Schwarzer Hautkrebs - Krebsliga Zentralschweiz
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Therapie des Melanoms<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Ausschlaggebend für die Wahl einer<br />
Therapie sind vor allem<br />
> Grösse, Tiefe und Lokalisation<br />
(Körperstelle) des Tumors,<br />
> das Krankheitsstadium (siehe<br />
S. 19), d. h. Fragen wie:<br />
Wie dick und wie tief ist der<br />
Tumor eingewachsen?<br />
Sind Lymphknoten befallen?<br />
Welche? Wie viele? Haben<br />
sich Metastasen in anderen<br />
Organen gebildet oder besteht<br />
ein erhöhtes Risiko dafür?<br />
> Alter und allgemeiner Gesundheitszustand<br />
der Patientin oder<br />
des Patienten.<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Die hauptsächlichen Therapieverfahren<br />
(siehe auch S. 20 ff.) sind<br />
> Chirurgie (Exzision, Operation)<br />
> Radiotherapie (Bestrahlung)<br />
> Medikamentöse Tumortherapie<br />
(Chemotherapie, Immuntherapie)<br />
Diese Behandlungen werden einzeln<br />
oder kombiniert angewandt.<br />
Werden sie kombiniert, kann das<br />
gleichzeitig oder nacheinander geschehen.<br />
Chirurgie und Radiotherapie kommen<br />
bei klar lokalisierten Tumoren<br />
in Frage, da sie örtlich wirksam<br />
sind.<br />
Die systemisch wirkenden medi-<br />
kamentösen Therapien hingegen<br />
können über das Blut und die<br />
Lymphbahnen in den ganzen Körper<br />
gelangen. Sie werden bei nicht<br />
klar lokalisierten Tumoren eingesetzt,<br />
also bei Tumoren, die bereits<br />
Metastasen (Ableger) gebildet haben.<br />
Je nach Tumor und Stadium der<br />
Erkrankung ändern sich Therapieziele<br />
und -prinzipien.<br />
Therapieziele<br />
Kurativ<br />
(lat. curare = heilen, pflegen) Das<br />
bedeutet, dass die Therapie auf<br />
Heilung ausgerichtet werden kann.<br />
Palliativ<br />
(lat. palliare = umhüllen, einen<br />
Mantel anlegen) Wenn mit einer<br />
Heilung nicht gerechnet werden<br />
kann, versucht man, das Fortschreiten<br />
der Krankheit mit verschiedenen<br />
medizinischen Therapien zu<br />
verzögern, wobei eine möglichst<br />
gute Lebensqualität erreicht werden<br />
soll. In manchen Fällen ist es<br />
möglich, die Krankheit während<br />
Jahren in Schach zu halten.<br />
Zudem stehen verschiedene medizinische,<br />
pflegerische, psycholo-<br />
gische und seelsorgerische Massnahmen<br />
zur Verfügung, um Be-<br />
schwerden wie Schmerzen oder<br />
Ängste zu lindern.<br />
Wann immer es die Situation erlaubt,<br />
ist Heilung das Ziel der Therapie.<br />
In der Regel ist eine Heilung<br />
möglich, wenn der Tumor operativ<br />
vollständig entfernt werden kann<br />
(siehe auch S. 20).<br />
Ist der Tumor aufgrund seiner Lage<br />
und Ausdehnung nicht operabel<br />
oder hat er bereits Metastasen<br />
in anderen Organen gebildet, lässt<br />
sich die Krankheit oft nicht heilen;<br />
der Krankheitsverlauf kann aber<br />
verlangsamt oder für eine gewisse<br />
Zeit stabilisiert werden. Mögliche<br />
Beschwerden lassen sich dadurch<br />
weitgehend reduzieren.<br />
Therapieprinzipien<br />
Adjuvant<br />
(lat. adiuvare = unterstützen, helfen)<br />
So werden zusätzliche Therapien<br />
bezeichnet, die nach der Operation<br />
etwaige noch vorhandene<br />
Krebszellen zerstören und das<br />
Risiko eines Rezidivs (erneuten<br />
Tumorwachstums) und von Metastasen<br />
verringern können.<br />
Neoadjuvant/präoperativ<br />
(griech. néos = neu) Darunter versteht<br />
man eine Therapie, die der<br />
Operation vorangeht, um einen<br />
vorhandenen Tumor zu verkleinern.<br />
Dieser kann dadurch weniger<br />
radikal operiert werden. Auch<br />
mikroskopisch kleine Metastasen<br />
(Mikrometastasen) können dabei<br />
schon zerstört werden.<br />
Therapiewahl<br />
Die Therapie wird in der Regel<br />
interdisziplinär geplant und überwacht.<br />
Das heisst, der behandelnde<br />
Facharzt für Dermatologie<br />
(Hautkrankheiten) bezieht Ärztinnen<br />
und Ärzte anderer Fachgebiete<br />
(z. B. Chirurgie, Radio-Onkologie,<br />
Onkologie, Plastische und<br />
Wiederherstellungschirurgie) in<br />
die Therapie mit ein.<br />
Gemeinsam beurteilen sie die Aus-<br />
gangslage und schlagen Ihnen<br />
die für Ihre persönliche Situation<br />
beste Behandlung vor.<br />
Es ist vorteilhaft, wenn Sie die<br />
möglichen Behandlungsvorschläge<br />
mit Ihrem Dermatologen, Ihrer<br />
Dermatologin und anderen invol-<br />
vierten Fachpersonen besprechen.<br />
Vielleicht möchten Sie sich zu solchen<br />
Besprechungen von einem<br />
Angehörigen oder einer anderen<br />
Person Ihres Vertrauens begleiten<br />
lassen?<br />
Sie können auch Ihren Hausarzt<br />
beiziehen oder eine Zweitmeinung<br />
einholen. Ihre untersuchende<br />
oder behandelnde Ärztin wird<br />
das nicht als Misstrauensbeweis<br />
verstehen, sondern als Ihr Recht<br />
anerkennen.<br />
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