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AIRBRUSH-EFFEKTE - Airbrush Step by Step Magazin

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03/10 | Nr. 16 Juli/August/September www.airbrush-magazin.de Deutschland Euro 6,90<br />

Österreich Euro 7,90<br />

Schweiz Sfr 13,50<br />

Benelux Euro 8,10<br />

DAS GEHEIMNIS DES<br />

FOTOREALISMUS 2<br />

CUSTOM DESIGN<br />

Harley meets Muscle Car<br />

<strong>AIRBRUSH</strong>-<strong>EFFEKTE</strong><br />

HOT ROD FLAMES<br />

Surfboard-Lackierung<br />

ISSN 1863-7426<br />

STEINSTRUKTUR<br />

Lesergalerie | Grundlagen | News | Shopping Guide | Tests | Reportagen | Szene


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Die Motive dieser Ausgabe<br />

4 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

Steinstruktur & Maskierfolientechnik<br />

Basic-Serie für <strong>Airbrush</strong>-Einsteiger<br />

WHAT’S IN<br />

Das Geheimnis des Fotorealismus 2<br />

Marissa Oosterlees Selbstportrait Schritt für Schritt<br />

Dass ihr Selbstportrait tatsächlich kein Foto ist, zeigt Marissa in ihrem <strong>Step</strong> <strong>by</strong> <strong>Step</strong>-<br />

Artikel. Hier werden die Grundlagen des Fotorealismus in die Praxis umgesetzt.<br />

Seite 06<br />

Surfin‘ USA<br />

Surfboard-Effektlackierung von Eddie Davis<br />

Der passionierte Surfer und <strong>Airbrush</strong>er Eddie Davis verleiht seinem Surfboard ein<br />

modernes Retro-Design mit Steampunk Muster und House of Kolor Farben.<br />

Seite 15<br />

Perspektive, Licht und Schatten, Steinstruktur und Arbeiten mit Maskierfolie:<br />

Dieses einfache Motiv hält viele Herausforderungen bereit!<br />

Seite 38<br />

Die Weltwirtschaftskrise in <strong>Airbrush</strong>-Acryl-Technik<br />

Jens Bleuls Spiel mit Geld, Feuer und Schachfiguren<br />

Fassungslos steht die Welt der Wirtschaftskrise gegenüber: Riskante Strategien<br />

schlagen fehl, Geld löst sich in Rauch auf. Der Dresdner Jens Bleul macht sich<br />

Gedanken.<br />

Seite 42<br />

Custom Design: Harley trifft Muscle Car<br />

Motor Maniac von Piotr Parczewski<br />

Der polnische Custom Painter Piotr Parczewski erfüllte seinem Kunden einen<br />

Traum: Kultige US-Straßenkreuzer auf seiner Harley verewigt – eben ein richtiger<br />

Motor Maniac!<br />

Seite 50


Seite 22<br />

Seite 26<br />

Seite 30<br />

Seite 33<br />

Seite 47<br />

Seite 58<br />

Seite 60<br />

Seite 66<br />

<strong>Airbrush</strong>-News<br />

Craig Fraser präsentiert nicht nur sein neues Buch,<br />

sondern auch „schaurige“ Schablonen. Außerdem:<br />

Power Series 2, Createx Workbook, Plotter, Bodypainting-,<br />

Kunststoff- und Textil-Farben u.v.m.<br />

Lesergalerie<br />

Der Sommer naht: Auch unsere Lesergalerie zeigt<br />

diesmal nackte Haut…<br />

Reportage: Bikes und Blümchen<br />

Mit einem Blümchen-Bike gewinnt Nadine Eichler<br />

coole Bikerherzen für bunte Blumenwelten auf der<br />

Landesgartenschau NRW.<br />

Reportage: Deutsche <strong>Airbrush</strong>-<br />

Geschichte im 20. Jahrhundert<br />

Die deutsche Geschichte hat auch vor der <strong>Airbrush</strong>-<br />

Technik nicht halt gemacht: Mathias Faber zeigt<br />

weitere 80 Jahre Spritzpistolen-Kunst zwischen Ost<br />

und West.<br />

Hot Rod Flames:<br />

Tipps von Dennis Mathewson<br />

Hot Rod Flames sind eines der ältesten Custom<br />

Painting Motive und Vorläufer vieler Flammenvariationen.<br />

Dennis Mathewson zeigt, wie sich die<br />

Klassiker einfach und effektvoll gestalten lassen.<br />

Events: <strong>Airbrush</strong> Messe, Master<br />

Class und Bodypainting Event<br />

Trotz Aschewolke: Erfolgreiche <strong>Airbrush</strong> Messe in<br />

Schweinfurt und kreative ASBS Master Class. In der<br />

Ankündigung: Bodypainting Festivals 2010.<br />

Shopping Guide<br />

Einkaufen leicht gemacht<br />

Vorschau 04/10, Impressum<br />

Es wird düster: Vampiralarm von Sarah Richter und<br />

Mondscheinromantik von Michael Calandra, gebrushte<br />

Panzer und Berge à la Pandora.<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 5


STEP BY STEP – Selbstportrait Marissa Oosterlee<br />

Geschrieben von<br />

Marissa Wouters/Oosterlee,<br />

bearbeitet von Eddy Wouters,<br />

übersetzt und redigiert<br />

von Katja Hassler. Text und<br />

Inhalt © Eddy Wouters.<br />

6 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

STEP BY STEP


Königliche Konversation:<br />

Der Frosch und die Prinzessin<br />

Das Geheimnis des Fotorealismus 2: Marissa Oosterlees Selbstportrait Schritt für Schritt<br />

Im ersten Teil „Das Geheimnis des Fotorealismus“ habe ich Sie in einige Konzepte von<br />

Fotorealismus eingeführt. Ich habe gezeigt, dass Farbe, ihre Beurteilung und ihre genaue<br />

Verwendung die größten Fallen sind. Der erste Teil endete mit einer sehr detaillierten<br />

digitalen Skizze, in der die meisten Farbprobleme bereits gelöst wurden. Im<br />

Verlauf des Malprozesses werde ich allerdings noch viele feine Veränderungen vornehmen.<br />

Sie können den ersten Teil dieses Artikels verwenden, um ein besseres technisches<br />

und künstlerisches Verständnis des Malprozesses zu erlangen, den ich hier zeigen<br />

werde. Schauen wir also, wie sich diese Theorie in die Praxis umsetzen lässt.<br />

Grundausstattung SELBSTPORTRAIT MARISSA OOSTERLEE<br />

<strong>Airbrush</strong>pistolen: Iwata Micron (modifiziert)<br />

Farben: Etac EFX Series, transparente Farben und deckendes Weiß<br />

Weitere Materialien: Skalpell, Pinsel, verschiedene Radierer, Maskierfilm, Sandpapier,<br />

Papier als lose Schablonen, wasservermalbare Buntstifte<br />

Untergrund: Schoellershammer 4 G dick<br />

Bild 01/02<br />

Ich arbeite auf einem Schoellershammer Reinzeichenkarton 4 G dick in der Größe 70 x 100 cm, aber das eigentliche Bild ist<br />

kleiner, deshalb klebe ich einen Rand mit Kreppklebeband ab. Mit einem Epson Giclee Drucker drucke ich die farbige Skizze<br />

zweifach aus und mache ausßerdem einen einfarbigen Ausdruck auf dünnem Papier, damit ich das Bild mit Graphitpapier auf<br />

meinen Malgrund übertragen kann.<br />

Bild 03<br />

Im vorigen Artikel bin ich bereits auf den Begriff „Tiefenschärfe“ eingegangen,<br />

die eigentlich nur ein komplexes Muster aus verschiedenen Formen ist<br />

und den Betrachter Unschärfen sehen lässt – wie das Objektiv einer Kamera.<br />

Oben links arbeite ich für den Hintergrund dieses Muster heraus. Achten Sie<br />

darauf, dass nicht alles gleichmäßig unscharf wird. Die Lichtstellen sind zum<br />

Beispiel relativ scharf mit einer deutlichen Form zu erkennen. Der häufigste<br />

Fehler eines <strong>Airbrush</strong>-Künstlers ist es, den Hintergrund einfach gleichbleibend<br />

unscharf zu gestalten. Das ist eine falsche Interpretation der Realität.<br />

Die scharf hervortretenden Highlights werden herausradiert.<br />

Jetzt fange ich mit den Büschen im Hintergrund des Bildes an, indem ich<br />

grob die gesamten Formen mit verschiedenen Farben anlege. Ich verwende<br />

ca. 4 bis 5 Farben, die ich vorher angemischt habe. Weitere Töne werden<br />

später noch hinzukommen. Um zu vermeiden, dass es zu Farbverschiebungen<br />

kommt, arbeite ich von hell nach dunkel und trage die hellsten Töne zuerst<br />

auf. Durch den weißen Hintergrund sieht die Farbe dunkler<br />

aus als sie in Wirklichkeit ist. Aber aus dem letzten Heft wissen<br />

Sie ja, dass das nur eine Illusion ist.<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 7


STEP BY STEP – Surfin’ USA<br />

Seine Heimat ist der „Sunshine State“ Florida. Kein Wunder<br />

also, dass Eddie Davis ein geborener Surfer ist. Seine Liebe<br />

zum Surfen und zum Surf-Equipment entwickelte er schon<br />

in jungen Jahren. Damals änderte sich das Design der Boards<br />

gerade vom „Hippie Style“ zur „New Wave“. Bekannte Surfboard<br />

Designer setzten Maßstäbe in Design und Stil und versahen<br />

alles mit einem bekannten knalligen Neon-Look.<br />

Für sein eigenes Board-Design hat sich Eddie ein traditionelles<br />

zwei-finniges Fisch-Surfbrett ausgesucht. Trotz der Verwendung<br />

moderner House of Kolor-Farben sollte das Board<br />

einen nostalgischen Touch erhalten. Deshalb verwendete er<br />

das Zahnrad-Muster von Craig Frasers Steampunk FX Schablonen,<br />

das an die Romane von Jules Verne und dessen Technik-<br />

Visionen aus dem 19. Jahrhundert erinnert.<br />

Grundausstattung SURFIN‘ USA<br />

<strong>Airbrush</strong>pistolen: Iwata Kustom CM, Anest Iwata LPH-80<br />

Farben: House of Kolor PBC64 Ultra Orange Pearl, BC02<br />

Schwarz, BC25 Schwarz, KK11 Apple Red Kandy, BC25<br />

Orion Silver, PBC57 Lite Teal Pearl, RU311 Verdünner<br />

Medium, SG100 Klarlack, KC 10 Silikon-Entferner<br />

Untergrund: Surftech Randy French Twin Fin Surfboard<br />

Weitere Materialien: Artool Steampunk FX Schablone, Artool Gerald<br />

Mendez Texture FX Schablone, roter Scotch Brite<br />

Schwamm, Venture Tape (Maskierfolie), Cutter,<br />

Klebeband 1/4 Zoll und 1/2 Zoll, Kopierrad (Hand-<br />

arbeitsbedarf), Stoff, blaue Kreide, Transferpapier<br />

STEP BY STEP<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 15


STEP BY STEP – Surfin’ USA<br />

K Ü N S T L E R P R O F I L<br />

Eddie Davis<br />

16 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

STEP BY STEP<br />

Eddie Davis ist in Fort Walton Beach in Florida aufgewachsen. In den späten 80er Jahren brachte<br />

er sich das <strong>Airbrush</strong>en selber bei, bekam aber auch Unterstützung von seinen Vorbildern<br />

Don Ashwood und Terry Hill. Im Sommer 1989 machte er das Bemalen von T-Shirts zu seinem<br />

Beruf. Nach drei Jahren bot sich ihm die Möglichkeit, in Großbritannien zu arbeiten. Außerdem<br />

bemalte er großflächige Jahrmarkt-Attraktionen in Heinsberg, Deutschland, und übernahm<br />

Projekte in Belgien, den Niederlanden und der Schweiz. Eddie schrieb bereits Artikel für die<br />

Zeitschrift „<strong>Airbrush</strong> Action“ und unterrichtet in den „<strong>Airbrush</strong> Action“-Kursen. Zur Zeit lebt<br />

er in Panama City Beach in Florida und arbeitet für „Big <strong>Airbrush</strong>“, einem riesigen <strong>Airbrush</strong>-T-Shirt-Laden. Außerdem<br />

hat er eine DVD und ein Schablonenset für Auto Air Colors herausgebracht. Eddie ist verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Bild 01/02<br />

Als Untergrund verwende ich ein etwas vergilbtes Surftech Randy French Twin Fin<br />

Surfboard. Es ist drei Jahre alt, wurde aber noch nie benutzt. Für mein Projekt ist<br />

es perfekt, denn es braucht kaum Vorbereitung. Ich muss es nur etwas sauber<br />

machen und anschleifen. Dafür nehme ich einen roten Scotch Brite Schwamm. Ich<br />

nehme mir viel Zeit für diesen ersten Schritt, um es gründlich und ebenmäßig zu<br />

gestalten – sowohl auf der Ober- als auch Unterseite des Boards.<br />

Bild 04<br />

Bild 03<br />

Da ich das Board für einen Surftech Surfboard-Händler an der Ostküste gestalte,<br />

möchte ich das Logo erkennbar in das Design integrieren. Deswegen<br />

muss ich diese Stelle abkleben. Ich benutze dafür Venture Tape, eine durchsichtige<br />

dehnbare Maskierfolie von Coast <strong>Airbrush</strong>. Nun schneide ich vorsichtig<br />

das Logo und die Seriennummer mit einem Cutter aus.<br />

Nun wische ich die gesamte Oberfläche mit dem Silikon-Entferner KC 10 von<br />

House of Kolor ab. Danach maskiere ich die Löcher, worin sonst die beiden<br />

abnehmbaren Finnen des Surfboards befestigt werden.<br />

Bild 05<br />

Für die großen Flächen verwende ich meine Lackierpistole Anest Iwata LPH-<br />

80 mit einem Druck von etwa 55 psi (3,8 bar). Nun mische ich die Farbe<br />

House of Kolor PBC64 Ultra Orange Pearl nach der technischen Anleitung<br />

im Verhältnis 2:1 mit RU311 Verdünnungsmittel. In Florida ist die Luftfeuchtigkeit<br />

etwas höher als in anderen Gegenden, deswegen verdünne ich die<br />

Farbe ein ganz klein wenig mehr, so dass die Farbe schneller trocknet. Der<br />

Verdünner hat eine mittlere Trocknungsgeschwindigkeit. Jetzt sprühe ich<br />

die Farbe auf das gesamte Board als Grundierung auf.


STEP BY STEP – Steinwürfel<br />

38 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

<strong>AIRBRUSH</strong> BASICS<br />

Sechs Seiten, zwölf gleichlange Kanten und acht Ecken: Das sind die Merkmale eines Würfels. In der<br />

Kunst und somit auch beim <strong>Airbrush</strong>en eignet er sich perfekt als Übungsobjekt für Perspektive, Symmetrie,<br />

Licht- und Schattenverhältnisse sowie Oberflächenstrukturen. Aufgrund seiner geraden Kanten<br />

und vielen Flächen ist der Einsatz von Maskierfolie Pflicht. Und eine Steinstruktur ist diesem Fall<br />

auch noch dabei!<br />

Bild 01/02<br />

Grundausstattung STEINWÜRFEL<br />

<strong>Airbrush</strong>pistolen: <strong>Airbrush</strong>gerät (0,2-0,4 mm Düse)<br />

Farben: Umbra und verschiedene weitere Brauntöne,<br />

Schwarz, Weiß, Blau<br />

Weitere Materialien: Maskierfilm, Skalpell, Pinsel, Mischteller,<br />

Wasser, permanenter Filzstift<br />

Untergrund: Reinzeichenkarton<br />

Konstruieren Sie ein Würfelmotiv mit Hilfe<br />

von drei Fluchtpunkten oder greifen Sie auf<br />

kostenlose 3D-Software wie z.B. Vue7 von<br />

Cornucopia3d.com zurück. Alternativ laden<br />

Sie sich unsere Vorlage aus dem ASBS-Membersbereich<br />

herunter. Übertragen Sie dann<br />

die Konturen der Würfel, Schatten und Horizontlinie<br />

in der gewünschten Größe auf einen<br />

Reinzeichenkarton. Achten Sie darauf, dass<br />

die Linien nicht zu stark sichtbar sind. Korrigieren Sie ggf. vorsichtig mit einem Knetradierer.


Bild 03<br />

Kleben Sie anschließend Maskierfilm über die Skizze und zeichnen Sie mit<br />

einem permanenten Filzstift und Lineal noch einmal die Linien auf den Maskierfilm<br />

auf. Dann können Sie später die auszuschneidenden Bereiche besser<br />

sehen.<br />

Bild 06<br />

Bild 04/05<br />

Mischen Sie einen hellen Braunton, z.B. aus Umbra, Gelb und etwas Wasser,<br />

an. Probieren Sie auch andere Farbtöne wie Ocker oder Golden Sand. Testen<br />

Sie Ihre Mischung auf einem separaten Blatt, um zu überprüfen, ob Ihnen<br />

die Konsistenz und Farbe zusagt.<br />

Bild 07<br />

Mit einem zerknüllten Küchen- oder Taschentuch saugen Sie die Farbe von<br />

Ihrem Mischteller und tupfen vorsichtig Strukturen in die freigelegten Würfelflächen.<br />

Achten Sie darauf, dabei das Tuch immer mal wieder zu drehen,<br />

damit keine regelmäßigen Abdrücke entstehen.<br />

Bild 10/11<br />

Nachdem die Farbe getrocknet<br />

ist, kleben Sie die<br />

Maskierfolie wieder passgerecht<br />

ein. Schneiden Sie<br />

dann die Frontflächen der<br />

Quader aus und deponieren<br />

Sie die Maskierfilmteile<br />

vorsichtig zurück auf<br />

die Trägerfolie.<br />

Schneiden Sie nun mit Hilfe von Lineal und Skalpell an den Außenlinien der<br />

Würfel entlang und demaskieren Sie die Würfelformen<br />

komplett. Kleben Sie die Innenteile<br />

zurück auf die Trägerfolie Ihres Maskierfilms<br />

für die spätere Nutzung.<br />

Bild 08/09<br />

Damit die Steinwürfel einen sandigen Charakter<br />

bekommen, sprenkeln Sie feine Punkte mit<br />

Umbra und anschließend mit Weiß über die<br />

gesamte Fläche. Benutzen Sie die Schlauch-Abknick-Methode<br />

oder reduzieren Sie den Druck<br />

am Kompressor, bis das Gerät zu sprenkeln anfängt.<br />

Im Bild sehen Sie die Verwendung einer<br />

luftregulierbaren Schnellkupplung.<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 39


STEP BY STEP – Die Krise<br />

Eine Interpretation in <strong>Airbrush</strong>-Acryl-Technik von Jens Bleul<br />

42 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

STEP BY STEP<br />

Das Thema Weltwirtschaftskrise hat mich stark zum Nachdenken angeregt. Ich stellte mir immer wieder<br />

die Frage: Wohin verschwinden Milliarden von Geld? Der Mensch ist eigentlich sehr intelligent und<br />

klug, aber immer wieder ist er zu gierig! Die Schachfiguren in meinem Bild stellen die Intelligenz<br />

dar. Wir – die Bevölkerung – müssen mit ansehen, wie Geld förmlich verbrannt wird. Hilflos und<br />

fassungslos stehen wir der Krise gegenüber.<br />

Grundausstattung DIE KRISE<br />

<strong>Airbrush</strong>pistolen: Evolution mit 0,15 mm Düse, Hansa 381 mit 0,4 mm Düse<br />

Farben: Schminke Aerocolor Rotorange, Indischgelb, Basis-Gelb, Titangelb grünlich, Scharlach,<br />

Lichtgrau, Violett, Türkisblau, Schwarz, Sepia, deckendes und transparentes Weiß<br />

Weitere Materialien: Stabilo Buntstift, Feinliner, 00er Pinsel, Cutter,<br />

Schoellershammer transparentes Zeichenpapier, Projektor<br />

Untergrund: Leinwand, 40 x 60 cm


Bild 02<br />

K Ü N S T L E R P R O F I L<br />

Jens Bleul<br />

Der 48-jährige Tischler Jens Bleul hat einen Beruf,<br />

von dem sicherlich viele träumen: Er ist Bühnenhandwerker<br />

an der berühmten Dresdner<br />

Semperoper. Doch auch die Malerei war schon<br />

immer eine seiner großen Leidenschaften. 1992<br />

entdeckte er das <strong>Airbrush</strong>en und es ließ ihn nie wieder los. Um seine Gedanken<br />

in Bilder zu fassen, benutzt er sehr oft die Schachfiguren, die er unter dem Motto<br />

„Lebensgefühle in Schach“ darstellt. Seine Bilder durfte er bereits in einigen<br />

Ausstellungen, darunter auch in der Semperoper, präsentieren. Jens Bleul ist<br />

verheiratet und lebt in Radebeul bei Dresden.<br />

Bild 01<br />

Die besten Ideen zu meinen Bildern<br />

entstehen beim Fahrradfahren.<br />

Hier kann ich meinen Gedanken<br />

und Einfällen freien Lauf lassen.<br />

Aus der Überlegung entstand ein<br />

Entwurf aus Schachfiguren, die ich<br />

mit einem Bleistift auf ein Blatt Papier<br />

skizziert habe.<br />

Jetzt ging es auf die Suche nach Referenzmaterial für den Geldschein. Dafür<br />

ist das Internet ein wichtiges Medium. Aber auch Spielgeld oder natürlich<br />

ein „Original“ kann äußerst hilfreich sein. Der Schein ist sehr wichtig für<br />

das Bild, weil er ein wesentlicher Bestandteil des Themas „Die Krise“ bildet.<br />

Bild 03<br />

Das Referenzbild habe ich mit einem Projektor auf die 40 x 60 cm große<br />

Leinwand projiziert und mit einem Bleistift nachgezeichnet. Ich beginne die<br />

Arbeit mit der Evolution <strong>Airbrush</strong> und der Farbe Sepia, die ich im Verhältnis<br />

1:2 mit destilliertem Wasser verdünne. Mit wenig Druck und sehr nah an der<br />

Oberfläche sprühe ich freihand die Formen und Muster des Geldscheines.<br />

Wenn Bleistiftstriche sichtbar bleiben, radiere ich diese anschließend vorsichtig<br />

aus.<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 43


CUSTOM PAINTING – Dennis Mathewson<br />

CLASSROOM<br />

Custom Painting Flammen auf Fahrzeugen nahmen ihren Anfang in den fünfziger Jahren mit Hot Rod<br />

Autos und Rennwagen. Legendäre Künstler wie Roth, Kelly, Spina und viele andere haben diese Kunst<br />

in den sechziger Jahren populär gemacht. Aus dieser klassischen Custom Painting-Technik haben sich<br />

über die Jahre verschiedene Flammen-Stile entwickelt. Durch die flexible Zugabe von grafischen Mustern,<br />

verschiedenen Texturen oder Hintergründen eröffnen sich unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und Motiv-Variationen. Jeder Künstler kann seine Kreativität nutzen, um einen eigenen Look zu<br />

erfinden, der keinem anderen gleicht. Der klassische „Old School Look“ der Custom Painting Flammen<br />

wird aber immer weiterleben und niemals „ausbrennen“.<br />

Zuerst klebe<br />

ich ein großes<br />

Stück breites<br />

Transferpapier<br />

über die ganze Oberfläche und entferne mit<br />

einem Rakel die Luftblasen. Auf einem weiteren<br />

Stück Papier male ich mein Flammendesign<br />

mit einem Bleistift auf. Ich platziere ein Stück<br />

Saralpapier unter meiner Zeichnung, ziehe die<br />

Kontur mit einem harten Stift nach und übertrage<br />

so die Zeichnung auf das Maskierpapier.<br />

Die Originalzeichnung kann ich immer wieder<br />

verwenden – für dieses oder spätere Projekte.<br />

Zuerst bereite ich eine Metallplatte vor, die mit einem weißen Basislack grundiert wurde. Ich<br />

schleife und raue die Oberfläche mit einem roten Schleifpad oder Sandpapier mit 500er Körnung<br />

an. Dann reinige ich die Platte mit einem lösungsmittelhaltigen Reiniger und anschließend<br />

mit klarem Wasser.<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 47


STEP BY STEP – Motor Maniac<br />

Andrzej hat ein ganz besonderes Hob<strong>by</strong>: Er sammelt amerikanische<br />

Autos. Diese Leidenschaft sollte auch auf seinem Motorrad nicht fehlen.<br />

Custom Painter Piotr Parczewski staunte nicht schlecht, als er in<br />

Andrzejs heiligen Garagenhallen Fotos von den Sammlerstücken machen<br />

durfte. Am Computer hat Piotr dann verschiedene Designs aus<br />

den Vorlagenfotos entwickelt. Mehrere Fahrzeuge und Logos wurden<br />

schließlich zu den Hauptmotiven des eleganten Harley-Designs,<br />

das Piotr in diesem Beitrag beschreibt.<br />

50 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 03/10<br />

K Ü N S T L E R P R O F I L<br />

Piotr Parczewski<br />

STEP BY STEP<br />

1976 in Lomza im östlichen Polen geboren, wuchs Piotr Parczewski in Elblag auf, wo er auch heute<br />

noch lebt. Nach seinem Schulabschluss studierte er Jura, stellte jedoch schnell fest, dass dies nicht<br />

der richtige Weg sein würde. Seine eigentliche Leidenschaft galt der Kunst und Motorrädern. So<br />

begann er neben dem Studium mit dem <strong>Airbrush</strong> Custom Painting. Sein erstes Objekt war ein<br />

alter Jawa Benzintank vom Schrottplatz, den er mit einem Motiv aus der US-Zeitschrift „<strong>Airbrush</strong><br />

Action“ verzierte. 1998 veröffentlichte Piotr seine ersten Arbeiten in der größten polnischen Motorradzeitschrift.<br />

Da Custom Painting zu jener Zeit in Polen noch in den Kinderschuhen steckte,<br />

war die Resonanz auf den Artikel gewaltig. Obwohl Piotr im Jahr 2000 sein Jura-Studium abgeschlossen<br />

und eine entsprechende Karriere gestartet hatte, hängte er diese 2004 schließlich an<br />

den Nagel und machte sich mit Custom Painting sowie Mal- und Lackierbedarfshandel selbständig.<br />

www.airbrushing.com.pl


Grundausstattung MOTOR MANIAC<br />

Harley trifft Muscle Car:<br />

Custom Design von Piotr Parczewski<br />

<strong>Airbrush</strong>pistolen: Iwata HP-, Iwata Custom Micron B,<br />

Iwata LPH-80, Iwata WB-300<br />

Farben: Schwarzer und weißer Basislack von Spies Hecker,<br />

Yellow Pearl Lack, Candy Konzentrate,<br />

Express Premium Klarlack von Standox<br />

Weitere Materialien: Exzenterschleifer von Rupes, Polierschwamm,<br />

800er 3M Schleifpapier, 1000er 3M Trizact<br />

Feinschleifscheibe, Baumwolltuch,<br />

lose Schablone, Maskiertape / Klebeband,<br />

3 M Linierband 1,54 mm und<br />

3 mm breit, Nylonfaden, Leim<br />

03/10 <strong>AIRBRUSH</strong> STEP BY STEP 51

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