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Quizfragen zu Druckfehlern - Offset-Druck-Farben

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<strong>Quizfragen</strong> Dr. Bernd Th. Grande <strong>Druck</strong>fehler<br />

5. Kennen Sie im Bogenoffset den Unterschied zwischen Nebeln und Spritzen?<br />

Antwort:<br />

Anwendungstechniker unterscheiden Kantenspritzen vom Nebeln. Wenn sich an den<br />

Rändern des <strong>Druck</strong>bereiches pelziges Emulgat sammelt, dann kann es aufgrund der<br />

Zentrifugalkräfte in dicken Placken losfliegen und verschmutzt die Maschine. Wir<br />

bezeichnen also ein Symptom der Öl-in-Wasser-Emulsion als Spritzen.<br />

Das Nebeln beschreibt nicht nur die Ausbildung sehr feiner Tröpfchen, die manchmal<br />

wie ein Aerosol schweben können, sondern wird als reine Frage der Spaltung nach<br />

dem Nipp (Walzenspalt) gesehen. Wenn sich die Farbschicht (im Nassoffset klarer<br />

„Emulgatschicht“) in zwei Schichten spaltet, zieht sie viele feine Fäden. Diese Fäden<br />

müssen an jeweils nur einer Stelle reißen, damit beide Hälften in ihre Farbschicht<br />

<strong>zu</strong>rücksinken können. Reißen sie an mehreren Stellen, dann bilden sich die kleinen<br />

Tröpfchen, die als Nebel wegfliegen oder gar ohne großen Schwung wolkenartig im<br />

Raum schweben. Nebeln ist klar ein Farbproblem, kein Emulgatproblem, weil es im<br />

Buchdruck genauso auftritt wie im <strong>Offset</strong>. Das Emulgat verändert die Erscheinung<br />

nur, weil es die gesamte Rheologie bestimmt.<br />

Im Maschinenbau bezeichnet man als Spritzen auch eine dem Nebeln ähnliche<br />

Erscheinung, bei der sich nur gröbere Teilchen bilden, keine Aerosole. Es wird<br />

diskutiert, ob es nur nach dem Walzenspalt auftritt, oder ob es auch auf der<br />

Walzenoberfläche aufgrund der Fliehkraft der Farbschicht vorkommt.<br />

Außer Temperatur, Walzenradius und Laufgeschwindigkeit werden Nebeln und<br />

Spritzen stark von den Fließeigenschaften des Farbemulgates (Viskosität, Zügigkeit<br />

und besonders viskoelastische Anteile) und den Oberflächen der Walzen (glatt oder<br />

rau) bestimmt.<br />

nach oben ↑<br />

6. Was bedeutet es, wenn z. B. das Cyan auf dem Gummituch des Gelbwerkes<br />

an den Abrisskanten von <strong>Druck</strong>flächen klebrig oder gar trocken aufbaut?<br />

Antwort:<br />

Dann schlägt tatsächlich in der kurzen Zeit zwischen den zwei Werken schon so viel<br />

Verdünner (Mineralöl oder Fettsäureester) in das Papier weg, dass der <strong>Druck</strong><br />

deutlich klebrig wird. Die klebrigen Anteile sammeln sich bei der Spaltung hinter dem<br />

Nipp und können nicht mehr weiter ziehen, wenn die Abrisskante der <strong>Druck</strong>fläche<br />

kommt. Dann bleiben sie da und können klebrige Ränder oder gar Krusten bilden.<br />

Diese Erscheinung muss nach hinten stärker werden, bei langsamem<br />

Maschinengang ebenso. Hier passen Wegschlaggeschwindigkeit der Farbe und<br />

Saugverhalten des Papiers nicht <strong>zu</strong>sammen.<br />

nach oben ↑<br />

7. Kann man durch „Emulgieren“ im Bogenoffset die oxidative Verfilmung<br />

gefährden?<br />

Antwort:<br />

Viele <strong>Druck</strong>er erklären auf diese Weise Trocknungsprobleme - und geben damit sich<br />

selbst die Schuld, meist unberechtigterweise. Die Farbe muss in der Maschine mit<br />

bis <strong>zu</strong> 30% Feuchtmittel emulgiert sein, wenn sie vernünftig drucken soll. Wenn sich<br />

ein Farbe-in-Feuchtmittel-Emulgat bildet, das wir im <strong>Offset</strong> immer fürchten, dann<br />

Luisenstraße 7, 50126 Bergheim, Tel.: +49 2271 63944 www.<strong>Offset</strong>-<strong>Druck</strong>-<strong>Farben</strong>.de Seite 4 von 9

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