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Kostenträgerrechnung und Zuschlagskalkulation

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IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 1<br />

Technischer Fachwirt:<br />

Kosten-Leistungsrechnung, Skript 4<br />

Inhalt<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong><br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 2<br />

Kostenträgerzeitrechnung <strong>und</strong> Kostenträgerstückrechnung<br />

Kostenträgerstückrechnung Kostenträgerzeitrechnung<br />

Dient der Ermittlung von Herstellkosten <strong>und</strong> Selbst- Dient der Ermittlung der gesamten Herstellkosten<br />

kosten eines Produktes/Auftrags/Dienstleistung <strong>und</strong> Selbstkosten eins Abrechnungszeitraum nach<br />

Kostenträgern (Produkte, Produktgruppen, Ge-<br />

... <strong>und</strong> wird zur Kalkulation des Verkaufspreises verwendetschäftsfelder)<br />

Hilfsmittel: <strong>Zuschlagskalkulation</strong>sschema Hilfsmittel: Kostenträgerblatt<br />

Kennzeichen: Die Kalkulation wird auf ein<br />

Kennzeichen: Die Kalkulation wird auf eine Periode<br />

Stück/einen Auftrag bezogen (deshalb auch Stückrechnung)<br />

bezogen (deshalb auch Zeitrechnung).<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 3<br />

Die Kalkulation kann jeweils erfolgen:<br />

Vor Annahme eines Auftrags/Produktion:<br />

Ziel ist die Erstellung eines Kostenvoranschlags, oder die Erstellung von Angeboten.<br />

Während der Leistungserstellung:<br />

Ziel ist Kostenkontrolle<br />

Nach Abschluss der Leistungserstellung: (Vor- <strong>und</strong> Nachkalkulation)<br />

Ermittlung von Abweichungen zwischen den anfänglich angenommenen Kosten <strong>und</strong> den im Nachhinein<br />

tatsächlich entstandenen Kosten; Ermittlung von Über- <strong>und</strong> Unterdeckungen.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 4<br />

Kalkulationsverfahren<br />

<strong>Zuschlagskalkulation</strong><br />

Zu unterscheiden sind:<br />

(einfache) summarische <strong>Zuschlagskalkulation</strong>: Es werden die gesamten<br />

Gemeinkosten mit Hilfe eines einzigen Zuschlagsatzes verteilt.<br />

Differenzierte <strong>Zuschlagskalkulation</strong>: Es werden die Gemeinkosten auf<br />

unterschiedliche Kostenstellen aufgeteilt <strong>und</strong> unterschiedliche Zuschlagsätze<br />

ermittelt.<br />

<strong>Zuschlagskalkulation</strong> mit Maschinenst<strong>und</strong>ensätzen<br />

Divisionskalkulation<br />

Äquivalenzziffernkalkulation<br />

Handelskalkulation<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 5<br />

Von der Kostenstellenrechnung (BAB-Bogen) zur <strong>Zuschlagskalkulation</strong><br />

BAB-Bogen<br />

Gemeinkostenart Gesamtbetrag Davon entfällt<br />

auf Material<br />

Davon entfällt<br />

auf Fer-<br />

tigung<br />

Hilfslöhne ... ... ...<br />

Energiekosten ... ... ...<br />

Mietkosten<br />

..<br />

Gemeinkostenzuschlag 33,9% 120% 70%<br />

Kostenkalkulation<br />

(+) Materialeinzelkosten<br />

(+) Materialgemeinkosten<br />

(+) Fertigungseinzelkosten<br />

(+) Fertigungsgemeinkosten<br />

(=) Herstellkosten<br />

(+) Veraltungs-/Vertriebsgemeinkosten<br />

...<br />

Davon entfällt auf<br />

Verwaltung/Vertrieb<br />

2. Schritt:<br />

1. Schritt:<br />

Im 1. Schritt werden mit Hilfe des<br />

BAB-Bogens die Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

ermittelt.<br />

Im zweiten Schritt werden mit Hilfe der im BAB-<br />

Bogen ermittelten %-Zuschlagsätze die jeweiligen<br />

Gemeinkosten ausgerechnet.<br />

Formel: GK=jeweiligen EK * Zuschlagsatz<br />

Anschließend können Herstellkosten, Selbstkosten<br />

<strong>und</strong> Verkaufspreise errechnet werden.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 6<br />

Kalkulationsschema der <strong>Kostenträgerrechnung</strong> für den<br />

Fertigungsbetrieb<br />

+ Materialeinzelkosten<br />

+ Materialgemeinkosten<br />

+ Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)<br />

+ Fertigungsgemeinkosten<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />

= Herstellkosten<br />

+/- Bestandsveränderungen<br />

= Herstellkosten des Umsatzes<br />

+ Verwaltungsgemeinkosten<br />

+ Vertriebsgemeinkosten<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs<br />

= Selbstkosten 1<br />

Selbstkosten<br />

+ Gewinn<br />

= Nettoverkaufspreis<br />

+ Mehrwertsteuer<br />

= Bruttoverkaufspreis<br />

Oder alternativ:<br />

Selbstkosten<br />

+ Gewinn<br />

= Barverkaufspreis<br />

+ Skonto<br />

= Zielverkaufspreis<br />

+ Rabatt<br />

= Listenverkaufspreis<br />

1 In die Kalkulation einbezogen werden können zudem: Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskosten,<br />

Garantie <strong>und</strong> Kulanzkosten, ggf. Zinsaufwand.<br />

<strong>Kostenträgerrechnung</strong> <br />

Kalkulationsschema <br />

Stückerfolgskalkulation<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 7<br />

Einfache Übung zur <strong>Zuschlagskalkulation</strong><br />

Ihnen liegt aus einem kleinen Elektroinstallationsbetrieb folgender<br />

BAB-Bogen für den Monat Mai vor:<br />

Kostenart Gesamtbetrag <br />

Verteilungs-<br />

schlüssel<br />

Hilfslöhne 5000€ 1:1:2<br />

Miete 2000€ 2:1:3<br />

Heizung 500€ 1:1:3<br />

Büro 1000€ 1:1:1<br />

Summe<br />

BezugsgrößeZuschlagsatz<br />

Material Fertigung Verwaltung/Vert<br />

rieb<br />

Materialverbrauch im Mai 20.000€; Fertigungslöhne im Mai 12.000€<br />

Aufgabe 1: Ermitteln Sie die Gemeinkostenzuschlagsätze.<br />

Aufgabe 2: Sie sollen für einen K<strong>und</strong>en einen Auftrag kalkulieren.<br />

Materialverbrauch des Auftrags 1.000€;<br />

Arbeitszeit: 2 Mitarbeiter a 6 St<strong>und</strong>en bei 40€ Lohn;<br />

Gewinnanteil 30%<br />

Ermitteln Sie den Bruttoverkaufspreis für den Auftrag bei 19% Mehrwertsteuer!<br />

Bestandsveränderungen <strong>und</strong> Sondereinzelkosten werden<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 8<br />

Musterlösung, Übung 1<br />

Aufgabe 1<br />

BAB-Bogen<br />

Kostenart<br />

Gesamtbetrag <br />

Verteilungslungsschlüssel<br />

Material Fertigung<br />

Verwaltung/Vertrieb<br />

Hilfslöhne 5.000 € 01:01:02 1.250,00 € 1.250,00 € 2.500,00 €<br />

Miete 2.000 € 02:01:03 666,67 € 333,33 € 1.000,00 €<br />

Heizung 500 € 01:01:03 100,00 € 100,00 € 300,00 €<br />

Büro 1.000 € 01:01:01 333,33 € 333,33 € 333,33 €<br />

Summe 2.350,00 € 2.016,67 € 4.133,33 €<br />

Bezugsgrö-<br />

20.000,00 € 12.000,00 € 36.366,67 €<br />

ße <br />

Zuschlagsatz<br />

Aufgabe 2<br />

11,75% 16,81% 11,37%<br />

+ Materialeinzelkosten<br />

1.000,00 €<br />

+ Materialgemeinkosten 11,75% 117,50 €<br />

+<br />

Fertigungseinzelkosten (insbesondere Fertigungslöhne)<br />

480,00 €<br />

+ Fertigungsgemeinkosten 16,81% 80,67 €<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung 0 0,00 €<br />

= Herstellkosten 1.678,17 €<br />

+/- Bestandsveränderungen 0,00 €<br />

+ Herstellkosten des Umsatzes 1.678,17 €<br />

+ Verwaltungs-/Vertriebsgemeinkosten 11,37% 190,74 €<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs 0,00 €<br />

= Selbstkosten 1.868,90 €<br />

+ Gewinn 30% 560,67 €<br />

+ Nettoverkaufspreis 2.429,57 €<br />

+ Mehrwertsteuer 19% 461,62 €<br />

+ Bruttoverkaufspreis 2.891,19 €<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 9<br />

Kalkulation mit mehreren Fertigungskostenstellen<br />

+ Materialeinzelkosten<br />

+ Materialgemeinkosten 30%<br />

= Materialkosten (gesamt)<br />

+ Fertigungslöhne Drehmaschine 400€<br />

+ Fertigungsgemeinkosten, Drehmaschine<br />

17%<br />

+ Fertigungslöhne Fräsmaschine 500€<br />

+ Fertigungsgemeinkosten Fräsmaschine<br />

45%<br />

+ Fertigungskosten Stanzmaschine<br />

Fertigungsgemeinkosten Stanzmaschine<br />

67%<br />

(+) ...<br />

= Fertigungskosten (gesamt)<br />

+ Materialkosten (gesamt)<br />

+ Fertigungskosten (gesamt)<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />

= Herstellkosten<br />

+/- Bestandsveränderungen<br />

= Herstellkosten des Umsatzes<br />

+ Verwaltungsgemeinkosten<br />

+ Vertriebsgemeinkosten<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs<br />

= Selbstkosten<br />

Diese Rechnung<br />

setzt voraus,<br />

dass jeder<br />

Maschine<br />

eine Kostenstelle<br />

im BAB-<br />

Bogen zugeordnet<br />

ist.<br />

Die jeweiligen<br />

Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

sind mit den<br />

Fertigungseinzelkosten<br />

zu<br />

multiplizieren:<br />

GK Drehmaschine=<br />

= 400€*17%<br />

GK Fräsmaschine<br />

=<br />

=500€*45%<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 10<br />

<strong>Zuschlagskalkulation</strong> mit Maschinenst<strong>und</strong>ensätzen<br />

Kalkulatorische Abschreibung ...<br />

Kalkulatorische Zinsen ...<br />

Mietkosten ...<br />

Energiekosten ...<br />

Wartungs-<br />

/Instandhaltungskosten<br />

...<br />

Werkzeugverbrauch ...<br />

Hilfslöhne ...<br />

Summe, Gemeinkosten der<br />

Maschine im Jahr<br />

XXX<br />

Kalkulation der Fertigungskosten eines Auftrags:<br />

(+) Fertigungslohn<br />

(+) Maschinenabhängige FGK *<br />

Dauer des Auftrags<br />

...<br />

(+) Zuschlagsatz Restfertigungsgemeinkosten<br />

2 * Fertigungslöhne<br />

...<br />

(=) Fertigungskosten (gesamt) ...<br />

GK d. Maschine im Jahr * 100<br />

Maschinenst<strong>und</strong>ensatz = __________________________<br />

Gepl. Laufzeit im Jahr in Std.<br />

2 Restfertigungsgemeinkosten können sein: Gehälter, Hilfslöhne, Sozialkosten, Hilfsstoffe usf. (Siehe auch Skript Seite 59).<br />

1. Schritt:<br />

Bestimmung des Maschinenst<strong>und</strong>ensatzes. (siehe<br />

hierzu Skript 2)<br />

2. Schritt:<br />

Die maschinenabhängigen FGK je St<strong>und</strong>e werden<br />

mit der geplanten Maschinenlaufzeit des<br />

Auftrags multipliziert.<br />

Gemeinkosten, die im Maschinenst<strong>und</strong>ensatz<br />

nicht einberechnet sind, werden als Restfertigungsgemeinkosten<br />

separat aufgeführt. Die<br />

Fertigungskosten errechnen sich aus der<br />

Summe der 3 Posten.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 11<br />

Übung 2:<br />

Für eine Bohrmaschine wurden folgende Daten ermittelt:<br />

Anschaffungskosten 30.000€,<br />

Wiederbeschaffungswert 10% höher<br />

Nutzungsdauer 8 Jahre<br />

Marktzins 5%<br />

Platzverbrauch: 4qm; bei 20€ Miete im Monat<br />

Stromverbrauch: 6kW bei 0,23€ je KWh<br />

Werkzeugabnutzung 500€ im Jahr<br />

Wartung- <strong>und</strong> Reparaturkosten: 1000€ im Jahr<br />

Geplante Laufzeit im Jahr 1500 St<strong>und</strong>en.<br />

Für eine Stanzmaschine gelten folgende Daten:<br />

Anschaffungskosten 40.000€<br />

Wiederbeschaffungswert 50.000€<br />

Nutzungsdauer: 10 Jahre, Marktzins wie oben.<br />

Platzverbrauch: 10qm bei 20€ Miete im Monat<br />

Stromverbrauch 10KW bei 0,23€ je KWh<br />

Wartung-/Reparatur: 1500€ im Jahr<br />

Werkzugabnutzung: 1000€<br />

Laufzeit im Jahr 1600 St<strong>und</strong>en<br />

Für die Kalkulation eines Auftrags liegen folgende Angaben vor:<br />

Materialaufwand 3000€<br />

Fertigungslöhne je Maschine 40€ je St<strong>und</strong>e.<br />

Der Auftrag durchläuft erst die Stanzmaschine, dann die Bohrmaschine:<br />

Durlaufzeiten <strong>und</strong> Restfertigungsgemeinkosten:<br />

Stanzmaschine 4 St<strong>und</strong>en, Restfertigungsgemeinkosten 60€<br />

Bohrmaschine 6 St<strong>und</strong>en, Restfertigungsgemeinkosten 50€<br />

Zudem sind mit 120% Materialgemeinkosten <strong>und</strong> 160% Verwaltungs-/Vertriebskosten einzukalkulieren.<br />

Sondereinzelkosten sowie Bestandsänderungen werden nicht berücksichtigt.<br />

1. Ermitteln Sie die jeweiligen Maschinenst<strong>und</strong>ensätze.<br />

2. Kalkulieren Sie die Selbstkosten des Auftrags.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 12<br />

Musterlösung, Übung 2<br />

Teilaufgabe 1: Ermittlung der Maschinenst<strong>und</strong>ensätze<br />

Bohrmaschine Stanzmaschine<br />

Kalkulatorische Abschreibung 4.125,00 € 5.000,00 €<br />

Kalkulatorische Zinsen 3 750,00 € 1.000,00 €<br />

Mietabteile 960,00 € 2.400,00 €<br />

Stromkosten 2.070,00 € 3.680,00 €<br />

Wartung-, Reparaturkosten 1.000,00 € 1.500,00 €<br />

Werkzeugkosten 500,00 € 1.000,00 €<br />

Summe: 9.405,00 € 14.580,00 €<br />

geplante Laufzeit im Jahr in Std. 1500 1600<br />

Maschinenst<strong>und</strong>ensatz 6,27 € 9,11 €<br />

Teilaufgabe 2 Kalkulation der Selbstkosten<br />

Kostenart Zuschlagsatz Betrag<br />

Materialeinzelkosten 3.000,00 €<br />

Materialgemeinkosten 120% 3.600,00 €<br />

Materialkosten (gesamt) 6.600,00 €<br />

Fertigungslohn, Bohrmaschine 240,00 €<br />

Maschinenabhänge FGK 37,62 €<br />

Rest-Fertigungsgemeinkosten 50,00 €<br />

Fertigungslohn, Stanzmaschine 160,00 €<br />

Maschinenabhängige Kosten 36,45 €<br />

Rest-Fertigungsgemeinkosten 60,00 €<br />

Fertigungskosten, Gesamt 584,07 €<br />

Materialkosten, Gesamt 6.600,00 €<br />

Fertigungskosten, gesamt 584,07 €<br />

Sondereinzelkosten 0,00 €<br />

Herstellkosten 7.184,07 €<br />

Verwaltung-/Vertriebsgemeinkosten 160% 11.494,51 €<br />

Selbstkosten des Auftrags 18.678,58 €<br />

3 Nach den Angaben im Skript (siehe Skript S. 60) werden die kalkulatorischen Zinsen vom Wiederbeschaffungswert<br />

berechnet. Alternativ wurde hier jedoch der Anschaffungswert verwendet.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 13<br />

Divisionskalkulation<br />

Kostenart im Jahr<br />

Materialkosten 280.000 €<br />

Fertigungslöhne 500.000 €<br />

Gehälter 300.000 €<br />

Abschreibungen auf<br />

Anlagen<br />

90.000 €<br />

Verwaltungskosten 100.000 €<br />

Vertriebskosten 50.000 €<br />

Kalkulatorische Zinsen 30.000 €<br />

Summe 1.350.000 €<br />

Produzierte Stückzahl 4000000<br />

Selbstkosten je Stück 0,34 €<br />

Einige Hinweise:<br />

Herstellkosten/Stück = Herstellkosten/Produktmenge<br />

Stückverwaltungskosten = Verwaltungskosten/Produktmenge<br />

Stückvertriebskosten = Vertriebskosten/Produktmenge<br />

Oder:<br />

(+) Herstellkosten/je Stück<br />

(+) Verwaltungskosten/je Stück<br />

(+) Vertriebskosten/je Stück<br />

(=) Stückselbstkosten<br />

Beispiel:<br />

Ein Hersteller, der ausschließlich<br />

Teelichter produziert, hat nebenstehende<br />

Ausgaben (Kosten) im<br />

Jahr.<br />

Die Selbstkosten ergeben sich in<br />

diesem Sonderfall immer aus<br />

Gesamtkosten im Jahr<br />

SK = ______________________<br />

Stückzahl im Jahr<br />

Die Divisionskalkulation ist nur im<br />

Einproduktbetrieb anwendbar!<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 14<br />

Äquivalenzziffernkalkulation<br />

... wird in der Sortenfertigung angewendet.<br />

Beispiel: Fertigung von Speiseeis<br />

Basisprodukt: Milchspeiseeis<br />

Erweiterungsprodukt: Fruchteis<br />

In das Basisprodukt Milchspeiseeis<br />

werden Früchte gemischt.<br />

Die Produktionskosten erhöhen sich<br />

um 30%<br />

Erweiterungsprodukt: „Eis Speziale“<br />

... in das Basisprodukt Milchspeiseeis<br />

werden besonders hochwertige Zutaten<br />

hineingearbeitet.<br />

Die Produktionskosten erhöhen sich<br />

um 150%<br />

Kosten für das Ba-<br />

Selbstkosten = sisprodukt x<br />

Äquivalenzziffer = 1<br />

Äquivalenzziffer = 1,3<br />

Äquivalenzziffer = 2,5<br />

Äquivalenzziffer<br />

für das Erweiterungsprodukt<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 15<br />

Vorgehensweise bei der Handelskalkulation<br />

BAB-Bogen eines Lebensmittelhändlers<br />

Gemeinkostenart Gesamtbetrag Davon entfällt<br />

auf<br />

Obst <strong>und</strong> Ge-<br />

müse<br />

Davon entfällt<br />

auf<br />

Käse <strong>und</strong><br />

Milchprodukte<br />

Hilfslöhne ... ... ...<br />

Energiekosten ... ... ...<br />

Mietkosten<br />

..<br />

Handlungskostenzuschlag 45% 133% 70%<br />

Verkaufskalkulation:<br />

Bezugspreis<br />

(+) Handlungskosten (45%)<br />

(=) Selbstkosten<br />

(+) Gewinnzuschlag<br />

(=) Nettoverkaufspreis<br />

(+) Mehrwertsteuer<br />

(=) Bruttoverkaufspreis<br />

Schritt 2:<br />

Davon entfällt<br />

auf<br />

Fleisch <strong>und</strong><br />

Wurst<br />

Im Schritt 2 werden die Gemeinkosten<br />

(Handlungskosten) auf den<br />

Bezugspreis aufgeschlagen,<br />

schließlich wird der Verkaufspreis<br />

kalkuliert.<br />

Gemeinkosten je Gruppe * 100<br />

HK = __________________________<br />

Wareneinsatz je Gruppe<br />

Schritt 1:<br />

Im 1. Schritt werden mit Hilfe des<br />

BAB-Bogens die Gemeinkostenzuschlagsätze<br />

je Produktgruppe/Warengruppe<br />

ermittelt. (hier<br />

Handelskostenzuschlagsatz, HK,<br />

genannt).<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 16<br />

Kalkulationsschemata im Handel<br />

Kalkulation im Einzelhandel<br />

+ Listeneinkaufspreis<br />

- Rabatt<br />

= Zieleinkaufspreis<br />

- Skonto<br />

= Bareinkaufspreis<br />

+ Bezugskosten (Transportkosten, Verpackung<br />

usf.)<br />

= Bezugspreis<br />

+ Handlungskosten<br />

= Selbstkosten<br />

+ Gewinn<br />

= Nettoverkaufspreis<br />

+ Mehrwertsteuer<br />

= Bruttoverkaufspreis<br />

Kalkulation im Einzel-/Großhandel<br />

+ Listeneinkaufspreis<br />

- Rabatt<br />

= Zieleinkaufspreis<br />

- Skonto<br />

= Bareinkaufspreis<br />

+ Bezugskosten (Transportkosten, Verpackung<br />

usf.)<br />

= Bezugspreis<br />

+ Handlungskosten<br />

= Selbstkosten<br />

+ Gewinn<br />

= Barverkaufspreis (+MWSt)<br />

+ Skonto<br />

= Zielverkaufspreis (+MWSt)<br />

+ Rabatt<br />

= Listenverkaufspreis (+MWSt)<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


Bezugskalkulation<br />

Verkaufskalkulation<br />

IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 17<br />

Rechnerische Vorgehensweise der Bezugs- <strong>und</strong> Verkaufskalkulation<br />

+ Listeneinkaufspreis 1000€<br />

- Rabatt 10% 100€<br />

= Zieleinkaufspreis 900€<br />

- Skonto 3% 27€<br />

= Bareinkaufspreis 873€<br />

+ Bezugskosten (Transportkosten,<br />

Verpackung usf.)<br />

= Bezugspreis 1240€<br />

+ Handlungskosten 30% 372€<br />

= Selbstkosten 1612€<br />

+ Gewinn 30%<br />

= Barverkaufspreis<br />

+ Skonto<br />

= Zielverkaufspreis<br />

+ Rabatt 19%<br />

= Listenverkaufspreis<br />

Rabatte oder Skonti werden immer<br />

vom vorherstehenden Preis errechnet,<br />

<strong>und</strong> dann abgezogen.<br />

Beispiel:<br />

3% Skonto von 900€ = 27€<br />

Bareinkaufspreis=873€<br />

Alle Zuschläge werden ebenfalls<br />

vom vorherstehen Preis ermittelt,<br />

dann dazugerechnet.<br />

Beispiel:<br />

30% HK von 1240€ sind 372€<br />

Daraus ergibt sich ein Selbstkostenpreis<br />

von 1612€.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


om Preis YY zurück zu Preis XXX<br />

IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 18<br />

Rückwärtskalkulation (Marktorientierte Kalkulation)<br />

Von Preis ZZZ ... zurück zu Preis YYY.... zurück zu Preis XXX...<br />

Häufig ist der realisierbare Verkaufspreis durch den Markt vorgegeben. Es macht Sinn,<br />

auf den Einkaufspreis zurückzurechnen, den es zu erzielen gilt:<br />

Bruttoverkaufspreis (119%)<br />

MWSt (19%)<br />

Nettoverkaufspreis (100%)<br />

Nettoverkaufspreis (130%<br />

Gewinnzuschlag (30%)<br />

Selbstkostenpreis (100%<br />

Selbstkostenpreis (120%<br />

Handlungskosten (20%)<br />

Bezugspreis (100%)<br />

Bezugspreis<br />

Bezugskosten (100€)<br />

Bareinkaufspreis<br />

Bareinkaufspreis (97%)<br />

Skonto (3%)<br />

Zieleinkaufspreis (100%)<br />

Zieleinkaufspreis (90%)<br />

Rabatt (10%)<br />

Listeneinkaufspreis (100%<br />

Bruttoverkaufspreis = 119%<br />

Nettoverkaufspreis = 100%<br />

100% * ´BVP<br />

NVP =_______________<br />

119%<br />

Nettoverkaufspreis = 130%<br />

Selbstkostenpreis = 100%<br />

100% * ´NVP<br />

SKP =_______________<br />

130%<br />

Selbstkostenpreis = 120%<br />

Bezugspreis = 100%<br />

100% * ´SKP<br />

BZP =_______________<br />

120%<br />

Bezugspreis<br />

(-) Bezugskosten<br />

(=) Bareinkaufspeis<br />

Bareinkaufspreis = 97%<br />

Zieleinkaufspreis = 100%<br />

100% * BEK<br />

ZEP =_______________<br />

97%<br />

Zieleinkaufspreis = 90%<br />

Listeneinkaufspreis = 100%<br />

100% * BEK<br />

LEP =_______________<br />

90%<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012<br />

Formeln


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 19<br />

Übung 3<br />

Ein Einzelhändler der Computer <strong>und</strong> Elektronikbranche möchte den<br />

Verkaufspreis von Computer-Festplatten kalkulieren. Es stehen 2 Angebote<br />

zur Verfügung:<br />

Angebot 1:<br />

Eine Festplatte zum Listeneinkaufspreis von 65€. Bei Abnahme von<br />

mehr als 20 Stück werden 10% Rabatt, bei mehr als 50 Stück werden<br />

15% Mengenrabatt gewährt.<br />

Zahlungsbedingung: 2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 1 Woche.<br />

Bezugskosten: Bahnfracht 150€, zzgl. 20€ Verpackungs- <strong>und</strong> sonstiger<br />

Kosten.<br />

Angebot 2: 15 Festplatten für 970€; 5% Rabatt, 3% Skonto<br />

Lieferung frei Haus.<br />

Die Handlungskosten liegen bei 30%; es wird mit einem Gewinnanteil<br />

von 25% kalkuliert.<br />

Aufgabe:<br />

Berechnen Sie den Brutto-Verkaufspreis von Angebot 1 <strong>und</strong> Angebot<br />

2 wenn 45 Festplatten bestellt werden sollen <strong>und</strong> vergleichen Sie die<br />

potentiellen Verkaufspreise. Für welches Angebot entscheiden Sie<br />

sich?<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 20<br />

Musterlösung, Übung 3<br />

Angebot 1 4 Angebot 2<br />

Listeneinkaufspreis 2.925,00 € 2.910,00 €<br />

Rabatt 10% 292,50 € 5% 145,50 €<br />

Zieleinkaufspreis 2.632,50 € 2.764,50 €<br />

Skonto 2% 52,65 € 3% 82,94 €<br />

Bareinkaufspreis 2.579,85 € 2.681,57 €<br />

Bezugskosten 170 170,00 € 0 0,00 €<br />

Bezugspreis 2.749,85 € 2.681,57 €<br />

Handlungskosten 30% 824,96 € 30% 804,47 €<br />

Selbstkostenpreis 3.574,81 € 3.486,03 €<br />

Gewinn 25% 893,70 € 25% 871,51 €<br />

Nettoverkaufspreis 4.468,51 € 4.357,54 €<br />

Mehrwertsteuer 19% 849,02 € 19% 827,93 €<br />

Bruttoverkaufspreis (gesamte Lieferung)<br />

5.317,52 € 5.185,48 €<br />

Verkaufspreis je Festplatte 132,94 € 129,64 €<br />

Bei Angebot 2 ist ein günstigerer Verkaufspreis möglich, deshalb sei<br />

Angebot 2 empfohlen.<br />

4 Hier wurde die Kalkulation mit der gesamten Liefermenge (45 Stück) durchgeführt; den einzelnen Verkaufspreis<br />

erhält man, indem der Bruttoverkaufspreis durch die Stückzahl (hier 45) geteilt wird. Alternativ kann die<br />

Kalkulation jedoch auch je Stück durchgeführt werden. In diesem Falle sind die Bezugskosten durch 45 zu teilen.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 21<br />

Vor- /Nach- Kalkulation von Aufträgen<br />

+ Materialeinzelkosten<br />

+ Materialgemeinkosten (78%)<br />

+ Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)<br />

+ Fertigungsgemeinkosten (115%)<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />

= Herstellkosten<br />

+/- Bestandsveränderungen<br />

= Herstellkosten des Umsatzes<br />

+ Verwaltungsgemeinkosten (160%)<br />

+ Vertriebsgemeinkosten (70%)<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs<br />

= Selbstkosten<br />

BAB-Bogen<br />

Kostenart Gesamtbetrag <br />

Verteilungsschlüssel<br />

Hilfslöhne 5000€ 1:1:2<br />

Miete 2000€ 2:1:3<br />

Heizung 500€ 1:1:3<br />

Büro 1000€ 1:1:1<br />

Summe<br />

BezugsgrößeZuschlagsatz <br />

KostenstelleMaterial <br />

KostenstelleFertigung <br />

KostenstelleVerwaltung/Vertrieb<br />

90% 133% 190%<br />

+ Materialeinzelkosten<br />

+ Materialgemeinkosten (90%)<br />

+ Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne)<br />

+ Fertigungsgemeinkosten (133%)<br />

+ Sondereinzelkosten der Fertigung<br />

= Herstellkosten<br />

+/- Bestandsveränderungen<br />

= Herstellkosten des Umsatzes<br />

+ Verwaltungsgemeinkosten (190%)<br />

+ Vertriebsgemeinkosten (34%)<br />

+ Sondereinzelkosten des Vertriebs<br />

= Selbstkosten<br />

Vorkalkulation<br />

Es wird mit den im Vorfeld<br />

angenommenen Soll-<br />

Kalkulationszuschlagssätzen<br />

der Preis für einen Auftrag<br />

ermittelt.<br />

Neubestimmung, GK-<br />

Zuschläge<br />

Es werden im BAB-Bogen mit<br />

den tatsachlich angefallenen<br />

Ist-Gemeinkosten die Zuschlagsätze<br />

neu bestimmt.<br />

Nachkalkulation<br />

Schließlich ist mit den tatsächlich<br />

angefallenen Ist-<br />

Gemeinkostenzuschlägen der<br />

Auftrag nach zu kalkulieren.<br />

Ziel: Ermittlung von Abweichungen,<br />

Über-<br />

/Unterdeckungen<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 22<br />

Übung 4<br />

Sie sind Auszubildender der IT-Technik GmbH, ein kleiner Betrieb, der EDV-Anlagen für Schulen<br />

usf. herstellt. Ihnen liegt machfolgender BAB-Bogen-Entwurf mit den Ist-Gemeinkosten<br />

aus dem Monat Mai vor:<br />

Gemeinkostenart<br />

Betrag in<br />

€<br />

Verteilungsschlüssel<br />

Hilfslöhne 60500€ Nach Mange<br />

der Arbeitszeit:<br />

30:20:50<br />

Raummiete 32000€ Nach Raumgröße:<br />

60qm,<br />

120qm, 60qm<br />

Stromkosten 7800€ Nach Raumgröße<br />

Heizung 12000€ Nach Raumgröße<br />

Sonstige GK 40000€ Einheitlich, gleiche<br />

Höhe<br />

Summe Gemeinkosten<br />

Bezugsgröße<br />

Gemeinkostenzuschlagssatz<br />

An Einzelkosten fielen an:<br />

Fertigungslöhne: 122.000€<br />

Fertigungsmaterial: 85.000€<br />

Materiallager Fertigung Verwaltung/<br />

Vertrieb<br />

Am 12. Mai wurde ein Montageauftrag (Einrichtung eines EDV-Raumes) fertig gestellt. Die<br />

Materialkosten des Auftrags belaufen sich auf 9500€, die Arbeitslöhne auf 2500€. Dazu<br />

kommen 500€ Sondereinzelkosten der Fertigung. Der Auftrag wurde mit 30600€, incl. 19%<br />

Mehrwertsteuer, abgerechnet. Darin enthalten sind 3000€ Gewinn. Eventuelle Skonti <strong>und</strong><br />

Rabatte werden nicht berücksichtigt. Bestandsveränderungen gibt es keine.<br />

Aufgabe:<br />

Berechnen Sie die eventuelle Über-/Unterdeckung des Auftrags mit Hilfe der Kostenstellen –<br />

<strong>und</strong> <strong>Kostenträgerrechnung</strong>.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 23<br />

Musterlösung, Übung 4<br />

BAB-Bogen<br />

Gemeinkostenart Betrag in € Verteilungsschlüssel<br />

Personalkosten (ohne<br />

Fertigungslöhne)<br />

60.500,00 € Nach Mange der<br />

Arbeitszeit:<br />

30:20:50<br />

Materiallager Fertigung Verwaltung/<br />

Vertrieb<br />

18.150,00 € 12.100,00 € 30.250,00 €<br />

Raummiete 32.000,00 € Nach Raumgröße:<br />

60qm, 120qm,<br />

60qm<br />

8.000,00 € 16.000,00 € 8.000,00 €<br />

Stromkosten 7.800,00 € Nach Raumgröße 1.950,00 € 3.900,00 € 1.950,00 €<br />

Heizung 12.000,00 € Nach Raumgröße 3.000,00 € 6.000,00 € 3.000,00 €<br />

Sonstige Gemeinkos- 40.000,00 € Einheitlich gleiche 13.333,33 € 13.333,33 € 13.333,33 €<br />

ten<br />

Höhe<br />

Summe Gemeinkosten 152.300,00 € 44.433,33 € 51.333,33 € 56.533,33 €<br />

Bezugsgröße 85.000,00 € 122.000,00 € 302.766,67 €<br />

Gemeinkostenzuschlagssatz<br />

52,27% 42,08% 18,67%<br />

Nachkalkulation, Auftrag vom 12.5. Einrichtung eines EDV-Raums<br />

Materialkosten 9.500,00 €<br />

Materialgemeinkosten 52,27% 4.965,65 €<br />

Fertigungslöhne 2.500,00 €<br />

Fertigungsgemeinkosten 42,08% 1.052,00 €<br />

Sondereinzelkosten 500,00 €<br />

Herstellkosten 18.517,65 €<br />

Verwaltungs-<br />

18,67% 3.457,25 €<br />

Vertriebsgemeinkosten<br />

Selbstkosten 21.974,90 €<br />

Gewinn 3.000,00 €<br />

Nettoverkaufspreis 24.974,90 €<br />

MWST 19% 4.745,23 €<br />

Bruttoverkaufspreis 29.720,13 €<br />

Überdeckung (incl. MWSt) 879,87 €<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 24<br />

Kostenträgerzeitrechnung<br />

Aufgabe:<br />

Bei der Kostenträgerzeitrechnung geht es darum,<br />

für eine bestimmte Zeit-Periode (Monat, Quartal, Jahr)<br />

...sämtliche verrechneten Ist-Kosten einzeln für alle Produkte/Produktgruppen<br />

darzustellen<br />

...anschließend werden den verrechneten Ist-Kosten die Umsätze<br />

gegenübergestellt<br />

...es ergeben sich Aussagen, bei welchen Produkte/Produktgruppen<br />

Überdeckungen oder Unterdeckungen vorhanden<br />

sind.<br />

Hilfsmittel: Kostenträgerblatt<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 25<br />

Beispiel: Kostenträgerblatt<br />

Ist, Gesamt Zuschlagsätze Produktgruppe A Produktgruppe B Produktgruppe C<br />

Materialeinzelkosten 456.000,00 € 130.000,00 € 93.000,00 € 233.000,00 €<br />

Materialgemeinkosten 355.680,00 € 78% 101.400,00 € 72.540,00 € 181.740,00 €<br />

Fertigungseinzelkosten 560.000,00 € 200.000,00 € 110.000,00 € 250.000,00 €<br />

Fertigungsgemeinkosten 812.000,00 € 145% 290.000,00 € 159.500,00 € 362.500,00 €<br />

Sondereinzelkosten der<br />

40.000,00 € 30.000,00 € 0,00 € 10.000,00 €<br />

Fertigung<br />

Herstellkosten 2.223.680,00 € 751.400,00 € 435.040,00 € 1.037.240,00 €<br />

Bestandsveränderungen 0,00 € 10.000,00 € -15.000,00 € 5.000,00 €<br />

Herstellkosten des Umsat-<br />

2.223.680,00 € 741.400,00 € 450.040,00 € 1.032.240,00 €<br />

zes<br />

Darstellung der verrechneten Kosten, separat für alle Produktgruppen<br />

Verwaltungsgemeinkosten 4.224.992,00 € 190% 1.408.660,00 € 855.076,00 € 1.961.256,00 €<br />

Vertriebsgemeinkosten 2.112.496,00 € 95% 704.330,00 € 427.538,00 € 980.628,00 €<br />

Selbstkosten 8.561.168,00 € 2.854.390,00 € 1.732.654,00 € 3.974.124,00 €<br />

Umsätze 9.800.500,00 € 2.580.000,00 € 2.100.000,00 € 5.120.500,00 €<br />

Selbstkosten 8.561.168,00 € 2.854.390,00 € 1.732.654,00 € 3.974.124,00 €<br />

Betriebsergebnis 1.239.332,00 € -274.390,00 € 367.346,00 € 1.146.376,00 €<br />

Aus der Gegenüberstellung von Umsätzen zu Selbstkosten<br />

ergibt sich eine Unterdeckung bei Produktgruppe A<br />

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IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 26<br />

Übung 5, Kostenträgerzeitrechnung<br />

Die Schreinerei M. ist in folgen drei Geschäftsfeldern tätig: Möbelschreinerei,<br />

Fenster <strong>und</strong> Türen, Innenausbau/Dachstühle.<br />

Aus dem Rechnungswesen liegen folgende Zahlen vor:<br />

Möbel:<br />

Materialkosten 308.000€<br />

Personalkosten 230.000€<br />

Umsatzerlöse 2.630.000€<br />

Fenster <strong>und</strong> Türen:<br />

Materialkosten: 180.000€<br />

Personalkosten: 150.000€<br />

Umsatzerlöse: 2.460.000€<br />

Innenausbau/Dachstühle<br />

Materialkosten 410.000€<br />

Personalkosten 260.000€<br />

Sondereinzelkosten: 100.000€<br />

Umsatzerlöse 5.980.000€<br />

Die Firma kalkuliert mit folgenden Zuschlagsätzen<br />

Materialgemeinkosten: 89%<br />

Fertigungsgemeinkosten: 118%<br />

Verwaltungsgemeinkosten: 210%<br />

Vertriebsgemeinkosten: 95%<br />

Da die Firma reine Auftragsfertigung betreibt, fallen keine Bestandsveränderungen<br />

an.<br />

Aufgabe:<br />

Ermitteln Sie mit Hilfe des Kostenträgerblattes eventuelle Über-<br />

/Unterdeckungen. Schlagen Sie Lösungen vor <strong>und</strong> bestimmen die das eventuell<br />

eintretende Betriebsergebnis neu. Beurteilen Sie die Auswirkungen Ihrer Vorschläge.<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012


IHK-Kurs, Geprüfter Technischer Fachwirt, KLR Seite 27<br />

Gesamt Zuschlagsätze Möbel Fenster/Türen Innenausbau/Dachstühle<br />

Materialeinzelkosten 898.000,00 € 308.000,00 € 180.000,00 € 410.000,00 €<br />

Materialgemeinkosten 799.220,00 € 89% 274.120,00 € 160.200,00 € 364.900,00 €<br />

Fertigungseinzelkosten 640.000,00 € 230.000,00 € 150.000,00 € 260.000,00 €<br />

Fertigungsgemeinkosten 755.200,00 € 118% 271.400,00 € 177.000,00 € 306.800,00 €<br />

Sondereinzelkosten der<br />

Fertigung<br />

100.000,00 € 0,00 € 0,00 € 100.000,00 €<br />

Herstellkosten 3.192.420,00 € 1.083.520,00 € 667.200,00 € 1.441.700,00 €<br />

Bestandsveränderungen 0,00 € 0,00 € 0,00 € 0,00 €<br />

Herstellkosten des Umsatzes<br />

3.192.420,00 €<br />

1.083.520,00 € 667.200,00 € 1.441.700,00 €<br />

Verwaltungsgemeinkosten 6.704.082,00 € 210% 2.275.392,00 € 1.401.120,00 € 3.027.570,00 €<br />

Vertriebsgemeinkosten 3.032.799,00 € 95% 1.029.344,00 € 633.840,00 € 1.369.615,00 €<br />

Selbstkosten 12.929.301,00 € 4.388.256,00 € 2.702.160,00 € 5.838.885,00 €<br />

Umsätze 11.070.000,00 € 2.630.000,00 € 2.460.000,00 € 5.980.000,00 €<br />

Selbstkosten 12.929.301,00 € 4.388.256,00 € 2.702.160,00 € 5.838.885,00 €<br />

Betriebsergebnis -1.859.301,00 € -1.758.256,00 € -242.160,00 € 141.115,00 €<br />

Vorschlag: Reduzierung der Verwaltungsgemeinkosten um 50%:<br />

Herstellkosten 3.192.420,00 €<br />

1.083.520,00 € 667.200,00 € 1.441.700,00 €<br />

Verwaltungsgemeinkosten 3.352.041,00 € 105% 1.137.696,00 € 700.560,00 € 1.513.785,00 €<br />

Vertriebsgemeinkosten 3.184.438,95 € 95% 1.080.811,20 € 665.532,00 € 1.438.095,75 €<br />

Selbstkosten 9.728.899,95 € 3.302.027,20 € 2.033.292,00 € 4.393.580,75 €<br />

Umsätze 11.070.000,00 € 2.630.000,00 € 2.460.000,00 € 5.980.000,00 €<br />

Selbstkosten 9.728.899,95 € 3.302.027,20 € 2.033.292,00 € 4.393.580,75 €<br />

Zu erwartendes Betriebsergebnis<br />

1.341.100,05 €<br />

-672.027,20 € 426.708,00 € 1.586.419,25 €<br />

Dr. W. Grasser, Stand: September 2012<br />

Musterlösung, Kostenträgerzeitrechnung

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