Arlberg Kongress 2007 - Uponor
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Dipl.-Ing. Wolfgang Prüfrock – Statusbericht zu den neuen Technischen Regeln für Trinkwasser-Installationen (TRWI)<br />
Der „Informative Anhang B“ gibt einige Beispiele für die Zuordnung<br />
verschiedener Flüssigkeiten zu den Kategorien 1 bis 5, z.B.<br />
erwärmtes Wasser im Sanitärbereich Kategorie 2 (Flüssigkeit ohne<br />
gesundheitliche Gefährdung) oder Wasser aus Wasch- und Geschirrspülmaschinen<br />
Kategorie 5 (Gesundheitsgefährdung durch<br />
Krankheitserreger).<br />
Diese Zuordnung ist leider nicht besonders gut gelungen, da für<br />
die Vielzahl der in der Praxis vorgekommenen Fälle, insbesondere<br />
aus dem gewerblichen Bereich, eine eindeutige Zuordnung zu<br />
einer der Kategorien nicht möglich ist, was zu Unsicherheiten bei<br />
der Anwendung der Norm führt.<br />
Die im Norm-Entwurf noch enthaltene sehr detaillierte Anwendungsmatrix<br />
wurde im Zuge der Einspruchsberatung ersatzlos<br />
gestrichen. Um für die deutschen Anwender eine Hilfe zu geben,<br />
wurde in DIN EN 1717 eine aus 63 Positionen bestehende Anwendungsmatrix<br />
in Form eines Nationalen Anhanges“ ergänzt. In der<br />
Senkrechten dieser Matrix sind die einzelnen Entnahmestellen und<br />
Apparate aufgeführt und in der Waagerechten die geeigneten<br />
Sicherungsarmaturen. Die Felder mit den in Deutschland nicht<br />
gebräuchlichen Sicherungsarmaturen wurden durch ein Raster<br />
besonders markiert. Mit dieser und einigen weiteren Ergänzungen<br />
im „Nationalen Anhang“ wurde ein mit DIN 1988-4 etwa vergleichbares<br />
Regelungsniveau erreicht.<br />
Abschließend sei noch der „Informative Anhang C“ der EN 1717<br />
erwähnt, in dem die Analyse einer Trinkwasser-Installation bezüglich<br />
der potentiellen Rückfluss- und Kontaminationsgefahren<br />
beschrieben wird.<br />
2.3.7 EN 806-5 „Betrieb und Instandhaltung“<br />
Zu diesem Teil liegt bislang nur eine erste Beratungsunterlage<br />
vor, die sich weitgehend aus der englischen Übersetzung DIN<br />
1988-8 herleitet. Auch für diesen Teil besteht von Seiten der<br />
deutschen Experten im CEN/TC 164/WG 2 die Vorgabe,<br />
möglichst viele der in Deutschland eingeführten Regelungen in<br />
EN 806-5 zu verankern.<br />
Inwieweit dies gelingt, werden die weiteren Beratungen und die<br />
Ergebnisse der Europäischen Umfragen und Abstimmungen<br />
zeigen, die in den Jahren <strong>2007</strong>/2008 stattfinden werden.<br />
3. Das Konzept für eine „Neue TRWI“<br />
3.1 Gründe für eine Übergangsregelung<br />
Die vorgestellten Europäischen Normen sowie die nationalen<br />
Ergänzungsnormen in Form von Überarbeitungen von einzelnen<br />
Teilen der Normenreihe DIN 1988-1 bis -8 bilden die Bausteine<br />
für eine „Neue TRWI“. Ziel ist es, den Normenanwendern erneut<br />
ein vollständiges und in sich geschlossenes und widerspruchsfreies<br />
Normenwerk für die Trinkwasser-Installation zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Wie ausgeführt, können die vorliegenden europäischen Arbeitsergebnisse<br />
gegenwärtig diesen Anspruch noch nicht erfüllen.<br />
Auf der anderen Seite sind sie aber als DIN-EN-Normen in das<br />
DIN-Normenwerk integriert und haben somit denselben Status<br />
wie die rein nationalen DIN-Normen. Auch die Europäischen<br />
Normen unterliegen einem 5-jährigen Überprüfungsmodus, und<br />
das Endziel ist es natürlich, einen Zustand zu erreichen, der<br />
nationale Ergänzungsnormen zum selben Thema entbehrlich<br />
macht.<br />
Das zuständige Fachgremium im Normenausschuss Wasserwesen<br />
hat nach einigen Diskussionen ein Konzept für die Erarbeitung der<br />
nationalen Ergänzungsnormen entwickelt, und es wird angestrebt,<br />
das Ergebnis als ein gemeinsames Regelwerk des DIN und des<br />
DVGW zu präsentieren.<br />
UPONOR KONGRESS <strong>2007</strong> 133