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8<br />
Waldbäche<br />
Auf dem Weg zum guten ökologischen Zustand<br />
Ein Beitrag von Dr. Volker Wild, SaarForst Landesbetrieb<br />
Durch die schonende und sukzessive Entnahme von Fichten<br />
wird die Entwicklung eines gewässerbegleitenden Ufer- und<br />
Auenwaldes vorangetrieben.<br />
Der SaarForst Landesbetrieb führt<br />
seit 2006 <strong>im</strong> Auftrag des Umweltministeriums<br />
ein Projekt zur naturnahen Entwicklung<br />
der Waldbäche durch. Wenngleich<br />
die meisten Waldbäche in ihrem<br />
Verlauf noch einen relativ naturnahen<br />
Charakter aufweisen, wurde ihr Lebensraum<br />
in der Vergangenheit aber durch<br />
zwei hauptsächliche Maßnahmen<br />
wesentlich beeinflusst. Zum Einen die<br />
Aufforstung der Bachtäler und Auen<br />
nis 3/2010<br />
Am Zweibach bei Orscholz wurde die Verrohrung unter einem<br />
Waldwirtschaftsweg <strong>als</strong> Wanderbarriere beseitigt und durch ein<br />
Haubenprofil ersetzt. Dieses ist nach unten hin offen, so dass sich<br />
dort eine natürliche Gewässersohle ausbilden konnte.<br />
mit Fichten und anderen Nadelbäumen<br />
und zum Anderen die Verrohrung der<br />
Bäche - vor allem <strong>im</strong> Bereich von Waldwegen.<br />
<strong>Das</strong> Gewässerentwicklungsprogramm<br />
von SaarForst verfolgt daher <strong>als</strong><br />
Ziele<br />
die Rückführung von technischen<br />
Verbauungen (z.B. Rohre, Abstürze<br />
etc.) zur Wiederherstellung der<br />
Durchgängigkeit der Wasserläufe<br />
für Organismen und Sed<strong>im</strong>ente,<br />
das Ersetzen standort- und naturraumfremder<br />
Gehölze durch angepasste<br />
Laubbaumarten wie Erlen,<br />
Eschen und andere und<br />
die Wiedervernässung von gewässerbegleitenden<br />
Auen- und Quellbereichen.<br />
Ziel aller Maßnahmen ist die Verbesserung<br />
der Gewässerstrukturen <strong>als</strong><br />
Lebensgrundlage aquatischer Lebensgemeinschaften.<br />
Dies stärkt die natürlichen<br />
Selbstreinigungskräfte der<br />
Gewässer und hat damit positive Auswirkungen<br />
auf die Gewässergüte. Nicht<br />
zuletzt dienen die Maßnahmen der<br />
Erfüllung der Ziele der Europäischen<br />
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL).<br />
Beispiel: Gewässerrenaturierung<br />
<strong>Das</strong> Entfernen von Verrohrungen<br />
und der Ersatz durch offene Gewässerprofile<br />
hat in mehrfacher Hinsicht positive<br />
Auswirkungen auf die Gewässerökologie.<br />
Die durchgängig strukturierte<br />
Sohle lässt die wassergebundenen Organismen<br />
wieder bachaufwärts wandern<br />
und verhindert die Isolierung von Populationen<br />
in den Gewässeroberläufen.<br />
Auch der Sed<strong>im</strong>enttransport <strong>im</strong> Gewässerbett<br />
kann wieder vonstatten gehen.<br />
Unnatürliche Sohleintiefungen unterhalb<br />
von Verrohrungsstrecken treten<br />
nicht mehr auf; bei Hochwasser kann<br />
das Gewässer früh ausufern.