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Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen - ÖKO-Energie

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36<br />

11 B<strong>aus</strong>trohballen<br />

Als Stroh werden die trockenen Halme von gedroschen em<br />

Getreide bezeichnet. Stroh ist ein jährlich nachwachsender<br />

Rohstoff, der in unseren Breiten in <strong>aus</strong>reichenden Mengen<br />

in der Landwirtschaft anfällt. Erste Strohballenbauten<br />

entstanden im 19. Jahrhundert nach der Entwicklung<br />

der dampfgetriebenen Strohballenpressen in Nebraska –<br />

einem holzarmen Gebiet mit riesigen Getreidefeldern in<br />

den USA. Seit Ende der 1970er Jahre erlebt der zwischenzeitlich<br />

verdrängte B<strong>aus</strong>toff Stroh eine Renaissance – nun<br />

auch in Deutschland.<br />

Informationen zum Bauen mit Stroh bietet der Fachverband<br />

Strohballenbau Deutschland e.V. auf seinen Internetseiten<br />

unter www.fasba.de.<br />

Herstellung und Zusammen setzung<br />

Zur Herstellung von stabilen Strohballen eignet sich<br />

Weizen-, Dinkel- oder Roggenstroh. Um als B<strong>aus</strong>toff Verwendung<br />

zu finden, müssen die Strohballen eine Dichte<br />

von 90 bis 110 kg/m 3 aufweisen.<br />

Der Feuchtegehalt der Ballen darf maximal 15 % betragen.<br />

Bei fachgerechter Verarbeitung wird dieser Wert nicht<br />

überschritten, wodurch das Stroh sicher vor Schädlings-<br />

und Schimmelbefall geschützt ist. Eine chemische Behandlung<br />

der Strohballen ist daher nicht notwendig.<br />

B<strong>aus</strong>trohballenhersteller im Überblick<br />

Hersteller Produktname Kontakt Verwendung Angebotsformen<br />

BauStroh Limited<br />

(Dirk Scharmer)<br />

In de Masch 6<br />

21394 Südergellersen<br />

B<strong>aus</strong>trohballen www.b<strong>aus</strong>troh.de<br />

Anwendungsgebiete und Verarbeitung<br />

Strohballen werden als dämmende Ausfachung in ein<br />

Holzständerwerk eingesetzt und verputzt oder verkleidet.<br />

Die Ballen können für Wand-, Dach- und Fußbodenkonstruktionen<br />

verwendet werden. Die in den Vereinigten<br />

Staaten praktizierte lastabtragende Strohballenbauweise<br />

ist in Deutschland zurzeit noch nicht genehmigungsfähig.<br />

Bauphysik<br />

Die beste Wärmedämmwirkung mit Strohballen wird erreicht,<br />

wenn die Halme senkrecht zum Wärmedurchgang<br />

<strong>aus</strong>gerichtet sind. Strohballen werden in verschiedenen Formaten<br />

hergestellt: Schon bei einer Stärke von 28 cm wird<br />

ein U-Wert von 0,18 W/m 3 K erreicht. Bei Ballen mit einer<br />

Stärke von 35 cm liegt der U-Wert bereits bei 0,15 W/m 3 K.<br />

Dementsprechend können mit der Strohballenbauweise<br />

auch Passivhäuser realisiert werden.<br />

Gemäß Zulassung sind die Strohballen durch geeignete<br />

Holzwerkstoffplatten und weitere Verkleidungen vor dem<br />

Eindringen von Feuchtigkeit zu schützen.<br />

Strohballen werden in die B<strong>aus</strong>toffklasse B2 eingestuft.<br />

Werden sie mit Lehm verputzt, sinkt ihre Entflammbarkeit<br />

bzw. Brennbarkeit deutlich. So ergab die Prüfung einer<br />

beidseitig mit 3 cm Lehm verputzten Strohballenwand<br />

einen Feuerwiderstand von über 90 Minuten.<br />

Dach, Wand, Boden, Decke, Wärme- und<br />

Schalldämmung<br />

gepresste Ballen

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