<br />

in Berufen gemäß § 42 Hw0, angeboten. Die Jugendlichen sind während der Ausbildung<br />

internatsmäßig untergebracht.<br />

Beratung und Betreuung<br />

Verschiedene Institutionen beraten die Jugendlichen und informieren über die vielfältigen<br />

Maßnahmen. Zu ihnen zählen z. B. die Berufsberatung des Arbeitsamtes, Jugend-<br />

und Weiterbildungsberatungsstellen der Städte und Kammern, freie Träger,<br />

die Berufsschulen sowie di Ausbildungsberatung der Handwerkskammern.<br />

In vielen Städten und Gemeinden bieten Jugendämter und/oder Maßnahmeträger<br />

"sozialpädagogische Hilfen für junge Menschen im Übergang von der Schule zum<br />

Beruf" an. Zug Ausgleich sozialer Benachteiligung oder zur Überwindung individueller<br />

Beeinträchtigungen wird Beratung und pädagogische Hilfestellung angeboten.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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Diese kann z. T. auch unter Mitarbeit von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in<br />

Berufsschulen in Anspruch genommen werden. Viele Schulen besitzen eine Beratungsstation<br />

oder verfügen über ausgebildete Beratungslehrkräfte. Letztere führen<br />

Erstgespräche mit den Ratsuchenden und planen mit ihnen weitere Beratungs- und<br />

Förderhilfen.<br />

In Trägerschaft der Industrie- und Handelskammer Köln, der Handwerkskammer zu<br />

Köln, der Kreishandwerkerschaft Köln und des Arbeitsamtes Köln arbeitet die Beratungsstelle<br />

zur Qualifizierung ausländischer Nachwuchskräfte (BQN) mit dem Ziel,<br />

ausländische Jugendliche in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einzubinden. Gleiches<br />

wird ebenfalls in anderen Städten und Gemeinden angestrebt und umgesetzt.<br />

Auch die Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

(RAA) leisten Hilfestellungen.<br />

4.4 Fachklassenbildung<br />

Die Klassenbildung in der Berufsschule orientiert sich für alle Lehrlinge/Auszubildende<br />

nach der Fachlichkeit. Auf diese Weise wird die Qualität der Berufsausbildung<br />

in besonderem Maße gesichert. Daher ist der Ausbildungsberuf vorrangiges Kriterium<br />

für die Fachklassenbildung. Weist der Ausbildungsberuf fachrichtungsspezifische<br />

Ausrichtungen aus, sollte die Fachklasse der Fachrichtung entsprechen. Verschiedene<br />

Handwerksberufe weisen Schwerpunkte auf. Soweit die Anzahl der Schülerinnen/Schüler<br />

ausreicht, ist eine Fachklassenbildung entsprechend dieser Schwerpunkte<br />

wünschenswert. Für Berufsfelder, die eine berufsfeldbreite Grundbildung haben,<br />

entspricht die Fachklasse im ersten Ausbildung Jahr der berufsfeldbreiten<br />

Grundbildung.<br />

Bei der Fachklassenbildung ist das Prinzip der ortsnahen Beschulung zu beachten.<br />

Es sind zu unterscheiden:<br />

- Fachklasse auf Schulträgerebene<br />

- Bezirksfachklasse<br />

- regierungsbezirkübergreifende Fachklasse.<br />

Weitere Aspekte für die Klassenbildung sind:<br />

• regionale Wirtschaftsschwerpunkte<br />

• sächliche und personelle Voraussetzungen der Schulen<br />

• Verkehrsanbindung der Schulstandorte<br />

• regionale Ausgewogenheit des Bildungsangebotes.<br />

In begründeten Ausnahmefällen können Lehrlinge/Auszubildende vergleichbarer<br />

Ausbildungsberufe aus Handwerk und Industrie an einem Schulstandort gemeinsam<br />

beschult werden, wenn die fachlichen Voraussetzungen dies zulassen und ein Konsens<br />

zwischen den zuständigen Stellen besteht. Eine solche Fachklasse bedarf der<br />

genauen Prüfung und Zustimmung der Schulaufsicht.<br />

Hinsichtlich der Bildung von Bezirksfachklassen soll bereits vor den förmlichen Anhörungsterminen<br />

zwischen den Vertretern der zuständigen Handwerkskammern und<br />

der oberen Schulaufsicht Kontakt aufgenommen werden. Bei der Bildung von regie-<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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Landesinstitut für Schule und Weiterbildung<br />

Modellversuch SELUBA<br />

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rungsbezirksübergreifenden Fachklassen soll der Westdeutsche Handwerkskammertag<br />

die Anregungen und Wünsche der Kammern an das Ministerium für Schule und<br />

Welterbildung des Landes NRW weiterleiten.<br />

4.5 Berufsabschlussprüfungen<br />

Die derzeitige bundesweit geltende Rechtslage ist die punktuelle Berufsabschlussprüfung.<br />

Die mit dieser Handreichung angestrebte Optimierung der dualen Berufsausbildung<br />

durch Kooperation der Partner im "Dualen System" wird neue Erkenntnisse für alle<br />

Beteiligten bringen. Diese Erkenntnisse auch in ein sich veränderndes Prüfungsrecht<br />

einzubringen, ist wünschenswert.<br />

Landesweite Fachtagung zum Bildungsgang „<strong><strong>Informationselektroniker</strong>in</strong>/<strong>Informationselektroniker</strong>“ – 2001<br />

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