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Ist Bio wirklich besser?

Bio-Gemüse & Bio-Obst

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<strong>Ist</strong> <strong>Bio</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>besser</strong>?Fakten zur Qualität biologisch erzeugter LebensmittelErgebnisse einer Studie von Dr. Alberta Velimirov und Dr. Werner Müller<strong>Bio</strong>-Gemüse & <strong>Bio</strong>-Obst: Mehr Vitamine,mehr Mineralstoffe, weniger Schwermetalle,höhere Gehalte an sekundärenPflanzenstoffen, höhere Trockenmassegehalte,<strong>besser</strong>e Haltbarkeit, wenigerNitrat, geringere Pestizid-Rückstände,kaum Lebensmittelzusatzstoffe, frei vonBestrahlung, schmeckt <strong>besser</strong>, günstigereLichtspeicherkapazität<strong>Bio</strong>-Getreide & <strong>Bio</strong>-Hülsenfrüchte:Höherer Gehalt an essenziellenAminosäuren, geringere Pestizid- undSchwermetall-Rückstände, geringereMykotoxin-Belastung, Tiere bevorzugen<strong>Bio</strong>-Getreide, günstigere LichtspeicherkapazitätTierische <strong>Bio</strong>-Produkte: Günstigere Fettsäurezusammensetzungen,höhere ernährungsphysiologischeQualität bei Eiern,höheres Eigewicht, geringere PestizidundAntibiotikarückstände, geringereAflatoxin-Belastung, gentechnikfrei, günstigereLichtspeicherkapazität, günstigereP-WerteS.3<strong>Bio</strong>-Gemüse & <strong>Bio</strong>-ObstS.5<strong>Bio</strong>-Getreide & <strong>Bio</strong>-HülsenfrüchteS.6Tierische <strong>Bio</strong>-Produkte


S.2Fakten zur Qualität biologisch erzeugter Lebensmittel<strong>Ist</strong> <strong>Bio</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>besser</strong>?Am besten <strong>Bio</strong>?Am besten <strong>Bio</strong>, so fassen die Autoren die Studie zur Qualitätbiologischer Lebensmittel zusammen. Was die KonsumentInnenimmer schon vermutet haben, bestätigt sich in denbisherigen Untersuchungen zum Qualitätsvergleich vonLebensmitteln biologischer und konventioneller Herkunft.„Sich biologisch ernähren“ bedeutet nicht nur eine erhöhteZufuhr an bioaktiven Inhaltsstoffen sondern auch ein erheblichreduziertes Risiko im Zusammenhang mit <strong>Bio</strong>zidrückständen,Nitrat, Zusatzstoffen bei der Produktion und gentechnischveränderte Organismen (GVO´s).175 Studien und ein Ergebnis:Am besten <strong>Bio</strong>!Eine Zusammenfassung 1VViel wurde bisher über die Qualität von <strong>Bio</strong>-Lebensmittelnspekuliert. Alberta Velimirov vom Ludwig-Boltzmann-Institut für <strong>Bio</strong>logischen Landbau und der Risikoforscher WernerMüller haben mehr als 170 internationale Untersuchungen ausgewertet.Aus der daraus resultierenden umfassendenVergleichstudie fügen sich viele Wissenschaftliche Puzzlesteinezu einem erstaunlichen Gesamtbild! Diese Ergebnisse erlaubenerstmals deutliche Aussagen über die Qualität von <strong>Bio</strong>-Lebensmitteln. Eingang fanden Studien sowohl mit chemischanalythischemals auch mit integrativem Ansatz. Beurteilt wurdenInhaltsstoffe, Rückstände, integrative Qualitätsparametersowie die Auswirkungen biologischer Landwirtschaft aufMensch und Tier. Nicht zuletzt wurden sensorische Tests einbezogen:denn geschmackvolle Lebensmittel erhöhen auch dasWohlbefinden.Mit <strong>Bio</strong> gesünder leben?Eine aktuelle Studie erfasste subjektive und analytisch nachweisbareVeränderungen durch eine Umstellung der Ernährungauf biologische Lebensmittel in einem Kloster. DieUntersuchungspersonen berichteten von einer Abnahme körperlicherBeschwerden, zugleich fand man im Blut eine signifikanteErhöhung „Natürlicher Killerzellen“, die zur körpereigenenAbwehr von Viruszellen beitragen. 2 Bereits eine ältereUntersuchung des Gesundheitszustandes von SchülerInneneines Schülerheimes aus Neuseeland zeigt: Drei Jahre nahezuausschließliche Ernährung mit biologisch erzeugtenLebensmitteln führte bei den SchülerInnen zu wenigerVerkühlungen und Husten, einer rascheren Rekonvaleszenz,weniger Sportverletzungen, weniger Hautproblemen und <strong>besser</strong>enZähnen.<strong>Bio</strong>: von Anfang an?Gut messbar ist die Auswirkung biologischer Ernährung auf dieQualität der Muttermilch. Milch von Frauen, die sich vorwiegendbiologisch ernährten, wies höhere Gehalte an Omega-3-Fettsäuren und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. DiePestizidbelastung der Muttermilch sank mit dem prozentuellenAnstieg an biologisch erzeugten Lebensmitteln in der Nahrungder Frau. 3 Die biologische Ernährung wirkte sich auch auf dieSpermienkonzentration bei Männern aus: <strong>Bio</strong>logisch ernährteMänner wiesen eine um 30% höhere durchschnittliche Spermienkonzentrationauf. 4Die Interpretation all dieser Ergebnisse ist schwierig –Wohlbefinden und Gesundheit hängen nicht nur vom Essenalleine ab. Übermäßige und unausgewogene Ernährung - obmit konventionellen oder mit biologischen Lebensmitteln -beeinflussen in jedem Fall die menschliche Gesundheit negativ.– dennoch kann zusammenfassend gesagt werden, dasseine qualitative Ernährungsumstellung auf Lebensmittel ausbiologischer Landwirtschaft einen positiven Beitrag zurGesundheit leisten kann.1VELIMIROV A., MÜLLER W. (2003): Die Qualität biologisch erzeugter Lebensmittel. Ergebnisse einer umfassenden Literaturrecherche, Wien. Die Langfassung der Studie sowie sämtlicheQuellenangabenn sind über www.ernte.at erhältlich. Zusammenfassung durch Ernährungswissenschafterin Rosemarie Zehetgruber 2 HUBER, K., FUCHS, N. (2003): Wie wirkt dieErzeugungsqualität von Lebensmitteln? Lebendige Erde 4/2003, pp.42-47 3 RIST, <strong>Bio</strong>logische Ernährung und Gesundheit (2003) 4 zit. in Soil Assosiation


<strong>Bio</strong>-Obst & <strong>Bio</strong>-GemüseS.3• Auch in Kartoffeln waren deutlich höhere Mengen anMineralstoffen und Spurenelementen (P, Mg, Na, Mn, Fe, Co,Cu, Zn, Se und Ni), dafür aber niedrigere Cadmiumgehaltefeststellbar.Mehr sekundäre PflanzenstoffeRelevante Richtlinien<strong>Bio</strong>-Gemüse & <strong>Bio</strong>-ObstStudienergebnisseDeutlich mehr Vitamine• <strong>Bio</strong>-Weißkraut enthielt um 30% erhöhte Vitamin C-Werte.• Organisch gedüngte Tomaten hatten deutlich höhereVitamin C-Gehalte.• <strong>Bio</strong>-Äpfel wiesen höhere Vitamin C-Gehalte auf.Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngern zuerfolgen.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern ist untersagt.Eine Steigerung der Stickstoffzufuhr fördert einseitig den Stickstoffkreislaufund führt im Gegenzug zu mangelhafter Ausbildungvon Kohlenstoffverbindungen sowie vom Kohlenstoffkreislaufabhängiger Metaboliten (wie z.B. Vitamin C).Die Verwendung von Herbiziden ist untersagt.Es gibt Hinweise, wonach Herbizide den Vitamin C-Gehalt negativbeeinflussen.Relevante RichtlinienDie Gehalte an sekundären Metaboliten in biologisch erzeugtenLebensmitteln kann man um 10-50% höher einschätzen als beikonventionellem Anbau.Diese sekundären Pflanzenstoffe können vielfach gesundheitsförderndwirken – etwa Krebs vorbeugen, das Immunsystem stimulieren,den Blutdruck regulieren und bakterienhemmend,antiviral und antioxidativ wirken.• <strong>Bio</strong>-Äpfel wiesen um 19% höhere Phenolwerte auf.• <strong>Bio</strong>-Trauben zeigten rund 26% höheren Resvaratrolgehalt(Phenol in der Schale von roten Trauben).• <strong>Bio</strong>logisch gedüngte Pfirsiche und Birnen hatten signifikanthöhere Polyphenolgehalte.• <strong>Bio</strong>-Kartoffeln hatten einen signifikant höheren Gehalt anPolyphenolen, dafür einen geringeren Solaningehalt. DieGehalte von Flavonoiden in <strong>Bio</strong>-Kartoffeln waren nahezu verdoppelt.• <strong>Bio</strong>logisch gedüngte Tomaten wiesen deutlich höhereLycopingehalte auf.• Die Beta-Carotin-Gehalte bei Karotten waren um 12% höher.• Die antioxidative Wirkung von biologischen Zwiebeln war um20-50% gesteigert.• <strong>Bio</strong>logische Proben von Spinat, Kraut, Brokkoli undJungzwiebel zeigten eine um mehr als 50% höhere antimikrobielleWirkung gegen Salmonellen, biologisches Kraut undRadieschen auch gegen Vibrio.• In <strong>Bio</strong>-Gemüsesäften war der Flavongehalt bis zum 10-fachen höher.• <strong>Bio</strong>-Suppenmischungen hatten einen 5 mal höheren Anteilan Salicylsäure als Suppenmischungen mit konventionellenZutaten.Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngern zu erfolgen.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern istuntersagt.Eine Steigerung der Stickstoffzufuhr fördert einseitig den Stickstoffkreislaufund führt im Gegenzug zu mangelhafter Ausbildungvon Kohlenstoffverbindungen sowie vom Kohlenstoffkreislaufabhängiger Metaboliten.Zum Schutz der Pflanzen vor Krankheiten und Schädlingen dienen nebenden direkten Maßnahmen vor allem solche des vorbeugendenGesundheitsschutzes. Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischenPflanzenschutzmitteln, Wachstumsregulatoren undWelkemitteln ist untersagt.Pestizide dürften die Entwicklung vieler sekundärerPflanzenstoffe stören.Mehr Mineralstoffe, weniger Schwermetalle• <strong>Bio</strong>logisch kultivierte Zwiebeln enthielten deutlich höhereMengen an Mineralstoffen und Spurenelementen (Ca, Mg, B,Bi, Dy, Eu, Gd, Lu, Rb, Sb, Se, Sr, Ti, U and Y).Deutlich höhere Trockenmassegehalte• <strong>Bio</strong>-Gemüse wachsen langsamer, enthalten weniger Wasserund haben daher deutlich höhere Trockensubstanzgehalte.


S.4<strong>Bio</strong>-Obst & <strong>Bio</strong>-GemüseRelevante RichtlinienRelevante RichtlinienDeutlich <strong>besser</strong>e Haltbarkeit• Im Rahmen von Zersetzungstests bei Spinat gingen niedrigereP-Werte 5 mit geringeren Trockensubstanzverlusten und<strong>besser</strong>er Haltbarkeit einher.• Bei Roten Rüben wurde eine um 50% ver<strong>besser</strong>te Lagerfähigkeitbeobachtet.•Organisch gedüngte Kartoffeln zeigten ebenfalls bis zu 50%geringere Lagerverluste, was auf höhere Trockensubstanzgehaltesowie festere Gewebestrukturen und damit <strong>besser</strong>e mechanischeResistenz bei mikrobiellem Befall zurückzuführen ist.Der organisch-biologische Landbau ist darauf ausgerichtet, eine gezielteHumuswirtschaft zu betreiben.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern und leicht löslichenPhosphaten ist untersagt.Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Der intensive Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zurErtragssteigerung wirkt sich nachteilig auf die Haltbarkeit undLagerfähigkeit aus.Deutlich weniger Nitrat• <strong>Bio</strong>logisch gezogenes Gemüse speichert deutlich geringereMengen an Nitrat.Die Düngung hat zum Ziel, die Tätigkeit des Bodenlebens zufördern. Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngernzu erfolgen.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern und leichtlöslichen Phosphaten ist untersagt.Gülle, Jauche und Frischmist dürfen nicht als Kopfdüngung auf Pflanzen imGemüse-und Beerenobstanbau ausgebracht werden.Die Anbaumethode und hier vor allem Düngung undBodenbearbeitung beeinflussen die gesamte physiologischeReaktionslage der Pflanze. Einseitige leichtlösliche Düngemittel,wie Mineraldünger, beeinflussen das Verhältnis von StickstoffundKohlenstoff-Stoffwechsel. Zu viel Stickstoff führt zu unerwünschterNitratanreicherung.Deutlich geringere Pestizid-Rückstände• Die Rückstandsgehalte in Lebensmitteln aus biologischemLandbau unterscheiden sich von konventionell erzeugtenLebensmitteln signifikant. Eine aktuelle deutsche Erhebungzeigt, dass in konventionellen Lebensmitteln häufig Rückständenachgewiesen werden (im Jahr 2002 75 %), währendÖko-Lebensmittel zu 93% ohne Befund waren.• In einer amerikanischen Studie hatten biologische Probendurchgehend nur ein Drittel (Anzahl) der Rückstandsbelastungvon konventionelle Proben.• Auf den Schalen sogenannter „unbehandelter“ Zitrusfrüchte(konventionell produziert ohne Schalenbehandlungsmittel)fanden sich bei Untersuchungen Rückstände vonSchädlingsbekämpfungsmitteln und Konservierungsmitteln.Zitronen und Orangen aus biologischem Anbau waren freidavon.Relevante Richtlinien Rel. Richtl.Relevante RichtlinienRelevante Richtlinien• <strong>Bio</strong>-Wein- und Obstbauern aus dem Weinviertel, dieseit 5 Jahren keinen Pestiziden mehr ausgesetzt waren,hatten mobilere Spermien als die Vergleichsgruppe konventionellerBauern.Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Die Verwendung von Herbiziden ist untersagt.Die Lagerbehandlung des Erntegutes mit chemischen Lagerschutzmitteln(Insektizide, Fungizide) ist grundsätzlich verboten.Kaum Lebensmittelzusatzstoffe• Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen konventionellerund biologischer Verarbeitung besteht darin, nur zur Verarbeitungunbedingt notwendige, sowie gesetzlich vorgeschriebeneStoffe zu verwenden.Die Zahl der erlaubten Lebensmittelzusatzstoffe ist auf ein zehntelder in der konventionellen Lebensmittelverarbeitung zugelassenenbeschränkt. Konservierungsmittel oder Farbstoffe sindgänzlich ausgeschlossen.Selbstverständlich dürfen auch keine gentechnisch verändertenMikroorganismen zum Einsatz kommen.Frei von Bestrahlung• Fütterungsversuche bei Tieren mit bestrahlten Lebensmittelnzeigten negative Effekte wie weniger Nachkommen, verfrühterTod, Totgeburten, Tumorbildungen, Mutationen undandere Genschäden, Mangelerscheinungen, Wachstumsstörungen,Schädigungen an Leber, Niere, Reproduktionssystem,Störungen des Immunsystems durch signifikanteReduktion der weißen Blutkörperchen.Die Anwendung von Keimhemmungsmitteln sowie eine ionisierende(=radioaktive) Bestrahlung ist verboten.<strong>Bio</strong>-Gemüse und -Obst schmeckt <strong>besser</strong>• Bei Verkostungstests haben organisch gedüngte Probengenerell eine <strong>besser</strong>e Bewertung.• Vor allem bei Karotten und Kartoffeln sind mäßig gedüngteProben aromatischer.• Bei sensorischen Vergleichen von Äpfeln der Sorten Idaredund Golden Delicious wurde die <strong>Bio</strong>-Variante eindeutig präferiertund als erfirschender, apfeltypisch und harmonischbeschrieben. Die Ergebnisse der Verkostungen gingen einhermit einer signifikant höheren Fruchtfleischfestigkeit beiÄpfeln und einem günstigeren Zucker/Säure-Verhältnis.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern und leichtlöslichen Phosphaten ist untersagt.Sensorische Untersuchungen zeigen, dass die Düngemittelsteigerungvor allem in der mineralischen Variante denGeschmack negativ beeinflusst.Durch den generell niedrigeren Wassergehalt in <strong>Bio</strong>-Obst und -Gemüse sind Geschmacks- und Aromastoffe konzentrierter.


<strong>Bio</strong>-Obst & <strong>Bio</strong>-GemüseGünstigere Lichtspeicherkapazität• Untersuchungen der <strong>Bio</strong>photonen-Emission 6 an Tomaten,Zwiebeln, Karotten und Fenchel ergaben <strong>besser</strong>e Qualitätder biologischen Proben.• Speziell bei Karotten und Fenchel konnte der negativeEinfluss von Pestiziden auf die Lichtspeicherkapazität nachgewiesenwerden.<strong>Bio</strong>-Getreide & <strong>Bio</strong>-HülsenfrüchteS.5Rel. Richtl.Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Prinzipien des biologischen Pflanzenbaus:•Die Grundlage der Pflanzenproduktion ist der humusreicheBoden. Der organisch-biologische Landbau istdarauf ausgerichtet, eine gezielte Humuswirtschaft zubetreiben. Die Düngung erfolgt organisch – z.B. mitGründungung, Kompost oder Stallmist. LeichtlöslicheMineraldünger sind verboten.• Die Unkrautregulierung erfolgt thermisch, mechanischund per Hand bzw. über geeignete Anbau- undKulturmethoden wie Fruchtfolge, Mischkultur,Gründüngung, Bodenbearbeitung. Eine Förderung desVogelschutzes und sonstiger Nützlinge beugt einemBefall von Schadinsekten vor. Chemisch-synthetischeHerbizide und Pestizide sind untersagt.• Samen und Jungpflanzen werden von <strong>Bio</strong>-Betrieben zugekauft.Gebeiztes Saatgut ist ebenso wie gentechnischverändertes Saatgut verboten.• Der Anbau von Gemüse ist nur als Erdkultur erlaubt.Nicht zugelassen sind der Anbau auf Steinwolle, dieHydrokultur, die Nährfilmtechnik und ähnlicheVerfahren.• All diese Richtlinien sind in der EU-<strong>Bio</strong>-Verordnung2092/91 geregelt. Die zusätzlichen privatrechtlichenRichtlinien von BIO ERNTE AUSTRIA gehen teilweiseweit darüber hinaus. Ihre Einhaltung werden von autorisiertenKontrollstellen regelmäßig mind. 1 mal jährlichüberprüft.Relevante Richtlinien<strong>Bio</strong>-Getreide & <strong>Bio</strong>-HülsenfrüchteStudienergebnisseHöherer Gehalt an essenziellen Aminosäuren• Die Backgetreidequalität hängt vor allem von Eiweißgehaltund -zusammensetzung ab. <strong>Bio</strong>logischer Weizen hat imVergleich zu konventionellem Weizen zwar meist geringereGliadin und Gluteningehalte (Klebereiweiß) dafür jedocheinen höheren EAA-Index (also im Verhältnis mehr essenzielleAminosäuren).• Der Gehalt der meisten essenziellen Aminosäuren war beiAnalysen von <strong>Bio</strong>-Weizen um 5-15% erhöht.• Auch Hülsenfrüchte wiesen in der biologischen Variante eingünstigeres Aminosäurenmuster auf.Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngern zuerfolgen.Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngern istuntersagt.Auf Grund der intensiveren Versorgung mit leicht löslichemStickstoff findet man generell einen höheren Eiweißgehalt bei konventionellerWare. Allerdings scheint es so zu sein, dass die höchsteQualität an Eiweiß bei den Körner mit dem niedrigeremRohproteingehalt festzustellen ist.5P-Wert: Die bioelektrischen Parameter pH-Wert, Redoxpotential und elektrische Leitfähigkeit werden in Säften gemessen und durch eine empirische Formel zu einem einzigen Indexwert– dem P-Wert - zusammengefasst. Die ersten Anwendungen in der Humanmedizin zeigten Zusammenhänge zwischen <strong>Bio</strong>elektronik und Gesundheitszustand. Diese Methode wird zunehmendzur Beurteilung von Lebensmittelqualität eingesetzt.6<strong>Bio</strong>photonen-Emission: Gemessen wird die Lichtemission aus lebenden Zellen. Das Sonnenlicht speist alle energieverbrauchenden Lebensprozesse und wird in allen Zellen alsEnergie gespeichert, die bei abbauenden Stoffwechselprozessen wieder frei wird, wobei <strong>Bio</strong>photonen(Licht) abgestrahlt werden. Eine lange Speicherfähigkeit, ist ein Zeichen hoherLebensmittelqualität.


S.6<strong>Bio</strong>-Getreide & <strong>Bio</strong>-HülsenfrüchteTierische <strong>Bio</strong>-ProdukteDeutlich geringere PestizidundSchwermetall-RückständeZu den Pestizid-Rückständen – siehe Qualität von Obst undGemüse.• <strong>Bio</strong>-Weizen hatte einen geringeren Cadmiumgehalt.Witterungsbedingt driften bis zu 90% der ausgebrachtenPestizide binnen 24 Stunden nach dem Spritzen ab. Daherzählen Ökosysteme weit ab jeder Ausbringung von Chemikalienzu den am stärksten belasteten Gebieten.Relevante RichtlinienDie Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Der geringere Cadmiumgehalt bei <strong>Bio</strong>-Proben könnte durch denkonsequenten Verzicht auf Klärschlämme und phosphathaltigeDünger erreicht werden.Relevante RichtlinienGeringere Mykotoxin-Belastung• Weizenproben aus biologischer Landwirtschaft wiesen einegeringere Belastung mit Fusarien-Toxinen auf.Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Das Auftreten von Feldpilzen, zu welchen auch die Fusarien zählen,wird multifaktoriell ausgelöst bzw. begünstigt. Eine feuchtwarmeWitterung während der Blütezeit, der Anbau anfälligerSorten, die Wahl einer ungünstigen Vorfrucht (z.B. Mais), einenicht wendende Bodenbearbeitung, der Einsatz vonHalmverkürzern und schließlich hohe Stickstoffgaben, v.a. beider Spätdüngung, sind bisher erkannte befallsförderndeFaktoren.Tierische <strong>Bio</strong>-ProdukteTiere bevorzugen <strong>Bio</strong>-Getreide• In Futterwahlversuchen bevorzugten Kaninchen, Hühner undRatten biologische Gemüse und Getreide.• Die Fruchtbarkeit von Zuchtstieren, Kaninchen, Hühnernund Laborratten, die biologisch gefüttert wurden, war signifikantgesteigert. Es war sowohl die Samenqualität ver<strong>besser</strong>t,weniger Totgeburten als auch ein tendenziell höheresDurchschnittsgewicht der Würfe.Günstigere Lichtspeicherkapazität• Bei Untersuchungen der <strong>Bio</strong>photonen-Emission 6 zeigte sichbei Weizenkeimlingen aus biologischem Anbau eine günstigereLichtspeicherkapazität.Relevante RichtlinienStudienergebnisseGünstigere Fettsäurezusammensetzungen• Fleisch und Milch von Wiederkäuern waren besonders reichan konjugierter Linolsäure (CLA). Der CLA wird ein krebshemmendesund antiarteriosklerotisches Potenzial zugeschrieben.Die Milch von Weiderindern enthielt drei mal soviel CLA als die von silagegefütterten Stalltieren.• Rind- und Schaffleisch wiesen auch einen höheren Gehaltan mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf. DurchWeidehaltung wird der Gehalt von Omega-3-Fettsäuren imFleisch von Rindern und Schafen 4-fach erhöht.Mindestens 60 % der Tagesration beim Wiederkäuer muss aus Raufutterbestehen. Kälbern ist ab der zweiten Lebenswoche strukturiertes Raufutteranzubieten.Allen Tieren muss Weidegang oder zumindest befestigter Auslauf anmindestens 200 Tagen –verteilt über das ganze Jahr – gewährt werden.Linolsäure, die Ausgangssubstanz der CLA, ist in vielen Gräsernund Pflanzen enthalten. Artgerecht gehaltene Weide-Tiere nehmenviel davon zu sich.Die geringere Wachstumsgeschwindigkeit bei extensiver Haltungführt zu einer Abnahme des Gehaltes an intramuskulärem Fettund einem höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren imFettgewebe.


Tierische <strong>Bio</strong>-ProdukteS.7Relevante RichtlinienHöhere ernährungsphysiologischeQualität bei Eiern• Lecithin- und Fettgehalt war bei <strong>Bio</strong>-Eiern höher.• Die Carotinoidgehalte bei <strong>Bio</strong>-Eiern waren signifikant erhöht.Allen Tieren muss Weidegang oder zumindest befestigter Auslauf anmindestens 200 Tagen – verteilt über das ganze Jahr – gewährt werden.Der höhere Carotinoidgehalt bei <strong>Bio</strong>-Eiern wird auf die zusätzlicheCarotinzufuhr durch Gras und andere Grünpflanzen beiAuslaufhaltung zurückgeführt.Höheres Eigewicht• Eier biologisch gefütterter Hühner waren schwerer.Das Dottergewicht war signifikant höher.Rel. Richtl.Günstigere Lichtspeicherkapazität• Die Eier von Hühnern bei Freilaufhaltung zeigen ein sehrdifferenziertes Speichervermögen für <strong>Bio</strong>photonen.• Die <strong>Bio</strong>photonenemission von Rindfleisch war beistressarm geschlachteten Tieren geringer.Ein Hauptgrund scheint die höhere Sonnenexposition bei der vorgeschriebenenAuslaufhaltung für Hühner zu sein.Günstigere P-WerteDie Stressbelastung von Hühnern in Käfighaltung ließ sichmittels der P-Wert-Ermittlung nachweisen. Eier von Käfighühnernhatten deutlich höhere P-Werte.Relevante RichtlinienDeutlich geringere PestizidundAntibiotika-rückstände• Eier, Milch und Fleisch wiesen geringere Pestizid- undAntibiotikarückstände auf als verglichene konventionelleProbenDer Einsatz von Antibiotika, Coccidiostatika und anderer Arzneimittel,Wachstumsförderer und sonstiger Stoffe zur Wachstums-oderLeistungsförderung, von Farbstoffen sowie Harnstoff und Nicht-Protein-Stickstoffverbindungen als Eiweißersatz ist untersagt.BSE: Bereits seit 1980 ist in der biologischen Rinderfütterung derEinsatz von tierischem Eiweiß verboten.Prinzipien der artgemäßen,biologischen Tierhaltung• Die Tiere haben ausreichend Stallfläche, Einstreu unddas ganze Jahr über – mind. 200 Tage - Auslauf insFreie.• In der biologischen Tierfütterung dürfen nur natürlicheFuttermittel verwendet werden, das Futter stammt(meist) aus hofeigener Produktion. Tierkörpermehle(gelten als Überträger von BSE), Milchaustauscher undMedikamentenbeigaben sind verboten.Rel. Richtl.Geringere Aflatoxin-Belastung• In mehreren Untersuchungen hatte konventionelle Milcheine höhere Aflatoxin-Belastung als <strong>Bio</strong>-Milch. (Aflatoxin istein Pilzgift mit krebserregender Wirkung.)Es wird angenommen, dass die Aflatoxine in konventionellerMilch von belastetem Kraftfutter stammten. Der Kraftfuttereinsatzin der <strong>Bio</strong>-Rinderfütterung ist limitiert.•Anpassungsfähige, vitale Rassen werden bevorzugt.Wird ein Tier doch krank, wird vorrangig homöopathischund mit naturheilkundlichen Methoden behandelt. BeiEinsatz von schulmedizinischen Medikamenten ist dieEinhaltung der doppelten Wartefrist vorgeschrieben,ehe Fleisch, Milch oder Eier in den Verkehr gebrachtwerden dürfen.• Hormone zur Brunstsynchronisation sind untersagt.Gentechnikfrei•Verbot von Stromstößen und Beruhigungsmedikamentenbeim Transport zum Schlachthof.Rel. Richtl.• Bei einem Fütterungsversuch, bei dem gentechnisch veränderteKartoffeln an Ratten verfüttert wurden, zeigte sich,dass die transgenen Kartoffeln sowohl das Wachstum unddas Immunsystem der jungen Ratten beeinträchtigten alsauch Änderungen in der Darmwand und -funktion hervorriefen.Gentechnische Eingriffe, Embryotransfer sowie der Zukauf von Tieren ausEmbryotransfer sind untersagt.Die Nutzung transgener Tiere erfolgt nicht.• In der biologischen Tierhaltung sind gentechnischeEingriffe und Embryotransfer verboten.• Geregelt ist die Tierhaltung in der biologischen Landwirtschaftin der EU-<strong>Bio</strong>-Verordnung 2092/91. Diezusätzlichen privatrechtlichen Richtlinien von BIOERNTE AUSTRIA gehen teilweise weit darüber hinaus.Ihre Einhaltung wird von autorisierten Kontrollstellenregelmäßig mind. 1 mal jährlich überprüft.


Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngern zuerfolgen. Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngernist untersagt. Die Verwendung von Herbiziden ist untersagt.Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngernzu erfolgen. Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngernist untersagt. Zum Schutz der Pflanzen vor Krankheitenund Schädlingen dienen neben den direkten Maßnahmen vor allem solchedes vorbeugenden Gesundheitsschutzes. Die Verwendung vonnaturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt. Der organischbiologischeLandbau ist darauf ausgerichtet, eine gezielteHumuswirtschaft zu betreiben. Die Verwendung von chemisch-synthetischenStickstoffdüngern und leicht löslichen Phosphaten ist untersagt.Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt.Die Düngung hat zum Ziel, die Tätigkeit des Bodenlebens zu fördern.Die Stickstoffdüngung hat ausschließlich mit organischen Düngern zuerfolgen. Die Verwendung von chemisch-synthetischen Stickstoffdüngernund leicht löslichen Phosphaten ist untersagt. Gülle, Jaucheund Frischmist dürfen nicht als Kopfdüngung auf Pflanzen im GemüseundBeerenobstanbau ausgebracht werden. Die Verwendung von naturfremden,chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, Wachstumsregulatorenund Welkemitteln ist untersagt. Die Verwendung vonHerbiziden ist untersagt. Die Lagerbehandlung des Erntegutes mit chemischenLagerschutzmitteln (Insektizide, Fungizide) ist grundsätzlichverboten. die Anwendung von Keimhemmungsmitteln sowie eine ionisierende(=radioaktive) Bestrahlung ist verboten. Die Verwendung vonchemisch-synthetischen Stickstoffdüngern und leicht löslichenPhosphaten ist untersagt. Die Verwendung von naturfremden, chemisch-synthetischenPflanzenschutzmitteln, Wachstumsregulatorenund Welkemitteln ist untersagt. Die Stickstoffdüngung hat ausschließlichmit organischen Düngern zu erfolgen. Die Verwendung von chemisch-synthetischenStickstoffdüngern ist untersagt. Die Verwendungvon naturfremden, chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln,Wachstumsregulatoren und Welkemitteln ist untersagt. Mindestens 60% der Tagesration beim Wiederkäuer muss aus Raufutterbestehen.Kälbern ist ab der zweiten Lebenswoche strukturiertesRaufutter anzubieten. Allen Tieren muss Weidegang oder zumindestbefestigter Auslauf an mindestens 200 Tagen –verteilt über das ganzeJahr – gewährt werden. Allen Tieren muss Weidegang oder zumindestbefestigter Auslauf an mindestens 200 Tagen – verteilt über das ganzeJahr – gewährt werden. Der Einsatz von Antibiotika, Coccidiostatika undanderer Arzneimittel, Wachstumsförderer und sonstiger Stoffe zurWachstums-oder Leistungsförderung, von Farbstoffen sowie Harnstoffund Nicht-Protein-Stickstoffverbindungen als Eiweißersatz ist untersagt.BIO ERNTE AUSTRIA . Sitz: Linz . Bundesgeschäftsstelle: Europaplatz 4, 4020 Linz . Tel. 0 732/65 48 84, Fax 0 732/65 48 84-40 . E-Mail: bio@ernte.at; Internet: www.ernte.at2003 zusammengefasst von Rosemarie Zehetgruber . Idee & Konzept: Karin Kaiblinger, F. J. Purkarthofer . Grafik: www.coproduction.at

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