Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen - ÖKO-Energie
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14 Zellulose<br />
Papier ist eines der am meisten verwendeten Recyclingprodukte.<br />
Neben der Sammlung <strong>aus</strong> den H<strong>aus</strong>halten<br />
werden auch die Reste <strong>aus</strong> Druckereien und Verlagen fast<br />
vollständig wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt.<br />
Einer dieser Recycling-Produktionslinien ist die<br />
Herstellung von <strong>Dämmstoffe</strong>n <strong>aus</strong> Altpapier. Neben den<br />
guten Dämmeigenschaften und dem wärmespeichernden<br />
Vermögen (sommerlicher Hitzeschutz) ist vor allem<br />
der ökonomische Vorteil dieses alteingeführten Recyclingdämmstoffes<br />
hervorzuheben. Das erste Patent zur<br />
Herstellung eines Zellulosedämmstoffes wurde vor über<br />
100 Jahren in England angemeldet. In den kalten Ländern<br />
Skandinaviens und Nordamerikas ist u.a. dieser Dämmstoff<br />
am meisten verbreitet. Entsprechend breit sind dort<br />
die Untersuchungen und Vergleiche, z. B. mit „konventionellen“<br />
<strong>Dämmstoffe</strong>n <strong>aus</strong> Mineralwollen. Untersuchungen<br />
der Universität von Colorado kamen u.a. zu dem Ergebnis,<br />
dass zellulosegedämmte Gebäude <strong>aus</strong> verschiedenen<br />
Gründen (latente Wärmeströme, bessere Winddichtigkeit<br />
innerhalb der Dämmung, höhere Wärmespeichereffekte<br />
u.a.) eine deutlich bessere Dämmwirkung haben, als ein<br />
gleiches Gebäude mit M ine ral faser däm mung bei jeweils<br />
gleichem rechnerischen Wärmebedarf.<br />
Herstellung und Zusammen setzung<br />
Zellulosedämmung wird <strong>aus</strong> zerfasertem Altpapier unter<br />
Zugabe von Borsalzen oder/und anderen Zusatzmitteln<br />
im Trockenverfahren hergestellt. Durch die in den jetzt<br />
verwendeten Mengen als gesundheitlich unbedenklich<br />
einzustufenden Zusatzmittel (Borax, Borsäure, alternativ<br />
Aluminiumhydroxid, Ammoniumphosphat und Fungotannin)<br />
erhält das Material den geforderten Brandschutz<br />
und verhindert Schimmel und Schädlingsbefall. Das Rohmaterial<br />
besteht <strong>aus</strong> sortierten Druck-Erzeugnissen (z. B.<br />
Tageszeitungspapier).<br />
Anwendungsgebiete und Verarbeitung<br />
Zu unterscheiden sind Einblaszellulose, die nur von lizenzierten<br />
Fachbetrieben verarbeitet werden darf, Dämmschüttung<br />
(Achtung: Auf die Zulassung achten) sowie Zellulosedämmplatten.<br />
Einblaszellulose wird in eine Dämmschalung<br />
(Wand, Dach, Decke, Boden) ein geblasen. Dabei<br />
kommt es zu Staubentwicklungen, weshalb geeignete<br />
Atem schutzgeräte getragen und Sicherheitsvorkehrungen<br />
berücksichtigt werden müssen. Neue Einblasverfahren<br />
arbeiten deutlich staubärmer. Entsprechende Auskünfte erhalten<br />
Sie von den lizenzierten Dämmfachbetrieben. Eine<br />
weitere Möglichkeit der Verarbeitung von loser Zellulose<br />
ist das Feuchtesprühverfahren. Dabei wird dem Dämmstoff<br />
Wasser (ggf. zusätzliche Klebe- oder Bindemittel)<br />
kurz vor Auftreffen auf die Wand zugesetzt. Dadurch<br />
entsteht vor Ort eine plattenförmige, steife Dämmschicht.<br />
Dämmschüttung wird offen aufgeschüttet (Decke, Wand,<br />
Boden, zwischen Lagerhölzern, etc.). Dies kann auch in<br />
Zelluloseeinblasung in der Decke