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Trenntechnik Stanztechnik Pressentechnik ... - Process

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Der Internationale Rohbau-Expertenkreis bietet<br />

bei seinenVeranstaltungen nicht nurTheorie,<br />

sondern auch praktischen Anschauungsunterricht<br />

am Objekt mit Erklärungen und<br />

Erläuterungen der Technik.<br />

Rollen standen auch im Mittelpunkt von<br />

Ewald Quell, Chief <strong>Process</strong> Officer beim<br />

Automobildienstleister Edag. Er stellte die<br />

Rollfalztechnik als mittlerweile gängiges<br />

Montageverfahren im Karosseriebau vor.<br />

„Noch vor wenigen Jahren“, sagt Quell,<br />

„mussten wir harte Überzeugungsarbeit<br />

für diese Technik leisten. Nach etwa fünf<br />

Jahren lief es plötzlich wie geschmiert.“<br />

Quell konstatiert, dass alle Parameter, wie<br />

beispielsweise die Flexibilität, die Produktqualität,<br />

der Aufwand und sogar Invest und<br />

Instandhaltung, eindeutige Vorteile im Vergleich<br />

zur Falzpresse oderTabletop-Vorrichtung<br />

aufweisen. Fairerweise nannte er mit<br />

den langen Prozess- und Taktzeiten auch<br />

einen erheblichen Nachteil. Dieser würde<br />

sich aber nicht sonderlich bemerkbar machen,<br />

wenn die Hersteller sich auf eine<br />

gewisse Bauteilgruppe konzentrierten. Es<br />

gibt demnach erhebliche Anwendungen,<br />

wo die Falzpresse geschlagen werden<br />

könnte. Dennoch können die Edag-Entwickler<br />

mit der High-Speed-Rollfalztechnik, dem<br />

so genannten Twinstep-Rollfalzkopf dagegenhalten.<br />

„Es ist aber nicht allein der Falzkopf,<br />

der die Taktzeit bestimmt, sondern<br />

vielmehr die intelligente Kombination einer<br />

gesamten Anlage, die hier wirksam wird“,<br />

sagt Quell.<br />

Zusammenwirken, das ist auch entscheidend<br />

bei der Best-Fit-Mess-und-Montage-<br />

Bilder: Kuhn<br />

Rollfalzen ist ein innovatives Fügeverfahren, das vor allem für die Fertigung von<br />

Anbauteilen wie Fahrzeugtüren, Heckklappen und Motorhauben zum Einsatz<br />

kommt. Weitere Anwendungsgebiete sind Öffnungen von Schiebedächern, aber<br />

auch Falzungen an Radhäusern.<br />

Generell wird beim Falzen beziehungsweise Bördeln der Rand eines äußeren<br />

Bleches um ein Innenblech gebogen.Traditionell werden Pressen mit komplizierten<br />

Stempelgeometrien eingesetzt.<br />

Beim Rollfalzen sind<br />

die Bleche in einem Werkzeugbett<br />

gespannt. An<br />

einem Industrieroboter ist<br />

ein Rollfalzkopf befestigt, an<br />

dem Rollen gelagert sind,<br />

die für verschiedene Bearbeitungsschritte<br />

des Umfalzens<br />

vorgesehen sind.<br />

Edag-Rollfalz-Systeme ermöglichen<br />

eine kostengünstige<br />

Alternative zu konventionellen<br />

Pressen. Rollfalzzellen<br />

haben geringere Investitions-<br />

und Instandhal-<br />

technik, die ebenfalls von Edag gemeinsam<br />

mit der Adam Opel AG entwickelt wurde.<br />

Edag Best-Fit ist eineTechnik zum automatischen,<br />

sensorgeführten Montieren von<br />

Fahrzeugbauteilen, bei der das zu fügende<br />

Bauteil in der jeweils optimalen Position<br />

relativ zur Karosserie angebracht wird. Beide<br />

Bauteile werden zeitgleich vermessen.<br />

Mit dem Best-Fit-Berechnungsalgorithmus<br />

wird die ideale Einbauposition ermittelt.<br />

Weiterhin wird die Vorhalteposition aus den<br />

Qualitätsdaten der Vorläuferfahrzeuge errechnet.<br />

Nach der Montage werden die<br />

Anbauteile im entspannten Zustand mit<br />

den gleichen Messsensoren überprüft. Die-<br />

PRESSENTECHNIK<br />

PRESSENTECHNIK<br />

Neue Möglichkeiten für Automobilentwickler<br />

Rollfalzen gilt als innovatives Fügeverfahren, das vor<br />

allem bei der Montage von Anbauteilen wie Fahrzeugtüren,<br />

Heckklappen und Motorhauben zum Einsatz<br />

kommt.<br />

tungskosten. Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in der kurzen Entwicklungs- und<br />

Inbetriebnahmezeit. Dies begründet sich darin, dass Edag ein ausgereiftes Spektrum<br />

an Standardanwendungen besitzt.<br />

Durch Edag-Rollfalz-Systeme ergeben sich neue Möglichkeiten für Automobilentwickler,<br />

wie beispielsweise das Falzen von Radhäusern an fertigen Karossen. So<br />

sind durch geringe Prozesskräfte bessere Oberflächenqualitäten an komplexen<br />

Blechgeometrien möglich. Die Maßhaltigkeit undToleranzen sind steuerbar, da das<br />

Roboterprogramm punktuell beeinflusst werden kann.<br />

Zudem sind die Rollfalz-Systeme äußerst flexibel. Verschiedene Typen können in<br />

einer Fertigungszelle produziert werden. Der Falzroboter kann auch weitere Aufgaben<br />

in der Fertigungszelle übernehmen. Außerdem können Rollfalzzellen problemlos<br />

verlagert werden, zum Beispiel bei Auslagerung zur Ersatzteilfertigung.<br />

Durch die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden Anwendungen werden<br />

auch in Zukunft neue Anwendungsgebiete erschlossen. Zur Zeit wird unter anderem<br />

ein High-Output-Prozess (EDHO) entwickelt, der Taktzeiten unter 30 s pro Karosserieteil<br />

möglich machen soll.<br />

se Daten werden in einer Qualitätsbewertung<br />

überprüft und dokumentiert und fließen<br />

dann wieder in die Qualitätsregelschleife<br />

für die nächsten Fahrzeuge ein.<br />

In der Praxis wurde die erste Best-Fit-<br />

Anlage bei der Daimler Chrysler AG in der<br />

Serien-Montage vonTüren, Kotflügeln, Motorhaube<br />

und Heckdeckel für die S-Klasse<br />

in Betrieb genommen. Entscheidend dafür,<br />

dass dies möglich war, ist unter anderem<br />

der ebenfalls von Edag entwickelte Sensor<br />

Vario-Gauge V4, der zwei zu montierende<br />

Bauteile zusammen in einem Sensorbild<br />

(Karosse und Tür, Dach oder Scheibe) dar-<br />

@blechnet.com 6-2007 25<br />

Bilder: Edag

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