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PROFILEAMFAUST PROFILEAMFAUST NWT - Naturwissenschaft und Technik Unsere Ausstattung ist für den Anfang recht gut. Nur Räume sind Mangelware. Unsere Lehrerbesetzung ist mit jeweils zwei Lehrern pro Klasse komfortabel. NWT ist ein vollkommen neues Hauptfach von Klasse 8 bis 10. Deshalb haben wir die Unterrichtenden deputatsmäßig so gut ausgestattet. Die Lehrerteams Friedrich/Hochscheidt und Scheuring/Marx müssen viel Pionier- und Entwicklungsarbeit verrichten. Allein die Einrichtung des WLAN Netzwerks für die Laptops der Schüler ist ein Kapitel für sich. Käme jetzt noch der nötige Bildungshunger von Schülerseite dazu und die Erkenntnis, welche beruflichen Perspektiven sich entwickeln können, wenn man diese Chance für sich nutzt, dann könnte man begeistert ausrufen: Top - dieses neue Fach passt in unsere Zeit, falls der Schulträger noch Geld für Räumlichkeiten aufbringen kann. Eine indische Physiklehrerin, die vor ein paar Tagen auf Besuch war, konnte einen Blick auf unsere Ausstat- tung werfen. Sie bekam leuchtende Augen. Und dann „nur“ dreißig Schüler. Und auch noch zwei Lehrer. Sie hätte daheim die Schüler mit dem nötigen Bildungshunger. Wir drücken unseren Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern am Faust in dieser Hinsicht ganz doll die Daumen. h.b. Sportprofilklasse 8e Das jüngste Kind des Faust- Gymnasiums, die Sportprofilklasse, hat die ersten Schritte erfolgreich gemeistert. Die 20 Jungen und 11 Mädchen der Klasse 8e haben die ersten Erfahrungen in Theorie und Praxis gemacht und mussten sich unter anderem daran gewöhnen, gemeinsam Sport zu machen. Am Sonntag, den 15. Oktober, stand die erste „ESV“ auf dem Plan. ESV steht für „Ergänzende Schul-Veranstaltungen“, d.h. die PROFILEAMFAUST SchülerInnen der Profilklasse sollen nicht nur in Theorie und Praxis in der Schule unterrichtet werden, sondern sie sollen auch gemeinsam an Veranstaltungen außerhalb der Schule teilnehmen. An besagtem Sonntag fand der „1. Freiburger Friedenslauf“ statt. Prinzip: jede(r) Teilnehmer(in) läuft möglichst viele Runden (jeweils 1 km), sucht Sponsoren für jeden gelaufenen Kilometer und unterstützt somit Projekte der gewaltfreien Konfliktbearbeitung. 19 SchülerInnen der 8e fanden sich – von ihren Eltern begleitet – auf dem Münsterplatz in Freiburg ein und liefen insgesamt so viele Kilometer, dass letztendlich die stolze Summe von 388,88 € zusammenkam. Nach der Devise „Wer viel Sport macht, der bewegt einiges“ wollen wir auch in den nächsten Zeiten einiges auf die Beine stellen. Lothar Reiling
FAUSTAUSCH FAUSTAUSCH FAUSTAUSCH Ein Austauschveteran erzählt Sao Paulo, Newtown, Jasper, Billingham, Baltimore 25 Jahre für den internationalen Schüleraustausch am Faust Warum tut man so etwas und was hat es gebracht? Die Weichen wurden schon während des Studiums gestellt. Unter Geographen ist die Neugier auf das, was jenseits des Horizontes liegt, nicht ungewöhnlich. Deshalb war bei meiner Fächerkombination ein Jahr an einer englischen Uni ganz konsequent. In diesem Jahr, in dem ich in das Leben dort eintauchte, lernte ich nicht nur das Land und seine Menschen kennen und lieben, es erschloss sich mir mit zunehmender Beherrschung der Sprache, die Denkweise, die Kultur dieses Volkes. Ich bekam dabei natürlich auch eine neue Sicht Deutschlands und unserer Lebensweise. Mein Weltbild veränderte sich nachhaltig. Im Kern ist das auch das, was ich mit meiner Arbeit im internationalen Schüleraustausch erreichen wollte. Dadurch aber, dass dieser auf Gegenseitigkeit beruht und in Gruppen stattfindet, die als „die Deutschen“ und „die Amerikaner“, etc. wahrgenommen werden, kommt als wesentliches Element das hinzu, was mein Kollege Buck mit „grassroots diplomacy“ übersetzt hat. Von den jeweiligen Medien liebevoll gepflegte Vorurteile werden als solche entlarvt. Die potenzielle Wirkung ist umso breiter, da ja auf beiden Seiten ganze Familien beteiligt sind. Die erste Verwirklichung dieser Ideen war unser Brasilienaustausch (seit 1981). Da erfüllte sich im Schuljahr 1984/85 ei n lang gehegter Wunsch: Ich durfte ins Ausland gehen. Ich unterrichtet ein Jahr lang an einer Highschool in Pennsylvania. Das Erleben der USA, diesmal mit Familie, ergänzte und verstärkte die britische und brasilianische Erfahrung und meine Motivation für den Schüleraustausch. Ich vereinbarte mit der Council Rock Highschool im nahen Newtown unseren ersten Schüleraustausch in den USA. Die Motivation hielt trotz einiger Rückschläge bis zu meiner Pensionierung an. Jeder erfolgreiche Austausch gab mir da einen neuen Impuls. Ab 1994 hatte ich auch noch das Glück in Buck Lyon-Vaiden einen ebenso motivierten wie kompetenten Gegenüber zu haben, dessen Schule, die McDonogh School, zu den Spitzenschulen des Landes gehört. Kann man den Erfolg eines solchen Programms messen? Je mehr sich ein Teilnehmer auf das Leben in der Gastfamilie und an der Schule einlässt, desto mehr wird er gewinnen. Der Austausch ist eine riesige Chance für einen geistigen Wachstumsschub, selbstverständlich auch in der Fremdsprache. An Interessenten fehlt es jedenfalls nie, trotz der eingebauten Hürden des Auswahlverfahrens und der verpflichtenden Teilnahme am Vorbereitungskurs. Abgesehen von überwiegend lobenden bis begeisterten Kommentaren der Beteiligten, bekommt man immer wieder einmal einen ganz spezifischen Einblick. Bei einer Umfrage bei Ehemaligen im Rahmen unseres ersten Seminarkurses schrieb uns eine junge Frau aus Jasper, der Austausch sei für ihr Leben von gleicher Bedeutung gewesen wie die Geburt ihres Sohnes und eine Begegnung mit dem Papst. Die Antworten der deutschen Befragten kamen in beachtlicher Zahl aus dem Ausland, vom Studium, Praktikum, etc.. Dauerhafte Freundschaften sind gewachsen, Familien haben einander besucht. Eine Mutter, die Buck aushalf, indem sie kurzfristig zwei unserer Mädchen bei sich unterbrachte, gestand hinterher, dass sie als Jüdin starke Vorbehalte gehabt habe, da ein großer Teil ihre Familie unter den Nazis umgekommen sei. Nun aber freue sie sich darauf nach Deutschland zu fahren, um das zu sehen, worüber die Mädchen berichtet hatten und was sie in meinen Bildern gesehen habe. Nun habe ich also die Verantwortung abgegeben. Ob ich unter Entzugserscheinungen leide, hat man gefragt. Bisher noch nicht. Ich korrespondiere weiterhin mit meinem Freund Buck, der mich über McDonogh auf dem Laufenden hält, schließlich gehöre ich inzwischen auch irgendwie dazu. Meine relative Gelassenheit rührt auch daher, dass die Vorbereitungen für die nächste Austausch- Runde unter Volker Scheuring auf einem guten Weg sind. Ich wünsche ihm viel Erfolg. Joachim Sprotte, i.R.
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