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Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen - ÖKO-Energie

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42<br />

14 Zellulose<br />

Papier ist eines der am meisten verwendeten Recyclingprodukte.<br />

Neben der Sammlung <strong>aus</strong> den H<strong>aus</strong>halten<br />

werden auch die Reste <strong>aus</strong> Druckereien und Verlagen fast<br />

vollständig wieder in den Produktionskreislauf zurückgeführt.<br />

Einer dieser Recycling-Produktionslinien ist die<br />

Herstellung von <strong>Dämmstoffe</strong>n <strong>aus</strong> Altpapier. Neben den<br />

guten Dämmeigenschaften und dem wärmespeichernden<br />

Vermögen (sommerlicher Hitzeschutz) ist vor allem<br />

der ökonomische Vorteil dieses alteingeführten Recyclingdämmstoffes<br />

hervorzuheben. Das erste Patent zur<br />

Herstellung eines Zellulosedämmstoffes wurde vor über<br />

100 Jahren in England angemeldet. In den kalten Ländern<br />

Skandinaviens und Nordamerikas ist u.a. dieser Dämmstoff<br />

am meisten verbreitet. Entsprechend breit sind dort<br />

die Untersuchungen und Vergleiche, z. B. mit „konventionellen“<br />

<strong>Dämmstoffe</strong>n <strong>aus</strong> Mineralwollen. Untersuchungen<br />

der Universität von Colorado kamen u.a. zu dem Ergebnis,<br />

dass zellulosegedämmte Gebäude <strong>aus</strong> verschiedenen<br />

Gründen (latente Wärmeströme, bessere Winddichtigkeit<br />

innerhalb der Dämmung, höhere Wärmespeichereffekte<br />

u.a.) eine deutlich bessere Dämmwirkung haben, als ein<br />

gleiches Gebäude mit M ine ral faser däm mung bei jeweils<br />

gleichem rechnerischen Wärmebedarf.<br />

Herstellung und Zusammen setzung<br />

Zellulosedämmung wird <strong>aus</strong> zerfasertem Altpapier unter<br />

Zugabe von Borsalzen oder/und anderen Zusatzmitteln<br />

im Trockenverfahren hergestellt. Durch die in den jetzt<br />

verwendeten Mengen als gesundheitlich unbedenklich<br />

einzustufenden Zusatzmittel (Borax, Borsäure, alternativ<br />

Aluminiumhydroxid, Ammoniumphosphat und Fungotannin)<br />

erhält das Material den geforderten Brandschutz<br />

und verhindert Schimmel und Schädlingsbefall. Das Rohmaterial<br />

besteht <strong>aus</strong> sortierten Druck-Erzeugnissen (z. B.<br />

Tageszeitungspapier).<br />

Anwendungsgebiete und Verarbeitung<br />

Zu unterscheiden sind Einblaszellulose, die nur von lizenzierten<br />

Fachbetrieben verarbeitet werden darf, Dämmschüttung<br />

(Achtung: Auf die Zulassung achten) sowie Zellulosedämmplatten.<br />

Einblaszellulose wird in eine Dämmschalung<br />

(Wand, Dach, Decke, Boden) ein geblasen. Dabei<br />

kommt es zu Staubentwicklungen, weshalb geeignete<br />

Atem schutzgeräte getragen und Sicherheitsvorkehrungen<br />

berücksichtigt werden müssen. Neue Einblasverfahren<br />

arbeiten deutlich staubärmer. Entsprechende Auskünfte erhalten<br />

Sie von den lizenzierten Dämmfachbetrieben. Eine<br />

weitere Möglichkeit der Verarbeitung von loser Zellulose<br />

ist das Feuchtesprühverfahren. Dabei wird dem Dämmstoff<br />

Wasser (ggf. zusätzliche Klebe- oder Bindemittel)<br />

kurz vor Auftreffen auf die Wand zugesetzt. Dadurch<br />

entsteht vor Ort eine plattenförmige, steife Dämmschicht.<br />

Dämmschüttung wird offen aufgeschüttet (Decke, Wand,<br />

Boden, zwischen Lagerhölzern, etc.). Dies kann auch in<br />

Zelluloseeinblasung in der Decke

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