Immersive Medien - Ein Unterrichtskonzept
Immersive Medien - Ein Unterrichtskonzept
Immersive Medien - Ein Unterrichtskonzept
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Jahrbuch <strong>Immersive</strong>r <strong>Medien</strong><br />
Um auf das Verfassen dieser Hausarbeit vorzubereiten,<br />
hatte ich meinen Unterricht in verschiedene<br />
Teile gegliedert. Zunächst gab ich<br />
eine <strong>Ein</strong>führung in immersive Illusionsmedien,<br />
um die Vorgänger der Technologie des <strong>Medien</strong>doms<br />
vorzustellen. Über die gesamte Kursdauer<br />
erstreckte sich die Lektüre verschiedenster<br />
an das hema angeknüpter wissenschatlicher<br />
Texte, die in folgende Bereiche gegliedert waren:<br />
grundlegende Basistexte (zur virtuellen Realität<br />
von Oliver Grau und Lambert Wiesing), Synästhesie,<br />
Illusion & Simulation, Zukuntsvisionen<br />
– Human Interfaces, Kunst & Immersion, Computerspiele<br />
& Immersion. Die Beschätigung<br />
mit theoretischen Texten, die in Präsentationen<br />
teilweise mit anwendungsbezogenen Beispielen<br />
belegt wurden, unterbrach ich an zwei Stellen<br />
mit der Sichtung von Material im <strong>Medien</strong>dom,<br />
zusätzlich am Ende mit dem Besuch einer intermedialen<br />
Performance. Dieses aktive Sammeln<br />
von <strong>Ein</strong>drücken sollte zum einen die Fantasie<br />
anregen, um Ideen für die Konzeptentwicklung<br />
innerhalb der Hausarbeit zu entwickeln, zum<br />
anderen inde ich es unbedingt nötig sich vorhandener<br />
Beispiele zu bedienen, um das im Text<br />
gelesene nachvollziehen oder zumindest diskutieren<br />
zu können. Der erste Termin innerhalb<br />
des <strong>Medien</strong>doms diente dazu, nachdem erste<br />
Grundlagen zum Verständnis des Konzeptes der<br />
Immersion gelegt wurden, herauszuinden, ob<br />
man das Medium digital dome theatre 4 als immersiv<br />
bezeichnen kann oder unter welchen Bedingungen<br />
dies möglich sein könnte. Nachdem<br />
alle anderen angrenzenden Begrilichkeiten im<br />
Verlauf des Kurses wenigstens angerissen wurden,<br />
fand ein weiterer Termin im <strong>Medien</strong>dom<br />
statt. Nun ging es darum, die gelernten Begriflichkeiten<br />
innerhalb einer Diskussion auf verschiedenartigsten<br />
Content anzuwenden.<br />
4 Ich verwende hier die Bezeichnung digitial dome theatre<br />
Bezug nehmend auf die Argumentation in meinem Artikel<br />
über die Namensgebung für alle dem <strong>Medien</strong>dom<br />
verwandten Objekte.<br />
Meine Grundidee zur Produktion für digital<br />
dome theatre spielte bei der Konzeption des<br />
Unterrichts eine große Rolle. Ich bin der Überzeugung,<br />
dass das Medium digital dome theatre,<br />
sei es als digitales heater genutzt oder als experimentelle<br />
Kunst-Stätte oder aber auch herkömmlich<br />
als Planetarium, durch die Bündelung<br />
von verschiedenen notwendigen Kompetenzen<br />
zu einem sich ergänzenden Produktionsteam,<br />
anspruchsvolleren Content produzieren kann,<br />
als wenn sich eine homogene Gruppe zur Produktion<br />
zusammenindet. Es reicht meiner<br />
Meinung nicht aus, ein exzellenter Techniker<br />
oder Computergraiker zu sein, um Konzepte<br />
zur Nutzung zu entwickeln. Ich denke, dass die<br />
<strong>Ein</strong>beziehung von theoretischen Grundlagen,<br />
Beherrschung der technischen Mittel, künstlerische<br />
Begabung und zusätzlich noch das fachliche<br />
Wissen des zu bearbeitenden <strong>Ein</strong>zelthemas<br />
selten in nur einer einzigen Person oder einer<br />
Gruppe mit ähnlichem Interessenschwerpunkt<br />
zu inden ist. Die Ausweitung des Programms<br />
über astronomischen Content hinaus verschärt<br />
diese Situation. Hinzu kommt, dass manch einer<br />
vielleicht an dem einen Teil Spaß hat und dafür<br />
anderen gegenüber weniger Interesse oder<br />
Lernwillen entgegenbringt. Es fördert die Motivation,<br />
wenn man sich vorwiegend mit den<br />
eigenen Interessenschwerpunkten beschätigen<br />
kann, was nicht bedeutet, dass nicht ein gewisses<br />
Grundlagenwissen bzgl. des Komplettpaketes<br />
wünschenswert sei. <strong>Ein</strong> weiterer Vorteil von heterogenen<br />
Teams ist das gegenseitige Befruchten<br />
der Teammitglieder durch in verschiedene Richtungen<br />
gedachte Ideen. Wie in allen heterogen<br />
strukturierten Gebieten ist die Toleranz dem<br />
Andersartigen gegenüber auch hier ein Problem.<br />
Innerhalb der Fachhochschule und im besonderen<br />
des Studiengangs Multimedia Production<br />
besteht jedoch die Chance sowohl Fachleute mit<br />
technischem Verständnis für die Technik des<br />
<strong>Medien</strong>domes oder Computeranimation hervorzubringen,<br />
sowie Personen, die ein übergreifenderes<br />
theoretisches Wissen haben und eher<br />
15