Jahresbericht 2011 - bei der Feuerwehr Erlangen
Jahresbericht 2011 - bei der Feuerwehr Erlangen
Jahresbericht 2011 - bei der Feuerwehr Erlangen
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<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Sicherheit ERlangen – Kompetente Hilfe rund um die Uhr
Inhalt<br />
1. Stadtgebiet und Einwohnerzahl 6. Personal<br />
2. Organisation <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> 7. Fahrzeuge<br />
3. Zivil- und Katastrophenschutz 8. Haushalt Amt 37<br />
4. Einsätze 9. Wesentliche Anschaffungen<br />
5. Vorbeugen<strong>der</strong> Brandschutz 10. Weitere Ereignisse<br />
Impressum<br />
Erlanger Hauptfeuerwache in <strong>der</strong> Äußeren Brucker Straße 32<br />
Herausgeber: Stadt <strong>Erlangen</strong>, Amt für Brand- und Katastrophenschutz,<br />
Äußere Brucker Straße 32, 91052 <strong>Erlangen</strong>,<br />
Telefon: 09131/86-2512, Internet: www.feuerwehr-erlangen.de<br />
Redaktion: Friedhelm Weidinger (Amtsleiter), Karlheinz Schultheiß (Sachgebiet 7),<br />
Sebastian Müller (Pressestelle)<br />
Fotos: Pressefoto Klaus-Dieter Schreiter, Michael Busch (Fränkischer Tag) und<br />
Stadt <strong>Erlangen</strong> (<strong>Feuerwehr</strong> und Pressestelle)<br />
Titelseite: Pressestelle, Vanessa Drummer<br />
Titelfoto: Dachstuhlbrand in <strong>der</strong> Bayreuther Straße am 27. Februar <strong>2011</strong><br />
Druck: Hausdruckerei Stadt <strong>Erlangen</strong>
1. Stadtgebiet und Einwohnerzahl <strong>2011</strong> 2010<br />
Dechsendorf<br />
Kosbach-Häusling<br />
Steudach<br />
Gebietsgröße 7.698 ha 7.698 ha<br />
Straßen, Wege und Plätze 941 935<br />
Einwohnerzahl 105.964 105.258<br />
Neuses<br />
Frauenaurach<br />
Büchenbach<br />
Alterlangen<br />
<strong>Erlangen</strong>-Stadt<br />
Kriegenbrunn Hüttendorf Eltersdorf<br />
Ständige Wache<br />
Bruck / WF Siemens<br />
Tennenlohe<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 2 von 52
2. Organisation <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
Sachgebiet 1<br />
Verwaltung,<br />
Organisation,<br />
Personal,<br />
Freiw. <strong>Feuerwehr</strong>,<br />
Öffentlichkeitsar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong><br />
Stadtbrandrat<br />
Stadtbrandinspektor<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> Ständige Wache<br />
(Hauptamtliches Personal)<br />
Sachgebiet 2<br />
Technik<br />
<strong>Feuerwehr</strong> Wachzentrale<br />
Einsatzführungsdienst (EFD)<br />
Sachgebiet 3<br />
Ausbildung,<br />
Rettungsdienst,<br />
Tauchwesen,<br />
Dienstsport<br />
Sachgebiet 4<br />
Vorbeugen<strong>der</strong><br />
Brandschutz<br />
Brandschutzaufklärung<br />
Amtsleiter<br />
Stv. Amtsleiter<br />
Sachgebiet 5<br />
Atemschutz,<br />
Umweltschutz<br />
Wachab-<br />
teilungs-<br />
führer<br />
Wach-<br />
abteilung 1<br />
Sachgebiet 6<br />
Zivil- und<br />
Katastrophen-<br />
schutz<br />
13 Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en und 2 Werkfeuerwehren<br />
Wachab-<br />
teilungs-<br />
führer<br />
Wach-<br />
abteilung 2<br />
Sachgebiet 7<br />
Einsatz, EDV,<br />
Wachzentrale<br />
<strong>Erlangen</strong>-Stadt Alterlangen Bruck Büchenbach Dechsendorf<br />
Eltersdorf Frauenaurach Hüttendorf Kosbach-Häusling Kriegenbrunn<br />
Neuses Steudach Tennenlohe WF – Siemens WF - Gerätewerk<br />
Jugendfeuerwehr<br />
Wachab-<br />
teilungs-<br />
führer<br />
Wach-<br />
abteilung 3<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 3 von 52
3. Zivil- und Katastrophenschutz <strong>2011</strong><br />
Jahresrückblick des Sachgebietes<br />
Zivil- und Katastrophenschutz<br />
Ganz Bayern blieb im Jahr <strong>2011</strong> katastrophenfrei.<br />
Ganz Bayern? Nein! Ein unbeugsames<br />
Stück Wald in <strong>der</strong> Nähe des<br />
Sylvensteinspeichers fing Feuer und so bescherte<br />
<strong>der</strong> Landrat des Kreises Bad Tölz-<br />
Wolfratshausen dem Freistaat doch noch<br />
einen Katastrophenfall. Glücklicherweise waren<br />
diesmal „nur“ Sachwerte betroffen. Mit<br />
<strong>der</strong> durch das Landratsamt koordinierten Aktion<br />
einschließlich Hubschraubern <strong>der</strong> Bundeswehr<br />
sowie aus Österreich konnte dem<br />
Feuer aber zügig zu Leibe gerückt werden.<br />
Im Stabsraum <strong>der</strong> SFS Geretsried<br />
In <strong>Erlangen</strong> konnte man sich ganz auf die<br />
Vorbereitungsmaßnahmen für einen eventuellen<br />
Großschadensfall konzentrieren. Der<br />
Höhepunkt war sicherlich <strong>der</strong> Doppellehrgang<br />
„Führung <strong>bei</strong> Katastrophen für die Führungsgruppe<br />
Katastrophenschutz (FüGK)“<br />
und „Angehörige einer KomFü (Kommunikationsgruppe<br />
<strong>der</strong> FüGK)“ im Dezember an <strong>der</strong><br />
Staatlichen <strong>Feuerwehr</strong>schule (SFS) Geretsried.<br />
Unter <strong>der</strong> Führung von Bürgermeisterin<br />
und Katastrophenschutzreferentin Birgitt<br />
Aßmus konnten insgesamt 12 Mitar<strong>bei</strong>terinnen<br />
und Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Stadtverwaltung sowie<br />
je ein Vertreter von Polizei und Bundeswehr<br />
ihre theoretischen Kenntnisse erweitern<br />
und verschiedene Szenarien beüben.<br />
Bereits Anfang des Jahres wurden die<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter von FüGK sowie <strong>der</strong> Unterstützungsgruppe<br />
Örtliche Einsatzleitung mit dem<br />
Örtlichen Einsatzleiter <strong>bei</strong> einer internen<br />
Stabsübung gefor<strong>der</strong>t. In diesem Fall galt es,<br />
eine flächendeckende Hochwasserlage zu<br />
bewältigen.<br />
Bürgermeisterin Birgitt Aßmus vor <strong>der</strong> Lagekarte<br />
Bei einer weiteren Übung im Juli wurde ein<br />
Schadensereignis auf <strong>der</strong> Erlanger Bergkirchweih<br />
abgear<strong>bei</strong>tet. Das Übungsszenario<br />
zeigte den Beteiligten nochmals das Gefahrenpotential<br />
deutlich auf. Erkenntnisse aus<br />
<strong>der</strong> Übung können so im Ernstfall ein rascheres<br />
Vorgehen ermöglichen. Außerdem wurden<br />
die vorhandenen Pläne wie das Konzept<br />
zur Bewältigung eines <strong>der</strong>artigen Großschadensereignisses<br />
sowie mögliche Bereitstellungsräume<br />
getestet. Der traurige Ausgang<br />
<strong>der</strong> Loveparade in Duisburg hat <strong>bei</strong> allen<br />
Verantwortlichen <strong>der</strong> Bergkirchweih ein<br />
Überdenken <strong>der</strong> Strukturen bewirkt.<br />
Im November besichtigten 25 Katastrophenschützer<br />
<strong>der</strong> Stadt <strong>Erlangen</strong> das Atomkraftwerk<br />
Grafenrheinfeld. Das Thema war <strong>der</strong><br />
nukleare Katastrophenschutz, insbeson<strong>der</strong>e<br />
das Risikopotential <strong>der</strong> Anlage und mögliche<br />
Auswirkungen eines Unglücksfalles auf die<br />
Stadt <strong>Erlangen</strong>.<br />
Vor dem Info-Center des AKW Grafenrheinfeld<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 4 von 52
Die Fortbildung, die bereits seit Längerem<br />
geplant war, bekam durch die dramatischen<br />
Ereignisse im japanischen Kernkraftwerk Fukushima<br />
ungeahnte Aktualität.<br />
Eine weitere Gelegenheit zur Fortbildung<br />
bot sich weiterhin mit dem Besuch <strong>der</strong> neuen<br />
Integrierten Leitstelle Nürnberg an. Der Leiter,<br />
Marc Gistrichovsky, informierte umfassend<br />
über die Alarmierungsmöglichkeiten <strong>der</strong><br />
Einrichtung. Es war beeindruckend zu sehen,<br />
welche bauliche und technische Leistung hier<br />
in kurzer Zeit realisiert wurde.<br />
Der Ar<strong>bei</strong>tsplatz eines Disponenten<br />
Darüber hinaus gab es für FüGK und UG-<br />
ÖEL mehrere Schulungen, darunter auch<br />
Kurse zum Einsatzprotokollsystem im Katastrophenschutz<br />
EPSKweb.<br />
Einer <strong>der</strong> Schwerpunkte des Sachgebietes<br />
war auch die Neuerstellung <strong>der</strong> Dienstanweisung<br />
für die FüGK und die Örtlichen Einsatzleiter<br />
<strong>der</strong> Stadt. Hier galt es, die Musterdienstanweisung<br />
des Bayerischen Innenministeriums<br />
auf die örtlichen Gegebenheiten<br />
umzustellen. Bezüglich <strong>der</strong> Örtlichen Einsatzleitung<br />
muss von einer vorläufigen Regelung<br />
ausgegangen werden. In dieser Richtung<br />
zeichnen sich schon Verän<strong>der</strong>ungen ab,<br />
die in Richtung eines erweiterten Stabsmodells<br />
gehen, wie es auch in den an<strong>der</strong>en<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n zum Einsatz kommt.<br />
Vom städtischen Bürgeramt wird das Bürgertelefon<br />
Großschadensfall betrieben. Im<br />
Einsatzfall können mehrere Verantwortliche<br />
ca. 20 Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong><br />
Stadtverwaltung einberufen, die die entsprechenden<br />
Apparate besetzen. Der Informationsaustausch<br />
erfolgt im engen Zusammenspiel<br />
mit <strong>der</strong> Führungsgruppe Katastrophenschutz.<br />
Im letzten Jahr wurde eine externe Fortbildung<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Stadt Fürth angeboten. Ein<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter des Polizeipräsidiums Mittelfran-<br />
kens versorgte die Teilnehmer mit wertvollen<br />
Tipps, insbeson<strong>der</strong>e wie mit Betroffenen in<br />
schwierigen Situationen umzugehen ist. Zusätzlich<br />
dazu fand im Amt für Brand- und<br />
Katastrophenschutz nochmals eine Einführung<br />
für die neuen bzw. eine Auffrischung für<br />
bisherige Kräfte statt. Bei größeren Übungen<br />
wirkte das Bürgertelefon jeweils mit.<br />
Die Investitionen waren nicht unerheblich.<br />
Für den Unterrichtsraum, <strong>der</strong> gleichzeitig<br />
Stabsraum <strong>der</strong> FüGK ist, konnte eine Klimaanlage<br />
beschafft werden, um auch im Hochsommer<br />
einen kühlen Kopf zu bewahren.<br />
Darüber hinaus konnte das Konzept „Warnung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung“ mit <strong>der</strong> Errichtung von<br />
fünf weiteren Sirenen komplettiert werden.<br />
Die Bevölkerung im gesamten bewohnten<br />
Stadtgebiet kann nun <strong>bei</strong> Gefahrenlagen mit<br />
Sirenen sowie per Lautsprecherfahrzeugen<br />
gewarnt werden.<br />
Inbetriebnahme <strong>der</strong> Warnsirene in Alterlangen<br />
An dieser Stelle bedankt sich das Katastrophenschutz-Team<br />
nochmals ganz herzlich<br />
<strong>bei</strong> allen Mitwirkenden. Neben den<br />
hauptamtlichen Mitar<strong>bei</strong>terinnen und Mitar<strong>bei</strong>tern<br />
in <strong>der</strong> Stadtverwaltung und den Organisationen<br />
auch <strong>bei</strong> den vielen ehrenamtlichen<br />
Kräften <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>, THW, den Rettungsdiensten<br />
und den Verbindungskräften<br />
<strong>der</strong> Bundeswehr.<br />
Klaus Menzner<br />
Sachgebiet Zivil- und Katastrophenschutz<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 5 von 52
4. Einsätze <strong>2011</strong> 2010<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Gesamteinsätze: 1678 1602<br />
1043<br />
171<br />
308<br />
147<br />
9<br />
1042<br />
191 203<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Hilfeleistung Brände Fehlalarme Sicherheitswachen Böswillige<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 6 von 52<br />
160<br />
6
4.1 Verteilung <strong>der</strong> Einsätze über das Stadtgebiet<br />
Innenstadt<br />
Innenstadt<br />
45,58%<br />
50,35%<br />
14,67%<br />
Büchenbach<br />
12,90%<br />
Bruck<br />
10,22%<br />
Bruck<br />
10,33%<br />
Büchenbach<br />
6,55%<br />
Tennenlohe<br />
5,83%<br />
Tennenlohe<br />
5,50%<br />
Alterlangen<br />
4,51%<br />
Alterlangen<br />
4,52%<br />
Sieglitzhof<br />
3,88%<br />
Eltersdorf<br />
3,60%<br />
Frauenaurach<br />
3,19%<br />
Außerhalb<br />
3,21%<br />
Eltersdorf<br />
2,84%<br />
Sieglitzhof<br />
<strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 7 von 52<br />
2,42%<br />
Außerhalb<br />
2010<br />
2,50%<br />
Frauenaurach<br />
2,16%<br />
Dechsendorf<br />
1,60%<br />
Dechsendorf<br />
0,39%<br />
Hüttendorf<br />
0,69%<br />
Kosbach<br />
0,33%<br />
Kriegenbrunn<br />
0,55%<br />
Kriegenbrunn<br />
0,33%<br />
Häusling<br />
0,35%<br />
Hüttendorf<br />
0,26%<br />
Kosbach<br />
0,28%<br />
Neuses<br />
0,26%<br />
Neuses<br />
0,21%<br />
Steudach<br />
0,00%<br />
Steudach<br />
0,00%<br />
Häusling
4.2 Brandeinsätze <strong>2011</strong> 2010<br />
Aufteilung <strong>der</strong> Einsätze im Stadtgebiet<br />
Alterlangen 11 7<br />
Bruck 32 20<br />
Büchenbach 17 22<br />
Dechsendorf 3 1<br />
Eltersdorf 3 6<br />
Frauenaurach 6 6<br />
Häusling 0 0<br />
Hüttendorf 1 1<br />
Innenstadt 69 117<br />
Kosbach 0 1<br />
Kriegenbrunn 2 1<br />
Neuses 0 1<br />
Sieglitzhof 4 8<br />
Steudach 0 0<br />
Tennenlohe 6 6<br />
Außerhalb des Stadtgebietes 7 6<br />
Gesamteinsätze 161 203<br />
Verteilung nach Einsatzarten<br />
Kleinfeuer 100 130<br />
Mittelfeuer 16 13<br />
Großfeuer 4 0<br />
Brand <strong>bei</strong> Eintreffen bereits gelöscht 41 60<br />
Verteilung <strong>der</strong> Brandeinsätze über den Tag:<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Mo -Fr Sa,So u. Feiertag<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 8 von 52
Brandobjekt: <strong>2011</strong> 2010<br />
Wohnungen 47 45<br />
Verwaltung, Büro 3 6<br />
Geschäft, Warenhaus 3 2<br />
Handwerksbetrieb, Kleingewerbe 2 3<br />
Hotel, Gaststätte 2 2<br />
Theater, Versammlungsstätte, Schule, Kino, Kirche 0 7<br />
Krankenhaus, Heime, Strafanstalt, Sammelunterkunft 6 19<br />
Garage 1 7<br />
Baustelle, Rohbau 0 1<br />
Land-/Forstwirtschaft 0 0<br />
Fahrzeug 17 19<br />
Kleinteile (Mülltonnen, Abfallhaufen, Baum) 34 51<br />
Lager, Spedition 2 0<br />
Industrie, Energieversorgung 6 11<br />
Freifläche (Wald, Moor, Heide, Gras, Müll) 14 11<br />
Sonstiges 24 7<br />
Brandausbreitung:<br />
Ein Raum 46 62<br />
Raumgruppe, Wohnung, Brandabschnitt, Geschoss 16 14<br />
Gebäude 2 1<br />
Nachbargebäude 0 0<br />
Gefährliche Stoffe im Brandbereich (Chemikalien usw.) 1 0<br />
Personenrettung und –schäden:<br />
Durch die <strong>Feuerwehr</strong> gerettete Personen 16 49<br />
Davon über <strong>Feuerwehr</strong>leitern gerettet 8 4<br />
Durch die <strong>Feuerwehr</strong> tot geborgene Personen 0 0<br />
Verletzte <strong>bei</strong> Brandeinsätzen 9 9<br />
<strong>Feuerwehr</strong>dienstleistende 0 0<br />
Nachalarmierungen / Alarmierungen <strong>2011</strong> 2010<br />
Anzahl FM Anzahl FM<br />
Ständige Wache 8 104 0 0<br />
Alterlangen 19 98 9 59<br />
Bruck / WF Siemens 20 136 18 113<br />
Büchenbach 20 140 18 151<br />
Dechsendorf 11 78 3 30<br />
Eltersdorf 8 56 7 43<br />
<strong>Erlangen</strong> 64 844 40 734<br />
Frauenaurach 8 56 5 15<br />
Hüttendorf 4 38 2 9<br />
Kosbach/Häusling 1 13 2 28<br />
Kriegenbrunn 10 67 4 54<br />
Neuses 0 0 1 0<br />
Steudach 1 7 0 0<br />
Tennenlohe 7 48 4 32<br />
WF-Siemens 6 28 - -<br />
Gesamtnachalarmierungen 187 1713 113 1268<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 9 von 52
4.3 Hilfeleistungseinsätze <strong>2011</strong> 2010<br />
Aufteilung <strong>der</strong> Einsätze im Stadtgebiet<br />
Alterlangen 56 53<br />
Bruck / WF Siemens 162 151<br />
Büchenbach 113 104<br />
Dechsendorf 29 21<br />
Eltersdorf 47 37<br />
Frauenaurach 40 26<br />
Häusling 0 0<br />
Hüttendorf 4 5<br />
Innenstadt 464 508<br />
Kosbach 4 6<br />
Kriegenbrunn 1 6<br />
Neuses 4 2<br />
Sieglitzhof 28 33<br />
Steudach 4 2<br />
Tennenlohe 52 53<br />
Außerhalb 35 35<br />
Gesamteinsätze 1043 1042<br />
Verteilung <strong>der</strong> Hilfeleistungseinsätze über den Tag:<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Mo - Fr Sa, So u. Feiertag<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 10 von 52
Schadensereignisse bzw. Art <strong>der</strong> Hilfeleistung <strong>2011</strong> 2010<br />
Unfälle mit Straßenfahrzeugen 61 26<br />
Unfälle mit Schienenfahrzeugen 3 1<br />
Unfälle mit Luftfahrzeugen 0 0<br />
Unfälle mit Wasserfahrzeugen 0 0<br />
Absturzgefährdete Personen 8 3<br />
Hochbauunfälle, Einsturz v. Gebäuden 6 5<br />
Absturzgefährdete Teile 11 30<br />
Tiefbau- / Silounfälle 1 0<br />
Unfälle mit Aufzügen u. Fahrtreppen 3 10<br />
Wasser-/ Eisunfälle 3 6<br />
Wasserschäden 87 119<br />
Hochwasser, Überschwemmungen 57 14<br />
Sturmschäden 85 32<br />
Tierunfälle (Tierbergungen) 27 41<br />
Insekten 115 60<br />
Auslaufen<strong>der</strong> Treibstoff aus Kfz-Tank 13 21<br />
Ölspur, Öl auf Fahrbahn 84 85<br />
Öl auf Gewässer 5 1<br />
Freiwerden gefährlicher Stoffe 14 16<br />
Vermisste Personen 4 1<br />
Versperrte Räume <strong>bei</strong> akuter Gefahr 148 178<br />
Verschließen von Räumen <strong>bei</strong> Gefahr 13 15<br />
Wassertransport, Wasserversorgung 0 0<br />
Freiwillige Tätigkeiten 128 138<br />
Sonstige 92 117<br />
Bei Eintreffen Einsatz nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich 61 81<br />
Organisierte Erste Hilfe / First Respon<strong>der</strong> 10 43<br />
Winterschäden (z.B. Schneebruch, Räumen von Schneelasten) 4 0<br />
Unterstützung Rettungsdienst 0 0<br />
Personenrettung:<br />
Über <strong>Feuerwehr</strong>leitern gerettete Personen 0 7<br />
Bei techn. Hilfeleistung gerettete Personen 141 133<br />
Bei techn. Hilfeleistung tot geborgene Personen 19 23<br />
Bei techn. Hilfeleistung verletzte <strong>Feuerwehr</strong>dienstleistende 1 1<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 11 von 52
Nachalarmierungen / Alarmierungen <strong>2011</strong> 2010<br />
Anzahl FM Anzahl FM<br />
Ständige Wache 5 55 1 20<br />
Taucher 1 5 2 13<br />
Alterlangen 21 88 6 42<br />
Bruck /WF Siemens 5 29 5 39<br />
Büchenbach 20 132 7 50<br />
Dechsendorf 14 100 11 59<br />
Eltersdorf 26 134 4 27<br />
<strong>Erlangen</strong> 55 464 38 469<br />
Frauenaurach 10 64 3 16<br />
Hüttendorf 11 94 3 11<br />
Kosbach/Häusling 12 84 4 46<br />
Kriegenbrunn 17 96 1 12<br />
Neuses 4 15 2 15<br />
Steudach 5 46 1 10<br />
Tennenlohe 15 101 6 44<br />
WF-Siemens 2 9 - -<br />
Gesamtnachalarmierungen 223 1516 94 873<br />
4.4 Einsätze <strong>der</strong> Werkfeuerwehren <strong>2011</strong> 2010<br />
Siemens <strong>Erlangen</strong>:<br />
Brände 47 42<br />
Hilfeleistungen 201 178<br />
Gefahrgut-Einsätze 21 30<br />
Fehlalarme (Auslösung durch automatische Brandmeldeanlagen) 5 469<br />
Sicherheitswachen 15 20<br />
Räumungsübungen 5 4<br />
Siemens Gerätewerk <strong>Erlangen</strong>:<br />
Brände 6 3<br />
Hilfeleistungen 17 14<br />
Gefahrgut-Einsätze 2 1<br />
Fehlalarme (Auslösung durch automatische Brandmeldeanlagen) 14 47<br />
Medizinische Notfallversorgung (First Respon<strong>der</strong>) 63 55<br />
Sicherheitswachen 3 6<br />
Räumungsübungen 2 0<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 12 von 52
4.5 Fehlalarmierungen <strong>2011</strong> 2010<br />
Aufteilung <strong>der</strong> Einsätze im Stadtgebiet<br />
Alterlangen 34 2<br />
Bruck 30 13<br />
Büchenbach 25 24<br />
Dechsendorf 2 0<br />
Eltersdorf 18 12<br />
Frauenaurach 11 4<br />
Häusling 0 0<br />
Hüttendorf 0 0<br />
Innenstadt 166 122<br />
Kosbach 0 0<br />
Kriegenbrunn 0 0<br />
Neuses 0 1<br />
Sieglitzhof 5 0<br />
Steudach 1 1<br />
Tennenlohe 26 24<br />
Außerhalb des Stadtgebietes 5 6<br />
Gesamtfehlalarme 323 209<br />
Fehlalarmierungen durch<br />
Blinde Alarme 70 49<br />
Böswillige Alarme 8 6<br />
Brandmeldeanlagen 245 154<br />
Verteilung <strong>der</strong> Fehlalarme über den Tag:<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24<br />
Mo - Fr Sa, So u. Feiertag<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 13 von 52
Nachalarmierungen / Alarmierungen <strong>2011</strong> 2010<br />
Anzahl FM Anzahl FM<br />
Ständige Wache 1 6 0 0<br />
Alterlangen 19 92 3 15<br />
Bruck/ WF Siemens 20 175 9 123<br />
Büchenbach 34 214 19 119<br />
Dechsendorf 1 13 0 0<br />
Eltersdorf 18 82 10 49<br />
<strong>Erlangen</strong> 27 245 13 219<br />
Frauenaurach 9 66 3 9<br />
Hüttendorf 0 0 0 0<br />
Kosbach/Häusling 0 0 0 0<br />
Kriegenbrunn 2 12 2 3<br />
Neuses 3 14 1 7<br />
Steudach 1 9 0 0<br />
Tennenlohe 27 134 18 113<br />
WF-Siemens 1 18 - -<br />
Gesamtnachalarmierungen 163 1080 78 657<br />
Verteilung <strong>der</strong> Einsätze nach Prozenten im Jahr <strong>2011</strong><br />
18%<br />
10%<br />
9%<br />
<strong>2011</strong><br />
1%<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 14 von 52<br />
62%<br />
Hilfeleistung Brände Fehlalarme Sicherheitswachen Böswillige
4.6 Graphische Darstellung <strong>der</strong> Einsätze<br />
Monatsübersicht <strong>der</strong> Einsätze <strong>der</strong> Jahre 2010 / <strong>2011</strong><br />
Brandeinsätze:<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Technische Hilfeleistung:<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Brand 2010 Brand <strong>2011</strong><br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
THL 2010 THL <strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 15 von 52
Fehlalarme:<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Gesamteinsätze:<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Fehlalarm 2010 Fehlalarm <strong>2011</strong><br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Gesamteinsätze 2009 Gesamteinsätze <strong>2011</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 16 von 52
Graphische Darstellung <strong>der</strong> Einsätze von 2002 – <strong>2011</strong><br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Brandeinsätze Hilfeleistung Gesamt<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Böswillige Sicherheitswachen Fehlalarme<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 17 von 52
4.7 Einsatzberichte <strong>2011</strong><br />
Sonntag, 2. Januar, 15:00 Uhr<br />
Verkehrsunfall - eingeklemmte Person,<br />
zwischen Heßdorf und Dechsendorf<br />
Die Ständige Wache wurde mit dem<br />
Rüstzug4 zu einem Verkehrsunfall mit einer<br />
eingeklemmten Person auf die Verbindungsstraße<br />
zwischen Dechsendorf und<br />
Heßdorf alarmiert. Außerdem auch Führungskräfte<br />
des Landkreises sowie die FF<br />
Dechsendorf. Die Einsatzstelle befand sich<br />
auf <strong>der</strong> genannten Staatsstraße an <strong>der</strong> Abzweigung<br />
zum Gewerbegebiet Heßdorf und<br />
somit im Landkreis <strong>Erlangen</strong>-Höchstadt.<br />
Aus diesem Grund wurde sofort die FF<br />
Heßdorf nachalarmiert und die FF <strong>Erlangen</strong>-<br />
Stadt besetzte die verwaiste Hauptfeuerwache.<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> trafen an <strong>der</strong> Einsatzstelle<br />
zwei RTW (Rettungstransportwagen),<br />
ein NEF (Notarzteinsatzfahrzeug), <strong>der</strong> EL-<br />
RD (Einsatzleiter Rettungsdienst) und <strong>der</strong><br />
RTH „Christoph 27“ (Rettungstransporthubschrauber)<br />
ein.<br />
Unfallstelle auf <strong>der</strong> Staatsstraße<br />
Die Fahrerin eines Kleinwagens missachtete<br />
<strong>bei</strong>m Einbiegen auf die Staatsstraße<br />
die Vorfahrt eines an<strong>der</strong>en Pkw (Kombi),<br />
wodurch dieser auf Höhe <strong>der</strong> Fahrertüre in<br />
den Kleinwagen fuhr. Beide Fahrzeuge<br />
standen durch den Aufprall etwa 50 Meter<br />
voneinan<strong>der</strong> entfernt im Kreuzungsbereich<br />
und am Fahrbahnrand. Aus <strong>bei</strong>den Fahrzeugen<br />
traten Betriebsstoffe aus. Der Fahrer<br />
des Kombis war bereits unverletzt aus<br />
seinem Fahrzeug gestiegen. Die Fahrerin<br />
des Kleinwagens war unverletzt, konnte<br />
jedoch das Fahrzeug aufgrund einer defor-<br />
mierten Fahrertüre nicht verlassen. Die Beifahrerin<br />
des Kleinwagens klagte über Rückenschmerzen,<br />
weshalb eine patientengerechte<br />
Rettung durchgeführt wurde.<br />
Verunfallter Pkw mit abgetrenntem Dach<br />
Während <strong>der</strong> weiteren Untersuchungen<br />
und Versorgung <strong>der</strong> Beteiligten wurde von<br />
<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> die Straße voll gesperrt.<br />
Nach <strong>der</strong> Sicherstellung des Brandschutzes<br />
wurde <strong>der</strong> Kleinwagen unterbaut sowie <strong>der</strong><br />
Bereitstellungsplatz eingerichtet und die<br />
austretenden Betriebsstoffe gebunden. Zur<br />
patientengerechten Rettung wurde die Fahrertüre<br />
mit Spreizer und Schneidgerät entfernt,<br />
anschließend das Dach des Pkws mit<br />
Schneidgerät und Säbelsäge abgetrennt<br />
und die Patientin mittels KED- System6 und<br />
Schaufeltrage achsengerecht und patientenschonend<br />
gerettet.<br />
Während des gesamten Einsatzverlaufes<br />
wurden die Maßnahmen des Rettungsdienstes<br />
durch das Personal <strong>der</strong> Ständigen<br />
Wache unterstützt. Bis zum Abtransport <strong>der</strong><br />
verunfallten Pkws durch ein Abschleppunternehmen<br />
wurde die Einsatzstelle durch die<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en Heßdorf und Dechsendorf<br />
abgesichert.<br />
Freitag, 7. Januar, 19:43 Uhr<br />
Mehrere Wasserschäden im Bereich<br />
Hutgraben und Flurstraße in Eltersdorf<br />
Der Wasserstand des Hutgrabens in<br />
Eltersdorf stieg nach <strong>der</strong> Schneeschmelze<br />
bedrohlich an. Anwohner <strong>der</strong> Egidienstraße<br />
alarmierten die <strong>Feuerwehr</strong>. Die Stadtteilwehr<br />
Eltersdorf und Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Ständigen<br />
Wache errichteten daraufhin einen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 18 von 52
Wall aus Sandsäcken, wodurch die bereits<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit mehrmals durch Überschwemmungen<br />
betroffenen Anwesen <strong>der</strong><br />
Egidienstraße verschont blieben.<br />
Über das Ufer getretener Hutgraben<br />
Schließlich erreichte ein Notruf aus <strong>der</strong><br />
östlicher gelegenen Flurstraße die Einsatzkräfte;<br />
dort zeigte sich folgendes Problem:<br />
Aus einem Wasserdurchlass unter dem<br />
Bahndamm ergoss sich eine Sturzflut, die<br />
sich zunächst auf einer Wiese sammelte<br />
und dann auf die Straße floss. Da sämtliche<br />
Straßengullys durch Schnee und Eis bedeckt<br />
waren und somit das Wasser nicht<br />
aufnehmen konnten, wurden die angrenzenden<br />
Gärten und Keller unter Wasser<br />
gesetzt. Im weiteren Einsatzverlauf wurden<br />
zahlreiche Sandsäcke gestapelt, um den<br />
Wasserstrom in Bahnen zu lenken, während<br />
knapp ein Dutzend <strong>Feuerwehr</strong>leute – die an<br />
einigen Stellen knietief im eiskalten Wasser<br />
standen – die Gullys freilegten. Dadurch<br />
konnte zumindest ein Teil <strong>der</strong> Wassermassen<br />
in die Kanalisation abfließen. Der Zustrom<br />
aus dem Wasserdurchlass des Bahndammes<br />
ließ jedoch nicht nach, so dass<br />
sogar eine Beschädigung des Dammes befürchtet<br />
wurde.<br />
Ein zur Einsatzstelle beor<strong>der</strong>ter Notfallmanager<br />
<strong>der</strong> Deutschen Bahn gab Entwarnung,<br />
ließ aber die Gleise sperren, damit<br />
<strong>der</strong> Wasserdurchlass mit Sandsäcken abgeriegelt<br />
werden konnte. Durch diese „Sperre“<br />
sammelte sich östlich <strong>der</strong> Bahnlinie auf einem<br />
Acker ein großer, ca. 50 Zentimeter<br />
tiefer See, da <strong>der</strong> Hutgraben immer mehr<br />
Schmelzwasser aus Richtung Tennenlohe<br />
„nachlieferte“. Um ein Aufweichen des<br />
Bahndammes zu verhin<strong>der</strong>n, wurde ein<br />
Graben zur Weiterleitung des Wassers von<br />
dem Acker zu einer nahen Bahnunterfüh-<br />
rung geschaffen, von wo die Fluten in die<br />
offen gelegten Gullys abfließen konnten.<br />
Freitag, 7. Januar, 23:43 Uhr<br />
Person stürzt in die Schwabach<br />
Noch während ein Teil <strong>der</strong> Kräfte am<br />
Hutgraben gebunden war, wurde die <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Erlangen</strong> mit dem Stichwort „Person<br />
in Wasser“ mit dem Wasserrettungszug8 in<br />
die Bayreuther Straße gerufen. Wegen<br />
mehrerer und unterschiedlicher Meldungen<br />
teilte sich <strong>der</strong> Wasserrettungszug8 auf. Es<br />
wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Essenbacher Brücke war<br />
eine Frau in die Schwabach gestürzt. Ihr<br />
Lebensgefährte sprang hinterher, konnte sie<br />
aber nicht erreichen und wurde von Anwohnern<br />
aus dem Wasser gezogen.<br />
Eingesetzt wurde <strong>der</strong> Wasserrettungswagen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Bayreuther Straße<br />
hinter dem Mercure-Hotel. Der <strong>Feuerwehr</strong>arzt<br />
befand sich für den Eigenschutz <strong>der</strong><br />
<strong>Feuerwehr</strong>taucher an <strong>der</strong> Einsatzstelle.<br />
Lagebesprechung an <strong>der</strong> Regnitz<br />
Anfangs wurde im Bereich <strong>der</strong> Bahnbrücke<br />
„Windmühle" auf <strong>bei</strong>den Uferseiten<br />
nach <strong>der</strong> vermissten Person gesucht. Auf<br />
Grund <strong>der</strong> hohen Fließgeschwindigkeit <strong>der</strong><br />
Schwabach wurde die Suche in den Bereich<br />
des Wasserkraftwerkes „Werker" verlegt.<br />
Dort wurde <strong>der</strong> Rechen des Wasserkraftwerks<br />
hochgefahren und die Staustufe –<br />
soweit es für die Rettungskräfte möglich war<br />
– begangen und mit <strong>der</strong> Wärmebildkamera<br />
nach <strong>der</strong> vermissten Person gesucht. Die<br />
Einsatzstelle wurde mit Scheinwerfern,<br />
Lichtmasten <strong>der</strong> Polyma (Lichtmastanhänger)<br />
ausgeleuchtet.<br />
An <strong>der</strong> Suche beteiligten sich ebenfalls<br />
Einheiten <strong>der</strong> DLRG Dechsendorf und Er-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 19 von 52
langen und die Wasserwacht mit 12 Helfern.<br />
Die Polizei unterstützte mit zehn Kollegen.<br />
Der Polizeihubschrauber suchte mit Hilfe<br />
einer Wärmebildkamera den Flusslauf von<br />
den Werkern bis nach Baiersdorf ab.<br />
Rettungstaucher und Boote konnten wegen<br />
<strong>der</strong> starken Strömung nicht eingesetzt<br />
werden. Strömungsschwimmer <strong>der</strong> Wasserrettung<br />
suchten den Uferbereich ab. Als sich<br />
im Verlauf <strong>der</strong> Suche abzeichnete, dass die<br />
Person nicht gefunden werden konnte und<br />
auf Grund <strong>der</strong> massiv Hochwasser führenden<br />
Flüsse Schwabach und Regnitz keine<br />
weiteren Einsatzmöglichkeiten – ohne Gefährdung<br />
<strong>der</strong> Einsatzkräfte – zur Verfügung<br />
standen und <strong>der</strong> Zeitpunkt des Unfalls längere<br />
Zeit zurücklag, entschieden die Einsatzleiter<br />
<strong>der</strong> Rettungsorganisationen gegen<br />
1:30 Uhr, die Suche einzustellen.<br />
Donnerstag, 17. Februar, 6:57 Uhr<br />
Verkehrsunfall, Fürther Straße<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde zu einem Verkehrsunfall<br />
in die Fürther Straße gerufen.<br />
Beim Eintreffen wurden die Kräfte von einem<br />
Passanten auf die Unfallstelle, die abseits<br />
<strong>der</strong> Straße in einem Wochenendgrundstück<br />
lag, hingewiesen.<br />
Der Brunnen stoppte den Pkw<br />
Aufgrund eines Schwächeanfalls kam die<br />
Fahrerin von <strong>der</strong> Straße ab und fuhr durch<br />
dichtes Gebüsch eine etwa drei Meter hohe<br />
Böschung hinab, wo sie schließlich an einem<br />
Betonbrunnenschacht in einem Schrebergarten<br />
zum Stehen kam.<br />
An <strong>der</strong> Unfallstelle wurde bereits die Fahrerin<br />
des verunfallten Fahrzeugs durch einen<br />
Ersthelfer reanimiert. Die Sanitäter <strong>der</strong><br />
<strong>Feuerwehr</strong> übernahmen diese Tätigkeiten<br />
bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.<br />
Zur Bergung des Wagens durch eine Abschleppfirma<br />
musste mittels Bolzenschnei<strong>der</strong><br />
und Kettensäge ein Zugang in <strong>der</strong> mit<br />
Ziergehölzen bewachsenen Einfriedung<br />
geschaffen werden.<br />
Sonntag, 27. Februar, 00:50 Uhr<br />
Wohnungsbrand, Bayreuther Straße<br />
Die Ständige Wache wurde von <strong>der</strong> ILS1<br />
zu einem Zimmerbrand mit Menschenrettung<br />
in die Bayreuther Straße alarmiert.<br />
Als <strong>der</strong> Löschzug2 an <strong>der</strong> Einsatzstelle<br />
eintraf, hatte die Polizei bereits das Erdgeschoss<br />
des Objektes evakuiert. An <strong>der</strong><br />
Rückseite des Hauses schlugen aus einer<br />
Dachgaube im 1. Obergeschoss Flammen<br />
und kleinere Explosionsgeräusche waren zu<br />
hören.<br />
Die Situation kurz nach dem Eintreffen<br />
Im Außenangriff wurde ein Strahlrohr<br />
vorgenommen und ein zweites für den Innenangriff<br />
vorbereitet. Vom Angriffstrupp<br />
unter PA3 musste die Zugangstüre zum oberen<br />
Stockwerk geöffnet werden. Unmittelbar<br />
hinter <strong>der</strong> Türe, am Fuß <strong>der</strong> Treppe, wurde<br />
<strong>der</strong> Bewohner mit starken Brandverletzungen<br />
aufgefunden. Er wurde umgehend ins<br />
Freie geschafft und vom anwesenden Notarzt<br />
und Rettungsdienst versorgt.<br />
Der Angriffstrupp kam aber zunächst,<br />
bedingt durch die „Sammelleidenschaft“ des<br />
Mieters, nur bis zur halben Höhe <strong>der</strong> Treppe<br />
und konnte nur den unmittelbaren Bereich<br />
um die Treppe ablöschen.<br />
Gleichzeitig wurden an <strong>der</strong> Rückseite des<br />
Hauses zwei Steckleitern aufgestellt und mit<br />
zwei weiteren Strahlrohren ein Löschangriff<br />
über die Fenster vorgetragen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 20 von 52
Brandbekämpfung aus dem Korb <strong>der</strong> Leiter<br />
Da es – bedingt durch die Bauweise –<br />
nicht möglich war, in die gesamte Gebäudetiefe<br />
einzudringen, wurde auf <strong>der</strong> Straßenseite<br />
die Drehleiter in Stellung gebracht und<br />
ebenfalls ein Strahlrohr vorgenommen. Im<br />
weiteren Verlauf <strong>der</strong> Löschar<strong>bei</strong>ten wurde<br />
die zweite Drehleiter nachgefor<strong>der</strong>t. Die<br />
Siemens-Werkfeuerwehr übernahm mit ihrer<br />
Drehleiter die Besetzung <strong>der</strong> Hauptwache.<br />
Erst <strong>der</strong> umfassende Angriff über zwei<br />
Drehleitern, drei Steckleitern und einem<br />
Innenangriff zeigte letztendlich Wirkung. Um<br />
an alle Brandstellen zu gelangen, mussten<br />
die Ziegel des Daches an vier Stellen großflächig<br />
entfernt werden, wodurch <strong>der</strong> Rauch<br />
abziehen und die Brandnester bekämpft<br />
werden konnten. Zum endgültigen Ablöschen<br />
<strong>der</strong> Brandstelle mussten größere<br />
Mengen des gesammelten Unrates aus <strong>der</strong><br />
Wohnung ins Freie geschafft werden.<br />
Leerräumen des Dachgeschosses<br />
Für die Lösch- und Ausräumar<strong>bei</strong>ten<br />
wurden insgesamt 16 Atemschutztrupps<br />
eingesetzt. Die Verpflegung <strong>der</strong> Einsatz-<br />
kräfte mit Warmgetränken und Gebäck wurde<br />
vom Roten Kreuz übernommen.<br />
Durch die starke Brandzehrung im Dachgeschoss<br />
und dem Wasserschaden im Erdgeschoss<br />
war das Haus bis auf Weiteres<br />
nicht mehr bewohnbar. Ab 5:45 Uhr blieb<br />
nur noch ein Löschgruppenfahrzeug als<br />
Brandwache an <strong>der</strong> Einsatzstelle zurück.<br />
Dienstag, 1. März, 18:14 Uhr<br />
Zimmerbrand, Am Europakanal<br />
„Zimmerbrand - Am Europakanal - 8.<br />
Obergeschoss“ lautete die Alarmmeldung<br />
<strong>der</strong> ILS1.<br />
Kurz vor <strong>der</strong> Einsatzstelle war bereits<br />
eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Bei<br />
<strong>der</strong> weiteren Erkundung wurde festgestellt,<br />
dass ein Balkon komplett in Flammen stand<br />
und die Fensterscheiben zum Wohnzimmer<br />
bereits geplatzt waren.<br />
Feuer auf dem Balkon im 8. OG<br />
Vom ersten Angriffstrupp unter PA3<br />
wurde ein Strahlrohr über die Drehleiter<br />
vorgenommen. Gleichzeitig wurde die<br />
Einspeisung in die vorhandene trockene<br />
Steigleitung eingeleitet. Als diese hergestellt<br />
war, wurde vom zweiten Angriffstrupp unter<br />
PA3 ein weiteres Strahlrohr zur<br />
Brandbekämpfung und zum Absuchen <strong>der</strong><br />
Wohnung eingesetzt. Durch den gezielten<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 21 von 52
Angriff konnte <strong>der</strong> Brand sehr schnell<br />
gelöscht werden.<br />
Noch während <strong>der</strong> Vorbereitung des<br />
zweiten Rohres kam <strong>der</strong> Besitzer <strong>der</strong><br />
Wohnung zum Haus und teilte mit, dass er<br />
die Wohnung alleine bewohne. Parallel zu<br />
den Löschmaßnahmen wurden je zwei<br />
weitere Trupps unter PA3 zur Kontrolle <strong>der</strong><br />
Wohnungen im 8. und 9. Obergeschoss<br />
eingesetzt<br />
Von <strong>der</strong> Polizei wurden die <strong>bei</strong>den<br />
unmittelbar betroffenen Stockwerke<br />
vorsorglich evakuiert. Zur Sicherheit wurde<br />
die Wohnung unmittelbar über <strong>der</strong><br />
Brandwohnung gewaltsam geöffnet, um sie<br />
zu kontrollieren.<br />
Durch den Brand des Kunststofffensters<br />
im Wohnzimmer wurde die komplette<br />
Wohnung sehr stark durch Ruß beschädigt<br />
und war vorerst nicht mehr bewohnbar.<br />
Freitag, 18. März, 7:27 Uhr<br />
Lkw-Brand, Rastanlage Aurach<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde zu einem Lkw-<br />
Brand auf die Autobahn A3 in <strong>der</strong> Rastanlage<br />
Aurach-Süd alarmiert. Beim Eintreffen<br />
an <strong>der</strong> Einsatzstelle stand ein 7,5-Tonnen-<br />
Lkw in Vollbrand. Personen waren nicht in<br />
Gefahr.<br />
Bis zum Eintreffen an <strong>der</strong> Einsatzstelle hatte das<br />
Feuer auf den gesamten Lkw übergegriffen.<br />
Als Erstmaßnahme wurden zwei Trupps<br />
unter PA3 und je einem CAFS-Rohr4 eingesetzt.<br />
Die Wasserversorgung wurde über<br />
das TLF 24/509 sichergestellt.<br />
Um in den Kofferaufbau des Lkws zu gelangen,<br />
wurde <strong>der</strong> teilweise abgebrannte<br />
Aufbau entfernt. Von <strong>der</strong> FF Dechsendorf<br />
wurde ein weiterer PA3-Trupp und ein<br />
Strahlrohr vorgenommen. Die Absicherung<br />
<strong>der</strong> Unfallstelle übernahm die Polizei.<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> Löschar<strong>bei</strong>ten wurde<br />
<strong>der</strong> Lkw mit <strong>der</strong> Wärmebildkamera kontrolliert,<br />
die Einsatzstelle grob gereinigt und<br />
an die Polizei übergeben.<br />
Donnerstag, 14. April, 13:18 Uhr<br />
Verkehrsunfall auf <strong>der</strong> A3, Höhe<br />
Anschlussstelle <strong>Erlangen</strong> West<br />
Autobahn A3, Verkehrsunfall mit mehreren<br />
eingeklemmten Personen auf Höhe <strong>der</strong><br />
Ausfahrt <strong>Erlangen</strong>-West: Während <strong>der</strong> Anfahrt<br />
erhielten die Fahrzeuge über Funk die<br />
Meldung, dass die gesamte Fahrbahn blockiert<br />
wäre. Ein Pkw war offensichtlich<br />
heckseitig auf einen Klein-Lkw aufgefahren.<br />
Der Pkw stand quer auf <strong>der</strong> Fahrbahn, war<br />
im Frontbereich stark deformiert, Betriebsstoffe<br />
traten aus. Personen waren nicht<br />
mehr eingeklemmt, sie wurden bereits vom<br />
Rettungsdienst versorgt.<br />
Ein Trümmerfeld auf <strong>der</strong> A3<br />
Der Klein-Lkw war ca. 75 Meter weiter<br />
auf dem rechten Fahrstreifen zum Stehen<br />
gekommen. An diesem Fahrzeug wurden<br />
nur Blechschäden im Heckbereich festgestellt.<br />
Die <strong>bei</strong>den Insassen befanden sich<br />
auch in rettungsdienstlicher Betreuung.<br />
Von <strong>der</strong> FF Heßdorf wurde <strong>der</strong> Brandschutz<br />
sichergestellt und ein Teil <strong>der</strong> ausgetretenen<br />
Betriebsstoffe gebunden.<br />
Von <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> wurden<br />
auch Betriebsstoffe gebunden und die Einsatzstelle<br />
abgesichert. Um dem Rettungsdienst<br />
die Abfahrt zu ermöglichen, wurde<br />
die Fahrbahn grob gereinigt.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 22 von 52
Donnerstag, 21. April, 17:42 Uhr<br />
Pkw-Brand, Parkhaus Langer Johann<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde zu einem Pkw-<br />
Brand im Parkhaus St. Johann alarmiert. Da<br />
bereits auf <strong>der</strong> Anfahrt eine starke Rauchentwicklung<br />
sichtbar war, wurde vom Einsatzführungsdienst<br />
sofort die Nachalarmierung<br />
<strong>der</strong> FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt veranlasst.<br />
Dechsendorfer Damm, Anfahrt auf Sicht<br />
Beim Eintreffen brannte auf dem obersten<br />
Parkdeck ein Pkw in voller Ausdehnung,<br />
ein Stapel Altreifen und <strong>bei</strong> einem benachbarten<br />
Fahrzeug <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>reifen.<br />
Von <strong>der</strong> Ständigen Wache wurde zunächst<br />
ein Strahlrohr über die trockene<br />
Steigleitung in Stellung gebracht. Aus dieser<br />
Leitung konnte jedoch kein Wasser entnommen<br />
werden, da das Hohlstrahlrohr<br />
durch Schmutz verstopft war. Daraufhin<br />
erfolgte <strong>der</strong> Aufbau einer zweiten Leitung<br />
über die Fassade.<br />
Brandbekämpfung auf dem Parkhausdeck<br />
Im Einsatz waren zwei Trupps unter PA3<br />
mit je einem Strahlrohr. Unterstützt wurden<br />
die Löschar<strong>bei</strong>ten durch die Freiwilligen<br />
Wehren <strong>Erlangen</strong>-Stadt und Alterlangen.<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> Löschar<strong>bei</strong>ten wurde<br />
die Einsatzstelle an die Polizei über-<br />
geben. Da <strong>der</strong> brennende Pkw in unmittelbarer<br />
Nähe zu einer Treppenraumtür stand,<br />
wurden die Türe und die Fassade erheblich<br />
in Mitleidenschaft gezogen.<br />
Freitag, 6. Mai, 2:03 Uhr<br />
Zimmerbrand, Äußere Brucker Straße<br />
Ein Mieter meldete <strong>der</strong> Wachzentrale <strong>der</strong><br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> einen Zimmerbrand in<br />
seiner eigenen Wohnung direkt gegenüber<br />
<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>.<br />
Aus dem Fenster im 2. Obergeschoss<br />
drang dichter Rauch, einige Bewohner hatten<br />
ihre Wohnungen bereits verlassen und<br />
standen vor dem Haus. Ein Trupp unter PA3<br />
drang mit einem Strahlrohr in die betroffene<br />
Wohnung ein und nahm die Brandbekämpfung<br />
auf. Sowohl in die Tür <strong>der</strong> Brandwohnung<br />
als auch zum Treppenraum wurden<br />
mobile Rauchvorhänge eingebaut, um eine<br />
Rauchausbreitung auf das gesamte Treppenhaus<br />
zu verhin<strong>der</strong>n.<br />
Dichter Rauch drang aus <strong>der</strong> Wohnung im 2. OG<br />
Ein zweiter Trupp mit PA3 sollte von <strong>der</strong><br />
Drehleiter aus über das Fenster die Brandbekämpfung<br />
mit einem weiteren Strahlrohr<br />
unterstützen. Da <strong>der</strong> brennende Kühlschrank<br />
schnell gelöscht war, wurde diese<br />
Maßnahme abgebrochen.<br />
Der Treppenraum wurde nach möglichen<br />
Personen abgesucht und kontrolliert. Die<br />
Wohnung wurde mit dem Hochleistungslüfter<br />
belüftet und die Wohnungsschlüssel <strong>der</strong><br />
Polizei übergeben, da <strong>der</strong> Mieter mit dem<br />
Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation in<br />
die Klinik gebracht wurde.<br />
Neben <strong>der</strong> Ständigen Wache wurde die<br />
FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt alarmiert, die während<br />
des Einsatzes die Feuerwache für eventuelle<br />
Paralleleinsätze besetzte.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 23 von 52
Montag, 9. Mai, 12:19 Uhr<br />
Garagenbrand im städtischen Bauhof<br />
Bei <strong>der</strong> TÜV-Abnahme eines VW-Busses<br />
in <strong>der</strong> Kfz-Werkstatt im städtischen Bauhof<br />
wurde mit dem Schweißbrenner die Auspuff-Muffe<br />
erhitzt, um das Rohr abziehen zu<br />
können. Bei diesem Vorgang wurde vermutlich<br />
brennbares Material am VW-Bus so<br />
stark erhitzt, dass sich daraus ein Brand<br />
entwickelte, während sich das Personal in<br />
<strong>der</strong> Mittagspause befand.<br />
Die Situation kurz nach dem Eintreffen<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> stellte nach dem Eintreffen<br />
fest, dass hinter dem geschlossenen<br />
Zufahrtstor zur Kfz-Werkstatt eine sehr starke<br />
Verrauchung sichtbar war. Die Mitar<strong>bei</strong>ter<br />
hatten den Bereich bereits verlassen.<br />
An den Rolltorfenstern konnte eine starke<br />
Hitzeentwicklung festgestellt werden. Im<br />
Gebäude wurden mehrere kleine Explosionen<br />
– vermutlich durch Spraydosen – wahrgenommen.<br />
Das Acetylen-Schweißgerät<br />
befand sich bereits außerhalb <strong>der</strong> Werkstatt.<br />
Vorbereitung <strong>der</strong> Drehleiter<br />
Vom Angriffstrupp wurde ein Strahlrohr<br />
unter PA3 durch die Eingangstür <strong>der</strong> Kfz-<br />
Werkstatt vorgenommen. Ein weiterer Trupp<br />
drang über die daneben liegende Werkstatthalle<br />
mit einem weiteren Strahlrohr unter<br />
PA3 zur umfassenden Brandbekämpfung<br />
in den Brandraum vor. Die Wasserversorgung<br />
von einem Hydranten aus wurde durch<br />
die TLF-Besatzung hergestellt. Ein dritter<br />
Trupp unter PA3 und mit dem Werkzeugsatz<br />
„Elektro" nahm im Nebenraum die Freischaltung<br />
<strong>der</strong> Elektroversorgung vor.<br />
Parallel dazu wurde die FF <strong>Erlangen</strong>-<br />
Stadt zur Unterstützung nachgefor<strong>der</strong>t. Weitergehend<br />
wurden alternative Zugänge zur<br />
Halle erkundet. Auf <strong>der</strong> Nordseite <strong>der</strong> Kfz-<br />
Halle waren Ausfahrtstore, die direkt in eine<br />
angrenzende Gerätehalle führten. Da<strong>bei</strong><br />
wurden die Rauch- und Wärmeabzugseinrichtungen<br />
in <strong>der</strong> Halle ausgelöst und zur<br />
Entrauchung des Gebäudes <strong>der</strong> Großraumlüfter<br />
<strong>der</strong> Werksfeuerwehr Siemens zur<br />
Einsatzstelle beor<strong>der</strong>t. Zwischenzeitlich<br />
konnte trotz <strong>der</strong> enormen Rauchentwicklung<br />
im Brandraum durch die <strong>bei</strong>den eingesetzten<br />
Trupps <strong>der</strong> Brandherd lokalisiert und die<br />
eigentliche Bekämpfung begonnen werden.<br />
Die Brandausbruchstelle, <strong>der</strong> VW-Bus<br />
Als weiterer und größter Einsatzschwerpunkt<br />
stellte sich die Entrauchung <strong>der</strong> Halle<br />
dar, da aus Sicherheitsgründen die gesamte<br />
Stromversorgung durch die <strong>Feuerwehr</strong> außer<br />
Betrieb genommen war und somit die<br />
Rolltore von Hand geöffnet werden mussten.<br />
Die Kunststofffenster im Tor unmittelbar<br />
vor dem brennenden Fahrzeug wurden mit<br />
Hilfe <strong>der</strong> DLK entfernt, um weitere<br />
Abluftöffnungen zu schaffen. Mit Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Werkfeuerwehr Siemens wurden<br />
die Kfz-Hallen vom Rauch befreit. Mit den<br />
Hochleistungslüftern <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong><br />
wurden angrenzende Personalräume,<br />
Büros und Betriebsräume belüftet. Während<br />
<strong>der</strong> Lüftungsar<strong>bei</strong>ten wurden noch weitere<br />
Trupps unter PA3 eingesetzt.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 24 von 52
Abschließend wurde die Außenhaut<br />
(„Sandwichbau“, Aluminiumblech-Polyurethanschaum-Stahlblech)<br />
<strong>der</strong> Halle geöffnet,<br />
um eventuelle Brandnester in <strong>der</strong> Isolation<br />
auszuschließen. Eine Kontrolle des<br />
Flachdaches, das vollständig mit einer Photovoltaik-Anlagen<br />
bestückt war, ergab, dass<br />
die Dachhaut durch die Hitzebeaufschlagung<br />
von <strong>der</strong> Unterseite stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden war und ein gefahrloses<br />
Betreten eines Teilbereiches des<br />
Daches nicht mehr möglich war. Durch den<br />
Einsatzführungsdienst wurde deshalb umgehend<br />
ein Statiker zur Einsatzstelle nachalarmiert,<br />
um die statischen Verhältnisse in<br />
Bezug auf die Photovoltaik-Anlage zu überprüfen.<br />
Mittwoch, 11. Mai, 8:17 Uhr<br />
Zimmerbrand, Lange Zeile<br />
Auf <strong>der</strong> Rückfahrt von einem Brandmeldeanlagenalarm<br />
wurde <strong>der</strong> Löschzug2 von<br />
<strong>der</strong> ILS1 zu einem Zimmerbrand nach<br />
Sieglitzhof alarmiert.<br />
An <strong>der</strong> Einsatzstelle angekommen, drang<br />
bereits dichter Rauch aus <strong>der</strong> Wohnung im<br />
vierten Obergeschoss. Die 88-jährige Bewohnerin<br />
konnte sich noch in den Flur retten<br />
und ihre Wohnungstüre öffnen. Sie wurde<br />
vor dem Eintreffen <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> von einem<br />
Passanten gerettet und in Sicherheit<br />
gebracht. Die Frau wurde sofort an den Rettungsdienst<br />
und eine Notärztin übergeben<br />
und in die Klinik gebracht.<br />
Feuer im 3. Obergeschoss<br />
Der Angriffstrupp drang unter PA3 und<br />
einem Strahlrohr über den Treppenraum in<br />
die brennende Wohnung vor. Das Feuer im<br />
Schlafzimmer wurde schnell gelöscht. Ein<br />
weiterer Trupp unter PA3 kontrollierte mit<br />
einem weiteren Strahlrohr über die Drehleiter<br />
eine Nachbarwohnung von außen und<br />
öffnete im weiteren Verlauf des Einsatzes<br />
zur Kontrolle einen Teil <strong>der</strong> Dachhaut.<br />
Das Gebäude wurde gemeinsam von <strong>der</strong><br />
Polizei und <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> evakuiert. Insgesamt<br />
elf Personen wurden in Sicherheit gebracht.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> belüftete die Wohnungseinheit<br />
mittels Hochleistungslüfter und<br />
entfernte das Brandgut aus <strong>der</strong> Wohnung.<br />
Die Ständige Wache und die Freiwillige<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong>-Stadt waren mit insgesamt<br />
sieben Fahrzeugen und 30 Einsatzkräften<br />
vor Ort. Unterstützt wurde die <strong>Feuerwehr</strong><br />
von Kräften des ASB und des BRK<br />
sowie dem Einsatzleiter Rettungsdienst und<br />
<strong>der</strong> Polizei.<br />
Montag, 18. Mai, 2:09 Uhr<br />
Feuer in Werkhalle, Am Weichselgarten<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> wurde von <strong>der</strong><br />
ILS1 zu einem Feuer mit dem Alarmstichwort<br />
„Brand in einem Betrieb, Chemikalien<br />
beteiligt“ alarmiert.<br />
Bei <strong>der</strong> Ankunft wurde die <strong>Feuerwehr</strong> von<br />
einem Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Firma empfangen. Er<br />
wurde mit schweren Verbrennungen an <strong>der</strong><br />
Hand dem Rettungsdienst übergeben und<br />
nach Chemikalien und sonstigen Gegebenheiten<br />
innerhalb des Betriebes befragt. Als<br />
beteiligte Chemikalien nannte <strong>der</strong> Angestellte<br />
ein Lösemittel und Klebstoffe, die<br />
jedoch weitestgehend verbrannt seien.<br />
In einem Versuchsbereich <strong>der</strong> Firma stand<br />
ein größerer Raum in Vollbrand; das dortige<br />
Sektionaltor war bereits durchgebrannt und<br />
die weiteren, sehr weitläufigen Gebäudeteile<br />
waren zum Teil stark verraucht. Die Decke<br />
des Brandraumes und das Dach waren bereits<br />
in Mitleidenschaft gezogen; im betroffenen<br />
Raum konnten Druckgasflaschen<br />
ausgemacht werden. Weitere betroffene<br />
Personen wurden durch die Befragung des<br />
Mitar<strong>bei</strong>ters ausgeschlossen.<br />
Der erste Angriffstrupp ging mit einem<br />
Strahlrohr unter PA3 durch die Durchgangstür<br />
des Sektionaltores vor. Ein weiterer<br />
Trupp unter PA3 übernahm die Brandbekämpfung<br />
mit dem zweiten Strahlrohr über<br />
die Drehleiter im Decken- und Dachbereich.<br />
Das dritte Strahlrohr wurde zum Kühlen <strong>der</strong><br />
Gasflaschen eingesetzt. Zwei weitere Atemschutztrupps<br />
gingen von <strong>der</strong> Rückseite des<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 25 von 52
Gebäudes vor, um die Lüftungsmaßnahmen<br />
zu unterstützen. Für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger<br />
stand für die gesamte<br />
Zeit ein Sicherheitstrupp zur Verfügung.<br />
Insgesamt wurden sechs PA3-Trupps und<br />
drei Strahlrohre eingesetzt.<br />
Ausgebrannte Werkhalle<br />
Die massive Brandbekämpfung zeigte<br />
schnell Wirkung, wodurch eine weitere Ausbreitung<br />
auf das Gebäude verhin<strong>der</strong>t werden<br />
konnte. Nachdem <strong>der</strong> Brand unter Kontrolle<br />
war, wurden Teile <strong>der</strong> Deckenverkleidung<br />
entfernt, um mögliche versteckte Glutnester<br />
zu entdecken. Abschließend erfolgte<br />
noch eine Untersuchung mit <strong>der</strong> Wärmebildkamera.<br />
An dem Einsatz waren außer den Mitar<strong>bei</strong>tern<br />
<strong>der</strong> Ständigen Wache noch die<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en Tennenlohe, <strong>Erlangen</strong>-Stadt,<br />
Eltersdorf und Kosbach-<br />
Häusling beteiligt. Insgesamt waren 12<br />
Fahrzeuge und 45 Einsatzkräfte vor Ort.<br />
Sonntag, 22. Mai, 20:00 Uhr<br />
Rauchentwicklung, Würzburger Ring,<br />
13-stöckiges Hochhaus<br />
Bewohner des Hauses meldeten eine<br />
Rauchentwicklung im Treppenraum eines<br />
Anwesens im Würzburger Ring. Beim Eintreffen<br />
des Löschzuges2 wurde dem Einsatzleiter<br />
von Bewohnern mitgeteilt, dass<br />
<strong>der</strong> Flur im 13. Obergeschoss stark verqualmt<br />
sei. Die Erkundung in dem Geschoss<br />
ergab eine leichte Verrauchung,<br />
jedoch keine ersichtliche Ursache.<br />
Beim Absuchen <strong>der</strong> Etagen konnte die<br />
Ursache in einer Wohnung im 6. OG festgestellt<br />
werden. In <strong>der</strong> stark vermüllten<br />
Wohnung brannte im Flur eine Decke, die in<br />
einer Kunststoffwanne lag. Durch die zuvor<br />
eingetroffene Polizeistreife war die Tür bereits<br />
eingetreten und Löschversuche mittels<br />
eines Pulverlöschers eingeleitet worden.<br />
Der Angriffstrupp, mit PA3 und Kleinlöschgerät<br />
ausgerüstet, durchsuchte die Wohnung<br />
und fand den Bewohner schlafend auf dem<br />
Sofa vor. Er wurde umgehend dem Rettungsdienst<br />
übergeben.<br />
Lagebesprechung mit dem Rettungsdienst<br />
Mit <strong>der</strong> Kübelspritze wurde <strong>der</strong> glimmende<br />
Wannenrest abgelöscht. Der Sicherheitstrupp<br />
wurde durch die FF Büchenbach<br />
gestellt. Eine Evakuierung des gesamten<br />
Hauses war nicht nötig, lediglich das 6.<br />
Obergeschoss wurde geräumt.<br />
Nach umfangreichen Lüftungsmaßnahmen<br />
im 6. und 13. Obergeschoss konnten<br />
die Bewohner wie<strong>der</strong> in ihre Wohnungen<br />
zurückkehren.<br />
Sonntag, 27. Mai, 19:58 Uhr<br />
Heuballenbrand, am Main-Donau-Kanal<br />
Anwohner <strong>der</strong> Fürther Straße meldeten<br />
auf <strong>der</strong> gegenüberliegenden Seite des<br />
Regnitztales, am Fuße des Main-Donau-<br />
Kanal, mehrere brennende Heuballen.<br />
Von <strong>der</strong> Leitstelle wurde nach Alarm- und<br />
Ausrückeordnung ein sogenannter „B4“ (das<br />
bedeutet Feuer im Bereich Landwirtschaft,<br />
Bauernhof, Stallungen) ausgelöst. Neben<br />
<strong>der</strong> Ständigen Wache rückten die Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en <strong>Erlangen</strong>-Stadt, Bruck,<br />
Kriegenbrunn und Hüttendorf aus.<br />
An <strong>der</strong> Einsatzstelle stellte sich heraus,<br />
dass von ca. 50 Heuballen, die unter mehreren<br />
Bäumen lagerten, 30 in Brand geraten<br />
waren. Mit dem Schnellangriffschlauch des<br />
TLF 16/24 wurden die oberflächlichen<br />
Flammen gelöscht. Ein zweiter Trupp unter<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 26 von 52
PA3 nahm ein weiteres Strahlrohr vor und<br />
versuchte das Feuer zwischen den Ballen<br />
abzulöschen. Die aufflackernden Flammen<br />
konnten immer wie<strong>der</strong> erstickt werden, ein<br />
vollkommenes Ablöschen war jedoch aufgrund<br />
<strong>der</strong> Schichtung <strong>der</strong> Heuballen zunächst<br />
nicht möglich.<br />
Brennende Heuballen<br />
Durch die Ortskenntnis <strong>der</strong> Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en konnte über die Polizei <strong>der</strong><br />
Besitzer verständigt werden. Dieser kam mit<br />
einem Traktor zur Einsatzstelle, zog die<br />
Ballen auseinan<strong>der</strong> und verteilte sie auf <strong>der</strong><br />
Wiese, wo sie auseinan<strong>der</strong> gezogen und<br />
abgelöscht wurden.<br />
Die Wasserversorgung wurde mit zwei<br />
Tanklöschfahrzeugen im Pendelverkehr<br />
sichergestellt. Gegen 21:30 Uhr wurde von<br />
<strong>der</strong> Hauptwache <strong>der</strong> Lichtmastanhänger<br />
nachgefor<strong>der</strong>t. Gegen 23:30 Uhr schienen<br />
alle Glutnester beseitigt zu sein und die<br />
Einheiten rückten ein.<br />
Um 4:02 Uhr wurden die <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
erneut alarmiert, um aufkeimende Glutnester<br />
an insgesamt vier Stellen abzulöschen.<br />
Die Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
Kriegenbrunn und Frauenaurach blieben<br />
noch bis 6:28 Uhr vor Ort. Eine Kontrolle <strong>der</strong><br />
FF Frauenaurach um 7.30 Uhr zeigte, dass<br />
die Brandstelle „kalt“ war und <strong>der</strong> Einsatz<br />
beendet werden konnte.<br />
Dienstag, 21. Juni, 13:37 Uhr<br />
Großtierrettung, Giesbethweiher<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> wurde zu einer<br />
Großtierrettung nach Dechsendorf alarmiert.<br />
Es rückten von <strong>der</strong> Ständigen Wache <strong>der</strong><br />
Einsatzführungsdienst, ein Löschgruppenfahrzeug<br />
und <strong>der</strong> Rüstwagen sowie die<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en Dechsendorf und<br />
Kosbach-Häusling zur Einsatzstelle aus. Ein<br />
Einweiser empfing die Einsatzkräfte an <strong>der</strong><br />
Verbindungsstraße zwischen <strong>Erlangen</strong> und<br />
Dechsendorf. Nach seiner Aussage war ein<br />
Pferd in einen wasserführenden Graben<br />
gestürzt. Die Reiterin sei bereits gerettet<br />
und nur leicht verletzt. Der Einweiser führte<br />
die Einsatzkräfte zu <strong>der</strong> schwer zugänglichen<br />
Einsatzstelle, die sich an <strong>der</strong> Nordseite<br />
<strong>der</strong> Giesbeetweiher befand.<br />
Die Reiterin wurde an den Rettungsdienst<br />
übergeben. Das Pferd lag in dem ca.<br />
50 cm tiefen Wasser auf <strong>der</strong> Seite. Bereits<br />
auf <strong>der</strong> Anfahrt zur Einsatzstelle war vom<br />
Einsatzführungsdienst über die ILS eine<br />
Tierärztin angefor<strong>der</strong>t worden. Von den Einsatzkräften<br />
wurden unter dem Pferd Hebebän<strong>der</strong><br />
angebracht.<br />
Herausheben des Pferdes aus dem Graben mittels<br />
Teleskopla<strong>der</strong><br />
Parallel dazu wurde für die Rettung ein<br />
Teleskopla<strong>der</strong> eines Dechsendorfer Bauunternehmens<br />
angefor<strong>der</strong>t. Nachdem die an<br />
<strong>der</strong> Einsatzstelle eingetroffene Tierärztin<br />
dem Pferd eine Beruhigungsspritze gegeben<br />
hatte, wurde das Pferd mit dem Rettungsgeschirr<br />
und dem Teleskopla<strong>der</strong> vorsichtig<br />
aus dem Graben gehoben.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hervorragenden Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter <strong>der</strong> Polizeiinspektion<br />
<strong>Erlangen</strong>-Stadt, des Rettungsdienstes,<br />
<strong>der</strong> Tierärztin und den <strong>Feuerwehr</strong>-Einsatzkräften<br />
– sowie <strong>der</strong> Unterstützung durch das<br />
Bauunternehmen – konnte <strong>der</strong> Einsatz erfolgreich<br />
abgeschlossen werden. Die Besitzerin<br />
konnte ihr Pferd zu einem bereitstehenden<br />
Transporter bringen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 27 von 52
Donnerstag, 30. Juni, 20:33 Uhr<br />
Wohnmobilbrand, Autobahnkreuz Fürth /<br />
<strong>Erlangen</strong><br />
Kurz vor dem Autobahnkreuz bemerkte<br />
<strong>der</strong> Fahrer eines Wohnmobils, dass aus <strong>der</strong><br />
Wand hinter dem Beifahrersitz Flammen<br />
züngelten. Daraufhin stellte er sein Fahrzeug<br />
auf dem Parallelfahrstreifen ab und<br />
brachte sich in Sicherheit.<br />
Das in Vollbrand stehende Wohnmobil<br />
Die Flammen ergriffen schnell das gesamte<br />
Wohnmobil und schlugen meterhoch<br />
gen Himmel. Eine dichte, schwarze Rauchwolke<br />
stand über dem Autobahnkreuz und<br />
mehrere Explosionen waren zu hören, als<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> mit dem „Löschzug<br />
Lkw-Brand10“ und die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />
Tennenlohe am Einsatzort eintrafen.<br />
Brandbekämpfung am Wohnmobil<br />
Da sich in dem brennenden Fahrzeug<br />
zwei Gasflaschen befanden, mussten die<br />
Einsatzkräfte aufgrund <strong>der</strong> Explosionsgefahr<br />
äußerst vorsichtig vorgehen. Vom Angriffstrupp<br />
wurde ein CAFS-Rohr4 unter PA3 vorgenommen.<br />
Der Löschangriff zeigte schnell<br />
Wirkung, so dass auch die Gasflaschen<br />
kurz darauf geborgen und gekühlt werden<br />
konnten.<br />
Von dem Wohnmobil blieb nur noch ein<br />
verkohlter Trümmerhaufen übrig. Ein am<br />
Heck aufgesatteltes Motorrad wurde durch<br />
die Flammen ebenfalls stark in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Zudem wurde die Fahrbahn<br />
durch die Hitzeentwicklung beschädigt.<br />
Freitag, 10. Juli, 18:55 Uhr bis<br />
Samstag, 11. Juli. 15:10 Uhr<br />
Unwettereinsätze im Stadtgebiet<br />
Gegen 19 Uhr entwickelte sich eine<br />
mächtige Gewitterzelle über <strong>der</strong> Stadt, die<br />
Temperatur fiel binnen weniger Minuten um<br />
etwa 15 Grad. Schon bald nach Einsetzen<br />
des sintflutartigen Regens gingen <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Integrierten Leitstelle (ILS) in Nürnberg in<br />
kürzester Zeit 500 Anrufe ein; alle 16 Einsatzleitplätze<br />
wurden besetzt, da auch noch<br />
Teile <strong>der</strong> Städte Nürnberg und Fürth betroffen<br />
waren.<br />
Für <strong>Erlangen</strong> wurde Vollalarm ausgelöst,<br />
d.h. dass alle Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en aus<br />
den Vororten und <strong>der</strong> Innenstadt, die Werkfeuerwehr<br />
Siemens und das Technische<br />
Hilfswerk <strong>Erlangen</strong> zu Einsätzen ausrücken<br />
mussten.<br />
Abtragen einer umgestürzten Birke<br />
Auch die Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en aus<br />
Buckenhof, Uttenreuth, Herzogenaurach<br />
und Möhrendorf rückten nach <strong>Erlangen</strong> aus,<br />
so dass letztendlich etwa 200 Kräfte in <strong>der</strong><br />
Stadt im Einsatz waren.<br />
Aufgrund des einsetzenden Starkregens<br />
konnte die Kanalisation die Wassermassen<br />
nicht mehr fassen, so dass u.a. tiefer gelegene<br />
Straßenabschnitte wie Unterführungen<br />
vor allem in <strong>der</strong> Nordstadt überschwemmt<br />
wurden. So stand in <strong>der</strong> Dechsendorfer<br />
Straße das Wasser ca. 50 Zentimeter hoch,<br />
wodurch einige Autos stecken blieben. Die<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 28 von 52
Unterführung in <strong>der</strong> Güterhallenstraße wurde<br />
ebenfalls innerhalb von Sekunden überflutet;<br />
hier steckte ein Sprinter im Wasser<br />
fest und musste vom Abschleppdienst geborgen<br />
werden, während die Polizei durch<br />
Absperrmaßnahmen das „unfreiwillige Bad“<br />
weiterer Fahrzeuge verhin<strong>der</strong>te. Bei <strong>der</strong><br />
Gerberei drohte Wasser in ein Parkhaus zu<br />
laufen, Betonsteinrän<strong>der</strong> verhin<strong>der</strong>ten hier<br />
jedoch Schlimmeres.<br />
Wasseraufsaugen in <strong>der</strong> Unibibliothek<br />
Es galt, vor allem umgestürzte Bäume zu<br />
beseitigen und vollgelaufene Keller leer zu<br />
pumpen. Beson<strong>der</strong>s getroffen hatte es die<br />
Bibliothek <strong>der</strong> Universität in <strong>der</strong> Schuhstraße.<br />
Das Wasser lief durch die Decke in<br />
den Keller und setzte diesen mehrere Zentimeter<br />
unter Wasser. Die dort gelagerten<br />
alten Buchbände und Zeitungen wurden<br />
zum Teil stark beschädigt. Ein ebenfalls<br />
erheblicher Wasserschaden entstand im<br />
Marie-Therese-Gymnasium, wo es vor allem<br />
eine Kellerbühne traf. Auch viele private<br />
Keller in den Vororten sowie im Bereich<br />
Friedrich-, Henke- und Innere Brucker Straße<br />
liefen voll und wurden von <strong>Feuerwehr</strong><br />
und THW leer gepumpt.<br />
Hoher Sachschaden entstand auch <strong>bei</strong><br />
einer Spedition in Frauenaurach. Dort lief<br />
das Wasser durch das Dach in die Hallen, in<br />
denen wertvolle elektronische Geräte gelagert<br />
wurden. Zeitweise drohte dort sogar<br />
das Dach aufgrund <strong>der</strong> Wassermassen einzustürzen.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> sperrte den gefährdeten<br />
Bereich ab und beor<strong>der</strong>te alle<br />
verfügbaren Wassersauger dorthin, um den<br />
Schaden zu begrenzen.<br />
Insgesamt zählte die ILS etwa 150 Einsätze<br />
nur in <strong>Erlangen</strong>. Erst im Laufe des<br />
Samstags waren alle Einsätze abgear<strong>bei</strong>tet.<br />
Massiver Wassereintritt in eine Lagerhalle in<br />
Frauenaurach<br />
Montag, 20. Juli, 17:45 Uhr<br />
Gefahrgutaustritt, Bismarckstraße<br />
Mit dem Alarmstichwort „Gefahrguteinsatz<br />
groß" alarmierte die ILS1 die Erlanger<br />
<strong>Feuerwehr</strong>kräfte. Gemäß <strong>der</strong> Alarm- und<br />
Ausrückeordnung rückte <strong>der</strong> Gefahrgutzug7<br />
in die Bismarckstraße aus.<br />
Fahrzeuge des Gefahrgutzuges<br />
Die erste Erkundung ergab, dass in einem<br />
viergeschossigen Wohn- und Geschäftsgebäude<br />
in einem Computertomographie-Raum<br />
einer Praxis deutlich stechen<strong>der</strong><br />
Ammoniakgeruch wahrnehmbar<br />
war. Die Praxisinhaberin und einige Mitar<strong>bei</strong>terinnen<br />
befanden sich noch in den<br />
Räumen. Auf Befragung wurde angegeben,<br />
dass sich in dem Raum neben diversen<br />
Chemikalien und Medikamenten, ein CT<br />
sowie eine durch Außenluft versorgte Klimaanlage<br />
und ein Kühlschrank zur Aufbewahrung<br />
von Medikamenten befanden;<br />
Ammoniak sei jedoch nicht gelagert.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 29 von 52
Während <strong>der</strong> Erkundung trafen noch <strong>der</strong><br />
Dekon-P (Fahrzeug zur Personendekontamination),<br />
ein Mannschaftstransportwagen<br />
mit CSA-Trägern (CSA = Chemikalienschutzanzug)<br />
und <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>arzt ein.<br />
Die Praxis wurde geräumt, ein weiter Absperrbereich<br />
geschaffen, ein CSA-Trupp<br />
ausgerüstet, ein Sicherheitstrupp bereitgestellt,<br />
eine „Notdekon-Stelle" eingerichtet<br />
und die Bewohner des Hauses gebeten, in<br />
ihren Wohnungen zu bleiben und Fenster<br />
und Türen verschlossen zu halten.<br />
Grobdekontamination <strong>der</strong> eingesetzten Trupps<br />
Im Eingangsbereich <strong>der</strong> Praxis wurde mit<br />
einem elektrischen Hochleistungslüfter permanent<br />
belüftet. Der vorgehende CSA-<br />
Trupp nahm Messungen mit einem Ammoniak-Gasspürröhrchen<br />
vor. Die erste Messung<br />
im CT-Raum ergab eine Ammoniakkonzentration<br />
von 100 ppm. Daraufhin wurden<br />
durch den CSA-Trupp verschiedenste<br />
Chemikalien- und Medizinbehältnisse hinsichtlich<br />
Zerstörung o<strong>der</strong> Undichtigkeiten<br />
untersucht und in einen benachbarten<br />
Raum verbracht. Parallel dazu wurde die<br />
zentrale Klimaanlage erkundet und Recherchen<br />
im Internet durchgeführt, um eventuelle<br />
Erkenntnisse über das verwendete<br />
Kühlmittel <strong>der</strong> Klimaanlage zu erhalten.<br />
Ammoniak konnte jedoch im weiteren Verlauf<br />
als Kühlmittel ausgeschlossen werden.<br />
Im Lager für Reinigungsmittel konnte ebenfalls<br />
kein leckgeschlagenes Behältnis gefunden<br />
werden.<br />
Nachdem <strong>der</strong> Medikamentenkühlschrank<br />
ausgebaut und ins Freie gebracht wurde,<br />
konnte eine deutliche Abnahme <strong>der</strong> Ammoniakkonzentration<br />
gemessen werden. Wie<br />
sich später herausstellte wurde im Kühlschrank<br />
als Kältemittel Ammoniak eingesetzt.<br />
Im Verdampfersystem des Kühl-<br />
schrankes war es an einer nicht sofort erkennbaren<br />
Stelle zu einer Durchrostung<br />
einer Schweißnaht gekommen und in Folge<br />
dessen zur Ammoniakausströmung. Die<br />
Praxis und speziell <strong>der</strong> CT-Raum wurden<br />
intensiv mit dem Hochleistungslüfter belüftet.<br />
Der CSA-Trupp wurde noch an <strong>der</strong> Einsatzstelle<br />
über die „Notdekon-Stelle" grob<br />
gereinigt.<br />
Montag, 1. August, 19:31 Uhr<br />
Feuer in einer Werkzeughalle<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde in die Spardorfer<br />
Straße zu einem Brand (B6 –Großbrand) in<br />
einer Werkzeughalle alarmiert. Nach Alarm-<br />
und Ausrückeordnung wurden <strong>der</strong> Löschzug2<br />
<strong>der</strong> Ständigen Wache, die dienstfreien<br />
Kräfte <strong>der</strong> Ständigen Wache, die FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt<br />
und alle wasserführenden Fahrzeuge<br />
<strong>der</strong> freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en aus dem<br />
Stadtgebiet alarmiert.<br />
Die Erkundung zeigte, dass in dem Fabrikgebäude<br />
in einem Raum <strong>der</strong> Buchhaltung<br />
eine Rauchentwicklung festzustellen war.<br />
Laut Auskunft des Betreibers befanden sich<br />
keine Personen mehr im Gebäude.<br />
Ausgebranntes Regal in <strong>der</strong> Buchhaltung<br />
Der Angriffstrupp wurde unter PA3 mit einem<br />
Strahlrohr und <strong>der</strong> Wärmebildkamera<br />
in den Brandraum geschickt. Des Weiteren<br />
wurden <strong>der</strong> Rauchverschluss und zwei<br />
Hochleistungslüfter eingesetzt. Nachdem<br />
<strong>der</strong> Brand unter Kontrolle war, wurden die<br />
Räumlichkeiten neben und über dem Brandraum<br />
durchsucht und Lüftungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Ein vom Brand beaufschlagter<br />
Aktenschrank wurde kontrolliert.<br />
Der Brand wurde vermutlich durch einen<br />
technischen Defekt ausgelöst, wodurch ein<br />
Regal mit Akten Feuer fing. Der Schaden<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 30 von 52
lieb auf den Brandraum begrenzt. Von den<br />
alarmierten Einheiten kam nur <strong>der</strong> Löschzug1<br />
zum Einsatz, alle weiteren Fahrzeuge<br />
blieben im Bereitstellungsraum und konnten<br />
schnell wie<strong>der</strong> einrücken.<br />
Donnerstag, 4. August, 1:41 Uhr<br />
Explosion in Fahrradgeschäft<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde in die Dorfstraße<br />
zu einem Fahrradgeschäft gerufen, nachdem<br />
ein Anwohner dort eine Explosion gehört<br />
hatte.<br />
Beim Eintreffen des Löschzuges2 drang<br />
bereits dichter schwarzer Rauch aus dem<br />
Eingangsbereich des Geschäftes. Der Inhaber<br />
hatte sich schon auf das Flachdach des<br />
Verkaufsraumes geflüchtet, da ihm <strong>der</strong><br />
Fluchtweg über die Treppe durch die starke<br />
Rauchentwicklung versperrt war. Er wurde<br />
umgehend über eine Steckleiter gerettet.<br />
Rettung des Besitzers über eine Steckleiter<br />
Mit Hilfe <strong>der</strong> Schlüssel des Besitzers<br />
konnte <strong>der</strong> Angriffstrupp – ausgerüstet mit<br />
PA3 und einem Strahlrohr – den Brand im<br />
vor<strong>der</strong>en Bereich des Ladens bekämpfen.<br />
Der zweite Angriffstrupp wurde ebenfalls<br />
unter PA3 und einem weiteren Strahlrohr im<br />
hinteren Bereich des Geschäfthauses in<br />
Stellung gebracht. Nachdem <strong>der</strong> Brand abgelöscht<br />
war, wurden die Geschäfts- und<br />
Wohnräume durchsucht und kontrolliert.<br />
Um die Räume rauchfrei zu bekommen,<br />
wurden von <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> zwei Hochleistungslüfter<br />
eingesetzt. Die Fahrrä<strong>der</strong>, die in<br />
unmittelbarer Nähe des Brandherdes standen,<br />
wurden sicherheitshalber aus dem Gebäude<br />
gebracht. Nachdem die Lüftungsar<strong>bei</strong>ten<br />
abgeschlossen waren, wurden die<br />
Fahrrä<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> ins Geschäft geschafft.<br />
Aus dem Verkaufsraum drang dichter Rauch<br />
Samstag, 6. August, 9:14 Uhr<br />
Verkehrsunfall, eingeklemmte Person,<br />
Autobahn A3<br />
Ein schwerer Verkehrsunfall mit mehreren<br />
beteiligten Fahrzeugen und mehreren<br />
eingeklemmten Personen ereignete sich auf<br />
<strong>der</strong> Autobahn A3 zwischen den Anschlussstellen<br />
Tennenlohe und Nürnberg-Nord in<br />
Fahrtrichtung Regensburg. Auf Grund des<br />
Stichwortes wurden durch die ILS1 neben<br />
dem Rüstzug5 <strong>der</strong> Ständigen Wache, die<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en <strong>Erlangen</strong>-Stadt,<br />
Tennenlohe, Hüttendorf, Kriegenbrunn,<br />
Eltersdorf und Dechsendorf – alle Fahrzeuge<br />
mit Hilfeleistungssätzen – alarmiert.<br />
Der Rüstzug5 <strong>der</strong> Ständigen Wache und<br />
die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> Tennenlohe fuhren<br />
die Einsatzstelle unmittelbar an, die weiteren<br />
Fahrzeuge begaben sich in den festgelegten<br />
Bereitstellungsraum <strong>bei</strong>m Autohof<br />
in Tennenlohe, um sie im Bedarfsfall von<br />
dort abrufen zu können.<br />
Der Unfall befand sich letztendlich in<br />
Fahrtrichtung Würzburg zwischen den Anschlussstellen<br />
Nürnberg-Nord und<br />
Tennenlohe.<br />
Unfallstelle auf <strong>der</strong> A3<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 31 von 52
Eine Lageerkundung ergab, dass zwei<br />
Pkw beteiligt und keine Personen eingeklemmt<br />
waren. Ein Patient wurde bereits<br />
vom Rettungsdienst und <strong>der</strong> Notärztin des<br />
Rettungshubschraubers versorgt. Die weiteren<br />
Unfallbeteiligten waren unverletzt. Die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> sicherte die Unfallstelle ab,<br />
nahm ausgetretene Betriebsstoffe auf und<br />
reinigte die Fahrbahn.<br />
Der Bereitstellungsraum konnte aufgelöst<br />
werden, die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong>-<br />
Stadt besetzte die Hauptfeuerwache für<br />
eventuelle Paralleleinsätze.<br />
Dienstag, 9. August, 14:21 Uhr<br />
Klein-Lkw droht umzustürzen<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde mit dem Rüstzug5<br />
in den Böttigersteig zu einem absturzgefährdeten<br />
Kleintransporter alarmiert. An <strong>der</strong><br />
Einsatzstelle wurde folgende Lage vorgefunden:<br />
Ein Paketzusteller war mit seinem<br />
Transporter <strong>bei</strong>m Rückwärtsfahren im stark<br />
abschüssigen Gelände in eine <strong>der</strong>artige<br />
Schieflage geraten, dass das Fahrzeug umzukippen<br />
drohte. Der Fahrer hatte den Wagen<br />
bereits verlassen.<br />
Vorgefundene Situation im Böttigersteig<br />
Der Kleintransporter wurde durch eine<br />
Schraubstütze gegen Umkippen gesichert.<br />
Die Seilwinde des Rüstwagens wurde mit<br />
Hilfe einer Umlenkrolle am vor<strong>der</strong>en Anhängemaul<br />
des Kleintransporters angeschlagen,<br />
um so das Fahrzeug vor dem Zurückrollen<br />
zu sichern.<br />
An <strong>der</strong> Hinterachse wurde <strong>der</strong> Wagen mit<br />
einem Hebekissen angehoben und auf einen<br />
Unterbau aus Rüsthölzern gestellt. Anschließend<br />
konnte <strong>der</strong> Kleintransporter mit<br />
<strong>der</strong> Seilwinde in eine sichere Position gezogen<br />
werden.<br />
Sicherung des Fahrzeuges<br />
Mittwoch, 10. August, 21:33 Uhr<br />
Mähdrescherbrand, Ebrardstraße<br />
Von <strong>der</strong> ILS1 wurde ein brennendes<br />
landwirtschaftliches Fahrzeug in <strong>der</strong><br />
Ebrardstraße gemeldet. Das Löschgruppenfahrzeug<br />
LF 10 <strong>der</strong> FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt<br />
konnte sofort mit den alarmierten Fahrzeugen<br />
<strong>der</strong> Ständigen Wache ausrücken, da<br />
sich die Kräfte auf <strong>der</strong> Feuerwache zur<br />
Ausbildung befanden.<br />
Der Mähdrescher mit frontseitig angebautem<br />
Maishäcksler stand in Vollbrand.<br />
Zwei Trupps unter PA3 mit je einem<br />
CAFS-Rohr4 gingen zur Brandbekämpfung<br />
vor. Der Fahrer des Mähdreschers befand<br />
sich in Obhut des Rettungsdienstes und <strong>der</strong><br />
Polizei. Eine Wasserversorgung wurde aufgebaut<br />
und die Einsatzstelle ausgeleuchtet.<br />
Die Löschmaßnahmen zeigten schnell Erfolg.<br />
Bei <strong>der</strong> Kontrolle des Mähdreschers<br />
musste jedoch festgestellt werden, dass <strong>der</strong><br />
Kraftstofftank aus Kunststoff gefertigt war<br />
und durch die Brandeinwirkung zum größten<br />
Teil von oben herabgeschmolzen war.<br />
Brennen<strong>der</strong> Mähdrescher in <strong>der</strong> Ebrardstraße<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 32 von 52
Es trat ein Kraftstoff-Löschwasser-Gemisch<br />
auf die Fahrbahn aus. Ca. 20 Liter<br />
flossen in die Kanalisation, weshalb die<br />
Kläranlage verständigt wurde.<br />
Mit Ölbindemittel wurde eine Einlaufsperre<br />
an einem Kanalschacht aufgeschüttet.<br />
Im weiteren Verlauf wurde großflächig<br />
Ölbindemittel gestreut. Eine städtische<br />
Kehrmaschine reinigte die Fahrbahn. Weiterhin<br />
wurden ein Abschleppunternehmen<br />
zum Abtransport des Mähdreschers und von<br />
<strong>der</strong> Hauptfeuerwache das KLAF, <strong>der</strong> Kombi<br />
und <strong>der</strong> Lkw für die weiteren Einsatzmaßnahmen<br />
angefor<strong>der</strong>t.<br />
Der restliche Kraftstoff aus dem Tank<br />
wurde abgepumpt. Nachdem das Abschleppunternehmen<br />
den Abtransport des<br />
Mähdreschers nicht bewerkstelligen konnte,<br />
wurde ein Bekannter des Geschädigten mit<br />
einem Traktor und Tiefla<strong>der</strong> für diese Maßnahme<br />
organisiert.<br />
Bis zu den Verladear<strong>bei</strong>ten blieben das<br />
KLAF und das LF 16-2 vor Ort. Der Abtransport<br />
auf ein Grundstück in <strong>der</strong><br />
Sieglitzhofer Straße wurde auf Anweisung<br />
<strong>der</strong> Polizei von einem Löschfahrzeug begleitet.<br />
Danach wurde die Straße gereinigt<br />
und <strong>der</strong> Einsatz konnte beendet werden.<br />
Mittwoch, 17. August, 1:57 Uhr<br />
Lkw-Unfall, AK Fürth/<strong>Erlangen</strong><br />
Der Rüstzug5 <strong>der</strong> Ständigen Wache wurde<br />
auf die Autobahn A3 zum Kreuz<br />
Fürth/<strong>Erlangen</strong> zu einem Verkehrsunfall mit<br />
einem Lkw gerufen. An <strong>der</strong> Einsatzstelle bot<br />
sich folgendes Bild:<br />
Verunfallter Lkw am Autobahnkreuz<br />
Ein mit Papierpaletten beladener Sattelzug,<br />
<strong>der</strong> in Fahrtrichtung Würzburg unterwegs<br />
war und am Autobahnkreuz Fürth /<br />
<strong>Erlangen</strong> auf die A73 in Richtung Bamberg<br />
abbiegen wollte, geriet durch ein verspätetes<br />
Abbiegemanöver auf den Fahrstreifen<br />
zwischen <strong>der</strong> A3 und <strong>der</strong> Parallelfahrspur<br />
und walzte die Doppelleitplanke auf einer<br />
Länge von ca. 200 Metern nie<strong>der</strong>. Durch<br />
das Auffahren auf die Leitplanke wurden die<br />
<strong>bei</strong>den Treibstofftanks des Lkws und <strong>der</strong><br />
Zusatztank des Aufliegers (Kühlaggregat)<br />
aufgerissen.<br />
Nach Aussage des Lkw-Fahrers sollten<br />
im Fahrzeugtank ca. 400 Liter und im Zusatztank<br />
ca. 200 Liter Inhalt sein. Beide<br />
Tanks waren jedoch fast leer. Da die Zugmaschine<br />
direkt auf einem Gullyeinlauf zum<br />
Stehen kam, gelangte <strong>der</strong> ausgelaufene<br />
Treibstoff über das Entwässerungssystem in<br />
den Langenaugraben.<br />
Zeitgleich zu den Abdicht- und<br />
Umpumpmaßnahmen an <strong>der</strong> Autobahn<br />
wurde vom Einsatzführungsdienst ein weiteres<br />
Fahrzeug zum Langenaugraben beor<strong>der</strong>t,<br />
um dort eine Ölsperre zu errichten.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> sicherte die Unfallstelle<br />
gegen den Verkehr ab, stellte den Brandschutz<br />
sicher und pumpte die restliche<br />
Menge Treibstoff aus den Tanks in ein<br />
Fass. Das Reinigen <strong>der</strong> Fahrbahn wurde<br />
durch eine Kehrmaschine <strong>der</strong> Autobahnmeisterei<br />
übernommen. Für die Bergungsar<strong>bei</strong>ten<br />
durch eine Spezialfirma wurde die<br />
A3 durch die Autobahnmeisterei gesichert.<br />
Das Wasserwirtschaftsamt und das Umweltamt<br />
wurden verständigt. Im weiteren<br />
Verlauf wurde <strong>der</strong> aufgestaute Kraftstoff im<br />
Langenaugraben durch eine Spezialfirma<br />
aufgenommen.<br />
Freitag, 19. August, 13:30 Uhr<br />
Mehrere ausgelöste Brandmeldeanlagen<br />
und über 20 Sturmschäden<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong> wurde am Mittag<br />
zu drei, in kurzen Abständen aufeinan<strong>der</strong>folgenden<br />
Brandmeldeanlageneinsätzen<br />
alarmiert. Als diese gemeinsam von <strong>der</strong><br />
Ständigen Wache und <strong>der</strong> Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Erlangen</strong>-Stadt gerade abgear<strong>bei</strong>tet<br />
waren, kam es aufgrund eines kurzen, aber<br />
heftigen Unwetters mit Schwerpunkt im<br />
Stadtteil Frauenaurach zu zahlreichen Unwetterschäden.<br />
In den folgenden Stunden wurden durch<br />
die Ständige Wache und die Freiwilligen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 33 von 52
<strong>Feuerwehr</strong>en <strong>Erlangen</strong>-Stadt, Büchenbach,<br />
Kriegenbrunn und Frauenaurach im Stadtteil<br />
Frauenaurach zahlreiche umgestürzte<br />
Bäume und herabhängende Äste entfernt.<br />
Umgestürzter Baum in Frauenaurach<br />
Der Sturm hatte eine etwa 200 Meter<br />
breite Schneise durch Frauenaurach geschlagen<br />
und etliche Bäume entwurzelt o<strong>der</strong><br />
geknickt. Eine mächtige Pappel fiel auf den<br />
Fußgängersteg neben <strong>der</strong> historischen<br />
Sandsteinbrücke und beschädigte diesen<br />
stark. Die <strong>Feuerwehr</strong> war mit <strong>der</strong> Drehleiter<br />
mehrere Stunden im Einsatz, um vom Korb<br />
aus die dicken Äste zu zersägen. In <strong>der</strong><br />
Heerfleckenstraße wurden in einem Garten<br />
mehrere alte Tannen umgelegt und ein<br />
Haus beschädigt. In <strong>der</strong> Sylvaniastraße fiel<br />
eine große Birke auf ein Fabrikgebäude, so<br />
dass ein Statiker zur Beurteilung <strong>der</strong> Einsturzgefahr<br />
hinzugezogen wurde.<br />
Unweit dieser Schadensstelle deckte <strong>der</strong><br />
Sturm zudem das Dach einer Halle auf einer<br />
Fläche von etwa 500 Quadratmetern ab.<br />
Gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk<br />
wurden hier über viele Stunden sichernde<br />
Maßnahmen durchgeführt. Bis in die späten<br />
Abendstunden waren insgesamt 80 Einsatzkräfte<br />
gefor<strong>der</strong>t.<br />
Sicherungsmaßnahmen auf einem Dach in <strong>der</strong><br />
Sylvaniastraße<br />
Donnerstag, 1. September, 9:08 Uhr<br />
Verkehrsunfall, eingeklemmte Person,<br />
Staatstraße <strong>Erlangen</strong>-Dechsendorf<br />
Auf <strong>der</strong> Staatsstraße von <strong>Erlangen</strong> nach<br />
Dechsendorf geriet – ca. 400 Meter nach<br />
<strong>der</strong> Kanalbrücke Richtung Dechsendorf –<br />
ein älterer Pkw-Fahrer auf die Gegenspur<br />
und prallte frontal auf einen Lkw mit Anhänger.<br />
Durch den Aufprall wurde <strong>der</strong> Lkw in<br />
den Straßengraben gedrängt, <strong>der</strong> Anhänger<br />
kippte um und ein Teil <strong>der</strong> Ladung (Betonschachtringe)<br />
verteilte sich über die Fahrbahn.<br />
Beim Eintreffen an <strong>der</strong> Einsatzstelle hatte<br />
<strong>der</strong> Rettungsdienst den Fahrer des Pkw<br />
bereits befreit und mit <strong>der</strong> Reanimation begonnen.<br />
Von <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> wurde die<br />
Staatsstraße an den <strong>bei</strong>den Abzweigungen<br />
zum Heusteg abgesperrt und <strong>der</strong> Verkehr<br />
umgeleitet.<br />
Der verunfallte Pkw im For<strong>der</strong>grund und im Hintergrund<br />
<strong>der</strong> umgestürzte Lkw<br />
Die Absperrmaßnahmen wurden von <strong>der</strong><br />
FF Alterlangen und <strong>der</strong> Ständigen Wache<br />
übernommen und mussten bis 16:30 Uhr<br />
aufrecht erhalten werden.<br />
Nachdem die Unfallaufnahme abgeschlossen<br />
war, trennte die <strong>Feuerwehr</strong> den<br />
abgerissenen Drehschemel des Anhängers<br />
unter Zuhilfenahme eines Brennschneidgerätes<br />
und des <strong>Feuerwehr</strong>kranes vom Zugfahrzeug.<br />
Die Bergung des Lkws, des Anhängers<br />
und <strong>der</strong> Ladung übernahm eine<br />
Bergungsfirma.<br />
Donnerstag, 1. September, 18:26 Uhr<br />
Zimmerbrand, Waldkrankenhaus<br />
Von <strong>der</strong> ILS1 wurde <strong>der</strong> Löschzug2 <strong>der</strong><br />
Ständigen Wache zu einem ausgelösten<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 34 von 52
Brandmel<strong>der</strong> im Waldkrankenhaus alarmiert.<br />
Noch während <strong>der</strong> Anfahrt kam von<br />
<strong>der</strong> Leitstelle über Funk die Meldung „Anruf<br />
einer Schwester mit <strong>der</strong> Mitteilung, dass es<br />
auf <strong>der</strong> Station A2 brennt“. Daraufhin wurde<br />
vom Einsatzführungsdienst sofort die Alarmierung<br />
<strong>der</strong> FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt veranlasst.<br />
Verbranntes Bett im Waldkrankenhaus<br />
An <strong>der</strong> Einsatzstelle zeigte <strong>der</strong> Ausdruck<br />
<strong>der</strong> Brandmeldezentrale, dass ein Rauchmel<strong>der</strong><br />
und ein Handdruckmel<strong>der</strong> im 2.<br />
Obergeschoss ausgelöst hatten. Ein Angriffstrupp<br />
unter PA3 und <strong>der</strong> Zugführer gingen<br />
zur Erkundung in das Geschoss vor.<br />
Dort stellte sich heraus, dass die Station,<br />
auf <strong>der</strong> ca. 40 Patienten lagen, von den anwesenden<br />
Schwestern schon evakuiert<br />
worden war. Sogar Löschversuche mittels<br />
Feuerlöscher hatten sie bereits unternommen<br />
und den Türschlitz am Boden zum<br />
Brandzimmer mit Tüchern abgedichtet.<br />
Großaufgebot von Rettungsfahrzeugen<br />
Im Erstangriff wurde vom Angriffstrupp<br />
<strong>der</strong> Schlauch des Wandhydranten eingesetzt.<br />
Parallel dazu wurde vom zweiten Angriffstrupp<br />
eine Schlauchleitung vom Löschgruppenfahrzeug<br />
zum 2. Geschoss verlegt;<br />
diese wurde aber nicht mehr benötigt.<br />
Nachdem das brennende Bett abgelöscht<br />
war, wurde die Station mit einem Hochleistungslüfter<br />
vom Rauch befreit. Die Station<br />
konnte – bis auf das Brandzimmer – nach<br />
den Lüftungstätigkeiten von den Patienten<br />
wie<strong>der</strong> bezogen werden.<br />
Nur dem schnellen und umsichtigen<br />
Handeln des Personals ist es zu verdanken,<br />
dass außer <strong>der</strong> Person im betroffenen Zimmer,<br />
die eine Rauchgasvergiftung erlitt, keine<br />
weiteren Menschen geschädigt wurden.<br />
Durch die Meldung „Brand im Krankenhaus“<br />
wurden sämtliche Rettungsdienst-<br />
Kräfte einschließlich des Leitenden Notarztes,<br />
des <strong>Feuerwehr</strong>arztes, des Organisatorischen<br />
Leiters Rettungsdienst und <strong>der</strong><br />
Sanitätseinsatzleitung zum Waldkrankenhaus<br />
beor<strong>der</strong>t.<br />
Dienstag, 13. September, 8:41 Uhr<br />
Rauchentwicklung, Siemens-Bürohaus<br />
Im sogenannten Kaufhaus an <strong>der</strong> Ecke<br />
Schuh-/Werner-von-Siemens-Straße wurde<br />
eine Rauchentwicklung festgestellt.<br />
Der Löschzug2 und die Siemens-Werkfeuerwehr<br />
waren nach nur wenigen Minuten<br />
vor Ort. Zudem waren ein Notarzt und mehrere<br />
Rettungswagen vorgefahren.<br />
Von <strong>der</strong> Werkfeuerwehr war bereits ein Angriffstrupp<br />
mit PA3 zur Erkundung unterwegs.<br />
Er hatte schell die Ursache für die<br />
Rauchentwicklung gefunden. Im 6. Obergeschoss<br />
war in <strong>der</strong> Lüftungszentrale ein<br />
Lüftermotor durchgeschmort. Bedingt durch<br />
die exponierte Lage verteilte sich <strong>der</strong> Rauch<br />
im ganzen Haus.<br />
Das Fahrzeugaufgebot vor dem Bürohaus<br />
Das Gebäude, in dem überwiegend<br />
Großraumbüros sind, wurde komplett ge-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 35 von 52
äumt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch<br />
nicht alle Mitar<strong>bei</strong>ter an ihren Ar<strong>bei</strong>tsplätzen,<br />
so dass sich etwa 200 Personen auf<br />
dem Platz vor dem gegenüberliegenden<br />
Bürogebäude sammelten.<br />
Samstag, 24. September, 18:26 Uhr<br />
Verkehrsunfall, eingeklemmte Person,<br />
Paul-Gossen-Straße<br />
Auf <strong>der</strong> Paul-Gossen-Straße in Höhe <strong>der</strong><br />
Auffahrt zur A73 Richtung Nürnberg ereignete<br />
sich ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten<br />
Pkws. Entgegen <strong>der</strong> Alarmmeldung<br />
war die im Fahrzeug sitzende Frau laut erster<br />
Aussage nicht eingeklemmt.<br />
Nach Absprache mit <strong>der</strong> Notärztin wurde<br />
auf Grund <strong>der</strong> diagnostizierten Verletzungen<br />
eine patientengerechte Rettung vorbereitet,<br />
<strong>der</strong> Pkw unterbaut, gegen Wegrollen gesichert<br />
und <strong>der</strong> hydraulische Rettungssatz<br />
vorbereitet. Mit <strong>der</strong> Rettungsschere wurde<br />
das Dach komplett abgenommen und die<br />
hintere linke Türe mit dem Spreizer entfernt.<br />
Mit dem KED-System6 wurde die verletzte<br />
Person gesichert und anschließend mit dem<br />
Rettungsbrett befreit. Während <strong>der</strong> Rettungsdienst<br />
die Erstversorgung <strong>der</strong> Frau<br />
übernahm, wurden die Insassen des zweiten<br />
Unfallwagens durch die <strong>Feuerwehr</strong> erstversorgt.<br />
Bis zum Abschluss <strong>der</strong> Unfallaufnahme<br />
wurde <strong>der</strong> Verkehr durch die <strong>Feuerwehr</strong><br />
geregelt.<br />
Zur Rettung wurde das Dach abgetrennt<br />
Nach dem Eintreffen des Abschleppunternehmens<br />
und dem Verladen <strong>der</strong> Unfallfahrzeuge<br />
wurde die Unfallstelle noch gereinigt.<br />
Freitag, 30. September, 12:42 Uhr<br />
Brandmel<strong>der</strong>einlauf, Institut für Werkstoffwissenschaften,<br />
Martensstraße<br />
Der Löschzug2 wurde zu einem Brandmeldealarm<br />
in die Martensstraße alarmiert.<br />
An <strong>der</strong> Einsatzstelle wurde die <strong>Feuerwehr</strong><br />
bereits von einem Mitar<strong>bei</strong>ter des Institutes<br />
empfangen, <strong>der</strong> mitteilte, dass sich die äußere<br />
Hülle eines mit Siliciumcarbid gefüllten<br />
Siliciumreaktors durch fehlendes Kühlwasser<br />
überhitzt habe. Durch diese Überhitzung<br />
(ca. 1.700 °C) kam es zu einer sehr starken,<br />
<strong>bei</strong>ßenden Rauchentwicklung. Das ca. 30<br />
m² große Labor sowie angrenzende Räume<br />
und Flure waren verraucht.<br />
Überhitzter Siliziumreaktor<br />
Durch die Auslösung <strong>der</strong> Brandmeldanlage<br />
wurde auch die Akustik im Haus<br />
aktiviert, alle Mitar<strong>bei</strong>ter hatten das Gebäude<br />
verlassen.<br />
Als Erstmaßnahme wurde vom Angriffstrupp<br />
unter PA3 ein Hochleistungslüfter vor<br />
die Tür zum Labor gestellt, wodurch ein<br />
weiteres Eindringen von Rauch ins Gebäude<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> Öffnung <strong>der</strong> Tür verhin<strong>der</strong>t<br />
wurde. Daraufhin ging <strong>der</strong> Trupp mit Strahlrohr<br />
vor und öffnete die Fenster im Labor.<br />
Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Kristallzuchtanlage<br />
noch eine Temperatur von ca.<br />
1.300 °C an. Ein weiterer Atemschutz-Trupp<br />
mit Strahlrohr wurde vor dem Haus positioniert.<br />
Da sich zu diesem Zeitpunkt bereits abzeichnete,<br />
dass sich <strong>der</strong> Einsatz noch über<br />
einen längeren Zeitraum erstrecken würde,<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 36 von 52
wurde die FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt zur Wachbesetzung<br />
und zur Verstärkung an <strong>der</strong> Einsatzstelle<br />
nachalarmiert. Des Weiteren wurde<br />
das Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit dem Abrollbehälter<br />
Atemschutz/Strahlenschutz und<br />
<strong>der</strong> Großraumlüfter <strong>der</strong> Werkfeuerwehr<br />
Siemens nachgefor<strong>der</strong>t.<br />
Als die nachalarmierten Einheiten eintrafen,<br />
wurde <strong>der</strong> Großraumlüfter so positioniert,<br />
dass er das Gebäude belüften und<br />
zudem den aus dem Labor entweichenden<br />
Rauch im Freien verwirbeln und damit verdünnen<br />
konnte. Die FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt stellte<br />
den Sicherheitstrupp und durchsuchte mit<br />
einem weiteren Trupp unter PA3 das gesamte<br />
Institut. Um größeren Schaden an <strong>der</strong><br />
Anlage und am Gebäude zu verhin<strong>der</strong>n,<br />
wurde diese nur mit Luft gekühlt.<br />
Im Laufe des Einsatzes wurden die Trupps,<br />
je nach Tätigkeit, zwei bis dreimal ausgetauscht.<br />
Gegen 17:00 Uhr hatte <strong>der</strong><br />
Siliciumreaktor eine Temperatur von 500 °C<br />
erreicht. Daraufhin wurde er von einem Institutsmitar<strong>bei</strong>ter,<br />
unterstützt von zwei <strong>Feuerwehr</strong>kräften,<br />
geöffnet und <strong>der</strong> Siliciumkern<br />
zum Abkühlen entfernt. Die Gefahr war beseitigt,<br />
die Einsatzstelle wurde an den Institutsleiter<br />
übergeben.<br />
Lüftungsmaßnahmen im Gebäude<br />
Während des Einsatzes in <strong>der</strong><br />
Martensstraße wurden die noch auf <strong>der</strong><br />
Hauptwache verbliebenen Kräfte um 15:37<br />
Uhr zu einem Verkehrsunfall (ohne Personenschaden)<br />
auf die Autobahn A3 zwischen<br />
den Anschlussstellen Frauenaurach und<br />
<strong>Erlangen</strong>-West gerufen. Bei dem Unfall<br />
wurde die Unfallstelle abgesichert und ausgelaufene<br />
Betriebsstoffe aufgenommen.<br />
Kaum waren die Fahrzeuge wie<strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />
Wache, wurden sie um 16:40 Uhr zu einem<br />
böswillig ausgelösten Brandmeldealarm in<br />
das Altenheim in <strong>der</strong> Habichtstraße gerufen.<br />
Zum Einsatz im Altenheim wurden auch<br />
die FF Alterlangen und Büchenbach alarmiert.<br />
Die Alarmserie, <strong>bei</strong> <strong>der</strong> 18 Fahrzeuge<br />
und 58 <strong>Feuerwehr</strong>leute im Einsatz waren,<br />
endete um 18:23 Uhr.<br />
Sonntag, 16. Oktober, 1:58 Uhr<br />
Zimmerbrand, Rathsberger Straße<br />
Eine Rauchentwicklung in <strong>der</strong> Rathsberger<br />
Straße rief die <strong>Feuerwehr</strong> auf den Plan.<br />
Während <strong>der</strong> Anfahrt kamen weitere Mitteilungen<br />
von <strong>der</strong> ILS1, dass es sich um einen<br />
Zimmerbrand handelt.<br />
Rauchentwicklung im Bereich des Hauses<br />
Bei Eintreffen drang dichter Rauch aus<br />
den gekippten Fenstern <strong>der</strong> im Erdgeschoss<br />
gelegenen Wohnung. Der Hauseingang und<br />
<strong>der</strong> Treppenraum waren ebenfalls ver-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 37 von 52
aucht. Von <strong>der</strong> Polizei war vor Eintreffen<br />
<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> die Wohnungstüre geöffnet<br />
worden. Ob sich Personen in <strong>der</strong> Wohnung<br />
o<strong>der</strong> im Treppenraum befanden, konnte zu<br />
diesem Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Vom Angriffstrupp unter PA3 wurde sofort<br />
ein Strahlrohr vorgenommen. Der zweite<br />
PA3-Trupp suchte den Treppenraum nach<br />
Personen ab und nahm Kontakt zu den<br />
noch in den Wohnungen verbliebenen Bewohnern<br />
auf. Von außen wurden die Fenster<br />
und Balkone des dreigeschossigen Hauses<br />
kontrolliert. Nachdem <strong>der</strong> Angriffstrupp<br />
die Wohnung durchsucht und den Brand<br />
unter Kontrolle gebracht hatte, konnte mit<br />
dem Hochleistungslüfter <strong>der</strong> Treppenraum<br />
sowie die verrauchte Wohnung belüftet<br />
werden. Die FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt unterstützte<br />
mit einem weiterer PA3-Trupp <strong>bei</strong>m Kontrollieren<br />
<strong>der</strong> Wohnungen im Keller.<br />
Vermutlich ist <strong>der</strong> Brand im Bad entstanden<br />
und hat sich durch die abgebrannte Tür<br />
in den Flur ausgebreitet. Durch Rauch und<br />
Hitze wurde die ca. 80 qm große Wohnung<br />
unbewohnbar.<br />
Donnerstag, 20. Oktober<br />
bis Freitag, 23. Dezember<br />
Brand im Kohlebunker <strong>der</strong> Stadtwerke<br />
Im Kohlebunker <strong>der</strong> Erlanger Stadtwerke<br />
kam es seit Längerem zu sogenannten<br />
Schwelbränden mit einer entsprechenden<br />
Rauchentwicklung und daraus resultieren<strong>der</strong><br />
Geruchsbelästigung.<br />
Die Stadtwerke for<strong>der</strong>ten am 20. Oktober<br />
die Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> an. Der<br />
Kohlebunker, in <strong>der</strong> Form eines Viertel-Kreises,<br />
ist mit Wänden von einer Höhe von<br />
ungefähr 18 Metern umgeben. Der Boden<br />
besteht aus einem Schotterbett mit Drainagen,<br />
im Randbereich befindet sich jeweils<br />
ein ca. zwei Meter breites betoniertes Fundament.<br />
Der Kohlebunker hat eine Grundfläche<br />
von nahezu 3.000 Quadratmetern;<br />
zum Zeitpunkt des Schadensereignisses<br />
wurden ungefähr 15.000 Tonnen Kohle eingelagert.<br />
Die Rauchentwicklung trat in mehreren<br />
Bereichen des Kohlebunkers auf.<br />
Nur mit schwerem Gerät konnte die Kohle umgelagert<br />
werden<br />
Mitar<strong>bei</strong>ter des städtischen Amtes für Umweltschutz<br />
entschieden, dass aufgrund des<br />
Schadstoffaustrittes unmittelbar Maßnahmen<br />
<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> ergriffen werden müssen.<br />
In einem ersten Schritt wurde am 20.<br />
Oktober versucht, mit Hilfe einer Löschlanze<br />
<strong>der</strong> BF Nürnberg, die Schwelbrände abzulöschen.<br />
Dies wurde unter Atemschutz durchgeführt.<br />
In den Abendstunden wurden diese<br />
Maßnahmen eingestellt, da sie sich als aussichtslos<br />
darstellten. Bei einem Füllungsgrad<br />
von 8 bis 15 Metern gab es keine<br />
Chance, an die unzähligen Glutnester zu<br />
gelangen. Als weitere Maßnahme wurden<br />
am nächsten Tag vom Technischen Hilfswerk<br />
zwei Radla<strong>der</strong> (THW <strong>Erlangen</strong> und<br />
Fürth) sowie ein Leih-Schaufelbagger organisiert.<br />
Da keine Zufahrt zum Kohlebunker<br />
bestand, mussten die Bagger und Radla<strong>der</strong><br />
mit Hilfe eines Autokrans in den Kohlebunker<br />
gehoben werden.<br />
Der THW-Radla<strong>der</strong> wird in den Bunker gehoben.<br />
Seitens <strong>der</strong> Einsatzleitung wurde festgelegt,<br />
dass alle Maßnahmen im Kohlebunker unter<br />
umluftunabhängigem Atemschutz durchgeführt<br />
werden.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 38 von 52
Die Radla<strong>der</strong>- und Baggerfahrer des THW<br />
wurden mit Langzeitatmern ausgestattet.<br />
Über den einzigen Zugang zum Kohlebunker<br />
wurde eine Schlauchleitung verlegt. An<br />
verschiedenen Stellen <strong>der</strong> Brüstung des<br />
Bunkers wurden Scheinwerfer installiert.<br />
Gegen Abend konnte mit dem Betrieb <strong>der</strong><br />
Bagger und Radla<strong>der</strong> sowie den<br />
Ablöschmaßnahmen begonnen werden.<br />
Über die Pumpe eines Löschfahrzeuges<br />
wurden die jeweils zwei bis drei im Einsatz<br />
befindlichen Strahlrohre mit einem Wasser-<br />
Schaummittel-Gemisch gespeist.<br />
Rauchentwicklung im Kohlebunker<br />
Für den Austausch <strong>der</strong> Atemschutzgeräte<br />
wurde <strong>der</strong> Abrollbehälter Atem-/ Strahlenschutz<br />
zur Einsatzstelle gebracht. Es<br />
wurde ein Logistikpunkt eingerichtet. Drei<br />
Einsatzkräfte <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> (Ständige Wache<br />
und FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt) befanden sich<br />
immer unter Atemschutz im Einsatz; des<br />
Weiteren stand eine Kraft zur Sicherheit im<br />
Außenbereich zur Verfügung. Zum Eigenschutz<br />
war das BRK mit einem Rettungswagen<br />
vor Ort. Gegen 2:30 Uhr (22. Oktober)<br />
wurden die Maßnahmen auf Grund des<br />
zu hohen Sicherheitsrisikos in Abstimmung<br />
mit dem THW eingestellt.<br />
Fortsetzung war um 8:00 Uhr (22. Oktober).<br />
Die Einsatzstelle wurde in den folgenden<br />
Wochen immer gemeinsam von Kräften<br />
des THW aus <strong>Erlangen</strong> und Fürth sowie<br />
<strong>Feuerwehr</strong>kräften <strong>der</strong> Ständigen Wache und<br />
<strong>der</strong> Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en aus dem ganzen<br />
Stadtgebiet bewältigt. In enger Absprache<br />
mit den Verantwortlichen <strong>der</strong> Erlanger<br />
Stadtwerke wurden die Maßnahmen jeweils<br />
den ganzen Tag und oftmals bis in die<br />
Nachtstunden fortgeführt. Bürgermeisterin<br />
und Katastrophenschutzreferentin Birgitt<br />
Aßmus machte sich am 22. Oktober ein Bild<br />
von <strong>der</strong> Lage und informierte Oberbürgermeister<br />
Siegfried Balleis.<br />
In den folgenden Tagen wurden die Ar<strong>bei</strong>ten<br />
intensiv (bis zu 14 Stunden pro Tag)<br />
fortgesetzt. Aufgrund <strong>der</strong> teilweise sehr hohen<br />
Oberflächentemperaturen wurde in den<br />
Nachtstunden eine Sicherheitswache durch<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> gestellt. Im gesamten Verlauf<br />
wurden Schadstoffmessungen (Kohlenmonoxid,<br />
Kohlendioxid, Schwefeldioxid etc.)<br />
vorgenommen.<br />
Freilegen <strong>der</strong> Glutnester<br />
Täglich fanden mit den Stadtwerke-Verantwortlichen<br />
zwei Lagebesprechungen<br />
statt. In enger Absprache wurden nach und<br />
nach durch das massive Umschichten von<br />
Kohle die Glutnester freigelegt. Die meisten<br />
Glutnester befanden sich in einer Höhe von<br />
0,5 bis ein Meter über dem Boden. Es traten<br />
Temperaturen bis zu 700 °C auf. Die heiße<br />
Kohle wurde im Zuge des Umlagerns mit<br />
Hilfe des Wasser-Schaummittel-Gemisches<br />
abgelöscht. Bei unmittelbarem Aufbringen<br />
des Löschmittels auf die heißen Stellen kam<br />
es zu einer enormen Wasserdampfbildung.<br />
Die Ar<strong>bei</strong>ten wurden bis zum 30. Oktober<br />
fortgesetzt. Mit Hochdruck wurde seitens<br />
<strong>der</strong> Stadtwerke daran gear<strong>bei</strong>tet, die Anlage<br />
hochfahren zu können und somit durch den<br />
Verbrennungsprozess Kohle aus dem Kohlebunker<br />
entnehmen zu können. Das war<br />
<strong>der</strong> einzige Weg, Kohle aus dem Bunker<br />
herauszubekommen. Nachdem am 30. Oktober<br />
keine Rauchentwicklungen mehr feststellbar<br />
waren, wurde mit den Stadtwerken<br />
vereinbart, den Kohlebestand durch den<br />
Verbrennungsvorgang weiter zu reduzieren<br />
und <strong>bei</strong> Wi<strong>der</strong>auftreten einer Rauchentwicklung<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> wie<strong>der</strong> zu verständigen.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 39 von 52
Umgraben, Ablöschen, Umgraben, Ablöschen...<br />
Am 8. November kam es wie<strong>der</strong> zu einer<br />
sehr starken Geruchsbelästigung (Anrufe<br />
aus dem Stadtgebiet und aus dem Rathaus)<br />
auf Grund einer Rauchentwicklung. Die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> nahm auf Anfor<strong>der</strong>ung durch die<br />
Stadtwerke die Ar<strong>bei</strong>t im Kohlebunker ab<br />
10:00 Uhr wie<strong>der</strong> auf. Gegen 19:00 Uhr<br />
konnten die Ar<strong>bei</strong>ten (Umräumen und Ablöschen)<br />
wie<strong>der</strong> eingestellt werden.<br />
Am 12. November teilten die Stadtwerke<br />
wie<strong>der</strong> stärkere Rauchschwaden im Kohlebunker<br />
mit. Daraufhin wurde die Einsatzstelle<br />
vom diensthabenden Einsatzleiter in<br />
Augenschein genommen. Da<strong>bei</strong> zeigte sich,<br />
dass an <strong>der</strong> Kohlebunker-Nordwand wie<strong>der</strong>um<br />
dichter bräunlicher Rauch aufstieg. Mit<br />
zwei Baggerfahrern und <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
wurde die Tätigkeit an diesem Tag ab 16:00<br />
Uhr wie<strong>der</strong> aufgenommen. Die Baggerfahrer<br />
hoben die betroffenen Stellen aus und durch<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> wurden die<br />
Ablöschmaßnahmen vorgenommen. Wie<strong>der</strong>um<br />
unter Atemschutz (Baggerfahrer mit<br />
Langzeitatmern).<br />
THW-Kräfte unter PA 3 am Radla<strong>der</strong><br />
Nachdem <strong>bei</strong>m Öffnen des Glutnestes an<br />
<strong>der</strong> Nordwand massiv Rauch aufstieg, wur-<br />
de <strong>der</strong> Wasserlüfter in Stellung gebracht,<br />
um die Einsatzkräfte außerhalb des Bunkers<br />
zu schützen. Gegen 17:30 Uhr wurden die<br />
Ar<strong>bei</strong>ten beendet.<br />
In den folgenden Wochen wurde die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> regelmäßig von den Stadtwerken<br />
über den Fortschritt <strong>der</strong> Bekohlungsprozesse<br />
und damit dem Verar<strong>bei</strong>ten <strong>der</strong><br />
„betroffenen Kohle“ informiert. Es wurde<br />
abgesprochen, wo damit begonnen werden<br />
konnte, neue Kohle einzulagern. In Gesprächen<br />
mit den Verantwortlichen und <strong>bei</strong> Terminen<br />
vor Ort machte sich die <strong>Feuerwehr</strong><br />
regelmäßig ein Bild über den Zustand.<br />
Am 23. Dezember bekam die <strong>Feuerwehr</strong><br />
vom Bereichsleiter die Information, dass<br />
sämtliche „alte Kohle“ im Kraftwerk verheizt<br />
wurde und sich somit keine betroffene Kohle<br />
mehr im Bunker befinde. Das war das offizielle<br />
Einsatzende.<br />
THW- und <strong>Feuerwehr</strong>-Stützpunkt<br />
Insgesamt war die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Erlangen</strong><br />
nahezu 150 Stunden im Einsatz, es wurden<br />
über 2.000 Einsatzstunden erbracht und es<br />
wurden 340 Atemschutzgeräte zum Einsatz<br />
gebracht<br />
Seitens <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> konnte dieser<br />
Großeinsatz nur unter <strong>der</strong> ständigen Einbindung<br />
von dienstfreien hauptamtlichen Kräften<br />
und aller Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en im<br />
Stadtgebiet bewältigt werden. Die Zusammenar<strong>bei</strong>t<br />
zwischen den hauptamtlichen<br />
Kräften <strong>der</strong> Ständigen Wache, den Ehrenamtlichen<br />
<strong>der</strong> Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en und<br />
<strong>der</strong> THW-Mannschaft war hervorragend.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 40 von 52
Mittwoch, 2. November, 7:41 Uhr<br />
Verkehrsunfall, brennen<strong>der</strong> Lkw, eingeklemmte<br />
Personen, Autobahn A3<br />
Auf Grund <strong>der</strong> Alarmmeldung rückte von<br />
<strong>der</strong> Ständigen Wache <strong>der</strong> „Löschzug Lkw-<br />
Brand10“ ergänzt durch den Vorausrüstwagen<br />
aus. An <strong>der</strong> Einsatzstelle stellte sich<br />
heraus, dass <strong>der</strong> Lkw nicht brannte, son<strong>der</strong>n<br />
<strong>bei</strong> einem Kleinbus, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Seite<br />
lag, Rauch aus dem Motorraum aufstieg.<br />
Weiterhin waren drei stark deformierte<br />
Fahrzeuge mit insgesamt fünf Verletzten<br />
beteiligt.<br />
Ein Ford Transit, mit drei Personen besetzt,<br />
fuhr auf <strong>der</strong> A3 zwischen den Anschlussstellen<br />
Tennenlohe und Nürnberg-<br />
Nord in ein Stauende. Da<strong>bei</strong> rammte er den<br />
ersten Pkw am Heck, touchierte <strong>bei</strong> einem<br />
weiteren Kleintransporter die linke Seite und<br />
fuhr einem zweiten Pkw ins Heck. Dieser<br />
überschlug sich und kam – auf den Rä<strong>der</strong>n<br />
stehend – gegen die Fahrtrichtung zum<br />
Stehen.<br />
Der Transit kippte <strong>bei</strong> dem Aufprall auf<br />
die rechte Seite und kam auf <strong>der</strong> Mittelspur<br />
zum Liegen. Er fing durch die Schieflage im<br />
Motorbereich Feuer, das von Verkehrsteilnehmern<br />
mit einem Pulverlöscher bekämpft<br />
wurde.<br />
Von <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> wurde mit <strong>der</strong> Rettungsschere<br />
die Motorhaube des Transit geöffnet,<br />
um die Batterie abzuklemmen. Mit einem<br />
Strahlrohr wurde <strong>der</strong> Motorraum nachgelöscht.<br />
Ausgelaufene Betriebsmittel wurden<br />
abgebunden. Der Rettungsdienst wurde von<br />
den <strong>Feuerwehr</strong>sanitätern <strong>bei</strong>m Versorgen<br />
<strong>der</strong> Verletzten unterstützt.<br />
Blick auf die gesamte Unfallstelle<br />
Ein Abschleppunternehmen übernahm<br />
die Bergung <strong>der</strong> drei Fahrzeuge und die<br />
Autobahnmeisterei reinigte die Straße mit<br />
einer Kehrmaschine.<br />
Mittwoch, 16. November, 22:47 Uhr<br />
Verkehrsunfall, Lkw und Pkw beteiligt,<br />
eingeklemmte Person, Autobahn A3<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> wurde mit dem Rüstzug5<br />
auf die A3 Ausfahrt Frauenaurach in Fahrtrichtung<br />
Würzburg zu einem schweren Verkehrsunfall<br />
mit Pkw und Lkw gerufen.<br />
Bei dem Unfall hatte <strong>der</strong> Fahrer eines<br />
Kastenwagens Glück im Unglück. Nachdem<br />
er - aus noch ungeklärten Umständen - auf<br />
das Bankett kam und ins Schleu<strong>der</strong>n geriet,<br />
blieb sein Fahrzeug auf <strong>der</strong> linken Fahrspur<br />
<strong>der</strong> Autobahn 3 in Richtung Würzburg auf<br />
<strong>der</strong> Seite liegen. Ein Kleintransporter erkannte<br />
das liegengebliebene Fahrzeug zu<br />
spät und rammte es frontal, so dass <strong>der</strong><br />
Kastenwagen durch den Aufprall völlig zerstört<br />
wurde. Der Fahrer des Kastenwagens<br />
war kurze Zeit zuvor aus dem Fahrzeug<br />
ausgestiegen und trug so nur leichte Verletzungen<br />
davon. Ein weiterer Pkw wurde<br />
durch herumfliegende Teile in Mitleidenschaft<br />
gezogen.<br />
Der Kastenwagen des Unfallverursachers<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> hatte große Schwierigkeiten<br />
an den Unfallort zu gelangen. Eine<br />
Gassenbildung war nur unter Anweisungen<br />
<strong>der</strong> Einsatzkräfte möglich, da sich bereits<br />
auf den <strong>bei</strong>den Fahrspuren sowie auf <strong>der</strong><br />
Standspur ein Rückstau gebildet hatte. Die<br />
Einsatzkräfte stellten den Brandschutz sicher.<br />
Neben dem Abbinden <strong>der</strong> ausgelaufenen<br />
Betriebsstoffe wurden die auf 150 Meter<br />
verstreuten Fahrzeugteile aufgesammelt.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 41 von 52
Beteiligter Kleintransporter<br />
Die Fahrer des Kastenwagens und des<br />
Kleintransporters wurden vom Rettungsdienst<br />
in die Klinik gebracht. Während des<br />
Einsatzes besetzte die FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt<br />
die Hauptfeuerwache.<br />
Samstag, 3. Dezember, 6:40 Uhr<br />
Containerbrand, Zum Hutacker<br />
Beim Eintreffen des Löschzuges2 brannte<br />
statt eines gemeldeten Containers, ein in<br />
einer Parkbucht stehen<strong>der</strong> Lkw vor einem<br />
Großmarkt. Die Flammen hatten das komplette<br />
Fahrzeug und die Fassade des Marktes<br />
sowie das Dach erfasst. Durch den Einsatzführungsdienst<br />
wurde das Alarmstichwort<br />
von B2 auf B6 erhöht. Darüber<br />
hinaus wurde ein zweiter Löschzug <strong>der</strong> FF<br />
<strong>Erlangen</strong>-Stadt und die UG-ÖEL11 nachgefor<strong>der</strong>t.<br />
Es wurde eine Gesamteinsatzleitung<br />
im Fahrzeug <strong>der</strong> UG-ÖEL11 aufgebaut. Weiterhin<br />
kam ein Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit<br />
dem Abrollbehälter Atem-/Strahlenschutz<br />
zum Einsatz.<br />
Vom Lkw griff das Feuer auf das Gebäude über<br />
Es wurde ein erster Einsatzabschnitt auf<br />
<strong>der</strong> Nordseite des Großmarktes gebildet<br />
(Brandbekämpfung), weiterhin wurde die<br />
DLAK in Stellung gebracht und über diese<br />
die Brandbekämpfung auf dem Dach vorgenommen.<br />
Nach Plan gab es keine <strong>Feuerwehr</strong>umfahrt,<br />
die vollständig um das ganze Gebäude<br />
führte; dies stellte in <strong>der</strong> Anfangsphase<br />
ein großes Problem dar. Die weitere<br />
Erkundung ergab, dass sich das Feuer und<br />
eine starke Rauchentwicklung bereits in<br />
dem Markt ausgebreitet hatten. Ein Innenangriff<br />
wurde u.a. von <strong>der</strong> FF Büchenbach<br />
vorbereitet und ein zweiter Einsatzabschnitt<br />
gebildet. Beim Innenangriff wurden zwei C-<br />
Rohre mit jeweils zwei PA-Trupps3 eingesetzt.<br />
Vor dem Gebäude standen während<br />
des gesamten Einsatzes Sicherheitstrupps<br />
bereit.<br />
Das nachalarmierte TLF 24/509 sorgte in<br />
diesem Abschnitt in <strong>der</strong> Anfangsphase für<br />
eine ausreichende Wasserversorgung. Der<br />
massive Einsatz von Strahlrohren erfor<strong>der</strong>te<br />
einen großen Bedarf an Löschwasser.<br />
Nicht vorhandene Hydranten stellten anfangs<br />
ein großes Problem dar. Die Fahrzeuge<br />
„halfen sich untereinan<strong>der</strong>“, bis weit<br />
entfernte Hydranten „angezapft“ werden<br />
konnten.<br />
Während <strong>der</strong> Nachlöschar<strong>bei</strong>ten musste die Außenhaut<br />
des Gebäudes geöffnet werden<br />
Durch das automatische Auslösen <strong>der</strong><br />
Sprinkleranlage war <strong>der</strong> Brandherd im Innenraum<br />
in Schach gehalten worden. Die<br />
Außenhaut <strong>der</strong> Halle hatte beson<strong>der</strong>s an<br />
den Nähten <strong>der</strong> Verblechung (mit dahinter<br />
befestigtem Dämmstoff) nachgegeben, so<br />
dass es zu einer starken Verrauchung im<br />
Markt kam. Diese hatte sich auf den ganzen<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 42 von 52
Markt ausgedehnt. Die Brandbekämpfung<br />
von außen war sehr effizient. Im Westen<br />
wurde ein dritter Einsatzabschnitt eingerichtet.<br />
Dort befand sich das Tanklöschfahrzeug<br />
von Kriegenbrunn sowie zwei Löschfahrzeuge<br />
<strong>der</strong> FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt.<br />
Deutliche Brandspuren waren innen sichtbar.<br />
In diesem Bereich wurde ein weiterer<br />
Zugang in den Innenraum des Gebäudes<br />
geschaffen, so dass auch hier ein Innenangriff<br />
vorgenommen wurde. Einen vierten<br />
Einsatzabschnitt stellte <strong>der</strong> Bereitstellungsraum<br />
<strong>bei</strong> einer benachbarten Firma dar.<br />
Gegen 8:00 Uhr konnte „Feuer unter Kontrolle“<br />
gemeldet werden.<br />
Zur Entrauchung kamen drei Lüfter zum<br />
Einsatz. Die Sprinkleranlage wurde daraufhin<br />
abgeschaltet. Von <strong>der</strong> Außenhaut wurden<br />
Teile entfernt, wodurch die Sicht zum<br />
Innenraum des Flachdaches möglich wurde.<br />
Mit <strong>der</strong> Wärmebildkamera wurde nach eventuellen<br />
Brandnestern abgesucht.<br />
Montag, 19. Dezember, 10:07 Uhr<br />
Person auf Baukran, Henkestraße<br />
Während <strong>der</strong> Rückfahrt von einem<br />
Brandmel<strong>der</strong>alarm kam die Meldung, an <strong>der</strong><br />
Ecke Henke-/ Gebbertstraße drohe eine<br />
Person von einem Baukran zu springen. Die<br />
Fahrzeuge ELW, LF 1 und die DLAK fuhren<br />
direkt die neue Einsatzstelle an, <strong>der</strong> Rüstwagen<br />
rückte von <strong>der</strong> Hauptwache aus<br />
nach.<br />
Von Bauar<strong>bei</strong>tern und <strong>der</strong> bereits anwesenden<br />
Polizeistreife kam die Information,<br />
dass ein Mann auf den Kran stieg, um seine<br />
For<strong>der</strong>ung nach seinem ausstehenden Lohn<br />
Nachdruck zu verleihen. Er drohte, sich vom<br />
Kran zu stürzen. Der Mann befand sich ungefähr<br />
in <strong>der</strong> Mitte des Auslegers in 40 Metern<br />
Höhe und bewegte sich nach außen.<br />
Person auf dem Baukran (siehe Kreis)<br />
Die Führungsgruppe <strong>der</strong> Polizei (Psychologin<br />
und SEK = Son<strong>der</strong>einsatzkommando)<br />
hatten über Handy Kontakt zu <strong>der</strong><br />
Person aufgenommen.<br />
Er teilte mit, dass er den Kran nur dann<br />
verlasse, wenn er den ihm zustehenden<br />
Lohn bekommen würde. Nachdem aus einer<br />
nahen Bank Bargeld beschafft und <strong>der</strong> ausstehende<br />
Lohn zugesagt wurde, stieg er<br />
nach ca. zwei Stunden selbst vom Kran auf<br />
den Boden zurück und wurde dort von Polizei<br />
und Rettungsdienst übernommen.<br />
Die zwei mit Absturzsicherung ausgerüsteten<br />
<strong>Feuerwehr</strong>männer, sowie das SEK<br />
mussten nicht eingreifen.<br />
Freitag, 23. Dezember, 10:04 Uhr<br />
Gasaustritt Pkw, Henkestraße<br />
Der Löschzug2 wurde zu einem Gasgeruch<br />
in die Henkestraße gerufen. Bei dem<br />
Objekt handelte es sich um eine Wohnanlage<br />
mit Geschäftshäusern und einer Tiefgarage.<br />
Im Keller stand ein gasbetriebener<br />
Kleinbus, aus dessen Tank massiv Gas<br />
ausströmte.<br />
Es wurden alle Zugänge zum Parkhaus<br />
gesperrt und alle Ebenen einschließlich eines<br />
Bekleidungsgeschäftes evakuiert.<br />
Gleichzeitig dichtete <strong>der</strong> Angriffstrupp unter<br />
PA3 mit einem nassen Tuch die Gasaustrittstelle<br />
ab, wodurch sie vereiste und <strong>der</strong><br />
Gasaustritt verringert wurde.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 43 von 52
Mit einem Kohlendioxid-Löscher wird versucht, die<br />
Gasaustrittsstelle zu vereisen.<br />
Da die eingesetzten Explosionsmessgeräte<br />
ein Überschreiten <strong>der</strong> sogenannten<br />
unteren Explosionsgrenze anzeigten, wurde<br />
<strong>der</strong> Großraumlüfter <strong>der</strong> Werkfeuerwehr<br />
Siemens nachalarmiert. Zwischenzeitlich<br />
wurde von <strong>der</strong> Polizei <strong>der</strong> Halter ermittelt<br />
und die Fahrzeugschlüssel beschafft. Das<br />
Fahrzeug wurde aus <strong>der</strong> Tiefgarage geschoben<br />
und die austretenden Dämpfe anschließend<br />
mit einem Strahlrohr nie<strong>der</strong>geschlagen.<br />
Um die einzelnen Etagen zu belüften,<br />
mussten die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />
<strong>der</strong> entsprechenden Treppenhäuser<br />
geöffnet werden. Sowohl die Henkestraße<br />
als auch sämtliche Zugänge zur Tiefgarage<br />
wurden während des Einsatzes aus Sicherheitsgründen<br />
komplett gesperrt. Nachdem<br />
mit den Messgeräten kein explosibles Gemisch<br />
mehr gemessen wurde, konnte die<br />
hauseigene Lüftungsanlage eingeschaltet<br />
werden, um das Areal zu belüften.<br />
Der defekte Kleinbus wurde in Begleitung<br />
von Polizei und <strong>Feuerwehr</strong> abgeschleppt<br />
und zu einem Parkplatz gebracht. Dort<br />
konnte das Gas ohne eine weitere Gefährdung<br />
kontrolliert ausströmen.<br />
Dienstag, 27. Dezember, 16:52 Uhr<br />
Verkehrsunfall, eingeklemmte Person,<br />
Autobahn A3<br />
Von <strong>der</strong> ILS1 wurde auf <strong>der</strong> Autobahn A3<br />
zwischen die Anschlussstellen Tennenlohe<br />
und Nürnberg-Nord ein Verkehrsunfall gemeldet.<br />
In einem <strong>der</strong> vier beteiligten Fahrzeuge<br />
war noch eine Person, die jedoch<br />
nicht eingeklemmt war. Alle weiteren Beteiligten<br />
waren unverletzt.<br />
Die Autobahn wurde durch die <strong>Feuerwehr</strong><br />
komplett gesperrt und die Einsatzstelle<br />
mit einem Lichtmast ausgeleuchtet. In Absprache<br />
mit dem Notarzt wurde das Dach<br />
zur patientengerechten Rettung mit hydraulischen<br />
Rettungsgeräten abgetrennt. Die<br />
Fahrerin wurde mit dem KED-System6 und<br />
einem Rettungsbrett aus dem Fahrzeug<br />
gehoben und an den Rettungsdienst übergeben.<br />
Abschließend wurden an den beteiligten<br />
Fahrzeugen die Batterien abgeklemmt, ausgelaufene<br />
Kühlflüssigkeit und Öl mit Ölbindemittel<br />
aufgenommen und die Fahrbahn<br />
gereinigt.<br />
Dienstag, 27. Dezember, 17:39 Uhr<br />
Rauch aus Wohnung, Am Europakanal<br />
Während <strong>der</strong> Rüstzug5 auf <strong>der</strong> Autobahn<br />
im Einsatz war, wurde die automatisch<br />
mitalarmierte FF <strong>Erlangen</strong>-Stadt von <strong>der</strong><br />
ILS1 – gemeinsam mit <strong>der</strong> FF Büchenbach –<br />
zu einer Rauchentwicklung gerufen.<br />
Nach <strong>der</strong> ersten Erkundung im 10. Obergeschoss<br />
des Hochhauses konnte Entwarnung<br />
gegeben werden. Bei <strong>der</strong> Rauchentwicklung<br />
handelte es sich nur um ein angebranntes<br />
Kochgut. Es wurde abgelöscht und<br />
die Wohnung mit einem Hochleistungslüfter<br />
vom Rauch befreit.<br />
Dienstag, 27. Dezember, 21:45 Uhr<br />
Rauch aus Wohnung, Dompfaffstraße<br />
Von <strong>der</strong> ILS1 wurde eine „Rauchentwicklung<br />
aus Wohnung“ in <strong>der</strong><br />
Dompfaffstraße gemeldet. Im 4. Obergeschoss<br />
kam es zu einem Küchenbrand, <strong>der</strong><br />
von einem Bewohner mit einem Pulverlöscher<br />
abgelöscht wurde. Durch den Löschversuch<br />
hatte er Brandrauch und Löschpulver<br />
eingeatmet und wurde vorsorglich in die<br />
Klinik gebracht.<br />
Der Angriffstrupp bekam den Auftrag, unter<br />
PA3 die noch verrauchte Wohnung abzusuchen.<br />
Ein weiterer PA3-Trupp kontrollierte<br />
den ebenfalls leicht verrauchten Treppenraum<br />
vom 4. bis zum 9. Obergeschoss und<br />
öffnete die Rauch- und Wärmeabzugsöffnung.<br />
Beim Verlassen des neungeschossigen<br />
Wohnhauses hatten Bewohner<br />
teilweise die Rauchabschlusstüren zum<br />
Treppenraum offen stehenlassen, weshalb<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 44 von 52
die fensterlosen Flure <strong>der</strong> oberen Stockwerke<br />
leicht verraucht waren. Die Bewohner,<br />
die noch in ihren Wohnungen waren,<br />
wurden gebeten, die Türen geschlossen zu<br />
halten und erst nach dem Belüften <strong>der</strong> Geschosse<br />
ihre Wohnungen zu verlassen.<br />
Zur Entrauchung <strong>der</strong> oberen fünf Stockwerke<br />
wurde an <strong>der</strong> Eingangstüre ein Hochleistungslüfter<br />
in Stellung gebracht und die<br />
einzelnen Flure nacheinan<strong>der</strong> mit einem<br />
Elektrolüfter vom Rauch befreit.<br />
Wie sich später herausstellte, hatte <strong>der</strong><br />
Mieter <strong>der</strong> Brandwohnung einen Topf mit<br />
Fett auf dem eingeschalteten Herd stehen,<br />
verließ kurz die Wohnung, sperrte sich da<strong>bei</strong><br />
aus und verständigte daraufhin einen<br />
Schlüsseldienst. Als dieser die Türe öffnete,<br />
bemerkte er den Küchenbrand, verständigte<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> und unternahm einen Löschversuch.<br />
Erklärung <strong>der</strong> Fußnoten<br />
1) ILS<br />
Integrierte Leitstelle Nürnberg zur Alarmierung<br />
von <strong>Feuerwehr</strong> und Rettungsdienst.<br />
2) Löschzug<br />
ELW Einsatzleitwagen<br />
HLF Hilfeleistungslöschfahrzeug<br />
LF 16 Löschgruppenfahrzeug<br />
DLAK Drehleiter mit Korb<br />
3) PA<br />
Pressluftatmer (Atemschutzgerät)<br />
4) CAFS-Rohr<br />
sogenanntes Druckluftschaumrohr.<br />
5) Rüstzug bestehend aus<br />
ELW Einsatzleitwagen<br />
VRW Vorausrüstwagen<br />
RW2 Rüstwagen<br />
LF 16 Löschgruppenfahrzeug<br />
6) KED-System<br />
Ein Rettungskorsett, das die gesamte Wirbelsäule<br />
immobilisiert und so die schonende Rettung<br />
aus schlecht zugänglichen Situationen erleichtert.<br />
7) Gefahrgutzug bestehend aus<br />
ELW Einsatzleitwagen<br />
HLF Hilfeleistungslöschfahrzeug<br />
LF 16 Löschgruppenfahrzeug<br />
WLF 1 Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit n<br />
Abrollbehälter (AB) Gefahrgut<br />
WLF 2 Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit<br />
AB Atem-/Strahlenschutz<br />
8) Wasserrettungszug bestehend aus<br />
ELW Einsatzleitwagen<br />
GW-W Gerätewagen Wasserrettung<br />
RW2 Rüstwagen<br />
LF 16 Löschgruppenfahrzeug<br />
9) TLF 24/50<br />
Tanklöschfahrzeug mit einem 5.000 Liter Wassertank<br />
und 500 Liter Schaummittel.<br />
10) Löschzug LKW-Brand<br />
ELW Einsatzleitwagen<br />
LF 16 Löschgruppenfahrzeug<br />
RW 2 Rüstwagen<br />
TLF 24/50 Tanklöschfahrzeug<br />
11) UG-ÖEL<br />
Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung mit<br />
entsprechendem Einsatzleitfahrzeug<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 45 von 52
5. Vorbeugen<strong>der</strong> Brandschutz <strong>2011</strong> 2010<br />
Stellungnahmen zu Son<strong>der</strong>bauten, Bebauungsplänen und nach BimSchG<br />
Versch. Stellungnahmen* (Messen, Kirchweihen, Fw-Zufahrten usw.)<br />
270 140<br />
Besprechungen 101 72<br />
Objektbegehungen 110 64<br />
Abnahme von fliegenden Bauten, BMA´s, Wartungen FSD´s usw. 243 90<br />
Kostenpflichtige Beratungen 35 10<br />
Aufgeschaltete Brandmeldeanlagen 241 247<br />
davon mit Strahlenschutz Gefahrengruppe I 32 37<br />
davon mit Strahlenschutz Gefahrengruppe II 25 28<br />
davon mit Strahlenschutz Gefahrengruppe III 14 18<br />
davon mit BIO-Schutzstufe I 48 48<br />
davon mit BIO-Schutzstufe II 34 35<br />
davon mit BIO-Schutzstufe III 5 5<br />
Unterweisung über das Verhalten im Brandfall und Handhabung von<br />
Feuerlöschern<br />
34 18<br />
Erste Hilfe Ausbildung, Einweisung in den AED 11 19<br />
Theatersicherheitswachen a 4 Mann 143 123<br />
Heinrich-Lades-Halle a 3 Mann 4 7<br />
Sonstige Sicherheitswachen 0 7<br />
Wachen anlässlich <strong>der</strong> Bergkirchweih a 4 Mann (12-stündiger Schichtdienst) 23 23<br />
Besichtigung <strong>der</strong> Hauptfeuerwache und Information über den Aufbau und Organisation <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Erlangen</strong> durch<br />
Schulklassen 16 11<br />
Kin<strong>der</strong>gärten 14 7<br />
Jugendgruppen 3 2<br />
Vereine und Gruppen 5 3<br />
Ferienprogramm 5 3<br />
* ohne Berücksichtigung <strong>der</strong> Stabstelle VB<br />
6. Personal <strong>2011</strong> 2010<br />
Ständige Wache Soll Ist Soll Ist<br />
Brandoberamtsrat A 13 S 2 2 2 1<br />
Brandamtsrat A 12 2 2 2 3<br />
Brandamtmann A 11 2 1 3 2<br />
Brandoberinspektor A 10 3 1 3 0<br />
Brandinspektor A 9 0 0 0 1<br />
Hauptbrandmeister/ Brandinspektor A 9S + AZ 4 4 4 4<br />
Hauptbrandmeister/ Brandinspektor A 9 S 8 10 8 9<br />
Brandmeister / Oberbrandmeister A 7 / A 8 51 51 50 53<br />
<strong>Feuerwehr</strong>anwärter 0 0 0 0<br />
Gesamt 72 71 72 73<br />
Verwaltung<br />
Verwaltungsleiter A 10 1 1 1 1<br />
Schreibkraft Amtsleiter 19,25 Std. EG 06 1 1 1 1<br />
Katastrophenschutz<br />
Verwaltungsamtsrat A 12 1 1 1 1<br />
Sachbear<strong>bei</strong>ter Verwaltung / KatS EG 08 1 1 1 1<br />
Gesamt 76 75 76 77<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 46 von 52
Altersstruktur <strong>der</strong> hauptamtlichen Mitar<strong>bei</strong>ter im Jahre <strong>2011</strong><br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
21 23 25 27 29 31 33 35 37 39 41 43 45 47 49 51 53 55 57 59<br />
Das Durchschnittsalter betrug 41,0 Jahre (im Vorjahr 40,8 Jahre)<br />
9000<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
0<br />
8036<br />
Dienst<br />
Verteilung <strong>der</strong> Schichtdiensttage <strong>2011</strong> / 2010<br />
1505<br />
Urlaub<br />
458<br />
120 199 69<br />
Überstunden<br />
Krank<br />
Abordnung<br />
Elternzeit<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 47 von 52<br />
7540<br />
Dienst<br />
1379<br />
Urlaub<br />
365<br />
130 195 85<br />
Durchschnittliche Dienststärke: <strong>2011</strong> 2010<br />
Überstunden<br />
Krank<br />
Abordnung<br />
Elternzeit<br />
Soll 22,02 21,51<br />
Ist 15,25 15,41
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong>en <strong>2011</strong> 2010<br />
Jugendfeuerwehr Aktive JF Aktive<br />
Alterlangen 10 25 10 24<br />
Bruck 2 21 4 24<br />
Büchenbach 10 50 8 50<br />
Dechsendorf 9 50 9 46<br />
Eltersdorf 13 40 13 42<br />
<strong>Erlangen</strong> 9 57 8 57<br />
Frauenaurach 1 35 6 33<br />
Hüttendorf 11 38 15 36<br />
Kosbach/Häusling 12 41 14 38<br />
Kriegenbrunn 8 36 5 39<br />
Neuses 0 14 0 19<br />
Steudach 0 38 0 41<br />
Tennenlohe 3 19 3 20<br />
Aktive <strong>Feuerwehr</strong>dienstleistende gesamt 88 464 95 469<br />
Werkfeuerwehren<br />
In 2 Betrieben 98 99<br />
7. Fahrzeuge<br />
Ständige Wache Typ Baujahr <strong>2011</strong> 2010<br />
Tanklöschfahrzeuge TLF 24/50 88 1 1<br />
Löschgruppenfahrzeuge LF 16-2 (CAFS) 01 1 1<br />
Hilfeleistungslöschfahrzeuge HLF 20/16 10, 11 2 1<br />
Drehleiter DLAK 23/12 09 1 1<br />
Rüstwagen RW 2 88 1 1<br />
Gerätewagen-Gefahrgut GW-G 89 0 1<br />
Gerätewagen-Wasserrettung GW-W 89 1 1<br />
Vorausrüstwagen VRW 89 1 1<br />
Einsatzleitwagen ELW 09 1 1<br />
Kommandowagen KdoW 90, 04, 05 3 3<br />
Mehrzweckfahrzeug MZF 08 1 1<br />
Kastenwagen Kombi 90 1 1<br />
Einsatzleitfahrzeug ELF (UG-ÖEL) 06 1 1<br />
Versorgungslastkraftwagen LKW 90 1 1<br />
Kleinalarmfahrzeuge Klaf 09 1 1<br />
<strong>Feuerwehr</strong>boote MZB, A-Boot 88, 95 2 2<br />
Wechsella<strong>der</strong>fahrzeuge WLF 1, WLF 2 Kran 10, 10 2 2<br />
Abrollbehälter Pritsche AB-Pritsche 10 1 1<br />
Abrollbehälter Gefahrgut AB-G 10 1 1<br />
AB Atemschutz/Strahlenschutz AB-A/S 11 1 0<br />
Abrollbehälter Schlauch AB-Schlauch 11 1 0<br />
Pulverlöschanhänger FwA-P 250 61 1 1<br />
Lichtmastanhänger FwA-Lima 78 1 1<br />
Schaum-Wasserwerfer FwA-SWW 87 1 1<br />
Mopmatik Anhänger-Öl FwA-Mopmatik 91 1 1<br />
Ölsperre-Anhänger FwA-Ölsp 81 1 1<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 48 von 52
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> Typ Baujahr <strong>2011</strong> 2010<br />
Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 78 1 1<br />
Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 Tr 07 1 1<br />
Löschgruppenfahrzeuge LF 16-3 (CAFS) 02 1 1<br />
LF 16 76, 88,93 3 3<br />
LF 16-TS (Bund KatS) 90 1 1<br />
LF 10/6 09, 10, 10 3 3<br />
LF 8 86, 90 2 2<br />
LF 8/6 95, 98, 2000 3 3<br />
Drehleitern DLK 23/12 95 1 1<br />
Tragkraftspritzenfahrzeuge TSF 84, 86, 92 3 3<br />
Kommandowagen KdoW 01 1 1<br />
Mehrzweckfahrzeug MZF 94, 08, 10 3 3<br />
Dekontaminations Lkw P Dekon Lkw P (Bund Kats) 01 1 1<br />
Tragkraftspritzenanhänger TSA 62, 65, 65 3 3<br />
Gesamt 58 55<br />
Kraftfahrzeugunfälle mit Fremdbeteiligung 1 0<br />
Durchschnittsalter <strong>der</strong> Fahrzeuge ohne Anhänger 11,8 12,3<br />
Gesamtkilometer 100.527 107.814<br />
Bei Einsätzen techn. Hilfeleistung 14.494 12.558<br />
Bei Brandeinsätzen 4.423 4.590<br />
Bei Fehlalarmen 9.576 5.682<br />
8. Haushalt Amt für Brand- und Katastrophenschutz<br />
Ansatz 2012 Ansatz <strong>2011</strong><br />
Ergebnishaushalt Ergebnishaushalt<br />
Aufwendungen 356.300 € Aufwendungen 351.300 €<br />
Erträge 240.800 € Erträge 240.800 €<br />
Investitionshaushalt Investitionshaushalt<br />
Gesamtvolumen 600.000 € Gesamtvolumen 500.000 €<br />
9. Wesentliche Anschaffungen<br />
1 Abrollbehälter Atemschutz / Strahlenschutz (AB-A/S)<br />
1 Abrollbehälter Schlauch (AB-Schlauch)<br />
10 Wassergutsauger<br />
1 Tauchpumpe<br />
2 Handfunkgeräte 2m-Band<br />
1 WIG Schweißgerät<br />
1 Bandsäge für Metall<br />
2 Powermoon<br />
50 B-Schläuche<br />
1 Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20/16)<br />
Gesamtsumme 608.000,- €<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 49 von 52
10. Weitere Ereignisse<br />
Mai, Indienststellung des Abrollbehälters<br />
Atemschutz/Strahlenschutz<br />
Im Mai wurde <strong>der</strong> Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz<br />
(AB-A/S) in Dienst<br />
gestellt. Er wird gemäß <strong>der</strong> Alarm- und<br />
Ausrückeordnung <strong>bei</strong> allen Großbränden<br />
und zu Einsätzen, <strong>bei</strong> denen mit dem Vorhandensein<br />
von atomaren, biologischen<br />
o<strong>der</strong> chemischen Stoffen zu rechnen ist, mit<br />
einem Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug zum Einsatz<br />
gebracht.<br />
Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit Abrollbehälter AB A/S<br />
Bestückt ist er im Wesentlichen mit 18<br />
Atemschutzgeräten, vier Langzeit-Atemschutzgeräten,<br />
24 Reserveflaschen, 12 Reserve-Atemschutzmasken,<br />
12 Reserve-Lungenautomaten,<br />
zwei Sets Strahlenschutz-<br />
Son<strong>der</strong>ausrüstung (à 3 Mann) sowie Messgeräten,<br />
ein Set (à 2 Mann) für die Dekontamination,<br />
neun Trainingsanzüge (Ersatzkleidung)<br />
und einem Stromerzeuger.<br />
Mittwoch, 29. Juni, Verabschiedung von<br />
Bürgermeister Gerd Lohwasser<br />
Bürgermeister und Katastrophenschutzreferent<br />
Gerd Lohwasser wurde im Beisein<br />
von 300 Gästen von seinen Ämtern, dem<br />
Schulverwaltungs-, dem Sportamt und dem<br />
Amt für Brand- und Katastrophenschutz auf<br />
<strong>der</strong> Hauptfeuerwache gebührend verabschiedet.<br />
Den Anfang machte eine rund zweistündige<br />
abwechslungsreich gestaltete Veranstaltung.<br />
Neben reichlich Dankesworten und<br />
Geschenken gab es für den Bürgermeister<br />
ein Zeugnis vom Schulverwaltungsamt, einen<br />
Sketch, ein Sportquiz in <strong>der</strong> Form von<br />
„Wer wird Millionär“ und ein selbst getextetes<br />
Lied von <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>band.<br />
BM Lohwasser <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Helmübergabe<br />
Musikalisch umrahmt wurde <strong>der</strong> Abend<br />
vom Musikverein Büchenbach. Wie es sich<br />
für einen aus den Dienst scheidenden <strong>Feuerwehr</strong>mann<br />
gehört, wurde dem <strong>Feuerwehr</strong>referenten<br />
natürlich zum Abschied auch<br />
sein Helm, den er während seines 24stündigen<br />
Dienstes <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> trug,<br />
feierlich überreicht. Darüber hinaus wurde<br />
er vom Landesfeuerwehrverband für seine<br />
Verdienste um das Feuerlöschwesen ausgezeichnet.<br />
Aufmarsch zum Großen Zapfenstreich<br />
Nach einer kurzen Pause kam <strong>der</strong> Höhepunkt<br />
des Abends. Stadtbrandrat Friedhelm<br />
Weidinger begleitete Bürgermeister Gerd<br />
Lohwasser zu einem Podium im Hof <strong>der</strong><br />
Feuerwache. Eingerahmt von zwei Fackelträgern<br />
wurden die Verdienste des Bürgermeisters<br />
mit einem Großen Zapfenstreich<br />
gewürdigt. Im Dunkel <strong>der</strong> Nacht marschierten<br />
rund 70 <strong>Feuerwehr</strong>männer und -frauen<br />
mit Fahnenabordnungen aller Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en vor den Fahrzeughallen auf,<br />
begleitet wurden sie von Fackelträgern unter<br />
den Klängen des Musikvereins<br />
Büchenbach.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 50 von 52
Bürgermeister Gerd Lohwasser<br />
Außer den für den Großen Zapfenstreich<br />
protokollarisch vorgeschriebenen Lie<strong>der</strong>n<br />
spielte <strong>der</strong> Musikverein auch noch zwei<br />
Wunschtitel von Herrn Lohwasser.<br />
August, Indienststellung des<br />
Abrollbehälters Schlauch<br />
Im August wurde <strong>der</strong> Abrollbehälter<br />
Schlauch (AB-Schlauch) in Dienst gestellt.<br />
Er kommt zur Wasserversorgung über lange<br />
Wegstrecken und zum Materialnachschub<br />
<strong>bei</strong> Großschadenslagen zum Einsatz.<br />
Wechsella<strong>der</strong>fahrzeug mit dem AB-S<br />
Der AB-Schlauch hat eine Länge von<br />
5,90 Metern, verfügt über einen Vertikallift<br />
mit einer Hubkraft von 1.500 kg, einem<br />
Schiebeverdeck, seitlich selbstaufrollenden<br />
Rollplanen und Ankerschienen in den seitlichen<br />
Bordwänden zur Ladungssicherung.<br />
Bestückt ist er im Wesentlichen mit zwei<br />
Rollcontainern (feuerwehrtechnische Beladung<br />
zur Wasserentnahme inklusive Tragkraftspritze<br />
TS 8/8) sowie vier Rollcontainern<br />
mit je 500 Metern aneinan<strong>der</strong>gekoppeltem<br />
Schlauchmaterial (B).<br />
Alle Rollcontainer sind mit einer Totmannbremse,<br />
einer Stapleraufnahme und<br />
mit einer Kranöse ausgestattet. Der Abrollbehälter<br />
ist so konzipiert, dass die Schläuche<br />
während <strong>der</strong> Fahrt vom abgeklappten<br />
Vertikallift aus verlegt werden können.<br />
Die Ladebordwand des AB-Schlauch<br />
Mittwoch, 2. November,<br />
Start <strong>der</strong> LFV-Imagekampagne<br />
„Stell dir vor, du drückst und alle drücken<br />
sich“ lautet das Motto einer groß angelegten<br />
gemeinsamen Imagekampagne des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Bayern (LFV) und<br />
des Staatsministeriums des Innern, die im<br />
Herbst offiziell eröffnet wurde.<br />
Der beklebte ESTW-Bus auf einer Linienfahrt<br />
Bei einem Pressetermin haben <strong>der</strong> Bayerische<br />
Innenminister Joachim Herrmann,<br />
LFV-Vorsitzen<strong>der</strong> Alfons Weinzierl, Stadtwerke-Vorstand<br />
Wolfgang Geus und Stadtbrandrat<br />
Friedhelm Weidinger auf dem Hu-<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 51 von 52
genottenplatz einen mit dem Kampagnenmotiv<br />
beklebten Bus offiziell auf seine dreijährige<br />
„Werbereise“ durch <strong>Erlangen</strong> geschickt.<br />
Die auf drei Jahre angelegte Kampagne<br />
zur Nachwuchsgewinnung in den Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>en soll Menschen für diese<br />
beson<strong>der</strong>e ehrenamtliche Tätigkeit motivieren.<br />
LFV-Vorsitzen<strong>der</strong> Alfons Weinzierl, Innenminister<br />
Joachim Herrmann, Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger<br />
und ESTW-Vorstand Wolfgang Geus (v.l.)<br />
Der Freistaat Bayern beteiligt sich an den<br />
Kosten mit mehr als 800.000 Euro. Ein Teil<br />
dieser Kampagne ist in allen bayerischen<br />
Landkreisen und kreisfreien Städten jeweils<br />
ein Nahverkehrsbus mit auffälliger<br />
Motivbeklebung. Die Kosten dafür trägt <strong>der</strong><br />
Landesfeuerwehrverband.<br />
Die Erlanger Stadtwerke (ESTW) haben<br />
sich bereit erklärt, dafür einen Bus als Werbeträger<br />
kostenlos zur Verfügung zu stellen.<br />
Weitere Elemente <strong>der</strong> Imagekampagne<br />
sind – neben eigenständigen Veranstaltungen<br />
vor Ort (Tag <strong>der</strong> offenen Tür) – auch<br />
Kino- und Radiospots, Bauzaunplakate etc..<br />
Damit werben die 7.694 Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
mit ihren 324.000 Einsatzkräften für<br />
mehr Personal, um die Sicherheit <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
auch langfristig sicherzustellen. Alleine<br />
2010 retteten die bayerischen <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
(auch Berufsfeuerwehren) mehr als<br />
20.000 Menschen aus Notlagen. Weit über<br />
200.000 Einsätze waren zu bewältigen.<br />
Januar bis Dezember,<br />
Baustelle Hauptfeuerwache<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> glich die Hauptfeuerwache<br />
oftmals einer Baustelle. Nachdem<br />
<strong>der</strong> Austausch <strong>der</strong> Wasser- und Abwasser-<br />
rohre im Verwaltungstrakt abgeschlossen<br />
war, musste die Florianstube wie<strong>der</strong> in ihren<br />
ursprünglichen Zustand versetzt werden.<br />
Großbaustelle Florianstube<br />
Dazu wurde ein Teil <strong>der</strong> Wand- und Deckenverkleidung<br />
erneuert. Diese Ar<strong>bei</strong>ten<br />
wurden während <strong>der</strong> Sommerferien unterbrochen.<br />
Denn nur in dieser Zeit konnte die<br />
Atemschutzübungsstrecke umgebaut werden,<br />
da sie während <strong>der</strong> Ferien nicht durch<br />
Lehrgänge belegt war. Sie wurde abgebaut,<br />
die Beleuchtung erneuert, die Wände gestrichen<br />
und die Übungsanlage den aktuellen<br />
Erfor<strong>der</strong>nissen entsprechend neu aufgebaut.<br />
Die rundum renovierte Wachzentrale<br />
Außerdem stand die Erneuerung <strong>der</strong><br />
Wachzentrale samt Ruhe- und Aufenthaltsraum<br />
auf dem Plan. Hier wurde u.a. eine<br />
Schallschutzdecke eingezogen. Die Wände<br />
wurden neu verputzt, ein strapazierfähiger<br />
Nadelfilzboden verlegt. Der Aufenthaltsraum<br />
erhielt eine neue Einbauküche. Schreiner<br />
<strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> bauten Möbel für die übrigen<br />
Räume. Alle diese Ar<strong>bei</strong>ten waren nur durch<br />
das hohe Engagement <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>ter des<br />
Amtes möglich.<br />
<strong>Erlangen</strong>, Mai 2012<br />
Dipl.-Ing. (FH) Friedhelm Weidinger,<br />
Brandrat<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz Seite 52 von 52