Vom Hitzefilter bis zum Objektiv Professionelle ... - Kinoton
Vom Hitzefilter bis zum Objektiv Professionelle ... - Kinoton
Vom Hitzefilter bis zum Objektiv Professionelle ... - Kinoton
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Film im Bildfenster verformen kann (Vorspannungsprinzip).<br />
Das garantiert eine gleichmäßige<br />
Bildschärfe über die gesamte Bildwand.<br />
Eine Besonderheit bei <strong>Kinoton</strong>-Projektoren<br />
ist übrigens die Wölbung der Filmbahn weg<br />
vom <strong>Objektiv</strong>. Dadurch gleitet der Film mit<br />
der Schichtseite auf einer konstanten Schärfeebene,<br />
so dass die Bildschärfe auch bei einem<br />
Materialwechsel (z.B. bei Trailern) stets erhalten<br />
bleibt.<br />
D<br />
A<br />
F<br />
B<br />
E<br />
A Filmbahn<br />
B Gleitbänder<br />
C Keramikrollen zur<br />
seitlichen Filmführung<br />
Die korrekte Justage und Einstellung des Bildfensters<br />
und aller anderen filmführenden Teile<br />
des Projektors sind für die Bildqualität von<br />
höchster Bedeutung. Ist <strong>zum</strong> Beispiel der Druck<br />
der Andruckkufe zu schwach eingestellt, kann<br />
das Bild auf der Bildwand flattern. Der Druck<br />
muss gerade so stark sein, dass der Film auf<br />
der Bildwand ruhig steht; ist er zu hoch, wird<br />
die Perforation der Filmkopie unnötig beansprucht.<br />
Ebenfalls wichtig ist eine sorgfältige<br />
Einstellung der Andruckkufe in der Höhe. Die<br />
Kufen sind Präzisionsteile, die im Radius exakt<br />
zur Filmbahn passen. Wird die Höhenlage<br />
bei einem Austausch verschoben, verschlechtert<br />
das leicht den Bildstand und erhöht den<br />
Verschleiß. Eine regelmäßige Wartung durch<br />
erfahrene Fachtechniker hilft, solche Probleme<br />
zu vermeiden.<br />
Die gesamte Filmbahn und alle anderen filmführenden<br />
Teile eines Projektors, wie Zahn-,<br />
Andruck-, Lauf- und Führungsrollen, sollten<br />
C<br />
D Bildfenstermaske /<br />
Maskenwechsler<br />
E Andruckkufe<br />
F Schaltrolle<br />
täglich sorgfältig gereinigt und auf Abnutzung<br />
oder Beschädigung geprüft werden. Filmstaub<br />
und Emulsionsreste, die sich dort absetzen<br />
und aushärten, führen sonst zu Laufstreifen auf<br />
den Filmkopien. Auch die Keramikscheiben für<br />
die seitliche Filmführung sollten dabei herausgenommen<br />
werden und die Aussparungen, in<br />
denen diese sitzen, von Staub gesäubert werden.<br />
Zum Reinigen dürfen keine Metallgegenstände<br />
verwendet werden, die gefährliche Grate<br />
auf den Laufflächen verursachen können – eine<br />
einfache Zahnbürste tut hier bessere Dienste!<br />
Ebenfalls von Bedeutung: Andruck- und Umlenkrollen<br />
müssen stets frei laufen; sind sie<br />
blockiert, können sich ihre Laufflächen einseitig<br />
abschleifen, was wiederum Schleifspuren<br />
auf dem Film verursacht. Schuld an solchen<br />
Problemen sind meist Staub- und Filmrückstände.<br />
Die konsequente Reinigung der Projektoren<br />
ist schlichtweg die Voraussetzung für<br />
makellose Bildqualität.<br />
Station 6: Das <strong>Objektiv</strong><br />
Das <strong>Objektiv</strong> ist eine geschlossene Linsenkombination<br />
in einem Tubus, die auf der Bildwand<br />
eine stark vergrößerte Abbildung des<br />
35mm-Filmbildes erzeugt. Moderne Kinoobjektive<br />
bestehen meist aus 6 bzw. 7 Linsen.<br />
Entscheidend für die Größe der Abbildung ist<br />
der Abstand des Brennpunktes zu der Mitte des<br />
Projektionsobjektives, die sogenannte Brennweite.<br />
Je kleiner die Brennweite, desto größer<br />
das Bild bei gleichbleibender Projektionsdistanz.<br />
Tendenziell zeigen <strong>Objektiv</strong>e mit kürzeren<br />
Brennweiten jedoch einen zunehmenden<br />
Helligkeitsabfall zu den Bildrändern hin.<br />
Die Zahlenkombination „1:X“ auf dem <strong>Objektiv</strong><br />
gibt seine Lichtstärke an. Je kleiner die<br />
Zahl nach dem Doppelpunkt, desto geringer<br />
der Lichtverlust des <strong>Objektiv</strong> und desto heller<br />
das projizierte Bild. Das <strong>Objektiv</strong> mit der Lichtstärke<br />
„1:1,8“ ist also, bei gleicher Brennweite,<br />
heller als das <strong>Objektiv</strong> „1:2“.<br />
Hochwertige Kino-<strong>Objektiv</strong>e gibt es in den unterschiedlichsten<br />
Brennweiten.<br />
Die <strong>Objektiv</strong>-Entwicklung hat in den letzten<br />
Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. <strong>Objektiv</strong>e<br />
der neuen Generation bieten eine sichtbar<br />
bessere Abbildungsleistung als ältere Modelle,<br />
einen besseren Bildkontrast und eine<br />
gleichmäßigere Ausleuchtung <strong>bis</strong> in die Bildecken.<br />
Feinste Brennweitenabstufungen erlauben<br />
die nahezu verlustfreie Anpassung an jede<br />
übliche Bildwandgröße. <strong>Objektiv</strong>e mit variablen<br />
Blenden ermöglichen es zudem, das Helligkeitsniveau<br />
unterschiedlicher Kino-Bildformate<br />
aneinander anzupassen, ohne die<br />
Projektoreinstellung verändern zu müssen. Die<br />
Investition in neue <strong>Objektiv</strong>e kann also die Abbildungsqualität<br />
merklich steigern. Positiver<br />
Nebeneffekt: Entsprechend lichtstarke <strong>Objektiv</strong>e<br />
ermöglichen oft den Einsatz einer kleineren<br />
und preisgünstigeren Xenonlampe und senken<br />
so dauerhaft die Betriebskosten im Kino.<br />
Beim Säubern des <strong>Objektiv</strong>s ist höchste Sorgfalt<br />
geboten, damit die Antireflexionsschicht<br />
(Vergütung) auf den Linsen nicht verletzt wird.<br />
Diese Schicht minimiert die Lichtreflexion<br />
– und damit den Lichtverlust – an den Übergängen<br />
zwischen Luft und Glas. Bei einem 6-<br />
Über Blenden lässt sich das Helligkeitsniveau unterschiedlicher Filmformate anpassen, ohne die Projektoreinstellungen zu<br />
ändern. (Links ein <strong>Objektiv</strong> mit voll geöffneter Irisblende, rechts ein abgeblendetes <strong>Objektiv</strong>.)<br />
Linsen-<strong>Objektiv</strong> mit 12 Glas-Luft-Übergängen<br />
würden diese Reflexionen sonst etwa die Hälfte<br />
des gesamten Lichts schlucken. Allerdings<br />
ist die Vergütung äußerst kratzempfindlich.<br />
Den allgegenwärtigen Staub entfernt man am<br />
besten mit einem weichen Naturhaarpinsel<br />
von den <strong>Objektiv</strong>linsen, für hartnäckigere Verschmutzungen<br />
empfiehlt sich ein professionelles<br />
Reinigungsset.<br />
Fortsetzung folgt.<br />
Von Null auf Hundert in Rekordzeit!<br />
Was ein Filmprojektor wirklich leistet lässt<br />
sich erahnen, wenn man sich vergegenwärtigt,<br />
welche Beschleunigungen bei der Filmprojektion<br />
eigentlich wirken. Betrachten wir einmal<br />
einen Projektor mit Malteserkreuzgetriebe:<br />
Bei einer Projektionsgeschwindigkeit von 24<br />
Bildern pro Sekunde und einer Bildhöhe auf<br />
dem Film von 19 mm ergibt sich eine Filmtransportgeschwindigkeit<br />
von 456 mm pro Sekunde.<br />
Mit dieser Geschwindigkeit läuft der<br />
Film also von der oberen Spule.<br />
Im Bildfenster dagegen wird der Film intermittierend<br />
transportiert. Er steht dort 3/4 von einer<br />
1/24 Sekunde still, also für 3/96 Sekunden, und<br />
wird während 1/96 Sekunde weiterbefördert. In<br />
dieser kurzen Zeit schnellt die Filmtransportgeschwindigkeit<br />
von Null auf 4,375 Meter pro<br />
Sekunde hoch – immerhin 15,75 km/h – um<br />
danach sofort wieder auf Null zu sinken.<br />
4,375 m/s<br />
1/96 Sek.<br />
1/96 Sek.<br />
1/24 Sek.<br />
1/96 Sek. 1/96 Sek.<br />
Im Bildfenster wird der Film in der Hälfte einer 1/96<br />
Sekunde auf 4,375 Meter pro Sekunde beschleunigt.<br />
Wagen wir ein Rechenspielchen: Wenn der<br />
Film innerhalb der Hälfte der Zeit, die er <strong>zum</strong><br />
Bildtransport benötigt, also in 1/192 Sekunde,<br />
auf 15,75 km/h beschleunigt wird, brächte er<br />
es theoretisch in nur einer Dreißigstel Sekunde<br />
auf 100 km/h. Ein Ferrari benötigt dafür fast<br />
4 Sekunden.<br />
Filmprojektoren mit elektronisch gesteuertem<br />
Antrieb übrigens schaffen den Bildtransport ins<br />
Bildfenster in nur 8 Millisekunden und schlagen<br />
damit sogar die Beschleunigungsleistung<br />
des Malteserkreuzgetriebes.<br />
Bildqualität ist auch eine Sache des Antriebs<br />
Auch die Gleichmäßigkeit des intermittierenden Antriebs hat Einfluss darauf, wie ruhig das Bild<br />
letztendlich im Bildfenster steht. Für den Antrieb des Filmprojektors gibt es derzeit zwei unterschiedliche<br />
Technologien:<br />
Der Klassiker:<br />
Das Malteserkreuzgetriebe<br />
Die Funktion dieses seit über 100 Jahren bewährten<br />
Klassikers des Projektor-Antriebs hier<br />
zu erklären, hieße Eulen nach Athen tragen.<br />
Häufig ist der Antriebsmotor über Riemen oder<br />
Ketten mit dem Malteserkreuzgetriebe verbunden.<br />
Besser ist es jedoch, wenn die Stiftscheibe<br />
des Malteserkreuzgetriebes direkt am Motor<br />
angeflanscht ist, so wie bei den Filmprojektoren<br />
aus unserer D-Serie. So können keinerlei<br />
Schwingungen entstehen, und der Filmtransport<br />
verläuft gleichmäßig und vibrationsarm.<br />
Wichtig ist natürlich auch die Qualität der mechanischen<br />
Bauteile des intermittierenden<br />
Schaltrollenantriebs. Nur wenn sie mit höchster<br />
Präzision und geringsten Toleranzen gefertigt<br />
wurden, ist ein ebenso schonender wie ruhiger<br />
Filmtransport gewährleistet.<br />
Mitarbeiterporträt<br />
Christian Zellner, Dipl.-Ing. (FH), studierte nach seiner<br />
Ausbildung <strong>zum</strong> Rundfunk- und Fernsehtechniker an der<br />
Fernuniversität in Hagen Elektrotechnik. Heute leitet der<br />
erfahrene Elektroingenieur unsere Elektronikentwicklung.<br />
„Als ich vor 12 Jahren bei <strong>Kinoton</strong> anfing,<br />
ahnte ich noch nicht, wie interessant und<br />
abwechslungsreich meine neue Tätigkeit<br />
werden würde. Schon bei der Betreuung<br />
und Weiterentwicklung unserer Automationssysteme<br />
zeigte sich mir jedoch<br />
schnell, dass die Kinotechnik nahezu jedes<br />
Teilgebiet der Elektronik berührt. Ähnlich<br />
vielseitig sind die Anforderungen bei<br />
der Softwareentwicklung. Die Einführung<br />
Die Weiterentwicklung: Der elektronisch<br />
gesteuerte Antrieb (E-Antrieb)<br />
Beim E-Antrieb, einer <strong>Kinoton</strong>-Entwicklung,<br />
wird der Film durch einen Servomotor weiterbewegt,<br />
der über einen Mikroprozessor gesteuert<br />
wird. Die Performance dieses ausgeklügelten,<br />
digital gesteuerten Systems übersteigt die<br />
Fähigkeiten sogar des besten mechanischen<br />
Malteserkreuzgetriebes. Darüber hinaus garantieren<br />
die elektronisch gesteuerten Friktionen<br />
einen gleichmäßigen, vibrationsfreien<br />
Filmtransport zur Schaltrolle, was etwaige<br />
Restschwingungen des Bildes im Filmfenster<br />
minimiert. Die perfekte Laufruhe und die exakte<br />
Positionierung des einzelnen Filmbildes im<br />
Bildfenster sorgen für eine unübertroffen gute<br />
Bildqualität. Der extrem schnelle Schaltschritt<br />
sorgt für eine lange Standzeit des Bildes im<br />
Bildfenster und damit für eine hervorragende<br />
Bildschärfe und Lichtausbeute.<br />
des Digital<br />
Cinema und die Weiterentwicklung unserer<br />
LED-Anwendungen, z.B. für unsere<br />
Litefast 360° Displays, zeigen mir, dass<br />
es bei <strong>Kinoton</strong> auch in Zukunft spannend<br />
bleiben wird. Dabei werde ich auch künftig<br />
größten Wert darauf legen, dass unsere<br />
Produkte trotz aller technischer Raffinessen<br />
immer praxisgerecht und alltagstauglich<br />
bleiben.“