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Der Idolkult kann aber je nach Alter sehr<br />
unterschiedlich sein, Pubertierende sind oft<br />
sehr unkritisch, wenn sie einen verlausten<br />
Kerl wild auf einer Bühne umherhetzen sehen,<br />
und dieser noch mit lautem Geschrei in ein<br />
Mikrofon brüllt, dann kann das bereits ein Idol<br />
für sie sein. Während reifere Menschen<br />
diesen eher mit einem erregten geilen Pavian<br />
vergleichen mögen. Auch Sportler, Filmgrößen<br />
und Leute aus der Medienwelt werden oft als<br />
Vorbilder gewählt, aber bei den Jugendlichen<br />
überwiegen die Musiker und Sänger. Sie führen<br />
mehrheitlich ein ungesundes Leben, putschen<br />
sich mit allerlei Drogen auf, sind ständig<br />
unterwegs, und trotz großem<br />
Publikumserfolgen ist ihre Lebensqualität<br />
schlecht. Sie können kaum eine normale<br />
Partnerschaft eingehen, die Versuchungen<br />
sind zu vielfältig, nach ihren Auftritten müssen<br />
sie meistens in ein Hotel flüchten, damit sie<br />
ihre Anhänger abschütteln können, weil<br />
Letztere kein Verständnis für Privatsphäre<br />
kennen, und auch nicht für Nachtruhe. Ihre<br />
Idole müssen ganz einfach immer für sie da<br />
sein. Es ist ein Teufelskreis, die Fans himmeln<br />
ihre Vorbilder an, und die Künstler leben von<br />
ihren Fans, aber auch sie sind nur Menschen<br />
und möchten als solche genommen werden.<br />
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