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LABOR ENDERS Prof. Dr. med. G. Enders & Partner

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oder perinukleären Antigenen (p-ANCA). Besteht ein Mischbild aus c- und p-ANCA, wird auch von<br />

atypischen p-ANCA oder x-ANCA gesprochen. Auf dem vierten Internationalen ANCA-Workshop im<br />

Mai 1992 wurde aber entschieden, diese x-ANCA-Fluoreszenzmuster nicht gleichberechtigt neben die<br />

c- und p-ANCA-Muster zu stellen, sondern sie weiterhin zu den p-ANCA zu zählen [Gross 1993].<br />

Entsprechend der Nomenklatur der internationalen Konsensus-Erklärung zur ANCA-Untersuchung<br />

und -Befunderstellung werden vier Fluoreszenzmuster unterschieden [Savige 1999]:<br />

• c-ANCA für cytoplasmatische Fluoreszenz<br />

• atypische c-ANCA für andere cytoplasmatische Fluorezenzmuster (z. B. homogen)<br />

• p-ANCA für perinukleäre Fluoreszenz oder "Granulozyten-spezifische nukleäre Fluoreszenz“<br />

• atypische p-ANCA für andere Fluoreszenzmuster (z. B. ein Mischbild aus p- und c-ANCA)<br />

c-ANCA<br />

p-ANCA<br />

Die Immunfluoreszenzbilder wurden uns freundlicherweise von der Fa. Euroimmun zur Verfügung gestellt.<br />

EIA<br />

Das Hauptantigen für c-ANCA ist die Proteinase 3 (PR3). P-ANCA sind vorrangig gegen<br />

Myeloperoxidase (MPO) gerichtet. In seltenen Fällen können PR3-positive Seren eine p-ANCAtypische<br />

Fluoreszenz verursachen. Einem positiven ANCA-Befund im IFT muss unbedingt die<br />

Bestimmung der AK-Spezifität mittels PR3- und/oder MPO-ELISA folgen, da diese Autoantikörper für<br />

die Diagnose und Verlaufskontrolle der Vaskulitiden, vor allem der Wegenersche Granulomatose, der<br />

mikroskopischen Polyarteriitis und des Churg-Strauss-Syndroms, wichtig sind. Der IFT ist sensitiver<br />

als der ELISA [Trevisin 2008]. Obwohl wir in unserem Labor einen sensitiven "capture" PR3-EliA<br />

verwenden [Villalta 2004, Damoiseaux 2005], konnten wir in c-ANCA-positiven Seren PR3-AAK erst<br />

ab einem Titer von 1:20 nachweisen. Das gleiche gilt für MPO-AAK. Außer MPO konnten Elastase,<br />

Kathepsin G, Laktoferrin, Lysozym und BPI (permeability-increasing protein) als weitere<br />

Zielantigene für p-ANCA identifiziert werden. Diese Antikörperspezifitäten können ebenfalls mittels<br />

ELISA bestimmt werden. Die genaue p-ANCA-Spezifität hat aber keine klinische Relevanz. Zum<br />

Beispiel wurden bei Patienten mit Colitis ulcerosa p-ANCA gegen BPI, Kathepsin, Elastase,<br />

Lactoferrin und selten MPO beschrieben [Folwaczny 1998]. Bei bis zu 50 % aller ANCA-positiven<br />

Seren bleibt das Zielantigen unklar.<br />

Hochtitrige antinukleäre Antikörper (ANA) in der Patientenprobe erschweren die Diagnostik von p-<br />

ANCA, da die ANA-Fluoreszenz das Fluorezenzmuster der p-ANCA maskiert. In einem solchen Fall<br />

ist der Ausschluss von p-ANCA nur mittels des oben genannten ELISA möglich.<br />

© Copyright<br />

<strong>Prof</strong>. G. <strong>Enders</strong><br />

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