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Erfolgreicher Auftakt <strong>im</strong> Tierschutz<br />
Jagdzeit für Füchse begrenzt<br />
Was wir <strong>als</strong> grüne Landtagsfraktion<br />
seit langem gefordert haben, ist endlich<br />
Realität: Füchse genießen <strong>im</strong> Saarland<br />
eine halbjährige Schonzeit! Dies<br />
stellt aus unserer Sicht einen wesentlichen<br />
Schritt in Richtung eines verbesserten<br />
Tierschutzes dar.<br />
Denn: Der Fuchs ist unser größtes<br />
Raubtier und übern<strong>im</strong>mt die wichtige<br />
Aufgabe einer Gesundheitspolizei,<br />
indem er kranke und verendete Tiere<br />
frisst. Noch wichtiger für unseren Naturhaushalt<br />
ist seine Spezialisierung auf<br />
Nagetiere (Mäuse, Ratten). So unterstützen<br />
Füchse die Waldbesitzer dabei,<br />
Fraßschäden durch Waldmäuse an jungen<br />
Bäumen zu vermeiden. Innerhalb<br />
der Bevölkerung herrscht jedoch oft<br />
Antipathie, sogar Angst vor den Tieren,<br />
die unter ihrem schlechten Ruf <strong>als</strong><br />
Krankheitsüberträger leiden. Dabei hat<br />
eine Bejagung keinen direkten Einfluss<br />
auf die Verbreitung des Fuchsbandwurms.<br />
Der Fuchs ist nur Zwischenwirt,<br />
Hauptüberträger sind Mäuse.<br />
Lange Zeit galt der Fuchs von Jägerseite<br />
<strong>als</strong> "Raubwild" bzw. "Schädling",<br />
dessen intensive Bejagung empfohlen<br />
wurde. Während für viele jagdbare Tierarten<br />
Schonzeiten gelten, fehlten diese<br />
bisher für Füchse. Dabei ist die Fuchsjagd<br />
mit dem Ziel, den Bestand zu<br />
begrenzen, nach wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen (Universität München)<br />
unwirksam. Große Verluste werden<br />
durch höhere Vermehrungsraten schnell<br />
kompensiert. <strong>Das</strong> komplexe Sozi<strong>als</strong>ystem<br />
der Füchse übern<strong>im</strong>mt die Dichteregulation<br />
viel besser, <strong>als</strong> es der Mensch<br />
jem<strong>als</strong> könnte. Trotzdem werden die<br />
Füchse in weiten Teilen Deutschlands<br />
das ganze Jahr über ohne Schonzeit mit<br />
Flinte, Fallen und Hunden bejagt: allein<br />
in der Jagdsaison 2007/08 haben Jäger<br />
534.000 Rotfüchse in Deutschland<br />
erlegt. Zusätzlich werden <strong>im</strong> Rahmen<br />
der Treibjagden <strong>im</strong> Herbst viele Tiere<br />
getötet. Diese schonungslose Art der<br />
Jagd führt zu großer Scheu und sogar<br />
verkürzter Lebenserwartung.<br />
Im Saarland dürfen Füchse jetzt nur<br />
noch direkt während des Jagdbetriebes<br />
oder nach dem Fang in Lebendfallen<br />
getötet werden - eine erhebliche Verbesserung<br />
gegenüber dem früherem<br />
Vorgehen! Während der Schonzeit<br />
(Februar bis August) gilt endlich ein<br />
absolutes Jagdverbot, nicht nur für<br />
Elterntiere, sondern auch für Jungfüchse.<br />
Saarländische Füchse sind nun sechs<br />
Monate vor der Bejagung geschützt. Wir<br />
werden uns <strong>als</strong> Landtagsfraktion für<br />
weitere Verbesserungen <strong>im</strong> Sinne des<br />
Tierschutzes einsetzen! Als nächste Ziele<br />
stehen die Reform des saarländischen<br />
Jagdgesetzes und die Einführung eines<br />
Verbandsklagerechtes für Tierschutzverbände<br />
auf unserer Agenda.<br />
Wir freuen uns auf Fragen und<br />
Anregungen unter<br />
fraktion@gruene-saar.de oder<br />
unter 06 81 / 50 02 513.