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OSI-Zeitung

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OZ | Schwerpunkt<br />

6<br />

Fotos: Diter Ohr (l.) , Archiv (r.)<br />

zierende sollten darüber hinaus eine Stellungnahme<br />

abgeben und Änderungsvorschläge machen.<br />

Im Zuge dieser Befragung kam sogar die<br />

Forderung auf, diese Dozierenden sollten auf ihr<br />

Lehrdeputat verzichten und einen Teil ihres Gehalts<br />

in einen Topf geben, aus dem dann besonders<br />

motivierte Kolleginnen und Kollegen bezahlt<br />

werden könnten.<br />

Obwohl das Thema Lehrqualität aufgrund der<br />

Erwähnung in Zielvereinbarungen und „Peer-<br />

Review” durchaus das Potential gehabt hätte, die<br />

Diskussion um Qualität in der Lehre erneut zu<br />

entfachen, sind solche konkreten Forderungen<br />

nun eher selten zu hören.<br />

Was ist geplant?<br />

Sowohl über die Form der Evaluation von Lehrveranstaltungen<br />

als auch über mögliche Konsequenzen<br />

kritischer Beurteilungen – wie zum<br />

Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen – ist man<br />

sich zwar ebenso uneinig wie damals, es wird<br />

aber weit weniger hitzig darüber diskutiert.<br />

Während von mehreren Ebenen zu hören ist,<br />

man arbeite an Fragebögen (Präsidium, Fachbereich,<br />

Institut), regt sich von Studierendenseite<br />

Protest: Dennis Lantzberg, Studierendenvertreter<br />

im Institutsrat, hält Fragebögen für<br />

die schlechteste Variante, weil die Studierenden<br />

dabei keinerlei Rückmeldung erhielten. Nur in<br />

der persönlichen Diskussion sei es möglich, „gemeinsam<br />

Lösungen für Kritikpunkte zu erarbeiten”.<br />

Besonders für Seminare seien diskursive<br />

Verfahren wie Feedbackrunden, die vorzugsweise<br />

in der Mitte des Semesters durchgeführt<br />

werden sollten, die beste Alternative. Zudem<br />

schlägt Lantzberg eine zentrale Stelle vor, an die<br />

jeweils ein Ergebnisprotokoll der Feedbackrunden<br />

weitergegeben werden soll. Einen Widerspruch<br />

sieht Peter Massing, der für die ProfessorInnen<br />

im Institutsrat sitzt, in standardisierten<br />

und diskursiven Verfahren nicht. Er regt an,<br />

Reaktionen auf unsere Umfrage<br />

Dieter Ohr: „Evaluation ist für<br />

mich eine Frage von Transparenz<br />

zwischen Lehrenden<br />

und Studierenden und als<br />

Rückmeldung eine extrem<br />

wichtige Information. Die<br />

Ergebnisse haben mich nicht<br />

überrascht.”<br />

dass es generell einen Austausch über die Entwicklung<br />

der Lehre zwischen Studierenden und<br />

Dozierenden geben müsse.<br />

Ist das ausreichend?<br />

Laut „Peer-Review“ existiert noch keine Gesamtstrategie<br />

zur Qualitätssicherung seitens der<br />

Unileitung. Auch am <strong>OSI</strong> besteht offenbar nur<br />

ein geringes Interesse an der Überprüfung des<br />

eigenen Lehrangebots. Konsequenzen für Dozierende,<br />

die ihren Lehrauftrag schlecht erfüllen,<br />

existieren nicht. Lediglich bei Lehraufträgen<br />

könne man bisher reagieren, so ABK-Mitglied<br />

Lantzberg. Ähnlich wie er sieht auch Oliver<br />

Wolff Schwierigkeiten bei der Sanktionierung<br />

schlechter Lehre. Wenn es darum gehe, „die Dozierenden<br />

an die Leine zu nehmen”, ergäben sich<br />

aus dem Grundsatz der Freiheit von Forschung<br />

und Lehre diverse rechtliche Beschränkungen.<br />

Und auch die Evaluation sei letzten Endes nichts<br />

weiter als „Wattebäuschchen gegen Mauern, die<br />

tun niemandem weh”. Während Studierendenvertreter<br />

Wolff daher fordert, „semesterweise<br />

schlechte Lehre sollte sanktioniert werden”, setzt<br />

Sven Chojnacki darauf, dass innerhalb des Instituts<br />

„ein Bewusstsein für transparente Kriterien<br />

guter Lehre entwickelt wird, das notfalls auch<br />

ein Naming & Shaming einschließen kann”. Positive<br />

Anreize wie Weiterbildungsmaßnahmen<br />

oder Auszeichnungen für Dozierende hält Peter<br />

Massing für die beste Alternative um die Motivation<br />

zu guter Lehre zu fördern.<br />

Ob Lehrpreise wie der alle zwei Jahre verliehene<br />

„Lorbär” des <strong>OSI</strong>-Clubs jedoch wirklich<br />

alle Lehrenden zur guten Lehre motiviert,<br />

bleibt fraglich. Ob in der nächsten Zeit mit konkreteren<br />

Vorschlägen von Unileitung und Fachbereich<br />

zu rechnen sein wird, ist unklar. In<br />

dieser Situation könnte das <strong>OSI</strong> die Chance ergreifen<br />

und selbstständig ein eigenes Verfahren<br />

zur Evaluation der Lehre entwickeln.<br />

Die kompletten Statements findet ihr auf<br />

www.osi-zeitung.de/institut/lehrqualitaet<br />

Miranda Schreurs: „I won<br />

several teaching awards in<br />

the United States and generally<br />

had among the best<br />

teaching evaluations of the<br />

faculty I was part of. Very different<br />

from what is reflected<br />

in this survey.”

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